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Blinde Liebe

von

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Da es anfing zu regen oder kurz davor war, hatte Carl Einglück aufgehört mich weiter zu verwöhnen. Wer wusste schon, wie weit er sonst gegangen wäre? So hob er mich wiedereinmal auf seine Arme und brachte mich zurück zum Haus.

Ich sagte nichts dazu und sonst machte ich auch keine Anstalten deswegen. Ich konnte ja schlecht im Regen stehen bleiben, da ich immer nicht ganz wusste, wie ich zurück zu seinem Haus kam. Und mit einer Erkältung und null Orientierung im Wald umherzuirren, ist auch nicht das wahre.

Vielleicht gab es ja mal de Möglichkeit mit ihm in eine Stadt zu fahren. Dort könnte ich es dann eher versuchen, abzuhauen. Hier standen die Chancen nicht so gut und mit jedem Tag den ich länger hier war, wurde es mir immer bewusster.

Gestern meine Flucht, an die ich lieber nicht denken wollte und heute der Wolf. Was würde dann wohl morgen kommen? Nein, nein, nein, das sollte schon besser durchdacht werden.

Carl hatte es geschafft uns noch trocken ins Haus zu bringen und setzte mich vorsichtig auf die Couch ab. Der bekannte Geruch, nach diesem Sessel und seine Weichheit verriet es mir. Dort nahm er mir auch endlich wieder dieses lästige Halsband ab.

„Möchtest du was essen?“ fragte mich Carl neugierig und besorgt zugleich, als er sich dann zu mir auf die Couch setzte. „Ich Idiot hab leider das Frühstück vergessen. Du musst ja umkommen vor Hunger.“

„Nein danke“ winkte ich trotzig ab. „Ich hab keinen Hunger.“

„Wirklich?“ fragte mich Carl ruhig nach und strich mir ein paar Haare aus meinem Gesicht.

Ich wollte ihm eben ein ’Ja’ an den Kopf werfen, als mir jemand zuvor kam. Nämlich mein Magen, der anscheinend aus Protest, zu knurren begann. Der schien nicht ganz meiner Meinung zu sein.

„Mhm und wie“ antwortete Carl daraufhin amüsiert. „Na, ich schau mal, was noch da ist.“ Damit stand er auf und entfernte sich. „Worauf hast du mehr Appetit, Honey?“ fragte er mich mit gedämpfter Stimme.

Bestimmt steckt sein Kopf gerade im Kühlschrank oder so, um nach etwas essbarem zu suchen. „Möchtest du lieber Pizza Hawaii oder…“ meinte Carl nachdenklich und kramte weiter nach. „… hm… Pizza Hawaii?“

„Na wenn du so fragst“ erwiderte ich in einem zuckersüßen Ton zurück, „dann würde ich gern Nudeln essen.“

„Sorry, Schatz“ erklärte mir Carl entschuldigend und schlug eine Tür zu. Wahrscheinlich die vom Kühlschrank oder Tiefkühlschrank. „Hab leider nicht mehr so viel da. Aber wir holen das nach“ versprach er mir und machte sich dabei schon an die Arbeit, die Pizza rauszuholen, auf das Blech zu legen und in den Ofen zu schieben.

„Ich hoffe du magst Schinken, Annanas und Käse“ wollte Carl von mir wissen.

„Wieso?“ fragte ich unschuldig und blickte in Carls Richtung, aus der er eben zu mir rüberkam. Ich wusste nur zu gut, was er meinte, doch das wollte ich von ihm selbst hören.

Das schlimmste was es gab, wenn man nichts sehen konnte, war die Ruhe und Stille. Es war einfach beängstigend, da du aufs nichts tun beschränkt bist. Dabei läuft es einem kalt den Rücken runter und du fragst dich, wie du dem entfliehen kannst, doch wirst du es nie schaffen. Es holt dich immer ein. Irgendwann, irgendwo, immer dann, wenn du es nicht erwartest. Es kann mit einem Mal leer sein. Alles kann verschwinden und du weißt es noch nicht einmal.

Solange ich mich mit Carl unterhielt, hatte ich wenigstens nicht ganz das Gefühl, allein zu sein. Zuhause hatte ich mich deswegen oft mit Silya beschäftigt oder mich mit etwas abgelenkt, bis Michael nach Hause kam und Zeit für mich hatte. Ich hatte es ihm erst ausreden müssen, dass er nicht ständig Rücksicht auf mich nehmen solle und sich ruhig erst einmal um seine Arbeit kümmern solle, da diese Priorität hatte.

Dafür genoss ich die Zeit mit ihm umso mehr, nutzte jede Gelegenheit aus, ihm nahe zu sein und mir alles von ihm einzuprägen. Seinen Körper, seinen Geruch, seine Stimme.

Plötzlich riss mich etwas aus meinen Gedanken, in die Gegenwart, weswegen ich erschrocken nach Luft schnappte und dann Carl von mir stieß. Mist, seit wann war er denn hier? Und wie lange küsste er mich schon?

Oh Gott. Und ich hatte es noch nicht einmal bemerkt. Verdammt Jo, reiß dich gefälligst zusammen und behalt deine Konzentration. Diesem Kerl war einfach nicht zu trauen. Zu Recht, wie ich mit einem schnauben bemerkte. Er nutzte wirklich jede Gelegenheit um sich an mich ranzumachen.

„Entschuldige Honey“ hauchte er mir mit ruhiger Stimme zu. „Du hast so niedlich ausgesehen, als du mit deinen Gedanken wo anders warst, da konnte ich einfach nicht wiederstehen.“

„Ach ja?“ gab ich wieder trotzig zurück und fragte mich, wie ich in dem Moment wohl ausgesehen haben mag, dass Carl mich küssen musste?

„Außerdem habe ich mich vorhin nach Schinken, Annanas und Käse erkundigt, ob du ihn magst, weißt du noch?“

„Hm“ ich nickte ihm zu. War ja nicht lange her gewesen.

„Wenn du etwas davon nicht gerne isst, dann sag bescheid und ich mach es von deinem Stück runter“ erklärte er mir sanft.

„Nein, schon okay“ winkte ich ab und versuchte höflich zu bleiben. Ich meine, bis auf wenn er mich reizen sollte, warum sollte ich eigentlich noch mit Absicht böse auf ihn sein, wenn er die ganze Zeit nett war? Auch wenn er mich hier her verschleppt hatte, aber das war doch bloß eine Ausrede, weshalb ich ihn hassen sollte.

Doch wie konnte man jemanden hassen, der sich liebevoll um einen kümmerte. Ja, sogar ihm jedes Mal gestand, dass er ihn liebte. Oh Gott, bei diesem Gedanken wurde ich wieder rot. So wie es aussah, bekam mir Carls nähe nicht wirklich. Ich sollte mir echt überlegen, was ich da denke.

Und überhaupt, egal wie nett er war, dachte ich nun wieder mit einem kalten Schauer nach, war nicht die Tatsache zu verachten, dass er mich ständig begrapschte und anscheinend mich auch noch in sein Bett kriegen wollte.

Gut, hatte er ja letzte Nacht schon geschafft, aber ich meinte, dass er mich... Nun ja, also... ihr wisst doch was ich meine. Dass ist doch genauso, wie die Sache mit den Bienen und den Blumen, wenn unsere Eltern über den Fortbestand der Menschheit redeten. Nur, dass es hier nicht um eine Frau-Mann Sache handelte, sondern dass es hier um eine Mann-Mann Sache ging.

Ich war so schlecht darin, diese Dinge zu beschreiben. Vor allem, da sie so unglaublich peinlich waren und... Verdammt, hatte Carl etwa Langeweile oder was?
 

٭
 

Leicht gereizt presste mich mein kleiner Schatz von sich. Ui, hatte er es doch wieder mitbekommen. Aber was sollte ich machen? Er sah wirklich einfach nur süß aus. Sein abwesender Blick und seine leichte Röte, die auf einmal sein Gesicht zierte. Einfach umwerfend.

Woran er wohl dachte? Bestimmt nicht jugendfreies oder? Wenn er so rot wurde und dann noch nicht mal mitbekam, dass ich mich ihm ungerührt näherte. Ich sollte schnell meine Gedanken abschalten, bevor ich mich gart nicht mehr zurückhalten konnte. Ich räusperte mich kurz und setzte dann wieder ein breites Lächeln auf.

„So, ich werd mal nach dem essen sehen“ sprach ich sanft zu ihm.

Etwas wiederwillig stand ich auf und ging dann zur Küche rüber. Dabei ließ ich noch einmal meinen Blick, zu meinem süßen Liebling rübergleiten. Er saß still und brav an Ort und Stelle. Seine Beine hatte er auf die Couch hochgeholt und sie an seinen Körper gezogen. Seine Hände lagen in seinem Schoss. Süß.

Apropos. Sofort löste ich mich von seinem Anblick und ging noch die letzten Schritte bis zum Ofen. Dort warf ich durch die Glasscheibe einen Blick hinein und war sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

„Magst du es, wenn der Käse zerlaufen ist oder eher braun gebrannt?“ fragte ich Jo.

Dabei stand ich auf und blickte ihn über den Tresen hinweg an.

„Eigentlich alles“ entgegnete mir Jo und zuckte mit seinen Schultern. „Solange es nicht kross gebacken ist.“

„Nein, noch nicht“ meinte ich amüsiert. „Gut, dann ist die Pizza ja fertig.“

Immer noch gut gelaunt, holte ich einen Teller raus und stellte ihn auf die Arbeitsplatte ab. Dann schaltete ich den Ofen aus, holte das Blech raus und stellte es erst einmal auf die Herdplatten ab. Jetzt konnte ich die Pizza gut auf den Teller legen und schneiden.

„E voila“ meinte ich mit einem zufriedenen Lächeln und ging dann rüber zu meinem geliebten Schatz auf die Couch. Dabei kam mir eine gute Idee, weswegen ich mir ein belustigtes Grinsen nicht verkneifen konnte. „Mach den Mund auf, Honey.“

„Wieso?“ fragte mich Jo skeptisch und sah mich ernst an.

Er war wirklich gut. Irgendwie wusste er, dass ich noch was vorhatte. Und zwar mit IHM. „Nun, ich möchte dich gern füttern“ entgegnete ich ihm unschuldig.

„Danke, für das Angebot“ erwiderte Jo mit einem süffisanten Lächeln. „Aber, ich denke, ich kann auch allein essen.“

„Oh, das war aber kein Angebot, Honey, sondern mein ernst“ erklärte ich ihm ruhig. „Also, mach schön deinen Mund auf.“

„Und dann?“ schnaubte mir Jo trotzig entgegen.

„Dann…“ hauchte ich ihm dicht an sein Ohr, „werde ich dich füttern, Honey.“

Als ich mich wieder aufsetzte, bemerkte ich mit einem warmen Lächeln, wie Jos Gesicht rötlich angelaufen war. Seine rechte Augenbraue zuckte dabei gefährlich, als er versucht ruhig zu erwidern: „Ich glaube, aus dem Alter bin ich schon längst raus.“

„Das glaube ich dir gern“ konterte ich und rückte noch näher zu ihm auf. „Aber entweder du lässt dich von mir füttern oder du bekommst gar nichts. Und da ich dich nicht verhungern lassen will, werde ich also schon sorgen, dass du was isst. Also, sag schön: Ahhhh.“

Ein leichtes knurren, ging von meinem kleinen Kätzchen aus, weshalb ich nur schmunzeln konnte, bevor er den Mund zögerlich öffnete. Brav, nickte ich zufrieden in Gedanken und nahm das erste Pizzastück in die Hände.

„Vorsicht, sie ist noch heiß“ weise ich meinen süßen Schatz noch darauf hin, ehe ich ihm das Pizzastück vor dem Mund hielt.

Mein kleiner Liebling begann zaghaft an der Pizza zu pusten. Das wiederholte er einpaar mal, ehe er das erste Mal davon abbiss. Während ich wie gebannt auf seine Lippen starrte und wie diese, das Stück Pizza in meiner Hand, immer weiter in sich aufnahm und vorsichtig zerkaute, ließ ich immer wieder einmal, meine Zunge über meine Lippen gleiten.

Lecker. Heiß. Niedlich. Sex. Diese und ein paar mehr Gedanken gingen mir dabei durch den Kopf, während ich verträum mein geliebtes Kätzchen fütterte. Tja, solch kleinen und vor allem süßen Miezen waren ja dafür bekannt, dass man sich gut um sie kümmerte und viel verwöhnte. Was ich heute auch vorhatte.

Während Jo dabei war, sein abgebissenes Stück zu kauen, führte ich dabei das Pizzastück danach automatisch an meinen Mund und biss etwas ab, bevor ich es wieder meinem kleinen Schatz vor dem Mund hielt.

Das war doch richtig romantisch, wie ich fand. Hatten das Susi und Strolch nicht auch gemacht? Ich konnte mich nicht genau mehr an diesen Film erinnern, aber diese Szene beim Italiener und den Nudeln, war doch auch so ähnlich gewesen. Susi und Strolch aßen Nudeln von einem Teller. Irgendwie putzig. Genauso wie Jo.
 

٭
 

Mhm… ich musste ja sagen, die Pizza schmeckte wirklich gut. Aber irgendwie war das peinlich, wenn Carl mich fütterte. Ich meine, es war doch unhöflich, anderer Leute beim essen zuzuschauen. Das hatte meine Mutter mir jedenfalls immer gesagt. Und ich wusste auch was sie meinte, denn man bekam so ein komisches Gefühl, wenn man ständig angestarrt wurde.

Den ruhenden Blick von Carl ignorierte ich gekonnt und aß stattdessen still die Pizza weiter. Ich hatte wirklich Hunger bekommen, aber erst, als Carl davon gesprochen hatte. Vorhin im Wald, war dieses Gefühl wie weggeblasen gewesen, da ich mich auf etwas anderes konzentriert hatte.

„Oh, du hast da was“ riss mich Carls zärtliche Stimme aus meinen Gedanken.

Ehe ich ihn fragen konnte, was er meinte, spürte ich seine Lippen auf meiner Wange.

„Was…?“ fragte ich ihn verwirrt.

„Oh, entschuldige Honey“ meinte Carl amüsiert. „Hab die falsche Stelle erwischt. Ich meinte natürlich, du hattest DA was.“

Und schon beugte er sich runter und presste seine Lippen kurz über meine und nahm sich ein kleines Käsestück, welches sich tatsächlich kurz über meinem Mund befand. Dieses leckte er weg und wanderte dann weiter, bis er ganz meinen Mund in beschlag nehmen konnte.

Erschrocken riss ich die Augen auf und wollte ihn von mir drücken, doch hatte ich die Rechnung ohne Carl gemacht. Ich hörte nur noch ein dumpfes Geräusch und war mir sicher, dass Carl denn Teller weggestellt hatte.

Wie richtig ich damit lag, merkte ich schnell, als Carl eine Hand um meinen Körper schlang und zu sich zog und mit der anderen meinen Nacken umschloss, dass er seinen Lippen besser auf meine pressen konnte.

Dabei fuhr er mit seiner heißen Zunge, über meinen Mund und leckte darüber, ehe er richtig zu saugen begann. Dabei hinterließ er den Geschmack nach Ananas auf meinem Mund, auf dem es mittlerweile leicht zu prickeln begann.

Mir gefiel das gerade doch nicht oder? Ich meine, würde ich sonst was spüren? Immer noch im Zwiespalt mit mir, schob ich Carl von mir und drehte meinen Kopf beschämt zur Seite. Das konnte doch nicht alles wahr sein. Machte mich Carl etwa an? Ich meine, im sinne von, dass er in mir etwas berührte, was mir gefiel? Oh Gott. Ich wusste jetzt ehrlich nicht, ob das gut oder schlecht war. Aber ich sollte schnell wieder nüchtern werden.

„Es geht doch nichts über einen Nachtisch oder Honey?“ fragte mich Carl belustigt.

„Mhm“ meinte ich bockig, um mir nicht anmerken zu lassen, was er eben bei mir ausgelöst hatte. Halt. Stop. Was ich glaubte, dass er beinahe bei mir ausgelöst hatte. Es hatte mir nicht gefallen. Nein, überhaupt nicht. Es war zwar nicht schlecht gewesen und ich war immer noch etwas verwirrt aber…

Nichts aber, Jo, ermahnte ich mich streng in Gedanken. Da war nicht und da wird auch nichts kommen. Denk lieber an was anderes. Zum Beispiel Michael. Richtig. Oh Himmel, jetzt bekam ich gleich ein schlechtes gewissen. Wie konnte ich nur so gedankenverloren sein und ihn bei der ganzen Sache vergessen.

„So, dann werden wir uns mal sauber waschen gehen, nicht“ meinte Carl entschlossen.

Das war keine Frage, sondern eine Feststellung und hob mich schon auf seine Arme auf. „Ähm, unter gehen, verstehe ich was anderes.“

„Lass mal“ winkte Carl ab und erklärte mir schmunzelnd: „Ich halte dich gern, in meinen Armen. Solange du mir nicht zu schwer wirst, natürlich.“

Belustigt schnaubte er mir ins Gesicht und stellte mich dann wieder auf den weichen Plüschteppich von gestern. Wir waren also wieder im Bad. Ich wollte gerade fragen, wo das Waschbecken war, als ich schon Wasserrauschen vernahm.

„Hä? Willst du baden gehen?“ fragte ich ihn, mit hochgezogener Augenbraue.

„Sozusagen“ meinte Carl gedehnt. „Gut, zieh dich schon mal aus. Keine Angst, ich werde mich auch umdrehen. Großes Indianerehrenwort.“

„Mhm und dann?“ harkte ich nach. Da kam doch noch was oder? Ich hatte so ein komisches Gefühl bei der Sache.

„Dann gehst du baden, übrigens ist die Wanne bald voll. Also, wenn du nicht willst, dass ich dir beim ausziehen zuschaue, während ich das Wasser abdrehe, dann würde ich mich beeilen“ erklärte mir nur Carl ruhig, aber leicht belustigt.

Haha. Wirklich. Ohne ein weiteres Kommentar zog ich meine Hose aus und setzte die paar Schritte bis zur Wanne alleine fort. Kannte ich doch den Weg durch gestern noch ziemlich gut.

„Ähm, Carl?“ fragte ich ihn vorsichtig.

„Ja, Honey“ erwiderte er und da war es schon wieder. Sein Blick wie er auf mir lag. Na ja, war ja jetzt auch egal. „Könntest du vielleicht etwas Badeschaum reinfüllen?“

fragte ich ihn höflich.

Die Vorstellung, im klaren Wasser zu sitzen und das Carl sich nicht wegbewegen würde, egal was man sagte, war dann doch zuviel. Einbisschen Würde wollte ich schon bewahren und wenn es hieß, dass ein paar weiße Schaumblässchen meinen Intimbereich verdeckten.

„Schon erledigt“ erklärte mir Carl freudig und trat näher, um den Wasserhahn zuzustellen.

Doch begnügte sich Carl heute nicht damit, einfach am Badewannenrand zu sitzen und mir zuzuschauen, sonders diesmal begab sich Carl zu mir in die Wanne. Das würde ich nicht nur wegen des Geräusches von einem geöffneten Reißverschluss vermuten, sondern auch der leichte Wellengang, als sich Carl zu mir ins Wasser setzte.

„Was wird das denn, wenn’s fertig ist?“ fragte ich Carl vorsichtig.

„Ich bade“ erklärte er mir schlicht und blies mit einige Schaumblässchen entgegen, die sich auf meiner Brust festsetzten.

„Aha“ meinte ich trocken. „Und… du kannst nicht warten, bis ich draußen bin?“

„Nicht wirklich“ gestand er mir.

War da so etwas wie Scham heraus zu hören gewesen? Oder doch eher Ungeduld?

Mhm, bei Carl würde ich eher auf das zweite tippen. Denn wie ich ihn bisher kenne, wird er kaum schüchtern sein.

So schnappte ich mir einfach das Shampoo und begann mich einzuseifen, ohne Carl weiter zu beachten. Wenn du ihn ignorierst und so tust, als wäre er nicht da, dann gab es doch kleine Hoffnung, dass er wirklich verschwand.

Ich konnte mich wirklich in ruhe waschen und vergaß ganz dabei, dass ich gar nicht alleine in der Wanne saß. Doch eine warme Hand um meiner Hüfte, holte mich schnell zurück.

„Carl, lass das“ meinte ich leicht gepresst und wand mich aus seinem Griff.

„Wirst du wohl hier bleiben?“ erwiderte er bloß sanft und zog mich fester zu sich heran, sodass ich seine muskulöse Brust spürte.
 

٭
 

Wieso wollte der Kleine ständig vor mir ausreißen? Gestern auch schon. Wie gut, dass ich ihn fest in den Armen hielt. Da hatte ich die besseren Chancen. Und gehen lassen, würde ich ihn auch nie wieder. Weder von diesem Ort, noch aus meinen Armen.

Nicht das ich sentimental auf meine alten Tage werde. Es ist bloß, dass ich Jo liebe. Und wenn ich mal nicht bei ihn sein kann, denk ich nur an ihm und mach mir sorgen, dass ihm irgendetwas passieren könnte.

Doch dass würde ich schon zu verhindern wissen. Und jetzt einmal, wollte ich da weiter machen, wo wir vorhin gestört wurden. Dabei ließ ich meine Hände über seine Brust gleiten und führte sie direkt zu seinen Brustwarzen, die ich mit sanften Bewegungen massierte.

„Nhn…“ versuchte Jo sein stöhnen zu unterdrücken. „Carl das… nhn… das hat doch nichts mehr mit baden zu tun. Würdest du bitte… nhn… aufhören.“

„Mhm.“ Ich dachte kurz nach, während ich seine bereits erhärteten Nippel sanft knetete. Dann beugte ich mich, mit einem verschmitzen Lächeln zu seinem Ohr hinunter und hauchte ihm zu: „Nein Honey.“

Dann hörte ich auf, seine Brustwarzen zu bearbeiten und glitt mit einer Hand hinunter zu seinem Schambereich, wo ich erst ein wenig über seine Oberschenkel strich und mit seinen gekringelten Haaren spielte, während meine andere Hand ihn etwas zu mir umdrehte, so dass er dann praktisch auf meinem Schoss saß. Mit eben dieser Hand, hielt ich danach sein Kinn eisern fest und fuhr langsam mit dem Zeigefinger, über seine weichen Lippen und erklärte ruhig weiter: „Ich möchte dich endlich fühlen, mein kleiner Schatz.“

„Was?“ stieß Jo erschrocken aus. „Aber…“

„Shhh, du brauchst keine Angst haben, Honey“ erklärte ich ihm beruhigend. „Ich werd vorsichtig sein, glaub mir. Aber es wird dir bestimmt gefallen.“ So wie mir, führte Carl seinen Gedankengang weiter.

„Nein“ meinte Jo bockig und zitterte leicht in meinen Armen. „Du kannst doch nicht einfach mit jemanden schlafen, denn du nicht kennst. Auch wenn es bloß zwei Tage sind.“

„Eigentlich sind es schon beinahe drei Wochen“ korrigierte ich ihn ruhig. „Denn seit wir uns das erste Mal begegnet sind, habe ich mir Gedanken um dich gemacht und wie ich sehe, lag ich so falsch nicht damit.“ Während ich ihm meine Gefühle erklärte, fuhr ich ruhig über seine Wange und streichelte sie, versuchte den bebenden Körper zu beruhigen. „Du bist nett Jo und freundlich, hast ein unglaublich schönes Lächeln, wobei alles an dir einfach schön ist. Aber es ist nicht nur deine faszinierende Ausstrahlung, sondern dein ganzes Wesen ist einfach liebenswert für mich. Du bist ruhig und schüchtern und doch auch wieder belebt und hitzig, wenn nicht sogar feurig, mein kleines Kätzchen.“

„Hn…“ knurrte mir Jo drohend zu, als ich sein Kosenamen ansprach.

„Und ich habe versucht, dagegen anzukämpfen. Gegen meine Gefühle, doch niemand kann seinem Herzen davonlaufen. Selbst ich nicht.“ Nun, vielleicht lag es auch an meinen Hormonen, überlegte ich kurz, doch das wäre nicht gerade beruhigend für Jo. Außerdem war ich ja nicht nur triebgesteuert, denn ich mochte Jo wirklich und es sollte schließlich für uns beide, etwas schönes werden.

„Toll“ schnaubte Jo trocken aus. „Jetzt kennst du mich. Aber was ist mit dir? Wer bist du eigentlich? Ich weiß ja noch nicht einmal, wie du aussiehst.“

Hm, stimmt schon. Da hatte er natürlich Recht. Aber ich konnte ihm ja schlecht ein Bild von mir zeigen. Und beschreiben… Hm, wie beschrieb man sich selbst? Gar nicht mal so einfach.

„Ähm… Carl?“ fragte Jo langsam und atmetete noch einmal tief ein, ehe er zu mir aufblickte.

Er wurde richtig gut, denn wenn er etwas hätte sehen können, dann hätten wir uns direkt in die Augen geblickt. „Ja, was ist denn Honey“ entgegnete ich ihm sanft.

„Könnte ich… ich meine darf ich dich… anfassen?“ fragte mich Jo vorsichtig und lief leicht rot an, was mir wieder ein schmunzeln einbrachte.

Süß, schoss es mir wieder einmal durch den Kopf. Und seine frage erst, weswegen ich etwas verwirrt war. Nun, Jo sah meine hochgezogene Augenbraue nicht, doch ich merkte, wie unsicher er war und nervös.

Da fiel mir ein, ich hatte mal was gelesen, dass Blinde ihre Hände statt ihrer Augen benutzten, umsehen zu können. Vielleicht meinte das ja Jo damit, als er anfassen sagte. Auch wenn ich es mir noch nicht so richtig vorstellen konnte, wie das nun wirklich ging, war ich selbst ein wenig neugierig.

„Klar“ flüsterte ich ihm anzüglich zu, weswegen er wieder etwas röter wurde.

„Bild dir bloß nichts ein“ konterte Jo mir wieder etwas trotzig zu. „Ich will mir bloß ein Bild von dir machen.“

„Na klar, Honey“ erwiderte ich nur amüsiert.

Jo atmetete noch einmal tief ein, ehe er sich zu mir umdrehte und langsam seine Hände hob. Dabei taste er sich vorsichtig vor, bis zu meinem Gesicht. Zumindestens hatte er das vor. Aber er war ziemlich zurückhaltend. Wahrscheinlich wollte er mit nicht ausversehen ein Auge rausstechen oder so. Jedenfalls umschloss ich mit meinen Hände seine und legte sie dann auf meine Wangen. Während sie darauf noch verweilten, ließ ich meine Hände sinken. Die eine, legte ich wieder auf Jos Oberschenkel ab, weswegen er sich kurz verkrampfte, aber nichts weiter dazu sagte und den anderen legte ich auf den Badewannenrand und legte diesen auf Jos Schultern ab.

Nun war ich mehr als gespannt, wie mein kleiner Schatz mich sehen wollte. Und wie er vorgehen würde. Aber allein seine zarten Hände, welche auf meinen Wangen lagen, verursachte ein angenehmes prickeln in mir, was angefangen im Gesicht, sich durch meinen gesamten Körper floss.
 


 

TBC
 

Tja, dann hör ich mal hier auf **grins**. Ein Dankeschön für alle, die bis hierher durchgehalten haben und denen immer noch die Story gefällt **verbeug**. Dann bis zum nächsten mal...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-10-24T19:58:04+00:00 24.10.2007 21:58
Darf ich dich berühren ...was für eine Frage.
Genial !^^
*lach*
Mach weiter so!^^
Von:  Luci-Maus
2007-10-23T15:03:32+00:00 23.10.2007 17:03
*protestier*
*nicht aufhören*
GENIAL! ^.^
Bin riesig gespannt, wie es mit den beiden Süßen weitergehen wird ^^
Mach ganz schnell weiter!

lg luci-mäuschen
*fips*


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