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Das Heulen des Wolfes

von

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Das Gerücht um den Burgherrn

In einer lauen Sommernacht herrschte vollkommene Ruhe im Dorf. Leichter Regen viel vom Himmel, bildete kleine Pfützen in den Gassen und auf den Straßen. Verein¬zelt liefen noch Katzen und Mäuse durch die Gegend, ansonsten waren die Stra¬ßen ruhig und verlassen. Auch in den kleinen Wohnhäusern war es ruhig, vereinzelt hörte man noch laute Schnarchgeräusche oder vergleichbares aus dem einen oder anderen Häuschen. Der größte Lärm kam allerdings aus der Taverne des Dorfes, wo Leute zusammen saßen um den Feierabend zu feiern, die schönen Schankmaiden zu bestaunen oder einfach nur sich zu besaufen.

So kam es auch, dass sich an diesem Abend wieder die üblichen verdächtigen trafen, um wie immer das letztere zu machen, sich sinnlos zu besaufen. Die Rede war von der Bauerntochter Ailée, der Magd Kiana und der Wirtstochter Mariska, die sich schon seid Kindertagen kannten und sich regelmäßig zusammen setzten, um sich ausgiebig zu unterhalten.
 

An diesem Abend war es mal wieder soweit. Nach der anstrengenden Tagesarbeit kamen Kiana und Ailée erschöpft zu Mariska in die Taverne und ließen sich auf einer Bank an einem leeren Tisch nieder. Kiana legte ihren Kopf auf die dicke Eichenplatte des Tisches und ahmte Schnarchgeräusche nach. Sie hatte den ganz Tag mit Judith in der Küche des Hauses gestanden um für die Besucher die in dem Haus ein und aus gingen ein annehmbares Mahl zuzubereiten.

Ailée ging es nicht anders. Sie hatte den heutigen Tag mit einigen Knechten und anderen Mägden auf dem Feld verbracht wo sie neue Kartoffel und Getreide ausgesät hatten. Sie hielt ihren Arm hoch und keine 2 Sekunden später stand Mariska mit dem üblichen Gesöff in den Krügen bei ihrem Tisch und grinste.

Ihr Tag war wesentlich entspannter gewesen als der der anderen beiden. Sie konnte an jedem morgen ausschlafen und musste erst um die Mittagszeit in die Taverne gehen damit sie dort kochen konnte. Nun saß sie mit den anderen beiden an dem Tisch und unterhielt sich.
 

Wie immer saßen sie in einer unscheinbaren Ecke der Taverne, wo sie alle gut beobachten konnten. "Sagt, habt ihr von dem Gerücht gehört, welches derzeit die Runde macht?", flüsterte Ailée zu den anderen beiden.

Mariska und Kiana sahen sich an und beugten sich über den Tisch, damit nicht jeder davon mitbekam. "Welches?", fragte sie zeitgleich.

Ailée schaute sich um und vergewisserte sich, dass sie nicht beobachtet wurden. "Ihr wisst doch, dass wir vor einigen Wochen einen neuen Burgherren gekriegt haben", begann sie.
 

"Ja, ich habe heute von einem der Gäste erfahren das er sich eine Frau suchen will. Er soll schon viele Frauen gehabt haben nur keiner weiß wo diese alle geblieben sind weil irgendwie alle verschollen sind. Ich glaube, dass er irgendein Geheimnis hat...." meinte Mariska verschwörerisch.

Kiana wurde ganz Ohr, ihr lagen Geschichten wie solche. Sie mochte alles was mit Mysteriösenverschwinden, nächtlichen Aktivitäten und unerklärbaren Geschehnissen zu tun hatte.

Ailée hatte eigentlich etwas ganz anderes gemeint, nämlich dass ihre Schwester Anne ein Techtelmechtel mit dem Burgherrn haben sollte aber die Gerüchte die Mariska kannte waren oft viel spannender.
 

"Und, hat jemand von euch überhaupt schon mal den neuen Herren gesehen?", fragte Kiana. Die anderen Beiden verneinten dieses.

"Der ist bestimmt voll hässlich und deswegen hauen ihm alle Frauen ab", meinte Ai¬lée verächtlich.

"Das glaub ich nicht", antwortete Mariska, " ich habe gehört, seine Weiber sollen alle absolute Schönheiten gewesen sein und sie sind ja nicht abgehauen, sonst hätte man sie ja wieder gesehen. Nein, verschwunden sind sie, allesamt. Keiner hat je von ihnen gehört geschweige denn eine gesehen."
 

"Vielleicht hat er sie ja einfach umgebracht!" meinte Ailée ängstlich. Sie machte sich zwar keine wirklichen Sorgen um ihre Schwester aber vortäuschen war erlaubt, ansonsten würde wieder ein schlechtes Licht auf sie kommen.

Mariska grübelte und grübelte was man wegen den verschwundenen Frauen ma¬chen konnte. Abenteuerlustig wie sie war schlug sie vor: "Lasst uns doch heute Nacht alle ins Schloss gehen und uns als Hübschlerinnen ausgeben. Irgendwie wer¬den wir schon herausfinden was es mit dem verschwinden der ganzen Frauen vom Burgherrn auf sich hat....."

Der Weg ist das Ziel

Kiana schüttelte energisch den Kopf. "Das können wir nicht machen! Wir müssen einen anderen Weg finden in die Burg zu kommen", Kiana überlegte kurz, "Mir ist gerade eine Idee gekommen. Wir geben uns als Nonnen aus, die sich auf dem Weg zu ihrem neuen Kloster verlaufen haben. Und da es jetzt spät ist und dunkel, bräuch¬ten wir eine Stätte zum Übernachten. Als Kostüme nehmen wir die alten schwarzen Kleider, die Mariska noch von ihrer verstorbenen Mutter von sich hat."
 

Mariska stoppte kurz. "Wir drei als Nonnen? Das nimmt uns doch niemals jemand ab. Kiana bespringt den erstbesten mit einer Laute, Ailée ist schon am Tor verschwun¬den, und ich komme erst gar nicht zur Burg rauf!!!" Sie spielte damit auf die Gewohnheiten der Mädchen an wobei sie es mit ziemlicher Ironie sah. "Aber die Idee ist nicht schlecht, kommt die Kleider müssen irgendwo in meiner Kammer in der Truhe liegen. Als Kopfbedeckung nehmen wir Leinenunterkleider, da muss dann halt mal eins dran glauben und wird zerrissen...." So standen die drei auf und schlichen sich in die oberen Räume. Wenn Mariskas Vater sah, dass sie sich um diese Uhrzeit schon verdrückte würde er wieder ausrasten und sie musste die nächsten Abende durcharbeiten.
 

In Mariska Räumlichkeiten suchten die Mädchen das gewünschte raus und gestalte¬ten es nach ihren Vorstellungen um. Es war schon sehr spät, als die drei fertig waren. Kiana gähnte. "Ich werde dann jetzt mal ins Bett huschen, morgen muss ich wieder früh raus, ihr kennt ja meine Herrin, sie lässt keine Gnade wallten. Wir treffen uns dann morgen zur zehnten Stunde am hinteren Eingang des Dorfes, da dürfte zu der zeit keiner sein."

Mariska und Ailée bestätigten und verabschiedeten sich auch so gleich von den je¬weils anderen. Dann ging jede in ihr eigenes Bett und holte noch zumindest für ein paar Stündchen den wohlverdienten Schlaf.
 

Ailée stand am nächsten Abend total übermüdet und von der Tageslast gebeutelt an dem Tor an welchem sie den Treffpunkt verabredet hatten. Die Turmuhr hatte schon längst 10 geschlagen aber von den anderen beiden fehlte weiterhin jede spur. Sie war schon drauf und dran wieder in das Bauernhaus zurückzugehen als sie merkwür¬dige Geräusche hörte. Sie verbarg sich im Schatten der Mauer um in ihren wirklich nicht sehr glaubwürdigen Aufzug gesehen zu werden. An ihr rauscht ein Hölzerner Wagen vorbei auf dem mehrere Leute saßen. Sie blieb noch kurz hinter der Mauer sah dann aber das das nur einer der Sklavenhändler gewesen war die zurzeit in dem Dorf waren. Sie seufzte erleichtert und drehte sich um. Total erschrocken quietschte sie auf als auf einmal zwei gestalten hinter ihr standen. Im Schatten konnte sie nicht erkennen wer es war aber als die beiden anfingen zu zetern das sie doch gefälligst leise sein sollte wusste sie wen sie hier vor sich hatten. Es waren Mariska und Kiana die in ihren Aufzügen mindestens genauso komisch aussahen wie sie selber.
 

Die Drei sahen sich an und konnten sich das Lacher gerade noch so verkneifen. Da¬mit sie nicht allzu viel zeit verlieren wollten, machten sie sich nun auf dem Weg zur Burg, welche einen einstündigen Fußmarsch entfernt war und welche man vom Dorf aus nur sehr klein auf einem Berg ausmachen konnte. Je länger sie unterwegs waren, desto größer und drohender erschien die Burg vor ihnen. Von weitem konnte man gut sehen, dass schwaches Licht vereinzelt aus einigen Fenstern schien. Immer nä¬her kam die Burg und immer langsamer wurden die Mädchen.

"Haltet", Ailée schluckte, "ihr das wirklich für eine gute Idee? Wer weiß was das für einer ist. Am Ende ist er gar noch der Teufel in Menschengestalt, der nur darauf war¬tet, junge Mädchen zum Verschlingen gefunden zu haben..."
 

„Ach quatsch, " meinten Mariska und Kiana wie aus einem Mund. Sie hatten zwar auch ein klein wenig angst aber sie wussten wenn sie es jetzt nicht wagen würden, die Burg zu „stürmen", dann würden sie sich wahrscheinlich so schnell nicht wieder trauen. Endlich kamen sie am Tor an. Sie hatten kurz vor der Burg einen kleinen Abstecher in einen Wald gemacht um ihre Kleidung ein wenig älter aussehen zu lassen. Schließlich hatten sie sich ja verlaufen und waren schon sehr lange unterwegs. Sie hatten sich ebenfalls ein kleines bisschen Staub in das Gesicht gerieben. Jetzt sahen sie wirklich aus wie drei Nonnen die schon eine ganze weile unterwegs waren. Oben angekommen klopften sie mehrmals gegen das große schwere Tor und hofften, dass ihnen um diese Zeit noch jemand die Tür öffnen würde.

Die Burg und ihre Bewohner

Eine Weile kam gar nichts und die drei wollten schon umdrehen und den Rückweg antreten, als das Tor unter lautem Geknarre aufging. Erschrocken drehten sich die drei Mädchen um und schaute in das Gesicht eines jungen Mannes, der sie verärgert musterte. „Was wollt ihr?“, knurrte er und blickte herablassend auf sie nieder. Die drei Mädchen hatten Angst, denn der Kerl von ihnen war mindestens 2 Meter groß, breitschultrig und trug ein Schwert an seiner Seite, er schien ein Ritter zu sein, die Wache.

Keine traute sich vor um etwas zu sagen, doch als der Mann nach seinem Schwer greifen wollte meldete sich Kiana zu Word. „Haltet ein, edler Ritter!“, begann sie zögerlich, „Wir sind auf der Reise zu unserem neuen Kloster, unsere Väter schickten uns dort hin. Doch sei die Kutsche mit der wir reisten überfallen worden von Räubern und nahmen uns unsere Besitztümer. Seid Tagen wandern wir umher, wissen nicht wohin wir sollen, haben schon lange nichts richtiges mehr zu speisen gehabt und uns schmerzen die Füße. Wir sahen von weitem die Burger, edler Ritter, und dachten uns, hier würde man 3 frommen Klosterschwestern einen Platz für die Nacht anbieten, denn draußen in der Wildnis sei es gefährlich zu solch einer Stund. Bitte habt Erbar¬men mit uns und sprecht mit euerem Herren ab, ob wir hier für ein, zwei Nächte blei¬ben können.“
 

Ailée und Mariska hatten herbe Probleme sich ein Lachen zu verkneifen als sie Kia¬nas Ansprache hörten. Sie taten so als würden sie Husten um nicht lachen zu müs¬sen. Der Ritter sah die drei verwundert an und sprach dann: „Ach Verdammt nun kommt schon rein und nervt mich nicht..."

Die drei folgten dem Hünen in die Burg hinein und wurden von ihm zu dem Saal des Burgherren gebracht. Die Wache bedeutete den Dreien zu warten und ging in den Saal um sie anzukündigen. Sie hörten ein kurzes Gespräch und etwas Gemurre und dann wurden sie auch schon gebeten einzutreten. Vor ihnen auf einem Stuhl saß ein Junge, nicht älter als 10 Sommer. Er hatte ein großes Buch mit vielen gemalten Bil¬dern vor sich auf dem Tisch liegen und Blätterte dort drin herum.

"Och ist der putzig, " meinte Ailée leise zu den anderen dreien.
 

Schweigend warteten die jungen Frauen darauf, dass der Herr kam oder war es gar der Junge, der ihr neuer Burgherr war? Es war ganz still im Saal, nur das leise Ra¬scheln des Atems eines jeden konnte man hören. Nach geschlagenen 10 Minuten blickte der Junge die Drei mit grauen Augen an. Monoton und ohne jede Gefühlsre¬gung antwortete er auf ihre stumme Frage: „Nein, ich bin nicht der Burgherr“, dann malte er weiter in seinem Buch.

Kiana lief es eiskalt den Rücken runter, als sie die Augen des Jungen und seine Stimme dazu hörte. Sie betrachtete ihn genauer, da er saß konnte sie seine Größe nicht einschätzen. Er hatte weißblondes Haar, welches ihn bis in den Nacken fiel, seine Haut war ganz hell, fast weiß könnt man sagen, doch wirkte sie nicht krank. Doch was Kiana am faszinierendsten fand, waren diese grauen Augen, die wirkten, als wäre der Junge schon mehrere Jahrzehnte alt.
 

Ailée und Mariska die von natur aus ungeduldig waren hielten es nun nicht länger aus. "Und wo bitte ist der Burgherr?" fragte Ailée so gar nicht mehr christlich sondern einfach nur noch genervt. Der junge würdigte die drei keines Blickes mehr und blieb ihnen die Antwort schuldig. Dennoch hatte er einen bleibenden Eindruck hinterlassen. zwar nicht grade den besten aber die drei hatten schon gemerkt das er hier einen gewissen Einfluss hatte.

Als die drei schon eine geschlagene Stunde warteten und die große Standuhr nun genau 12 schlug, öffnete sich an der anderen Seite des Raumes eine Tür und eine Magd huschte schnellen Schrittes hinein. Sie hatte ein Tablett bei sich auf dem ein Becher stand. Die drei konnten erst nicht erkennen was sich darin befand. Doch die Magd schien ihren Beruf noch nicht lange auszuüben denn sie stolperte über den Saum ihres Kleides und der gesamte dunkelrote Inhalt des Bechers ergoss sich über den Boden.
 

Kianas Wissensdurst wurde geweckt, sie ahnte schreckliches. Schnell duckte sie sich und wollte einen Finger in das flüssige, rote Zeug halten, als plötzlich eine kräf¬tige Hand ihr Armgelenk umpackte und sie zum Stillhalten bewegte. Ein quietschen kam aus den hinteren Reihen, Mariska hatte sich vor Furcht hinter Ailée versteckt, denn eine weitere Person stand wie aus dem Nichts auf einmal vor ihnen.

Kiana sah zu der Person, der die Hand gehört und atmete erschrocken ein. Neben ihr kniete ein junger Mann, er mochte so um die 24 sein, mit schwarzen, strubbeligen Haaren und azurblauen Augen. „Du solltest das lieber nicht anfassen Schwester“, sagte er mit weicher, aber doch herrischer Stimme.

„Hallo Onkel!“, meinte der Junge und schaute nun auf die junge Magd, welche das Tablett hat fallen lassen. „Marie“, meinte er gefühllos, „mach das weg, wir wollen doch, dass sich unsere Gäste wohl fühlen“, als er das sagte, schaute er auf die drei „Nonnen“ und lächelte geheimnisvoll.

Ailée schaltete als erstes. „Das heißt, ihr lässt uns hier nächtigen? Hab dank junger Herr!“ Ailée, sowie Mariska und Kiana, verbeugten sich tief vor den Jungen und dessen Onkel.

„Aber, aber“, meinte der schwarzhaarige Fremde, „nich so förmlich. Es wär doch einfach unmenschlich drei Schwestern der Kirche draußen in der Kälte zu lassen. Ich vergaß, ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt und ich denke meinen kleinen Neffen auch noch nicht. Mein Name ist Lord Nicolaie van Tenebrae und das hier ist der Sohn meines Bruders Luca van Tenebrae. Und eure Namen werte Schwestern?“

Die drei schauten gebannt auf Lord Nicolaie, der sie die ganze Zeit musterte. Seine Aura war magisch und faszinierend, aber auch sehr mysteriös. Doch nicht nur seine Aura strahlte diese Eigenschaften aus, nein auch das ganze Schloss und vor allem, oder besonders, der junge Luca.

Jetzt wagte sich auch endlich Mariska zu Wort. „Habt danke. Mein werter Name ist Schwester“ sie stockte kurz. Sie wollte lieber nicht ihren richtigen Namen verraten, deswegen erfand sie einen, „Schwester Marla und das sind Schwester Cosima“, sie deutete auf Kiana, „und Schwester Aurelia“, sie deutete auf Ailée, „Wird sind wirklich dankbar über eure Güte, doch sagt, wo ist der Burgherr? Ist er damit ach einverstanden das wir hier nächtigen?“

Luca trat vor. „Mein Vater heißt gerne Gäste in seinem Schloss willkommen.“ Mehr sagte er nicht. Stattdessen trat er wieder an den Tisch und beugte sie wieder über sein Buch, um weiter zu malen.

Laut klatschte Nicolaie in die Hände und prompt kam auch eine andere Magd zusammen mit Marie angehuscht und verbeugten sich tief vor des Burgherrens Bruder. „Bringt die Schwestern zu den Gästegemächern und legt ihnen Nachtgewänder bereit, sie werden denk ich gleich zu Bette gehen, denn es sei ja schon halb eins, eine gute Zeit für fromme Klosterschwestern sich zur Ruhe zu legen.“

Die drei Freundinnen verbeugten sich noch einmal und folgten dann den beiden Mägden. Doch bevor sie den Raum verließen, drehte Kiana sich noch einmal zu den Jungen und seinem Onkel um und sah noch gerade so, wie Luca eine rote Flüssigkeit von seinem Finger leckte.
 

Die drei wurden in ein Zimmer gebracht welches fast so groß war wie die komplette Schankstube von Mariskas Eltern. Sie staunten nicht schlecht und blieben im ersten Moment wie angewurzelt stehen. Die Magd, die die drei hergebracht hatte, rollte genervt mit den Augen. Es war jedes Mal das gleiche wenn jemand diese Gästezimmer betrat. Ja, es war schon recht pompös aber dann sollten die Grazien mal die Gemächer des Burgherren sehen, dachte sie sich.
 

Nachdem die Magd das Zimmer verlassen hatte, sahen sich die drei Mädchen an. Alle fingen sofort diabolisch an zu grinsen, denn sie hatten alle die gleiche Idee. Mit einem Tarzanähnlichen Schrei stürzten die drei los und sprangen mit voller Wucht auf ihre jeweiligen Betten.

„Wow“, meinte Ailée nur, „wir haben es wirklich geschafft.“ Sie konnte es noch gar nicht glauben, sie haben es wirklich in die Burg des neuen Herren geschafft, auch wenn sie bislang nur dessen Sohn und Bruder gesehen hatten. Doch dann viel Ailée noch etwas Wichtiges ein. „Aber wie machen wir das morgen? Wir müssen alle arbeiten, na ja außer Mariska.“
 

"Also ich habe meinem Bruder gesagt ich sei krank, schwer krank und bin zu einem Heiler unterwegs..." meinte Kiana grinsend. Sie hatte sich natürlich um eine gute Ausrede gekümmert. Mariska nickte und meinte: "Ja und ich begleite sie... Weil sie ja so krank ist und den Weg nicht alleine schafft...." Ailée sah die beiden entgeistert an. "und was mache ich dann bitte morgen? Mein Lehnsherr wird mich prügeln bis ich nicht mehr weiß wo hinten und vorne ist..."
 

Die drei grübelten eine Weile lang stumm vor sich hin, doch keine kam auf eine gescheite Idee. „Einfach abhauen kannst du jetzt auch nicht, sonst würden wir evtl. auffliegen. Meinst du nicht, dass sich dein Herr denken kann, dass du mit uns unterwegs zum Heiler bist? Vielleicht fällt dem auch gar nicht auf, dass du weg bist!“, versuchte Mariska zu erläutern.

„Unsinn“, meckerte Ailée, „auf mich passt er immer besonders gut auf, da ich immer soviel Unsinn anstelle und mit den Knechten rumalbere. Das gefällt ihm nie.“

„Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Kiana hoffnungslos in die Runde. „Du bleibst einfach hier und wir werden sehen was er zu meckern haben wird, einverstanden?“ fragte Mariska. Ailée nickte und legte sich hin. „Lasst uns schlafen Mädchen,“ meinte sie müde.

Die Nacht birgt unerwartetes....

Mitten in der Nacht öffnete sich eins der Fenster in ihrem Gemach und ein Windzug kam herein. Man konnte nur dunkle Schatten erkennen die das Zimmer betraten. Durch ein ungutes Gefühl wurden alle drei wach. Sie bemerkten schnell die Gestalten in ihrem Zimmer.
 

Alle drei hielten in diesem Moment die Luft an. Wer war das der dort ihr Gemach betreten hatte und vor allem was wollten sie? Sie sahen immer nur Schatten hin und her huschen und wussten nicht recht was sie davon halten sollten. Leises Gemurmel ließ die drei aufhorchen. "Schnell, schnell, der Herr will es so... " Mehr verstanden die drei von dem Satz nicht. Irgendetwas Komisches ging hier vor und sie wussten beim besten willen nicht was.
 

Plötzlich schepperte es laut. Die kleine Zinnschale, die auf den Nachttisch lag, musste runter geworfen worden sein. Die drei Mädchen saßen kerzengerade im Bett, hörten leises Fluchen aus der Ecke und sahen die beiden Gestallten. Laut kreischten die drei auf einmal los. Sie sahen noch wie die Gestallten aus dem Fenster sprangen, bevor auch schon ihre Tür zum Schlafgemach erneut geöffnet wurde und Lord Nicolaie mit einer Kerze in der Hand hinein trat.

„Was ist los?“, fragte er und sah auf die drei Frauen.

„Da war jemand in unserem Schlafgemach! Sie kamen durch die Tür, 2 Gestallten, so seien sie zuvor im Hause gewesen“, erklärte Kiana, die wieder ihren Wissensdurst stillen wollte.
 

Beruhigend sprach der Lord auf sie ein. "Es ist alles in Ordnung, es war sicher nur der Wind der durch die Fenster gefegt ist und dabei etwas umgeschmissen hat. Keine Sorge meine Damen, keine Sorge. Um ihr Wohl wird hier gesorgt, Sie müssen sich keine Sorgen machen, es wird Ihnen nichts zustoßen..." Er setzte das seligste grinsen auf das er konnte, die Mädchen sollten ihm ja schließlich glauben. Ailée und Mariska legten sich wieder hin und kuschelten sich in die weichen Daunendecken. Nicolaie wünschte den dreien noch eine gute Nacht und verließ das Zimmer. Die einzige die immer noch beunruhigt war, war Kiana.
 

Noch stunden lag sie wach. Sie war sich sicher, dass das nicht der Wind war, warum ließen sich die anderen beiden so davon beeinflussen? Da sie nicht schlafen konnte und wollte, stieg sie aus ihrem Bett, schnappte sich ihren Morgenmantel (Kein Plan wie man die Dinger damals nannte) und ging aus dem Zimmer. Sie wollte etwas frische Luft schnappen, vielleicht wurde sie ja dadurch müde.

Im Schloss war nichts zu hören, scheinbar schliefen alle.
 

Somit war es für sie genau der richtige Zeitpunkt um sich etwas in dem Schloss umzusehen. Sie streifte die Gänge entlang und betrachtete die Wandgemälde. Sie war mittlerweile eine Treppe höher gestiegen und auch in den Gängen dort hingen die Wände voll mit Gemälden aller Art. Ein Gemälde faszinierte sie wegen seiner Größe ganz besonders, es zeigte 12 Frauen, und es sah noch recht neu aus, einige der Zeichnungen zumindest. Der Rahmen war dunkelrot und glänzte sogar noch im faden mondlicht welches durch die kleinen Fenster im Gang schien. Kiana fuhr mit ihren fingern darüber und spürte auf einmal einen kleinen Druckpunkt der unter der leichten Berührung nachgab. Man hörte ein Schloss aufschnappen und das Gemälde öffnete sich wie eine Tür. Kiana erschrak fürchterlich und landete auf ihrem Hintern. Sie starrte in eine Große mannshohe Öffnung in der Wand die in einer endlosen Treppe endete. Dort herrschte Vollkommene Dunkelheit.
 

Ihre Neugierde packte sie erneut und sie wollte sich grade aufrappeln und einen Blick auf die Treppe wenden, als sie ein leises Geräusch am Ende des Flures hörte. Zum Glück war der Flur sehr lang daher blieb ihr noch die die Zeit die Gemäldetür zu schließen und sich schnell hinter einem der Dicken Roten Samtvorhänge an den Fenstern zu verstecken. Eine große Gestalt huschte zu dem Bild, öffnete den Verschluss genauso wie sie es getan hatte, sah sich noch einmal um und verschwand dann in der Dunkelheit des Ganges. Das Gemälde zog er hinter sich wieder zu.

Schwer atmend stand Kiana noch eine ganze Weile hinter dem Vorhang weil sie befürchtete, dass die Gestalt gleich wieder aus dem Bild herauskam. Als es schon fast dämmerte riss sie sich zusammen und eile zurück in das gemeinsame Schlafgemach um den anderen beiden von ihrer unheimlichen Entdeckung zu berichten.

Der Tag danach oder Das Geheimniss des Brugherrn

Als Kiana im Schlafgemach ankam, zerwühlte sie ihr Bett, damit es zumindest etwas gebraucht aussah. Schlafen konnte sie jetzt erst recht nicht mehr, deswegen ging sie erneut aus dem Zimmer um eine Magd zu suchen, damit diese den Waschzuber voll Wasser machen konnte, denn sie wollte baden. Gesagt getan, keine halbe Stunde später saß sie in einem Zuber mit randvollem heißem Wasser. Die Magd hatte sich zwar gewundert, warum Kiana schon zur sechsten Stund baden wollte, doch ihr Wunsch wurde gewährt.

Als Kiana mit dem Baden fertig war, zog sie sich ihr Nonnenkostüm wieder an, die Mägde hatten es über Nacht gewaschen und zum trocknen an die Feuerstelle aufgehängt, und ging zurück ins Schlafgemach.
 

Ailée und Mariska saßen an einem kleinen Tisch und vor ihnen stand ein kleines aber üppiges Frühstück. Sie mampften und mampften da das hier das beste Frühstück war, was sie jemals bekommen hatten. Mit vollen Backen starrten sie Kiana an. Sie hatten schon gemerkte, dass sie die ganze Nacht nicht da gewesen war und nun wollten sie natürlich wissen was geschehen war. Ailée schluckte einen großen Brocken Brot herunter und fragte: "Wir haben schon die ganze Zeit auf die gewartet, wo warst du die ganze Nacht und was hast du gemacht und warum sind deine Haare nass und warum riechst du so nach Seife?"
 

Kiana setzte sich mit an den Tisch. „Später, lasst mich erst essen, dann erzähl ich euch alles!“ Das taten sie dann auch und nach einer halben Stunde waren sie fertig mit Frühstücken. Danach lehnten sie sich zurück und Kiana begann zu erzählen. „Ich konnte nicht schlafen, somit bin ich raus und wollte ein wenig spazieren gehen. Ich hab mich umgeschaut und kam in diesem großen Raum an, wo ein riesiges Gemälde an der Wand befestigt war, es reichte vom Boden bist zur Decke.“ Kiana erzählt den Mädchen von dem Geheimgang und der schwarzen Gestallt, die darin verschwunden war. Anschließend klärte sie diese noch auf, warum ihre Haare nass waren und sie nach Seife roch. „So, sind nun alle eure Fragen beantwortet?“, wollte sie anschließend wissen.
 

Mariska und Ailée sahen sie grummelig an. "Und warum weckst du uns nicht, wenn du so was wichtiges raus gefunden hast? Und warum gehst du alleine Zubern?" Beide fragten wie aus einem Mund und sahen sich danach verdutzt an. Sie mussten lachen und nahmen es Kiana eigentlich auch nicht übel, da die beiden sowieso Langschläfer waren, wenn sie es sich denn mal leisten konnte. "Heute Nacht musst du uns unbedingt zeigen wo du das Gemälde gefunden hast. Und dann werden wir auch dort hinunter gehen. Ich will unbedingt wissen was da unten ist..." Mariska konnte den Abend kaum noch erwarten obwohl es erst recht früh am morgen war.
 

Verwundert sahen Kiana und Ailée Mariska an. „Aber Mariska, wir dachten du seiest so ein Angsthase. Das du freiwillig in dunklen Gewölben rumlaufen möchtest, wo überall Spinnen und andere Insekten sein können, und das auch noch bei Nacht, dass ist echt erstaunlich. Gerade dann, wenn die meisten Monster und Zombies ihr Unwesen treiben, anstatt bei Tage zu gehen, wo es doch sicher ist. Aber nun gut, wenn du unbedingt bei Nacht gehen willst, mir sei es recht“, meinte Ailée gespielt ernst.

Mariska schluckte. „Vie… vielleicht sollten wir doch besser bei Tage gehen“, antwortete sie mit piepsiger Stimme. Kiana und Ailée kicherten, wussten sie doch, wie schreckhaft Mariska war.
 

"Keine Angst", meinte Kiana beschwichtigend, so schlimm wird es nicht. Ansonsten kannst du wenn du willst schmiere stehen und uns bescheid sagen, wenn von oben irgendjemand kommt und wir uns ein Versteck suchen müssten, oder wenn jemand uns überfällt, oder wenn wir erwischt werden und so. Das kannst du gerne machen wenn du magst, dann hast du auch eine Aufgabe die nicht ganz so gefährlich und verwegen ist wie unsere aber du hast uns damit dann auch geholfen... " Natürlich wollte sie das Mariska mit runter kam aber auf die normale Tour war da bei ihr nichts zu machen. Da musste man schon ein bisschen rumdrucksten bevor man sie soweit bekam.
 

„Ich denke du hast dann auch sicher keine Angst“, machte Ailée weiter, „wenn du ganz alleine in diesem riesigen dunklen Räumen bist, ohne uns und ohne deine Brüder. Es könnte zwar jederzeit jemand kommen und dich vergewaltigen, aber davor brauchst du keine Angst zu haben, es ist ja dunkel, dich sieht man ja nicht, nur wenn man direkt zum Bild schaut, welches nicht zu übersehen ist, dann wird man dich wohl sehen, aber keine angst, deine Angreife siehst du ja auch nicht, erst, wenn sie dich schon angegriffen haben.“

Das war zuviel für Mariska. „Ist ja schon gut!“, meinte sie schluchzend, „Ich komme ja mit.“
 

"Geht doch", meinte Ailée zufrieden. „Sagt mal was wollen wir eigentlich an unserem freien Tag schönes machen? Wir haben heute ja fast alle zeit der Welt um mal richtig auszuspannen und uns eventuell einen gehörigen Liter Wein oder Bier zu gönnen..."
 

Die drei überlegte. Da sie nicht ins Dorf zurück konnten, mussten sie etwas hier im Schloss machen, sonst wäre Mariskas und Kianas Tarnung aufgeflogen. Deshalb beschlossen sie, sicher erstmal bei Tageslicht einwenig im Schloss umzuschauen, dort, wo Kiana in der Nacht noch nicht gewesen war.

Und so ging die drei los, um sich das Schloss anzuschauen. Unterwegs trafen sie immer wieder auf die Mägde und Knechte dieses Schlosses, die wieder für Ordnung sorgten. Ailée ging zu eine der Mägde hin und fragte: „Wo sei denn der Schloss Herr, sei er derzeit schon eingetroffen? Wir wollen uns für die Gastfreundlichkeit bedanken!“

Kaum waren die Worte gesprochen, ertönte auch schon hinter den drein eine männliche, kräftige Stimme. „Ich bin doch hier, werte Schwestern!“

Erschrocken drehten sich die drei Mädchen um und sahen den Burgherren vor sich stehen. Er war groß und breitschultrig, hatte schulterlange braune Haare, die er zu einem Zopf zusammen gebunden hatte, und dunkelbraune Augen. Auf seinem Gesicht lag ein Lächeln, welches ihn noch attraktiver wirken ließ. „Seid mir gegrüßt. Verzeiht, das ich euch gestern nicht mehr die Ehre erwiesen habe, doch ich war verhindert“

Die drei Mädchen standen mit offenen Mündern vor den Burgherren und starrten diesen an. Mussten denn alle im Schloss so attraktiv aussehen, fragte sich Ailée. „Das macht doch nichts, wenigstens sind sie jetzt bei uns“, antwortete Mariska scharmant lächelnd, „Darf ich vorstellen, mein Name sei Marla und dies seien meine Schwestern Cosima und Aurelia. Und euer Name, Herr?“

Der Burgherr nahm die rechte Hand von Mariska und hauchte ihr einen Kuss drauf. Dies tat er auch bei Kiana und Ailée, bevor er antwortete: „Mein Name ist Lord Dragomir van Tenebrae, ich bin der Burgherr, und wie ich erfahren hab, habt ihr bereits auf meinen Sohn und meinen Bruder getroffen.“
 

Der Sabber lief den Dreien aus den Mundwinkeln und sie waren nur im Stande zu nicken. "Wie kommt es das drei solch entzückende Ordensschwestern den Weg zu meinem Schloss finden? Sagt, zu welchem Kloster wolltet ihr, vielleicht kann ich euch dort hinbringen." Jetzt mussten sich die Mädchen schnell etwas einfallen. lassen. Keine der drei kannte ein Kloster auch nur im Entferntesten, waren sie doch diejenigen die niemals ein solches betreten würden. Kiana begann zu stammeln: "Wir... wir wollten zum Kloster der heiligen... der heiligen Sankt Brandania...."
 

Der Lord überlegte kurz. „Verzeiht, aber so ein Kloster kenn ich nicht, ich werde euch da leider nicht hinführen können. Doch ich werde Information einholen lassen, solange seid ihr Gast in meiner Burg, ich hoffe ihr habt nichts dagegen?“

Die drei jungen Frauen schüttelten den Kopf. „Aber nein“, meinte Ailée, „ganz und gar nicht. Wie sind geschwächt von der langen herum Irrerei, ein paar Tage ruhe täten uns ganz gut.“

Dragomir nickte freundlich. „Nun denn, fühlen sie sich hier gern gesehen.“ Dann machte er kehrt zum Gehen.

„Wo sei denn euer Bruder und euer Sohn, Mylord?“, hielt Kiana ihn auf.

Dragomir blieb stehen, mit den Rücken zu den Mädchen. Dann drehte er sich mit einem Strahlenden lächeln um. „Mein Bruder ist in seinen Gemächern, er hat eine seltene Krankheit und scheut das Tageslicht, es bekommt ihn nicht. Mein Sohn müsste wieder malen, er tut es den ganzen Tag. Er hatte fast alle Gemälde hier im Schloss gemalt, ein wahrer Künstler.“

Kiana ging auf den Lord zu. „Ein Krankheit die vom Sonnenlicht verursacht wird? Ich hab noch nie davon gehört, Mylord.“

Dragomir lächelte. „Ich auch nicht, doch mein Bruder hat es schon sein ganzes Leben lang, noch nie hat er die Sonne gesehen, nur auf Bildern, die mein Sohn malt. Wenn ihr euch darüber informieren möchtet, in meiner Bibliothek gibt es eine ganze Reihe von medizinischen Fachbüchern, ihr findet sicher eine Erklärung dafür.“

Dann ging der Lord weiter.
 

"Es gibt eine Bibliothek! Vielleicht finden wir dort auch hinweise auf die Frauen, die alle verschwunden sind und alles andere komische hier in der Burg. Doch sag Kiana, gibt es das Kloster wirklich das du grade genannt hast?" Ailée sah ihre Freundin fragend an. Sie hatte noch nie von einer Heiligen Sankt Brandania gehört. Dennoch kam der Name ihr bekannt vor doch sie konnte ihn nicht einordnen. Mariska, die sich bisher schweigsam im Hintergrund gehalten hatte meldete sich nun zu Wort:" Wir sollten hier nicht einfach rum stehen und unsere Angelegenheiten hier besprechen. Hier haben die Wände wortwörtlich Ohren", meinte sie und deutete auf ein Ohr welches aus der Wand gehauen war. "Ich schlage vor das wir uns in die Bibliothek begeben…"
 

Die drei hatten eine Magd nach der Bibliothek gefragt, und nun gingen die drei dort hin. Unterwegs erklärte Kiana Ailée, das sie des Klosters Namen von den Spielmann Brandan abgeleitet hatte, an dem Ailée ihre Unschuld verlor. In der Bibliothek angekommen staunten die drei nicht schlecht, als sie die meterhohen Bücherregale, voll von Büchern, sahen. „Wow“, brachten sie wie aus einem Munde raus. So gleich machten sie sich auf die Suche nach Hinweisen. Ailée schaute bei den Liebesromanen nach, warum auch immer, Mariska nahm sich die medizinischen Fachbücher zur Hand und Kiana schaute nach den Büchern für Legenden, Sagen und Mythen nach.

Nach einiger Zeit meldete sich Mariska. „Ich hab was!“, meinte sie nur und die anderen beiden kamen zu ihr.
 

Gespannt beugten sie sich über das Buch, welches aufgeschlagen vor Mariska lag. Es zeige einige Frauen die in einem Bild verschwanden, sehr mysteriös wie sie fand, und auch sehr passend zu dem Gemälde, welches Kiana beschrieben hatte. Die drei diskutierten lange über das gefundene und beschlossen es erst einmal aufgeschlagen liegen zu lassen um nachher alle Informationen gemeinsam noch einmal anschauen zu können. Ailée stöberte weiter in den Liebesromanen, befasste sich nach mehrmaliger Ermahnung von Mariska dann aber auch mit den Mysterien dieser Burg. Es schien so als sei die Tür nicht erst von dem jetzigen Burgherren errichtet worden sondern sie schien schon lange, lange vorher da gewesen zu sein. Nur war, als man diese Burg stürmen wollte, niemand mehr in ihr gewesen. Das einzige was man entdeckt hatte war eine Tür hinter einem Gemälde.
 

Kiana schaute derweilen wider bei den Büchern für übernatürliches. Eine Frau sollte sich nicht für so was interessieren, hatte ihre Herrin immer gesagt. Kiana kann sich noch gut daran erinnern, wie sie und die anderen beiden sich immer Bücher von Lisas Söhnen genommen haben um darin das Lesen zu lernen, deswegen beherrschten die drei es jetzt auch.

Auf einmal viel ihr ein ganz altes Buch auf, welches hinter einem anderen ganz an der Wand stand. Sie zog das Buch aus dem Regal und blätterte es auf. Es war in Rumänisch geschrieben, was sie leider nicht lesen konnte, doch waren Bilder darin zu sehen, was sie besonders interessant fand. Auf dem einen Bild war ein menschengroßer Wolf zu sehen, der den Vollmond anheulte und darüber eine Fledermaus, die sich auf die Schulter des Wolfes gesetzt hatte.

Kiana sah sich das Bild genauer an. Sie überlegte, woran sie diese beiden Gestallten erinnerten, besonders die Augen der jeweiligen Tiere kamen ihr Vertraut vor.
 

Als ihr klar wurde, dass sie diese beiden Gestalten an die Burgbewohner erinnerten, entwich ihr ein spitzer Schrei. Die anderen ließen alles stehen und liegen und liefen so schnell es ihre Nonnenkutten zuließen hinüber zu Kiana. "Was hast du entdeckt?" fragte Mariska aufgeregt. Auch Ailée sah man an, dass sie es kaum noch erwarten konnte zu erfahren, was Kiana denn interessantes gefunden hatte. "Ich...", begann Kiana stammelnd, "Ich glaube wir haben ein ganz, ganz großes Problem...." Kiana wurde unterbrochen durch eine Tür die ins Schloss fiel. Der Burgherr stand vor den dreien. Doch er sah bei weitem nicht so freundlich aus wie er es noch vor ein paar Stunden auf dem Gang gewesen war. "Soso, die Damen haben also ein Buch entdeckt das ihnen gefällt. Dürfte ich einmal sehen um welches es sich handelt?" Er nahm Kiana das Buch aus der Hand und blätterte lieblos drin herum ohne sich die Seiten wirklich anzusehen. "Ja... ein sehr spannendes Buch. Doch sagt... Schwestern... wie kommt es das ihr euch grade für diese Art von Literatur interessiert?"
 

Die drei Frauen waren geschockt. Was sollten sie jetzt antworten? Ailée, die eine großartige Hobbyschauspielerin war, hatte die passende Antwort. Schluchzend brach diese zusammen, hielt sich die Hände von den Augen und fing an zu wimmern. „Ach Mylord, es war so schrecklich“, schluchzte sie, „Wir waren auf den Weg zum Kloster, doch kamen schreckliche Gestallten und überfielen die Kutsche. Bei genaurem Betrachtet sahen wir, dass es keine Menschen waren. Als wir von Euch hörten, dass ihr ein Bibliothek besitzt, mussten wir nachschauen ob wir die Gestallten hier irgendwo finden konnten, um zu wissen was es war.“

Kiana und Mariska nickten. „Doch leider“, erzählte Mariska weiter, „können wir dieses Buch nicht lesen, und da haben wir die Bilder entdeckt. Aber zu unserem bedauern sind dies nicht die Wesen, die uns angegriffen haben.“

Jetzt hieß es beten, sie konnten nur hoffen, dass der Burgherr ihnen Glauben schenkte.
 

Der Burgherr stutzte kurz und sah die drei dann an. "Na wenn das so ist werde ich einmal veranlassen das die Wälder hier nach diesen Kreaturen durchkämmt werden. Es ist ja unerhört, dass solch entzückende Gestalten wie ihr einfach so angegriffen werden... Was nur alles hätte passieren können..." Die drei Mädels merkten, dass er sie nicht allzu ernst nahm dennoch wollten sie keine Einwände mehr abgeben. Er half Ailée aufzustehen und tröstete sie ein wenig. "Folgt mir, " sprach er zu den dreien und führte sie in den großen Saal, wo das Bild hing, welches sich öffnen ließ. Kiana ließ es das Blut in den Adern gefrieren doch die anderen beiden wussten nicht, dass es sich hier um besagtes mysteriöses Gemälde handelte.

Die Wahrheit, erster Teil

„Unglaublich“, staunten Mariska und Ailée über das Gemälde. Sie traten näher heran und schauten sich das Bild genauer an, Lord Dragomir blieb bei Kiana stehen. „Oh Mylord“, strahlte Ailée, „hat das Bild auch euer Sohn gemalt?“ Als der Lord dies bejahte, strahlte Ailée noch mehr. „Was für ein grandioser Künstler er doch ist!“, meinte sie daraufhin.

Kiana schaute sich das Bild genauer an und bemerkte, dass es anders aussah, als in der vorigen Nacht, doch was sich geändert hat, konnte sie nicht erkennen. „Was wollen wir hier?“, fragte Kiana den Lord. Sie hatte ein mulmiges Gefühl, irgendwas plante der Lord, und wenn er wirklich das war, wofür sie ihn hielt, mussten sie zusehen, dass sie hier weg kamen.
 

"Ich.. will euch ein kleines Geheimnis zeigen, werte Schwestern. Wir haben seid Jahren große Probleme mit Ketzerei, doch ihr seid doch sicher befähigt diesem abscheulichen Monstern den gar auszumachen mit eurer jungfräulichen Reinheit..." Mariska und Ailée mussten sich zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Die drei und Jungfräulich... das war ja noch schöner. Doch dann sahen sie Kianas entsetztes Gesicht und eh sie es sich versahen hatte der Burgherr die Tür in dem Bild geöffnet. "Nach Ihnen meine Damen", meinte er überaus höflich.
 

Kiana starrte den Burgherren an. „Dann waren die Gestallten“, begann sie, doch unterbrach sie der Lord. „Ganz recht, die Monster, die meine Burg besetzten, oder zumindest welche davon. Aber nun, hinab mit euch, ich werd euch folgen.“ Nur widerwillig gingen die drei durchs Tor, der Lord folgte ihnen, womit Kiana nicht gerechnet hätte. Vielleicht stimmt ja was er sagt, dachte sie sich, doch glauben konnte sie es immer noch nicht.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie das Ende der Treppe erreicht hatte. Sie waren in eine Art Vorraum gekommen, wo es an jeder Seite eine Tür gab, zum weiter durchgehen. „Was sind das für Monster, von denen ihr spracht Mylord?“, fragte Mariska mit zitternder Stimme.
 

"Oh, eigentlich keine Schlimmen. Ein paar Werwölfe ein paar Vampire, nichts weswegen ihr euch in eurer reinen Art sorgen machen müsstet werte Schwestern", meinte der Herr der Burg und ging zu einer der Türen. Da der Moment günstig war flüsterte Ailée Kiana zu: "Wäre es nicht der richtige Zeitpunkt unsere wahre Identität preiszugeben? Wir sind nicht rein und wir sind erst recht keine heiligen Schwestern..." Auch Mariska nickte als sie hörte was Ailée zu Kiana gesagt hatte. Derweil hatte der Burgherr eine der vielen Türen geöffnet und meinte freundlich: "Tretet ein...."
 

Kiana seufzte frustriert auf. „Ist ja gut, ihr habt uns durchschaut Mylord. Wir sind keine Nonnen. Der wahre Grund warum wir hier sind ist der, das Gerüchte über Euch im Umlauf sind, und wir wollten diesen nachgehen. Man sagt, er seid schon mehrere Male verheiratet gewesen, und das jedes Mal kurz nach der Hochzeit die Frauen verschwunden seien. Wir wollten dies nach prüfen und haben uns halt als Nonnen ausgegeben. In Wahrheit ist Marla alias Mariska eine Schankmaid, Aurelia alias Ailée eine Bauerntochter und ich Kiana eine Magd. Seid ihr nun zufrieden?“, missmutig stemmte sie ihre Hände in die Hüfte. Wer hätte gedacht, dass dieser Mann so schlau ist, dabei lassen sich Männer doch so leicht blenden.

Der Lord grinste. „Hab ich’s mir doch gedacht, das ihr lügt, denn das Kloster was ihr nannten gibt es nicht und glaubt mir ich kenne alle Kloster hier in der Gegend. Das nächste wäre 5 Tage Fußmarsch von hier entfernt.“
 

Die drei waren erleichtert dass er die Wahrheit schon gewusst hatte. "Ich hoffe wir müssen nun nicht hier unten bleiben und uns von den Monstern fressen lassen", meinte Mariska scherzhaft. Der Burgherr sah sie kurz an und schüttelte danach den Kopf. "Ihr habt also das Gerücht gehört, dass ich eine Frau nach der anderen heirate und sie danach verschwinden? Mmh.. wundert mich eigentlich, dass noch niemand mal in meinem Garten geschaut hat", meinte er um die Mädchen ein wenig zu schocken.
 

Als er die geschockten Gesichter sah, fing er an zu lachen. „Keine Angst ich kann euch beruhigen, ich hab nichts mit den verschwinden meiner Frauen zu tun und ich werde euch auch nicht in die Gruft schicken, denn da schläft im Moment mein Bruder und er wird sehr sauer wenn man ihn am Tage weckt. Kostet es ihn doch viel Kraft tagsüber wach zu bleiben.“

Die Mädchen stutzten. „Dann lieg ich also richtig mit meiner Vermutung, dass euer Bruder ein Vampir sei?“, fragte Kiana. „Und das eure Frauen alle weg sind, stimmt auch?“, fragte Ailée.
 

"Ja... und auch wieder nein. Mein Bruder ist kein Vampir", meinte er und gab Kiana einen kleinen Klaps auf den Kopf. "Er hat wirklich eine sehr seltene Krankheit. Er schläft hier unten im Verließ weil es hier am Dunkelsten und am Kühlsten im ganzen Schloss ist. Was meine Frauen angeht… nun ja..." hier begann er ein wenig rumzudrucksen. Er konnte den Mädchen ja schlecht sagen was wirklich geschehen war. Es war ihm auch lieber, wenn alle ihn für einen Mörder hielten als das sie die schreckliche Wahrheit über den Burgherrn erfahren würden. Alle drei starrten gebannt auf den Burgherrn. Dieser gab sich geschlagen und antwortete: "Nun ja, ihr müsst wissen jeder Mensch hat andere Veranlagungen. Die Frauen, wie ihr sie so schön nennt, waren nie wirklich Frauen und werden es auch nie sein. Die Hochzeiten waren alle nur vorgetäuscht und sämtliche Frauen die diese schloss jemals betreten haben, mal abgesehen von euch und den Mägden, waren nur verkleidete Männer... Hach ich finde es so erotisch wenn ich die schlanken und doch noch behaarten Waden eines Mannes unter einem engen Frauenkleid sehe... die leichte Brustbehaarung macht mich immer ganz raschelig und wenn er dann noch geschminkt ist und eine Perücke trägt, weiß ich mich kaum noch zu beherrschen...."
 

Geschockt sahen die drei auf den Lord. Konnte das war sein? Sie erinnerten sich an das Bild welches sie gesehen haben, mit dem Wolf und dem Vampire, das Gemälde, durch das sie hindurch getreten waren und die schwarzen Gestallten, die die Nacht zuvor in ihren Gemächern waren. Konnte das alles so gewesen sein. Als sie sich ansahen, merkte die drei, dass sie alle dasselbe dachten. Niemals! Doch wollten sie das Spiel mitspielen, was der Burgherr mit ihnen trieb.

„So sagt mir Mylord, wer ist denn die Mutter eures Sohnes? Dies sei aber jawohl eine Frau gewesen, sagt mir wo sie ist?“

Bei den Worten verzog der Lord sein Gesicht schmerzlich. „Lasst uns nicht in der Vergangenheit fühlen, kommt es ist schon Zeit fürs Mittagessen, ihr seid sicher hungrig, meine Damen.“

Die vier gingen wieder hoch, der Lord lief am Schluss. So konnten sie auch nicht sehen, wie eine Gestallt hinter den Lord herlief und diesem Handzeichen gab. Oben angekommen schloss der Lord wieder das Tor und sie gingen Richtung Speisesaal.
 

Während des Mittagessens sprach keiner der anwesenden ein Wort. Der Sohn des Burgherrn blickte nur stumm in eine Richtung und aß kaum etwas. Nach dem üppigen Mittagsmahl bat der Burgherr die drei Mädchen in sein Arbeitszimmer auf dessen Schreibtisch sich die Pergamentrollen nur so türmten. "Setz euch... Ihr wolltet also die ganze Geschichte hören wie mir scheint und ich glaube ihr werdet auch nicht locker lassen bis ich es euch erzählt habe...." Die drei sahen gespannt den Burgherrn an als dieser zu erzählen begann.
 

(Toll… jetzt darf ich mir wieder was einfallen lassen…)

„Alles fing an, als ich 16 Jahre alt war. Mein Vater hatte beschlossen, dass ich heiraten sollte und hatte dem entsprechend einen riesigen Ball gefeiert. Es kamen viele Gäste mit ihren Töchtern, damit ich mir eine davon auswählen konnte. Doch leider waren die Mädchen, die mir präsentiert worden sind, alle nicht nach meinen Vorstellungen.

Als ich meinem Vater im Laufe des Abends dies mitteilte war er äußerst erzürnt. ‚Wie könne ich es wagen’, hatte er gebrüllt, ‚die schönsten Frauen des Landes zu verschmähen!’ So stritten mein Vater und ich uns vor allen Gästen. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und lief einfach raus und da war sie dann…“, er Lord machte eine Pause und rieb sich die Augen, kleine Tränen funkelten in diesen. „Ich sah sie im Mondlicht stehen, die schönste Frau die ich je gesehen hab. Eine Weile stand ich da und beobachtete es sie, schließlich bemerkte sie mich. Sie musste etwas älter als ich gewesen sein, aber doch wusste ich, sie wolle ich heiraten, sonst keine. Ich plauderte eine Weile mit ihr und als ich hörte, sie sei noch keinem versprochen, lief ich schnell zu meinem Vater und teilte ihm meinen Entschluss fest. Loreley, so war ihr Name, war mit der Verlobung einverstanden, und da sie keine Eltern hatte, die über sie bestimmten blieb sie gleich im Schloss. Wir heirateten einen Monat später, das erste Jahr verlief recht glücklich.

Doch mit beginn der Schwangerschaft veränderte sich Loreley. Sie wurde abweisend zu mir, interessierte sich mehr für meinen Bruder, der ja 2 Jahre jünger ist als ich, und für andere Männer als für mich. Sie verschwendete das Geld, welches die Steuern unsere Untertanen waren, und erschien nicht mehr regelmäßig zu den Speisen. Den Beischlaf verweigerte sie mir, sie meinte es läge an der Schwangerschaft. Ich akzeptierte alles still und heimlich.

Doch als mein Sohn geboren wurde, und ich hoffte nun wäre sie wieder die alte, wurde ich bitterlich enttäuscht. Ich kam von einer Reise wieder, auf die sie mich nicht begleiten wollte, da sie geschwächt von der Geburt war, früher als erwartet. Und da sah ich sie…“, der Lord hielt wieder inne und ballte die Fäuste, „wenn ich daran denke… ich sah sie in den Armen eines anderen Mannes liegen. Es war mein treuer Schatzmeister und Freund, mit dem sie mich betrog. Doch er war nicht der einzige mit dem sie mich betrog. Nein, sie hatte mit fast sämtlichen Männern der Burg geschlafen, so berichtete mir mein Bruder, auch mit ihm. Als ich sie zur Rede stellte leugnete sie nicht mal, sie meinte sie war von Anfang an nicht in mich verliebt, wollte nur ein Sorgenfreies leben haben. Wir stritten uns, und dann geschah das Unglück. Ich nahm einen Kerzenständer und erschlug sie. Mein Bruder kam in dem Moment herein und sah alles. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, würde ich doch gehängt werden.

Mein Bruder hatte einen Plan. Wir brachten den Schatzmeister auch noch um, gaben dem toten Körper die Tatwaffe, nahem Luca, die Steuern aus unserer Schatzkammer und liefen fort. Wir sind Wochen herumgeirrt. Bis wir dann zu dieser Burg kamen…“ Der Lord endete vorerst mit seiner Geschichte, die Trauer und Bitterkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben.
 

Die drei Mädchen starrten ihn fassungslos an. Ihnen war anzumerken das diese Geschichte sie Berührte und das nicht zu knapp. Mariska standen vor Rührung die Tränen in den Augen und auch Ailée hatte mit sich zu kämpfen. Nur Kiana blieb hart. Sie glaube ihm nicht. Das er die Frau und den Schatzmeister umgebracht hatte, das war sehr wahrscheinlich, nur, wie sollten 2 Männer und 1 baby einfach so verschwinden? "Haben eure Untertanen nicht nach euch gesucht? Oder andere Wachen oder dergleichen?" fragte sie skeptisch.
 

Der Lord spürte Kianas misstrauen, wie sollte er die Wahrheit erzählen ohne sich zu verraten? „Aber natürlich haben sie nach uns gesucht, doch waren wir verkleidet und hatten die schnellsten Pferde des Dorfes. Wir haben nur selten Rast gemacht, ritten Tag und Nacht. Und als wir dann in einem anderen Land waren, wir stammen ja aus Rumänien, hat sich keiner mehr um uns gekümmert.“ Der Lord schaute zu Kiana. „Ist euer Misstrauen nun besänftigt?“, fragte er nach.

Kiana stutzte, hatte sie sich verhört oder hatte der Lord es wirklich so gesagt. Wenn Kiana richtig gehört hatte, hatte der Lord sich mit einem Satz verraten. „Nun“, meinte sie, „eine Frage hätte ich noch Mylord. Ihr sagtet, ihr seid bei Tag und bei Nacht geritten, doch wie kann das sein. Hattet ihr nicht erst kürzlich behauptet, euer Bruder leide sein Geburt an, an einer Sonnenlichtempfindlichkeit?“

Erschrocken sah der Lord sie an. Er hatte sich verraten.
 

Er begann zu stammeln. //Ich muss mir etwas einfallen lassen... // dachte er entsetzt. //Entweder ich nehme sie hier und jetzt gefangen oder sie werden mich entlarven...// "Wisst ihr", meinte er nach kurzer Pause, " Mein Bruder ist erst hier an seiner Krankheit erkrankt. Wir wissen nicht woher es kam und so weiter..." Damit ritt er sich nur noch weiter rein. "Aber ihr habt doch gesagt, das euer Bruder schon seid seiner Kindertage an dieser seltsamen Krankheit leidet..." meinte nun auch Ailée, die einmal in ihrem Leben aufgepasst hatte.
 

Der Lord knurrte. „Nun gut“, meinte er mit finsterer Stimme, „ihr habt es nicht anders gewollt. WACHEN!“, brüllte er laut. Als die Wachen angestürzt kamen, deute er auf die 3 Frauen. „Nehmt sie in Gewahrsam!“

Die Wachen stürzten sich auf die jungen Frauen, packten diese an den Armen und zog sie hoch. Mit aller Macht versuchten sich die 3 zu befreien, doch die Wachen waren zu stark. Auf dem Weg zum Verließ versuchten sie sich immer wieder zu befreien, doch klappte es nicht. Ailée, die die stärkste von den Dreien war, da sie aufm Land aufwuchs, nutzte einen Moment der Unachtsamkeit ihres Aufpassers, trat ihm zwischen die Beine und rannte davon. Kiana und Mariska riefen ihr noch zu, sie solle Hilfe holen, dann war Ailée auch schon verschwunden.
 

Sofort eilten etliche Wachen hinter ihr her um sie wieder einzufangen. Ihr Rock behinderte sie dermaßen beim Rennen dass sie diesen erst einmal in einem minimalen ruhigen Moment zerriss um die Beine frei zu haben. Sie wusste nicht wie aber irgendwie hatte sie es aus dem Schloss geschafft. Sie hatte sich immer wieder verstecken müssen und hatte gezittert als Wachen fast an ihrer Nasenspitze vorbei gingen. Doch jetzt stand sie im Schutze der Burgmauer und verschnaufte. Nun musste sie nur noch so schnell wie möglich zum Dorf zurückkommen.

Derweil hatten Mariska und Kiana alle mühen sich ihren Ekel zu verkneifen. Sie wurden nicht durch das Bild gebracht sondern in einen normalen Kerker auf dessen Boden die Exkremente und Ratten kniehoch zu finden waren. Eine Ratte lief Mariska über die Beine und diese begann fürchterlich zu kreischen. Einer der Wachen versetze ihr einen harten Schlag, sodass sie fast augenblicklich ruhig war und man nur noch ein leises Wimmern von ihr hören konnte. Kiana dagegen riss sich zusammen als sie sah was man mit Mariska machte. Sie tat als würden ihr die Ratten nichts ausmachen. Die Wachen sperrten die beiden in eine dunkle Zelle und verschwanden hämisch lachend.

Die Wirkliche Wahrheit

Der Lord sah auf seinem Bett und starrte vor sich hin. Er merkte nicht, wie Luca rein kam. „Sie hätten uns helfen können, Vater“, meinte der kleine Emotionslos. „Ich weiß“, erwiderte er darauf hin, „doch was hätte ich tun sollen, hätte ich ihnen die Wahrheit gesagt, wären sie ins Dorf gerannt und mit Fackeln und Forken wieder gekommen.“ Der Sohn setzte sich neben seinen Vater aufs Bett. „Und jetzt ist eine geflohen um Hilfe zu holen, jetzt hast du das angerichtet, was du vermeiden wolltest. Es ist Vollmond, Vater, wir können nicht weg aus dem Schloss. Tagsüber schläft Onkel und du bist nachts auch weggesperrt.“

Lord Dragomir seufzte. „Ich weiß, aber was soll ich jetzt noch tun?“

Luca stand auf und stellte sich vor seinen Vater. „Sag ihnen die Wahrheit, dann können sie uns helfen. Die eine scheint sich auf dem Gebiet auszukennen!“

Der Lord nickte. „Nun gut, ich gebe den Wachen bescheid!“
 

Die Wachen wurden hinunter in den Kerker geschickt und die beiden Mädchen, die mittlerweile total verdreckt waren, wurden hochgebracht. Ein Suchtrupp war losgeschickt worden, welcher nun auch Ailée zurückbrachte die an der Burgmauer ein kleines bisschen zuviel Pause gemacht hatte. Die drei zeterten und fluchten wie kleine Rohrspetze, dachten sie doch, dass ihr letztes Stündchen geschlagen hatte. Sie hatten alle damit gerechnet das sie nun ihre Strafe erfahren würden (wobei für Kiana und Mariska schon Strafe genug war, dass sie in den Kerker gemusst hatten.)
 

Sie wurden in die Bibliothek gebracht, wo auch schon der Lord mit seinem Sohn saß. Als er saß, wie grob die Mädchen behandeltet wurden, griff er ein. „Behandelt man so etwa junge Damen und Gäste?“, fragte er laut und erzürnt. Sofort ließen die Wachen los und verschwanden daraufhin. Die Mädchen wunderten sich, was hatte er jetzt wieder vor.

„Verzeiht solch rüdes Benehmen und das ich euch hab einsperren lassen. Ich möchte euch meine Geschichte weiter erzählen, das was WIRKLICH nach unserer Flucht geschah“, begann er.

Ailée unterbrach. „Dann waren die beiden Morde und die Flucht keine Lüge?“, wollte sie aufgeregt wissen.

Traurig schüttelte Dragomir den Kopf. „Leider nein, ich wollte es wäre ungeschehen soviel leid hätte uns erspart bleiben können. Doch nun hört gut zu.“
 

Er wollte grade mit dem Sprechen beginnen als einer der Wachen hektisch und mit zerrissenen Kleidern hereingestürmt kam. Aufgeregt plapperte er los:" Er hat die Gitterstäbe einfach durchgebrochen. Einer meiner Kameraden ist Tod, ich konnte grade so fliehen. Jetzt ist er im Schloss unterwegs, und er flieht bestimmt auch nach draußen!!!! Was sollen wir nur tun???" Entsetzen stand dem Burgherrn auf einmal im Gesicht und jegliche Farbe war aus diesem gewichen. "Er.. er ist entflohen?", fragte er fassungslos. Die drei Mädchen starrten von der Wache zum Burgherren und wieder zurück. Wie aufs Stichwort war ein markerschütterndes Heulen zu hören was allen die Haare zu Berge stehen ließ. Und es schien gefährlich nah zu sein.
 

„Wa… was war das?“, fragte Mariska schlotternd, sie klammerte schutzsuchend an Ailée. „Hörte sich an wie ein Wolf“, meinte nur Kiana.

„Es war ein Wolf“, antwortete Luca, „doch kein gewöhnlicher! Es ist der Anführer der Werwölfe, meines Vaters Meister, der Schoßhund von Satan!“

Den drei Mädchen sahen geschockt zu Luca und dann zum Lord, welcher kreidebleich in seinem Stuhl saß und zu Boden starrte. „Willst du damit sagen, dass Satan wirklich existiert und IHR sein HUND habt? WIESO?“, schrie Ailée aufgebracht.

„Sei nicht so laut!“, schallte ihr Luca entgegen, „JA, Satan existiert wirklich, er ist es auch gewesen, der uns zu dem gemacht hat, was wir jetzt sind, er hat uns verflucht! Zur Strafen nahmen wir seinen Hund gefangen, den Herren der Werwölfe, der einzige Werwolf, der sich auch bei Tageslicht dazu verwandeln kann! Schnell wir müssen uns verstecken er hat eine gute Nase und er liebt das Fleisch von Jungfrauen. Ein Biss und ihr werdet wie mein Vater, bei Vollmond zum Werwolf.“

Peinlich berührt saßen die drei Mädchen auf ihren Stühlen und Pfiffen vor sich hin. Sollten sie ihn sagen, dass keine mehr rein war? Wenn ja, hätte er das Recht dazu, sie anzuklagen und als Hübschlerinnen darzustellen, das wollte keine.
 

Doch in diesem Moment war es ihnen egal denn jetzt ging es um ihr leben. "Wir sind aber keine Jungfrauen mehr", meinte Ailée kleinlaut. Der Burgherr sah die drei mit einer Spur Belustigung an: "Das habe ich mir bei euch fast gedacht... Ihr seid auch wirklich zu lecker... " Er grinste schelmisch, fasste sich dann aber auch wieder.“Wir sollten uns trotzdem verstecken. Am Besten folgt ihr mir ich kenne alle Geheimgänge hier im Schloss und werde euch sicher nichts zustoßen lassen." Gesagt getan öffnete sich eine Tür im Kamin und ein kleiner aber sehr enger Gang tat sich auf. Alle krochen hinein und hinter ihnen wurde die Tür wieder geschlossen. "Was passiert uns eigentlich wenn er uns beißt wir aber keine Jungfrauen mehr sind?" fragte Mariska leise als sie einen kurzen Moment in dem Gang verharrten, um zu lauschen wo sich der Wolf im Moment befand.
 

„Nichts Bestimmtes. Wölfe mögen nur jungfräuliches Fleisch. Egal ob Jungfrau oder nicht ihr werdet zum Werwolf, ich bin es ja auch geworden, nachdem der Wolf mich erwischt hat. Doch später mehr dazu wir müssen erstmal jetzt uns verstecken“, meinte Lord Dragomir. Endlich erreichten sie das Ende des Ganges. Sie befanden sich in einer Art Gruft, in der ein schwarzer Sarg stand, Lord Dragomir deutete auf diesen. „Mein Bruder schläft da drin, in ca. einer Stunde müsste die Sonne untergehen, dann steht er auf.“

Die Mädchen schauten sich um. „Sind wir hier erstmal sicher?“, fragte Mariska.

„Vorerst ja, doch wir sollten nicht allzu lange hier bleiben. Je öfter wir den Ort wechseln, desto schneller verschwindet er“, meinte Dragomir.

„Dann kannst du uns ja jetzt alles erklären!“, forderte Kiana ihn auf.

Dragomir seufzte, er setze sich auf den Sarg seines Bruder, daneben nahm Luca platz. „Wie schon gesagt, wir sind aus meiner Burg geflohen. Damals waren wir noch alle Menschen, Luca gerade mal ein Jahr alt. Wir ritten tagelang durch bis wir endlich die Grenze zu unserem Reich erreicht hatten. Dort trafen wir auch Händler, die auf den Weg in ein uns unbekanntes Dorf waren, wir schlossen uns an. Wir kamen in einer kleinen Stadt an, in der ein riesiges Schloss stand. Anfangs hatte es uns gewundert, warum ein so kleines Städtchen ein Schloss hatte, niemand wollte oder konnte uns die Frage beantworten.

Wir nahmen uns drei ein Zimmer, und versuchten auf ehrliche Weise uns am Leben zu halten. Anfangs ging es ganz gut, ich war schon immer handwerklich begabt und fing so eine Lehre bei einem Tischler an. Mein Bruder ging zu einem Schmied und Luca wurde von einer Amme betreut, der wir erzählt hätten, er sei unser Bruder, und unsere Mutter sei nach seiner Geburt verstorben.

So ging es fünf Jahre lang. Irgendwann bekam der Meister meines Bruder den Auftrag, für den Schlossherren ein Schwer zu schmieden. Als diese fertig war, wurde mein Bruder damit beauftrag es hin zubringen. Ich hatte von Anfang an kein gutes Gefühl dabei, denn eigentlich bringt der Meister das Schwert selber immer zu wichtigen Personen, doch diesmal gab er es meinem Bruder.

Und mein Gefühl täuschte sich nicht. Nicolaie kam nicht wieder. Sein Meister meinte er sei mit dem Schwert aus der Stadt geflohen und wollte so das Geld für dieses von mir holen. Doch ich glaubte nicht an diese Theorie mein Bruder war nicht so. Ich schnappte mir also Luca und das klein Pferd, welches wir besaßen und ritt zum Schloss, in der Hoffnung dort meinen Bruder zu finden. Als ich bei Schloss ankam, wollte ich am Liebsten gehen, es jagte mir Angst ein. Doch konnte ich nicht gehen, bevor ich nicht wusste ob mein Bruder Nicolaie hier zu finden sei.

Ich hämmerte also an die Tür und mir wurde auch sofort geöffnet. Eine Wache, ganz in schwarz gekleidet, stand vor mir und verlangte mein Begehr. Ich erzählt ihn von meinem Bruder und seinen Auftrag das Schwert hier abzuliefern, und scheinbar wusste die Wache wovon ich sprach. Er ließ mich ein und geleitete mich und Luca zum Thronsaal. Dort war niemand und Luca und ich warteten eine halbe Stunde bis endlich jemand auftauchte.“ Dragomir hielt inne. Sein Herz begann schneller zu rasen wenn er an die Vergangenheit dachte.
 

Die Mädchen sahen sich an. "Und was geschah dann?", fragte Mariska neugierig. Sie konnten es kaum noch erwarten näheres zu erfahren. Sie wollten die ganze Geschichte hören und hofften trotzdem noch lebend aus dem Schloss zu kommen.
 

Dragomir seufzte erneut, schloss schmerzlich die Augen. „Luca und ich warteten also eine halbe Stunde bis endlich jemand kam, der Schlossherr uns seine Gemahlin. Mir blieb das Herz stehen, als ich sie sah. Er, mit langen schwarzroten Haaren und feuerroten Augen, sie mit schwarzen Locken, giftgrünen Augen und einer Haut, die so weiß wie Schnee war, beide nicht älter als 18. Ich war wie gebannt von den beiden. Ich brauchte gar nicht zu sprechen, denn sie wussten weshalb ich kam.

‚Ja dein Bruder ist hier’, sprach er mit einem schon recht gehässigen Ton. ‚Und wir haben schon auf dich gewartet’, meinte sie, mit einer so süßen und lieblichen Stimme. ‚Ich darf uns vorstellen’, sprach er, ‚Mein Name ist Graf Damian de Vil und das sei mein Eheweib Gräfin Maria Magdalena. Wir werden Euch zu Eurem Bruder bringen lassen.’

Und ehe wir uns versahen, waren Luca und ich ins Verließ gebracht worden. Ich protestierte und schrie, hatten wir doch nichts verbrochen, doch dann sah ich, wer in der neben Zelle lag. Es war Nicolaie. Er war ganz bleich, überall am Körper Biss- und Kratzwunden, und dünn war er, als hätte er lange nichts mehr zu essen gehabt. ‚Nicolaie was ist mit dir geschehen?’, versuchte ich ihn anzusprechen.

‚Dragomir? Bist du es’, fragte er zurück. Er hob seinen Kopf ein Stücken an und schaute auf mich und Luca. ‚Was macht ihr hier?’

‚Wir haben dich gesucht? Warum bist du so zugerichtet, wer hat dir das angetan?’, wollte ich wissen. Ich war geschockt, mein Bruder war sonst immer so gesund und fröhlich, ihn so krank und blass zu sehen, machte mich auch krank.

‚Die Gräfin war es, hält sie mich doch als ihr Leibeigenen. Sie ist des Teufelsweib, schläft mit mir und beißt mich dann beim Akt und trinkt dann mein Blut. Ich kann nicht mehr, ich hab keine Kraft mehr.’

Geschockt hörte ich, was mein Bruder mir zu sagen hatte. Wenn er die Wahrheit sprach, und er lügt nie, dann mussten wir aus dem Schloss. Doch wie sollte ich das anstellen? Ich hatte angst, angst um Luca, angst um Nicolaie“, der Lord war den Tränen nahe, „so lange ist es nun her und doch nicht vergessen!“

„Sprecht weiter, Mylord!“, forderte Ailée auf, die sich schon ein Linnentuch zur Hand genommen hat, weil auch sie mit den Tränen kämpfte.

„Ich konnte mir das, was Nicolaie mir erzählte nicht vorstellen, doch sollte ich es bald selber zu spüren bekommen. Die Gräfin rief mich und Nicolaie nachts abwechselnd zu sich ins Zimmer, schlief dort mit uns, trank unser Blut und ließ uns dann wieder in die Zelle bringen. Zu meinem Glück ließen sie Luca in Ruhe. Ich kann nicht mehr genau sagen, wie lange wir die Leibeigenen waren, doch irgendwann ließ man uns erneut zum Thronsaal bringen. Der Graf und die Gräfin warteten schon auf uns.

‚Wir machen euch ein Angebot’, meinte der Graf zu uns, ‚Wir werden euch in unseren Kreisen aufnehmen, euch besser behandeln, dafür aber werdet ihr für uns ohne wenn und aber dienen! Die Alternative wäre der schnelle Tot!’, der Graf lachte.

Was blieb uns anderes übrig als den Packt mit dem Teufel einzugehen, wollten wir doch nicht den Tod und so willigten wir ein. Graf Damian, der Höllenfürst, brachte Nicolaie zu seiner Frau, die ja ein Vampir war, und mich zu seinem Hund. So kam es, das Nicolaie zum Vampir und ich zum Werwolf wurde. Meinen Sohn verschonte er, vorerst. Die Jahre vergingen, ich brachte dem Höllenfürst Menschenopfer, damit er ihnen die Seele rauben konnte und mein Bruder der Gräfin ihr täglich Blut, wovon er dann die Reste bekam. Anfangs fanden wir es noch lustig, ewige Jugend, Leben ohne Gesetze zu achten, doch änderte sich unsere Meinung als wir sahen, das Luca älter wurde und wir nicht. Mich beschlich die angst, dass Luca irgendwann fort von hier gehen würde und mich alleine ließ, dass er eine Familie gründen würde, wovon ich nichts mitbekam. Ich wollte mein altes Leben zurück, genau wie Nicolaie.

Wir gingen zum Teufel um ihn unser Anliegen vorzutragen. Natürlich wollte er uns nicht gehen lassen, genau wie die Gräfin. Doch versuchten wir alles um ihn zum Bewegen uns frei zu lassen. Er schlug uns eine Packt vor. Er würde uns die Menschlichkeit zurückgeben, wenn wir es schaffen, die wahre Liebe zu finden. Gegen die Liebe sei der Teufel machtlos, deswegen schlug er es vor. Doch jede Frau, die wir heiraten würden, die nicht die einzig wahre Liebe ist, holt sich der Teufel. Wir willigten ein, dachten wir doch zu finden die wahre Liebe sei ein Kinderspiel. Als Pfand, das wir den Packt nicht vergessen würden, nahm sich der Teufel Lucas Seele, das ist der Grund, warum Luca auch nicht altert. Wir würden sie wieder kriegen, wenn der Packt vorbei, die wahre Liebe gefunden sei.

Und so suchen wir nun, seit 237 Jahren die wahre Liebe, doch keiner hat sie bis jetzt gefunden“, Lord Dragomir endete mit seiner Erzählung.
 

Die drei Mädchen heulten Rotz und Wasser als sie die Geschichte zu ende gehört hatten. Einerseits war sie sehr traurig, andererseits unwahrscheinlich romantisch. Selbst Kiana konnte nicht leugnen, dass die Geschichte sie berührte und so richtig wussten die drei auch nicht wie sie nun reagieren sollten. Sie sahen sich an und überlegten. War es möglich, dass die drei es schafften die Verfluchten von ihren Flüchen zu erlösen? Oder hatte der Teufel ihnen einen Streich gespielt? "Lord... Wie können wir euch helfen?" fragte Mariska und sah dabei zu den anderen. "Wir werden alles versuchen um euch zu helfen..." meinten die anderen beiden.

Höllenhunde

Der Lord wollte gerade zu sprechen ansetzten, als auf einmal ein lautes Knarren aus der Ecke kam. Es war Nicolaie, der aus seinem Sarg stieg, denn es war bereits Nacht. Verwundert hielt er mit seinem Tun inne, als er Dragomir, Luca und die drei Mädchen sah. „Du hast es ihnen gesagt?“, fragte Nicolaie verwundert.

Dragomir nickte. „Ja sonst hätten sie uns an die Dorfbewohner verraten. Wie ihr uns helfen könnt wollt ihr wissen, nun erstmal müssen wir den Schosshund von Satan wieder einfangen, bevor der zu seinem Herrchen rennt. Wir haben den nämlich entführt, damit Satan den Packt einhält, er hängt an dem Vieh!“

„WAS?“, schrie Nicolaie auf einmal entsetzte, „Der Hund ist ausgebrochen? Verdammt!“

„Was waren das eigentlich für Gestallten, die eines Nachts bei uns im Zimmer waren?“, wollte Kiana auf einmal Wissen.
 

"Das waren Luca und mein Bruder. Euer Besuch kam sehr überraschend. Wir hatten kein anderes Zimmer und mussten euch das Zimmer meiner letzten Frau geben. Nur das blöde war: Wir hatten nicht bedacht das hier noch überall Kleinigkeiten von ihr lagen. Ihr hättet herausgefunden das hier etwas nicht stimmt und das wollten wir am Anfang ja auf biegen und brechen verhindern. Das wir euch nachher in all unsere Geheimnisse einweihen, dass hätten wir auch nie im ‚leben’ gedacht..."
 

Kiana nickte. „Klar und weil Lord Nicolaie ein Vampir ist, konnte er auch so schnell wieder an der Tür sein, als wir geschrieen haben. Und wie wollen wir jetzt den Hund fangen? Ich meine wir haben wieder Vollmond und wenn ich richtig informiert bin, dann dürfen Sie Lord Dragomir nicht in den Mond schauen. Das würde bedeuten, Lord Nicolaie, Luca und wir müssten das nun erledigen.“

Mariska schlotterte. „Ähm, ich bleib aber dann besser bei Lord Dragomir, damit er ja nichts dummes macht!“

„Vergiss es!“, meinte Ailée wütend, „Entweder alle oder keiner!“

Plötzlich krachte etwas ganz laut. Die drei Frauen schrieen und klammerten sie aneinander fest. Alarmiert sprang Lord Dragomir auf, er ahnte was es war.
 

"Der Hund hat uns gefunden. Jetzt ist es an euch uns zu helfen... " Der Burgherr verkroch sich wieder in dem Geheimgang. Die drei Mädchen sahen sich an. "Hier in der Küche gibt es bestimmt Fleisch. Jeder Hund lässt sich mit Fleisch fangen…" meinte Ailée, die das schon von den Hunden ihres Vaters kannte. "Wir müssen einfach eine spur aus Fleisch legen während jemand anderes das Vieh ablenkt...." Ihr blick viel dabei auf Luca. Schließlich war auch er unsterblich und musste sich nicht fürchten sich dem Hund entgegenzustellen. "Nehmt den Geheimgang dort hinter dem Bücherregal er führt euch fast direkt in die Küche."
 

„Ich werde Luca begleiten, schließlich kann ich fliegen“, meinte Nicolaie daraufhin.

Die Mädchen nickten. Während Luca und Lord Nicolaie die Treppe hoch gingen, verschwanden die Mädchen in den Geheimgang. Immer wieder hörten sie den Werwolf heulen. Sie hofften, das Lord Dragomir nicht auch plötzlich als Werwolf auftauchen würde, denn der war ja zurück in sein Versteck gegangen, wo er geschützt vor den Mond war.

Endlich hatten sie die Küche erreicht und was sie sahen, schockierte sie. Die Mägde lagen blutüberströmt auf Fußboden, ihr Leiber waren aufgeschlitzt und überall hatten sie Biss wunden. Mariska wollte kreischen, doch Ailée hielt die Hand vor ihren Mund, auch wenn sie selbst am Liebsten schreien würde. „Sei still, oder willst du uns verraten? Das muss der Werwolf gewesen sein!“, meinte sie dann zu Kiana.

Diese kniete sich hin und schaute die toten Frauenkörper an. Sie runzelte die Stirn. „Es war ein Werwolf ja, aber da sind auch Bissspuren, wie die eines Vampirs…“
 

Nicolai war ihnen gefolgt, zwar durch die Luft aber er war ihnen gefolgt. Das Blutbad in der Küche schockierte ihn zutiefst. "All meine lieben Schäfchen..." meinte er leidend, "Die Bissspuren kommen von mir. Ich kann mich ja schlecht von Menschen aus dem Dorf ernähren. Somit habe ich die Mägde von deren Blut ich mich seit Jahren ernähre." Erleichtert atmeten die Mädchen aus. Ein Problem weniger. "WO ist die Speisekammer?", fragte Kiana und sah sich suchend um. "Folgt mir!", meinte der Lord und ging voraus. Er führte die Mädchen in einen Raum indem sich die herrlichsten Leckereien türmten. Ailée hatte sich sofort ein kleines stück Käse in den Mund gestopft und grinste die anderen nur schelmisch an.
 

Lord Nicolaie flog zurück zu Luca, der bereits vom Werwolf gejagt wurde. Die Mädchen suchten sich große Fleischstücke raus und legten sie alle in einen Korb. Als sie aber frisch gegartes Hähnchen fanden, konnten sie nicht wieder stehen. Sie nahmen sich jeder ein großes Stück und verspeisten es. „Jetzt ist aber genug gefuttert, wir müssen die Spur legen. Nur wohin sollen wir den Wolf locken?“, fragte Kiana.

Die anderen beiden zuckten mit den Schultern. „Wie wäre es denn, wenn wir ihn in diese Gruft hinter dem Bild locken?“, fragte Mariska. Ailée nickte. „Gute Idee, also los!“

Die Mädels machten sich an die arbeit, sie konnten nur schwer widerstehen, die Spur selber zu essen. Als sie in der Gruft hinter den Bild waren, und alles Fleisch verteilt haben, standen sie vor einem neuen Problem. Wie sollten sie den Wolf Festketten?

Da tauchte Lord Dragomir auf, der sich hier untern versteckt hielt.
 

"Ich werde ihn dort unten anketten und die Türen verriegeln. Ich bin unsterblich und somit wäre es besser wenn ich es mache. Ihr müsst ihn nur noch hier her führen und sicherstellen, dass er auch wirklich die ersten Stufen dort hinunter geht. Vielleicht versteckt ihr euch hinter dem geöffneten Bild und gebt ihm dann einen Schubs wenn er in dem Rahmen steht...", meinte der Lord. So wie er es sagte hörte es sich recht einfach an, nur wie sollte es funktionieren wenn er zuerst die Mädchen erspähte und sich dann erst der Fleischspur widmete?
 

Die vier beschlossen es auf ein Risiko ankommen zu lassen. Da die drei jungen Frauen nicht mehr jungfräulich waren würde der Werwolf sie auch nicht riechen können. Und so versteckten sie sich hinter dem Bild in einer dunklen Ecke, Ailée und Mariska auf der einen Seite, Kiana auf der anderen. Fünf Minuten später heulte es auch schon sehr nahe. Mariska fing an zu schlottern und klammerte sich an Ailée, die sich schützend vor dieser gestellt hatte.

Und da kam der Werwolf, gefräßig schnappte er sich ein Fleischstück nach dem anderen. Als er ganz nah am Bild war und bereits eine Pfote hineingesetzt hatte, sprangen die Mädchen hinter den Wolf, stießen diesen mit voller Wucht in Richtung der Gruft und Schlossen dann das Bild. Von innen hörte man nur ein Heulen und ein schnaufen, dann das Kettengeraschel.
 

Und danach wurde es still. Man konnte keinen einzigen Laut mehr hören und es schien fast unheimlicher als vorher. Die drei hofften, dass bald Luca und Nicolaie auftauchen würden um ihnen das Ok zu geben, was geschehen war doch man hörte nichts und niemanden. "Sollen wir einmal nachsehen was dort unten los ist?" fragte Kiana vorsichtig aber auch eine Spur neugierig. Sie war sich nicht sicher ob sie da wirklich runter wollte vor allem weil sie nicht wusste ob der Wolf wieder angekettet war. Plötzlich öffnete sich die Bildtür ruckartig und ein vollkommen blutverschmierter und leicht zerrupfter Dragomir trat aus dem Bild hervor. Er rang sich ein sehr schwaches Lächeln ab. Dragomir musste sich an der Wand abstützen um nicht vollkommen zusammenzubrechen. Er hob den Daumen und signalisierte so, dass der Höllenhund gefangen war.

Erste Annäherungen

Freudig sprangen die Mädchen auf und umarmten den geschafften Dragomir. Da kamen auch Nicolaie und Luca in den Raum und als Luca seinen Vater sah, sprach er entsetzt: „Vater wie siehst du denn aus?“

„Mir geht’s gut, wir haben den Hund wieder eingefangen“, meine Dragomir. Erschöpft setzte er sich auf den Boden, und schaute zu den anderen hoch. Er besah sich seine Wunde, sie würden ihn nicht umbringen, doch schmerzen sie ihn sehr.

„Geh besser wieder in den Keller, es ist noch immer Vollmond, wir wollen nicht, dass du dich auch noch in eine reisende Bestie verwandelst“, meinte Nicolaie.

Dragomir konnte kaum aufstehen, Nicolaie half ihm. Er sah zu den drei Mädchen. „Kennt sich eine mit Wunden aus? Eine muss mit runter und ihm helfen die Wunden zu versorgen!“
 

"Ich kenne mich mit Wunden aus", meldete sich Ailée zu Wort. Sie war es gewöhnt die Wunden der Knechte zu behandeln und auch ein paar andere der Bauern kamen zu ihr wenn sie kein Geld für einen richtigen Medikus hatten. "Ich brauche nur warmes Wasser und ein paar Verbandssachen, dann müsste es gehen. Und für die tiefe Wunde hier vielleicht Nadel und faden. Ich hoffe ihr seid kein Weichling Mylord!" meinte sie scherzhaft.
 

Luca brachte Ailée das gewünschte. „Wir werden in der Zwischenzeit die Leichen in der Burg entsorgen“, meinte Nicolaie und ging mit Mariska, Kiana und Luca los.

Dragomir dirigierte Ailée in ein geräumiges kleines Gruftzimmer, mit Bett, Tisch und Stühlen und einem eigenen Holzzuber. Dort ließ sie ihn auf dem Bett nieder. „Ich werde euch das Hemd nun ausziehen Mylord“, meinte sie sanft und zupfte auch schon am Hemd. Unter schmerzhaften stöhnen ließ Dragomir es mit sich geschehen.

Behutsam wischte Ailée das Blut von den Wunden, damit sie diese verbinden konnte. „Ihr solltet ihn doch nur Festketten Herr, nicht mit messen!“, meinte sie leicht belustigt.
 

"Wenn das mal so einfach wäre Mädchen. Hast du seine Muskeln gesehen? Kennst du seine Kraft? Er ist ein wahres Monster. Gegen ihn bin ich ein Schoßhündchen." Unter schmerzen verzog er abermals sein Gesicht. Ailée streute Jod auf die Wunden um sie zu reinigen. Wer wusste was hier unten alles rumwuselte. Behutsam wusch sie das Blut von den Wunden und verband diese. Danach setzte sie sich kurz zu ihm ans Bett. "Wie ist es so ein Wolf zu sein?"
 

Dragomir seufzte. „Ach weißt du, Anfangs war’s ganz lustig, die Unsterblichkeit, das nächtliche Jagen, die Wolllust, doch irgendwann, als du sahst alle verändern sich, alle werden reifer, erwachsener, nur du nicht, bekamst du ein komisches Gefühl. Es war so, als wär’s du innerliche schon längst tot und verwest… Ich bin froh, wenn der Fluch, so bezeichne ich mein 2. Ich, los bin, ich will nicht mehr, die Verwandlungen im Vollmond schmerzen mich so sehr, am nächsten Tag bin ich kaum zu gebrauchen und siehe erst dann, was ich alles gemacht hab, ich kann es nicht kontrollieren…“, meinte er traurig.

Ailée sah auf den Lord nieder, sie hatte mitleid mit diesem, doch wie sollte sie ihn helfen ohne Gefahr zu laufen, vom Teufel geholt zu werden. Weiß sie doch nicht, ob eine von den dreien überhaupt fähig ist, den Fluch zu brechen.

Endlich hatten sie es geschafft, dachte sich Mariska und seufzte wohlig auf, als sie das heiße Wasser um sich spürte. Sie und Kiana haben sich, nachdem das Schloss wieder gesäubert und sämtliche Angestellte, der Wolf hatte sie alle ermordet, verbrannt hatten, zurückgezogen um im heißen Zuber zu baden. Nun saßen die beiden Mädchen da drin und grübelten über eine Lösung für das Problems „Fluch“ nach. „Wie können wir ihnen bloß helfen?“, fragte Mariska Kiana.
 

"Wäre es vielleicht möglich, dass wir einfach versuchen, dass die drei sich in uns verlieben?", meinte Kiana auf Mariskas frage. "Vielleicht schaffen wir es ja so den Fluch zu brechen." Mariska grübelte und grübelte. "Und wenn wir es nicht schaffen sollten landen wir in der Hölle... aber da würden wir sowieso hinkommen egal ob wir den dreien helfen oder nicht..." Damit war die Frage eigentlich beantwortet. Jetzt blieb nur noch offen wer es bei wem versuchen sollte.
 

Kiana grübelte. „Mmh, also ich will noch nicht so früh sterben… zumal, der eine ein Kind ist, der über 200 Jahre alt ist… also ich will nichts mit Kindern anfangen. Mal überlegen!“, Kiana schaute sich um. Plötzlich entdeckte sie einen Schatten am Fenster, zwei um genau zu sein, einen großen und einen kleinen. Lächelnd schaute Kiana zu Mariska und flüsterte mit finsterer Stimme: „Wir werden beobachtet!!!“

Mariska schaute zum Fenster und entdeckte die Schatten. Gespielt Lächelnd tat sie so als amüsiere sie sich köstlich mit Kiana im Zuber. „Wollen wir die mal schocken?“, fragte Mariska grinsend.

„Und wie?“, wollte Kiana wissen.
 

"Wir könnten...", und die beiden begannen zu flüstern. Kichernd rutschte Mariska zu Kiana rüber und die beiden begannen sich zu küssen, wie sie es schon mehrfach getan hatten um den Männern den Verstand zu rauben. Und man mochte es kaum glauben, es wirkte. Wer auch immer draußen an dem Fenster stand, nun drückte er sich fast die Nase platt um auch ja nichts zu verpassen. Die beiden Mädchen mussten immer wieder kichern und schafften es kaum ernst zu bleiben.

Gebrochener Fluch

Auf einmal Sprang die Tür auf und eine total aufgelöste Ailée kam heran. „Er… er hat… und ich dann… auf einmal…“, stammelte sie vor sich hin. Mit entsetzten mussten die beiden Mädels im Zuber feststellen, das Ailées Kleid blutdurchtränkt war. Das Fenster sprang auf und Nicolaie und Luca, die draußen gespannt hatten kamen rein. „Ailée!“, rief Nicolaie entsetzt, „Was ist mit dir gesehen?“

Kiana achtete nicht auf die Beiden Männer, die jetzt mit im Raum war, und so sprang sie aus dem Zuber, wickelte sich ein Leinentuch um und lief zu Ailée. „Was ist los, was ist passiert?“, wollte auch sie wissen.
 

Ailée stammelte nur wirres Zeug vor sich her, als es auf einmal im Flur laut schepperte. Die Truppe eilte hinaus auf den Flur während sich Kiana um Ailée kümmerte die immer noch total verwirrt war. Auf dem Gang lag Dragomir, genauso blutdurchtränkt wie Ailée. Nicolaie eilte zu seinem Bruder und kniete neben ihm nieder. Er drehte ihn auf den Rücken und sah wie sich die letzten Fell flecken entfernten und er wieder zu einem Mensch wurde. Im selben Moment kam Kiana aus dem Baderaum. Sie hatte Ailée beruhigt und sie in das warme Wasser gesetzt damit sie sich entspannen konnte. Sie hatte viele kratzwunden gehabt aber nichts Ernstes. Kiana begann zu erzählen: "Ailée meinte das Mondstrahlen ins Zimmer eingedrungen waren, woher auch immer und er auf einmal zu einem Wolf geworden wäre… Sie wusste nicht wie sie sich anderes hätte verteidigen sollen, als mit ihrem Messer, welches sie immer im Stiefel trägt..."
 

Dragomir versuchte zu sprechen, doch Nicolaie hielt ihn auf. „Das Messer war aus Silber?!“, meinte er geschockt. „Das einzige Metal, was ihn ernsthaft verletzten kann. Sie hat ihm in die Seite gestochen, er könnte sterben!“, reif er aufgebracht.

Kiana, die immer noch mit einen Leinentuch bekleidet war rannte zu Nicolaie, Mariska war starr vor Schreck. „Und was sollen wir jetzt machen? Ailée ist nicht ansprechbar, sie kann die Wunde nicht nähen!“

Mariskas Augen weiteten sich. „Da“, meinte sie nur und deutete auf das Mondlicht, welches nun in den Flur fiel.

„SCHNELL!“, brüllte Nicolaie, „Luca bring Mariska von hier weg und du Kiana schließ dich mit Ailée im Zimmer ein, er könnte sich gleich wieder verwandeln!“

Luca rannte mit Mariska los, und Kiana eilte wieder zu dem Baderaum, als sie diesen betreten wollte, drehte sie sich noch mal um und schaute, wie das Mondlicht auf Dragomir fiel. Gleich verwandelt er sich, dachte sie. Doch nichts geschah.
 

Verwirrt blickte Nicolaie auf Dragomir nieder. Hätte er sich nicht schon längst verwandeln müssen? Er schaute fragend zu Luca, auch dieser zuckte nur mit den Schultern. Mittlerweile fiel soviel Mondlicht auf Dragomir das es ausgeschlossen war das er sich nicht verwandelte. Doch weiterhin geschah nichts. "Luca, bring mir Ailées Messer", befahl Nicolaie seinem Neffen. Dieser eilte daraufhin sofort los und suchte in dem Gewölbe nach dem Messer. Überall waren Blutspritzer und fetzen von Kleidern am Boden verteilt. Er meinte schon das Messer nicht finden zu können, als er in der Ecke etwas blitzen sah. Schnell hob er das kleine Messer auf und brachte es so schnell er nur konnte zu seinem Onkel.
 

Kiana lief zurück zu Nicolaie. „Warum verwandelt er sich nicht?“, wollte sie wissen. Doch Nicolaie antworte mit einem Schulter zucken. Als Luca kam, besah Nicolaie sich das Messer. Es war ein ganz gewöhnliches, blut klebte an diesem. „Ich kann’s mir nicht erklären“, meinte er dann und sah zu Kiana. Hast du ne Ahnung?“ Doch Kiana verneinte dieses und erwiderte den Blick von Nicolaie… „Und wenn der Fluch…“, meinte sie nur und sprach nicht weiter.
 

Nicolaie sah Kiana an. "Du meinst… der Fluch... wurde durch sie (er deutete auf das Badezimmer in dem Ailée war) aufgehoben?" Diese frage blieb im Raum stehen, denn Dragomir begann sich vor schmerzen zu krümmen und seine Schmerzensschreie erfüllten den gesamten Korridor. Unter schmerzen packte Dragomir Nicolaies Arm und zog ihn zu sich runter:" Bring... sie zu mir..." brachte er nur sehr schwach heraus.
 

Kiana stand auf und ging zurück zum Badezimmer, dort stand Ailée, gewandet nur im Nachthemd. „Er will dich sehn!“, meinte sie zu ihr. Zusammen mit Kiana ging Ailée zu Dragomir, sollte sie ihren Freunden verraten was sie und Dragomir unten in der Gruft getan haben?
 

Zögerlich ging sie zu Dragomir, der sich mittlerweile wieder in einen Menschen verwandelt hatte, sich nun aber vor schmerzen krümmte. "Was kann ich nur tun..." dachte sie während sie ihn betrachtete. Er sah ziemlich ramponiert aus. Während der Transformation zu einem Wolf waren seine gesamten Kleider zerrissen und durch das viele Blut sah es eher aus, als sei er Angegriffen worden. Langsam kniete sie neben ihm nieder. "Soll ich deine Wunde behandeln..." fragte sie leise und zögerlich.

Die anderen sahen dem Schauspiel gebannt zu. Keiner wusste richtig was er sagen sollte, da niemand wusste was in dem Gewölbe geschehen war.
 

Dragomir sah sie an. „Hab ich dich gekratzte?“, fragte er sie, strich ihr dabei zärtlich den Hals.

Kiana wurde rot, sie wollte die beiden alleine lassen, konnte sie sich doch denken was Ailée und der Lord unten in der Gruft „getrieben“ haben. Sie packte Nicolaie beim Arm und zog ihn zurück ins Badezimmer, ein anderer Ort viel ihr gerade nicht ein.

„Nein!“, hauchte Ailée, „das Blut stammt von der Wunde dich ich mir versehentlich mit meinem Messer zugefügt hab.“

Beruhigt sank Dragomirs Kopf auf Ailées Beine. „Bitte“, ächzte er, „bring mich in mein Schlafgemach.“ Ailée half dem Lord hoch und stützte ihn. Gemeinsam gingen sie langsam zu seinem Schlafgemach.
 

Nicolaie sah Kiana verwirrt an. "Was war das jetzt?", fragte er sie. Kiana grinste nur stillschweigend und suchte nach Mariska, die irgendwohin verschwunden war. Und Luca war auch nicht da. Der Lord sah zu Kiana. "Ihr wart doch vorhin baden nicht wahr? Ich glaube ihr hattet da am Rücken noch einen kleinen Schmutzfleck... ", er grinste sie schelmisch an und deutete auffordernd Richtung Zuber.
 

Deprimiert schaute Ailée auf den schlafenden Dragomir. Nachdem sie seine Wunden versorgt hatte, hatte er sich hingelegt um sich auszuruhen. Es stand schlecht um ihn, sie wusste nicht, ob er diese Nacht überleben würde. Langsam stand Ailée auf und ging vorsichtig aus dem Schlafgemach des Lords. Sie ging zurück in den Baderaum, wo sie noch Kiana und Mariska vermutete. Doch als sie dort ankam sah sie nur, wie sich Lord Nicolaie und Kiana zusammen im Badezuber saßen und gegenseitig mit Seife voll schmierten, von Mariska war nichts zu sehen.
 

"Ich störe ja ungern...", meinte sie schüchtern "aber wo ist Mariska?" Sie sah sich noch einmal im Raum um und konnte sie nun wirklich nicht entdecken. Die beiden im Zuber schreckten zusammen und Kiana lief puterrot an. Sie die sonst immer der Moralapostel gewesen war, war jetzt hier im Zuber, nackt mit einem anderen Mann. Ailée kicherte leise vor sich hin und winkte dann ab. "Ist schon gut, ich gehe sie suchen. Weit kann sie ja nicht sein." Mit den Worten zog sie die Tür wieder hinter sich zu und ließ die beiden alleine. Sie machte sich auf ihre Freundin zu suchen. //Wenn ich Mariska wäre, wo würde ich sein...// und plötzlich viel es ihr wieder ein. "Na klar, der Weinkeller!"

Unvorhergesehene Planung

Es dauerte auch nicht lange, da hörte sie schon Ihre Freundin Mariska von weitem Lallen. „… isch sachst tier, eusch gerle kann ma verkessen…“ Ailée rollte mit den Augen und Stiefelte die Treppen zum Keller runter. Dort sah sie dann auch Mariska um ringt von ein dutzend leerer Weinflaschen auf einer Kiste sitzen. Sie hatte den Arm um den Kleinen Luca gelegt und versuchte ihn scheinbar gerade die Welt der Erwachsenen zu erläutern. „Isch keb dia ne gute rad, vergesch die waiba und masch kohle, leb dein lebn uf dainö art…“
 

Der Kleine schien ein wenig unbeholfen in ihrer Gegenwart und schüttelte nur verzweifelt den Kopf. Mariska, die sah das Ailée die Treppe herunter kam, bot ihr auch direkt eine Flasche Wein an, welche diese wie immer gerne annahm. Wer war auch schon so blöd und schlug eine Flasche Wein aus dem Keller des Burgherren aus? Sie jedenfalls nich. Ailée setzte die Flasche an und so saß Luca binnen weniger Augenblicke zwischen zwei lallenden Mädels die sich mit ihm über das Erwachsenwerden unterhalten wollten.
 

Verzweifelt hörte Luca sich das gebrabbel der beiden Frauen an und verfluchte sich innerlich dafür, dass er Mariskas Worten, sie sei eine ausgebildete Weinexpertin und wolle sich doch mal über die Qualität des hiesigen Weines erkunden, glauben schenkte. Als er seinen Onkel rufen hörte, jagt er die beiden Frauen, welche sich mit lauten gepöbelt beschwerten, aus der Kammer. „Hier bin ich Onkel“, meinte Luca nur, und zog die beiden besoffenen Frauen an einer Leine hinter sich her.
 

Die beiden zeterten und meckerten was das Zeug hielt. Sie waren beide gleich betrunken und grade noch so in der Lage geradeaus zu gehen. Als sie nach oben kamen hielt Nicolaie Kiana an der Hand. Beide waren mittlerweile wieder trocken und angezogen wie Ailée feststellte. "Was gibt es Onkel?" fragte der junge Luca ihn und hoffte, dass es irgendetwas war, wo er die beiden Schnapsdrosseln abstellen konnte. Sie plapperten ausgelassen weiter als Luca mit Nicolaie sprach.
 

„Wir werden morgen Abend eine Hochzeit feiern, zwei um genau zu sein“, meinte er. „Dein Vater wird Ailée und ich Kiana heiraten. Wenn alles klappt, dann wird Satan hier auftauchen und deine Seele zurückbringen und den Fluch von uns Lösen. Dein Vater ist noch nicht ganz erlöst vom Fluch und ich auch nicht. Nur die Hochzeit kann uns heilen.“

Luca nickte. Er hoffte, dass die beiden diesmal die richtigen waren.

Trotz ihres immensen Alkoholkonsums hatte Ailée die Worte von Lord Nicolaie vernommen. „Isch… isch soll WEAS???“, kreischte sie.
 

Zwar war sie vollkommen betrunken aber das hatte sie nur zu gut verstanden. "Das is nich euer ernst!" meinte sie immer noch leicht lallend aber schon um einiges klarer im Kopf als vorher. Wenn das stimmte.... Nein sie war noch jung, sie mochte die Knechte auf dem Feld die sie ab und zu mit nach Haus nahm und die für kurze Zeit ihr Bett wärmten aber sie war doch noch viel zu jung um zu Heiraten. Und vor allem hatte dieser Mann schon einen Sohn!
 

Kiana ging auf Ailée zu. Sie packte ihre Freundin bei den Schultern und schaute sie eindringlich an. „Verleugne nicht, dass du Gefühle für ihn hegst. Wir sind die letzte Hoffnung für die drei. Denk an ein Sorgenfreies leben das du führen wirst. Und wegen Luca, nun sieh es so, er wird von dir vielleicht kein Kind mehr verlangen, gerade weil er schon eins hat. Stell dir vor morgens aufzuwachen und neben dir liegt der Mann deines Herzens, jeden morgen wachst du auf und du siehst in neben dir, weißt, das er nur dir und du nur ihm gehörst, weißt, dass er nur dich liebt. Willst du nicht solch ein Leben?“
 

Sie sah ihre Freundin an. Irgendwie war es nicht schlecht was sie sagte, aber irgendwie fürchtete sie sich davor nur DEN EINEN zu haben. Sie wollte sich nich festlegen. Doch Kiana hatte Recht. Irgendwo in ihrer Brust schien ein kleines Fleckchen von ihm eingenommen worden zu sein. "Nun gut, aber ich kann wirklich nicht versprechen, dass ich immer treu bin... Wenn er das akzeptiert ist es in Ordnung." Sie wusste, dass er sich niemals darauf einlassen würde doch das war ihre Bedingung. Während sie hier auf der Burg war, war ihr ein sehr attraktiver Stallbursche aufgefallen der sie ebenfalls angelächelt hatte und bei dem sich gerne mal die Forke etwas näher betrachten würde. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen hier zu leben. "Wer soll zuhause die ganze Arbeit machen? Wer soll die Tiere füttern und auf dem Feld arbeiten? Und wer kümmert sich dann um die Knechte?"
 

„Dasch masch isch!“, lallte Mariska, „Ich wollte misch sowiescho schelbschtaendik maschen!“

„Das können wir auch ein andern Mal besprechen“, meinte Luca daraufhin. „Wichtig zu wissen ist nur, machst du es Ailée?“ Alle Augen ruhten auf Ailée die nieder geschlagen zu Boden blickt. Sollte sie es wagen? War sie nicht die wahre Liebe, würde sie der Teufel mitnehmen. Aber da würde sie früher oder später eh laden und wer weiß was für leckere Recken sich dort unten aufhalten. „Ich mach es“, meinte Ailée.
 

Luca, Nicolaie und Kiana fiel ein Stein vom Herzen. Sie war doch einfacher zu überreden gewesen als sie erst gedacht hatten. "Nun dann lasst uns alles für dich Hochzeiten vorbereiten." sagte Nicolaie mit stolz geschwellter Brust. Ailée wollte vorher aber noch etwas wissen:" Warum DIE Hochzeiten? Wer Heiratete denn noch?" fragte sie neugierig. Sie konnte es sich schon ansatzweise denken aber dennoch wollte sie einmal sicher gehen. Schließlich war es immer Kiana gewesen, die sich sträubte bis aufs Blut, sich fest zu binden.
 

Kiana schaute Ailée an. „Hättest du vorhin nicht soviel getrunken, hättest du auch verstanden, was Nicolai gesagt hat. Er hat erzählt, das DU und Dragomir heiraten und Nicolai und ich.“ Damit machte Kiana auf den Absatz kehrt und ging, Mariska hinter sich herschleifend, in deren Zimmer. Nicolaie und Luca bereiteten alles vor, sollten die Frauen doch für den großen Tag ausgeruht sein. Ailée folgte den anderen beiden ins Zimmer. Dort angekommen, schmiss sich jede einzelne aufs Bett und holte den Schlaf der letzten Tage nach.

Hasenfuss

Als sie wieder aufwachten standen 2 ungeduldige Mägde im Raum. Sie hatten sich nicht getraut die drei zu wecken, denn sie wusste selbst wie schlimm Frauen sein konnten die bei ihrem Schlaf geweckt wurden. Die erste die erwachte war Kiana. Sofort eilte eine der Mägde zu ihr. "Sie müssen sich fertig machen Mylady! Sie haben die ganze Nacht verschlafen und nun ist es fast so weit für die Hochzeit!" Aufgeregt wuselte die Magd um sie herum und begann sie zu waschen, einzukleiden und zu frisieren. Noch stellte Ailée sich schlafend. Sie hatte die ganze Nacht kaum ein Auge zubekommen weil sie immer wieder daran denken musste ab jetzt Treu sein zu müssen. Und das ging ihr gewaltig gegen den Strich. Sie überlegte ob es nicht irgendeine Möglichkeit gab diesem Schloss zu entfliehen.
 

Irgendwann wurde Ailée die Decke weggerissen und auch Mariska wurde gezwungen, aufzustehen. Die Mägde wuselten um die drei Frauen herum, so schnell, das Mariska einen Drehwurm bekam.

Nach geschlagenen 45 Minuten waren Kiana und Ailée frisiert und in Hochzeitskleidern gesteckt worden und Mariska in einem festlichen Gewand.

Die Mägde führten die drei Frauen zur Schlosskapelle. Ailée und Kiana blieben draußen stehen, Mariska ging hinein zu den wartenden Bräutigams und den geladenen Gäste. Unter den Gäste fanden sich auch Ailées Eltern, die stolz waren, das ihre Tochter mal EINMAL in ihrem Leben was richtig gemacht hat und Kianas Chefin, die hoffte, die Anstellung der Köchin im Schloss zu bekommen.

Die Glocken erläuteten und Kiana und Ailée gingen Hand in Hand zum Traualtar, wo Ihre künftigen Ehemänner warteten.
 

Ailée war so nervös, dass sie meinte ihr würde gleich schlecht werden. Und sie wurde von Schritt zu Schritt unsicherer. Zwar lächelte ihr Dragomir zu, glücklich war sie aber nicht. Kiana schien es da ganz anders zu ergehen. Sie strahlte bis über beide Ohren und schien sich wirklich zu freuen Nicolaies Frau zu werden. Die Zeremonie begann und Ailée ließ Kiana großzügig wie sie war den Vortritt. Doch diese Prozedur war schneller vorbei als sie dachte und auf einmal wurde auch sie gefragt: Willst du Ailée den hier anwesenden Dragomir zu deinem Ehemann nehmen..." Ailée schluckte schwer. //Jetzt sag nur nichts falsches...// schoss es ihr durch den Kopf. Sie musste wohl ein wenig zu lange gewartet haben den er wiederholte seine Frage noch einmal.
 

Ailée zitterte am ganzen Leib. Sie schloss die Augen, hörte auf ihr Inneres. Da stand der Entschluss für sie fest. Ailée drehte sich zu Dragomir, der sie sanft anlächelte und schaute ihn an. „Ich kann nicht!“, meinte sie, „Ich mag dich zwar Dragomir, doch ich liebe dich nicht! Es tut mir leid, ich kann dir nicht helfen!“

Geschockt schauten alle auf Ailée, die traurig zu Boden blickte. Sie wünschte sich, sie könne Dragomir helfen, doch weiß sie ganz genau, dass das was sie für ihn empfindet, nicht ausreicht für eine Ehe.

„Gut“, meinte dann Mariska und stand auf, „dann mach ich es.“ Sie schob die perplexe Ailée zur Seite, nahm deren Blumenstrauß und stellte sich zu Dragomir. Verwirrt stellte der Pastor nun Mariska die Frage und die bejahte diese, ebenso auch Dragomir.
 

Total entsetzt starrte Ailée ihre Freundin an. "Was.. warum... du... Liebst ihn doch gar nicht..." entfuhr es ihr erschrocken. Sie spührte einen Stich in ihrer Brust und genau da wusste sie, dass sie einen großen Fehler gemacht hatte. Ohne auf ihrer Antwort zu warten lief sie aus der Kapelle. Sie sah den Vorwurfsvollen Blick ihrer Eltern und das leise Getuschel in der Kirch nahm zu. Sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und musste sich erst einmal setzen. Wie konnte Mariska nur so leichtsinnig mit ihrem Leben umgehen? Sie würde wortwörtlich in Teufelsküche kommen da war sie sich sicher. //Sollen die anderen doch ihr Fest feiern.... Ich gehe// dachte sie sich und verließ die Burg mit dem Hochzeitskleid.

In der Kapelle sah Mariska zu Kiana und fragte diese:" Was hat sie denn jetzt schon wieder?" dabei verdrehte sie viel sagend die Augen.

Satan Persönlich...

Draußen, auf einen Baumstumpf, ließ Ailée sich nieder. Von weitem sah und hörte man die Hochzeitgesellschaft feiern ohne sie. Sie brach in Tränen aus, wusste sie nicht, was sie wollte. Plötzlich war Hufgetrappel aus naher Entfernung zu vernehmen. Ailée schaute auf und sah einen in rot-schwarz gekleideten Mann auf einem Schwarzen Pferd den Weg zum Schluss hoch reiten. Als der Reiter bei Ailées Höhe war, blieb er stehen. „Warum weint ihr so bitterlich, Holde Maid. Ist eure Hochzeit vorbei?“, fragte er und schaute Ailée an.

//Das muss Satan sein// dachte Ailée fasziniert, denn er sah genauso aus, wie Dragomir ihn beschrieben hatte. Schwarzrote lange Haare, ein feines hübsches Gesicht und das alter von einem 18jährigen.
 

"Was geht euch das an?" fuhr sie ihn an als er stehen geblieben war. Sie hatte keine Lust mit jemandem zu sprechen, schon gar nicht mit ihm der für das ganze Unglück verantwortlich war. "Ja die Hochzeit ist vorbei, aber nicht meine eigene..." Sie drehte sich von ihm weg und stand auf. Sie lief weiter zum Dorf aus dem sie stammte. Alle sahen sie komisch an, wahrscheinlich wegen dem Kleid welches sie trug. Sie ging in das Haus in dem sie mit ihren Eltern lebte. Sie waren noch nicht zurück, anscheinend feierten sie noch. Bedrückt lief sie hinauf in ihre Dachkammer und setzte sich ans Fenster. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie von hier aus schemenhaft die Burg sehen konnte.
 

„Sei froh das du ihn nicht geheiratet hast meine Liebe Ailée“, sprach ein ihr bekannt Stimme plötzlich. Ailée erschrak und drehte sich zur Tür, dort stand Satan wieder uns lächelte sie an. „Ich hätte dich sonst mitnehmen müssen. Sieh, Kiana und Nicolaie sind für einander bestimmt und auch wenn es Mariska und Dragomir noch nicht wissen, sie auch. Du wärst nur ein weiteres Opfer auf meiner Liste, wäre dir das Lieb meine Teure? Ich war auf dem Weg zum Schloss, um den Verfluchten die frohe Botschaft zu verkünden, denn wie gesagt, gegen die Liebe bin ich machtlos. Also meine Teure nutze diese gewonnene Erfahrung und mach was aus deinem Leben.“ Damit verschwand Satan und ließ Ailée alleine zurück. Sie schaute wieder zur Burg und lächelte leicht, wie konnte sie je schlecht von ihren Freundinnen denken. //Am großen Tag sollten sie nicht ohne mich feiern// dachte sie. Sie schnappte sich das Pferd ihres Vaters und ritt zur Burg zurück.
 

Wieder bei der Burg angekommen ging sie zu Kiana, Nicolaie, Dragomir und Mariska und wünschte den vieren alles Gute. Zwar fühlte sie sich wie das fünfte Rad am Wagen, machte aber eine gute Miene. Schließlich wollte sie ihren Freundinnen den Spaß nicht verderben. Sie genehmigte sich ein paar Gläser Wein, war aber drauf bedacht nicht zuviel zu trinken denn während der ganzen Feierrei war ihr bewusst geworden, dass sie morgen früh wieder auf dem Feld stehen würde. Sie war neidisch auf ihre Freundinnen das sie nun so reich waren und nie wieder arbeiten müsste. Sie schluckte ihren Ärger runter und lallte mit den anderen über die Witze die gemacht wurden.
 

Es wurde allmählich spät und die letzten Gäste verabschiedeten sich und wünschte den Brautpaaren glück für die Hochzeitsnacht. Ailée hatte am Ende doch zuviel getrunken und wollte diese Nacht noch in der Burg verbringen.

Die Brautpaare wollten gerade zu Bett gehen, als Satan plötzlich vor ihnen stand. „Ich gratuliere“, meinte dieser, „ihr habt es geschafft die Liebe zu finden. Somit halte ich mein Versprechen und gebe euch die Seele von Luca und eure Sterblichkeit wieder. Nun gebt mir auch meinen Schoßhund wieder und ich werde euch nicht mehr behelligen.“

Dragomir brachte Satan den tobenden Hund, welcher ganz ruhig bei seinem Herrchen wurde. „Ich wünsche euch noch viel Glück“, waren die letzten Worte Satans, bevor er verschwand.
 

Ailée hatte nicht mehr mitbekommen wie Satan ihnen die Sterblichkeit zurückgegeben hatte. In der Nacht konnte sie nicht schlafen und irrte im Schloss umher. Das stöhnen der beiden Paare hallte durch das ganze Schloss und ließ ihr die Übelkeit im Hals hochkommen. Und wieder kam ihr ein bekannter Gedanke: Was wenn sie Dragomir geheiratet hätte? Dann wäre sie jetzt bei Satan. In der Hölle. "Sie sind füreinander bestimmt " hallte seine Stimme in ihrem Kopf wieder. Na toll, jetzt höre ich auch noch Stimmen dachte sie sich. //Kann ich nicht auch mal für jemanden bestimmt sein?// brummelig machte sie sich auf den Weg zurück in ihr Schlafgemach. Sie war ziemlich betrunken und bezweifelte das sie den Weg noch zurück finden würde also machte sie es sich auf einem der großen Sofas bequem die in den Gängen standen.

Das Ende naht..... Oder Hoch auf dem Roten Wagen

Am nächsten Morgen verabschiedete Ailée sich von ihren Freundinnen, natürlich nach einem ausgedehnten Frühstück. „Also Kiana, Mariska macht mir keine Schade ladet mich ab und zu mal zu euch ein, damit ich auch mal in den Glanz von Luxus komme“, meinte sie grinsend.

„Was hast du jetzt vor?“, wollte Luca wissen.

Ailée überlegte, ehrlich gesagt werde sie wohl zurück zum Hause ihres Vaters gehen müssten, wo sollte sie sonst hin. „Ich muss wohl heim zu Vater gehen“, meinte sie traurig.

„Hier!“, sprach Lord Dragomir und gab Ailée einen riesigen Sack voll Goldmünzen. „Als Dank für deine Hilfe. Geh nicht dorthin zurück, wohin du nicht willst. Das ist genug Gold um eine eigene Zukunft aufzubauen. Eröffne selber in einer anderen Stadt ein Geschäft oder investiere und werde reich. Aber lass dich nicht von irgendwelchen Vätern zu irgendetwas drängen!“
 

"Das ist zwar sehr nett von euch aber ich kann das nicht annehmen. Ich werde wieder zu meinem Vater zurückgehen und dort weiterhin für meinen Lohn arbeiten. So ist es mir am liebsten." Sie schwang sich auf das Pferd und ritt zum Dorf. Eiligst machte sie sich an die Arbeit um keine weitere Zeit zu vergeuden. "Sie sieht nicht sehr glücklich aus, " meinte Luca der seitdem der Fluch von ihm genommen war ein richtig lebhaftes Kind geworden war.
 

„Sie braucht Zeit, wir werden Ihr schon zum Glück verhelfen!“, meinte Kiana grinsend. Die fünf gingen zurück in die Burg und versuchten erstmal Ordnung in die Burg zu bekommen, denn Mariska fand die Burg zu staubig und langweilig. Also wurde mehr Personal eingestellt, unter anderem eine Köchin, aber nicht Kianas ehemaligen Chefin, denn dort schmeckte das Essen nie. So kam mit der Zeit leben in die Burg.

Ailée hingehen hatte sich abends auf ihr Bett geworfen und war erschöpft von der langen Arbeit. Sie hatte noch gar nicht den Beutel mit Ihren Klamotten ausgepackt, den Ihr Kiana noch vor ihrer Abreise gegeben hatte. //Komisch, kann mich gar nicht erinnern, einen mitgenommen zu haben damals// dachte Ailée.

Als sie den Beutel öffnete sah sie einen weiteren kleineren Beutel. Dieser war gefüllt mich Goldmützen, ziemlich vielen sogar, und einem Zettel, den sie aufmerksam las:
 

Liebe Ailée,
 

wir haben schon geahnt, das du das Geld

nicht annehmen würdest, somit haben wir

dir hier noch ein wenig reingelegt. SEH ZU

DAS DU AUS DER STADT KOMMST UND

DIR EINE NEUE ZUKUNFT AUFBAUST. Wir

wollen doch nur das best für dich! Also nutze

die Chance!
 

Liebe Grüße Mariska und Kiana
 

Sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Doch wohin sollte sie gehen? Sie war schon fast eingeschlafen als sie von unten ein Rumpeln vernahm Es schien draußen auf der Straße zu sein. Neugierig spähte Ailée hinaus. Unten auf der Straße stand ein roter Karren, beladen mit allerhand Musikinstrumenten und Schund. Auf dem Karren saßen ein paar Spielleute. Und einen davon erkannte sie nur zu gut. Es sah so aus als sei ihnen ein Rad beim Karren abgefallen daher musste sie sich nicht sonderlich beeilen. Sie zog sich an und stolzierte dann die Treppe leise hinunter sodass sie ihre Eltern nicht wecken konnte. Als sie die knarrende Haustür öffnete hörte sie die Männer fluchen. "Verdammt, Brandan, nicht das es nicht schon genug wäre das wir uns verfahren haben jetzt sagst du mir auch noch das wir unser letztes Geld für leichte Mädchen und Alkohol vergeudet haben?"

Also hatte sie doch richtig gesehen wer dort unten auf der Straße gewesen war.
 

Bei den Leuten handelte es sich um eine Spielmannsgruppe mit der Ailée früher schon einmal zu tun hatte. Sie grinste leicht und schritt auf den Karren zu. „Kann ich vielleicht helfen?“, fragte sie frech grinsend.

Branden und seine Kollegen schauten auf Ailée. „Na dich kennen wir doch“, meinte Branden und schritt auf Ailée zu, „An dich kann ich mich seeeehr intensiv erinnern!“ Er grinste dreckig.

Ailée grinste. „Ihr habt scheinbar ein kleines Problem, ich kann euch helfen! Vorausgesetzt ihr erfüllt mir eine Bitte!“

„Jeden Wunsch erfülle ich dir, Teure!“, schleimte Brandan und gab Ailée einen Handkuss.

„Nehmt mich mit auf eure Reise. Ich hab Geld und ich will fort von hier ein neues Leben anfangen. Nehmt mich mit und ich besorge euch einen neuen Karren“, war Ailées Bedingung.
 

Die Tage, Wochen und Monate zogen ins Land. Ailée hatte mit den Spielmännern die Stadt verlassen und zog mit ihnen umher. Alsbald kamen sie auch zu der Burg auf der Kiana, Mariska, Dragomir, Luca und Nicolaie lebte. Hier sollten sie an diesem Tag spielen. Ailée hüpfte galant vom Wagen und bedeutete den Jungs ihr zu folgen. Die Wachen stellten sich ihr nicht in den Weg, kannte man sie auf der Burg doch mittlerweile gut. Sie lief durch die Gänge auf der Suche nach ihren Freundinnen. Sie hörte lautes Fluchen und zetern. //Das kann ja nur Mariska sein...// dachte sie. Dann hörte sie einen Schrei, ebenfalls von ihr und dachte schon ihr sei etwas Schreckliches geschehen. Sie rannte eiligst zu der Tür aus der die Schreie zu kommen schienen und stieß die Tür auf. Im gleichen Moment kam ein quäken aus einem kleinen Bündel das eine Frau die blutverschmiert und schweißnass war hielt. Mariska warf allerhand Gegenstände nach Dragomir der im Raum umherirrte um nicht von den Flugkörpern die seine Frau nach ihm warf getroffen zu werden. "Du Bastard wenn du mir das noch einmal antust..." Ailée wusste sofort bescheid was er ihr "angetan" hatte. "Ach komm Mariska ein Kind ist doch was schöne..." kam sie grinsend auf ihre Freundin zu und schloss sie in die Arme. Die Spielmänner blieben lieber im Türrahmen stehen.
 

Prompt landete eine Zinnschale auf Ailées Kopf. „Du hast gut reden!“, fluchte Mariska.

Ailée lachte, hatte sie die Launen ihrer Freundinnen doch sehr vermisst. „Wo ist Kiana?“, fragte Ailée. Dragomir, der Seine kleine Tochter im Arm hielt, meinte nur. „Die bereiten gerade den Speisesaal vor für das Mahl das wir zu ehren meiner neugeborenen Tochter Kamie heute speisen werden.“

„Dürfen wir dabei sein?“, fragte sie scheinheilig und deutete auf sich und die Spielleute.

„Aber sicher doch. Du bist ein gern gesehener Gast“, meinte Dragomir lachend.

Eine Stunde später saßen alle am Tisch und erzählten sich, was in dem letzten Jahr alles passiert war. Ailée erfuhr die neusten Gerüchte, die im Dorf über sie kursierten und als Gegenzug erzählte sie, was sie alles mit den Spielleuten erlebt hat.
 

Ailée sah ihre Freunde verwirrt an:" Was denn für Gerüchte?" wollte sie wissen. Die Spielmänner hatten sich bereits ordentlich an dem Wein und dem Bier gelabt und begannen ihre Musikinstrumente zu holen um ein wenig zu spielen. "Wie ist es dir so ergangen? " fragte sie Kiana. Das Mariska nun Mutter war hatte sie sehr erstaunt dennoch hatte Kiana noch nichts von sich erzählt. Sie nahm noch einen tiefen schluck wein und hörte mit einem Ohr den Spielmännern zu und mit dem anderen Kiana.
 

„Ach man erzähl nur, du seiest vom Teufel geholt worden, weil du nicht Dragomir geheiratet hast, nichts Wildes also. Wir bauen im Moment eine eigene Burg hier in der nähe und sie wird bald fertig sein, dann ziehen wir dort hin und mal sehen, was die Zukunft so bringen mag!“, meinte sie und lächelte Nicolaie an.

Und so verging der Abend sie feierten noch bis zum Morgengrauen mit Wein und Gesang. Gegen Mittag verabschiedete Ailée sich von ihren Freunden und versprach bald wieder zukommen. Und so zog Ailée weiter mit den Spielleuten in die weite Welt, kam ab und zu ihre Freunde besuchen und feierten mit denen ausgelassen Feste.

Irgendwann trennte sich Ailée von den Spielleuten und ließ sich in einem kleinen Dorf nieder. Dort eröffnete sie eine eigene Taverne und Gaststube. Sie lernte viele Leute kennen und auch den einen oder anderen stattlichen Recken, doch wollte sie sich bei der Wahl eines Gatten zeit lassen.

Und so lebten die drei Freundinnen getrennt jede für sich zwar ihr eigenes Leben mit jeweiligen Partnern, doch waren sie im Herzen und mit den gemeinsamen Erinnerungen die sie teilten verbunden und würden es auch immer sein.



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:43:13+00:00 03.01.2009 21:43
Jetzt weiß ich es ja und ich finde, ihr solltet euch wieder vertragen!! Peace!!
=====================================================

Was ist eigentlich aus Luca geworden?
Sind Schlösser nicht eigentlich Königen vorbehalten?

Dennoch eine recht gelungene Geschichte, wie ich finde.

So, nun habe ich meine Gedanken zu jedem der Kapitel hinterlassen und würde mich freuen, wenn es zu der ein oder anderen Klärungen kommen könnte, selbst wenn diese Geschichte nicht die aktuellste ist.

Vielleicht läuft man sich auf einem Burgfest ja mal über den Weg.
Gehabt Euch wohl

Mit freundlichem Gruße

die Trollfrau

Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:41:38+00:00 03.01.2009 21:41
glück für die Hochzeitsnacht? Ist das wirklich notwendig? *amkopfkratz*
Und Satan wünscht ihnen auch Glück? Sehr ungewöhnlich für einen Satan, finde ich.

Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:41:12+00:00 03.01.2009 21:41
Wo sind den plötzlich die ganzen Mägde wieder her? Ich dachte der große, böse Wolf hat alle getötet?
Wer hat Ailées Eltern hergebracht? Wer wusste überhaupt, wer diese waren? Wissen diese überhaupt vom Mummenschanz der hier herrscht? Fragen sie sich nicht, warum die Hochzeit in der Nacht stattfinden soll?

Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:40:38+00:00 03.01.2009 21:40
Ailée ist... ich weiß auch nicht... Ihr Verhalten wäre doch zu dieser Zeit undenkbar gewesen und ihre untreue Art dem Burgherren gegenüber so offen darzulegen? Ich weiß nicht, ob diese Verbindung wirklich sinnvoll ist.
Das mit dem auf dem Feld arbeiten... Nun ich war immer der Meinung, dass eine Bauerntochter nur zu gerne verheiratet wurde, wenn der Mann, der Interesse an ihr zeigte, ihr ein gutes Leben bieten könne. In diesem Fall trifft das auf jeden Fall zu, auch wenn ich keine Ahnung habe, womit die Lords Ihr Geld verdienen)

Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:39:56+00:00 03.01.2009 21:39
Also wirklich. Jetzt geht’s aber ab. Die Geschichte wir immer besser.
Ist dieser Nicolaie wirklich ein so „friedlicher“ Vampir?

Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:39:27+00:00 03.01.2009 21:39
Oh, wie konnten die beiden nur ... *gg* Das ziemt sich doch nun wirklich nicht. ;-)
(Ich wäre jetzt der Meinung gewesen, sie steigen aus dem Zuber und laufen nackt umher)
Und die beiden Spanner am Fenster? Ich befürchte, sie sind keinen Deut besser.

Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:38:56+00:00 03.01.2009 21:38
Saßen sie nicht auf Nicolaies Sarg?
Eine sehr abenteuerliche Hetzjagd und die drei Mädchen stopfen sich lieber Essen in den Mund... ;-) (Ich hätte es wohl nicht anders gemacht) Wirklich schön geschrieben
Wo war dieser Wolf eigentlich zuvor untergebracht?
vollkommen blutverschmierte und nur leicht zerrupft? ;-)

Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:38:25+00:00 03.01.2009 21:38
Ich dachte zunächst, dass Luca vielleicht einfach nur verstört sei, nach all dem, was er mit erleben musste, aber das es so um ihn steht. Und die anderen beiden? Wie schwer wird mir das Herz, wenn ich über ihr Leben und ihre Vergangenheit nachdenke.
Und die Sache mit Satans Hund? Diese ist mir jedoch noch gänzlich unklar.

Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:37:53+00:00 03.01.2009 21:37
Der Burgherr steht also auf das Männliche Geschlecht? Welch unvorhersehbare Wendung.
Warum waren sie überhaut da hinunter gegangen?
Welch überaus traurige Vergangenheit...
Diese Kiana hat einen sehr scharfen Verstand für eine Magd. Sie sollte als Detektiv arbeiten...
Was ist dieser Burgherr nur für ein “Mensch“!! Diese Geschichte ist wirklich überaus spannend.

Von:  Trollfrau
2009-01-03T20:37:20+00:00 03.01.2009 21:37
Überschrift: Brugherrn?
Die Beiden Damen sind sooo schlecht… Ihr auf diese Weise Angst zu machen tz tz tz … ;-)
Sie geht sehr direkt auf den Burgherren zu. Ich weiß nicht, ob sich das ziemt, erst recht als Schwester.
Ich frage mich, was dieser Kerl für Bücher hat, in dem die Geheimgänge der Burg abgebildet sind… Erst recht finde ich persönlich es mehr als leichtsinnig, diese Seite offen liegen zu lassen.
Woher weiß sie, dass dieses Buch auf Rumänisch geschrieben ist, wenn die diese Sprache doch gar nicht beherrscht? Waren es bunte Bilder in diesem Buch? Was ist auf diesem Tür-Gemälde abgebildet?



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