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Mariah Star

von

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1

? POV
 

Ich atme tief durch. Noch ein paar Schritte. Schon blitzen die Scheinwerfer auf, doch das Licht ist das einzige, was ich sehe. Noch. Im Moment stehe ich noch im Dunklen, aber in ein paar Sekunden wird sich das ändern. Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite. Jack nickt mir zu, und ich lege die letzten Schritte zurück. Augenblicklich tauchen mich die Scheinwerfer in gleißendes Licht und ich höre die lauten Stimmen, immer einen einzigen Namen rufend. "Mariah, Mariah!" Meine Lippen verziehen sich zu einem leichten Lächeln. Ja, das ist jetzt mein Name. Man könnte fast meinen, dass es eine Amerikanisierung meines eigentlichen Namens ist. Mein wahrer Name? Den habe ich vor einer geraumen Weile abgelegt. Genau gesagt, zu jenem Zeitpunkt, als ich mein Heimatland verlassen hatte. Als ich IHN verlassen hatte. Und hier in Amerika ein neues Leben begonnen habe. Nicht mehr in SEINEM Schatten, sondern ich alleine.
 

Nun bin ich Mariah, die gefeierte Popsängerin, und nur noch mein asiatisches Aussehen erinnert an die Mao, die einsam und traurig, aber mit viel Entschlossenheit im Herzen hier ankam.

Zuerst wollte ich nur Sängerin werden um etwas anderes zu tun als bisher. Aber jetzt...

Ja, jetzt liebe ich diesen Job. Ich liebe die Menschen, die dort unten stehen, und nur aus einem einzigen Grund hier sind: Mich singen zu hören!
 

Normal POV
 

Mit festem Griff umfasste sie das Mikrofon, hob es zum Mund und holte erneut tief Luft. "Hallo Los Angeles!" rief sie laut aus, und die Menge unter ihr gröhlte vor Freude. Mariah lächelte. Die Fans waren heiß - heiß auf sie. Und sie würde sie nicht enttäuschen. Schon erklangen die ersten Takte von "Down on the Ground to get higher" und sie trat noch ein paar Schritte vor bis zum Rand der Bühne. "Let´s start the party!" Ihre Stimme überschlug sich fast, doch als sie anfing, die ersten Worte zu singen, war davon nichts mehr zu hören. Der laute Jubel verklang, nur um dem beinahe andächtigen Mitsingen der Fans zu weichen.

Mariahs Lieder hatten teilweise etwas autobiographisches an sich, auch wenn sie in gängige Popmelodien umgewandelt wurden. Und vermutlich konnten sich viele ihrer Fans mit diesen Texten identifizieren. Das machte wohl ihren Erfolg aus.

Anfangs hatte die Chinesin das nicht gewollt, sie hatte etwas dagegen gehabt, soviel von sich preiszugeben. Von einem Leben preiszugeben, das sie ganz bewusst hinter sich gelassen hatte. Aber Jack, ihr Manager hatte nicht locker gelassen, und sie geduldig, aber bestimmt dazu überredet, davon zu singen. Und der Erfolg gab ihm recht.

Allerdings distanzierte sich Mariah von diesen Texten emotional, sobald sie sie geschrieben hatte, um sie auf der Bühne wirklich professionell wiedergeben zu können.

Denn was wäre das für eine Sängerin, die wegen ihrer eigenen Lieder weinend auf der Bühne zusammenbrach? Das taten schon mehr als genug weibliche ihrer Fans. Mariah interessierte das jedoch nicht. Was kümmerten sie die persönlichen Lebensgeschichten ihrer Fans? Hauptsache, es kamen weiterhin genügend zu ihren Shows, um sie singen zu hören. Denn das war das einzige, was die Pinkhaarige für sie tun wollte. Für sie singen. Mehr nicht.

Das nächste Lied war ein etwas rockiger Partysong, und genauso wirbelte Mariah über die Bühne. Sie tanzte

und sang zwar nach einer bestimmten Choreografie, aber für ihre unbedarften Fans wirkte es so, als würde sie ganz spontan über die Bühne tanzen, und die, denen es möglich war, taten es ihr gleich. Nur die, die in der ersten Reihe standen, begnügten sich damit, ihre Köpfe im Takt der Musik zu wippen.
 

Nach fast zwei Stunden und ein paar Zugaben ging Mariah erschöpft die Treppen von der Bühne herunter. Hier, hinter der Bühne wurde sie bereits von Jack empfangen, der sie beinahe väterlich in seine Arme schloss.

"Das war großartig", lobte er sie überschwenglich. "Du hast sie völlig in der Hand und bietest ihnen eine geniale Show für ihr Geld!"

Mariah nickte nur. Wie immer hatte sie alles gegeben, und die ersten paar Minuten nach einem Konzert schwieg sie beharrlich. Sie warte, bis sich das Adrenalin aus ihrem Körper zurückzog, und sich eine wohltuende Erschöpfung in ihren Gliedern breitmachte. Jetzt wollte sie nur noch ins Hotel. Doch Jack hatte ganz andere Pläne.

Demonstrativ sah er auf die Uhr. "Du hast ne knappe halbe Stunde, dann treffen wir uns in dem Lokal am Ende der Straße. Da läuft eine kleine Party zur Veröffentlichung deiner neuen Single." Er hielt kurz inne, lächelte sie glücklich an. "Ich weiss, du bist müde, aber lass dich wenigstens kurz blicken. Die Presse ist ganz scharf auf Fotos." Mit diesen Worten entließ er seine Sängerin in die Obhut ihrer Bodyguards.

Mariah kam nicht mal dazu, bestätigend zu nicken, so schnell war Jack verschwunden, das Handy wieder am Ohr.

Ja, auch das war Alltag. Sie hatte nicht mal eine halbe Stunde, um sich unter der Dusche den Schweiss des Auftritts abzuwaschen, geschweige denn sich ein wenig zu erholen.

Es würde nicht beim "Blicken lassen" bleiben. Wahrscheinlich würde sie ein oder zwei Lieder singen müssen, damit die Leute von der Presse und die Veranstalter zufrieden waren. Und damit vor allem Jack zufrieden war.

Im Hotel angekommen, ließ sie sämtliche Kleidung und Schmuck achtlos auf den Boden fallen und ging ins Bad. Irgendjemand vom Team würde den Kram schon aufräumen, und ihr das Outfit für die Party aufs Bett legen.

Seufzend stellte die Chinesin das Wasser in der Dusche an. Duschen und Schlafen, das waren die einzigen Momente, in denen sie noch so etwas ähnliches wie Privatsphäre hatte. Aber sie hatte es so gewollt. Sie hatte für diesen Ruhm hart gekämpft - auch wenn der härteste Kampf wohl die Entscheidung, China zu verlassen gewesen war.

Wieder mal dachte sie daran, dass sie noch nicht mal einen Abschiedsbrief hinterlassen hatte. Ob er sich wohl Sorgen machte?

Oder wusste er von ihrem Ruhm? Hatten die Nachrichten von ihrem kometenhaften Aufstieg in den Popsternchenhimmel China erreicht?

Unwillig schnaubte Mariah und schüttelte sich das Wasser aus den Haaren. Da hatte sie schon ein paar Minuten für sich alleine, und wie verbrachte sie sie? Indem sie an ihn dachte. Ihn, der der Grund für ihren Ausbruch war. Ja, man konnte es wohl getrost einen Ausbruch nennen, ihr Verlassen aus dem abgeschiedenen Leben der Bai Fu Zu.
 

Fast auf die Minute genau eine halbe Stunde später stand sie fertig gestylt am Hinterausgang des Hotels, wo bereits die Limousine auf sie wartete. Natürlich wäre es nicht schlimm gewesen, das kurze Stück zu laufen - wenn da nicht die Fans gewesen wären, die schon vor dem Haupteingang des Hotels warteten, und sie sicher zu dem Lokal verfolgen würden.

Das Hotel war nahe der Konzerthalle, etwas, was selten vorkam bei ihren Auftritten, aber sie konnte nicht mal einen entspannenden Abendspaziergang machen.

Mariahs Bodyguards erwarteten sie bereits, einer öffnete die Wagentür und sie stieg ein. Da saß sie nun, zwischen zwei schwarzgekleideten Männern, die aufmerksam aus den Fenstern sahen, direkt in die Gesichter der Fans. Deren Kreischen war im Inneren des Wagens nicht zu hören, aber die verzerrten Mienen machten es deutlich, wie sehr sie sich freuten und dieser Freude Luft machten. Auch wenn sie nicht in das Innere des Wagens sehen konnten, schließlich war es ja abgedunkelt.

Die kurze Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse, und so stieg Mariah wieder mal an einem Hintereingang aus, wo Jack schon auf sie wartete.

"Da bist du ja endlich", sagte er gehetzt, was er mit einem weiteren demonstrativen Blick auf die Armbanduhr unterstrich.

"Los, rein mit dir, sie warten schon!" Mit diesen Worten schob er seinen Schützling gerade zu in das Gebäude, wo ein Moderator sie gerade stürmisch ankündigte. Rasch steckte sie sich den Stöpsel ins Ohr, über den ihr Jack die Worte durchgeben würde, die sie der gierigen Presse zu sagen hatte.

Mariah setzte ein Lächeln auf und betrat die kleine Bühne, wo sie das Mikro vom Moderator entgegenahm.

"Hallo", sagte sie nur, und schon verschwand alles um sie herum in einem hellen Blitzlichtgewitter. Diese Zeit nutzte sie, um zu lauschen, was sie sagen sollte.

"Ich freue mich, bekanntzugeben", begann sie und hielt kurz inne, wieder lauschend, "dass meine neue CD schon einige Tage früher als geplant erscheinen wird!"

Lauter Jubel umgab sie, während Mariah sich bemühte, keine Miene zu verziehen. Davon hatte ihr Jack nichts gesagt. Ihre aktuelle Single war vor knapp sechs Wochen herausgekommen und befand sich gerade auf direkten Weg an die Spitze. Und jetzt sollte die nächste schon gleich nachgelegt werden? Das hatte Jack also gemeint mit Veröffentlichung der neuen Single.

Flüchtig fragte sie sich, wie sie die Produktion inklusive Videoclipdreh zusammen mit der Tournee schaffen sollte.

Aber Jack würde das schon hinkriegen, schließlich war ihr Manager ein wahres Organisationstalent.

"Mariah, wollen sie eigentlich auch in ihrer alten Heimat China erfolgreich werden?"

Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Frage, die eine junge Reporterin stellte, zu ihr durchdrang. Die Chinesin schürzte die Lippen, warf einen unauffälligen Blick zu Jack, während sich eine unangenehme Stille im Raum ausbreitete.

Es kam äußerst selten vor, dass Mariah Fragen zu ihrer Vergangenheit oder ihrem Heimatland beantwortete. Und anscheinend wusste das die Reporterin noch nicht.

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Jack fast unmerklich den Kopf schüttelte.

"Nein, vorerst gibt es keine derartigen Pläne", sprach sie in das Mikro, hörte kaum das "Danke" von der Reporterin.

Es folgten noch einige Fragen, die sie gehorsam beantwortete, doch dann spürte sie, wie sich bleierne Müdigkeit in ihr breit machte. Das war normal nach einem Konzert. Aber wenn sie jetzt noch singen sollte... Mariah befürchtete, dass sie das vielleicht nicht mehr schaffen würde. Sie würde die Töne verhauen, die Choreografie wäre nicht stimmig...

Jetzt hatte der Moderator wieder das Mikro übernommen, und Mariah begab sich wieder hinter die Bühne. Bei einem Blick zurück stöhnte sie innerlich auf. Sie bauten tatsächlich eine Anlage auf, und dann hörte sie schon, wie der Moderator ankündigte, sie werde schon mal ihre neue Single und ihre aktuelle zum Besten geben.

"Jack, ich schaff das nicht", sagte sie, als sie sich zu ihrem Manager stellte. "Ich hab da oben bei den Fragen schon gemerkt, dass ich meine Stimme überbeansprucht habe. Außerdem bin ich sehr müde, ich kann kaum noch stehen..."

Jack seufzte, dann legte er den Arm um sie, bugsierte sie in eine ruhige Ecke.

"Mariah, die Leute wollen dich noch mal singen hören, und zwar exklusiv. Das ist die Presse, mit denen muss man sich gutstellen, sonst zerreissen sie dich in ihren Zeitungen. Das weisst du doch."

"Ja, aber...", warf Mariah ein, doch Jack schnitt ihr das Wort ab. "Keine Sorge, wir kriegen das schon hin", versprach er, während anfing, in seiner Tasche rumzuwühlen. Gleichzeitig winkte er einer Bedienung. "Bringen Sie mir doch bitte ein Glas Wasser." Sofort verschwand die Angesprochene, nur um kurz darauf mit dem Gewünschten wieder zurückzukehren.

Mittlerweile hatte Jack gefunden was er suchte, und blickte Mariah an.

"Mund auf", befahl er. Die sah ihn verwundert an. "Was...?"

"Mach einfach den Mund auf", sagte Jack unbeirrt.

Zögernd befolgte Mariah seinen Befehl, und sie spürte, wie Jack ihr etwas Kleines, Rundes auf die Zunge legte. Dabei fiel er auf, dass er sie geschickt so in die Ecke bugsiert hatte, dass niemand sie sehen konnte. Zusätzlich hatte er sich vor Mariah aufgestellt, und sein breiter, kräftiger Körper verdeckte sie somit also zusätzlich.

"Und jetzt runterspülen!" Mit diesen Worten hielt er ihr das Glas Wasser vor die Nase.

Gehorsam nahm sie einen großen Schluck, und die kleine Tablette verschwand in ihrem Körper.

Jack sah sie ernst an. "Tu mir bitte einen Gefallen: Stell keine Fragen - und sprich auch sonst nicht darüber! Und jetzt rauf auf die Bühne mit dir! Gib alles, so wie es die Fans und die Presse von dir kennen... meine Mariah!" Er nahm sie in die Arme und drückte sie liebevoll an sich.

Hatte Mariah bei seinen Worten Zweifel bekommen, so wurden diese erneut durch die väterliche Geste ausgelöscht. Jack war ihr Manager, ihr Mentor und ein sehr guter Freund. Er konnte ihr nichts Böses wollen, nein, er wollte nur das, was sie auch wollte.

Er wollte sie auf der Bühne stehen sehen, und beobachten, wie sie die Massen mitriss.

Mit diesen Gedanken stieg Mariah die Treppe zur Bühne hoch, und ignorierte das leicht schummrige Gefühl, das sich in ihrem Kopf breit machte.

Und als sie das Mikro in der Hand hielt, war auch dieses Gefühl verschwunden, es gab nur die Musik und sie.

Mariah sang.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  _Zara_
2009-07-18T18:30:58+00:00 18.07.2009 20:30
waahh endlich mal wieder ne richtig gute mao FF >///>♥ dein schreibstil is echt klasse!! liest sich wunderbar flüßig! ginge nich besser^^

die story klingt bis hierher auch schon ziemlich interessant. das mao mal n star wird is mal was neues XD find ich tolll!! allerdings denk ich das ihr manager ihr da drogen gegeben hat Q___Q aber müsste sie das nich merken?? >//>

naja werd jetzt erstma weiterlesen!

lg Zara
Von: abgemeldet
2008-06-28T09:18:53+00:00 28.06.2008 11:18
haaii
ich hoffe doch dass es bald weitergeht
die ff ist echt gut mal was neues
dass mariah weggeht
ich glaub auch mal dass es drogen waren und sie sollte sich nicht so auf ihren manager verlassen
Lg Lola
Von:  Veilchen
2008-05-02T10:41:57+00:00 02.05.2008 12:41
Hi^^
ich finde den anfang schon mal echt gut, ich hoffe es geht bald weiter
ich frag mich nur was mariah da bekommen hat, ich denke es sind drogen gewesen, doch ich hoffe ich liege falsch
würdest du mir vl eine ENS schicken wenns weitergeht?
ich mag die ff
bis zum nächsten kapitel
mfg
Tonia


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