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Love and Pain

Farfarello x Ran
von

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~ Teil 05 ~
 

Der Ire sah den Anderen an. Würde es so bleiben? Er senkte den Blick nach einer Weile und schwieg noch eine ganze Zeit. "Ich weiß es nicht....", gab er dann ehrlich zu und blickte wieder auf. "Aber....ich will es..." Auch wenn das bedeutete, das er fühlte...das all sein Schmerz deutlich zu spüren war. So spürte er dennoch inzwischen auch Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass Ran so viel Geduld beweisen wollte, dass er versuchte für ihn da zu sein...

"Aber ich weiß nicht ob ich…es kann....". Sein Blick wurde etwas trauriger und er sah den Andere weiter an. Er wollte, dass Ran ihm dabei half, doch das zu fragen traute er sich nicht. also schwieg er nun lieber.
 

Weiterhin nachdenklich sah Ran auf den Iren, welcher plötzlich einfach nur noch verloren wirkte. Es wäre auch zu einfach gewesen, wenn es sofort immer so geblieben wär. "Du weißt es nicht? Aber... du wirst es versuchen, ja?". Es würde ihm ja schon reichen, sollte Farfarello diese Frage bejahen. Denn es wäre ja schon einmal ein Anfang und wenn Jei nun verneinen würde, dann würde sowieso alles Weitere keinen Sinn haben. Also saß der Leader nur da und sah stumm, aber doch etwas hoffnungsvoll, auf den Iren. "Ich weiß wie schwer es für dich wird. Vielleicht kenne ich nur einen Teil davon. Aber... wenn es dir hilft, dann bleibe ich bei dir, ja? Ich... helfe dir.".
 

Der Ire nickte, brauchte dafür nicht mal lange zu überlegen. "Ja...das werde ich...wenn ich nicht...alleine bin...", er lächelte leicht und nickte ihm dankend zu. "Danke, Ran...danke...". Dann lehnte er den Kopf nach hinten an die Wand und schloss die Augen. Er würde es versuchen...und er würde es schaffen... Schon alleine, weil er auch mehr über den Rothaarigen wissen wollte, der hier vor ihm saß und ihn ansah, an ihn glaubte und ihm seine Hilfe anbot. Schon alleine das war ein Grund um es zu versuchen.
 

Nachdem er eine Weile auf den Iren gesehen hatte, stand Ran auf. „Möchtest du noch sitzen bleiben? Ich gehe nach unten.“ Ran überlegte schon, was sie alles brauchen würden. Der nun ehemalige Schwarz brauchte neue Kleidung und vor allem bald ein eigenes Zimmer. Doch wo sollten sie das her nehmen? Yohjis Zimmer konnte er nun wirklich nicht vergeben. Das würde sicher Mord und Totschlag unter den Weiß Mitgliedern geben. Also blieb Ran nun stehen und überlegte ernsthaft über die Lage. Es störte ihn ja auch nicht weiter, wenn der Ire erst einmal bei ihm im Zimmer bleiben würde, denn Jei wusste sich ja zu benehmen.
 

Der Ire erhob sich und nach einer Weile sagte er leise, "Ich...komme mit wenn es dich nicht stört...". Alleine wollte er jetzt wirklich nicht sein. Auch wenn er das so nicht sagen würde. Er sah sich noch mal im Zimmer um und blickte dann wieder zu Ran. "Also...nur wenn ich nicht störe...", er lächelte leicht, aber nur kurz und minimal. Noch immer sah er traurig, müde und verletzt aus....verletzt aus mehreren Jahren...
 

Ran nickte lediglich und sah dann Jei an. "Natürlich kannst du mitkommen. Aber sei nachsichtig, weil die Anderen wohl Angst haben, wenn sie dir über den Weg laufen.". Ran hoffte ja so was von inständig, das sie Jei nicht angreifen würden wollen, denn dann hatte er ein Problem. Er konnte das nämlich nicht zulassen. Es war ja alleine schon ein Problem, das er den Iren überhaupt mit hierher genommen hatte. Das alles wurde dem Weiß Leader jetzt erst bewusst. Die würden ihn bei Kritiker doch förmlich auseinander nehmen. Nun, mit dieser Erkenntnis versorgt, sank seine Laune irgendwie etwas nach unten.
 

Auch wenn Ran sich nicht ansehen ließ, dass ihn etwas bedrückte, so konnte Jei es doch deutlich spüren. Er sah ihn fragend an, folgte ihm durch den Flur und fragte dann leise. "Was ist los? Du machst dir Sorgen...", stellte er fest und suchte den Blick Rans. Dass ihm Omi oder Ken jetzt über den Weg liefen, das befürchtete er nicht, denn im Gegensatz zu Ran wusste er genau, dass sie Beide schliefen. Und das tief und fest und dicht aneinander geschmiegt. Ja... So musste man sich sicher fühlen... Auch wenn Jei keine Erfahrung damit hatte, wie es war in den Armen von jemandem zu schlafen, dem man bedingungslos vertraute, so war er clever genug zu wissen, dass es besser war, als alleine in der Kälte zu liegen und die Angst nur noch deutlicher zu spüren, wenn man die Augen schloss.
 

"Mh... na ja...". So wirklich wusste Ran nicht, was er nun sagen sollte ohne das Farfarello sich nun auch wieder anfing sorgen zu machen. "Ich glaub... Kritiker... werden sauer sein... wenn.... sie mich nicht gerade kalt machen wollen...". Ran seufzte leise und mied den Blick des anderen. Auch wenn er selber etwas Angst davor hatte, so würde er Jei garantiert nicht noch einmal hergeben. Er war so froh, dass der Ire hier war und sich weitest gehend normal verhielt. Das war doch schon einmal ein Anfang und Ran wollte, das es noch weiter so ging.
 

Er sah ihn eine Weile schweigend an und nickte dann leicht. "Wenn sie Fragen stellen...sag ihnen die Wahrheit....Ihr seid doch die Guten, oder? Dann wird das schon irgendwie klappen..", sagte er und lächelte minimal. Ein merkwürdiges Bild...und diese Worte...sie klangen so viel zu optimistisch für den Iren.

Doch Jei spürte wie froh Ran über seine Anwesenheit war. Immer deutlicher wurde ihm, dass er hier nicht am falschen Fleck war und dass er - zumindest von Ran - durchaus Willkommen war.
 

"Na ja... das Problem ist, das ihr für Kritiker zu den Bösen gehört...", Ran seufzte leise und blieb einfach stehen. "Außerdem...das andere Ich in dir hat meine Schwester getötet... was würden sie wohl denken, wenn ich mit dir dort aufkreuze? Ich würde alles gefährden.... aber... weißt du was?", Ran hob den Kopf leicht an und sah dem Iren genau in die Augen. "Es gibt Dinge... für die lohnt es sich zu kämpfen...". Nur leise hatte er die Worte ausgesprochen, denn er wusste selber nicht so wirklich, warum er gerade das sagte. Doch... irgendwie beruhigte er sich mit den Worten selbst, denn es entsprach der Wahrheit und Ran wollte diese Wahrheit nun nicht mehr leugnen. Er mochte den Iren.. auf eine Gewisse Art und Weise.. der Ire schien ihn zu verstehen und deswegen hatte der Weiß-Leader den Anderen so gerne in seiner Nähe. Und daran konnte nun wirklich nichts falsch sein, denn schließlich würde Jei niemandem etwas antun. Auch nicht den Anderen im Team.
 

Der Ire lauschte dem Anderen und ein harter Schlag traf ihn in die Magengrube bei seinen Worten. Ran schien direkt zugeschlagen zu haben mit den Worten über seine Schwester. Doch dann wanderte diese imaginäre Hand höher und...schloss sich um sein Herz, ließ es schwerer schlagen. Und Ran verbrannte sich daran nicht die Finger... Der Ire stand da und spürte, wie die Worte des anderen Wirkung in ihm hatten. Die Hand löste sich langsam wieder von seinem Herz und es schlug umso schneller weiter.

"Ich...", begann er und brach dann doch ab. Ihm fehlte für einige Sekunden die Worte. Sekunden in denen er in die Augen des Anderen blickte und sich fragte, was dies für ein merkwürdiges Gefühl war, das sich in ihm breit machte. "Danke...das du mir vertraust, Ran.... Ich weiß das ich es sonst nicht...schaffen könnte....wieder zu einem Mensch zu werden...".
 

Nun musste der Rothaarige doch lächeln. "Jei... du bist immer ein Mensch und wirst auch immer einer bleiben. Nur.... ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll... Andere halten dich nicht für normal, was du ja nun wirklich nicht bist." Ran sprach sehr langsam, denn er wollte den Iren jetzt nicht mit irgendwelchen falschen Worten verletzten oder dergleichen. "Wurdest du.... denn schon einmal beschimpft?" So rum würde sich das doch schon eher gestalten lassen, dachte sich Ran und er hoffte, das der Weißhaarige ihn irgendwie verstehen würde.
 

Jei spürte ganz deutlich die Sorge des Anderen ihn mit falschen Worte wieder zu verletzten. Doch er nahm sich fest vor, sich so leicht nicht mehr durch Worte aus der Bahn werfen zu lassen. Denn dann würde er es sicher nicht schaffen... sich zu Befreien und aus den Fesseln von Schwarz zu entkommen.

Doch dann sah er ihn etwas verwirrt an. "Be..schimpft?", fragte er nach und schaute ihm direkt in die Augen, stand zusammen mit Ran mitten auf dem Flur. Doch es störte ihn nicht weiter. Er neigte den Kopf leicht zur Seite und runzelte schwach die Stirn. "Wie...meinst du das?".
 

"Na ja..." Ran stieß sich von der Wand ab und näherte sich dem Iren. "nehmen wir mal an...das ich dich schlagen würde...du würdest es nicht spüren? Oder wie muss ich das verstehen? Eigentlich versteh ich es gar nicht. Was hat es damit auf sich, das du nie aufschreist wenn man dir weh tut und das du dich dann immer noch ganz normal bewegen kannst?". Nun war der Rothaarige durchaus etwas neugierig geworden und das sie mitten im Gang standen störte ihn auch nicht weiter. Schließlich wohnte er hier und durfte hier stehen wann und mit wem er wollte. "Ich wollte nur wissen ob das schon immer so war. Auch als du kleiner warst oder so... ob dich die anderen Kinder deswegen beschimpft haben oder Angst vor dir hatten.". Plötzlich war Ran sich nicht mehr so sicher, das er die Frage wirklich hätte stellen sollen. Es war schließlich was ganz persönliches und er wusste nicht, ob Jei es überhaupt hören wollte. "Musst nicht antworten, wenn du nicht willst," hängte er deswegen noch schnell dran.
 

Jei beobachtete, wie der Andere Näher kam und sah ihm weiter in die Augen, schluckte leicht bei dessen Worten. Doch er wich nicht zurück, wandte nicht den Blick ab und wich dem anderen auch nicht aus. Seine Gedanken streiften zurück in die Vergangenheit. Seit er denken konnte hatten andere Leute Angst vor ihm. Er war nicht lange zur Schule gegangen und in den Kindergarten gar nicht. Nichts der gleichen....

Er sah noch immer in die Augen des Anderen und während die Geister seiner Vergangenheit in ihm aufkamen und seinen Blick glasiger werden ließen, ihn wirken ließen, als würde er in weit entfernte Galaxien schauen, sah er alles was damals geschehen war... Erst nach einigen Minuten, die er nur so dastand und den Anderen anzusehen schien ohne ihn wirklich zu sehen, löste er sich aus seiner Starre und ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Ja es...war immer so...", antwortete er und nickte leicht. So war es... immer schon war es so gewesen. "Was weißt du über mich, Ran?".
 

Ein kleines Lächeln bildete sich aus Rans Lippen. Er hatte also recht gehabt mit seiner kleinen Vermutung und er war auch noch etwas glücklich, das Jei ihm das nun einfach so anvertraute. "Eigentlich weiß ich gar nichts über dich. Ich habe vermutet, das es so gewesen sein könnte." Ran wandte sich zum gehen und deutete Farf ihm zu folgen. "Weißt du... es ist irgendwie komisch. Wenn man nur ein wenig anderes ist als alle anderen, dann ist man sofort ein Außenseiter. Man wird gemieden oder gehänselt. Und dabei ist es egal, ob du anders aussiehst oder einfach andere Interessen hast oder so wie du einfach ganz anders bist." Damit war Ran erst einmal ruhig und führte den Iren in die Küche, denn er hatte nun wirklich etwas Hunger bekommen.
 

Er folgte dem Anderen und neigte leicht den Kopf bei Seite. "Ich bin nicht...mehr anders als alle anderen, als du es bist...", sagte er dann und dieser Satz war eindringlich und hatte fast schon eine fesselnde Wirkung, hallte im Kopf des Rothaarigen wider. "Ich fühle nur anders…als jeder andere...". Er setzte sich in der Küche auf einen Stuhl und blickte Ran noch immer an. Ein wenig nachdenklich, aber sonst fast wie ein normaler Mensch. Schmerz und Leid konnte man nur noch sehen wenn man tief in die Augen blickte. Denn Jei wollte nicht, dass jemand sehen konnte wie es ihm ging. Er merkte, dass er kein Problem damit hatte, wenn Ran es wusste, doch bei den anderen Beiden war er sich nicht so sicher, denn ihnen vertraute er noch nicht.
 

Ran musste nun leicht lächeln als er dem Iren genau in die Augen sah. Er war wohl der Einzige, der das durfte, denn man konnte wirklich genau sehen, wie es dem Anderen ging. „Ich sag ja… du bist genau wie ich oder andere Menschen auf dieser Welt. Aber deine Denk- und Handlungsweise ist eine andere. Und das ist es, was dich - und mich auch - zu einem Außenseiter macht. Verstehst du, was ich dir sagen will?“. Er wollte den Iren ja nicht verletzten, er wollte ihm nur klar machen, warum ausgerechnet ihm so etwas passiert war. Denn viele Verstanden es nicht, wenn so was passierte. Auch Ran hatte lange Zeit daran zu knabbern gehabt.
 

Er sah den anderen an und seufzte leise. "JA....ich denke schon..:", sagte er und lächelte leicht. Er glaubte wirklich zu verstehen, was der Andere ihm sagen wollte, kannte er doch die Emotionen des anderen inzwischen fast schon besser als er selbst. Er war dem Anderen immer noch dankbar dafür, dass er ihn aufgenommen hatte, auch wenn er innerlich noch immer daran zweifelte, dass es alles so simpel laufen würde, wie sie es sich beide wünschten...
 

Damit war das Gespräch in dieser Hinsicht erst einmal für den Rothaarigen beendet. Stattdessen wand er sich dem Kühlschrank zu und öffnete diesen. "Was willst du essen? Willst du überhaupt was essen? Ich kann uns was machen wenn du willst. Oder du machst dir selber was." Jei konnte seiner Meinung nach selber entscheiden was und ob er was wollte. Es war Ran im Grund egal, denn er selber aß ja auf jeden Fall nun etwas.
 

Er sah den Anderen an und lauschte seinen Worten. "Nein ...heute will ich nichts mehr...", sagte er und lehnte sich zurück, beobachtete den Rothaarigen nachdenklich und versuchte nicht mal seine Gedanken zurückzuhalten. Wieso auch? Jetzt wo er seine eigenen Gefühl hatte, hatte er auch Zeit darüber nachzudenken was in ihm vorging...
 

"Okay. Dann mach ich nur mir was." Am besten machte er sich einfach mal eine Suppe, denn sein Essen hatte heute schon wahrlich gelitten. Denn gegessen hatte er heute noch kaum was und so würde er sich seinen Magen nun einmal richtig füllen. "Du siehst aus, als würdest du nachdenken." Ran setzte sich neben Jei und musterte ihn.
 

Dieser hatte den Kopf auf die Hand gestützt und beobachtete den Anderen die ganze Zeit. Erst als Ran ihn ansah lächelte er wieder leicht und zeigte wieder eine Regung, merkte erst jetzt, dass er Ran beobachtete. Doch es machte ihm nichts aus und solange auch der Japaner kein Problem damit hatte, würde er es auch nicht einfach unterlassen.

"Was meinst du...wie lange werden mir Bombay und Siberian noch misstrauen?".
 

Nun war es an Ran, ein wenig nachdenklich zu wirken. Er wusste es nicht. "Nun... leider kann ich dir darauf keine Antwort geben... vielleicht werden sie dir niemals vertrauen können und werden immer Angst haben...". Leise seufzend lehnte sich der Rothaarige gegen seinen Stuhl und sah auf den Topf, der da auf der Platte stand und seine Suppe am aufwärmen war. "Ist das so schlimm für dich", hakte er auch gleich einmal nach und war sich sicher, die Antwort sowieso schon zu kennen.
 

Er seufzte lautlos und malte mit dem Zeigefinger das Muster des Holztisches nach. "Hm...ich weiß nicht... an sich wäre es mir egal...aber ich selber werde...nie vertrauen zu jemandem haben der vor mir Angst hat...". Er hatte nie Vertrauen zu Schuldig, Brad oder Nagi aufbauen können. Weil sie Angst vor ihm gehabt hatten, sie hatten ihn eingesperrt, ihn außer Gefecht und unter Drogen gesetzt damit er keinen Terz machte. Wie sollte er so noch Leuten vertrauen können, von denen er wusste wie sehr sie ihn fürchteten.
 

"Das verlangt ja auch niemand von dir...", Ran stand auf und kümmerte sich weiter um seine Suppe. Nur ab und an sah er zurück zum Iren und musterte ihn. "Hast du...Vertrauen zu mir? Ich mein....ich hab auch etwas Angst... zwar nicht mehr so viel, aber doch manchmal ein bisschen. Ich kenne dich noch nicht gut genug und ich weiß nicht, wie ich dich so einschätzen soll.". Die Schranktür wurde geöffnet und der Rothaarige zauberte einen Teller hervor, welchen er sofort mit Suppe füllte. Das würde ihm sicher gut schmecken. Die Platte wurde abgestellt und der Topf etwas nach hinten geschoben. So kam er dann mit seinem Essen zum Tisch und setzte sich hin. Sein Blick ruhte immer noch auf Jei.
 

Jei schwieg und dachte über die Worte des Anderen nach. Doch er wartete darauf, dass Ran wieder bei ihm saß. Dann nickte er leicht, "Ja... ich denke dir vertraue ich....zumindest mehr als...jedem anderen...", er schaute ihm in die Augen. "Denn auch wenn du....Angst hast...willst du mich hier haben....Und das ist sehr viel mehr als ich je von irgendwem bekommen habe..." Er lächelte leicht und schaute auf seien Finger, die noch immer das Muster nachfuhren. Dies hatten sie auch gekonnt, als er noch zu Ran aufgesehen hatte, und sie hatten ihre Bahn nicht einmal verfehlt.
 

Und Ran konnte nur nicken. Er fing bereits an zu Essen und war eine ganze Weile still, denn er musste selber für sich erst einmal nachdenken. So groß war seine Angst gar nicht vor dem Anderen. Es war nur, das Jei ihm ein wenig zu unberechenbar schien, was ihn nur unsicher machte. Doch Angst war es nicht, das begriff er jetzt. Er hatte es einfach nur mit Vorsicht verwechselt. Doch jetzt war es egal. Die Worte waren ausgesprochen und er musste sich ja nicht gleich benehmen wie ein ängstliches Tier.

"Ja... ich will gerne haben, das du hier bleibst. Einsperren werde ich dich ja auch nicht. Das wird niemand hier tun. Das ist Quälerei und sorgt nur dafür, das du im Endeffekt wirklich Irre wirst.".
 

Er nickte nur, sagte nichts mehr. Damit hatte er deutlich genug Erfahrung gemacht. Seine Gedanken streiften wieder ab und eine Gänsehaut überkam ihn, die er fasziniert beobachtete. Er fühlte wieder diese Kälte in sich aufkommen und lächelte leicht. "Ich...ich denke ich leg mich doch schlafen...", sagte er dann leise ohne den Blick von seiner Gänsehaut auf dem linken Unterarm abzuwenden. Doch dann erhob er sich und sah Ran an. "Danke noch mal....", flüsterte er und verließ dann die Küche, verzog sich wieder auf Rans Zimmer. Er warf einen Blick auf das Bett und nahm sich dort die Überdecke weg, legte sich auf das kleine Sofa am anderen Ende des Zimmers und rollte sich leicht zusammen, schloss die Augen. Doch schlafen würde er noch nicht können. Viel zu aufgewühlt waren seine Gedanken und vor allem ...seine Gefühle... was er ja gar nicht kannte...
 

Ran ließ den Iren gehen, doch nicht, ohne diesem einen verdammt besorgten Blick hinterher zu werfen. Hatte er es vielleicht doch übertrieben und der Weißhaarige flüchtete nun vor ihm? Mit diesem Gedanken konnte Aya irgendwie nicht weiter essen. Sein Appetit war ihm vergangen und er machte sich daran, alles wieder weg zu räumen. Am besten wäre es, er würde einfach mal nach dem Iren sehen. Doch was war, wenn der ihn nun nicht sehen wollte? Er seufzte leise und ging ins Wohnzimmer, nachdem alles weggeräumt war. Die anderen Beiden waren noch nicht zu sehen und so konnte der Leader in aller Ruhe nachdenken. Es würde eine Menge Ärger geben. Was würde passieren, wenn Kritiker ihn wieder erpressten? Das konnte er nicht verantworten. Er musste etwas dagegen tun, denn sonst würde er ihrer aller Leben gefährden. Und das wollte er nicht.
 

Es dauerte noch eine Weile. Jei spürte wie Ran sich Sorgte und seufzte leise. Tatsächlich dachte er darüber nach zu ihm zu kommen. Und gut 15 Minuten später, als sich Rans Sorgen noch immer nicht gelindert hatten, erhob er sich wieder und verließ das Zimmer, stand recht bald schon lautlos in der Wohnzimmertür und sah Ran an. "Du denkst...zu viel nach, Ran...", sagte er leise in die Stille hinein und sah ihn an. Er hatte ihn nicht stören wollen, doch nach einer Weile hatte er sich gedacht, dass Ran sicher nichts dagegen haben würde. Und sollte er das Gegenteil spüren, würde er ihn wieder alleine lassen...wenn er es denn so wollte.
 

Es störte ihn so mal überhaupt gar nicht, das der Ire nun wieder bei ihm war. Nur aufgeschreckt war er, weil er so plötzlich aus seinen Gedanken gerissen worden war. "Ich dachte...Also...woher weißt du, das ich mir so viele Gedanken mache?", Ran blinzelte den Iren an und man sah ihm an, das er wirklich verwundert war. Über Farfarellos Kräfte wusste er nun immer noch nicht irgendetwas, denn darauf hatte der Ire ihm bisher noch keine Antwort gegeben. Also musste Ran sich wohl oder übel weiter in Unwissen üben.

Er sah den Anderen an und setzte sich dann zu ihm aufs Sofa. "Ich hab einfach...gemerkt das du dich sorgst....Und daraus geschlossen, dass du viel nachdenkst...und als ich dich dann hier auch noch so ruhig gesehen habe....", er lächelte kurz minimal, "Vielleicht solltest du dich auch ein wenig hinlegen....und das alles einfach kommen lassen...zur Not tauche ich unter wenn du Ärger am Hals hast...und war nie hier...". Er zog die Beine an und schlang die Arme um diese.
 

Wieder einmal seufzte Ran und musste zusehen, wie sich der Andere auf der Couch quasi zusammenkauerte. "Genau das ist es ja... Ich will nicht, das du auf einmal verschwindest wenn es Ärger gibt und wieder auftauchst, wenn alles okay ist.". Nun setzte er sich auch wieder normal auf die Couch, denn er hatte sich ja eben komisch zurückgedreht und diese Sitzlage war ziemlich unbequem für ihn. "Ich nehm dich nicht mit, damit du immer in Angst leben musst... nur weil ich vielleicht Ärger am Hals hab...Dafür hab ich dich nicht her geholt.". Ran suchte den Blick von Jei und hoffte, das dieser ihn ansehen würde.
 

Er sah den Anderen an und blickte ihm bei seinen Worten direkt in die Augen. "Ran... Wenn du willst das ich bleibe...dann bleibe ich...egal was passiert.... Ich würde alles machen was du von mir verlangst...oder worum du mich bittest...", sagte er und sah ihm dabei direkt in die Augen. "Nicht nur weil...ich der Meinung bin, dass ich es dir schulde...sondern auch weil ich inzwischen weiß...", er stockte kurz und sah ihm noch immer tief in die Augen. "...weil ich weiß, dass du mich genauso sehr brauchst....wie ich dich....". Er wusste das er wahrscheinlich Worte getroffen hatte, die missverstanden wurden, doch er hoffte, dass Ran ihn wenigstens ansatzweise verstand...auch wenn dies in seinen Augen schon ne Kunst war.
 

Er lauschte aufmerksam den Worten des Iren und konnte nicht anders, als einfach einmal zu lächeln. "Alles was ich will ist, das du ein neues Leben anfängst und dich nicht mehr zu fürchten brauchst." Aya rückte etwas näher als er die nächsten Worte aussprach. "Wie meinst du das...wir brauchen einander? Ich meine... jeder Mensch braucht jemanden, den er hat... doch was genau meinst du damit?". So wirklich hatte er es nicht verstanden und er schämte sich ein wenig dafür. Hatte er doch vorher nur daran gedacht, wie sehr sie sich ähneln würden. Doch das war wohl doch etwas zu weit hinausgeschossen gewesen. Es gab wohl lediglich einige Gemeinsamkeiten. Doch das versetzte Rans aufkommender Heiterkeit keinen Dämpfer, denn er war froh gewesen, das der Ire ihm vertraute und bleiben würde, wenn Aya ihn nur darum bat. Und er hatte ihn ja bereits darum gebeten. Der Weißhaarige war ja noch da...
 

~tbc~



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