Trouble (?)
Time: 10:29 Uhr
Mood: happy <3
Background music: Oomph! (Labyrinth, auf Kurs)
So, zuallererst einmal muss ich mich (mal wieder) bei euch entschuldigen. Es hat wirklich sehr lange mit diesem Kapitel gedauert, aber die Schule stresst mich momentan einfach sehr und ich komme fast zu nichts. Zum Glück sind bald Ferien...
Zudem war mein PC fast 2 Monate lang kaputt, so gesehen wäre ohnehin nichts möglich gewesen.
Yeah then. Have fun.
~
Als ich erwachte, lagst du neben mir. Das hereinfallende Sonnenlicht tauchte dein blondes Haar in ein sanftes Gold, ließ deine porzellangleiche Haut nur noch weißer erscheinen. Ich konnte den Blick einfach nicht mehr von dir abwenden, viel zu zauberhaft, ja fast schon engelsgleich strahlte dein schlafendes Antlitz vor meiner kleinen, verschüchterten Gestalt. Selbst sie düngte mir nun nicht mehr so erbärmlich. „Ich liebe dich.“, sage ich leise, verlasse lautlos unser Nachtquartier und stelle erst einige Sekunden später fest, dass ich dich mit diesen Worten wohl geweckt haben muss. Du schlugst die Augen auf, bemerkst, dass ich nicht neben dir lag und blicktest nun beinahe verstört um dich wie ein kleiner, zitternder Vogel. „Ich bin hier.“ Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, als ich ruhigen Schrittes auf dich zuging und meine schmalen Ärmchen um deinen starken, ja gar zu anmutigen Körper schlang. Er zitterte entsetzlich.
„Ich dachte, du wärst...“ „... verschwunden?“, ergänzte ich in beruhigendem Ton, strich behutsam über deine zuckenden Lippen, die sich gar zu gierig an meine Finger zu schmiegen schienen. So weich und sanft, dass ich es nicht zu beschreiben vermochte. Ein kaum hörbares Stöhnen entfloh meinen Lippen, als du meine Fingerkuppen mit deinem Mund umschließt und zärtlich, wohlwollend an ihnen saugst. Oh welch wunderbarer Augenblick. Stürme schienen in meinem Innern zu toben, jede einzelne deiner Berührungen versetzte mir einen Stromschlag. Doch war dies keineswegs unangenehm, nein, wahrlich nicht- im Gegenteil. Du bettest deinen Kopf in meinen Schoß, atmest ruhig in den Stoff meiner Hose, die Augen vor Wonne geschlossen. Ich kraulte deinen Nacken und sang ein Lied, ein Lied nur für dich allein- doch ist es nicht der Mund, sondern das leidenschaftlich romantische Herz, das zu dir spricht. Jedes einzelne Wort in unersättlicher Liebe getränkt in meinem krankhaften Wahn zu dir.
„Ich bitte dich nur um Eines: Verlass mich nicht.“ Wie flehend diese Worte doch klangen... es passte einfach nicht zu deiner kindlichen Arroganz, die du zuvor an den Tag legtest- schienst mit jedem Wort verletzen zu wollen. Aber die Wunden, die du mir- ob nun absichtlich oder nicht- zugefügt hattest, verheilen. Langsam, und doch tun sie´s. Wie eklig du auch zu mir gewesen bist, es ist mir gleich. Dein sanfter Augenaufschlag ließ mein kleines, schwaches Herz erzittern. Geradezu ängstlich schlug es einen schnelleren, von Aufregung geprägten Rhythmus an. Nicht die Furcht vor dem, was nun kommen mochte, trieb das pochende Ding in meiner Brust in den Wahnsinn. Die Erregung, die in mir aufwallte, schien mir die Haut zu küssen, gepaart mit dem Drang, mich an dich zu drücken. Fest, so fest, dass mir die feinen Knochen zersplittern. Ja, so soll es sein. Dein irritierter Blick verrät mir, dass ich deiner Worte wenige Augenblicke zuvor keine Beachtung schenkte, war ich doch viel zu sehr in Gedanken versunken, die kichernd um mich herum zu tanzen schienen. Entschuldigend nehme ich deine Hand, streiche zärtlich über das weiße, köstlich weiche Fleisch und in diesem Moment schämte ich mich. Die kleine Kreatur in meinem Innern zwickte und biss mich auf beinah entsetzliche Weise.
„Natürlich bleibe ich bei dir...“ , flüsterte ich sanft und hauchte einen Schmetterlingskuss auf deine empfindliche Nase. Ich verflocht unsere Hände, ließ mich in elfenhafter Leichtigkeit gegen deine warme, starke Brust sinken. Jetzt wünsche ich mir, die Zeit würde still stehen, auf ewig. Auf dass du mich nie wieder as deinen Armen entlässt. Oh ich weiß, was für ein vermessener Wunsch das ist, und trotz alledem spinnt mein Hirn diesen irrsinnigen Gedanken weiter in der Hoffnung, dass dieses Trugbild nicht zerschlagen wird. Deine sanften Hände holen mich in die Gegenwart zurück- an den unsichtbaren Flügel herausgezerrt ins Hier und Jetzt, dem ich ungeschützt gegenüber stehe. Zärtlich umfingen sie meine Hüften und ach, sieh doch nur, wie groß sie sind! So viel größer als die meinen. Es mag vielleicht nicht so klingen, aber es stört mich nicht. Weil ich weiß, dass sie es sind, die mich auffangen und den kleinen, zerbrechlichen Körper stützen. Vorwitzige Lippen pressen sich gegen meinen Hals, drängen ihm saugend und sachte beißend ihr Mal auf und singen meine Lider in einen flüchtigen Schlaf. Sie tun mir gut, deine Berührungen, die in Liebe zu mir zu ersticken drohten.
Lass sie atmen, lass sie leben. Leise, von Lust verzerrte Laute entlockst du mir, als deine Hände über meinen Körper tanzten, ließen selbst die kleinste Stelle nicht aus. Und ehe ich mich versehe, liege ich auch schon unter dir, drohe unter deinen Küssen zu verbrennen, mit denen du meinen Bauch bedeckst. Ja, liebe mich. Ich verhungere sonst noch, verhungere an der Liebe, auf die ich so lange warten musste und die du mir- dem Himmel sei Dank- nicht weiter vorenthältst. Vermutlich wäre ich sonst verrückt geworden. Neugierig betaste ich deinen Bauch, wundere mich darüber, wie in aller Welt du es nur schaffst, ihm diese adonisgleiche Form zu verleihen. Nichts zwischen uns hat sich verändert und doch hatte sich die gesamte Welt verdreht. Wie hatte ich all die Zeit nur ohne dich sein können? Ich verstand es nicht. Doch statt über die vergangenen Dinge zu sinnieren, gab ich mich deinen Berührungen vollkommen hin und atmete heiß gegen deine etwas angespannte Haut. Angetan seufzte ich auf, als du spielerisch in eine der rosa gefärbten Knospen kniffst, der darauf folgende Kuss war vorsichtig und übertrieben fordernd zugleich. Ich fühlte mich wohl, kraulte unablässig deinen Nacken. Jeder rationalisiert denkende Mensch musste glauben, ich hätte den Verstand verloren, mich dir hinzugeben nach all den psychischen Torturen, die ich damals durchlitt. Und- Teufel ja- ich kann es ihm nicht verdenken. Wenn man jemanden von ganzem Herzen liebt, kann man allerdings darüber hinwegsehen, ist es nicht so?
Nun war es an mir, deinen Hals zu liebkosen. Ich vernahm dein Stöhnen in meinen empfindlichen Ohren und spürte kurz darauf dieses angenehm warme Kribbeln. „Du machst mich verrückt, Liebster.“ Mehr als ein Flüstern brachte ich nicht zustande. Deine Lippen verformten sich zu seinem schelmischen Lächeln, das du dir anscheinend nicht verkneifen konntest. Wozu auch? „Dann soll es so sein...“ Mit gar zu umsichtiger Behutsamkeit strichen deine Finger über den Stoff, der meine schmalen Beine bedeckte- selbst jetzt noch lodert schwach der Gedanke in meinem Bewusstsein auf, nicht gut genug für dich zu sein. Du, der doch dasselbe, erniedrigende Gefühl der Minderwertigkeit verspürt wie ich selbst. Zwei verwandte, verängstigte Seelen, die nach gegenseitigem Halt strebten.
Ich hatte wohl den Kopf von dir abgewandt, aber das stellte ich erst zu dem Zeitpunkt fest, als du einen deiner Finger unter mein Kinn gleiten ließt und mich so zwingst, dir direkt in deine von Sorge gezeichneten Augen zu sehen. „Ruki. Sieh mich an. Ich bitte dich...“ Ein Nicken meinerseits. Nicht mehr. Schließlich wollte ich dir keinen Kummer mehr bereiten. „Es tut mir Leid...“ „Das braucht es nicht.“ Beruhigend redest du auf mich ein, hauchst einen Kuss nach dem anderen auf meine Haut. Ich glaube, du bist der Einzige, der mich verstand. Die Wahrheit ist, dass mir alles andere geradezu närrisch unwichtig erscheint, solange du mich nur schön findest. Ja... nur dir allein will ich gefallen. „Vielleicht mag das jetzt dumm sein, das zu sagen. Aber für mich bist du der schönste Mensch auf der Welt. Und, Teufel, ich bin wirklich fasziniert von dir.“ Ich spürte, dass das eben Gesagte der Wahrheit entsprach und rührte mich zu Tränen. Aber ich durfte nicht weinen, nein, nicht jetzt. So drückte ich also den Kopf an deine Schulter und verbarg so meinen Gesichtsausdruck vor dir. Ich hoffe nur, dass du es verstehen wirst, dass ich jetzt nicht sprechen kann. Die Tränen, die mit unersättlichem Drang meine Kehle heraufkriechen und ihr ein kaum wahrnehmbares Schluchzen entlocken sowie die gesamte Situation verboten es mir. Du kannst mich nicht weinen sehen- das weiß ich nur zu gut. Und vielleicht gerade deshalb zwinge ich mich zu diesem hässlich falschen Lächeln. „Sh~... es ist alles gut.“ Ja, ja, das war es durchaus. Denn mehr als deine Liebe hatte ich mir nie gewünscht.
Leise murrend drehte die feingliedrige Schönheit ihre Kreise in dem plumpen Raum. „Es ist genau 10 Uhr und die beiden sind noch immer nicht aufgetaucht.“, stellte Uruha mit einem Blick auf das tickende Ding an seinem Handgelenk fest. Die Anspannung malte kaum sichtbare Falten auf sein zartes Gesicht. „Sie kommen sicher noch.“, suchte sein schwarzhaariger Bandkollege ihn zu beruhigen und legte eine Hand auf die mädchenhafte Schulter. „Ich mache mir nunmal Sorgen.“ Es klang, als müsse er sich rechtfertigen, aber so war es nun wirklich nicht. „Ich weiß. Geben wir den beiden noch ein wenig Zeit, in Ordnung?“ Befragter nickte träge, warf einen Blick auf den Leader, was der denn von der ganzen Sache hielt. „Hey... nun zieh mal nicht so ein Gesicht. Wir warten doch erst seit 15 Minuten.“, meinte dieser mit einem derart optimistischen Grinsen, dass es anzustecken vermochte. Nur diesmal nicht. Doch Uruha resignierte- etwas anderes blieb ihm nicht übrig. Er hasste es, zu warten...
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf, schlug mir die Handfläche an die Stirn. „Wir haben doch Bandprobe, richtig?“ Nun schien auch dich die Panik befallen zu haben, als du kurzerhand in deine Klamotten schlüpfst und eilig ins Badezimmer stolperst. Zu spät waren wir ohnehin, aber man musste das Ganze ja schließlich nicht unnötig strapazieren, war es nicht so? Keine 20 Minuten später ließ ich den Motor meines Wagens an. Es war einfach unverschämt den anderen gegenüber, sie so lange warten zu lassen und es obendrein auch noch zuzulassen, dass sie sich um mich sorgten. Die, die mir in der Zeit meines Leidens die Flügel gestützt hatten und all meine Tränen trockneten. Bitte, lass mich nur einen Augenblick lang egoistisch sein... So fuhren wir zu den anderen, mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Wie ein wildes Tier, das mir die Eingeweide auf grausamste Art und Weise zusammen quetschte- täusche ich mich oder war mir tatsächlich schlecht?
Nur langsam hob der Leadgitarrist den Kopf, als er uns beide im Türrahmen stehen sah- Hand in Hand. Feine, fast goldene Strähnen umrahmten sein weiblich schönes Gesicht, die Augen funkelten vor Zorn und man merkte, wie viel Mühe es ihn kostete, seine bebenden Hände zu verbergen. Uruha... was hast du nur? Ein lautes Klatschen hallte in dem Raum wider, als eben Genannter dir eine Ohrfeige verpasste. Die vollen, seidigen Lippen zum Sprechen geöffnet, doch sie schlossen sich augenblicklich wieder. Als hätte die Wut in ihm die kostbaren Worte verschluckt, die ihm wenige Sekunden zuvor noch die beredte Zunge verbrannten. Aoi eilte zu uns, wollte das Schlimmste verhindern und griff dabei sanft nach der Hand des anderen. „Uruha, ich bitte dich, lass gut sein.“, flüsterte der Jüngere, strich beruhigend über den Handrücken seines Liebsten. Doch mit dem, was nun folgte, hätte bei Gott niemand gerechnet. Der Blick, den Uruha dir schenkte, glühte vor Hass und am liebsten hätte er dich erneut geschlagen. „Nein. Nichts ist gut, rein gar nichts.“ Anklagend deutete die schöne Diva mit dem Zeigefinger auf dich, woraufhin du nur einen kleinen Schritt zurückweichen konntest. „Denkst du, du kannst einfach hier auftauchen und so tun, als sei nichts gewesen?“
Seine Stimme zitterte, wurde lauter mit jedem Wort, das er sprach. „Denkst du das wirklich?!“ Ein schwaches Kopfschütteln deinerseits, doch das schien ihn nicht zu kümmern. „Schämst du dich denn gar nicht für das, was du Ruki angetan hast? Wie hast du nur so mit ihm spielen können?!“ Demütig und reuevoll senkst du den Kopf, fixierst den Boden unter deinen Füßen, um nicht in dieses von Wut verzerrte Gesicht sehen zu müssen. Und hören wolltest du all diese Vorwürfe schon gar nicht, schließlich wusstest du selbst um deine Fehler. Jetzt bist du es, der leiden muss. Und ich konnte nichts, rein gar nichts tun, um deinen Schmerz in irgendeiner Weise verschwinden zu lassen, der deine arme Seele schund. „Bitte Uruha... hör´doch auf!“, schrie ich ihn in blinder Verzweiflung an, stellte mich schützend vor dich wie ein kleiner Schutzengel. „Tut mir Leid, aber das kann ich nicht.“ Kalt, so kalt... mir schauderte bei diesen Worten. Was konnte ich nur tun? Was? Alles schien geradezu auswegslos und wenn ich ehrlich sein sollte, konnte ich die Wut unseres Leadgitarristen nur allzu gut verstehen. Aber so dachten sie alle. „Hör jetzt auf! Das bringt nichts.“, mischte sich unser Leader ein, trat zwischen die beiden Bandmitglieder und griff behutsam nach den schmalen Handgelenken der femininen Schönheit, der bereits die Augen tränten. Kai kam mir fast vor wie ein Dompteur, der die fauchenden Bestien auseinander hielt, die gerade dabei waren, sich in wild gewordener Raserei die Augen auszukratzen. „Lass die Dinge ruhen, es ist vorbei.“
Seine Stimme war so ruhig, dass ich erschrak. Wie machte er das nur? Als ich zu dir blickte stellte ich mit Entsetzen fest, dass du keine Miene verzogen hattest, fast so, als hätte dich all das nicht im Geringsten berührt. „Danke, Kai, aber er hat vollkommen Recht.“ Was? Wie um alles in der Welt konntest du das alles so hinnehmen? „Ich weiß, was ich getan habe und genau aus diesem Grund bitte ich euch, es wieder gut machen zu dürfen.“ Während du sprachst, sah ich tief in deine Augen. Sie glänzten vor Wahrheit...
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So, das war´s für das 16. Kapitel. Ich denke mal, dass Uruhas´Zorn verständlich ist, oder nicht? Mich würde eure Meinung dazu interessieren. Eigentlich wollte ich diese Fanfic so schnell wie möglich beenden, da ich gerade an 2 weiteren Geschichten arbeite, aber so wie es aussieht, dauert´s wohl doch noch etwas.
eure Dai-Ki