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Not like Romeo and Juliet

Neu: Kapitel 8 hochgeladen
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Zu allererst möchte ich ein riiiiiesiges Dankeschön an HeartlessMatty loswerden, die mich auf einen absolut peinlichen Logikfehler im fünften Kapitel aufmerksam gemacht hat! Ich hab das mittlerweile ausgebessert (Kapitel muss allerdings noch mal neu von Animexx kontrolliert werden, daher ist es zwischenzeitlich nicht online), aber es klingt halt jetzt ziemlich holprig. :-(

Wie ihr seht, hab ich es heute auch noch geschafft, das nächste Kapitel fertig zu stellen. Es ist der vorerst letzte Teil von Reitas POV, als nächstes kommt dann wahrscheinlich mal wieder Yuu an die Reihe, allerdings kann es bis dahin noch etwas dauern, weil ich seit dieser Woche auch wieder Schule habe.

Joa, das wars eigentlich schon! Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen! (Und falls euch irgendwelche akuten Unstimmigkeiten auffallen, die mir beim Durchlesen entgangen sind (ich schreib ohne Beta), sagt mir bitte Bescheid!)

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Not like Romeo and Juliet - Kapitel 6

(Reita´s POV)
 

Ich kann meine Hand kaum von der Türe zurück ziehen, da wird sie schon geöffnet und Asagi, eine Weinflasche in der einen, ein Korkenzieher in der anderen Hand, bittet mich herein. Der Ausdruck in seinen Augen ist mehr als hilflos, also kann ich mir schon denken, was mich jetzt erwartet: „Kannst du mal den Korken aus dieser dämlichen Flasche holen? Irgendwie will der nich´...“ Mit diesen Worten fuchtelt mir Asagi mit dem Korkenzieher vor dem Gesicht herum. Es sind Augenblicke wie dieser, in denen Asagi seine gesamte Majestät verliert und einfach nur wirkt wie ein verhätscheltes kleines Kind. Aber wer bin ich, ihn darauf hinzuweisen? Wer weiß, vielleicht werden sich derartige Informationen über Asagi noch als nützlich erweisen, wenn alle Stricke reißen sollten und Yuu und ich uns offenbaren müssen. Ich nehme Asagi die Gegenstände aus der Hand und hole ruckzuck den Korken aus dem Flaschenhals. Asagi hat unterdessen bereits auf ein schüchternes Klopfen hin Ryutaro ins Zimmer gelassen. Nein, was sage ich da: Seine Majestät Asagi hat seinen Untertan Ryutaro eben in seinem Palast empfangen. Als Gastgeber ist er wirklich besser geeignet als für irgendwelche alltäglichen Tätigkeiten. Ich lasse meinen Blick ein wenig durch den Raum streifen. Mit den dunkelroten Samtvorhängen vor den Fenstern, dem ebenfalls in einem dunklen Rotton gehaltenen Teppich und den ebenholzfarbenen Möbeln wirkt das Zimmer wirklich wie der Empfangssaal in einem königlichen Schloss. Naja, ein bisschen kleiner vielleicht. Also nicht, dass ich jemals ein Schloss von Innen gesehen hätte- um ehrlich zu sein, nicht mal von außen, aber Asagi kennt sich da bestimmt aus. Ich lasse meinen Blick weiter schweifen. An den Wänden hängen geschmackvolle schwarz-weiß-Photographien und auf dem Fensterbrett stehen, halb hinter den Vorhängen verborgen, mehrere Pflanzen in Blumentöpfen aus Terracotta. Möglicherweise sind es Orchideen, aber so gut kenne ich mich mit Flora und Fauna auch nicht aus. Wenn es nach Asagi ginge, würden ohnehin Kletterrosen die Wände des Zimmers überwuchern, denn Asagi ist ein ziemlicher Rosenfan. Nach dem Abschluss möchte er als Rosenzüchter arbeiten, hat er uns mal verraten. Mir tun die Blumen jetzt schon Leid, denn mehr als einen halben Tag würden sie bei der fachmännischen Pflege Asagis sicher nicht überleben. Da dürfte es wohl auch niemanden verwundern, dass Juka für die Pflege der Zimmerpflanzen verantwortlich ist. A propos Juka: Der hantiert gerade mit mehreren großen Silberplatten, auf denen sich leckere Happen nur so stapeln. Wie ich Asagi kenne, hat er sie vom besten Partyservice in der Stadt liefern lassen. Weingläser stehen auch schon bereit und unter dem zum Buffet umfunktionierten Schreibtisch sehe ich mehr als nur eine Kiste Wein. Dürfte also ein lustiger Abend werden...
 

„Na, dann setzt euch mal!“ Asagi deutet auf die zu einer einzigen Sitzfläche zusammen geschobenen Betten, über denen in weiser Voraussicht eine dunkle Tagesdecke ausgebreitet wurde. Er selbst nimmt als erster Platz, dann folgen Ryutaro und ich, während Juka noch den Wein in die Gläser füllt und jedem von uns eins davon in die Hand gibt. Als schließlich auch er sitzt, setzt Asagi erneut zum Reden an. „Auf uns! Und auf ein erfolgreiches neues Schuljahr!“ Dann stößt er der Reihe nach mit uns an und wir tun es ihm gleich. „So, und nachdem jetzt der förmliche Teil zu Ende ist: Bedient euch!“ Asagi deutet in Richtung der verführerisch aussehenden Häppchen. Das lassen wir uns nicht zwei Mal sagen und laden uns, Asagi selbst eingeschlossen, ansehnliche Mengen auf die bereit stehenden Teller. Nur Ryutaro pickt sich ein paar wenige Häppchen heraus, auf denen er lustlos herum kaut. „Also, dann erzählt mal, wie eure Ferien so waren!“, fordert Asagi nach einer Weile in seinem typischen Befehlston. „Ich war ja mit meinen Eltern in Italien. Wir haben eine Villa in der Toscana gemietet. Die Landschaft dort ist wirklich traumhaft! Und die Städte, die wir besichtigt haben...“ Blabla. Auch das ist typisch für Asagi: Er antwortet immer zuerst. Als nächstes ist Juka an der Reihe. Er war den Sommer über auf einem Chateau in Frankreich, mehr lässt er sich, geheimnisumwoben, wie er nun mal ist, nicht entlocken. Ich wette, Asagi weiß mehr, so, wie die beiden immer zusammen stecken und tuscheln, aber der würde natürlich einen Teufel tun und etwas verraten. Dazu sind die beiden zu dicke. „Und du, Ryutaro?“, übergibt Juka das Wort an den schweigsamen Jungen. Der murmelt nur etwas vor sich hin, aus dem sich mühevoll die Worte „Norwegen“ und „Fjord“ heraushören lassen. Als Letzter bin ich an der Reihe mit Erzählen. „Ich war die meiste Zeit im Ferienhaus meiner Eltern auf Kyushu...“ Yuus Besuch erwähne ich natürlich mit keinem Wort.
 

Nach ein paar weiteren Runden Wein ist die Stimmung schon weitaus gelöster und Asagi kichert wie ein kleines Mädchen über irgendeinen Witz, den Juka gemacht haben muss. Da sogar der leicht lächelt, muss es wirklich ein Brüller gewesen sein. Auch Ryutaro ist mittlerweile etwas gesprächiger geworden und erzählt mir ausführlich von den diversen Angelausflügen, die er im Sommer unternommen hat. Das leichte Lallen in seiner Stimme überhöre ich dabei nicht. Ryutaro muss mit Alkohol aufpassen, von uns Vieren verträgt er definitiv am wenigsten. Aber da es ihm und seiner Laune zu bekommen scheint, sage ich nichts, als er sich noch ein weiteres Glas einschenkt. Was solls, morgen ist Sonntag, und wer weiß, vielleicht erzählt er mir ja irgendwann, was ihn bedrückt? Ich genehmige mir ebenfalls noch ein Glas und während ich es zügig leere, kommt mir eine Idee. „Wollen wir vielleicht eine Runde Flaschendrehen spielen?“, richte ich meine Frage an die Anwesenden. Ryutaro sieht mich ungläubig an, Jukas Lächeln verbreitert sich noch ein wenig und Asagi schüttelt den Kopf. „Sollten wir nicht langsam etwas zu alt sein für solche Kindereien?“ „Wieso denn? Ist doch lustig!“, versuche ich, ihn dennoch zu überzeugen. „Oder möchtest du dich lieber weiterhin alleine mit Juka beschäftigen...?“, füge ich dann mit einem anzüglichen Grinsen hinzu. „Was? Nein, nein.“, wiegelt Asagi augenblicklich ab. „Dann spielen wir eben, wenn du unbedingt willst.“ Juhu, mein Plan ist aufgegangen! Asagi ist wirklich unheimlich leicht zu manipulieren. Nachdem Asagi einverstanden ist und die Sache somit beschlossen ist, hole ich eine leere Weinflasche und eine der mittlerweile geleerten Silberplatten als Unterlage, um die sich die anderen kreisförmig auf dem Bett niederlassen.
 

Natürlich ist Asagi der Erste, der die Flasche drehen darf. Auf der glatten Fläche dreht sie sich schnell und es dauert einige Momente, bis sie langsamer wird und schließlich, mit dem Flaschenhals auf Juka zeigend, stehen bleibt. Er sieht ein wenig erschrocken aus, aber das würde ich auch, wenn Asagi derjenige wäre, der mir eine Frage oder Aufgabe stellen dürfte. „Wahrheit oder Action?“, stellt Asagi auch schon die berüchtigte Frage. Juka überlegt einen Augenblick, dann antwortet er. „Wahrheit.“ „Hmm..., dann sag mir, ob du in den Ferien mit mehr als einem Kerl Sex hattest.“ Juka schüttelt den Kopf. „Es war genau einer.“ Asagis Gesichtsausdruck im Moment dieser Enthüllung ist zum Schießen! Er hat Mund und Augen weit aufgerissen und kann es kaum fassen. „Wiie...Wieso? Hattest du nicht genug Auswahl?“ Juka scheint es sichtlich zu genießen, seinen Freund einmal im Zustand vollkommener Verwirrung zu erleben und mit einem hinterhältigen kleinen Grinsen antwortet er ihm: „Hei, nur eine Frage!“ Grummelnd muss Asagi einsehen, dass Juka recht hat, allerdings nicht ohne noch etwas von wegen „Blöde Spielregeln!“ zu murmeln.

Nun ist Juka damit an der Reihe, die Flasche anzuschubsen. Sie zeigt letztendlich auf mich. „Wahrheit oder Action?“, fragt er mich daraufhin. „Action!“ Sicher ist sicher. Wer weiß, was sie mich sonst noch fragen würden. Wie auf ein geheimes Kommando hin stecken Juka und Asagi die Köpfe zusammen und beginnen, tuschelnd irgendeine Gemeinheit auszuhecken. Da bin ich mir sicher. Und ich habe Angst. Zumindest ein bisschen. Schließlich wendet sich Juka wieder mir zu. „Zieh deine Hose und dein Shirt aus und renn mit Indianergeheul einmal den Flur entlang.“ Puuuh, das hätte aber wirklich schlimmer kommen können! „Wenn du mich unbedingt mal oben ohne sehen wolltest, hättest du das aber auch einfacher haben können“, necke ich Juka, während ich meine Hose und mein Shirt ausziehe. Dann öffne ich unter den wachsamen Augen der übrigen drei die Türe und renne hinaus in den Flur, während ich Laute ausstoße, von denen ich denke, dass sie ein Indianer auf dem Kriegspfad möglicherweise gebraucht haben könnte. Noch einmal habe ich Glück und schaffe es, ungesehen wieder das Zimmer zu erreichen. Dort verpasse ich der Flasche einen Schubser, bevor ich mich wieder anziehe. Der Flaschenhals deutet diesmal in Asagis Richtung. „Wahrheit oder Action?“, stelle ich die Frage an ihn. Er überlegt nicht lange. „Action natürlich!“ „Na, dann will ich aber auch mal ein bisschen Action sehen! Küss´ Juka- aber richtig!“ Die beiden tauschen einen kurzen Blick, dann lässt sich Asagi auf Jukas Schoß nieder, legt ihm eine Hand in den Nacken und zieht seinen Kopf näher zu sich heran. Dann legt er seine Lippen auf Jukas und küsst ihn. Nach einer Weile entfernen sich ihre Münder ein wenig voneinander und ihre Zungen reiben zum Beweis, dass sie es auch richtig machen, wild aneinander. Als sie sich voneinander lösen, kann sich Asagi einen dummen Spruch natürlich nicht verkneifen. „Na, war das Action genug für dich?“ Dann dreht er die Flasche erneut.
 

Ich weiß nicht, wie lange wir so weiter gespielt haben, aber auf jeden Fall hat die Zeit ausgereicht, damit jeder von uns noch ein paar Gläser Wein trinken konnte. Ich nicht ganz so viele, die anderen drei, insbesondere aber Asagi und Ryutaro, dafür umso mehr. Schließlich ist Juka wieder mit Drehen an der Reihe. Die Flasche erwählt sich Ryutaro als nächstes Opfer, der mit glasigem Blick an der Wand hinter dem Bett lehnt und erst gar nicht mitbekommt, dass Juka ihn anspricht. Erst, als Asagi ihn anschubst, antwortet er auf Jukas Frage mit „Wahrheit“. „Warum bist du so down, seit du zurück im Internat bist?“ Ich werfe Juka einen überraschten Blick zu, denn ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Ryutaros Stimmungswandel noch jemandem aufgefallen ist. Juka zuckt mit den Schultern. Ryutaro sieht unsicher aus und er wirkt auf mich, als würden sein Verstand und der Alkohol in seinem Blut gerade einen erbitterten Kampf darüber führen, ob er es uns nun verraten soll oder nicht. Letztendlich sieht jedoch der Alkohol: „Er liebt mich nicht.“, nuschelt er vor sich hin, so leise, dass ich mir nicht mal sicher bin, ob die anderen beiden seine Antwort überhaupt mitbekommen haben.
 

Wieder ein paar Runden später bin ich der Fragensteller und Asagi mein willenloses Opfer. Er ist mittlerweile schon gut angetrunken und wohl aus Rücksicht auf seinen Zustand will er eine Frage gestellt bekommen, anstatt sich in irgendeiner Weise körperlich zu ertüchtigen. Ich schaue mich kurz im Zimmer um- der Augenblick ist perfekt! Ryutaro liegt schlafend auf dem Bett und Juka hat den Raum vor kurzem verlassen, um auf die Toilette zu gehen. Also wage ich es. „Warum hasst du Hakuei eigentlich so?“ So, jetzt ist es raus. Was wird jetzt passieren? Ist er noch fit genug, um mich augenblicklich aus dem Fenster zu schmeißen? Je länger Asagi schweigt, desto unsicherer werde ich und mache mich geistig schon darauf gefasst, im schnellstmöglichen Tempo das Zimmer zu verlassen. Aber Asagi sieht nicht böse aus. Eher – bilde ich mir das nur ein? - melancholisch. Und als er schließlich beginnt, meine Frage zu beantworten, klingt seine Stimme nicht aufgebracht, sondern fast zärtlich und irgendwie sehnsüchtig. „Tja, das ist eine schwierige Geschichte. Ich glaub, du weißt das nicht, aber Hakuei und ich waren früher mal richtig gute Freunde. Bis...“
 

...ein lautes „Buäääääh!“, gefolgt von einem unangenehm stechenden Geruch seine Erzählung je unterbricht. Beinahe gleichzeitig drehen wir uns um und sehen Ryutaro, der doch eben noch mehr oder weniger friedlich seinen Rausch ausgeschlafen hatte, wie er sich vom Bett herunter beugt und seinen Mageninhalt auf den Teppichboden darunter entleert. Bei diesem Anblick bricht Asagi in ein hysterisches Lachen aus, er schüttelt sich und kann sich gar nicht mehr einkriegen. Von ihm ist in dieser Situation also keine Hilfe zu erwarten! Also schnappe ich mir Ryutaro, der sich offensichtlich mittlerweile ausgekotzt hat und ziehe ihn so gut es geht auf die Beine. Dann lege ich seinen Arm um meine Schulter und bugsiere ihn so gestützt zur Tür. Gerade, als ich die Klinke herunterdrücken will, betritt Juka das Zimmer. Er wirft einen Blick auf mich und den blassen Ryutaro neben mir, dann auf Asagi, der sich immer noch auf dem Bett halb kringelig lacht. „Wo?“, fragt er mich nur. Ich deute auf die Stelle neben dem Bett. „Mach du sauber, ich bringe Ryutaro auf sein Zimmer.“, manage ich erstaunlich nüchtern die weiteren Aktionen. Gesagt, getan. In einem Schneckentempo, da Ryutaro jeden Moment an meiner Seite herunterzugleiten droht, nähern wir uns seinem Zimmer, das glücklicherweise nicht allzuweit von Jukas und Asagis entfernt ist. Dort angekommen, stelle ich fest, dass die Tür verschlossen ist. Sein Mitbewohner scheint also nicht da zu sein. Zum Glück weiß ich, dass Ryutaro seinen Zimmerschlüssel immer in seiner Hosentasche aufbewahrt und so gelingt es mir, die Türe zu öffnen und Ryutaro hinein zu schleifen. Auf der Türschwelle sackt er dann aber zusammen und es kostet mich einiges an Kraft, ihn zu seinem Bett zu tragen und dort abzulegen. In diesem Augenblick schlägt Ryutaro die Augen auf und sieht mich verwirrt aus seinen Rehaugen an. „Wo bin ich?“, flüstert er. „In deinem Zimmer. Alles okay.“, beruhige ich ihn. Mit einem Taschentuch, dass ich auf seinem Nachttisch finde, säubere ich ihm notdürftig das Gesicht. Dabei fällt mir etwas ein. „Wer liebt dich nicht?“, frage ich ihn. Aber da ist er schon eingeschlafen.

Da wird mir auch meine eigene Müdigkeit bewusst und ich laufe so schnell es meine müden Beine noch zulassen zu meinem Zimmer ein Stockwerk tiefer, wo glücklicherweise weder Miyavi noch Toshiya auf mich wartet und lasse mich aufs Bett fallen.



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