Zum Inhalt der Seite

Trust in me!

- Vertrau´ mir! -
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Liebe?

Als Ricu wieder aufwachte, war es bereits hell draußen. Verschlafen drehte er sich auf die andere Seite, um noch ein wenig zu dösen - doch daraus wurde nichts. Überrascht setzte er sich auf, als er Katzuja gewahrte, der wieder neben seinem Bett saß und ihn mit sanften Augen ansah. "Morgen!", begrüßte er den Kleinen, doch dieser reagierte nicht wirklich darauf. "Warum hast du mich nicht geweckt?", fragte er vorwurfsvoll. "Tut mir leid. Du hast so friedlich geschlafen, da wollte ich dich nicht noch mal~" "Was hat Dr. Shihara gesagt?", unterbrach der Blonde ihn, noch ehe er den Satz beenden konnte. Man konnte förmlich spüren, wie wichtig es dem Kleinen war, das Krankenhaus so schnell wie möglich zu verlassen, was Katzuja auch gut verstehen konnte. Er hasste Krankenhäuser mindestens genau so sehr wie Ricu und mied diese so gut es ging. "Er war nicht gerade begeistert von der ganzen Sache!", begann Katzuja und Ricus Hoffnung geriet gefährlich ins Schwanken. Mit gesenktem Blick ließ er sich ein Stückchen auf dem Bett zurücksinken. Bevor der Kleine jedoch völlig die Hoffnung verlieren konnte, fuhr Katzuja fort. "Es hat mich ´ne Menge Überzeugungskraft gebraucht, aber er lässt dich gehen!" Ricu glaubte sich verhört zu haben, doch als er die Zuversicht in Katzujas Blick sah, begriff er, dass dieser es ernst meinte. Überglücklich warf er sich dem Älteren in die Arme und drückte ihn so fest, dass Katzuja schon befürchten musste, einem Erstickungstod zu erliegen. Es war fast unglaublich, was dieser kleine Körper an Kraft aufbringen konnte - auch, wenn ihm durchaus bewusst war, dass dies nur der überschwänglichen Freude des Kleinen zu verdanken war. Katzujas Vermutung wurde auch Augenblicklich bestätigt, als die Umarmung des Blonden abrupt abschwächte. "Danke!", flüsterte Ricu und kuschelte sich noch etwas mehr an Katzuja. »So schön warm!«, dachte der Kleine und wollte dem beruhigenden Pochen von Katzujas Herzen lauschen. Doch der sonst so gleichmäßige Rhythmus war einem unruhigen Hämmern gewichen, das alles andere als beruhigend war und schon im nächsten Moment wurde er von Katzuja an den Schultern gefasst und sanft weg geschoben. Verwirrt schaute der Blonde den Älteren an, aber dieser schaute nur betreten zur Seite, sodass Ricu seine Augen nicht sehen konnte. "Sch… Schon gut!", meinte Katzuja stockend, ohne den Blick zu heben. "Du… solltest noch etwas essen, bevor wir gehen! Ich werde der Schwester bescheid sagen, dass sie dir etwas bringen soll." Ricu sah ihn irritiert an, nickte dann aber bestätigend. Katzuja stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Er seufzte tief und ließ sich gegen die Tür sinken, nachdem er sie hinter sich geschlossen hatte. Schon wieder. Dieses verlangende Gefühl hatte schon wieder von ihm besitz ergriffen und gedroht seinen Verstand auszuschalten und das nur, weil er ihn Umarmt hatte. Aber das Schlimmste war, dass Ricu es auch noch bemerkt hatte. Dieser Blick - mit dem er ihn angesehen hatte - war so voller Verwirrung und Katzuja glaubte auch noch etwas anderes darin gesehen zu haben… Angst? Konnte es sein, dass der Kleine ihn für einen Augenblick tatsächlich fürchtete? Katzuja schüttelte den Kopf und drängte seine wirren Gedanken mit aller macht zurück. Er war müde und hatte sich das bestimmt nur eingebildet. Im Nachhinein erschien es ihm sogar fast schon absurd. Warum sollte Ricu ihn fürchten? Er wusste doch, dass sie Freunde waren und er ihm nie wehtun würde. »Ja, wir sind nur gute Freunde - mehr nicht!« Ein Stich durchfuhr seinen gesamten Körper und ließ ihn unweigerlich zusammenzucken, als er diese Tatsache gewahrte. Es tat weh zu wissen, dass der Kleine für ihn wahrscheinlich nie so empfinden würde wie Katzuja es tat. Aber was konnte er schon großartiges tun, als ihm ein guter Freund zu sein? Nichts! Genau dies machte die Sache endgültig. Betrübt über diese Erkenntnis stieß er sich von der Tür ab und begab sich auf den Weg in Richtung Schwesternzimmer, um das versprochene Frühstück für Ricu zu beschaffen.
 

Unterdessen kämpfte Ricu mit den verschiedenen Gefühlen, die von ihm besitz ergriffen. Nachdem Katzuja das Zimmer verlassen hatte, hatte er sich zurück in die Kissen sinken lassen und starrte nun an die Decke. Katzujas Reaktion auf seine Umarmung verwirrte ihn immer mehr, je öfter er darüber nachdachte und im gleichen Maße wuchs seine Angst. Die Angst, das Katzuja ihn irgendwann verstoßen könnte und er wieder allein währe. Auch wenn er sich an fast gar nichts erinnern konnte, was vor dem "Unfall" war, so wusste er doch mit erschreckender Sicherheit, dass er früher immer allein war. Das Gefühl der Einsamkeit hatte sich tief in sein Bewusstsein gebrannt und wahrscheinlich würde er es nie ganz vergessen können. Aber zumindest würde er es versuchen und er wusste, dass Katzuja ihm die nötige Kraft dazu gab. Er war sich Hundertprozentig sicher, dass er alles überstehen konnte, solange er ihn zum Freund hatte. Aber reichte ihm das - eine Freundschaft mit ihm? Wollte er nicht eigentlich mehr - viel mehr als nur freundschaftliches zusammen sein?

~Du liebst ihn!~

Die Stimme in seinem Kopf war leise, kaum mehr als ein Flüstern und doch traf sie ihn mit der Wucht eines Schlages. Für den Bruchteil einer Sekunde schien sein Herz auszusetzen, nur um dann mit doppelter Geschwindigkeit und heftiger als je zuvor weiter zuschlagen. Sie hatte Recht. Die Stimme hatte vollkommen Recht. Er liebte Katzuja, wollte jede Sekunde seines Lebens mit ihm verbringen, seine Wärme spüren… Es hatte lange gedauert, bis er dies erkannte. So lange Zeit, die er seinen Gefühlen blind gegenüberstand. Aber nun hatte er die Augen weit geöffnet und sah ihnen voller Ehrfurcht entgegen. Selbst wenn Katzuja eine gewisse Zuneigung für ihn empfand, so würde es doch nie dem gleichkommen, was er für ihn fühlte. »Wahrscheinlich würde er es nicht verstehen!« Sein Herz schien sich schmerzhaft unter dem Erkennen zusammenzuziehen und er spürte, wie Tränen in seine Augen traten. Mühevoll blinzelte er sie weg, als es an der Tür klopfte und Katzuja zusammen mit Schwester Natzumi das Zimmer betrat. Als er Katzuja sah, machte sein Herz einen verheißungsvollen Sprung und neue Hoffnung keimte in ihm auf. »Aber vielleicht versteht er es ja doch?! Er muss es verstehen! Er muss einfach… « Ricus Entschluss stand fest, er würde Katzuja seine Gefühle offenbaren, auch auf die Gefahr hin, dass dieser dann vielleicht nichts mehr von ihm wissen wollte. Insgeheim betete er jedoch, dass dies nicht der Fall sein würde.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _Schuschu_
2007-11-21T21:29:23+00:00 21.11.2007 22:29
ich fand es wie die anderen auch klasse obwohl nicht viel passiert ist!*grins*
muß weiter lesen!!!!^^


Zurück