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Let me free

von

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Kein Ausweg

Naruto lief jetzt schon eine ganze Weile durch den Regen, auf der Suche nach Sasuke. Er hatte es einfach nicht mehr ausgehalten bei Shikamaru zu warten und nichts zutun. Sasuke brauchte seine Hilfe, das wusste er. Er war irgendwo hier draußen im Regen. Mittlerweile war auch der Blonde völlig durchnässt, aber er hatte keinen Regenschirm mitnehmen wollen. Dann wäre er nur langsamer gewesen. Und er wollte den Uchiha so schnell wie möglich finden.

Allerdings wusste er nicht wirklich wo er suchen sollte. Er hatte nur eine Idee. Wenn Sasuke nicht bei Sakura war, oder wenigstens in der Nähe, dann hatte er keine Ahnung wo er sonst noch suchen sollte.
 

Sasuke hatte immer noch keine Ahnung was er jetzt tun sollte. Weiter im Regen sitzen war wohl nicht die beste Lösung. Aber was sollte er sonst machen? Wohin sollte er denn schon gehen? Er wollte jetzt nicht reden, aber nach hause zu Itachi wollte er auch nicht. Außerdem bezweifelte er, dass er überhaupt hier wegkommen würde. Er fror immer noch entsetzlich, zitterte und seine Beine fühlten sich komisch taub an. Wieder blickte Sasuke in den Himmel. Der Regen hatte doch etwas positives: so konnte niemand sehen, dass er geweint hatte und es würde jetzt wohl keiner hier vorbeikommen. Wenigstens konnte es nicht noch schlimmer werden.

Doch wenig später musste er zugeben, dass er sich mal wieder irrte. Entweder wurde er jetzt verrückt, oder ihm stand ein schrecklich nerviges Gespräch bevor.
 

Als Naruto in die Nähe von Sakuras Haus kam, wusste er nicht ob er lachen oder weinen sollte. Er hatte Sasuke zwar gefunden, aber so wie er da, nur ein paar Meter vor dem Haus, saß beschlich ihn ein schreckliches Gefühl. Schnell lief er zu dem Uchiha hinüber und kniete sich neben ihn auf den nassen Boden.

„Sasuke?! Alles in Ordnung bei dir?“ Doch statt zu antworten, wandte der Uchiha den Blick von dem Blonden ab und meinte nur: „Lass mich in Ruhe“

Naruto ignorierte das und zog seine Jacke aus. Sie war zwar völlig durchnässt, aber vielleicht wärmte sie Sasuke ein wenig. Dieser sah wirklich schrecklich aus, und sein Körper war viel zu kalt.

„Du kommst jetzt erstmal mit zu mir“ Langsam stand Naruto auf und versuchte dann den Schwarzhaarigen auf die Beine zu ziehen. Erst wehrte sich der Uchiha, dann gab er auf und versuchte aufzustehen. Er spürte seine Beine kaum. Jede Bewegung tat ihm weh.

„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte Naruto sofort, als er sah wie umständlich Sasuke sich bewegte. Dieser nickte nur. Er wusste nicht warum er überhaupt mit dem Uzumaki mitging. Er wollte jetzt wirklich nicht reden und eigentlich auch niemanden sehen. Vielleicht war das einfach ein Drang zu überleben. Auch wenn er daran zweifelte, dass er wirklich erfroren wäre.
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie bei Naruto zu hause waren. Sie hatten den ganzen Weg lang kein Wort miteinander geredet. Naruto hatte erst versuchen wollen, ein Gespräch anzufangen, es sich dann aber doch anders überlegt. So wie er den Uchiha kannte, hätte das jetzt sowieso keinen Sinn gehabt. Also schwieg er lieber, während Sasuke abwesend neben ihm her trottete.

Bei Naruto zu hause, war es dann auch nicht besser. Sasuke war kaum ansprechbar gewesen und der Uzumaki hatte ihn erstmal ins Bad geschoben, damit er duschen konnte. Dann hatte der Blonde Shikamaru angerufen, damit sich die anderen keine Sorgen machten, auch Itachi hatte er eine SMS geschickt, obwohl er nicht glaubte, dass es ihn interessierte, was mit seinem Bruder war...
 

Jetzt saß er in der Küche und wartete darauf, dass der Tee fertig wurde. Der Uchiha war immer noch im Bad und das schon seit über einer halben Stunde...Seufzend stand Naruto auf, er wusste, dass es überreagiert war, aber er machte sich trotzdem Sorgen um den Schwarzhaarigen. Er ging Richtung Badezimmer und stolperte dabei fast über die Taschen von Sasuke und ihm, die Shikamaru vorhin vorbei gebracht hatte.

Vor der Badezimmertür blieb er stehen. Vorsichtig drückte er sein Ohr dagegen, er hörte jedoch nichts mehr. Der Uchiha war anscheinend schon fertig. Aber warum kam er dann nicht heraus?

Nervös klopfte der Blonde gegen die Tür. „Alles okay bei dir, Sasuke?“

Doch anstatt einer Antwort, wurde die Tür geöffnet. Vor ihm stand der Schwarzhaarige nur mit einem Handtuch um die Hüfte. Seine Haare waren noch nass und kleine Wassertropfen tropften von seinen Haarspitzen auf den Boden.

„Könntest du mir ein paar Klamotten leihen?“, fragte der Uchiha nur. „Klar“, meinte Naruto grinsend und ging mit dem Schwarzhaarigen in sein Zimmer. Dort suchte er ein paar seiner größeren Sachen heraus. Aber selbst die würden Sasuke wohl zu klein sein. Trotzdem drückte er sie dem Uchiha in die Hand. Dieser nahm die Sachen dankbar an und zog sie über. „Tut mir leid, die sind wohl ein bisschen zu klein“, sagte der Blonde lachend. „Ach was.“, antwortete Sasuke, „Naja. Ich werde dann jetzt auch mal nach hause gehen.“ „Nein! Wirst du nicht!“

Skeptisch sah der Uchiha seinen Freund an: „Ach nein?“ „Nein!“ „Du hast doch selbst gesagt, ich muss nach Hause, bevor Itachi richtig ausrastet. Und ich muss auch noch zu Shikamaru, meine Sachen holen.“

Schnell schüttelte der Blonde den Kopf. „Shikamaru hat die Sachen schon vorbeigebracht. Und zu Itachi musst du auch nicht...“ „Ach, und warum nicht?“, der Schwarzhaarige war immer noch sichtlich skeptisch. „Er hat mich angerufen“, vorsichtig sah Naruto den Uchiha an, „weil er dich nicht erreichen konnte.“
 

Sasuke wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte. Sein Bruder hatte Naruto angerufen? Er wusste er würde es bereuen, aber in ihm stieg ein wenig Hoffnung auf. Vielleicht hasste sein Bruder ihn ja doch nicht... „Hat er sich Sorgen gemacht?“, fragte er deshalb leise. Der Blonde sah seinen besten Freund kurz einfach nur an. Da war diese Hoffnung in seinen Augen...Zwar nur klein, aber sie war da. Und jetzt war er derjenige, der sie zerstören musste. Langsam schüttelte er den Kopf. „Er wollte dir nur sagen, dass er auf Geschäftsreise muss und noch nicht genau weiß, wann er wieder da ist.“

Der Uchiha nickte nur und sah dann auf den Boden. Warum machte er sich auch immer wieder Hoffnung? Sein Bruder würde nie mehr der alte sein. Er war seinem Bruder egal, das musste er endlich akzeptieren. Aber er konnte es einfach nicht und dafür hasste er sich. Entsetzt stellte er fest, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Er durfte jetzt nicht weinen, nicht vor Naruto und erst recht nicht wegen seinem Bruder. „Naja ich werd' dann jetzt trotzdem mal nach hause gehen. Die Sachen bring ich dir morgen wieder.“, sagte der Schwarzhaarige nur und wollte sich umdrehen, aber der Blonde hielt ihn am Arm fest und zog ihn in seine Arme. „Tut mir leid.“
 

Sasuke schüttelte den Kopf und befreite sich aus der Umarmung. Er konnte jetzt einfach keine Nähe ertragen. „Ich will dir wirklich nicht zur Last fallen. Außerdem sind deine Eltern nachher wieder da und-“ „Erstens weißt du ganz genau, dass du mir nicht zur Last fällst und zweitens hatten meine Eltern noch nie ein Problem damit, dass du hier bist!“ Der Uchiha seufzte: „Schon klar, meine Familie ist die einzige, die sich ins Negative verändert.“ „So hab ich das doch gar nicht gemeint. Ich meine doch nur, dass meine Eltern nichts dagegen haben. Sie mögen dich, das weißt du doch.“, der Uzumaki war langsam am verzweifeln, warum musste Sasuke auch immer so stur sein? „Tut mir leid.“, der Schwarzhaarige sah den Blonden entschuldigend an, „du lässt mich nicht gehen, oder?“ Naruto schüttelte den Kopf: „Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich dich so alleine nach Hause lasse?!“ Der Uchiha konnte sich ein grinsen nicht verkneifen: „Okay, aber nur, weil Itachi weg ist.“ Naruto strahlte übers ganze Gesicht. „Gut. Dann geh ich jetzt den Tee holen und du“, er sah sich kurz in seinem Zimmer um, dann holte er ein Handtuch aus dem Schrank und warf es dem Uchiha zu, „du sorgst dafür, dass deine Haare trocken werden, sonst wirst du noch krank.“ Sasuke sah dem Blonden grinsend nach. Er hatte sogar extra Tee gemacht? Um seine Familie war er zwar nicht zu beneiden, aber seine Freunde und vor allem Naruto, würde er für nichts auf der Welt eintauschen.
 

Als Naruto mit dem Tee wieder kam, konnte er sich ein lachen nicht verkneifen. Sasukes Haare standen in alle Richtungen ab. „Was?“, fragte Sasuke und sah den Blonden böse an. Doch dieser schüttelte den Kopf. „Nichts“, sagte er dann, drückte dem Uchiha eine Tasse in die Hand und setzte sich neben ihn auf das Bett. Einen Moment schwiegen beide. Sasuke wusste, dass Naruto reden wollte und worüber wusste er auch. Aber ihm war so gar nicht danach ihm das zu erklären.

„Ich weiß du willst nicht drüber reden“, brach Naruto schließlich die Stille, „aber bitte erzähl mir was passiert ist.“ Der Schwarzhaarige sah den Uzumaki gequält an: „Hat Ino denn nichts gesagt?“

Der Blonde schüttelte den Kopf. „Sie hat nur geweint, mehr nicht.“

Der Uchiha stellte die Tasse auf den Boden und ließ sich seufzend nach hinten auf das Bett fallen. „Also gut.“ Dann begann er zu erzählen, wie er Ino mit den Kisten geholfen hatte, sie komisch drauf war. Alles, auch von dem Kuss.
 

„Du hast sie geküsst?!“, schrie Naruto sofort und sah den Uchiha entsetzt an. „Sie hat mich geküsst. Nicht umgekehrt.“ „Und Sakura hat's gesehen?“, fragte der Blonde. Sasuke nickte: „Ich fürchte ja.“

„Aber dann musst du sie doch nur anrufen, ihr alles erklären und-“ „Ich hab doch schon versucht mit ihr zu reden. Ich würde an ihrer Stelle auch nicht zuhören. Ino ist ihre beste Freundin. Und dann sowas.“ Der Uchiha setzte sich wieder hin und nahm die Tasse wieder in die Hand.

„Weißt du denn warum Ino das gemacht hat? Ich dachte das wäre vorbei.“ „Das hab ich doch auch gedacht.“ Seufzend starrte der Schwarzhaarige auf den Tee.

„Und jetzt?“, fragte Naruto vorsichtig. „Hm...Keine Ahnung. Versuchen zu akzeptieren, dass das Schicksal mich hasst?“

Der Uzumaki schlug dem Uchiha leicht gegen den Hinterkopf. „Sag sowas nicht.“

„Wieso nicht? Es stimmt doch“ „Ach was, lass ihr einfach ein bisschen Zeit sich zu beruhigen. Dann kannst du ihr das in Ruhe erklären und dann ist alles wieder gut“

Sasuke sah kurz in das strahlende Gesicht seines Freundes. Wie konnte er bloß immer so optimistisch sein? Es war doch genauso gut möglich, dass Sakura ihn für immer hasste. Das wahr sogar viel wahrscheinlicher, als dass sie ihm verzieh. Er musste einfach einsehen, dass es vorbei war. Auch wenn ihm das nicht leichtfiel. Er hatte sie gerade erst gefunden. War so glücklich gewesen. Alles war perfekt. So schön wie schon lange nicht mehr. Und jetzt das. „Was wenn nicht?“, fragte er leise und war selbst überrascht, dass seine Stimme so zitterte. Erst als Naruto ihn in seine Arme zog, spürte er die Tränen auf seiner Wange und begriff, dass er weinte.
 

Doch lange blieben sie nicht so sitzen. Denn Narutos Eltern waren nach Hause gekommen und der Blonde sollte ihnen kurz helfen ein paar Einkäufe wegzuräumen. Sasuke war ganz froh darüber. Sobald der Uzumaki aus dem Zimmer verschwunden war, wischte sich der Schwarzhaarige die Tränen aus dem Gesicht. Er hasste es vor anderen zu weinen. Gerade vor Naruto, weil er wusste, dass dieser sich jetzt wieder riesige Sorgen um ihn machen würde. Und er wollte nicht, dass sich jemand Sorgen um ihn machte. Es war es einfach nicht wert.

Nach etwa einer viertel Stunde, die für den Uchiha viel zu schnell verging, kam Naruto wieder ins Zimmer. „Möchtest du was essen? Meine Eltern haben etwas von unterwegs mitgebracht.“, fragte er sofort. Sasuke schüttelte den Kopf. „Ich hab keinen Hunger.“ Mit einem besorgten Blick, ging der Blonde wieder auf das Bett zu. Doch noch bevor er sich setzten konnte, stand Sasuke auf und schob ihn zurück Richtung Tür. „Geh was essen. Ich wäre jetzt sowieso gerne etwas alleine.“ Skeptisch sah Naruto seinen Freund an: „Aber-“ „Kein aber. Jetzt geh. Du hast doch Hunger und ich lauf dir schon nicht weg.“ „Okay.“, gab Naruto schließlich nach, „aber wenn du etwas brauchst oder sonst irgendetwas ist-“ „Dann schrei ich“, meinte der Uchiha leicht genervt und musste kurz lachen
 

Als Naruto zurück in sein Zimmer kam, bot sich ihm ein seltsamer Anblick. Er hatte sich extra beeilt, damit der Uchiha nicht so lange alleine war, auch wenn dieser seine Ruhe haben wollte. Jetzt lag der Schwarzhaarige auf seinem Bett und schlief friedlich wie ein kleines Kind. Leise ging der Blonde zu seinem Bett. Vorsichtig zog er die Decke unter Sasuke weg, legte die Decke über ihn und kuschelte sich dann mit darunter.

Sasuke war immer derjenige von ihnen gewesen der stärker war. Sowohl körperlich als auch seelisch. Der Uchiha hatte ihn immer beschützt, er war wie ein großer Bruder gewesen. Aber jetzt war er dran. Er würde auf Sasuke aufpassen und dafür sorgen, dass ihm nichts passierte.
 

Am nächsten Morgen wurde der Uchiha von einem Dröhnen geweckt. Es dauerte ein bisschen bis er merkte, dass dieses nur in seinem Kopf existierte. Noch bevor er die Augen aufschlug hatte er das Gefühl, dass heute ein beschissener Tag werden würde. Als er sie dann geöffnet hatte, war er sich da ganz sicher. Er wusste sofort wo er war, obwohl er auf dem Boden lag. Aber so wie er den Uzumaki kannte, hatte dieser ihn mal wieder aus dem Bett geschmissen. Vielleicht hatte er sich dabei den Kopf gestoßen und deshalb wahnsinnige Kopfschmerzen. Langsam drehte er seinen Kopf zu Seite. Naruto hing nur noch halb auf dem Bett, mit ein bisschen Pech würde er bald auf dem Uchiha landen. Sasuke versuchte aufzustehen, was seine Kopfschmerzen nicht gerade besser machten. Er trank einen Schluck aus der Tasse von gestern Abend. Es schmeckte scheußlich. Und jetzt bekam er auch noch, langsam aber sicher, Halsschmerzen. Seufzend ging er zu dem Spiegel in Narutos Zimmer. Doch der Anblick munterte ihn nicht gerade auf. Er sah schrecklich aus. Dunkle Schatten hatten sich unter seinen Augen gebildet, er war noch blasser als sonst und sah so überhaupt nicht gesund aus. Wahrscheinlich hatte er sich gestern in dem Regen erkältet. „Na toll“, murmelte er und musste, wie zur Bestätigung, niesen.
 

Als er einen dumpfen Knall hinter sich hörte, drehte er sich um. Der Blonde war tatsächlich aus dem Bett gefallen. Aber im Gegensatz zu Sasuke, war er dabei aufgewacht und rieb sich jetzt verschlafen den Hinterkopf.

„Na, auch schon wach?“, fragte der Schwarzhaarige heiser. Müde sah Naruto ihn an. Es dauerte einen Moment, dann musste er plötzlich lachen, wurde aber sofort wieder ernst. Man sah ihm an, dass er nicht recht wusste wie er das finden sollte. „Du siehst echt scheiße aus, Sasuke.“

„Ah, charmant wie immer“, meinte der Uchiha genervt und wandte sich von dem Blonden ab. Er hoffte nur Naruto würde sich nicht wieder Sorgen machen. Doch noch bevor er diesen Gedanken zu ende gedacht hatte, spürte er eine kalte Hand auf seiner Stirn. „Du hast doch nicht etwa Fieber, oder?“ „Nein“, Sasuke schob Narutos Hand von seiner Stirn, „Es geht mir gut, wirklich.“ Fügte er noch hinzu, als er den besorgten Blick seines Freundes sah. Allerdings beruhigte das den Blonden nicht im geringsten. „Du wartest hier, ich hol schnell was zum Fiebermessen.“, erwiederte Naruto nervös und war auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Seufzend ließ sich der Uchiha zurück auf das Bett fallen.
 

Nur ein paar Minuten später kam Naruto wieder zurück. Er hatte eine Flasche Wasser, eine weiße Schachtel und ein Fieberthermometer in der Hand. Sofort drückte er dem Schwarzhaarigen das Thermometer in die Hand und dieser nahm es widerwillig entgegen. Während sie darauf warteten, dass es piepste wippte der Uzumaki nervös auf dem Bett neben Sasuke hin und her. Dieser fühlte sich nicht gerade wohl dabei. Erstens wollte er nicht, dass sich jemand Sorgen um ihn machte, sein bester Freund schon gar nicht und zweitens war er ein wenig genervt von der Situation. Selbst wenn er Fieber hatte war er nicht totkrank. Er würde einfach ein paar Tabletten nehmen und das wars. Aber so wie er den Blonden kannte, würde dieser das nicht zulassen und Sasuke notfalls ans Bett fesseln, bis er wieder gesund war.

Das Piepsen riss den Uchiha aus seinen Gedanken. Sofort nahm Naruto das Thermometer an sich. Als er es sich ansah, wurde er blass. Richtig blass.

Das verunsicherte Sasuke jetzt doch ein wenig. Er nahm Naruto das Thermometer aus der Hand und warf selbst einen Blick darauf: 39,9.

„39,9“, murmelte Naruto. „39,9“, wiederholte Sasuke, „du machst ein Gesicht, als würde jemand sterben, weil ich 39,9°C Fieber hab?!“

„Tut mir leid, dass ich mir Sorgen um meinen besten Freund mache, wird nicht wieder vorkommen.“, meinte der Blonde schnaubend.

„Tut mir leid“, murmelte Sasuke. Naruto glaubte etwas gequältes in dem Blick des Uchihas zu sehen, doch dieser wandte den Blick von dem Blonden ab.

Naruto hielt ihm die weiße Schachtel vor Gesicht. Fragend sah der Schwarzhaarige ihn wieder an. „Zwei Stück, müssten eigentlich reichen.“, erklärte der Naruto grinsend und hielt dem Uchiha zusätzlich noch die Wasserflasche entgegen. Seufzend nahm er die Sachen an sich und schluckte zwei von den Tabletten.
 

„So jetzt wo das geklärt ist, kann ich ja gehen.“, meinte Sasuke und stand auf. Doch noch bevor er die Tür erreichte, stellte sich ihm Naruto in den Weg.

„Es ist überhaupt nichts geklärt! Wo willst du überhaupt hin?“ „Zu Shikamaru und Ino, aber erstmal nach hause um zu duschen.“ Bei den letzten Worten zuckte er kaum merklich zusammen. „Und was willst du bei Shikamaru und Ino?“ „Gratulieren und mich entschuldigen, außerdem muss ich noch mit Ino reden.“ „Und du meinst wirklich, dass du das ausgerechnet jetzt tun solltest? Mit ihr reden meine ich. Sasuke du bist krank und-“ „Ich habe eine Erkältung, mehr nicht. Und schlimmer kann das alles sowieso nicht werden.“ Ein trauriger Ausdruck erschien in den Augen des Uchihas.

„Du meinst Sakura, oder?“ Sasuke nickte nur.

Vorsichtig legte der Blonde ihm eine Hand auf die Schulter. „Das wird schon wieder, du liebst sie und sie liebt dich, auch wenn es im Moment nicht so aussieht, lass ihr einfach etwas Zeit.“

Das was Naruto da sagte klang zwar vernünftig, aber irgendwie hatte Sasuke das Gefühl, als hätte er keine Zeit um zu warten.

„Ich muss trotzdem weg.“ Er befreite sich aus Narutos Griff und schob sich an ihm vorbei.
 

Doch Naruto hielt ihn am Arm fest. „Er weiß, dass du hier bist, Sasuke. Er wird nicht anrufen. Wenn er mit dir reden wollte, hätte er das schon längst gemacht. Und nach hause wird er auch nicht kommen. Itachi macht sich keine Sorgen um dich und wenn doch, dann würde er das nicht zei-“ „Was weißt du denn schon?!“, brüllte der Uchiha den Blonden an und Naruto zuckte zusammen. In Sasukes Blick schlich sich ein Ausdruck des Entsetzens. Das hatte er nicht gewollt. Er hatte ihn nicht anbrüllen wollen. Er versuchte sich aus Narutos Griff zu befreien. Er wollte weg hier einfach nur weg. Und dann war da noch dieser Drang einfach zu schreien. Laufen und schreien. Mehr wollte er jetzt nicht. Doch alles was er tun konnte war da zu stehen und verzweifelt in die ruhigen blauen Augen zu sehen, die immer für ihn da waren und die er jetzt so verletzt hatte. Er fühlte wie die Tränen sich in seinen Augen sammelten und im übers Gesicht liefen. Aber er tat nichts dagegen. Tat nicht gegen die Tränen und das Zittern seines ganzen Körpers. Er stand einfach nur da.

Vorsichtig zog der Blonde ihn in die Arme. Langsam strich er dem Schwarzhaarigen über den Rücken. „Alles wird wieder gut, Sasuke. Alles wird wieder gut...“, flüsterte er immer und immer wieder.
 

Irgendwie hatte Naruto es dann doch geschafft den Uchiha dazu zu bringen sich wieder ins Bett zu legen. Während er in Narutos Bett lag und den Blonden dabei beobachtete wie er nervös neben dem Bett hin und her wippte, merkte Sasuke erst wie müde er eigentlich war. Er hatte zwar die ganze Nacht geschlafen, aber er fühlte sich trotzdem wie erschlagen. Langsam schloss er die Augen, die Dunkelheit machte seine Kopfschmerzen wenigstens ein wenig erträglicher. Aber dann erschien ihm ein Bild vor Augen, das ihm so gar nicht gefiel. Er sah Sakura vor sich, wie sie lächelte und ihn ansah. Bei dem Anblick zog sich sein Magen schmerzhaft zusammen. Sofort versuchte er an etwas anderes zu denken, doch seine Gedanken schweiften zu seinem Bruder...Und das war auch nicht viel angenehmer. Ruckartig schlug er die Augen wieder auf und sah in zwei besorgte blaue Augen.

„Alles in Ordnung?“, fragte der Blonde sofort. Sasuke nickte nur. Wie sollte er ihm auch erklären, dass er Angst davor hatte, die Augen zu schließen?

„Ist dir kalt?“, fragte Naruto dann, woraufhin ihn Sasuke nur fragend ansah. „Naja du zitterst.“, sagte Naruto dann vorsichtig.

Der Uchiha schwieg einen Moment. „Ich fürchte ich kann jetzt nicht schlafen.“, murmelte er dann mehr zu sich. „Soll ich dich alleine lassen? Dann hast du deine Ruhe?“, fragte der Blonde und war schon dabei aufzustehen, da er sich sicher war die Antwort zu kennen. Doch Sasuke setzte sich ruckartig auf und hielt Naruto am Arm fest. „Nein bleib hier...bitte.“, sagte er kopfschüttelnd und klang dabei so verzweifelt, dass Naruto am liebsten geweint hätte. Vorsichtig setzte er sich wieder neben das Bett und auch Sasuke legte sich wieder hin.
 

Irgendwie machte Naruto diese ganze Situation Angst. Sonst war der Uchiha immer ruhig, versteckte seine Gefühle und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, egal wie schlecht es ihm ging. Und jetzt war er so aufgelöst und wie er da vor ihm lag, mit diesem verzweifelten Blick den Tränen in den Augen und dem zitternden Körper, wirkte er seit langem wieder wie ein kleines Kind, das sich nicht alleine helfen konnte. Früher als sie noch kleiner gewesen waren, hatte in solchen Momenten immer nur Itachi helfen können: Er hatte seinen kleinen Bruder in den Arm genommen, oder sich zu ihm ins Bett gelegt bis er eingeschlafen war und ihm damit Mut gemacht. Und jetzt? Jetzt war Itachi wahrscheinlich schuld daran, dass es Sasuke so schlecht ging. Und Naruto würde ihm helfen müssen, obwohl er wusste, dass er das nicht konnte. Sasuke brauchte seinen Bruder, gerade jetzt wo seine Eltern nicht mehr da waren und alles schief lief. Itachi sollte für ihn da sein, sie sollten gemeinsam versuchen wieder ein normales Leben zu führen. Aber er ließ seinen kleinen Bruder ja einfach im Stich.
 

„Naruto?“, fragte Sasuke vorsichtig und riss den Blonden so aus seinen Gedanken. Fragend sah dieser seinen Freund an. Doch Sasuke wandte den Blick von ihm ab und starrte vor sich auf seine Hände. „Sag mal würdest du...also ich...könntest du dich...“, hastig schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf und sah Naruto dann wieder direkt an, „legst du dich zu mir?“

Der Blonde hatte ja mit vielem gerechnet, aber damit ganz bestimmt nicht. Man sah dem Uchiha an, wie viel Mut es ihn kostete das zu fragen, und Naruto wusste, dass es ihm wirklich nicht leicht gefallen sein konnte. Nervös biss sich Sasuke auf seine Unterlippe, er wollte gerade sagen, dass Naruto es einfach vergessen sollte, als dieser grinsend nickte und sich neben den Größeren unter die Decke kuschelte.

Eine ganze Weile lagen die beiden Still nebeneinander. Naruto beobachtete den Uchiha dabei wie er ruhig atmete. Er hatte die Augen geschlossen und Naruto dachte schon Sasuke wäre eingeschlafen, als dieser plötzlich meinte: „Früher war Itachi immer da.“
 

Der Blonde spürte, wie sich Sasukes Körper anspannte. Erst wollte er nichts sagen, um es dem Uchiha nicht noch schwerer zu machen. Aber er konnte einfach nicht anders als zu fragen: „Warum bist du vorhin zusammengezuckt, als du von zu hause gesprochen hast?“

Statt etwas zu sagen, drehte sich der Schwarzhaarige von Naruto weg. Und Naruto war sich sicher, dass er keine Antwort mehr bekommen würde.

Sasuke hatte gehofft, dass Naruto das Zucken vorhin nicht mitbekommen hatte. Aber eigentlich hätte er es wissen müssen. Sowas konnte er einfach nicht vor seinem Freund verbergen.

Er wusste ja selbst nicht warum, ihm der Gedanke an sein zu Hause nicht gefiel. Es war ja nicht so als hätte er keins. Er hatte das Haus und er hatte seinen Bruder. Und auch wenn dieser es nicht tat, er liebte Itachi. Aber seit seine Eltern tot waren und Itachi ihn hasste, hatte er sich einfach schon lange nicht mehr zu hause gefühlt. Er war froh um jede Stunde die er mit Itachi verbringen konnte ohne , dass dieser ihn anschrie. Aber es fehlte einfach etwas. Und wenn er daran dachte, dass er sich bei Naruto, bei Sakura, oder sogar in der Schule wohler fühlte als zu hause, dann hatte er jedes mal das Gefühl, als gäbe es gar kein zu hause mehr. Als hätte er keinen Ort, keine Familie zu der er gehörte.

„Ich...hab kein...zu hause...mehr“, murmelte er leise vor sich hin und schlief ein noch bevor Naruto darauf irgendetwas sagen konnte.
 

Sasukes Antwort versetzte dem Blonden einen Stich. Er hatte ja gewusst, dass es schwer für Sasuke war, dass ihn die momentane Situation quälte, aber das es so schlimm war, das hatte er nicht gewusst. Er beobachtete den Uchiha eine Weile. So wie er da lag und schlief, wirkte er wie ein kleines friedliches Kind. Niemand hätte ihm jetzt angesehen, wie schlecht es ihm ging, wie sehr er sich quälte, was für eine Angst er hatte und was für eine Trauer in ihm steckte, wenn er nicht so sehr gezittert hätte. Vorsichtig zog Naruto den Schwarzhaarigen in seinen Arm und schlief dann wenig später selbst ein.

Genau in diesem Moment leuchtete etwas neben dem Bett auf. Stumm blinkte Narutos Handy, während die beiden friedlich schliefen.
 


 

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So auch von mir gibts nach viel zu langer zeit wieder ein Kapi... gomen ^^"

Was am schlimmsten ist: ich hab das Kapi seit 3 Monaten fertig, kam aber nie dazu es hoch zu laden...

In diesem Kapi kamen ja nur Naruto und Sasuke vor, im nächsten sind die anderen auch wieder mit dabei...Ich weiß aber nicht, wie lange es diesmal dauert, denn das nächste Kapi ist ein bisschen schwieriger, da ziemlich viel durcheinander passiert ^^"

Ich hoffe ich schaffe das recht schnell...
 

So inhaltlich zu diesem Kapi: Es enthält versteckte Hinweise darauf, wie es weiter geht, vllt findet ihr sie ja ;)
 

Und ich hoffe ihr seid nicht all zu böse, dass es wieder sooooo lange gedauert hat und lass mir nen kommi da ^-^
 

sonnige Grüße

eure sun ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Lika-
2010-06-29T16:44:47+00:00 29.06.2010 18:44
ich bin echt geschockt o.o
also nicht wegen deiner story!
sondern die familiären probleme von sasuke >.< echt schrecklich!
wie kann itachi ihm nur sowas antun?
er zerbricht ja immer mehr daran o.o also sasuke.
und jetzt auch noch das mit ino..wie konnte ino das denn machen?
selber hat sie docham andanf sakura mut zugesprochen =( und jetzt ist sie auf einmal die jenige die selber in sasuke verliebt ist?
und sakura x.x jaa an ihrer stelle würde ich auch so reagieren, immerhin ist sasuke IHR freund und ino ihre beste freundin, dass dann echt schon hart :x
bin jetzt gespannt wies weiter geht und wer bei naruto angerufen hat.
lg^^
Von: abgemeldet
2010-03-04T15:18:36+00:00 04.03.2010 16:18
echt super kapi
freu mich schon sehr aufs nächste
Von: abgemeldet
2010-03-03T20:34:38+00:00 03.03.2010 21:34
ein sehr gefühlssarkes kapitel :)
Von:  Sakura-Jeanne
2010-03-03T18:52:47+00:00 03.03.2010 19:52
wer ruft den naruto an?
hamemr kapitel freue mich wenn esw eiter geth
Von: abgemeldet
2010-03-03T16:30:30+00:00 03.03.2010 17:30
Oi, endlich!
♥______________________♥
Was für ein wundervolles Kapitel *________*
Ich hab schon gar nimma damit gerechnet x[
Aber jetzt wurde ich ja überrascht :]
Der Titel passt super, wie ich finde *___*
Aber beeil dich...
B.i.t.t.e ♥


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