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Love Station

ein NaruHina OS
von

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Love Station

Hallo~

Willkommen zu meinem neuen One Shot. Ich habe die Idee schon länger im Kopf und nun endlich einmal die Zeit gefunden, sie auch nieder zu schreiben. Ich hoffe, er wird euch gefallen. Habe mir sehr viel Mühe gegeben ^.^ Und jetzt viel Spaß beim Lesen ^.~
 


 

~ Love Station ~
 

„….eine Metropole mit über acht Millionen Einwohnern aus aller Welt, ein Zentrum für Kunst und Kultur, das für seine Traditionen bekannt ist, eine beeindruckende Hauptstadt voller Schulen und Universitäten, die in ganz Asien ein hohes Ansehen genießen, ein weltweiter Stützpunkt für Wirtschaft und Handel, der in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken ist, eine Stadt die jeden Tag eine weitere seiner zahlreichen Seite zeigt, das ist Tokio.“
 

Stille trat im Klassenraum ein. Der blonde Schüler, der bis eben gesprochen hatte, wartete auf die Reaktion seiner Lehrerin.

„Schön zusammengefasst, Naruto. Du hast dir diesmal Mühe gegeben und es freut mich zu sehen, dass du dich hier so schnell eingewöhnt hast. Du kannst dich setzen.“, die freundliche, aber dennoch imposante Stimme der Lehrerin hallte durch das große Klassenzimmer. In der letzten Reihe verneigte sich ein blonder Schüler höflich, murmelte ein kurzes „Hai, Sensei!“ und setzte sich dann auf seinen Platz.

Lautes Getuschel war zu hören und alle sahen sich nach Naruto um. Hin und wieder konnte man einige der Mädchen kichern hören. Doch der Blondschopf schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen. Lässig saß er in der letzten Reihe am Fensterplatz und starrte nach draußen. Es regnete schon seit Tagen und dicke Tropfen prasselten laut gegen die Scheibe.

Die Lehrerin klatschte laut in die Hände: „Los, beruhigt euch. Nächste Woche ist dann Ayumi mit ihrem Referat über Barcelona an der Reihe. Es wird gleich läuten. Übers Wochenende lest euch noch einmal die letzten beiden Kapitel durch, wir wiederholen sie dann am Montag. Das wäre dann alles.“

„Hai, Tsunade-sensei“, die Schüler nickten gehorsam und schon ertönte das schrille Geräusch der Schulglocke, die Erlösung und der Start in ein erholsames Wochenende.
 

Naruto war gerade damit beschäftigt sein Buch in die Tasche zu geben, als drei Mädchen vor ihm auftauchten.

„Naruto-kun, wie geht es dir nach deinen ersten Wochen hier bei uns in der Klasse?“, fragte ein schwarzhaariges Mädchen mit zuckersüßer Stimme.

„Äh…danke Cho, ich fühle mich so weit ganz wohl.“, Naruto hatte diese Besuche nach dem Unterricht schon langsam satt.

„Können wir dir vielleicht helfen, mit Nachhilfeunterricht oder so?“, kam es von dem Mädchen, dass neben Cho stand.

„Nein danke, Shina, aber ich komme schon klar.“, der Blondschopf versuchte freundlich zu bleiben, wäre am liebsten aber aufgestanden und verschwunden.

„Sollen wir dich nach Hause begleiten?“, flötete Miyu, die Dritte im Bunde.

„Ich kann denke ich alleine auf mich aufpassen, außerdem wohne ich außerhalb der Stadt. Wenn ihr mich entschuldigt, ich muss gehen, sonst verpasse ich meinen Zug. Bis am Montag dann.“, Naruto nahm seine fertig gepackte Tasche, warf sie lässig über die Schuler und wollte gerade gehen, als Cho ihn am Handgelenk packte.

„Naruto-kun, hier, falls du doch einmal Hilfe benötigst.“, sie drückte ihm einen kleinen Zettel in die Hand und die Drei verschwanden dann kichernd um die Ecke. Der Blondschopf verdrehte die Augen, warf einen kurzen Blick auf die Telefonnummern in seiner Hand, die mit Blümchen und Herzchen verziert worden waren und warf das kleine Stück Papier dann in den Mülleimer.

//Können mich die nicht endlich in Ruhe lassen?//

Der blonde Schüler verließ ebenfalls den Klassenraum und begab sich zu den Umkleideschränken. Er zog sich seine Straßenschuhe an und trat vor das Schulgebäude. Wie so oft, hatte er seinen Regenschirm vergessen.

„Verdammt!“, fluchte er vor sich hin, doch als er das dunkelhaarige Mädchen sah, dass gerade den Schulhof verließ, huschte ein verschmitztes Lächeln über seine Lippen. Da war sie schon wieder. Ohne lange nachzudenken trat er in den Regen und folgte ihr. Seine Laune hatte sich schlagartig gebessert. Naruto wusste genau, wohin sie nun gehen würde, zum Shinjuku Bahnhof, denn dort hatte er sie auch zum ersten Mal gesehen.

Obwohl sie noch nie ein Wort miteinander gewechselt hatten, trafen sich ihre Blicke fast täglich. Naruto war erst vor zwei Monaten mit seinen Eltern in diese Region von Japan gezogen. Obwohl er einige Kilometer außerhalb von Tokio zu Hause war, besuchte er hier eine private Oberschule. Anfänglich langweilten ihn die langen Bahnfahrten, doch dann hatte er dieses Mädchen zum ersten Mal gesehen. Sie war in letzter Sekunde in den Zug gesprungen und hatte ihn dabei angerempelt. Die geheimnisvolle Fremde hatte ihm ein schüchternes „Gomen ne…“, zugeflüstert und sich dann einen freien Platz gesucht. Seit diesem Tag genoss Naruto seinen langen Heimweg. An ihrer Schuluniform hatte der Blondschopf erkennen können, dass sie auf derselben Schule war, wie er. Obwohl das jetzt schon fünf Wochen her war, konnte er sich noch genau an ihren süßlichen Duft erinnern. Ja, sie roch nach frischen Jasminblüten. Heimlich beobachtete er sie nun immer, wie sie verträumt aus dem Fenster schaute oder zwischen der Menschenmenge hin und her geschupst wurde.
 

Mittlerweile war Naruto schon von oben bis unten durchnässt. Sein Hemd und seine Haare klebten an seinem Körper, der schon langsam von der Kälte zitterte. Wie konnte man auch so blöd sein und bei dem Wetter ohne Schirm oder Regenschutz aus dem Haus gehen? Der Blonde ärgerte sich selbst darüber. Doch er wusste, in wenigen Augenblicken würde er am Bahnhof ankommen und Schutz vor den nassen Tropfen finden. Er ließ die Dunkelhaarige nicht aus den Augen. Fast zeitgleich lösten sie ihre Tickets und standen dann am selben Bahnsteig. Obwohl das Mädchen einen Regenschirm dabei hatte, war ihr sonst so glänzendes Haar leicht nass geworden. Ihr Körper zitterte kaum merkbar, doch Naruto verspürte einen unheimlichen drang, sie einfach in seine Arme zu ziehen und zu wärmen.

Er kaute leicht auf seinen Lippen und verdrängte diesen Gedanken schnell wieder. Er kannte nicht einmal ihren Namen und doch musste er jeden Tag an sie denken. Ob sie ihn auch schon bemerkt hatte? Immerhin fuhren sie beide mit der Odawara Linie bis zur Endstation.

Der Zug fuhr ein und Naruto wartete geduldig, bis das Mädchen eingestiegen war. So konnte er manchmal einen Platz in ihrer Nähe ergattern. Leider war um die Zeit sehr viel los und der Blondschopf wurde durch den Wagon gedrängelt und verlor die dunkelhaarige Schönheit aus den Augen.

„Verdammt..“, fluchte er am heutigen Tage schon zum zweiten Mal. Jetzt würde die Heimfahrt wieder einmal langweilig werden.

Es dauerte eine Weile, bis sich der Wagon etwas leerte. Solange sie noch im Ballungsraum Tokio waren, stiegen immer mehr Leute ein und an manchen Tagen, musste man Angst um seine eigene Luft haben. Naruto wollte gar nicht wissen, wie viele blaue Flecken er schon von den Bahnfahrten hatte. In der Früh waren die Züge meist noch leer als er einstieg und wurden erst mit der Zeit voller, doch beim Nachhause fahren bekam er einen Ellenbogen nach dem anderen in die Rippen gestoßen.

Nach knappen 20 Minuten wurde der Wagon dann wieder etwas übersichtlicher und Naruto konnte nach der Unbekannten Ausschau halten. Zu seinem Glück saß sie gar nicht weit von ihm entfernt. Leider versperrten ihm immer wieder die anderen Passagiere die Sicht, doch Naruto versuchte ihr bei jeder Station etwas näher zu kommen. Nachdem sie die Hälfte der Strecke schon hinter sich hatten, wurde gegenüber von der Dunkelhaarigen ein Sitzplatz frei. Als Naruto sich hinsetze, klopfte sein Herz wie wild. Sie war nur einige Zentimeter von ihm entfernt. Von der Nähe sah sie noch schöner aus. Ihre hellen Augen bildeten einen hübschen Kontrast zu ihren langen, dunklen, glatten Haaren. Ihre Haut war so hell und wirkte so unglaublich weich, dass der Blonde am liebsten über ihre Wange gestreichelt hätte. Schon wieder lag dieser süßliche Jasmin Geruch in der Luft und benebelte Narutos Verstand. Manchmal schämte er sich schon für seine Gedanken, immerhin galten sie einer fremden Frau, doch er konnte einfach nicht anders. Seit Wochen hatte er nur eines im Kopf, nämlich dieses Mädchen.

Sie sah aus dem Fenster und blickte verträumt in die Ferne. Woran sie wohl dachte? Naruto rang mit sich selbst. Jetzt hätte er die Gelegenheit sie anzusprechen. Doch er wurde von Angst Heim gesucht und Zweifel plagten ihn. Was, wenn sie nichts mit ihm zu tun haben wollte? Aber wie gerne würde er zumindest ihren Namen kennen? Der unbekannten Frau in seinen Gedanken einen Namen zuordnen können und seinen Vorstellungen wenigstens etwas Realität einhauchen. In seinem Jahrgang war sie nicht, das wusste er schon und die Schüler aus den anderen Stufen kannte er noch nicht. Langsam, dem Blondschopf kam es wie in Zeitlupe vor, drehte die Dunkelhaarige ihren Kopf in seine Richtung und sah ihn freundlich an. Sie schenkte ihm ein schüchternes Lächeln und Naruto lief auf der Stelle Rot an.

„Hallo…“, flüsterte er leise und grinste verlegen. Es kam keine Antwort. „Du gehst doch auch auf meine Schule.“, versuchte es der Blauäugige weiter, in der Hoffnung, vielleicht doch noch ein Gespräch zu Stande zu bekommen.

„Hai..“, kam es nur leise zurück.

„Ich heiße Naruto Uzumaki, freut mich, dich kennen zu lernen.“, immer noch zierte ein schelmisches Grinsen seine Lippen und das Rot um seine Nasenspitze verschwand jetzt langsam wieder.

„Mein Name ist Hinata Hyuuga.“, kam es freundlich zurück und das Mädchen senkte kurz ihren Oberkörper, eine Geste der Freundlichkeit und des Respekts.

„Du fährst auch bis nach Odawara oder?“

„Hai…“, kam es wieder knapp zurück. Naruto wurde nervös. Wollte sie nicht mit ihm reden oder warum waren ihre Antworten immer so knapp?

„In welche Stufe gehst du?“, der Blondschopf ließ sich immer wieder neue Fragen einfallen.

„In die 10. und du?“, sie sah ihn freundlich an.

Eine Gegenfrage, ganz uninteressiert konnte sie also doch nicht sein. Narutos Grinsen wurde ungewollt noch breiter.

„In die 11. Wohnst du in Odawara?“, nur nicht aufgeben, versuchte er sich selbst einzureden.

„Nein, ich wohne eigentlich in Hakone und du?“

„In Odawara, aber erst seit zwei Monaten. Davor war ich in Osaka zu Hause.“

„Warum bist du umgezogen?“, Hinata schien immer mehr Interesse an einem Gespräch mit Naruto zu haben.

„Wegen meinem Vater. Er wurde befördert und deswegen mussten wir umziehen. Aber mir gefällt es in Odawara sehr gut. Dein Schulweg ist ja ganz schön weit.“, stellte Naruto leicht grübelnd fest. Wenn ihn nicht alles täuschte, war Hakone noch ein ganzes Stückchen von Odawara entfernt.

„Hai, aber unsere Schule hat eben einen sehr guten Ruf. Deswegen wollten meine Eltern, dass ich unbedingt dorthin gehe. Mich stört der Schulweg eigentlich nicht.“

„Mich eigentlich auch nicht.“, und schon wieder schenkte ihr Naruto ein breites Grinsen. Diesmal war es Hinata, die Rot anlief.

„Hai…“, nuschelte sie nur verlegen.

Was war jetzt los? Naruto verstand ihre Reaktion nicht wirklich, doch er fand, dass sie unheimlich süß war.

Obwohl sie nur sehr allgemeine Fragen stellten, entstand langsam ein Gespräch und hin und wieder konnte der Blonde dem Mädchen sogar ein leises Kichern entlocken. Mit jeder Minute wurden die beiden entspannter.

„Du hast noch eine jüngere Schwester? Das muss toll sein. Ich bin leider ein Einzelkind.“, kam es von Naruto und der Blonde sah dabei leicht traurig aus.

„Ich und meine Schwester, naja, sagen wir es so. Wir sind nicht gerade die besten Freundinnen. Sie lebt ihr Leben und ich meines. Wir versuchen einfach, den anderen dabei nicht im Weg zu sein.“, Hinata sah bei diesem Thema auch nicht gerade erfreut aus.

„Und wie kommst du sonst mit deiner Familie klar?“

„Es ist meine Familie. Dazu kann ich nicht viel sagen. Sie ist ein Teil meines Lebens, mehr aber auch nicht.“, jetzt begriff auch Naruto, dass er lieber das Thema wechseln sollte.

„Und in welcher AG bist du?“, gekonnt lenkte er einfach das nächste Thema ein.

„Ich singe im Chor und du?“, kam gleich darauf die Gegenfrage.

„Ich spiele Fußball.“, kam es knapp zurück.

„Hast du das an deiner alten Schule auch schon gemacht?“

„Ich spiele schon seit ich ganz klein bin. Aber an eurer Schule scheint dieser Sport nicht gerade der Populärste zu sein.“, stellte Naruto lächelnd fest.

„Das stimmt, Baseball und Kendo stehen bei den Schülern ganz oben. Bei den Mädchen ist es Rhythmische Sportgymnastik. Gehörst du einen dieser drei AGs an, bist du automatisch beliebt.“, Hinata seufzte.

„Auf Beliebtheit kann ich gut verzichten.“, der Blondschopf brummte ungewollt und sein Gegenüber kichere leise los.

„Sehe ich genauso.“, stellte Hinata immer noch lächelnd fest.

„In meiner Klasse sind drei Mädchen, die Rhythmische Sportgymnastik machen, sie halten sich echt für etwas Besseres.“, Naruto entwich ein Seufzen.

„Cho, Miyu und Shina?“, fragte Hinata und verdrehte leicht die Augen.

„ Genau, kennst du sie?“, der Blonde war leicht überrascht, das Hinata ihre Namen kannte.

„Die kleine Schwester von Shina geht mit mir in die Klasse. Cho ist ihr Kapitän und hat das Sagen. Die Drei kennt jeder.“

„Sie nerven mich ehrlich gesagt etwas. Sie haben mir in den letzten Wochen schon drei Mal ihre Telefonnummern gegeben. Als würde einmal nicht reichen.“, Naruto verzog sein Gesicht.

„Du solltest dich geehrt fühlen. Sie schenken nicht jedem ihre Aufmerksamkeit.“

„Geehrt? Sie kennen mich doch gar nicht. Außerdem ist Oberflächlichkeit nicht so meines. Ich habe einmal in der Pause ein paar Minuten mit ihnen gesprochen. Sie haben mir erzählt mit wem ich reden „darf“ und mit wem nicht. So etwas finde ich ehrlich gesagt einfach nur kindisch. Also nein, geehrt fühle ich mich dadurch sicher nicht. Aber über deine Telefonnummer würde ich mich freuen.“, Naruto wusste nicht woher der plötzliche Mut kam, doch schon nachdem er seine Worte ausgesprochen hatte, war er wieder verschwunden und der Blondschopf lief leicht Rot um die Nasenspitze an.

„Äh….“, Hinata wollte gerade antworten und machte Anzeichen, als würde sie ihre Tasche öffnen, als sie vom Lautsprecher unterbrochen wurde.

„Nächster Halt Odawara, bitte alle aussteigen.“

Fast gleichzeitig standen die beiden auf. Sie waren nun alleine im Wagon und so konnte keiner sehen, was sich zwischen ihnen abspielte, die Spannung, die langsam stieg, die musternden Blicke und die flüchtigen Berührungen, das alles bliebt unter ihnen. Sie standen sich nun gegenüber, so nahe waren sie sich bis zu dem Zeitpunkt noch nicht gewesen. Obwohl sie den Atem des jeweils anderen deutlich spüren konnten, wich keiner einen Schritt zurück. Sie blieben einfach stehen, sahen sich direkt in die Augen und merkten gar nicht, dass der Zug schon in die Station einfuhr. Verträumt sahen sie sich an und beide spürten das deutliche Herzklopfen, das ihnen den Verstand vernebelte.

Und dann geschah alles so schnell. Der Zug bremste, Hinata war kurz davor zu fallen, Naruto fing sie reflexartig auf und ihre Lippen trafen sich. Die Berührung war nur ganz kurz und flüchtig, ein Unfall eben, doch sie löste etwas in ihnen aus. Mit weit geöffneten Augen sahen sie sich überrascht an, bis Hinata realisierte, was gerade passiert war und sich sanft von Naruto wegdrückte.

Beide liefen auf der Stelle Rot an und machten einen Schritt auseinander.

„Go..gomen ne…“, Hinata hatten ihren Blick auf den Boden gerichtet und versuchte ihre Verlegenheit zu verbergen. Naruto konnte nicht klar danken. Es war kein richtiger Kuss gewesen, doch viel schöner, als all die anderen Küsse, die er je bekommen hatte. Er hätte es nie für möglich gehalten, dass ein Mädchen so etwas in ihm auslösen konnte. So ein Herzklopfen, dass ihm langsam den Verstand raubte, so eine wohltuendes Gefühl, dass sich von Sekunde zu Sekunde immer weiter in seinem Körper verbreitete und dieses wundervolle Kribbeln im Bauch, dass ihn fliegen ließ.

Der Blonde kratze sich verlegen am Hinterkopf und meinte: „Ich hoffe ja nur, dass du nicht das Pfeiffer'sches Drüsenfieber hast.“ (Oder auch Kusskrankheit genannt. Kann durch Speichel übertragen werden und endet mit hohem Fieber, Schwächeanfällen und stark erhöhten Leberwerten.)

Am liebsten hätte sich der blonde Schüler selbst gegen den Kopf geschlagen. Etwas nach Blöderes war ihm nicht eingefallen. Wie konnte er sich nur so extrem dämlich anstellen. Doch er konnte im Moment keinen klaren Gedanken fassen.

„Äh, nein…Ich muss dann los.“, immer noch knallrot im Gesicht und leicht verwirrt verließ Hinata mit schnellen Schritten den Zug und ließ Naruto alleine zurück.
 

Der Blondschof stand immer noch fassungslos da. Mit dieser Aktion und vor allem mit seiner bescheuerten Reaktion, hatte er jetzt schon alles vermasselt. Hinata würde sicher nie wieder mit ihm reden. Wie konnte ein einzelner Mensch so dumm sein? Das fragte sich zumindest Naruto. Er war nicht in der Lage sich zu bewegen. Er wusste nicht ob er sich über dieses flüchtige Küsschen freuen oder sich wegen seiner Reaktion ärgern sollte. Fest stand, sein Herz schlug immer noch wie wild und seine Lippen kribbelten leicht. Ungewollt fuhr er mit seinem Zeigefinger über seine Unterlippe und atmete schwer aus.

„Hey Junge, du musst den Zug verlassen. Hier ist Endstation.“, ein Schaffner war zur Kontrolle gekommen und schob Naruto unsanft Richtung Ausstieg, als dieser keine Anzeichen machte, sich zu bewegen. Der blonde Schüler hob nur entschuldigend die Hand und stand eine knappe Minute später immer noch regungslos am Bahnsteig. Was hatte er nur getan?
 

Hinata ging mit raschen Schritten immer weiter und weiter, bis sie in ihrem Anschlusszug saß. Es fiel ihr schwer, das gerade Geschehene aus ihrem Kopf zu verdrängen. Naruto war ihr schon vor Wochen das erste Mal aufgefallen, als sie ihn unabsichtlich angerempelt hatte. Sein Lächeln hatte bei ihr unregelmäßiges Herzklopfen verursacht und sie hatte sich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Sie hatte sein Gesicht nur für wenige Sekunden gesehen, doch sie konnte sich an jenen Abend immer noch an jedes einzelne Detail erinnern. An die verstrubelten Haare, wobei ihm einige Strähnen ins Gesicht fielen, an die tiefen, blauen Augen, die sie warmherzig angestrahlt hatten, an seine helle Haut, die unglaublich weich aussah und an seine Lippen, die Hinata nur allzu gerne einmal mit ihren berührt hätte. Jetzt war ihr einer ihrer Wünsche erfüllt worden, doch am liebsten würde sie dir Uhr um eine halbe Stunde zurückdrehen. Warum hat sie ihm nicht einfach ihre Handynummer geben können, sich dann mit einem Händedruck von ihm verabschieden können und die Sache wäre erledigt gewesen. Doch nein, jetzt stand dieser „Kuss“, wenn man es überhaupt so nennen konnte, zwischen ihnen, ihre schüchterne Reaktion, seine deplatzierten Worte und der rasche Abgang. Naruto würde nie wieder ein Wort mit ihr wechseln wollen, nach dieser peinlichen Aktion, dabei wünschte sich die Hyuuga schon seit Wochen, dass sie endlich einmal ins Gespräch kommen würden. Sie hatte ihn oft heimlich beobachtet und ihren Blick immer schnell aus dem Fenster gerichtet, als er seinen Kopf in ihre Richtung bewegt hatte. Dann war es heute endlich so weit gewesen und es musste so geendet.

Hinata entwich ein leises Seufzen. Wie Naruto wohl darüber dachte?
 

Der lag abends noch lange wach im Bett und starrte gedankenverloren an die weiße Decke. Er hatte einen Fußball in der Hand und warf das runde Leder immer wieder in die Luft und fing es gekonnt auf. Dieses Spielchen wiederholte er jetzt schon zum hundertsten Mal. Doch seine Gedanken galten die ganze Zeit über Hinata. Endlich wusste er ihren Namen, hatte mit ihr gesprochen und auch beinahe ihre Telefonnummer bekommen und dann musste so etwas passieren. Sie hielt ihn jetzt mit Sicherheit für absolut dämlich. Wie konnte er nur etwas so Dummes sagen? Sonst verließ ihn seine Selbstsicherheit doch auch nie. Bei keinem seiner Spiele, bei keiner Klassenarbeit, bei keinem Vortag vor seinen Mitschülern, noch nie hatte er die Nerven verloren und war immer cool geblieben. Und ein kleiner, flüchtiger, kaum bemerkbarer Kuss, brachte ihn aus der Fassung und ließ ihn Schwachsinn reden.

Naruto setzte sich wütend auf und donnerte den Fußball gegen seinen Kasten. Ein lauter Knall war zu hören und von unten kam ein wütendes „Naruto, lass unser Haus stehen.“, von seinem Vater. Dem Blonden entwich sein Seufzen. Er vermisste Hinatas Nähe. Es wollte einfach nicht in seinen Kopf, warum ihn ein Mensch, den er kaum kannte, so beeinflussen konnte. Warum war er so unkonzentriert? Ihr liebliches Lächeln hallte immer noch in seinem Kopf wieder und überall wo er war, roch er Jasmin. Er wollte unter allen Umständen noch einmal mir ihr reden, es versuchen wieder gerade zu biegen und sich für seine Dämlichkeit entschuldigen. Er konnte nur hoffen, dass sie ihm noch eine Chance geben würde. Doch eines stand fest, er wollte mehr. Ein einfaches Gespräch konnte nicht alles gewesen sein. Nein, er wäre nicht Naruto Uzumaki, wenn er nicht dafür kämpfen würde, was er wollte. Und alles was er jetzt wollte, war Hinatas Nähe und ihre Zuneigung und die würde er sich erkämpfen.

Voller Selbstvertrauen und siegessicher schaltete Naruto das Licht aus und ließ sich ins Land der Träume entführen. Am Montag würde sein Kampf beginnen, dazu musste er ausgeschlafen sein.
 

Das Wochenende verging schneller als erwartet und Naruto versuchte so viel von dem Stoff nachzuholen, wie er nur konnte. Er war nie ein besonders herausragender Schüler gewesen weder besonders gut, noch besonders schlecht. Dennoch war seine alte Klasse noch nicht so weit mit dem Stoff wie seine jetzige. Der Blondschopf musste noch einiges nachholen und dafür nutze er meistens die Zeit am Wochenende.

Am Montag hielt er schon am Bahnsteig in Odawara Ausschau nach Hinata, doch wie so oft, konnte er sie nicht sehen. In der Früh bekam er sie leider nur selten zu Gesicht, warum, das wusste er nicht. Deswegen fuhr er viel lieber nach Hause, denn an den meisten Tagen, hatten alle Klassen zu einer einheitlichen Zeit Schulschluss.

//Mist, wenn sie nicht hier ist, dann muss ich wohl oder übel in der Schule mit ihr reden. Ich hoffe nur, dass sie mir nicht aus dem Weg geht.// Naruto war in Gedanken vertiefet und nutze die lange Bahnfahrt, um sich passende Worte zurecht zu legen.

Das Rattern, das der fahrende Zug erzeugte, hallte in seinem Kopf wieder. Sosehr er sich auch versuchte zu konzentrieren, es wollte ihm einfach nicht gelingen. Immer wieder sah er auf den leeren Platz gegenüber von seinem und dachte an Hinata. An ihr Gesicht, ihren Geruch, ihr Lächeln, einfach an alles, was ihn in den Bann gezogen hatte.
 

Hinata saß in der Zwischenzeit bereits in ihrem Klassenzimmer. Verträumt blickte sie aus dem Fenster und sah immer wieder Narutos Lächeln vor sich. Das ganze Wochenende über hatte sie gerätselt, ob sie noch einmal miteinander reden würden. Doch ob Naruto dazu überhaupt noch Lust hatte, nachdem was am Freitag passiert war?

Hinata war so in Gedanken vertiefet, dass sie gar nicht merkte, wie ihre Freundin Tenten den Raum betrat.

„Guten Morgen Hinata-chan. Hattest du ein schönes Wochenende?“, die braunhaarige Schülerin setzte sich neben ihre Freundin und schenkte ihr ein liebes Lächeln.

Die Hyuuga schreckte leicht zusammen und sah Tenten überrascht an.

„Oh, guten Morgen. Mein Wochenende war… verwirrend.“, und schon wieder musste Hinata seufzen. Natürlich wollte ihre beste Freundin gleich wissen, was vorgefallen war. Wenige Minuten später saß sie laut lachend vor Hinata und machte sich über Narutos Reaktion lustig.

„Er hat dich gefragt ob du dieses Kussfieber hast? Sorry, so etwas Dämliches habe ich noch nie gehört. Nachdem ihr miteinander geschlafen habt, fragt er dich dann womöglich ob du AIDS hast.“, Tenten grinste immer noch bis über beide Ohren. Hinata lief auf der Stelle Rot an. An so etwas wie Sex dachte sie mit Sicherheit nicht. Sie wich den Blicken ihrer Freundin aus und gab keine Antwort.

„Ach komm schon Hinata-chan, auch du musst irgendwann über deinen Schatten springen. Du hast mir jetzt schon so oft von diesem blonden, fremden Mann erzählt, an den du unentwegt denken musst. Jetzt weißt du endlich seinen Namen und er scheint auch Interesse an dir zu haben, jetzt darfst du einfach keinen Rückzieher mehr machen. Ergreife die Chance. Ihr hatten vielleicht keinen so guten Start, aber wenn er schon so einen Einfluss auf dich hat, obwohl ihr euch kaum kennt, dann musst du ihn wirklich gerne haben.“, Tenten versuchte wie immer Liebesengel zu spielen. Sie hatte schon seit über zwei Jahren einen Freund und die Braunhaarige war der Meinung, dass auch Hinata einen brauchte.

„Hai…wenn du meinst.“, flüsterte die Hyuuga leise.

„Hinata….“, Tenten sprach ihren Namen ganz langsam aus und zog ihn absichtlich in die Länge, „Jetzt sei nicht wieder so schüchtern. Der Mann hat dich gerne, da bin ich mir sicher. Außerdem wollte er doch deine Telefonnummer. Du hast auch etwas Glück verdient, jetzt spring doch über deinen Schatten und gib ihm eine Chance.“

„Das ist nicht so einfach…“, die Dunkelhaarige sprach immer noch sehr leise.

„Wenn es jetzt schon wieder um die Traditionen in deiner Familie geht, dann ignorier die doch endlich. Dein Cousin hat es ja auch getan. Du kannst nicht ewig warten und deine Vater einen Partner für dich finden lassen.“

„Lass Neji aus dem Spiel. Bei ihm war es ganz anders.“

„Nur weil Neji ein Mann ist, hat er noch lange nicht mehr Rechte wie du. Dein Cousin hatte anfangs auch bedenken, doch nachdem ich eure Familie kennen gelernt habe, gab es keine Probleme mehr. Warum sollten sie mich als Nejis Freundin akzeptieren, aber bei dir wieder streng und traditionell handeln? Wenn du mich fragst, suchst du nur nach einer passenden Ausrede, um nicht noch einmal mit Naruto reden zu müssen Du hattest doch noch nie einen Freund, woher willst du wissen, wie sie reagieren würden?“, und plötzlich wurde Tenten etwas bewusst und sie quietschte überraschend los.

„Hinata-chan, das war dein erster Kuss.“, sie sah ihre Freundin mit glänzenden, großen Augen an.

Die Hyuuga lief auf der Stelle noch dunkler an. Musste Tenten das auch noch so betonen?

„Hai….“, nuschelte sie nur leise und wich den Blicken ihrer Freundin immer noch gekonnt aus, „Aber es war doch kein richtiger Kuss, nur ein Unfall.“, versuchte sich Hinata zu rechtfertigen.

„Ein Unfall, der dich gerade Rot anlaufen lässt. Gib es schon zu, dir hat es gefallen. Und jetzt wünschst du dir, er würde es noch einmal tun, diesmal aber leidenschaftlich. Er soll auf dich zukommen und dann, ohne lange zu zögern, soll er dich in seine starken Arme ziehen und dir deinen ersten richtigen Kuss geben. Heiß, leidenschaftlich und mit ….“, Tenten hätte ewig so weiterreden können, sie stellte sich die Szene schon bildlich im Kopf vor, wie in einem Film.

„TENTEN!“, doch Hinata fühlte sich ertappt, „Du hast doch keine Ahnung. Es war nur ein Unfall und Naruto ist ein flüchtiger Bekannter. Ende der Vorstellung, mehr ist da nicht.“, die Hyuuga verschränkte die Arme vor ihrer Brust und drehte sich demonstrativ weg. Sie hatte genug von diesem Gerede. Obwohl Tenten eine Art beste Freundin für sie war, wollte sie mit ihr nicht über so etwas Persönliches reden. Bevor sie über Naruto urteilen würde, musste sie ihn kennen lernen und ob er dazu überhaupt noch Lust hatte?
 

Doch diese Frage wurde der Hyuuga in der Mittagspause beantwortet. Sie saß gerade auf einer kleinen Holzbank am Schulhof und genoss die Sonnenstrahlen. Das erste Mal seit einer Woche, ließ sich die Sonne wieder blicken und das Wetter war angenehm warm. Sie war in eines ihrer Bücher vertieft, als sie unterbrochen wurde.

„Was liest du gerade?“, eine ihr bekannte Stimme riss sie aus der Geschichte. Leicht überrascht sah sie auf.

„Naruto-kun….“, flüsterte sie ihm leise entgegen.

„Darf ich mich setzen?“, der Blondschopf schien unsicher zu sein, denn er konnte keine Sekunde ruhig stehen.

„Hai…“, kam knapp zurück. Hinata war keineswegs unfreundlich, sie war einfach nur sehr überrascht.

Sie saßen eine knappe Minute schweigen nebeneinander. Hinata strich sich immer wieder eine Haarsträhne hinter das Ohr und Naruto sah verlegen zu Boden. So konnte es nicht weiter gehen.

„Wegen Freitag, das tut mir wirklich Leid.“, der Blondschopf fasste als erster Mut.

„Du kannst doch nichts dafür, immerhin bin ich aus dem Gleichgewicht gekommen.“, Hinata wollte nicht, dass er ein schlechtes Gewissen hatte.

„Das meinte ich nicht.“, jetzt sah Naruto zu ihr rüber. Hinata wich seinem Blick nicht aus, sondern verlor sich in seinen blauen Augen. Am liebsten wäre sie einfach so hier sitzen geblieben. Warum sollten sie diese Stimmung und dieses Knistern mit Worten zerstören? Doch Hinata wollte sich auch nicht vor diesem Gespräch drücken.

„Was meinst du dann?“, sie schenkte ihm ein unsicheres Lächeln.

„Meine Reaktion. Sie war wirklich komplett daneben. Ich war einfach nur überrascht und wusste nicht genau, was ich sagen sollte.“, er sah sie leicht verlegen an und Kratze sich am Hinterkopf.

Hinata musste lächeln.

„Das ist schon in Ordnung. Ich hätte auch nicht einfach weggehen dürfen. Vielleicht sollten wir das einfach vergessen und neu anfangen.“, schlug die Hyuuga solidarisch vor.

„Das hört sich gut an.“, Naruto war ein Stein vom Herzen gefallen. So schwer war das doch gar nicht. Kein langes, peinliches Gespräch, kein unverständliches Gestotter, einfach nur ein paar nette Sätze und schon war es überstanden.

„Ja, das finde ich auch.“, Hinata lächelte etwas verlegen.

„Bekomme ich jetzt deine Telefonnummer?“, Naruto versuche vom Thema abzulenken. Die Hyuuga schenkte ihm einen freundlichen Blick.

„Ich gebe sie dir, wenn wir uns das nächste Mal sehen. Ich habe meine Stifte und meinen Block oben in der Klasse liegen lassen.“

„Hört sich gut an. Fahren wir zusammen nach Hause?“, schlug Naruto vor.

„Gerne, ich warte dann am Schultor auf dich.“, Hinata stand auf, winkte Naruto noch einmal schüchtern zum Abschied und machte sich dann auf den Weg zurück ins Klassenzimmer. Ihr Herz schlug eindeutig schneller als sonst. Warum musste Naruto nur einmal kurz lächeln und sie verlor schon ihre Fassung? Warum war sie nur so fasziniert von diesem Mann? Und so wie er sprach, bereute er diesen flüchtigen Kuss gar nicht, viel mehr seine Reaktion. Sollte das bedeuten, dass er sie gern hatte?
 

Wie abgemacht wartete die Hyuuga nach der Schule auf den Blonden. Naruto kam ein paar Minuten später, da er noch von Cho und ihren Freundinnen aufgehalten wurde. Doch wie immer verflog seine schlechte Laune, als er Hinata sah. Ihr Haar wurde leicht vom Wind herumgewirbelt und sie sah so verträumt in die Ferne, als würde sich dort ein wunderschönes Schauspiel abspielen. Ihr friedlicher Blick, ihr zartes Lächeln und ihr süßlicher Duft reichten aus, um Narutos Laune zu heben. Mit schnellen Schritten ging er auf sie zu und begrüßte sie mit einem liebevollen Grinsen.

„Hallo Hinata, tut mir Leid, dass du warten musstest.“

„Das macht doch nichts.“, sie erwiderte seine freundliche Geste.

Schweigend machten sie sich auf den Weg zum Bahnhof, gingen nebeneinander her, ohne auch nur ein Wort zu wechseln. Keiner unterbrach die Stille, als sie ihre Tickets lösten und sie sagten immer noch nichts, als sie sich in den vollen Zug drängelten. Sie genossen einfach die Nähe des anderen und beobachteten ihr Gegenüber immer wieder, wenn dieses gerade in eine andere Richtung blickte. Was sich zwischen ihnen anbahnte, verstanden sie vielleicht beide nicht, doch sie genossen diesen gemeinsamen Moment. Als sie Tokyo verlassen haben, wurde der Zug auch immer leerer. Nachdem sie die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, fanden sie sogar zwei freie Plätze nebeneinander. Charmant wie Naruto war, ließ er Hinata den Vortritt und setzte sich dann neben sie.

„Endlich, meine Beine taten mir schon weh.“, er seufzte erschöpft auf und entlockte Hinata somit ein leises Kichern.

„Ja, sitzen ist schon bequemer.“

Sie lächelten sich freundlich an und setzten ihr Schweigen dann fort. Hinata sah aus dem Fenster und musterte die vorbeiziehende Landschaft. Naruto nutzte die Zeit, um sie wieder zu beobachten. Irgendetwas war anders zwischen ihnen. Am Freitag konnten sie unbeschwert miteinander reden und jetzt klang es schon verkrampf, wenn sie über freie Sitzplätze sprachen. Dabei wollte er dieses Mädchen richtig kennen lernen, mehr als alles andere. Der Blonde wanderte mit seinem Blick langsam nach unten, zwang sich nicht zu lange auf Hinatas Oberweite zu starren und bemerkte dann die Hand der Dunkelhaarigen. Sie lag ruhig auf ihrem Schoß. Ihre Finger waren lang und zart, sie wirkten elegant. Ihre Haut war hell und sie sah weich aus.

Ganz zögerlich setzte Naruto seine eigene Hand in Bewegung, überwand nach und nach jeden Millimeter, bis er bei Hinatas Hand angekommen war. Er spürte ein großes Bedürfnis in sich aufkommen, die ihre zu halten, ihre Haut zu berühren und Hinata bei sich zu wissen. Entschlossen nahm er ihre zarten Finger in seine und zog ihre Hand etwas näher zu sich. Zuerst weitete die Hyuuga überrascht die Augen, doch sie ließ ihre Hand genau dort, wo sie war. Sie wollte Naruto nicht abweisen, nein, sie wollte seine Nähe, genauso wie er ihre wollte. Die Dunkelhaarige drehte ihren Kopf in seine Richtung und schenkte ihm wieder ihr liebliches, aber schüchternes Lächeln. Narutos Hand fühlte sich richtig gut an. So warm, stark und dennoch leicht rau. Am liebsten wäre sie ewig so dagesessen, Hand in Hand, in seiner Nähe. Ihr Herz klopfte unbarmherzig gegen ihre Brust. Es fühlte sich fast so an, als würde es gleich zerspringen, doch anstatt Schmerz, verbreitete sich Wohlwollen in ihrem Körper. Ob Naruto dasselbe fühlte, wie sie auch? Löste auch bei ihm diese kleine, zarte Berührung so ein Gefühlschaos aus?

Hinata wandte ihren Blick wieder von dem Blonden ab, fühlte sich peinlich ertappt. Es war nicht ihre Art, einen fast Fremden so nahe an sich heran zu lassen, doch bei Naruto war es anders. Ganz im Gegenteil, sie wollte ihm noch näher sein. Ob es Liebe war, die sich langsam zwischen ihnen anbahnte?

Schweigend saßen sie da, Hand in Hand und starrten beide aus dem Fenster. Als die Endstation angekündigt wurde, wollte Hinata ihre Hand wegziehen, doch Naruto schloss seine Finger noch fester um ihre. Nein, er war noch nicht bereit sie gehen zu lassen, nicht jetzt, nicht wenn es so schön war. Der Blondschopf stand langsam auf, zog das schüchterne Mädchen zu sich hoch und geleitete sie dann zur Tür. Der Zug fuhr langsam in die Station ein und die Türen öffneten sich. Gemeinsam verließen sie den Zug, immer noch Händehaltend.

„Wo musst du jetzt hin?“, Naruto sah fragend zu Hinata herab und schenkte ihr aber ein liebevolles Lächeln.

„Bahnsteig 4…“, nuschelte sie nur leise und wandte ihren Blick abermals verlegen ab.

Als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, griff Naruto mit seiner freien Hand nach Hinatas Schultasche und nahm diese an sich. Langsam setzte er sich in Bewegung und zog das schüchterne Mädchen hinter sich her. Willig ließ sie sich mitziehen. Warum tat Naruto das nur? Sie verstand die Welt nicht mehr. So viel Freundlichkeit wurde ihr schon lange nicht mehr entgegengebracht. Ihr kam der Weg zum Bahnsteig wie eine Ewigkeit vor. Sie fühlte sich so unglaublich gut aufgehoben, dass sie am liebsten nie angekommen wäre. Doch dieser Wunsch blieb ihr versagt. Zwei Minuten später standen sie schon vor dem Zug, der nach Hakone fuhr. Wiederwillig ließ Naruto Hinatas Hand los und sofort versetzte es ihm einen Stich. Er wollte sie noch nicht gehen lassen.

„Hier.“, er reichte ihr die Schultasche zurück. Ohne etwas zu sagen, nahm das Mädchen diese an sich, holte Stift und Papier hervor und schreib etwas auf einen kleinen Zettel. Hinata reichte ihrem Gegenüber das Stück Papier.

„Meine Telefonnummer, wie versprochen.“, sie schenkte ihm ein liebevolles Lächeln, das Naruto erwiderte. Sein Herz schlug immer noch schneller als es sollte. Er war von Hinata fasziniert, er konnte einfach nicht anders, als andauernd an sie zu denken. Er nahm den Zettel und nickte dankbar.

„Ich ruf dich sicher bald an.“, er grinste belustigt.

„Dann kann ich mich ja auf etwas freuen.“, leicht verlegen lächelte Hinata.

„Ich glaube du musst dann los. Dein Zug fährt gleich.“, Naruto sah etwas traurig zur Seite, wo die Maschinen des Zuges bereits eingeschalten wurden.

„Ja…“, flüsterte das Mädchen.

Ihre Blicke trafen sich. Schon wieder baute sich diese unbeschreibliche Spannung zwischen ihnen auf, die einerseits schön war und eine gewisse Leidenschaft hervorrief, aber andererseits auch Traurigkeit. Denn sie machte den beiden klar, wie groß der Abstand noch zwischen ihnen war und das nicht nur auf diesem Bahnsteig. Hinata löste ihren Blick als erstes und seufzte leise. Naruto konnte den leichten Luftzug auf seiner Haut spüren und beugte sich ohne lange zu überlegen nach vorne, drückte Hinata einen kleinen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ein leises, „Schönen Tag noch, Hinata-chan“, ins Ohr.

„Dir auch, Naruto-kun.“, kam es nur verlegen zurück und schon verschwand die Dunkelhaarige im Zug. Sie wollte den leichten Rotschimmer auf ihren Wangen verbergen, wollte Naruto einfach nicht zeigen, wie sehr sie diese kleine Geste berührt hatte. Ihre Haut brannte leicht. Es war ein schönes Gefühl und ungewollt strich sie behutsam über die Stelle, an der sie Narutos Lippen eben berührt hatten. Die Türen schlossen sich und der Zug fuhr langsam los. Hinata konnte Naruto sehen, der ihr zum Abschied winkte. Der Blondschopf wurde kleiner, immer kleiner, bis er ganz aus ihrer Sichtweite verschwunden war und er hinterließ eine Leere, die Hinata eine Art von Traurigkeit verspüren ließ, die ihr bis zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt war….Sehnsucht.
 

Als Naruto an diesem Nachmittag nach Hause kam, grinste er bis über beide Ohren.

„Ich bin wieder da.“, rief er durch das untere Geschoss des Hauses. Seine Mutter kam in den Flur.

„Hallo Schatz, das Essen ist gleich fertig. Es gibt Ramen, ich richte dir eine Portion an.“, sie lächelte ihm fürsorglich entgegen.

„Danke Mama, aber ich habe noch keinen Hunger. Ich wärme mir dann später etwas.“, und schon war Naruto gedankenverloren an ihr vorbeigegangen, die Treppen hinauf, in sein Zimmer. Zurück blieb seine verdutze Mutter.

„Dein Sohn benimmt sich merkwürdig.“, sie war zurück in die Küche gegangen, wo ihr Mann saß.

„Das wundert mich gar nicht, er ist ja immerhin dein Sohn.“, der blonde Mann blätterte gelassen in seiner Zeitung und beachtete die Worte seiner Frau gar nicht.

„Hast du etwas gesagt, Minato?“, die Angesprochene nahm eine Bratpfanne, die neben ihr auf der Theke lag und kam ihrem Mann gefährlich nahe. Der sah sie leicht eingeschüchtert an.

„Nein Schatz, ich habe nur wieder einmal festgestellt, dass unser Sohn all seine positiven Eigenschaften eindeutig von dir geerbt hat.“, versuchte er sich rauszureden.

„Trotzdem, irgendetwas stimmt nicht mit Naruto. Er ist doch genauso ein großer Vielfraß wie du. Immerhin gibt es sein Lieblingsessen.“, Kushina, Narutos Mutter, sah skeptisch aus.

„Vielleicht hat er Liebeskummer?“, ohne sich der Bedeutung dieser Worte wirklich bewusst zu sein, blätterte der Mann schon wieder in seiner Zeitung.

„Was?“, und die Bratpfanne donnerte schon zu Boden. Ihr Sohn, verliebt? Ihr kleines, unschuldiges Baby? Er lag praktisch doch noch in den Windeln!

„LOS, geh ihm hinterher!“, streng zeigte Narutos Mutter zur Tür. Ihr „Mama-muss-ihr-Baby-beschützen-Notsignal“ leuchtete dunkelrot. Ihr Mann sprang auf und verließ eilig das Zimmer. Mit einer wütenden Frau war nicht zu spaßen.
 

Naruto lag in der Zwischenzeit bereits ausgestreckt auf seinem Bett und starrte gegen die Decke. Dort spiegelte sich ein Bild von Hinata wieder und ein verträumter Blick kam von Seiten Narutos. Obwohl sie sich erst vor wenigen Minuten verabschiedet hatten, fehlte sie ihm schon. Leise flüsterte er ihren Namen, immer und immer wieder. Er war so in Gedanken vertieft, dass er gar nicht merkte, wie sein Vater ins Zimmer kam.

„Naruto, wir müssen uns unterhalten.“, der Blonde setzte sich erschrocken auf. Sein Vater kam auf ihn zu und nahm neben ihm auf dem Bett Platz.

„Was gibt es denn Papa?“, der Jüngere sah etwas verwundert aus.

„Weißt du mein Sohn…“, er legte seine Hand auf Narutos Schulter und sah ihn direkt an, „…es kommt im Leben jedes Mannes der Augenblick, in dem er sich beweisen muss.“

Hääh? Wovon sprach sein Vater gerade. Naruto schenke ihm einen verwirrten Gesichtsausdruck.

„Du weißt doch, was ich meine, oder mein Sohn?“, er sah den Jüngeren an, in der Hoffnung, dass er es nicht aussprechen musste.

„Ich habe keinen blassen Schimmer.“, gab Naruto ehrlich zu und entlockte dem Älteren somit ein tiefes Seufzen.

„Na du weißt schon, wenn man älter wird, dann lastet auch mehr Verantwortung auf einem. Du darfst dich nicht unter Druck setzen lassen, das ist alles ganz natürlich. Wenn man schon rechtzeitig damit anfängt, dann kann man spätere Auswirkungen vermeiden. Wenn du jetzt nachlässig bist, wirst du es in meinem Alter bereuen. Denn nachträglich kann man nichts mehr dagegen tun. Dann sind sie einfach da und sie gehen auch nicht mehr weg. Aber wenn du Hilfe brauchst, dann kannst du jederzeit zu mir kommen, mein Sohn.“, der Ältere war sichtlich stolz auf seine Ansage. Ja, jetzt hatte Naruto verstanden, was er meinte.

„Ja Papa…“, Minato strahlte schon, er hatte es geschafft, er war ein toller Vater „…wenn ich eine Antifaltencrem brauche, dann komme ich zu dir.“, verständnisvoll klopfte Naruto seinem Vater auf die Schulter. Der atmete tief ein und aus und sah den Jüngeren fassungslos an. Wie konnte sein Sohn nur so begriffsstutzig sein?

„ICH REDE VON UNGESCHÜTZEM SEX UND VOM KINDER BEKOMMEN!!!!“, Minato verlor seine Geduld.

„AHH!“, Naruto schreckte überrascht zurück. Wenn er nicht gesessen wäre, würde er jetzt am Boden liegen. Er war doch eindeutig im falschen Film. Sein Vater versuchte mit ihm über Sex zu reden?!

„Ich habe doch gar keinen Sex!“, rechtfertigte sich der Jüngere.

„Gut, dann ist es ja noch nicht zu spät.“, erleichtert atmete der Ältere aus.

„Was soll das Theater?“, Naruto sah ihn streng an.

„Deine Mutter wollte, dass ich mit dir rede.“

„Ihr habt doch beide einen Knall. Ich bin alt genug, danke.“, der Blondschopf verdrehte die Augen und verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Gott, du bist auch zu gar nichts zu gebrauchen.“, Kushina war in der Tür aufgetaucht und funkelte ihren Mann böse an. Sie hatte das ganze Gespräch mit angehört. Sie kam auf Naruto zu, donnerte ihm etwas auf die Handfläche, meinte laut „Hier, benutze das!“, nahm ihren Mann dann an der Hand und zog ihn aus dem Zimmer seines Sohnes.

Naruto saß auf seinem Bett, starrte auf das Päckchen Kondome in seiner Hand und wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken. Seine Eltern waren doch total peinlich!
 

„Hinata.“, eine tiefe Stimme riss die Dunkelhaarige aus ihren Gedanken. Sie war gerade dabei gewesen sich etwas zu Essen zu kochen, als ihr Vater zur Tür hereinkam.

„Hai, Vater?“, sie sah ihn fragend an.

„Wie läuft es in der Schule?“, er sah seine Tochter streng an.

„Gut, bis jetzt liege ich in allen Fächern über dem Durchschnitt.“, die Jüngere hatte ihren Blick zu Boden gerichtet. Sie erlaubte es sich nur selten, ihren eigenen Vater in die Augen zu schauen.

„Wenigstens etwas. Dein Cousin kommt heute noch zum Trainieren vorbei und er bringt seine Freundin mit. Du kümmerst dich dann bitte um sie.“, ohne noch auf eine Antwort zu warten, verschwand Hiashi Hyuuga wieder. Hinata seufzte leise. Außer Kendo, Traditionen und Ehre kannte ihr Vater nicht viel. Seit dem Tod seiner Frau war er noch verschlossener und verbitterter geworden. Doch daran hatte sich die Hyuuga schon langsam gewöhnt. Wenigstens würde Tenten heute zu Besuch kommen. Auch wenn Hinata nicht gerne über sich sprach, sie brauchte Dringen den Rat von ihrer Freundin. Ihr Herz schlug ruckartig wieder schneller, als sie an Naruto dachte. Ein Lächeln zierte ihre Lippen. Ja, sie brauchte dringend Hilfe.
 

Am nächsten Morgen lief die Hyuuga schnell zum Bahnhof. Sie hatte verschlafen, da sie letzte Nacht noch so lange über Naruto nachgedacht hatte, war sie erst sehr spät eingeschlafen. Leicht außer Atem sprang sie in letzter Sekunde in den Zug. Sie ließ sich erschöpft auf einen freien Platz fallen und versuchte ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen. Hinata schloss ihre Augen und dachte an Naruto, an seine warme Hand, seine weichen Lippen, sein warmherziges Lächeln, seine ausdruckstarken Augen und seinen männlichen Duft. Es dauere nicht lange und sie beruhigte sich wieder. Wie er sich heute verhalten würde? Ob sie ihn in der Pause wieder sehen würde? Sie dachte immer wieder an Tentens Worte: „Lass es einfach auf dich zukommen, dann kannst du nicht enttäuscht, sondern nur überrascht werden.“

Doch wie soll sie es einfach auf sich zukommen lassen, wenn sie ihn schon nach einem Tag so sehr vermisste?

Die Häuser, Felder und Bäume zogen nur so an ihr vorbei und es dauerte nicht lange, da erreichten sie schon den Bahnhof von Odawara. Hinata stand auf und stellte sich schon zum Ausgang. Sie fuhr jeden Tag so früh, damit sie nicht mit all den anderen fahren musste. Die berufstätigen Leute fuhren meistens erst eine Stunde nach ihr. Sie sah gedankenverloren gerade aus, achtete gar nicht auf die Leute, die schon auf den einfahrenden Zug wartete. Doch als sie eine blonde Wuschelmähne sah, fuhr sie erschrocken zusammen. Das war doch….

Der Zug kam zum Stillstand, die Tür öffnete sich und Hinata verließ eilig den Wagon. Sie sah sich suchend um. Dort stand er….mit langsamen Schritten ging sie auf ihn zu.

„Was machst du hier?“, leicht verwundert sah sie in zwei blaue Augen.

„Na was wohl. Ich sitze schon seit einer halben Stunde hier und warte, dass du endlich mit einem Zug kommst. Ich hätte dich gestern auch einfach fragen können, dann hätte ich nicht um halb fünf aufstehen müssen. Aber dein Lächeln lenkt mich einfach viel zu sehr ab.“, Naruto grinste Hinata an, die ihren Blick wie so oft verlegen abwandte.

„Du fährst doch sonst auch nie so früh.“

Naruto nahm Hinatas Hand in seine und fühlte sich endlich wieder komplett. Darauf wartete er schon seit gestern Nachmittag.

„Nein, aber jetzt habe ich einen guten Grund dazu.“, er schenkte ihr schon wieder sein warmherziges Lächeln und Hinata konnte einfach nicht anders, als es zu erwidern. Willig ließ sie sich von Naruto mitziehen. Sie genoss seine Aufmerksamkeit, seine Zuneigung und seine Fürsorge. Noch nie hatte ihr ein Mann so etwas entgegengebracht. An jenem Tag dachte die Hyuuga, dass Naruto sich vielleicht nur anfänglich so um sie bemühte, doch er stand von nun an jeden Tag am Bahnsteig und wartete auf sie. Sie fuhren zusammen in die Schule und wieder nach Hause. Verbrachten gemeinsam, lachend die Pausen und saßen oft noch eine Stunde einfach nur so am Bahnsteig von Odawara, nur um etwas mehr Zeit gemeinsam verbringen zu können. Sie redeten viel, lernten sich kennen, ließen ihre Zuneigung wachsen und fühlten sich von Tag zu Tag mehr zu dem anderen hingezogen. Hinata ließ ihre Schüchternheit immer mehr fallen und Naruto konnte mittlerweile schon mit ihr reden, ohne dass er seine Gelassenheit dabei verlor. Doch zu mehr als einem flüchtigen Kuss auf die Wange und etwas Händchenhalten, war es noch nie gekommen.
 

„Ich will nicht, dass du gehst.“, Naruto hatte Hinata in seine Arme gezogen und jammerte jetzt schon seit zwei Minuten. Ihr Anschlusszug nach Hakone würde jede Minute einfahren und dann mussten sie sich wieder trennen. Der Blondschopf maulte jeden Tag, wenn er Hinata gehen lassen musste, das ging jetzt schon über zwei Wochen so.

„Naruto, wir sehen uns doch morgen wieder. Und du kannst mich anrufen, wenn dir danach ist.“, versuchte die Hyuuga ihn zu beruhigen. Sie wusste, dass es nur ein kleines Spielchen von Naruto war, doch sie stieg gerne darauf ein.

„Jeder Zeit?“, er sah sie fragend an.

„Ja, jeder Zeit.“, Hinata lächelte noch einmal freundlich und löste dann die Umarmung, „Mein Zug kommt, ich muss los. Bis morgen.“

Wie immer bekam sie noch ihren Abschiedskuss auf die Wange und dann ließ Naruto von ihr ab. Er winkte noch einmal zum Abschied und dann stieg Hinata in den Zug. Naruto sah ihm nach, bis er aus seiner Bildfläche verschwunden war. Mit einem Lächeln auf den Lippen, verließ er den Bahnhof und machte sich auf den Weg nach Hause.

Wie jeden Tag quälte er sich zuerst mit den Hausaufgaben herum und lernte dann noch für die diversen Prüfungen. Bis er endlich ins Bett kam, war es schon nach Mitternacht und ihm wurde bewusst, dass er schon über drei Stunden nicht mehr an Hinata gedacht hatte. Er litt eindeutig unter Entzug. Mit einem leicht schmollenden Gesichtsausdruck lag er wenige Minuten später mit offenen Augen im Bett. Ein Blick zur Seite Richtung Wecker verriet ihm, dass es halb eins war. Hinata würde sicher schon schlafen. Neben dem Wecker lag Narutos Handy. Zögerlich griff er nach dem Mobiltelefon. Sie meinte, er könnte zu jeder Zeit anrufen. Ob damit auch mitten in der Nacht gemeint war?

Ohne noch lange zu zögern klappte er das Handy auf und wählte Hinatas Nummer. Es läutete drei Mal, bis sie abhob.

„Hai…“, nuschelte eine verschlafene Stimme.

„Hallo Hinata-chan.“, Naruto kam sich plötzlich verdammt dämlich vor. Wie konnte er nur so dumm sein und um die Zeit bei ihr anrufen?

„Naruto, alles okay bei dir?“, das Mädchen klang besorgt.

„Ja, mir geht es gut. Ich hatte nur Sehnsucht nach dir. Es tut mir Leid, wenn ich dich geweckt habe.“, in seiner Stimme klang schlechtes Gewissen mit.

„Ist schon in Ordnung. Was machst du gerade?“, sie versuchte vom Thema abzulenken.

„Im Bett liegen und an dich denken und du?“

„Bis eben habe ich noch geschlafen.“

Sie schwiegen sich kurz an. Lauschten dem Atem des anderen, den sie schwach durch das Telefon hören konnten.

„Hinata?“, Narutos Stimme klang leise und leicht ängstlich.

„Ja?“

„Bist du froh, dass wir uns kennen gelernt haben?“

„Ja, das bin ich. Sehr froh sogar.“, gestand die Hyuuga ohne lange zu zögern.

„Das ist gut, ich auch. Ich hätte mich damals fast nicht getraut dich anzusprechen.“, ein leises Lächeln ertönte.

„Dann haben wir ja Glück, dass du es doch getan hast.“, Hinata kicherte ebenfalls zaghaft.

„Ja, als ich vor zwei Wochen nach Hause gekommen bin, haben meine Eltern sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Ich muss wohl bis über beide Ohren gegrinst haben.“, und genau das tat Naruto gerade eben schon wieder.

„Ich war auch irgendwie glücklich. Die kalten Worte meines Vaters haben mich nicht mehr so getroffen wie früher. Es tut gut, einen Freund wie dich zu haben.“

„Ist dein Vater sehr streng?“, seit dem Tag, an dem sie sich das erste Mal unterhalten haben, hatten sie das Thema Familie nicht mehr angesprochen.

„Hai, das ist er. Aber ich glaube das hat mit dem Tod meiner Mutter zu tun. Ich habe mich daran gewöhnt.“

„Er wäre wohl nicht sehr erfreut von mir zu hören.“, Naruto schluckte.

„Tenten, meine beste Freundin, ist mit meinem Cousin zusammen, schon über zwei Jahre. Und von Neji hält mein Vater sehr viel. Letztens beim Abendessen, als die beiden zu Besuch waren, ist dein Name gefallen. Aber mein Vater hat seltsamerweise nicht wirklich darauf reagiert. Er hat einen Blick zu Neji geworfen, der meinte, dass du in Ordnung bist und das Thema war wieder beendet.“, Hinata wunderte sich selbst darüber, dass sie Naruto bis jetzt nichts davon erzählt hatte.

„Neji ist dein Cousin? Das wusste ich ja gar nicht. Er ist doch in der Schulfußballmannschaft.“, Naruto war etwas verwundert.

„Ja, in der Unterstufe war er noch in der Kendo AG, doch jetzt besucht er außerhalb der Schule einen Verein und spielt während der Schulzeit Fußball. Daher kennt er dich ja auch etwas.“

Wieder brach stille aus. Diesmal war es Hinata, die sie unterbrach.

„Und sind deine Eltern streng?“

„Nein, eigentlich nicht. Manchmal sind sie nur etwas komisch. Als ich vor knapp zwei Wochen nach Hause gekommen bin, wollte mein Vater mit mir über Sex reden. Ich habe mich blöd gestellt, er die Geduld verloren und meine Mutter hat mir dann einfach ein Päckchen Kondome in die Hand gedrückt. Sie sind schon etwas komisch, aber im Grunde sehr lieb.“, Naruto lachte über sich selbst. Umso mehr verwunderte ihn Hinatas Reaktion, die gar nichts sagte.

„Hina-chan?“

„Hm?“, kam es nur leise zurück.

„Alles in Ordnung?“, Naruto war etwas besorgt. Hatte er etwas Falsches gesagt?

„Denkst du nicht auch, es ist etwas früh um darüber nachzudenken?“

„Ich…“, erst jetzt wurde Naruto klar, wie missverständlich seine Aussage gewesen sein muss, „Ich meinte nicht uns und ich habe auch sicher nicht daran gedacht. Ich…“, doch es kam ihm so falsch vor, sich zu rechtfertigen. Denn er hatte sehr wohl daran gedacht. Aber war das nicht normal? Er sehnte sich nach ihrer Nähe, wollte mehr davon, konnte man ihm das etwa böse nehmen?

„Ich glaube ich sollte dann schlafen. Bis morgen, Naruto.“, Hinata wartete noch kurz.

„Gute Nacht…“, der Blondschopf legte verwirrt auf. War sie jetzt etwas böse? Sie wollte das Gespräch so plötzlich beenden und dann hatte sie ihn nicht einmal Naruto-kun genannt.

Schlechtes Gewissen und Zweifel plagten den Blonden und verhinderten, dass er diese Nacht einschlafen konnte.

Als Hinata am nächsten Morgen nicht mit dem üblichen Zug in Odawara ankam, stiegen die Sorgen noch. Hinata kam einfach nicht, auch im nächsten und übernächsten Zug war sie nicht. Er versuchte sie auf ihrem Handy zu erreichen, doch das war sichtlich ausgeschalten. Narutos Herz schmerzte, sie war sichtlich wirklich böse auf ihn. Und plötzlich kam ein Gefühl in Naruto auf, dass ihm fremd gewesen war, die Angst jemanden zu verlieren. Er konnte so viel daran zweifeln, wie er wollte, doch er musste sich eingestehen, dass er sich in die Hyuuga verliebt hatte. Ihr ganzes Wesen hatte ihn in den Bann gezogen und er wollte in diesem Augenblick nichts lieber, als in ihrer Nähe zu sein.

Traurig trottete Naruto nach Hause, mit gesenktem Kopf betrat er sein Heim. Er wollte heute nicht in die Schule. Ohne auf die verwirrten Blicke seiner Eltern zu achten, ging er hoch in sein Zimmer, schloss die Tür hinter sich ab und wollte einfach nur alleine sein. Niemand, wirklich niemand außer Hinata selbst, könnte ihm jetzt helfen.

Er legte sich auf sein Bett und dachte nach, grübelte über Hinata, seine Worte und sehnte sich nach ihr. Es dauerte nicht lange und Erschöpfung suchte ihn Heim und Naruto holte den Schlaf nach, den er in der vorigen Nacht versäumte hatte.
 

Am Nachmittag klopfte es an seiner Tür und dieses störende Geräusch riss ihn aus dem Schlaf. Seine Mutter kam mit einer Tasse Tee herein und setzte sich ohne groß zu fragen zu Naruto aufs Bett.

„Hier mein Schatz, ich habe dir einen Schwarztee gemacht, das wird dir gut tun.“

Noch leicht verschlafen setzte sich Naruto auf, nahm die Tasse dankbar entgegen und nippte wortlos an seinem Tee.

„Willst du mir nicht sagen, was passiert ist?“, die Stimme der Mutter klang besorgt.

„Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht. Hinata geht mir sichtlich aus dem Weg.“

„Hinata ist das Mädchen, das dich so verwandelt hat?“, fragte Kushina nach.

Naruto nickte nur stumm.

„Hast du etwas Unverzeihliches gemacht?“

Der Blonde schüttelte den Kopf.

„Sie vor allen blamiert?“

Abermals schüttelte er seinen blonden Wuschelkopf.

„Oder ihre Gefühle verletzt?“, die Mutter sah ihren Sohn fragend an.

„Nein, ich glaube nicht.“

„Dann sieh zu, dass du sie findest und stell sie zur Rede. Es muss einen Grund haben, warum sie dir aus dem Weg geht. Und manchmal reicht es aus, ein Mädchen einfach nur zu fragen. Reden kann Wunder bewirken, Naruto. Das solltest du dir merken. Wir Frauen sind einfacher, als ihr denkt. Man muss uns nur versuchen zu verstehen. Zeig ihr, dass du dich für ihre Gefühle und Sorgen interessierst und sie wird dich daran Teil haben lassen.“, sie drückte ihrem Sohn noch einen liebvollen Kuss auf die Stirn und ließ ihn dann alleine zurück. Sie konnte ihm die richtige Richtung weisen, aber den Rest muss Naruto jetzt alleine schaffen.

Der Blondschopf nippte noch ein paar Mal an seinem Tee und dachte nach. Ein Blick zur Uhr verriet ihm, dass Hinata in einer halben Stunde am Bahnhof von Odawara ankommen musste, vorausgesetzt, sie war wirklich in der Schule. Aber er musste es einfach versuchen. Er wollte ihr nicht weh tun und wenn er etwas Falsches gesagt hatte, dann wollte er sich dafür entschuldigen.

Naruto sprang aus seinem Bett, zog sich um und rannte Richtung Bahnhof, er wollte Hinata auf keinen Fall verpassen.
 

Geduldig setzte er sich auf eine der Holzbänke und wartete. Ihr Zug fuhr ein und der Blauäugige sah sich suchend auf dem Bahnsteig um, doch selbst, nachdem fast alle Passagiere den Zug verlassen hatten und sich die Plattform wieder leerte, hatte er Hinata immer noch nicht gesehen. Sein Herz schlug Purzelbäume vor lauter Aufregung. Doch mit jeder Sekunde schwand seine Hoffnung, sie doch noch zu finden. Vielleicht lag sie auch einfach nur krank im Bett und er saß hier umsonst.

Verzweifelt vergrub Naruto den Kopf in seine Hände. Sein Blick war auf den Boden gerichtet und er wollte einfach nicht verstehen, wie er innerhalb von so wenigen Sekunden, die Beziehung mit Hinata kaputt hat machen können. Was genau ging nur in der Hyuuga vor? Er wollte es so gerne wissen. Die Minuten vergingen und es gab immer noch keine Spur von Hinata. Sie würde nicht mehr kommen, da war sich Naruto sicher. Spätestens, nachdem eine halbe Stunde später auch der nächste Zug einfuhr und keine Hinata darin war, war auch sein letzter Funken Hoffnung verschwunden. Der Zug fuhr ab, der Bahnsteig leerte sich und Naruto kämpfte mit seiner Fassung. Noch nie hatte er so für einen anderen Menschen empfunden. Er konnte doch nicht so einfach aufgeben….
 

„Wartest du auf mich?“

Erschrocken sah Naruto auf, traute seinen Augen nicht, als er sie sah.

„Hina…“, hauchte er leise.

Sie setzte sich neben ihn und lächelte zaghaft.

„Wo kommst du her? Ich bin doch hier gesessen, die ganze Zeit, du warst in keinen der Züge.“, der Blondschopf sprach schnell und undeutlich.

„Ich sitze schon seit über einer Stunde am anderen Ende vom Bahnsteig. Wir hatten wohl dieselbe Idee.“

„Du warst also auch nicht in der Schule?“

Die Hyuuga schüttelte den Kopf.

„Was war gestern plötzlich los? Habe ich etwas Falsches gesagt?“, Naruto sah sie mit großen, traurigen Augen an.

„Ich war einfach unsicher.“, gestand Hinata.

„Unsicher?“, fragte Naruto nach.

„Ja…Ich habe noch nie so für einen anderen Menschen empfunden Naruto. Ich mein, wir haben uns noch nicht einmal wirklich geküsst und dann fängst du plötzlich an von dem zu reden. Ich fühlte mich einfach überrumpelt.“, die Dunkelhaarige musste sich eingestehen, dass sie sich jetzt selbst dumm vorkam.

Naruto nahm ihre Hand und zog das Mädchen etwas näher an sich.

„Ich wollte dich nicht verunsichern, ich hätte nachdenken sollen. Mir wurde erst nachher bewusst, dass meine Worte vielleicht etwas missverständlich waren.“, er versuchte zu lächeln.

„Ich glaube, dass ich einfach nur sehr empfindlich bin auf diesem Gebiet, da ich so unerfahren bin.“, Hinata schenkte ihm jetzt ihr typisches, schüchternes Lächeln und Naruto konnte gar nicht anders, als es zu erwidern und sie in seine Arme zu ziehen. Behutsam strich er ihr über den Rücken und hätte sie am liebsten nie wieder losgelassen. Er stützte sein Kinn auf ihren Kopf ab und die Dunkelhaarige vergrub ihren Kopf in seiner Brust.

„Hach Naruto…“, flüsterte sie leise und genoss einfach seine Nähe. Sie war sich gestern selbst so dumm vorgekommen, weil sie so überreagiert hatte. Naruto konnte nicht wissen, dass sie noch nie einen Freund hatte. Woher sollte er ihre Unsicherheit kennen? Doch jetzt schien alles wieder in Ordnung zu kommen. Sie war glücklich, so glücklich wie schon lange nicht mehr.

„Hinata?“, Naruto drückte sie nach einer knappen Minute sanft von sich weg.

„Ja?“, sie sah ihn fragend an.

„Hattest du schon einmal einen Freund?“

Die Hyuuga schüttelte nur beschämt den Kopf.

„Und war das dann damals dein erster Kuss? Sofern man das so bezeichnen konnte.“, der Blondschopf lächelte schief. Wieder kam ein Nicken ihrerseits.

Naruto stand auf und zog Hinata zu sich hoch. Er schenkte ihr sein schönstes Lächeln und wollte all ihre Unsicherheit vertreiben. Er schloss seine Arme um sie und zog das Mädchen wieder näher an sich.

„Ich glaube, dass sollten wir wiederholen. Du weißt gar nicht, was dir entgangen ist.“, sein Lächeln verwandelte sich in ein freches Grinsen. Hinata sah ihn nur leicht unsicher an.
 

Naruto sah ihr tief in die Augen und legte eine Hand auf ihre Wange, strich behutsam über ihre blasse Haut, auf die sich ein leichter Rotschimmer gelegt hatte. Ganz langsam, um ihr etwas Zeit zu geben, kam er auf sie zu und ihre Münder näherten sich. Die Spannung zwischen ihnen stieg mit jedem Millimeter, den Naruto überwand. Fast automatisch schlossen beide ihre Augen und warteten sehnlich auf den Moment, in dem sich ihre Lippen trafen. Es war wie eine Art Stromschlag. Es kribbelte überall, aber dennoch war es ein sehr schönes Gefühl, sich so nahe zu sein. Anfangs war es noch ein zaghafter Kuss und ihre Lippen streiften sich nur ganz zärtlich, doch Hinata schien langsam Gefallen daran zu finden. Mutig legte sie ihre Arme um Narutos Nacken und zog ihn etwas näher an sich. Der Blonde fing an, seine Lippen sanft zu bewegen. Immer wieder stupste er damit gegen ihre und der Kuss wurde von Sekunde zu Sekunde leidenschaftlicher. Hinatas Lippen schmeckten so süßlich, passten einfach zu ihrem sonst so lieblichen Duft und Naruto musste sich eingestehen, dass er wieder kurz davor war, seinen Verstand zu verlieren. Niemals, in keinen seiner zahlreichen Träume, hätte er sich gedacht, dass es so schön sein würde, Hinata zu küssen. Langsam wanderte er mit seinen Händen weiter nach unten, zu ihren Hüften und zog sie noch inniger in seine Umarmung. Er wollte mehr, konnte einfach nicht genug von diesem unbeschreiblich schönen Gefühl bekommen, dass sich langsam in seinem Körper ausbreitete und von jeder Faser Besitz ergriff. Ja, es war schon fast wie eine Droge, er war süchtig danach. Vorsichtig strich er mit seiner Zunge über Hinatas Unterlippe und bat um Einlass. Einen kurzen Augenblick zögerte das zierliche Mädchen, doch sie ließ ihn gewähren, wollte den aufkommenden Gefühlen eine Chance geben, sich zu entfalten und von ihr Besitz zu ergreifen. Sie spürte plötzlich, wie Narutos Zunge in ihren Mund glitt und er die ihre immer wieder spielerisch anstupste. Es fühlte sich rau an, doch das störte Hinata nicht weiter. Sie fasste Mut und ging auf sein kleines Spielchen ein und drückte ihm ihre Zunge entgegen. Ihre Wangen glühten schon, doch die Wärme, die von ihnen ausging, führte nur dazu, dass ihre Gefühle noch intensiver wurden. Ihr Herz klopfte wie wild und sie konnte sich nicht erinnern, schon jemals so etwas Schönes erlebt zu haben. Sie fühlte die Nähe von Narutos Körper, genoss es, in seinen Armen zu liegen und gab sich ihrem kleinen Zungenspiel voll und ganz hin. Woher ihr plötzlicher Mut kam, wusste sie nicht, aber alles in ihr schrie nach mehr. Es fühlte sich so unbeschreiblich schön an, dass sie ihre Zunge langsam etwas fordernder bewegte. Naruto merkte ihre Initiative und stöhnte leise in den Kuss. Das Kribbeln in seinem Bauch wurde immer intensiver und wenn sie nicht hier in der Öffentlichkeit gestanden hätten, wäre er wohl sofort über Hinata hergefallen. Ihr Körper fühlte sich so heiß an und es fiel ihm von Moment zu Moment schwere, seine aufkommende Lust zu unterdrücken. Naruto drückte Hinatas Zunge zurück und fing an ihre Mundhöhle zu erforschen, stupste ihre Zunge dabei aber immer wieder liebevoll an, umschloss sie mit seiner und wollte einfach nicht nachgeben. Doch das Mädchen ließ ihn machen, langsam die Oberhand gewinnen und gab sich Naruto einfach hin. Sie konnte ihm vertrauen, er schaffte es sogar ihre Unsicherheit zu vertreiben. Sie hatte keine Bedenken mehr, sie genoss einfach nur diesen Kuss. Narutos Arme wanderten jetzt wieder über ihren Rücken, doch diesmal etwas stürmischer. Sie drückte ihren Körper noch etwas fester an seinen, was dem Blondschopf abermals ein leises stöhnen entlockte. Naruto zog seine Zunge langsam wieder zurück und drückte seine Lippen fest gegen die von Hinata. Als er dann anfing sanft an ihren Lippen zu saugen, entfuhr der Hyuuga ein ungewolltes Seufzen. Naruto brachte sie langsam um den Verstand. Immer wieder lösten sich die beiden wenige Millimeter voneinander, aber nur um ihre Lippen dann wieder auf die des anderen zu legen. Dieses Spielchen wiederholten sie einige Male und Naruto wollte seine Zunge gerade wieder in Hinatas Mund drängen, als sich neben ihnen etwas räusperte.

Ungewollt und sehr wiederwillig, trennten sich die beiden voneinander.

„Ich glaube, ihr solltet euch dafür einen anderen Ort suchen oder wollt ihr als Unzucht treibende Jugendliche angesehen werden? Du bist mir jetzt schon zum zweiten Mal negativ aufgefallen, Bürschchen. Nimm dich in Acht.“

Naruto musste kurz überlegen, woher er dieses Gesicht kannte, doch dann viel es ihm ein. Es war der Schaffner, der ihn damals nach ihrem ersten, unfreiwilligen Kuss aus dem Zug geschoben hatte. Der Blondschopf musste grinsen.

„Ja Sir, wir gehen ja schon.“, Naruto nahm Hinata an der Hand und die beiden liefen leise lachend die Treppen hinunter, Richtung Ausgang hinunter. Als sie vor dem Bahnhofgelände angekommen waren, musste Naruto laut loslachen.

„Hast du gehört? Wir treiben Unzucht.“, der Blonde konnte einfach nicht anders, als über die Worte des Schaffners zu lachen. Und Hinata, die grinste Naruto liebevoll an. Wenn er glücklich war, dann war sie es auch. Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und drückte sanft seine Hand.

Der Blondschopf hielt Inne und hörte auf zu lachen. Die liebevolle Geste von Hinata verdrängte alles andere. Er schloss sie wieder fest in seine Arme und beschloss, sie nie wieder gehen zu lassen. Er hauchte ihr noch einen zaghaften Kuss auf die Stirn und ließ dann wieder von ihr ab.

„Komm, ich zeig dir wo ich wohne.“, er zog sie sanft hinter sich her.

„Ja, gerne….“, und Hinata ließ es willig geschehen. Ja, Naruto würde sie wohl überall hin folgen.
 

Sie Sonne ging langsam unter und tauchte Odawara in ein schönes Orange. Die Bewohner tummelten sich nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause und die ersten Läden schlossen bereits. Alles war bereit für den Feierabend. Doch in all der Hektik strahlten zwei Personen Ruhe und Zufriedenheit aus. Naruto und Hinata liefen Hand in Hand der untergehenden Sonne entgegen. In der Ferne konnten sie noch das Pfeifen der alten Lokomotiven hören und beide mussten lächeln. Dieses Geräusch würde sie wohl immer an den Ort erinnern, an dem alles angefangen hatte und sie bis hier her geführt hatte. Nun waren sie bereit für eine gemeinsame Beziehung, eine gemeinsame Zukunft und ein gemeinsames Leben, voller Freunde, Liebe und Zuversicht.
 

The End~
 

So, das wars dann erst mal wieder von mir. Ich hoffe, mein OS hat euch gefallen. Ist diesmal etwas länger geworden *drop*. Aber ich hoffe einfach einmal, dass euch das nicht stört. Wäre lieb, wenn ihr ein Feedback da lassen würdet.

lg Bee <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (38)
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Von:  Fantasia
2010-08-22T23:20:48+00:00 23.08.2010 01:20
Ha, jetzt habe ich gerade noch mal das Kommi durchgelesen, das ich dir vor beinahe drei Jahren hinterlassen habe... schrecklich. Wirklich schrecklich, was ich so zusammengeschrieben habe. oÔ Aufrichtige Entschuldigung hier. xD

Ich mochte den OS. Total lieb und süß, obwohl ich jetzt nach drei Jahren sagen kann, dass du eindeutig besser geworden bist. Naruto und Hinata hatten trotzdem ihre Grundzüge, du hast sie bis in die Jetzt-Zeit nur verfeinert. Das mag ich.
Ich gebe zu, ich hab den OS jetzt nicht total aufmerksam noch mal gelesen, aber ich bin so drübergeflogen... und mir ist nur aufgefallen, dass du manchmal etwas subtiler arbeiten könntest. Ich kann das leider nicht wirklich, aber ich finde, manche Dinge müssen gar nicht direkt ausgesprochen werden, damit man sie rüberbringen kann. Zum Beispiel, dass Hinata am Schluss eben so direkt gesteht, dass sie unsicher gewesen ist. Natürlich, es gehört zu ihrem Charakter... aber ich denke einfach, dass man Dergleichen eindeutig passiver rüberbringen kann... die Kreativität des Lesers ist hier gefordert. ;)

Aber ja... mir war gerade danach, ein Kommi zu schreiben. xD

xxx
Fantasia

<3
Von:  Kaori_Nezumi
2010-07-22T13:24:28+00:00 22.07.2010 15:24
Awww... *-*
So süßß xD
hach... *schwärm*
meine Lieblingsszene war natürlich die mit Minato und Naruto xDD
Ich musste so lachen xDDD
Klasse gemacht! *OS zu den Favos pack*
liebe Grüße
Kaori_Nezumi ^w^
Von:  Curupira
2009-10-15T01:24:14+00:00 15.10.2009 03:24
*schwärm ^^
Ich mag dich XD
keineswegs stört es mich, das es ein langer one shot gworden ist ^^
ich mag lieber die längeren tiefgreifenderen storys ^^
nun ja mach weiter so ^^
Lg DS19
Von: abgemeldet
2009-01-28T18:29:25+00:00 28.01.2009 19:29
oh man so ein schöner naruhina os^^
oh ma ich weiß garnicht was ic mehr sagen soll diese szene wo die beiden aufeinnader gewartet haben weil sie die gleiche idee hatten die war so ...wow!
oh man ich weiß gerkeine komplimente mehr die hab ich ja schon alle gesagt bei den anderen ffXD

lg ichxD
Von: abgemeldet
2008-10-22T19:29:14+00:00 22.10.2008 21:29
hihooooooooo
ich lese die OS nun schon zum 2ten mal und muss ssagen sie ist genauso schön wie vorher :-)
ganz ehrlich? ich habe nichts dagegen wenn OS mal etwas kürzer sind ich finde es sogar sehr gut so bekomm ich mehr von deinem schreibstil :-D

du kannst echt gut schreiben, du kannst diese atmosphäre so gut herstellen es wirkt immer so harmonisch und perfekt
einfach klasse
und wie du die beiden immer darstellst das ist so süüüüß ^^
hach ja ich kann einfach nicht anders als von deinen geschichten zu schwärmen :-)))) einfach perfekt, nichts zu meckern nein garantiert nicht ^^

lg
Sam
Von:  Animefan72
2008-08-06T22:41:57+00:00 07.08.2008 00:41
Na endlich kann ich dir was hinterlassen. In letzter Zeit habe cih einige vernachläsigt. Aber werde weiter lessen und es ab zu schliessen^^ Also zum kommi,sage ich hat mit wieder gut gefallen. ALso sie waren von anfang an in einander verliebt gewessen und jetzt wird es immer mehr und mehr. Ein glück das der Jaffner gekommen ist denn sonst währen sie warscheinlich weiter gegeangen vielweiter was wirklich mehr ins Schlaffzimmer gehört. ICh werde weiter hin eines lessen. Also dann wenn ich wieder zeit habe
Von: abgemeldet
2008-06-03T17:28:30+00:00 03.06.2008 19:28
hach das war wiederinmal klasee
einfach nur toll und total süß ^^

du kannst wirklich klasse schreiben :-)
ich hoffe du machst weiter so das würde mich sehr freuen!

also danke für diesen klasse os

mfg
Serious-Sam
Von:  Diaol
2008-05-03T18:29:04+00:00 03.05.2008 20:29
Ich hab jetzt alle deine OSs von NaruHina gelesen oo Und ich muss sagen, das ist meine absolute lieblings Os *~*-
Ich liebe sie.
Die ist einfach nur süß und kawai und ach ka ><
Einfach voll toll >//<
Ich hoffe du schreibst noch mehr von denen.
Ich muss überhaupt ein großes Lob aussprechen. Du (und Fantasia) gehörst zu meinen Lieblings Ff schreibern iwie. Ich lese deine Ffs so gerne ><
Vorallem sind die richtig toll geschrieben und alles >__<
Mach weiter so und vor allem ,schreib noch meeehr >_____<'
Ich liebe deine Ffs *~*

Lg Shy_
Von: abgemeldet
2008-04-10T17:39:10+00:00 10.04.2008 19:39
Aiiiiiiii die Story ist so süüüüüüüüüüüß
**kreisch**
Du hast sowas von tolle Ideen, und dann noch
mit NaruHina, meinem Favopairing XDDDDDDDDDD
Arigatou ^^
Von: abgemeldet
2008-04-01T15:48:56+00:00 01.04.2008 17:48
Awww die Geschichte war einfach zu süüß.Wenn ich weiterschreiben würde, würde ich nur die Lobesworte der anderen wiederholen und das wäre überflüssig xP.
Im Großen und ganzen die FF war einfach genial, es hat richtig Spaß gemacht sie zu lesen.
Lg xXChantoXx


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