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Endlich frei!

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Kapitel 4

Nachdem Erika aufwachte, sprang sie schnell unter die Dusche, zog sich rasch an und ging in die Küche um ihr Pausenbrot abzuholen. Ihre Mutter stand vor der Spüle und band sich gerade die Schürze um, als Erika die Treppe hinuntergerannt kam. "Erika, Papa ist schon in der Gemeinde. Er kann dich heute nicht mitnehmen. Hier", sagte sie und reichte ihrer Tochter zwei Euro, "nimm doch heute einfach mal den Bus, ja?" Erika nickte wiederstrebend und packte ihr Brot ein. Es war mal wieder mit fettigem Käse und Salami belegt. "Mama, ich habe dich doch gebeten, mir etwas gesünderes mitzugeben", maulte Erika unbeholfen und sah ihre Mutter vorwurfsvoll an. "Ach Quatsch, sei doch froh, dass wir das Geld haben, um uns etwas Gutes zu gönnen", meinte sie und schüttelte verständnislos den Kopf.

Murrend schleppte sich Erika wieder in ihr Zimmer, schnappte sich den Rucksack und rannte aus dem Haus, ohne sich von ihrer Mutter zu verabschieden.

Als sie schnaufend an der Haltestelle ankam, wurde sie sich ihrer hilflosen Lage bewusst. Sie hatte keine Ahnung, welcher Bus zur Mädchenschule fuhr. "Mist", fluchte sie verärgert und versuchte den Fahrplan zu entziffern. Er war durch die Zeit vergilbt und die Buchstaben durch die grelle Sonne Italiens ausgebleicht.

Sie hörte ein Motorengeräusch und fuhr erschrocken herum. Der Junge von gestern hatte seine Vespa neben ihr auf dem Bürgersteig geparkt und lächelte sie verschmitzt an. "Guten Morgen, kann ich dir helfen?" Völlig perplex starrte Erika den Jungen an und lallte etwas Unverständliches. "Wie bitte?" Er ließ seine weißen Zähne blitzten. "Ich, ich weiß nicht, wie ich zur Schule komme", wiederholte Erkia und lief tiefrot an. "Du gehst auf die Mädchenschule, oder?" Sie nickte. "Hmh, hab dich schon öfters gesehen", sagte er und forderte sie durch einen Klaps auf das Sitzpolster hinter ihm auf, Platz zu nehmen. Gehörsam ließ sie sich hinter ihm nieder, völlig überrascht über ihr Glück. "Du heißt Erika, oder?" "Woher weißt du das?" "Hm, ich bekomme schon so einiges mit", meinte der Junge. "Wie heißt du?" "Alan", antwortete der Blone und startete den Motor. Erika umfasste seine Hüfte und presste panisch ihren Körper an seinen Rücken. Er lachte schallend: "Du musst keine Angst haben." "Habe ich auch nicht", log Erika und hoffte, dass ihre Eltern nie erfahren davon erfahren würden. Schon das Fahren auf einem Moped oder sonstigem Gefährt hatten sie ihr strengstens untersagt und das Lügen erst recht.

Der Fahrtwind fühlte sich gut auf Erika's Haut an. Ab und zu schnupperte sie heimlich an Alan's Haaren, sie rochen nach Zitrone. Nach ihrer Meinung viel zu früh hielt Alan vor dem Tor ihrer Schule. "So, da wärend wir." Unfreiwillig stieg sie ab. "Danke für's fahren", sagte sie und zupfte ihr T-Shirt richtig. "Keine Ursache. Soll ich dich wieder abholen? Ich hab heute frei und ich glaube nicht, dass du so schnell wieder heimfindest, oder?" Erika nickte dankbar und winkte ihm ein letztes Mal, bevor sie das Schulgelände betrat.



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