Zum Inhalt der Seite

Zweideutigkeit

- Reloadet (Neues Kapitel on!! ^^)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 2²

Kapitel 2²

(Anmerkung – wir denken, dass dies nun nicht mehr erklärt werden muss... XD)
 

~~Kuroganes POV~~
 

Am nächsten Morgen wurde ich wach, weil mir die Decke wegegezogen worden war. Ich zog sie wieder über mich. Sie war schwerer geworden, dachte ich, schon wieder halb im Tiefschlaf.

Dann spürte ich plötzlich etwas warmes im Rücken und jemand krallte sich in mein Pyjamaoberteil. Außerdem hörte ich ein zufriedenes Seufzen.

Ich drehte mich um – und sah genau in Fyes Gesicht. Ich fiel fast aus dem Bett.

Was hatte der auf MEINER Seite zu suchen?!

Hatte ich ihm gestern nicht ganz klar gesagt, dass er hier nichts zu suchen hatte?!

Da schlug der Magier die Augen auf. „Guten Morgen, Kuro-chama...“, nuschelte er schläfrig.

Dann registrierte er wohl, dass er ein wenig zu nah bei mir lag. Genauer gesagt, er lag fast in meinem Arm. Ein breites Grinsen, das irgendwo hinter den Ohren verschwand, breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Nana, Kuro-pii! Sich einfach an friedlich schlafenden Leuten zu vergreifen!”, kicherte er und kam noch ein Stück näher herangerückt. „Und das nach der Attacke von gestern...tztzt!!“

Bitte?! Ich hörte wohl nicht recht!

„DUUU!“ , knurrte ich und richtete mich auf, um ihm auf der Stelle einen Kopf kürzer zu machen. Nur leider lag ich schon ziemlich nah an der Bettkante, so dass ich beim Aufsetzen die Balance verlor und vom Bett purzelte.

Dort lag ich dann, völlig in die Decke verheddert, während Fyes Blondschopf über die Bettkante lugte und mir entgegenstrahlte. „Was machst du denn da unten, Kuro-ta? Nicht, dass die Nachbarn denken, dass ich dich von der Bettkante schubse!“, lachte er.

Ich wäre aufgesprungen und hätte ihm gesagt, was ich darüber dachte, doch ich konnte mich nicht bewegen, da ich mich völlig in der Bettdecke verstrickt hatte.

„ZUR HÖLLE NOCHMAL...!!“, fluchte ich los, was Fye erneut zu einem herzhaften Lachen verleitete.

„Soll ich dir helfen~?“, säuselte Fye und hockte sich neben mich. Mit einem total unschuldigem Grinsen und noch unschuldigerem Blick.

Ich versuchte aus dieser verdammten Bettdecke herauszukommen, aber je mehr ich mich anstrengte, umso mehr verhedderte ich mich. So langsam wurde die Luft knapp.

„Nya! Kuro-waaa~n... du erdrosselst dich gleich selbst!!“, warnte mich Fye, machte aber noch keine Anstalten, mir zu helfen. Wollte er es etwa von mir höchstpersönlich hören, dass ich Hilfe brauchte?? Anscheinend schon...

„HOCK DA NICHT SO RUM UND GRINS! VERDAMMT! HILF MIR, DAS DING LOSZUWERDEN!“, brüllte ich und schnürte mir dabei fast die Luft ab.

„Sag bitte.“

Der hatte sie doch wohl nicht mehr alle...!!

„Mach schon!!“ Es wurde langsam wirklich sehr warm und die Luft wurde knapp.

„Erst wenn du bitte sagst!“ Fye legte den Kopf leicht schief. „Naaaa~??“

„WENN ICH HIER RAUSKOMME, DANN...........!!“

„Du solltest vielleicht doch lieber ‚Bitte’ sagen, hm, Kuro-pui?“ Fye bewegte sich immer noch nicht, nur sein Grinsen wurde breiter. „Es ist ziemlich unehrenhaft zu sterben, weil man sich selbst mit einer Bettdecke erdrosselt hat...“

Diesmal konnte ich das ja schlecht abstreiten. Verdammt noch mal!!

„BITTE!“, schnaubte ich widerwillig. Fye strahlte, dass ich befürchtete, dass hier gleich die Radioaktivität ausbrach. „Uiiii~ Kuro-chan hat ‚Bitte’ gesagt!“, schnurrte er. „Krieg ich das schriftlich??“

„MACH HINNE UND BEFREI MICH VON DIESEM DING, VERDAMMT!“

„Relaaaaaa~x, Kuro-myu!“ Er tätschelte meinen Kopf. Ich hätte ihm die Hand abgebissen – hätte ich mir nicht dabei das Genick ausgerenkt.

Es dauerte eine kleine Weile, bis der Magier mich aus der Decke gewurschtelt hatte, und ich wieder mit untergeschlagenen Beinen und mit dem Rücken zu Fye auf dem Bett saß.

Missmutig hatte ich die Arme vor der Brust verschränkt und bedachte den Magier mit eisigem Schweigen.

Einige Minuten schwieg auch er, doch dann fragte er: „Bist du jetzt beleidigt?!“ Es klang ziemlich bedrückt.

Nein, aber wenn ich mich jetzt bewegen würde, konnte ich nicht garantieren, dass der Magier danach noch lebte. Ich schwieg weiterhin.

„Kuro-ta?“

Ich antwortete immer noch nicht.

„Kuro-ron?“

Der konnte ewig so weiterfragen...

„Kuro-nyu...?“

Plötzlich legte er von hinten die Arme auf meine Schultern und schob seinen Kopf ziemlich nah neben meinen. „Können wir frühstücken gehen?“, fragte er leise.

Ich knurrte und schob ihn von mir. „Wenn du dann aufhörst, mir auf den Geist zu gehen!!“, fauchte ich.

Fye sprang auf, hatte aber vergessen, dass das Bett ziemlich federte und stolperte. Reflexartig packte ich ihm am Arm und fing ihn, bevor er volle Kanne auf den Boden knallte.

„Nyaaaaa! Danke, Kuro-in!“, strahlte er mich an. Ich ließ ihn los und er fiel doch noch vom Bett. Allerdings schlug er nicht so hart auf, als wenn ich ihn eben nicht gefangen hätte.

„Autsch~ Kuro-chama, das war nicht nett~“, kam es zerknautscht von unten, was ich mit einem Brummen quittierte. Das war die Rache für von vorhin...
 

~~Fyes POV~~
 

Unschlüssig, stand ich vor den Badezimmerspiegeln. Ich hatte heute ein anderes, hellblaues Kleid an und wirkte dadurch schon weiblicher als sonst, aber das reichte noch nicht. Gestern hatten mich zwei Verkäufer im Kaufhaus geschminkt, heute musste ich das selbst machen. Und ganz ehrlich – ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wie ich das hinkriegen sollte. Jetzt starrte ich schon seit einigen Minuten die Schminkutensilien vor mir an. Himmel – Wie benutzte man diese Teile? Mit einem Lippenstift konnte ich ja noch was anfangen, aber sonst...

„Kriegst du’s heute noch? Ich dachte, wir wollten Frühstücken!“, knurrte Kuro-pin vom Badewannenrand aus. Er hatte die Augen vornehmlich von mir abgewendet und konnte so gar nicht sehen, dass ich hier nur völlig unschlüssig rum stand.

„Aber, Kuro-nin! Ich hab doch keine Ahnung davon, wie man sich schminkt!“, seufzte ich theatralisch und sah weiter auf das Make-up vor mir.

„Tss. Und ich hatte gedacht, du würdest öfters als Frau rumlaufen.“ Ich ging zu ihm herüber.

„Kuro-mu, ich bin nicht sicher ob dir das bewusst ist, aber...“, ohne auf seine erschrockene Miene zu achten, ließ ich mich auf seinem Schoß nieder. „...ich bin ganz eindeutig männlich.“
 

~~Kuroganes POV~~
 

Nachdem ich fast vom Wannenrand gekippt war, was sicherlich nicht gut gewesen wäre, funkelte ihn an.

„Das weiß ich!! Geh runter und mach hinne....“

Was er natürlich nicht tat. „Aber ich kann das nicht!!“

„Meinst du ICH kann das?!“

„Du kannst es ja mal versuchen!!“ Er faltete die Hände auf meinen Schultern, stützte sich ab und blinkerte mich an. „Komm schon! Du kriegst das sicher hin!“

„Zur Hölle noch mal, ich hab keine Ahnung von dem Kram!“, fauchte ich und stand dann auf, wobei Fye sich einfach weiter festhielt und an mir baumelte.

„Aber~ Kuro-chi!“, flötete er.

„Nix aber…” Ich schob ihn leicht weg und drückte ihn gegen die Wand. Er sah mich erstaunt an. Dann angelte ich nach ... was weiß ich denn ... irgendeinem Pulver.

//Und ich dachte schon...//

„Was dachtest du?“, fragte ich.

Er schaute mich verwirrt an. „Wie? Ich hab doch gar nichts gesagt...?“

„Doch.... ‚Und ich dachte schon...’ . oder nicht?!“ Jetzt schaute ich verwirrt.

„Ähm. Nein...das hab ich gedacht...“ Er grinste schief.

„Gedacht?!“ Jetzt war es schon soweit, dass ich seine Gedanken lesen konnte.

„Sieht so aus. Ich kann es wohl auch.“, meinte er, nachdem ich das gedacht hatte. „Hast du das auch ‚gehört’?“, fragte er.

„Nein...was?“

„Ahh... dann scheint’s nur zu funktionieren, wenn wir etwas über den anderen denken, nya?“ Er fing wieder an zu grinsen. „Kyaaah! Da musst du jetzt aufpassen, wenn du irgendwelche Mordgedanken hast!“ Er kicherte. „Hilfst du mir jetzt?“, fügte er hinzu und deutete auf das Pulver – von dem ich immer noch nicht wusste, was es war.

Ich knurrte. Wenn’s denn sein musste. Sonst würde das sicher noch Ewigkeiten dauern.

„Ähm. Sei bitte vorsichtig, okay?“, bat er mich noch.

Etwas ratlos stand ich erst da, und dann machte ich einfach mal drauf los.

Es misslang. Also fing ich von vorn an.

Fye ließ das geduldig über sich ergehen.

Wieso musste er eigentlich unbedingt geschminkt sein....??

„Na, weil es eben so ist. Dann fällt es nicht so auf, dass ich eigentlich männlich bin. Ist doch logisch, Kuro-wanwan!“

Verdammt. Er hatte schon wieder---

Ich dachte wohl lieber nichts mehr....was mit ihm zu tun hatte...

„Das fällt auch so nicht auf, Verdammt noch mal.“

Ich war fertig. Nicht nur mit den Nerven, sondern auch mit der Schminkprozedur. Und – es ging einigermaßen.

Fye witschte unter meinem Arm hindurch, zum Spiegel. „Fiiiu“, machte er. „Gut. Wir können!“ Er hängte sich an meinen Arm.

„Lass mich los....!“, grummelte ich und schüttelte ihn ab.

„Aber die anderen machen das doch auch so!!“, protestierte er.

„Wir sind aber nicht die anderen!!“, fauchte ich zurück.

„Aber dann werden wir auffallen!!“

Aber, aber, aber...!!

Wir mussten doch nicht wie aneinandergeschweißt rumlaufen.

Oder doch?!

Es reichte schon, wenn ich dazu gezwungen war, dass ich nicht weiter als zwei Meter von ihm wegkonnte.

„Kuro-chi! Jetzt sei nicht so gemein zu mir!! Schließlich sind wir Partner!“, meinte der Blonde und schon hatte ich ihn schon wieder am Arm baumeln.

Da ich keine Lust darauf hatte, dass sich dies ständig wiederholte, stapfte ich aus dem Bad und er schlenkerte hinterher, was er mit einem begeisterten „Huiiiii!“ quittierte.

Keine fünf Minuten später traten wir durch die Speisesaaltüren – natürlich eine doppelt angelegte – und ich schaute mich nach einem Tisch um.

~~Fyes POV ~~
 

Während Kuro-pan offensichtlich nach einem... Nein, wohl eher ZWEI Tischen Ausschau hielt, tat ich zur Abwechslung mal nichts anderes, als überglücklich an seinem Arm zu hängen. Hey – diese Welt hatte eine Menge Vorteile.

„Komm mir nicht auf irgendwelchen krummen Gedanken, Magier!“, zischte mir mein Partner in diesem Moment zu. Ups. An diese Sache mit dem zwischenzeitlichen „Gedankenlesen“ musste ich mich wohl erst noch gewöhnen.

Plötzlich wurde ich nach vorne gezogen – mein Schwarzer hatte scheinbar einen Tisch entdeckt und stürmte darauf zu. Ich beeilte mich, so gut es eben nur ging, wurde aber trotzdem mehr gezogen, als dass ich selbst ging.

Dieses Kleid war wirklich unpraktisch... Zum Glück trug ich keine Stöckelschuhe oder so etwas. Moment... Ich grinste. Ein kürzeres Kleid mit sexy Schuhen wäre doch gewiss auch etwas? Ich malte mir das ganze mal ausführlich aus.

Ein kurzes Schwarzes, dazu ein passendes Stoff- oder Lederband um den Hals, mit Netzstrumpfhosen, schwarzen Stiefeletten...

„WAS ZUR HÖLLE DENKST DU DA??“, wurde ich mit einem mal angeschrieen. Und nicht nur ich sah leicht erschrocken zu Kuro-chan. Während die anderen aber alle schnell wieder wegsahen, starrte ich meinen Partner weiter an. Er war ganz eindeutig rot geworden. Ich grinste. Und ich muss sagen, dass dieses Grinsen den Titel „nicht Jugendfrei“ so was von verdient hätte.

„Hat’s dir gefallen?“, fragte ich neckisch, doch Kuro-ru drehte blitzschnell den Kopf zur Seite, so dass ich nur noch seine rot glühenden Ohren sehen konnte und zog mich weiter, zu unserem – Oh, Überraschung – Doppeltisch. Unwirsch wurde ich auf neben ihm auf die Bank gezogen.

Ehe ich mich versah, war Schwärzli hinter einer Karte verschwunden. Überrascht und zugleich ziemlich amüsiert, hob ich eine Augenbraue an.

„Kuro-nyu?“, schnurrte ich von der Seite. Keine Reaktion.

„Kuro-yan?“ Wieder nichts.

„Kuro-ne?“ Okay, es wurde Zeit, für härtere Maßnahmen.

Ich versuchte mir vorzustellen, ich wäre in einem Dessous-Laden. Dort waren massig Ständer, mit massig, expliziter Ware. Zielsicher, ließ ich meine Gedanken auf den Ständer mit den pinken Seidenstrumpfhosen und den Leoparden-Tanga zu laufen. Mein Imaginäres-Ich ergriff von beiden etwas und drehte sich herum. „Schatz, was willst du davon?“, rief es zu einem imaginären Kuro-sama, der, mit einem lasziven Raubtierlächeln auf es – mich – zu kam, sich vornüber beugte und mir ins Ohr flüsterte:

„Hör SOFORT auf damit, oder ich dreh dir eigenhändig die Kehle um!“

Ups. Ich grinste hinterhältig zum echten Kuro-wanko. „Du beachtest mich ja wieder!“, stellte ich dann freudestrahlend fest.

Fassungslos starrte er mich an. Der Rotschimmer auf seinen Wangen war noch um einiges intensiver geworden, als er wieder etwas, in normaler Lautstärke, sagte. „Was zum Teufel wolltest du?“

Kichernd, deutete ich auf die Karte, die er noch immer in den Händen hielt. „Vielleicht solltest du beim nächsten Mal darauf achten, wonach du greifst...“

Verwirrt guckte er auf die „Karte“ in seinen Händen, die gar keine Karte war. Es war eine Zeitschrift. Besser gesagt: Ein Schmuddelheftchen. Hastig ließ er das Magazin fallen und fixierte ungläubig den Hasen mit Schleife, der als Logo über einigen menschlichen Häschen abgebildet war. Ob mir so was stehen würde?

Die beiden Kellner, die vor unserem Tisch standen, räusperten sich verlegen. Ups – wie lange standen die denn schon da?

„Möchten die Herrschaften vielleicht ihr Frühstück bestellen?“, fragte die Frau zaghaft, während sie ihrem Partner in die Seite kniff, wohl weil er noch immer das Heft auf unserem Tisch angaffte.
 

~~Kuroganes POV~~
 

„Nein!! Wollen wir nicht!!“, herrschte ich die Kellner – die eigentlich ja gar nichts dafür konnten – an.

Ich sprang auf, schnappte mir Fye und preschte aus dem Speisesaal. Die Glasscheiben in der Tür klirrten, als sie hinter uns zufielen.

Ich war immer noch rot im Gesicht, allerdings lag das jetzt daran, dass ich verdammt sauer war!!

Drohend baute ich mich vor meinem „Partner“ auf, der leicht verunsichert zu mir hoch grinste. „Ähm....nicht aufregen, Kuro-chi....?“

„ICH REGE MICH ABER AUF!!“

Ich spießte ihn förmlich mit meinem Blick auf, bevor ich herumwirbelte und ihm den Rücken zuwandte.

Verdammt, war das peinlich gewesen.

Wer zur Hölle ließ so ein... Heft auch im Speisesaal rumliegen?!

Ich hasste diese Welt!!

Wir sollten schleunigst diese Feder finden, damit wir endlich hier wegkamen!!

Ich schlug mit der flachen Außenseite der Faust gegen die Wand. Es hallte durch den ganzen Flur.

Vielleicht hätte ich nicht so doll zuschlagen sollen... das hatte meiner Hand nicht gut getan. Die Wände waren stabil...

„Au!“, meinte Fye leicht erschreckt, der neben mich getreten war und hielt sich die rechte Hand. Dann sah er mich fragend an – bevor er sich in den Arm kniff.

„AU!!“, schrie ich. Da, wo er sich gekniffen hatte, tat mein Arm plötzlich weh.

Fye war vor Schreck einen Schritt zur Seite gesprungen.

Ich funkelte ihn an. „Was sollte DAS?!“
 

~~Fyes POV ~~
 

„Ein kleiner Test...?“, meinte ich und rieb mir die Fingerknöchel der rechten Hand. Mein Partner rollte genervt die Augen.

„Und was ist dabei rausgekommen?“, knurrte er ungeduldig.

„Wir teilen scheinbar jetzt auch Schmerzen und ähnliches... Hehe – pass in Zukunft besser auf die Wände auf, Kuro-sama!“

Wutentbrannt starrte er mich an. Irgendwie schien ihm das nicht zu gefallen. Fragend legte ich den Kopf zur Seite und sah ihn an. Offensichtlich wütend, kam er näher auf mich zu, bis ich zwischen der Wand, die er noch eben geschlagen hatte, und ihm selbst eingeschlossen war. Vielleicht wollte er...?

//Nichts falsches denken. Nichts falsches denken. Neiii~n, Fye, das denkst du jetzt nicht!//, ermahnte ich mich gedanklich selbst. Kuro-pyuu schien schon so wütend genug, da musste ich ihm nicht auch noch unbedingt Munition liefern.

„Du sagst MIR ich soll aufpassen?“, meinte er und ich konnte nahezu sehen, wie er versuchte, seinen Zorn unter Kontrolle zu halten. Ich lachte leicht nervös.

„Ich glaube, dass habe ich gesagt, Kuro-wanta. Aber wieso...?“

„Ausgerechnet DU sagst so was?“, fuhr er auf und unterbrach mich so vorzeitig. Wieso war er denn mit einem mal so wütend? „Ausgerechnet du – der nichts außer ausweichen kann und sich bei der ersten Gelegenheit abmurksen lassen würde? Ausgerechnet du lebensmüder Idiot sagst mir, ich soll aufpassen?“

Meine Augen weiteten sich erschrocken und mein Lächeln verlor einiges an Intensität. Etwas in mir klackte gefährlich. Ich denke, ich reagiere nicht allzu gut auf Kritik. Das hatte ich noch nie getan. Diese Erfahrung hatten schon viele machen müssen und dafür zumeist mit dem Leben bezahlt. König Ashura selbst hatte...

Energisch schüttelte ich den Kopf, wie um damit die Gedanken an meine Vergangenheit abzuschütteln. Als ich wieder aufsah, war mein Lächeln wieder da.

„Warum muss ich ausgerechnet dein Partner sein? Verdammt noch mal...“, knurrte der Schwarze in dem Moment.

Mein Lächeln wurde schwächer, vielleicht sah es schon traurig aus. Aber es tat nun mal weh, wenn er so etwas sagte. Gerade, weil er es war, der es sagte. Gerade, weil er mir einiges mehr bedeutete, als er selbst ahnte.

Am liebsten wäre ich für einige Zeit allein gewesen, aber das war hier nun mal nicht möglich. Was sollte ich dann tun? Es vergingen noch einige Sekunden, ehe mir die rettende Idee kam.

„Lass uns einkaufen gehen, Kuro-run!“, rief ich freudestrahlend.

Verdattert, sah er mich an. „Einkaufen...?“, fragte Kuro-chin fassungslos und sah nun drein, als würde er an meinem gesunden Menschenverstand verzweifeln. Nun ja, das tat er wohl öfter. Ich grinste.

„Vielleicht gibt es hier ja einen Dessousladen?“
 

~~Kuroganes POV~~
 

Ich knurrte ihn wütend an und er grinste noch breiter.

„Das war ein Scherz, Kuro-ta! Ein Scherz...!!“, lachte er.

„Das will ich auch für dich hoffen...!!“

Erst sagte er mir, ICH sollte auf MICH aufpassen und jetzt so was!!

„Das war wirklich nur ein Scherz, Kuro-ryu!!“

Verdammt. Schon wieder hatte ich die Sache mit dem Gedankenlesen vergessen.

Wie ich diese Welt hasste... Nicht mehr als zwei Meter Abstand – überhaupt nur Zweien vorhanden!! – dann das Gedanken lesen und jetzt würde es auch noch MIR wehtun, wenn ER sich mal wieder irgendwie dämlich anstellte und sich langlegte oder so!!

Ich hatte große Lust noch mal gegen die Wand zu schlagen. Nur gerade stand der Magier dazwischen...

„Wehe du machst irgendwelche Dummheiten die wehtun! Klar?!“, fauchte ich ihn an.

„Ich werd’s versuchen!“, tönte es fröhlich zurück.

Versuchen!? Ganz toll. Da konnte ich ja gleich mein Testament machen...

„Wie willst du eigentlich einkaufen gehen? Ohne Geld?“, fragte ich dann und trat einen Schritt zurück, weil er immer noch zwischen mir und der Wand klemmte.

„Uh...das hab ich ganz vergessen~ wir sind ja Pleite...“, meinte er und lachte mich an. „Oder hast du noch was, das wir tauschen könnten?“

Unsere jetzigen Klamotten hatten wir als Tausch gegen unsere anderen Kleidungsstücke bekommen. Zum Glück waren es die aus der anderen Welt, aus der wir gerade gekommen waren, gewesen. Und das Schwert gab ich bestimmt nicht her.

„Nein. Aber ich könnte DICH ja gegen irgendwas tauschen...“

Sein Lächeln wurde wie eben wieder ein wenig schwächer (Wackelkontakt? XD).

„Nyaaaa~ das geeeeee~ht aber nicht! Die Zwei-Meterregel!!“, schnurrte er dann.

„Das weiß ich selber!!“

Ich setzte mich in Bewegung, bevor wir hier noch Wurzeln schlugen.

Höchste Zeit, dass wir die Feder – wahrscheinlich waren in dieser Welt eh zwei Federn verstreut – fanden.

Fye hängte sich schon wieder an meinen Arm.

„Hör auf damit!!“

„Neeihein!“, säuselte er.

„Doch!“

Er schüttelte den Kopf. „Sonst fallen wir auf!“

„Das ist mir egal! Lass meinen Arm los, verdammt noch mal.“

Von wegen Auffallen... das war doch nur ne schlechte Ausrede, um mich damit zu nerven.

„Sei nicht so gemein, Kuro-chan! Wir sind doch Partner!“

„Als ob ich das freiwillig wäre!!“, zischte ich.

„Nyaaa!“ Er umklammerte meinen Arm bloß noch fester. „Entspann dich, Kuro-mune!“

„Das werde ich nicht tun!! Und wenn du nicht SOFORT meinen Arm loslässt, ist es mir verdammt noch mal egal, ob es mir auch wehtut, wenn du gegen eine Wand fliegst!!“
 

~~Fye’s POV ~~
 

Ich zog eine Schnute und sah ihn vorwurfsvoll an. „Warum bist du nur immer so gemein zu mir, Kuro-pui?“, brachte ich, in einer vor gespielter Traurigkeit nur so triefenden Stimme, hervor. Seinen Arm ließ ich allerdings nicht los.

In seinen Augen begann ein unheilvolles Glitzern. Ein Glitzern, dass ich bei jeder anderen Gelegenheit sofort als „Mordlüstern“ bezeichnet hätte. Aber wieso sah er mich nun so an, als würde er mich gleich mit Souhi zerhacken wollen…?

Die Antwort entglitt mir, ehe ich überprüfen konnte, ob sie richtig war. Grund dafür war die Tatsache, dass mich jemand anrempelte, ich auf die Spitzen meines Kleides trat und mich nun rasend schnell dem Boden näherte. Ich hatte Glück – Millimeter vor dem Aufprall, packte mich ein starker Arm um die Taille und hielt so meinen unfreiwilligen Sturzflug auf. Ich musste nicht erst aufsehen, um zu wissen, wer mein Retter war. Kuro-mune natürlich, wie immer. Man sollte es kaum glauben, so wie er sich mir gegenüber normalerweise verhielt, aber er passte doch immer auf, dass mir nichts allzu Schlimmes passierte. Selbst jetzt, wo er mich doch gerade noch verflucht hatte, gab er weiterhin auf mich Acht. Wie süß er doch manchmal sein konnte!

//Bild dir nur keine Schwachheiten ein! Ich bin nur nicht sonderlich scharf drauf, mir wegen dir weh zu tun!//, schoss es mir plötzlich durch den Kopf. Wie seltsam es doch war. Seine Stimme in meinem Kopf. Ich seufzte leicht und wollte mich gerade wieder irgendwie in eine stehende Position bringen, als ich jäh eine Stimme vernahm, die mir bekannt vorkam.

„Ah… Entschuldigung. Alles in Ordnung?“

„Man kann ja wohl sehen, dass nicht alles in-!“

Und während Kuro-sama mitten im Satz abbrach, ließ er mich vor Überraschung doch noch fallen. Dieser Tatsache keinerlei Beachtung schenkend, drehte ich meinen Kopf ein wenig und fand meine Annahme bestätigt.

Es war Seishiro-san. Der Mann, der mich in Outo Country „getötet“ hatte.

„DU!!“, brüllte mein Schwarzer in dem Moment. Hyuu. Er hatte ihn also auch wieder erkannt.

„Entschuldigen Sie bitte vielmals! Es tut uns wirklich sehr, sehr leid! Verzeihen Sie bitte unsere Unachtsamkeit!“, ertönte plötzlich eine weitere Stimme, die einem jungen, schwarzhaarigen Mann gehörte, der gerade dabei war, sich in einer Tour vor uns zu verbeugen.

„Subaru-kun, ich denke nicht, dass es so schlimm war.“, kam es im desinteressierten Ton von meinem „Mörder“, der Kurogane mit einem amüsierten Funkeln in den Augen musterte.
 

~~Kuroganes POV~~
 

Der Kerl mit dem ich noch eine Rechnung offen hatte.

Das Einzige was mich hinderte, mich auf der Stelle auf ihn zu stürzen, war der, dass sein Begleiter sich immer noch vor uns halb auf den Boden warf.

„Nya! Das war doch nicht schlimm!“, Fye grinste, hob eine Hand abwinkend zu dem Schwarzhaarigem mit Hut und pattete mich auf die Schulter, was ihm einen genervten Seitenblick und den Gedanken //Hör verdammt nochmal auf damit!// einbrachte.

Als ich mich wieder zu den beiden umdrehte, richtete sich der kleinere mit einem roten Kopf auf und zog seinen Hut in die Stirn. „Es tut mir Leid!“, nuschelte er noch mal.

Wieso hatte der eigentlich kein Kleid an??

Die beiden schienen ja nicht aufzufallen...

Na warte, der Magier würde was zu hören bekommen!!

//Aber Kuro-chiiii~ ich find das Kleid toll!//

//Das ist nicht lustig!!//

Fye lachte auf und strahlte mich von der Seite her an – er schien das Gegenteil zu denken.

Ich schnaufte genervt und stellte Fye erst mal auf die Beine, was ich zwischenzeitlich total vergessen – beziehungsweise vorher schon beabsichtigt, hatte, während ich dann den Größeren der beiden die uns gegenüber standen, ebenfalls musterte – allerdings längst nicht so amüsiert.

Was zur Hölle wollte der denn hier?!

Und da er nicht im geringsten erstaunt darüber war, dass ich ihn eben angebrüllt hatte, schloss ich daraus, dass er uns kannte. Nun, er konnte ja auch durch die Dimensionen reisen...

Trotzdem hätte ich nicht erwartet, ihn so schnell wiederzusehen – nein, ihn überhaupt erneut zu begegnen.

Da wir Mokona nicht bei uns hatten, ließ es sich auch nicht feststellen, ob er unsere Feder hatte – was ich aber vermutete.

Da müsste man dann nachfragen.

Obwohl. Das konnte ich mir auch sparen.

Denn wir waren ja beim letzten Mal unterbrochen worden...

„Diesmal wirst du nicht so einfach davon kommen.“, knurrte ich.

Doch Seishiro lächelte bloß süffisant.

„Ich würde das auch gerne zu Ende führen, aber ich fürchte, dass es leider wieder nicht möglich ist.“, meinte er gelassen und machte eine Handbewegung in Richtung Fye und seinem eigenen Partner. „Sonst werden sie auch zu Schaden kommen, und das ist ja wohl unnötig.“

Verdammt. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht.

„Was für ein Glück, heh?“, zischte ich und er hob bloß die Arme ein wenig.

„Ein anderes Mal, vielleicht.“ Er fixierte mich und das Lächeln wurde noch einen deut kälter. „Dann lebst du noch etwas länger, genieß das lieber.“

„Wir werden ja sehen.“, gab ich zurück und spießte ihn förmlich mit meinem Blick auf.

Dann musste ich wohl noch etwas warten. Auch, wenn mir das nicht gefiel. Aber da ich mich sowieso nicht mehr als zwei Meter von Fye entfernen konnte, würde es sich durchaus schwer gestalten, ordentlich zu kämpfen...
 

~~ Fye’s POV ~~
 

Woah. Lag es an mir oder war die Situation etwas angespannt? Ich blickte vorsichtig zu Kuro-chan, der völlig damit beschäftigt war, seinen Gegenüber in Grund und Boden zu starren. Okay. Vielleicht war die Situation tatsächlich angespannt. Ich sah zu dem jungen Mann, der sich alles andere als wohl zu fühlen schien.

//Ich glaube, ich hab eine guuuute Idee…// Mein Grinsen wurde breiter und ich spürte regelrecht Kuroganes entsetzten Blick auf mir. Den Gedanken hatte er wohl auch mitbekommen.

„Ich glaube, wir kennen uns noch gar nicht! Mein Name ist Fye de Flourite und das hier ist Kuro-chama. Mein Partner.“ Ich hielt dem verwirrten jungen Mann die Hand hin, die er erst verblüfft ansah, dann aber ergriff. Irgendwie wirkte er erleichtert.

„Entschuldigen Sie bitte vielmals! Mein Name ist Subaru Sumeragi. Ich… es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen. Es tut mir wirklich Leid, dass ich Sie eben angestoßen habe. Wenn ich das irgendwie wieder gut machen könnte…“

Plan aufgegangen.

„Ach, dass war nun wirklich nicht so schlimm! Aber warum zeigen Sie uns nicht ein schönes Restaurant, in dem wir Frühstücken können? Mein Schatz –“ - eine Morddrohung schwirrte durch meinen Kopf- „- und ich wurden leider … abgelenkt. Warum begeleiten Sie uns nicht auch?“

Subaru-san nickte eifrig, offenbar froh darüber, dass er seinen Fehler wieder gutmachen konnte. Dann, erstarrte er regelrecht und sah schuldbewusst zu Seishiro-san. Obwohl ich ihre Gedanken nicht hören konnte, war doch völlig klar, dass er sich absicherte, dass das überhaupt in Ordnung war. Den Blick, den mein Kuro-wan mir zuwarf, ignorierte ich lieber. War vermutlich auch besser für meine Gesundheit.
 

~~~

Auch hier entfällt ein Nachwort... XD

Im nächsten Kapitel wird Fyes POV nun von Soul-chan übernommen.^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sterekura
2008-01-09T19:06:39+00:00 09.01.2008 20:06
Was ist denn mit Ma-chan passiert? Irgendwann war sie plötzlich weg ;_;
Aber schön/beruhigend zu wissen, dass es jemanden gibt, der dieses Werk mit dir weiterführen wird *freu*
Hach, ich muss zugeben, dass ich die FF hier voll vermisst habe! Umso glücklicher bin ich, dass es nun endlich mal weiterging und ich wieder einmal alle Emotionen - von 'Tränen lachen' bis 'OMG, waruuuuum? *wein* - durchmachen konnte *hops*
*dich anpoke* Das war so toll und die Ideen sind so anders. Also positiv anders, ich will net wieder so lange aufs nächste Kapitel warten, ja? Ja? *wein* *dann wieder kicher, weil das Kapitel so lustig war*
Von:  Schneeblume
2008-01-05T13:57:18+00:00 05.01.2008 14:57
Tolles Kapi :3
Schade, dass sie noch nicht ihre Gedanken lesen konnten, als Kuro kalt duschen musste... da komm ich nicht von los xD
Aber gut, in dem Kapi gab es ja auch tolle Gedanken, die sie voneinander gelesen haben *in Erinnerung daran wegrofl* Ich freue mich, auf das, was da noch kommt, definitiv! XD
Und... relaaaaa~x *lach*
Oh aber, Fye tat mir leid, als er so traurig war ö.ö
Egal wer, aber schreibt bitte weiter ;D
bye Franzi ^--^
Von: abgemeldet
2007-12-29T13:20:58+00:00 29.12.2007 14:20
Ich fass es nicht, IHR HABTS WIRKLICH GETAN @.@!
Bzw, ihr werdet es tun XD. "Zweideutigkeit" zusammen weiterführen...wow XD!
*flausch*
Also...vielen Dank *____* <3
Ich musste mal wieder viel lachen und habe mich über Sei und Subaru gefreut <33
Uah, bitte schnell weiter machen X3! *knuu*
Lg, Perle
Von: abgemeldet
2007-11-03T20:47:27+00:00 03.11.2007 21:47
Ein kurzes Schwarzes, dazu ein passendes Stoff- oder Lederband um den Hals, mit Netzstrumpfhosen, schwarzen Stiefeletten...
„WAS ZUR HÖLLE DENKST DU DA??“, wurde ich mit einem mal angeschrieen.
......+ins nächste Gebüsch schmeis um Lachanfall zu unterdrücken+...
sowas von genial xDDD...
ich konnte überhaupt nicht mehr aufhören zu lachen...meine Schwester hat mich schon schief angesehen weil ich mich förmlich auf dem Boden gerollt hab....sowas von klasse...super idee einer FF und dann mein lieblingspairing KuroganeXFye....eine göttliche FF ^.^...
und ich kann mir immer alles so gut bildlich vorstellen +wieder anfang zu prust+..xDDD...
einfach nur genial...
hoffe das es auchnoch weiter so lustig geht ! ^^

viele grüße

Ina =3
Von:  Yumielle
2007-11-02T15:15:06+00:00 02.11.2007 16:15
Ach das ist zu lustig, wie Fye an Dessous denkt xD
Finds richtig toll, das es nun weitergeht. +Daumenhoch+
Mal schauen wie es weitergeht, ihr habt da ja ein spannendes Ende geschaffen^^


Zurück