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The perfect Gift - Für Shibui

Wichtel-FF für den Beyblade Fanfiction Zirkel
von

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The perfect Gift

The perfect Gift...
 

„Wenn nicht alles immer so verflixt schwer wäre...“

Dieser Gedanke begleitete die rosahaarige Chinesin, während sie auf für die vorherrschende Tageszeit noch recht gering bevölkertem Weihnachtsmarkt ihren Blick über die Auslagen der verschiedenen, liebevoll dekorierten Buden schweifen ließ. Das Angebot, was sich ihr bot, war überwältigend und nichtsdestotrotz hatte sie keinerlei Schimmer, was sie für denjenigen, den sie bei der Verlosung gezogen hatte oder der ihr besser gesagt zugeteilt worden war, kaufen sollte.

Auf einem Blatt in ihrer Hand stand ein Name und nun galt es für die zu diesem Namen gehörende Person ein Geschenk, welches im Rahmen einer Weihnachtsfeier überreicht werden sollte, zu finden.

Und genau da begann der wirklich komplizierte Teil an diesem Problem, denn über diese Person wusste Mariah so viel wie eine Nonne über Sex.

Nämlich nichts...
 

Aber der Reihe nach...

Es hatte alles damit begonnen, dass die BBA eine gemeinsame Weihnachtsfeier für die verschiedenen Teams, die an der letzten Weltmeisterschaft teilgenommen hatten, organisieren wollte. Das war in sofern recht praktisch, da sich auch die eng miteinander befreundeten Teams nach der Niederlage der BEGA im Justice Five Turnier in alle Himmelsrichtungen verstreut hatten.

Im Zuge dieser geplanten Weihnachtsfeier war Tyson auf die unsägliche Glanzidee gekommen, eine Tradition, die über Robert er aus Deutschland kannte, gleich mit zu nutzen, um die Feier etwas interessanter zu gestalten.

Wichteln.

Auf gut Deutsch: Jeder schrieb seinen Namen auf einen Zettel und warf diesen in einen Lostopf. Dann wurde gezogen und anschließend musste man sich für seinen „Wichtel“ ein entsprechendes Geschenk einfallen lassen.

Da die Mitglieder der verschiedenen Teams über den gesamten Globus verstreut waren, wurde das Auslosen der Wichtelpartner einfach mit Hilfe der Datenbank der BBA erledigt und jedem Festteilnehmer eine Email mit dem Namen desjenigen, den er beglücken durfte, zugesandt.

Daran war an sich nichts wirklich Schlimmes oder gar Problematisches zu finden, doch kaum dass die Rosahaarige den Namen in der ihr zugesandten Email gelesen hatte, hatte sie sämtliche Farbe im Gesicht verloren.

Die ganze Veranstaltung hatte in ihren Augen den Sinn, dass sie den Zusammenhalt und das bessere Verständnis der Jugendlichen untereinander förderte. Aber das alles wäre wesentlich einfacher gewesen, wenn es sich bei ihrem „Opfer“ nicht gerade um jemanden gehandelt hätte, mit dem sie sich normalerweise überhaupt nicht verstand. Wenn sie nur seinen Namen hörte, fing sie innerlich an zu kochen, davon, in seine Nähe zu kommen, ganz zu schweigen.

Die Gründe dafür lagen zwar schon ein paar Jahre zurück, aber irgendwie war sie nie wirklich darüber hinweggekommen. Jemandem verzeihen zu können war eine Sache aber so etwas zog dann doch schon etwas größere Bahnen. Mit einer einfachen Entschuldigung, die im Übrigen auch nie gekommen war, wäre es hier nicht getan gewesen.

Und nun auch noch das.

Ein Weihnachtsgeschenk besorgen für Bryan von den Demolition-Boys.

Mariah glaubte sich zu erinnern, dass in der ersten Email, welche die anstehende Feier betraf, davon die Rede gewesen war, dass man ausnahmslos alle Teams einladen wollte. In die Verlosung kamen allerdings nur die Festbesucher, welche rechtzeitig zugestimmt hatten und als sie die Email mit dem Namen erhalten hatte, hatte sie einen Stoßseufzer zu Gott geschickt, in dem sie ihn gefragt hatte, was sie denn in ihrem Leben so fürchterlich falsch gemacht habe, um so bestraft zu werden. Was musste das russische Team auch vor Ablauf der Meldefrist für das Wichteln seine Teilnahme an der Feier bestätigen.

Und nun grübelte sie bereits seit mehreren Tagen über die Lösung des offenkundigen Problems aber aus irgendeinem Grund wagte sie es sich nicht, eines der anderen Mädchen um Rat zu fragen oder sie bekam einfach nicht die passende Gelegenheit dazu.

Viele wären auch als brauchbarer Ansprechpartner nicht in Frage gekommen. Julia, Salima und Mathilda kannte sie kaum und Queen und MingMing konnte sie nicht leiden. Die einzigen beiden in Frage kommenden weiblichen Wesen wären Emily und Hilary gewesen, aber beide waren viel zu beschäftigt mit ihren eigenen Wichtelkindern.

Während Hilary den ganzen Tag von nichts anderem zu reden schien, als dass ihr Geschenk an ihren Wichtel alles in den Schatten stellen würde, hatte sich Emily die meiste Zeit in ihrem Labor vergraben und bastelte an einer neuen „Wunderwaffe“, damit ihr Wichtel auch in Zukunft ungeschlagen sein würde. Es war also nicht schwer, eins und eins zusammen zu zählen und darauf zu kommen, dass die Wichtelpartner der beiden Mädchen Dauereisblock Kai Hiwatari und Mr. Ich-bin-der-Beste-mir-gehört-die-Welt Tyson Granger hießen.

Die beiden Mädchen hatten es gut. Für ihre Wichtel Geschenke zu finden, das war für sie offenbar relativ einfach. Tyson konnte man mit neuen Blades immer eine Freude machen und da Hilary ganz offenkundig schon lange ein Auge auf Kai geworfen hatte, meinte sie wohl, ihn mit diesem Geschenk für sich vereinnahmen zu können. Es war ein Wunder, dass er noch nicht mitbekommen hatte, wer ihn zu diesem Weihnachten mit einem Geschenk beglücken würde.

Das alles brachte die Rosahaarige auch nicht wirklich weiter in ihren Überlegungen und sie blieb kurz an einer Weggabelung stehen, um sich dort für einen der abzweigenden Gänge zu entscheiden.

Der durch den Schneefall in ein dezentes Weiß gekleidete Weihnachtsmarkt war riesig und in seiner Art einer der Ältesten der ganzen Welt. Die Stadt, die ihn beheimatete, war nicht zu unrecht Stolz auf ihren „Striezelmarkt“, der jedes Jahr Tausende von Besuchern in die Barockstadt lockte.

Und genau die Tatsache der Größe und der Vielfalt des Angebotes machten die Sache nicht gerade einfacher. Da waren die White Tigers nun schon extra nach Deutschland geflogen um dort außergewöhnliche Geschenke für ihre Wichtel zu besorgen aber gebracht hatte das bisher nichts.

Was wusste sie denn über den blassen, verschlossenen Jungen mit den weißlilanen Haaren, außer dass er in einer Abtei in Moskau aufgewachsen war und dass er bei der Weltmeisterschaft 2000 in Moskau ihren ehemaligen Teamkollegen und den jetzigen Bladebreaker Ray beinahe getötet hätte?

Nichts und genau da lag das Problem.

Versuche, über Kai möglichst unauffällig etwas mehr über ihn herauszufinden, waren schon im Ansatz gescheitert. Es war zwar bekannt, dass der Teamchef der Bladebreakers nicht viele Worte über seine Vergangenheit und seinen zweiten Teamwechsel zurück zu dem russischen Team verlor, aber sie hatte es trotz allem versucht und durfte eine Ansicht seiner kalten Schulter genießen, die sonst nur Daichi oder Tyson vorbehalten war.

Also stellte sich auch das als totes Ende heraus und sie war wieder genau da, wo sie angefangen hatte.

Aber was genau sollte man jemandem schenken, der vielleicht die Bedeutung der Worte Weihnachten und Nächstenliebe nicht einmal kannte?

Jemandem, dem dieses Fest vielleicht vollkommen egal war und der das erhaltene Geschenk wahrscheinlich am nächsten Tag ohnehin mit dem Papierkorb bekannt machen würde?

Mariah hatte sich schon oft gefragt, wie das Leben in der Abtei für die Jungen und Mädchen, so es denn dort welche gegeben hatte, eigentlich war. Kai sprach nicht darüber und von den Anderen hatte sie auch nur Bruchstücke und Vermutungen erfahren, denn niemand von den Außenstehenden wusste es genau.

Schon damals hatte sie sich gefragt, wie man in so einer grauenvollen Atmosphäre überleben konnte und ob der Alltag in dieser Abtei wirklich nur aus schlafen, trainieren, essen und wieder trainieren bestand. Nicht zu vergessen die angeblichen Schläge, die es gesetzt hatte, wenn man seine Auflagen nicht erfüllte und die rätselhaften Todesfälle, die es beim Training gegeben haben sollte.

„Wenn das alles stimmt, ist es kein Wunder, dass er so ist, wie ich ihn kennen gelernt habe... – In so einer Umgebung muss man ja vollkommen durchdrehen.“, murmelte sie, doch eine Stimme riss sie gleich darauf aus ihren Überlegungen.

„So verloren, wie du hier rumstehst, bist du auch gleich am durchdrehen. – So ein Weihnachtsmarkt kann ganz schön Stress verursachen, wenn man nicht weiß, wohin man zuerst schauen und was man überhaupt suchen soll, was?“

Mariah schrak aus ihren Gedanken hoch und blickte in ein paar schwarzgrauer Augen, über die ein paar rote Ponysträhnen hingen: Salima vom Team Psykick.

„Das kann man wohl sagen.“, gab die Angesprochene zurück und fröstelte leicht. „Und so wie du im Moment klingst, geht es dir genau so wie mir.“

Ein Nicken folgte. „Na das kannst du aber laut sagen. Wer immer auf die Idee mit dieser Wichtelaktion gekommen ist, hat hoffentlich genau so viel Probleme damit, wie wir! – Mein Team und ich, wir rennen hier schon stundenlang hin und her aber ein brauchbares Ergebnis zeichnet sich nicht ab... – Wenn man glaubt, was gefunden zu haben, findet man doch wieder noch was Anderes und dann kann man sich nicht entscheiden, was man kaufen soll...“

„Wem sagst du das...? – Aber wenn es mal nur das wäre...“

Salima legte den Kopf schief. „Du klingst, als ob du nicht gerade glücklich bist. – Hast du was dagegen, wenn wir ein Stück zusammen gehen? – Vielleicht fällt uns dann ja was ein.“

Mariah nickte. „Gern! Ich bin übrigens Mariah!“, sagte sie und streckte der Rothaarigen die Hand hin.

Diese ergriff die ihr angebotene Hand und lächelte. „Ich bin Salima! – Freut mich, dich kennen zu lernen.“
 

Eine halbe Stunde später schlenderten die beiden Mädchen einen der vielen Gänge entlang, ohne jedoch bisher einen entscheidenden Erfolg erzielt zu haben.

„Sag mal...“, begann die Rothaarige schließlich wieder. „Was würdest du jemandem schenken, der der geborene Sonnenschein in Person ist und der sich über jede Kleinigkeit freut...“

Mariah musste lachen. „Das klingt nach Max... – Das Problem ist, dass er sich über alles freut, was du ihm gibst. Bei ihm kann man vom Prinzip her nichts falsch machen und das macht es schwer, wenn man ihn mal überraschen oder wirklich mit einem Geschenk beeindrucken will...“

„Volltreffer... – Und welches glückliche Los hast du gezogen? – Wenn du es mir sagen willst... – Oder kannst...“

Die Rosahaarige stieß einen verzweifelten Seufzer aus. „Ich glaube, ich habe das perfekte Los gezogen um jemanden zur Verzweiflung zu bringen... – Ich kann den Kerl nicht mal leiden...“

Salima blieb stehen und wandte sich um. „Ich glaube du brauchst dringend jemanden, mit dem du über das Problem reden kannst. Du kommst ja wie ich aus einem ansonsten reinen Jungenteam und die sind dafür einfach nicht geeignet... – Da drüben ist ein Café und das wird uns bei der Kälte sehr gut tun. – Komm schon...“
 

Wenig später saßen die beiden Mädchen in besagtem Café und noch immer hatte Mariah kein einziges Wort über ihr Problem verloren.

Die ihr gegenüber sitzende Rothaarige wartete jedoch auf den ersten Schritt seitens der Chinesin. In einem Team wie den Psykicks hatte sie rasch lernen müssen, was das Wort Geduld bedeutete, denn die hatte keiner der drei Jungen.

Bis der Knoten dann endlich riss und die Rosahaarige begann, sich über ihren Wichtel auszulassen. Zwar nannte sie keinen Namen aber das war auch nicht nötig. Eingeweihte wussten gleich, über wen sie sprach und wen sie als >introvertierten Idioten< und >eiskalten, berechnenden Killer< bezeichnete.

„Weißt du eigentlich, wie das ist, wenn man jemandem, den man nicht mal leiden kann, den man vielleicht sogar hasst, an einem Fest der Liebe etwas schenken muss?“, beendete Mariah schließlich ihre Schimpftirade, welche Gott sei Dank noch kein allzu großes Aufsehen in dem Café erweckt hatte.

Salima schüttelte den Kopf. „Nein... – Das weiß ich nicht...“, gab sie geduldig zurück. „Aber ich weiß auch nicht genau, um was es geht... – Das ging aus deinem kleinen Ausbruch irgendwie nicht so ganz hervor.“, fügte sie hinzu. „Erzähl doch mal Genaueres.“

„Sorry... – Ich wollte dich nicht überfallen. – Willst du es wirklich wissen?“

„Ja!“

„Was sagt dir die Beyblade Weltmeisterschaft 2000 in Moskau?“

Die Rothaarige überlegte kurz. „Warte mal... – War da nicht der körperliche Angriff eines Bladers auf einen anderen? Während des Finales Bladebreakers gegen Demolition-Boys?“

„Ja... – Genau...“

„Oh... – Ich beginne dein Problem zu verstehen...“, gab die Japanerin zurück, während sie auf dem Stiel des mit dem Eiskaffee gebrachten Schirmchen kaute. „Das könnte durchaus in ein Problem werden, aber...“

Mariah hob den Kopf und sah die ihr gegenüber Sitzende leicht ungläubig an. „Aber? – Da gibt es kein Aber, das ist ein Problem! Und zwar ein sehr großes!“

„Mag sein... – Hast du dir eigentlich mal darüber Gedanken gemacht, warum er das getan hat?“

„Nein... – Wieso sollte ich?“

Salima blickte die Chinesin nachdenklich an. „Nun... – Für alles, was ein Mensch tut, gibt es Gründe. Niemand tut etwas, ohne einen bestimmten Anreiz dafür zu haben. Das weiß ich aus eigener Erfahrung...“

„Wie meinst du das denn jetzt?“

„Nun kurz vor der Weltmeisterschaft 2001 hat ein gewisser Dr. Zagart versucht, die vier heiligen Bit-Beasts, die sich im Besitz der Bladebreakers befinden, an sich zu reißen. Meine Freunde und ich gerieten in den ganzen Strudel hinein und wurden als Werkzeuge missbraucht um an die Beasts heranzukommen.“

Mariah sah auf. „Wie?“

„Zuerst klang es sehr verführerisch. Ein Team in unserer Stellung wäre niemals an Bit-Beasts herangekommen und so haben wir die Möglichkeit des Trainings mit den kybernetischen Kopien der vier heiligen Beasts natürlich auch genutzt. Verletzen wollten wir damit niemanden. Aber als wir merkten, dass uns diese Kopien zu kontrollieren begannen, war es schon zu spät, noch einen Rückzieher zu machen... – Wir wurden gezwungen, bis zum bitteren Ende gegen die Bladebreakers zu kämpfen.“

„Und dann?“

Salima lachte auf. „Wir haben Gott sei Dank verloren. – Es sah eng aus aber sie haben uns glücklicherweise bezwungen.“

„Das scheint dich ja zu freuen... – Oder?“

Ein Nicken war die Antwort. „Natürlich! Was denkst du denn? – Meinst du, uns hat das Spaß gemacht bis aufs Blut gegen jemanden zu kämpfen, der vorher unser Freund werden wollte?“

Mariah verzog das Gesicht. „Ich weiß genau, auf was du jetzt damit anspielst! Aber das ist nicht das Gleiche!“

„Sicher? – Wenn man dich so reden hört, dann könnte man im ersten Moment denken, dass du diesen Jungen wie nichts anderes auf der Welt verabscheust... – Aber eigentlich machst du dir, auch wenn du es nicht zugeben willst, doch sehr viele Gedanken um ihn...“

„Was willst du damit sagen?“

„Komm schon... – Seit wir in diesem Cafè sitzen, hast du von nichts Anderem gesprochen, als von ihm. Das legt doch den Schluss nahe, dass er dir eine Menge Kopfschmerzen bereitet.“

Mariah schnaubte kurz. „DAS kannst du aber laut sagen!“

„Aber vielleicht auch nicht nur in dem Maße, wie du das glaubst... – Du musst doch zugeben, dass du dich schon hin und wieder fragst, warum er das getan hat, nicht?“

Es dauerte einige Augenblicke bis Mariah reagierte. „Das schon... – Irgendwie.“, murmelte sie, bevor sie nachdenklich wurde. „Wenn ich wirklich ganz ehrlich bin, dann interessiert es mich schon, wieso alle, die ich kenne und die aus dieser Abtei kommen, so verschlossene und introvertierte Wesen sind... – Das habe ich mich schon immer gefragt.“

„Und hast du etwas zur Befriedigung deiner Neugier getan?“

„Ich bin Rays Vorschlag gefolgt und habe mit Kai gesprochen. – Aus dem ist auch nichts herauszubekommen. – Aber da ist noch etwas anderes...“

„Das da wäre?“

„Man bemerkt schon eine Veränderung zu früher. – Ich meine, wenn man den Unterschied zwischen dem Verhalten der Demolition-Boys zur Weltmeisterschaft 2000 und der letzten mal ansieht... – Sie sind lockerer geworden, auch wenn sie immer noch die totalen Einzelgänger sind... – Für sie existiert nur ihr Team und nichts anderes auf der Welt!“

Salima musste grinsen. “Du magst ihn, nicht wahr?”

Das war der Punkt an dem Mariahs Gesicht der Farbe einer reifen Tomate oder auch der Farbe von Talas Haaren, wahlweise auch den Haaren des Mädchens vor ihr, Konkurrenz machen konnte. „Nein!“, gab sie zurück, doch es klang nicht halb so überzeugt, wie es die Rosahaarige gern gehabt hätte.

„Und du glaubst, was du da sagst?“

„Natürlich! – Oder glaubst du, dass man jemanden mögen könnte, der den besten Freund beinahe getötet hätte?“

Die Rothaarige schüttelte erneut den Kopf. „Ich denke du machst dir was vor. – Das Problem ist aber anscheinend, dass du dir das nicht eingestehen willst. Du hast Angst davor, was deine Freunde oder auch jener betreffende Freund dazu sagen könnten, wenn du dich plötzlich mit so einem Typen triffst. – Du hast vor allem Angst davor, dass sie es nicht akzeptieren oder dich dafür dann ablehnen.“

„Du redest als ob ich grade gestanden hätte, dass ich lesbisch bin...“

„Geht doch in eine ähnliche Richtung, oder? – Immerhin hat der Junge keinen besonders guten Ruf und nun hast du Angst davor, dass man dir genau das vorhalten könnte. Dass du dich mit ihm triffst, obwohl er ein Killer ist, wie du es vorhin so schön ausgedrückt hast.“, sagte sie, bekam aber keine Antwort. „Ich mache dir einen Vorschlag. Wir gehen da jetzt wieder raus und dann suchen wir zusammen ein Geschenk für dein „Opfer“ aus. – Wenn er es bekommt, siehst du seine Reaktion und dann kannst du immer noch entscheiden, was du machst und ob du ihn ansprichst.“

Mariahs Kopf zuckte hoch und man konnte die Unsicherheit förmlich in ihren Augen lesen. „Mo... – Moment mal! – Ich kann doch nicht einfach...“

„Doch, du kannst! Und jetzt komm mit“
 

Das war vor vier Tagen gewesen.

Inzwischen war das chinesische Team wieder in Tokio angekommen und hatte dort eine Hotelsuite bezogen.

Mariah musste zugeben, dass Salima in Sachen Aussuchen von zum Beschenkten passenden Gaben ein echtes Naturtalent war. Die Rothaarige hatte ihr nicht nur dabei geholfen, das passende Geschenk zu finden, nein, sie hatte es auch so gedeichselt, dass dieses Geschenk erstens ausdrückte, dass sich die junge Chinesin für den Jungen interessierte und dass es auch durchaus mehr als Freundschaft sein konnte. Es war wie eine Art Vorschlag gestaltet, den man annehmen oder ablehnen konnte.

In dem kleinen Päckchen, das sie bereits bei der BBA abgeliefert hatte, befand sich eine kleine Statue eines sprungbereiten Tigers aus goldbraunem Bernstein sowie ein Glück bringender Anhänger mit einigen chinesischen Schriftzeichen.

Das hatte folgende Gründe. Laut Salima galt der Bernstein als Heil- und Schutzstein, der Ängste nehmen und Lebensfreude schenken sollte. Die Tigerstatue kam daher zu Stande, dass die beiden Mädchen ausgerechnet hatten, dass Bryan Jahrgang 1986 war, was ironischerweise dem chinesischen Sternzeichen des Tigers entsprach. Sprungbereit deshalb, weil das seine Kämpfernatur symbolisierte.

Die Rothaarige war der Meinung gewesen, dass dieses Geschenk am besten für den Jungen passte und dass es auch etwas war, das er nicht gleich am nächsten Morgen wegwerfen würde, denn es war schließlich etwas, was ihn persönlich betraf und zu ihm passte.

Was den Anhänger betraf so würde sich der Junge etwas anstrengen müssen, um herauszufinden, was er bedeutete. Denn die Rosahaarige bezweifelte, dass er die chinesischen Schriftzeichen, die sie mit dem Kalligraphiefüller darauf verewigt hatte, würde lesen können.

Insgeheim musste das Mädchen lächeln. Salima hatte recht gehabt, als sie ihr förmlich vorgeworfen hatte, dass sie sich mehr für den Jungen interessierte, als sie zugeben mochte. Ob es Liebe war, was sie für ihn empfand, konnte sie in diesem Augenblick nicht sagen, aber zumindest war der feste Wunsch da, den Blasslilahaarigen näher kennen zu lernen und das Interesse, mehr über ihn zu erfahren. Jetzt blieb nur noch abzuwarten, wie der Junge auf das durchaus von Herzen kommende Geschenk reagieren würde.

Die Stimme ihres Bruders riss sie jedoch aus ihren Gedanken. „Mariah? – Kommst du?“

„Ja! Ich bin gleich da!“, gab sie zurück, bevor sie sich ihren Mantel überwarf und dann mit ihrem kleinen Rucksack in der Hand aus dem Zimmer rannte.
 

Als die White Tigers schließlich den Veranstaltungsort, bei dem es sich um den Dojo von Tysons Großvater handelte, erreichte, waren die meisten der anderen Teams bereits anwesend. Abgesehen von den Bladebreakers, die dort ohnehin Stammgäste waren, hatte die BBA wirklich jedes existierende Team eingeladen.

Der Dojo war liebevoll dekoriert, es gab einen riesig anmutenden Weihnachtsbaum, der wohl aus einem der Wälder von Roberts Familie stammen musste, da dieser das Edelholz in den höchsten Tönen rühmte. Davor befand sich ein mit einem Tuch abgedeckter Tisch, auf dem die Geschenke bereits drapiert waren und nur darauf warteten, ihren zukünftigen Besitzern ausgehändigt zu werden.

Außerdem hingen überall Lichterketten, von denen die Worte „Merry Christmas“ herableuchteten und an fast jeder Ecke befanden sich Kieferngestecke mit Kerzen und einigen roten Kugeln. Zudem duftete es im ganzen Raum nach Räucherkerzen, Tee und Weihnachtsstollen.

Während sie sich einen kurzen Überblick verschaffte, konnte sie Salima entdecken, die ihr fröhlich zuwinkte, kaum dass sie ihre neue Freundin bemerkt hatte. Die Rosahaarige nickte ihr zu, bevor sie mit ihren Blicken nach dem Jungen, dessen Geschenk ihr so viel Kopfschmerzen bereitet hatte, suchte. Sie entdeckte ihn auch, aber er war umringt von seinen Teamkameraden und daher war vorerst kein Herankommen möglich.

So schwer es ihr auch fiel, aber sie musste warten, bis die Geschenke verteilt wurden und so kam es ihr sehr gelegen, dass sie von ihren Teamkameraden zu einem Tisch, an dem es sich die Bladebreakers gemütlich gemacht hatten, gezogen wurde.

Mit jeder Minute die allerdings verging, wurde ihre Nervosität größer und sie musste mehrfach tief durchatmen, um sich selbst zu beruhigen.

‚Jetzt bloß nicht durchdrehen!’, schalt sie sich in Gedanken. ‚Die Anderen denken sicher schon sonst was von mir...’

„Was ist denn mit dir los?“, wollte Ray wissen, nachdem er seine langjährige Freundin eine Zeit lang beobachtet hatte. „Du wirkst so aufgeregt, wie schon lange nicht mehr...“

Max, der eben von seiner Mutter zurück wieder an den Tisch kam, musste grinsen. „Es sieht ja fast so aus, als könne da jemand die Bescherung absolut nicht abwarten!“, stellte er lachend fest.

‚Das könnte hinkommen...’, schoss es der Rosahaarigen durch den Kopf. ‚Aber nicht ganz so, wie ihr euch das jetzt vielleicht denkt...’, fügte sie hinzu und musste schmunzeln, was Max zu der Aussage anregte, wie Recht er doch mit seiner Behauptung gehabt hatte und sie glaubte auch, Kai etwas von wegen >Kleinkind< murmeln zu hören.

Aber das alles war ihr egal.

Hauptsache, es war endlich soweit und sie bekam Gewissheit über die Antwort auf ihre ungestellte Frage.

Welche war erst einmal egal; es war zunächst wichtig zu wissen, woran man eigentlich war, bevor man sich weitere Hoffnungen machte.
 

Etwas mehr als eine Stunde später war es endlich soweit.

Die Übergabe der Geschenke ging viel zu schnell vorbei und Mariah war ohnehin zu sehr mit sich und ihren Gedanken beschäftigt, um sich noch weiter darum zu kümmern. So holte sie sich ihr Päckchen ab und setzte sich dann wieder auf ihren Platz.

Gedankenverloren packte sie schließlich ihr Geschenk aus und schien sich nicht wirklich dafür zu interessieren, was es enthielt. Umso überraschter war sie dann jedoch, dass sie ein kleines russisch/chinesisches Wörterbuch sowie einen wunderschönen schwarzen Seidenschal, den sie auf dem Weihnachtsmarkt bewundert hatte, aus dem dunkelroten Geschenkpapier holte.

Etwas ratlos hob sie das Buch an, als im selben Moment ein schmales Kärtchen heraus fiel. Als sie die Aufschrift sah, war sie um so überraschter.

»Wenn du dir schon unbedingt einen russischen Eisklotz angeln willst, dann solltest du erstens vorbereitet sein und dich zweitens warm anziehen... – Kai«

Auf den leicht verständnislosen Blick, den sie ihm schenkte, bekam sie zunächst nur einen neutralen Blick als Reaktion, aber je länger sie den Teamleader der Bladebreakers ansah um so sicherer wurde sie, dass er sie ganz leicht anlächelte. Er wusste also Bescheid und die Tatsache, dass er ihr den Schal, den sie während des Weihnachtsmarktbummels mit Salima bewundert hatte, gekauft hatte, ließ ebenso auf eine Einmischung der Rothaarigen schließen.

Irgendwie schien das Mädchen an diesem Weihnachten überall gleichzeitig zu sein. Warum sie das tat und wieso sie Kai erzählte, was er ihr am Besten schenken könne, wusste die junge Chinesin nicht, aber sie ahnte, dass sie nicht die einzige Bladerin war, die sich einen Eisklotz, wie Kai es ausgedrückt hatte, angelte.

Oder zumindest den Versuch startete, sich einen zu angeln...

Mariah wusste, dass sie sich bei der Rothaarigen unbedingt für ihre Hilfe bedanken musste, doch als ihr suchender Blick sie endlich gefunden hatte, war sie nicht allein. Bryan stand vor ihr, das von Mariah erhaltene Päckchen in den Händen und ließ sich anscheinend gerade die chinesischen Schriftzeichen übersetzen.

Man konnte förmlich sehen, wie seine Augen immer größer wurden, nachdem er den Inhalt der Nachricht verstanden hatte. Unschlüssig blieb er zunächst noch einen Moment stehen, wandte sich dann aber um und ging zu seinen Teamkameraden zurück.

Das ließ jetzt mehrere Schlüsse zu. Entweder es war ihm egal, was auf der Nachricht stand oder aber er musste den Inhalt erst einmal verdauen. Möglichkeit Nummer drei war allerdings, dass er jetzt in diesem überfüllten Raum nicht mit ihr reden konnte oder wollte und sie deshalb ignorierte.

Das Mädchen beobachtete, wie er sich wieder zu seinen Teamkameraden setzte, anschließend die Tigerstatuette aus der Verpackung holte und sie sich genauestens von allen Seiten betrachtete, bevor er sie vorsichtig wieder in die schützende Holzkiste zurücksteckte. Ganz offensichtlich schien er sie für wertvoll zu halten und sie keinesfalls beschädigen zu wollen, was zumindest schon mal ein gutes Zeichen war. Danach nahm er den beschrifteten Anhänger wieder in die Hand und drehte ihn ein paar mal unschlüssig hin und her.

„Davon, dass du ihn nur beobachtest, wirst du auch nicht erfahren, was er über das Geschenk denkt.“, sagte Kai plötzlich leise. „Und bevor du mich jetzt fragst: Ja, ich weiß ganz genau, was auf dem Anhänger steht und die Idee, wie du es mit ihm angehst, gefällt mir sehr gut. – Wenn du meine Meinung hören willst, dann solltest du mit ihm reden. Und zwar jetzt, denn sonst tust du es nie.“

„A... – Aber... – Ich kann doch nicht... – Hier... – Vor allen...“

Kais rubinrote Augen funkelten auf. „Warum nicht? – Gesetzt den Fall, das wird etwas mit euch Beiden, dann wirst du es ohnehin nicht lange geheim halten können, vor allem nicht vor Ray oder gar deinem Team. Und wenn du dir wegen seiner Teamkameraden Sorgen machst... – Das musst du nicht. Tala ist harmlos, Spencer ein Sprücheklopfer und Ian, den Kampfzwerg des Teams, brauchst du gar nicht beachten.“, erklärte er, bevor ihm etwas einfiel. „Sag mal hast du eigentlich deinen Namen auf den Anhänger geschrieben?“

„Nein... – Vergessen...“, murmelte sie.

Kai schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Na du bist mir ja vielleicht ein Held, wie er im Buche steht... – Wie soll er denn dann wissen, von wem das ist? – Salima wird es ihm sicher nicht gesagt haben... – In der Beziehung ist sie schweigsam wie ein Grab...“

„Kai, ich...“

Doch der Graublauhaarige war unerbittlich. „Du hast jetzt die Wahl... – Entweder du gehst zu ihm hin oder ich gehe hin und hole ihn her...“

„Was habt ihr denn da zu tuscheln?“, wollte Kevin, dem nun die schon mehrere Minuten andauernde Flüsterei zwischen Kai und Mariah langsam aber sicher unheimlich wurde, wissen.

Kai grinste verschmitzt. „Ich nutze nur die Taktik an, die ein gewisser Jemand, dessen Namen ich jetzt nicht nennen will, vor ein paar Wochen angewandt hat...“

„Die da wäre?“, wollte der Kleine wissen.

„Der Zweck heiligt die Mittel, gleich gefolgt von einer kleinen Erpressung. – Und nun mach schon, Mariah! – Jetzt oder nie!“

Das schien zu wirken. Mit deutlich sichtbar zitternden Fingern erhob sich die Rosahaarige von ihrem Sitzplatz, begleitet von den verwirrten und fragenden Blicken der Bladebreakers und ihrer Teamkameraden. Sie atmete einmal tief durch und ging dann langsam in Richtung des Tisches der Demolition-Boys.
 

Dort war Bryan offenbar immer noch am Herumrätseln, von wem er das Päckchen zusammen mit der Nachricht erhalten hatte.

»Ich hoffe, du findest Gefallen an deinem Geschenk und gibst mir die Chance, dich einmal besser kennen zu lernen.« Das war der Satz, der auf dem Anhänger gestanden hatte.

Es war zwar einerseits schön, eine solche Nachricht und das damit verbundene Gefühl, gemocht und akzeptiert zu werden, zu bekommen, aber was nützte einem das, wenn man nicht wusste, von wem es war?

Nichts und genau da lag das Problem.

Nachdenklich starrte er auf den Anhänger und ließ seinen Blick dann noch einmal über die Tigerstatuette aus Bernstein schweifen. Auf dem beiliegenden Zettel war auch die Erklärung ihrer drei Bedeutungen gewesen. Aber das warf wieder die Frage auf, wer ihm sein chinesisches Sternzeichen mit dem Wunsch für die Beseitigung der Ängste und zum Schenken von Lebensfreude überreichte. Die Auswahl an möglichen Kandidaten in dem sonstigen Trainingsraum des Dojos war groß genug, aber wer kam in die engere Auswahl?

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Tala ihn plötzlich mit dem Ellbogen anstieß. „Hey...“

Bryans Kopf zuckte nach oben, so dass er seinen Teamleader ansehen konnte. „Hm? – Was ist?“, wollte er wissen.

„Wir bekommen Besuch...“

„Was? – Wo?“

„Da...“, sagte der Rothaarige und deutete auf die sich dem Tisch nähernde Chinesin.

„Was können wir denn für dich tun?“, wollte Ian wissen, nachdem die sichtbar nervöse Rosahaarige am Tisch stehen geblieben war und die Jungen musterte.

„Äh... – Also... – Ich wollte dich mal was fragen...“, begann sie stotternd und betete in Gedanken, dass sie nicht allzu rot werden würde, jetzt, da sie es wagte, ihn anzusprechen.

Ian legte den Kopf leicht schief. „Mich?“, fragte er erstaunt, als Mariah den Kopf schüttelte. „Wen dann?“, wollte er wissen.

„B... – Bryan...“

Der Blasslilahaarige sah sie an. „Ja?“

„Ich... – Ich wollte wissen... – ...wollte wissen, ob dir...“, stotterte sie, bevor sie die Augen schloss und noch einmal tief durchatmete. „Ich wollte wissen, ob dir mein Geschenk gefallen hat!“

So!

Jetzt war es raus.

Die Stille, die sich gleich darauf am Tisch der Demolition-Boys ausbreitete, war beinahe fühlbar und das Mädchen zog den Kopf leicht ein.

„Das ist...“ , begann Tala und Ian vollendete den Satz, während beide Jungen auf die in ihrer Kiste ruhende Statuette und den Anhänger deuteten. „...von dir?“

Mehr als ein Nicken brachte die Chinesin allerdings nicht zu Stande.

‚Warum sagt er denn nichts?’, dachte sie. ‚Wieso habe ich plötzlich das Gefühl, als hätte ich mich vor seinen Teamkameraden gerade vollständig zum Obst gemacht?’, fügte sie in Gedanken hinzu und drehte sich im nächsten Moment um ‚Wie konnte ich nur denken, dass ausgerechnet er...’

„Warte!“

Mariahs Kopf zuckte hoch.

Hatte er gerade wirklich....

Scheu wandte sie ihren Kopf wieder dem Tisch zu, wo sich der Blasslilahaarige zu diesem Zeitpunkt bereits von seinem Stuhl erhoben hatte.

„Du hast mir dieses Geschenk zusammen mit dieser Notiz gemacht?“, wollte er wissen und seine Stimmlage ließ keinen Schluss zu, wie er wirklich darüber dachte. Sie klang ganz ruhig und neutral, fast so, als würde ihn die Antwort auf seine Frage nicht wirklich interessieren.

„Ja...“, gab sie leise zurück, während er auf sie zukam. Dass sie bereits Mittelpunkt des Interesses bei einigen anderen Festteilnehmern waren, schienen Beide nicht zu bemerken.

Einen Augenblick lang standen sich der Russe und die Chinesin nur gegenüber, bevor er endlich anfing zu sprechen.

„Weißt du... – Mir hat noch niemand in meinem Leben ein solches Geschenk gemacht. Um ehrlich zu sein haben wir zu dieser Feier nur zugesagt, weil Kai uns dazu angestachelt hat, endlich mal unter Leute zu gehen. – Und als wir von dieser >Wichtelaktion< erfuhren, hätte ich mit sonst was als Geschenk gerechnet. Aber nicht damit! Schon wenn man es sich ansieht, merkt man, dass du dir darüber sehr viele Gedanken gemacht hast.“

Wieder erfolgte ein scheues Nicken. Ihm zu sagen, dass sie Hilfe hatte, traute sie sich in diesem Moment nicht wirklich.

„Es gefällt mir sehr! – Wirklich!“, fuhr er fort und Mariahs Herz machte innerlich einen Sprung.

„Das freut mich.“, sagte sie leise.

„Und da ist noch was...“, sagte er und lächelte leicht, was etwas war, das wohl noch niemand bei ihm jemals gesehen hatte. „Nach dem, was ich getan habe, hätte ich es mir nie gewagt, dich zu fragen, aber jetzt warst du schneller als ich... – Ich würde dich aber auch sehr gern näher kennen lernen.“

Die bernsteinfarbenen Augen der Chinesin weiteten sich erstaunt. Hatte er eben wirklich gesagt, dass er sie auch...?

Ja, er hatte es gesagt...

Das war der Punkt, an dem sich Mariah nicht mehr beherrschen konnte. Ohne lange drüber nachzudenken, kam sie auf ihn zu und umarmte den von dieser Aktion vollkommen perplexen Jungen.

„Danke!“, schniefte sie.

Bryan musste leicht lachen. „Wieso dankst du mir? – Ich muss dir danken!“

„Egal...“, gab sie leise zurück. „Ich bin nur glücklich, das ist alles.“

Der Junge legte leicht einen Arm um sie. „Na dann... – Willst du dich ein Bisschen nicht zu uns setzen?“

„Gern!“
 

Vom Tisch der Bladebreakers aus beobachtete Kai das Treiben am Tisch seines zweiten Teams. Bryan konnte sich aber auch anstellen. Fast wäre es schief gegangen, aber jetzt war alles so, wie es sein sollte.

Wenn er sich allerdings die teilweise fassungslosen Gesichter der mit ihm am Tisch sitzenden Blader so ansah, da war an dieser Stelle eine gute und vor allem glaubwürdige Erklärung notwendig.

Aber darum konnte man sich auch später noch kümmern.

Er ließ seinen Blick vom Tisch der Russen hinüber zum Tisch der Psykicks schweifen, die gerade eifrig mit den Majestics über etwas diskutierten, was er aufgrund der Entfernung nicht verstehen konnte.

Darum ging es ihm aber nicht. Er suchte nur den Augenkontakt zu der Person, die ihm bei diesem kleinen Kupplungsplan sehr geholfen hatte.

Salima erwiderte seinen Blick, zwinkerte ihm zu und zeigte ihm dann das Victoryzeichen.

Kai nickte knapp.

Mission erfolgreich beendet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Phase
2014-08-06T08:40:17+00:00 06.08.2014 10:40
Auch diese Geschichte ist wirklich sehr süß geworden. Ich hätte ja echt nicht erwartet, die feurige Mariah jemals so unbeholfen zu erleben, aber allem Anschein nach ist sie wirklich sehr verunsichert, was ihre Gefühle betrifft.
Für mich persönlich ist es gerade ob des Ende des Mangas immer ein bisschen ungewohnt, Mariah mit anderen Figuren als Ray zu verkuppeln (wobei ich das in einer meiner FFs ja auch mache...), aber BryanxMariah ist in deiner Darstellung hier natürlich ein sehr süßes Pärchen.
Ich finde es ja witzig, dass Mariah an der einen Stelle denkt, dass Bryan sie jetzt erst Mal bewusst ignoriert – aber allem Anschein nach hatte sie ja nicht mal mit übermitteln lassen, von wem das Geschenk stammte.
Kais und Salimas Plan ging damit dann auch erfolgreich auf – das ist schön! Da haben die beiden zwei Beyblader aber ziemlich glücklich gemacht.
Ich frage mich nur, ob der Weihnachtsabend für die übrigen Demolitionboys auch angenehm war, oder ob es nur für Bryan so einen schönen Verlauf nahm...
Die Geschichte ist sehr schön geschrieben und auch wie Stück für Stück Mariah sich ihren tatsächlichen Gefühlen annähert ist schön. Wie gesagt, bin ich etwas verwundert, dass sie am Ende so verunsichert und zurückhaltend ist, ansonsten gefällt mir die Darstellung gut!
Allerdings muss ich Salima durchaus widersprechen, was ihre Standpauke angeht. Ich glaube, ich wäre auch nicht sooo angetan davon, wenn ich jemanden beschenken müsste, den ich nicht mag. Dennoch würde ich mir Mühe geben und mir Gedanken machen – ohne das jedwedes Interesse an einer tieferen Bekanntschaft mit der Person besteht.
Den Einwand mit dem Einfluss der Abtei und dem Vergleich mit dem Einfluss durch die Cyber-Bitbeasts finde ich wirklich gut und ich kann auf der Basis auch verstehen, dass für Mariah ein gewisses Interesse besteht, Bryan besser kennen zu lernen. Aber diese Zuneigung, die da durchschimmert, damit tue ich mir ein bisschen schwer, die nachzuvollziehen. Gerade weil die beiden so wenig Kontakt zueinander hatten, können sie sich ja eigentlich nur schwer einschätzen...
Aber soviel zu meinen wirren Gedanken. Alles in allem eine wirklich schöne Geschichte mit Bryan und Mariah. Schön, dass die beiden so im Vordergrund standen und auch Salimas Rolle in der Geschichte fand ich gut gewählt.


Beyblade-Rekommentar
Von:  Majesticsiten
2014-01-05T02:20:28+00:00 05.01.2014 03:20
Diese Geschichte ist wirklich süß. An sich mag ich das Pairing Mariah/Bryan sowieso sehr gerne, und diese Geschichte ist wirklich putzig.

Die Idee, dass die Teams zusammen Weihnachten feiern und dabei wichteln sollen finde ich wirklich gut, auch wenn ich es etwas übertrieben finde, dass die Teams nach Deutschland fliegen, um Wichtelgeschenke zu kaufen – kein Geschenk würde den Flugpreis rechtfertigen, zumal es ja auch außerhalb Deutschlands die Tradition des Secret Santa gibt. Natürlich ist es ein interessantes Detail, und bestimmt freuen sich alle auch darüber, mal einen Weihnachtsmarkt zu sehen, aber irgendwie will mir das nicht in den Kopf. >.<

Wie sich Salima und Mariah langsam anfreunden finde ich super beschrieben, auch wenn ich es etwas überraschend finde, dass Mariah auf einmal in Bryan verschossen ist, so ganz ohne Vorwarnung. Aber andererseits weiß man ja auch nicht die längere Vorgeschichte der Geschichte. ;)

Den Ort für die Weihnachtsfeier finde ich auch ungewöhnlich – zum einen ist Japan nicht unbedingt für seine christliche Tradition bekannt, zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob der Dojo tatsächlich groß genug für alle Teams ist – und ob der Fußboden es so gutheißen kann, wenn die einfach mal ne Nordmanntanne draufstellen. Harz und Bambusmatten – keine gute Kombination. xP

Das Wichteln selbst finde ich toll, auch wie due die Problematiken der Figuren beschreibst, und wie Bryan total ratlos ist. Nur als Mariah dann zu den DemolitionBoys geht, geht die Story für meinen Geschmack etwas zu schnell, dass Bryan auf einmal so happy und begeistert ist und sofort vor allen reagiert und lacht… ich weiß nicht, das fand ich schon sehr OOC, irgendwie. Eine ruhigere Reaktion mit Nachklapp hätte mir eher zugesagt (aber andererseits muss man auch irgendwann zum Punkt kommen).

Insgesamt aber eine wirklich süße Geschichte, mit einem gewissen Awww-Effekt am Ende. =3




Beyblade-Rekommentar

Antwort von:  Venka
05.01.2014 13:08
Vielen lieben Dank für das Kommi. Habe mich sehr drüber gefreut.

> Natürlich ist es ein interessantes Detail, und bestimmt freuen sich alle auch darüber, mal einen Weihnachtsmarkt zu sehen, aber irgendwie will mir das nicht in den Kopf. >.<

Da bist du nicht die einzige :) Das haben mich schon ein paar gefragt, warum ich sie ausgerechnet dahin geschickt habe. - Na ja, ich bin Dresdner und liebe unseren Weihnachtsmarkt, der einer der ältesten in Deutschland ist. - Ich konnte mir es einfach nicht verkneifen, einen anderen Grund gibts net. :)

Was den Feierort angeht, da bot sich der Dojo irgendwie an, die Schlösser der Majestics habe ich in dem Moment geistig ausgeblendet, deswegen fand es da statt. :)

Vorgeschichte kommt vielleicht noch, immerhin kam dieses Jahr die hier dazugehörende FF, die erklärt, warum Kai und Salima gemeinsame Sache machen. - Denn Phoenix Heart gehört vor diese FF. :)

Ja, so ganz zufrieden bin ich inzwischen mit dem Ende auch nicht mehr. :) Aber wie du sagst, man muss mal zum Ende kommen und es sollte darauf ja auch hinauslaufen, dass die zwei zusammen kommen. :)

Nochmals vielen Dank!

LG

Venka
Von:  Bryan_Chan
2009-01-14T20:52:20+00:00 14.01.2009 21:52
Moaaa... ich liiiebe die Story... die is ja soso Haaammaaa,..... ich mein voll witzig und so... so wie mans sich im richtigen Leben auch vorstellen würde... Echt Genial geschrieben.
LG
Bry♥
Von:  shiory
2008-12-21T16:14:40+00:00 21.12.2008 17:14
stille nacht heilige nacht alles schläft xD *sing*
ok fats alles XDDD nahcme ich heir träller müssen alle wach sein xD

sehr sehr geil^^ und süß wie kai und sali verkuppler spielen also 1a xD
sweet sweet^^

shio
ps: bin ich die schnappszahl 11? cool xD
Von:  Ahnashawn
2008-04-13T08:43:42+00:00 13.04.2008 10:43
°0°
....
*Stille*
....
WWWWWWWWAAAAAAAAAIIIIIIIIIII!!!!!
*quietsch*
*rot werd*
Ist das cute!!! ^////^
*sprachlos ist*
Ich weiß schon, warum ich Weihnachten so liebe!!
*schwärm*
*Sternchen-Augen hab*

Weißt du, dass ich beim Lesen deines One-Shot richtig rot geworden bin?!
Die Zwei waren ja richtig niedlich! Mariah total schüchtern und Bryan hatte keinerlei Plan! ^-^
Aber ich kann mich gut in Mariah hinein versetzen. Es ist wirklich schwierig, ein passendes Wichtelgeschenk zu finden, besonders wenn der Wichtel einer der Demolition Boys ist..
Das wäre ja eine Mammutaufgabe!!! °0°"
Wie soll man da was Passendes finden!?
*drop*
Aber Mariah und Salima haben das perfekt gelöst! ^^
...
*seufz*
Ich will wieder Weihnachten haben...
*schmacht*

Bei Kais Geschenk und der beiliegenden Notiz musste ich echt lachen!
Er hat voll ins Schwarze getroffen! Richtig unheimlich, wie er in andere hinein sehen kann. ^^"
Auch wenn er dabei etwas Hilfe von Salima hatte! XD
Bryan-kun hat mir besonders gut gefallen! Ich konnte mir richtig vorstellen, wie er auf sein Geschenk reagiert hat. Muss ein richtig schönes Gefühl für ihn gewesen sein, da die Demolition Boys in der Abtei bestimmt nicht ein Geschenk gesehen haben. Besonders keines, was mit soviel Liebe ausgesucht wurde..
^////^
Ich freue mich für ihn!!
Die beiden sind echt zuckersüß!!
Ich wäre am liebsten dabei gewesen, denn die Gesichter aller Beteiligten waren bestimmt unbezahlbar!
*Digicam zück*
Das Ende war klasse! Salima mit Victory-Zeichen und Kai am Lächeln!
Die beiden Verkuppler!! XD
Sollten eine Agentur aufmachen, um Singles zu verkuppeln!
*lach*

Dein One-Shot hat mich echt angetan und meine Begeisterung für Weihnachten und seine Traditionen noch verstärkt! ^^
Ich werde mir für den nächsten Winter vornehmen, den Dresdner Weihnachtsmarkt zu besuchen!
Und ich wäre begeistert, wenn es mehr solcher schönen Weihnachts-FF's geben würde! ^///^
*1+ und favo*
Hab immer noch Herzklopfen und verzaubert!! ^-^

Your Ahna
Von:  Rowan11
2008-02-26T18:48:39+00:00 26.02.2008 19:48
Richtig schön niedlich! ^^ Ist toll geworden und du hast die ganze Sache toll erfasst!

Ich mag die Story!^^

lg
row-chan
Von:  Torao
2008-01-13T19:02:46+00:00 13.01.2008 20:02
Netter OneShot. =)
Das Hauptpair war nicht ganz mein Fall (ebenso wie die Andeutung am Anfang zum Nebenpair Kai x Hilary *grusel*), weil ich Bryan nicht sonderlich mag, aber es hatte was exotisches – typisch dass shibui sich so was gewünscht hat. XD
Fand es daher auch schade, dass Rei nur ein guter Freund war. Befürworte es in diesen Fällen eher, wenn sie sich trennen, einer einen Seitensprung wagt oder sie erst durch das andere Pair irgendwie zusammenkommen. x3

Die Wichtelaktion in die FF einzubauen, fand ich gar nicht mal so schlecht, auch wenn Weihnachten kein weitverbreitetes Fest in Ostasien ist und mir das in diesem Punkt doch etwas alles zu christlich erschien.
Ich war daher zunächst auch etwas irritiert, was den Schauplatz angeht: „Weihnachtsmarkt in Japan? Hö? oO" Aber ich wurde dann ja zum Glück aufgeklärt, wobei ich mich jetzt wundere, warum ausgerechnet Deutschland? Dieses Land ist doch im Grunde ein Kaff, im Vergleich zu den USA oder so.

Was mich gestört hat war auf der zweiten Seite, als Salima im Grunde von der 2. Staffel berichtet hat und Mao ihr von der 1. WM erzählte. Bin kein großer Freund von solchen ‚Nacherzählungen’ – als Fan kennt man die Story schließlich. Da hättest du es vielleicht geschickter lösen können, wenn du an Salimas Stelle z.B. Emily gesetzt hättest oder einfach davon ausgegangen wärst, das beide die Vorfälle in den Medien mitbekommen haben. -___^
Mir gefiel es sehr gut, dass du so viele Dialoge gebracht hast, da erst dadurch eine Geschichte lebendig wird. ^^ Viele meinen Handlung alleine würde reichen. xD Nur wozu brauchst du all die Gedankenstriche zwischen den Sätzen, wenn ich mal so fragen darf?! @___@

Aber das Geschenk und die Karte von Kai war geil. *lach* Ich hab’ echt geschmunzelt. Aber Salima ist auch eine Tratschtante, auch wenn sie ihr nur helfen wollte. xD
Nur war Kai dann zu hilfsbereit... der ist viel ignoranter bei solchen Dingen. ^^’
Wobei wie er die Jungs dann beschrieben hat... also wie harmlos Yuriy ist, lasse ich mal im Raume stehen. *rofl* Nya, gut in dem Punkt würde er wohl nix sagen. -___^
Die letzten drei Sätze gefielen mir persönlich am besten, auch wenn ich Kai durch z.B. Max ersetzt hätte.

Ansonsten wären nur noch ein paar vereinzelte Tippfehler anzumerken, die aber nicht von großer Rede sind. -___^
Hoffe, meine Kritik ist erträglich. Auch wenn ich vielleicht etwas hart war, weil mir dein Stil nicht zu 100% zusagt, ich einfach die Pairs nicht mag und die Charas eben z.T. ooc finde, was ich ebenfalls ablehne. Liegt also eigentlich nur an meiner persönlichen Einstellung. Gibt genug, die das anderes sehen. ^___^

LG Ly x3
Von:  howling_wolf
2008-01-13T10:27:12+00:00 13.01.2008 11:27
ich fand den OS sowas von süß geschrieben
und ich muss sagen mir hat deine ff mit am besten gefallen von der ganzen Wichtelaktion
ich fand auch die idee, das die beybladecharaktere auch so eine Wichtelaktion gemacht haben, das hat ziemlich gut auch auf unsere situation gepasst
ich fand das auch klasse das Kai die verkupplungsrolle hatte und das pair fand ich auch toll, es war auch glaub ich die erste ff die ich gelesen habe und dieses pair hatte

lg howling_wolf
Von:  Blackwolf
2008-01-08T14:10:09+00:00 08.01.2008 15:10
Okay....

CUTE!
Wás anderes fällt mir nicht ein!
Die Idee, dass du das Thema "Wichteln" bei einer Wichtel-FF einbringst, finde ich wirklich toll... und irgendwie so naheliegend... O.o Mir ist das nicht in den Sinn gekommen... *seufz*
Also dsa Pair BryanXMariah hat schon was, obwohl ich sagen muss, dass ich eigentlich ein RayXMariah-Fan bin...
Aber in letzter zeit bin ich sowieso für ganz neue Pärchen offen! xD
Mich kann nichts mehr schocken! *nach einer KennyXMariah-FF sucht*

Blackwolf

P.S: Kai ist einfach genial... ^-^

Von: abgemeldet
2008-01-08T09:22:38+00:00 08.01.2008 10:22
Kihihihi Ich liebe deine Stories. Und die ungewöhnlichen Paare darin. *smile*
BlackCrow17


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