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Death of a Dream

von

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Death of a Dram Teil I

Death of a Dream
 

„Sieh mal!“

Akis Stimme riss mich aus selig taumelnder Entrückung, zwang mich mit sanfter Gewalt wieder in die Realität, die unabwendbare, illusionslose Gegenwart zurück.

Es war Herbst, ein grauer, wolkenverhangener Spätnachmittag im Oktober. Vor wenigen Minuten hatte es noch geregnet, von den Bäumen perlten die letzten Wassertropfen, glitzernd wie kleine Diamanten, und die Spazierwege waren völlig aufgeweicht und voll von bunt gefärbten, welken Blättern.

Uns, die wir sinnend unseren eigenen verworrenen Gedanken nachhingen, störte das schlechte Wetter nicht im geringsten – wir liebten es im stillen, da es unserem Wunsch nach Einsamkeit noch am ehesten nachkam, denn nur bei Regen konnte man sich der vagen Hoffnung hingeben, wenigstens ein bisschen allein zu sein. Dann konnten wir in Ruhe Gedichte rezitieren und diese auf manchmal grausam spöttische Weise so umgestalten, dass selbst der Dichter seine eigenen erhebenden Gedanken niemals wieder gefunden hätte, über Bücher, die wir lasen und die uns bewegten, diskutierten, idyllisch anmutende Werke verwerfen, da sie uns erlogen drückten, und Orwells zur Pflichtlektüre erheben. Die Welt zutiefst verachten, in der wir lebten, und dann von einer neuen, guten träumen, wie wir sie schaffen wollten…

So war es auch heute, an diesem einzigartig verregneten Sonnabend gewesen, an diesem Tag, der wie alle anderen begonnen und sicherlich auch so wie alle anderen geendet hätte, wenn nicht… ich schlug wieder willig die Augen auf. Ja, wenn Aki unser wohltuendes Schweigen nicht gebrochen und mich nicht angesprochen hätte!

Doch nun war die wunderbare Stille, der Traum vorbei, endgültig vorbei, und ich konnte der Wirklichkeit nicht länger entfliehen.

„Was willst du? Was findest du an dieser Welt so sehenswert?“

Aki war offensichtlich nicht nach Scherzen zumute.

Er warf mir einen kurzen, aber durchdringenden Blick zu, und dieser eine, einzige Blick genügte, mich unversehens beschämt erröten zu lassen.

„Sieh dort im Gebüsch!“, sagte er nur, und ich, bemüht, meinen ungewollten Fehler vergessen zu machen, kam dieser Aufforderung gern und eifrig, nur allzu eifrig nach.

Im nächsten Moment erstarrte ich vor Entsetzen, spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich und etwas in mir sich schmerzlich zu verknoten begann. Denn da, was dort mitten im Gebüsch, an einem alten Wacholderbaum angekettet, vor Furch t und Erschöpfung am ganzen Leib zitternd lag, war nichts Geringeres als der Körper eines kleines Hundes, in dessen Blick, der nur aus den erloschenen Augen zu bestehen schien, eine unbeschreibliche Hoffnungslosigkeit lag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-01-27T15:59:47+00:00 27.01.2008 16:59
Wow echt schön...wirklich toll gemacht ;)

Von: abgemeldet
2008-01-10T15:09:59+00:00 10.01.2008 16:09
Deine Geschichten sind immer wieder Klasse, und dieses Kapitel ist super ^^
gefällt mir total
Von: abgemeldet
2008-01-10T15:09:36+00:00 10.01.2008 16:09
Deine Geschichten sind immer wieder Klasse, und dieses Kapitel ist super ^^
gefällt mir total
Von: abgemeldet
2007-12-30T12:51:14+00:00 30.12.2007 13:51
wow...
ich finds echt gut! krass und hart aber gut!!
ich mag deine art des schreibens^^ find ich super....
weiter so!
*knuddel*


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