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Fallen in Love when I saw you

von

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... when I saw you

„Morgen Koi“ weckte Ren seinen kleinen Koibito freudestrahlend, während die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer fielen.
 

„Mhm“ murmelte Masami verschlafen.
 

Grinsend beobachtete Ren, wie sich sein süßer Wirbelwind zur Seite drehte und weiterschlafen wollte. Zumindestens noch. Denn dieses kleine Detail wollte Ren jetzt ändern.
 

Er beugte sich zu seinem geliebten Wirbelwind herunter und stahl ihm einen morgendlichen Kuss. Dazu fuhr er genüsslich über die ihm dargebotenen Lippen, welche sich nur träge öffneten, damit er in dessen warme Mundhöhle eindringen konnte.
 

Da war anscheinend jemand noch nicht ganz wach. Mal sehen wie lange, dachte Ren grinsend und begann mit seiner Zunge neugierig die Höhle unter sich zu erkunden. Dabei beobachtete er gebannt das Gesicht seines Koibitos und nahm jede Reaktion von ihm auf.
 

Vor allem als er anfing gegen einen bestimmten Punkt in Masami zu stupsen. Ein kehliges Seufzen entging Masamis Kehle, ehe Ren eine träge Antwort erhielt. So umschmeichelte er Masamis Zunge, die ihm langsam entgegenkam. Doch mit jedem Atemzug den Ren in sich aufnahm, wurden die Bewegungen seines kleinen Wirbelwinds schneller und wendiger.
 

Kurze Zeit später öffnete Masami auch seine wundervollen Augen, in denen Ren jedes Mal versinken konnte. Sie waren genauso atemberaubend, wie alles an dem Kleinen.
 

Apropos atemberaubend. Erst jetzt bemerkte Ren das ihm langsam die Luft ausging, weshalb er sich von Masami zurückzog. Mit einem glücklichen Lächeln fuhr Ren mit seinen Fingern über den blonden Haarschopf unter sich.
 

„Morgen“ hauchte ihm Ren entgegen.
 

„Mor- ngha- gen“ gähnte ihm Masami entgegen und rieb sich den letzten Schlaf

noch aus seinen Augen.
 

„Ich weiß was du sagen willst“ kommentierte Ren amüsiert Masamis Geste. „Es ist ein viel zu schöner Tag, als das wir jetzt aufstehen sollten. Das müssen wir auch nicht…“ nah beugte sich Ren zu seinem Koibito hinunter und sah ihm tief in die Augen, „… wir können auch einfach hier liegen bleiben und dort weiter machen, wo wir eben aufg…“
 

Ein Kissen, welches plötzlich in sein Gesicht gedrückt wurde, ließ Ren inne halten. Das sollte wohl ’nein’ heißen. Zumindestens interpretierte Ren das so, als Masami sich unter ihm hervorschob und dann aufstand.
 

„Hast du mal auf die Uhr geschaut?“ fragte ihn Masami ruhig, während er sich seine Klamotten schnappte.
 

„Mhm… kurz nach acht“ erwiderte Ren gedehnt. „Und?“
 

„Und? Wir hätten vor gut zwanzig Minuten aufstehen sollen“ erklärte ihm Masami sachlich und rauschte ins Bad.
 

Ja, ja. Da versuchte man einmal ein wenig Romantik bei dem morgendlichen Aufstehen reinzubekommen und sich ein wenig von dem vorliegendem Arbeitstag abzulenken und dann DAS.
 

Gut, Ren hatte zuvor noch den Wecker ausgemacht, da er seinen süßen Wirbelwind lieber auf eine sanftere Tour wecken wollte. So wie der Prinz sein Dornröschchen wach küsste. Oder wie der stattliche Held das schlafende Schneewittchen aus einem tiefen Schlaf erlöste, nachdem er sie küsste.
 

Also wenn das nicht romantisch war?
 

Seufzend ließ sich Ren in die Kissen zurückrollen und blickte dabei sehnsüchtig zur Badtür. In der Zeit wo sich Masami fertig machte, konnte Ren es gar nicht erwarten bis die Tür aufging und er wieder in das liebliche, leicht aufgebrachte und doch niedliche Gesicht seines Kois zu sehen.
 

Masami derweil war ganz woanders mit seinen Gedanken. Auch wenn seine Lippen noch brannten, dort wo ihn Ren berührt hatte (also überall), überlegte er ob es Ren noch rechtzeitig durch den Berufsverkehr zur Arbeit schaffen würde. Und was er nachher noch vom Supermarkt holen müsste. Denn hatte er einige Sachen im Angebot gesehen, wie zum Beispiel die Zahnpasta, weshalb es sich lohnen würde, gleich fürs Abendessen einzukaufen.
 

Als Masami frisch geduscht und fertig angezogen war, ging er rüber in die Küche um Frühstück vorzubereiten. Ren, der daran vorbei ins Bad lief, blieb kurz stehen und ließ kurz einen Blick über Masami schweifen, ehe er weiter ging. Dann machte er sich ebenfalls fertig und trat dann zu seinem kleinen Wirbelwind ins Zimmer.
 

„Mhm, riecht das mal wieder gut“ meinte Ren verführerisch.
 

„Heute gibt es Kaffee und Brötchen“ erwiderte Masami nun wacher und fröhlicher.
 

„Nein, das meine ich nicht“ flüsterte ihm Ren leise zu und beugte sich dicht zu seinem Koibito herunter. Dann sog er den frischen Duft in sich auf, während er Masami zuhauchte: „Du riechst mal wieder himmlisch.“
 

„Das kommt daher, weil ich gerade unter der Dusche war“ gab Masami schlicht zurück, während er sich an Ren vorbeischob und den Kaffee eingoss.
 

„Ohne mich?“ entgegnet Ren vorwurfsvoll, ehe sich ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht abzeichnete.
 

Ren nahm seinem Koibito die Kanne aus der Hand und stellte sie auf dem Tisch ab, ehe er Masami zu sich herumdrehte und wieder seine Lippen in Beschlag nahm. Wozu sollte er auch essen, wenn er hier schon so etwas Köstliches hatte? Vor allem sah es ganz danach aus, als hätte sein Koibito…
 

„Sag mal, kann es sein das du schon von der Marmelade genascht hast?“ fragte ihn Ren schmunzelnd und blickte den Kleineren in seinen Armen durchdringend an.
 

„Vielleicht ein bisschen“ gab Masami vorsichtig zurück und ein feiner Rotschimmer machte sich auf seinen Wangen breit. „Äh wir sollten jetzt lieber was Essen. Schließlich musst du gleich los.“
 

„Okay“ gab sich Ren geschlagen und löste sich langsam von seinem kleinen Wirbelwind.
 

Wenn Masami ihn immer mit seinen durchdringenden Saphiren anblickte, während sich auf seinen Wangen die Röte ausbreitete, dauerte es meisten nie lange bis Ren nachgab. So wie eben.
 

„Aufgehoben ist nicht aufgeschoben“ murmelte er mehr zu sich und setzte sich dann an den Tisch.
 

Während des Frühstücks warfen sich Ren und Masami immer wieder warme und liebevolle Blicke zu, während sie aßen. Jetzt galt es schnell fertig zu werden und auf Arbeit zu gehen. Heute Abend würde mehr Zeit bleiben, für ein entspanntes Essen, während sie sich in Ruhe unterhalten konnten.
 

Aber eine Sache ließ sich Ren nicht nehmen. Als er nach dem Frühstück sich auf den Weg machte und seinen Mantel und seine Schuhe anzog, hielt er im Hausflur noch einmal inne und drehte sich zu seinem kleinen Wirbelwind um.
 

Masami stand ruhig hinter ihm, bis Ren ihn wieder in seine Arme zog und ihm einen Kuss auf den Mund gab. Es war als würde die Zeit stehen bleiben, während sie in diesem Moment sich küssten und ihre Münder sich berührten. Nur wiederwillig gaben sie beide ihre Zungen wieder frei.
 

„Bis nachher“ flüsterte ihm Masami verlegen zu.
 

„Ja, bis heut abend. Und dann gehörst du mir“ versicherte ihm Ren vielsagend, ehe er sich ganz von ihm löste und dann ging.
 

Masami blickte ihm noch kurz mit geröteten Wangen nach, ehe er den Küchentisch aufräumte und sich dann selbst auf den Weg zur Arbeit machte. Die letzte Woche war für ihn wie im Flug vergangen.
 

Ja, jetzt war es genau eine Woche her, seit er bei Ren eingezogen war. Mehr oder weniger. Seit dem Abend als Shuichi in seiner Wohnung aufgetaucht war, war Ren ihm kaum noch von der Seite gewichen. Höchstens noch für seinen Job.
 

Aber selbst da musste Masami ihn immer wieder versichern, das er sich von seiner eigenen Wohnung fernhielt. Genauso wie vor schwarzen Limousinen, Türstehern und Zuhältern. Auch wenn Masami glaubte, das Ren ein wenig mit seiner Fürsorge übertrieb, fand er es doch rührend von ihm.
 

Denn zeigte es nicht, das Ren sich um ihn sorgte? Das er ihm etwas bedeutete? Deswegen stimmte er ihm immer ruhig zu und versprach Ren gleich zu seiner Wohnung zu kommen.
 

~~~
 

Ren indessen machte sich auf den Weg zur Arbeit. Und natürlich erwischte er den Berufsverkehr, weswegen er nur schleichend vorankam. Trotzdem konnte er nicht anders, als zu Lächeln.
 

Während andere sich bestimmt darüber ärgern würden, musste Ren an seinen süßen Wirbelwind denken. Masami hatte ihm deswegen oft ins Gewissen geredet, das er sich frühzeitig auf den Weg machen sollte, damit er nicht in diese Bredullie kam.
 

Aber das war einfacher gesagt, als getan. Besonders in dieser Woche. Vorher kreisten seine Gedanken um Masami, sobald er aufwachte und jetzt lag sein begehrtes Objekt jede Nacht direkt neben ihm.
 

Das war mehr als verführerisch. Und während er wieder das friedlich schlafende Gesicht seines Kois vor Augen sah, konnte er nicht anders als kurz aufzuseufzen.

… uuuuupppp!
 

„Hä?“ Aus seinen Gedanken gerissen, bemerkte Ren das die Autos vor ihm schon längst weg waren. Nur er stand noch kurz vor der Ampel, während die Autos hinter ihm mit durch verschiedenen Lichtspielchen und Hupsignalen darauf aufmerksam

machten, dass es noch grün war.
 

So setzte sich Ren in Bewegung und versuchte sich wieder auf die Straße zu konzentrieren. Und er wusste auch schon, woran er denken musste, damit er nicht wieder zu einer gewissen, liebreizenden Person abschweifte.
 

So fing er an über Shuichi nachzugrübeln. Dabei konnte er sich besser auf die Straße konzentrieren, während er sich die letzten Informationen zu ihm durch den Kopf ging. Tja und genau da war auch das Problem.
 

Seine Nachforschungen über diesen Shuichi, brachten ihm leider nichts. Einerseits, durch Masamis Beschreibung, schien er ein einflussreicher Mann zu sein. Nur merkwürdig, das Ren über ihn nichts in Erfahrung bringen konnte.
 

Nun solange Shuichi sich von seinem Wirbelwind fernhielt, war es Ren egal. Und immerhin hatten sie eine Woche schon Ruhe gehabt, weswegen langsam der Alltag bei ihnen einkehrte.
 

Alltag.
 

Allein wenn Ren zurückdachte, das er jetzt mit Masami zusammenwohnte, erschien ein zufriedenes, aber warmes Lächeln in seinem Gesicht. Hatte er noch vor kurzem darüber nachgegrübelt, wie er seinen Koibito danach fragen sollte und nun lebten sie zusammen.
 

Beim Nordwind. Es war ein schönes Gefühl nach Hause zu kommen und zu wissen dass Jemand auf ihn wartete. Besonders da es eine Person war, die ihm viel bedeutet und bei der er sich geborgen fühlte. Bei seinem geliebten Koibito.
 

~~~
 

Während der Vormittag verstrich und Masami sich um die Kunden kümmerte, welche in den Laden kamen, erhielt derweil Shou, ein Arbeitskollege von ihm, ein Fax. Aufgeregt las Shou sich die Nachricht durch, ehe er nach vorne in den Laden kam.
 

„Masami, diese Bestellung ist grad reingekommen“ meinte Shou zu ihm. „Zwei dieser Bouquets sollen an diese Adresse verschickt werden.“
 

„Geht klar“ versicherte ihm Masami.
 

„Hier“ überreichte Shou den Zettel an Masami. „Ach und bring doch auf den Rückweg noch ein paar Reisbällchen mit. Dann machen wir erst mal Mittagspause.“
 

„Wird gemacht Chef“ erwiderte Masami grinsend.
 

Dann packte er die gewünschte Bestellung in einen Korb und machte sich dann auf den Weg. Shou war nicht direkt der Ladeninhaber, aber er spielte sich immer als diesen auf. Das Durchsetzungsvermögen und den Befehlshaberischen Ton hatte er zumindestens schon gut drauf. Trotzdem war es sehr angenehm mit ihm zu arbeiten und man konnte sich immer auf ihn verlassen.
 

Mit dem Firmenwagen fuhr Masami zur angegebenen Adresse, welche etwas weiter im Stadtzentrum lag. Dort hielt er bei dem Lieferantenparkplatz an und schnappte sich dann den Korb.
 

Beim Hintereingang geleitete ihn ein Pförtner direkt zum Fahrstuhl. Wie es aussah erwartete man ihn bereits. Masami bedankte sich noch bei dem älteren Herrn, ehe er den Knopf für die gewünschte Etage wählte.
 

Je höher der Fahrstuhl fuhr, desto mulmiger wurde es Masami. Nicht weil er etwas Falsches zum Frühstück gegessen hatte. Viel eher eine dunkle Vorahnung die sich in ihm ausbreitete.
 

Im 42. Stockwerk angelangt, schwang die Fahrstuhltür auf und Masami trat in den Gang hinaus. Von dort gingen drei Wege ab, zu drei verschiedenen Türen. Laut der Beschreibung auf seinem Zettel, sollte er die Lieferung im Raum 42-02 abgeben.
 

So ging Masami die Wege im Flur ab, bis er besagte Tür gefunden hatte und sie öffnete. Dahinter lag ein weiter, aber weit aus kürzerer Gang. Dieser führte … oh Wunder… direkt zu einer weiteren Tür. Schräg davor stand ein Tisch, wo eine junge Frau saß und gerade zu ihm aufblickte.
 

„Ah da sind sie ja“ begrüßte sie ihn gleich freundlich und stand auf. „Guten Tag.“
 

„Guten Tag“ erwiderte Masami und trat dann sicherer in den Raum. „Ich hatte hier

eine Lieferung für… äh…“
 

Masami kramte noch einmal den Zettel raus, doch dort stand kein Name. Bloß der Ort der Lieferung und die Zimmernummer. Egal. So wie es aussah war er hier richtig. Dann konnte er die Blumen hier abgeben und dann wieder gehen.
 

„Mr. Watageru“ berichtete mir die junge Frau. „Ja, er erwartet sie bereits.“ Damit drehte sie sich um und ging zu der Milchglasigen Tür und klopfte kurz. „Herr Watageru, ihre Bestellung ist eingetroffen.“
 

Watageru? Masami war sich sicher, diesen Namen schon einmal gehört zu haben. Doch konnte er sich nicht mehr erinnern woher. Das war das schlimme mit dem Gedächtnis. Immer in den Momenten wo man es brauchte, setzte es einfach aus.
 

„Schicken sie ihn herein“ erklang eine dumpfe Stimme von neben an.
 

„In Ordnung Sir“ erwiderte die Sekretärin. Dann wandte sie sich wieder an Masami: „Sie können nun rein gehen.“
 

„Danke“ meinte Masami zu ihr.
 

Mit einem flauen Gefühl im Magen, ging Masami zur anliegenden Bürotür. Am liebsten hätte er die Bestellung der Sekretärin in die Hand gedrückt und wäre dann einfach wieder durch die andere Tür gegangen, von der er hier hereingekommen war.
 

Nur warum?
 

Es war schließlich nicht seine erste Bestellung außer Haus. Dabei hatte er schon die verschiedensten Kunden bedient, weshalb es kaum etwas geben sollte, was ihn jetzt noch schocken konnte.
 

So raffte sich Masami zusammen und betrat dann den Raum. Wird schon schief gehen, dachte er noch bei sich. Hinter sich vernahm er nur noch das Klicken der Tür, als sie automatisch wieder zufiel.
 

„Guten Tag“ wurde er von einer ihm vertrauten Stimme begrüßt.
 

Vorsichtig trat Masami weiter in den Raum und sah sich zu dem Besitzer der Stimme um. Alles in allem war er hier in einem luxuriösen Büro. Von der Tür aus führte ein Gang zwischen zwei Sesseln und einem schmalen Tisch, direkt zu einem großen Arbeitstisch mit einem Lederstuhl, welcher mit dem Rücken zu ihm stand.

Noch. Denn kurz darauf bewegte sich der Drehstuhl und ein bekanntes Gesicht zeigte sich ihm.
 

„Schön dich wieder zu sehen, mein Engel.“
 

„G- guten Tag“ erwiderte Masami überrascht.
 

Er musste zugeben, dass er IHN hier nicht erwartet hatte. Doch jetzt fiel Masami wieder ein, woher er den Namen Watageru kannte. Dies hatte ihm Shuichi doch beim letzten Mal genannt. Vor einer Woche.
 

Kein Wunder das es Masami nicht mehr eingefallen war. Schließlich hatte er seither nicht mehr an diesen Mann gedacht. Entweder nahm ihn die Arbeit in Anspruch oder Rens Gegenwart.
 

Okay, jetzt war er hier und konnte es nun mal nicht ändern. Außerdem musste er doch nicht immer gleich vom schlimmsten Ausgehen. Schließlich konnte es doch sein, das Shuichi rein zufällig bei seiner Filiale nach den Bouquets nachgefragt hatte. Und das seltsame Glitzern in Shuichis Augen, bildete sich Masami genauso ein, wie das warme Lächeln um Shuichis Mundwinkel.
 

„So… hier ist dann ihre Bestellung“ meinte Masami freundlich und überspielte so seine Anspannung.
 

„Mhm“ meinte Shuichi nachdenklich und fixiert seinen Engel. „Stell sie dort drüben hin.“ Dabei wies er auf einen freien Tisch, nah an einer Fensterfront, ohne den Blick von Masami zu nehmen.
 

Schließlich hatte er ihn eine Woche lang nicht sehen dürfen. Und wenn sein Engel eben nicht zu ihm kam, dann musste er einen Grund finden, um ihn zu sich zu holen. Ein wissendes Lächeln umspielte Shuichis Mundwinkel, als er sich von seinem Stuhl erhob und zu seinem begehrten Objekt rüber ging.
 

Mit einem stummen nicken ging Masami zu der besagten Stelle und stellte die Blumen auf den Tisch ab. Dabei wurde er das Gefühl nicht los, das ihn zwei dunkelblaue Augen folgten.
 

Wie Recht er damit hatte, bemerkte er als er seinen Kopf hob und durch die Fensterscheibe vor sich, Shuichi erkennen konnte. Erschrocken wich Masami zurück, doch stand Shuichi bereits hinter ihm, weswegen Masami bloß gegen seine Brust stieß.
 

„Warum so schreckhaft mein Engel?“ flüsterte ihm Shuichi rau zu und drehte Masami zu sich um. Hob sanft sein Kinn an und blickte liebevoll in die zwei schockierten Augen vor sich. „Du brauchst dich vor mir nicht zu fürchten?“
 

„Ach ja?“ entgegnete Masami langsam.
 

Dabei konnte er nur schwer verhindern, das sein Pulsschlag sich erhöhte und sein Brustkorb sich hektischer bewegte. Diese Situation gefiel ihm gar nicht, weswegen er sich leicht in Shuichis Armen verspannte.
 

„Ja. Ich wollte dich bloß etwas fragen, mein Engel“ fuhr Shuichi ruhig fort.

„Entschuldige wenn ich dich auf diesen Weg bitte, zu mir zu kommen.“
 

„…“ Immer noch etwas sprachlos blickte Masami zu dem Mann vor sich auf und fragte sich innerlich, was jetzt noch kommen könnte. Obwohl, war es bei Shuichi nicht klar was er wollte?
 

Schnell fasste sich Masami und meinte dann entschlossen zu Shuichi: „Die Lieferung ist wie gewünscht abgegeben worden und die Rechnung können sie Bar oder per Überweisung tätigen und…“
 

„Shhh“ stoppte ihn Shuichi gelassen und legte seinem süßen Engel, einen Finger auf die Lippen. „Ich habe schon im Voraus bezahlt, also können wir uns nun den wichtigeren Sachen widmen.“
 

„Aber…“ wollte Masami ansetzen, doch hielt ihn Shuichi galant davon ab.
 

Statt seinem Finger legte er jetzt seine Lippen auf Masamis Mund. Etwas perplex ließ es Masami auch mit sich machen, ehe etwas in seinem Kopf ’klick’ machte und er sich zu wehren begann.
 

Eigentlich lernte man ja aus schlechten Erfahrungen. Deswegen ohrfeigte sich Masami innerlich, das er nicht gleich etwas auf Abstand zu Shuichi gegangen war. Doch hätte Shuichi das auch zugelassen? Oder wäre er ihm einfach gefolgt und hätte ihn aufgehalten?
 

Egal, so einfach wollte er es seinem Gegenüber nicht machen. So versuchte er die aufdringliche Zunge aus seiner Mundhöhle zu dirigieren, während er bestimmend gegen Shuichis Brustkorb drückte.
 

Shuichi selbst genoss es diese zarten Lippen wieder zu schmecken und die Mundhöhle vor sich zu erkunden. Zugleich lief ein prickelndes Gefühl durch seinen Körper, der ihn zu überwältigen drohte. Oder war es der Luftmangel?
 

Shuichi wusste es nicht, nur das er sich langsam von seinen kleinen Engel löste. Jetzt hatte er es wenigstens soweit geschafft, dass Masami kurzzeitig ruhig war, weshalb er mit seiner Erklärung fortfahren konnte.
 

„Was ich sagen wollte war…“ fing Shuichi leise an zu erzählen, als er sich etwas von Masamis Lippen gelöst hatte, „…ich habe die ganze Zeit auf deinen Anruf gewartet, mein Engel. Aber ich muss zugeben, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe. Also wie sieht es aus, wollen wir mal zusammen etwas trinken gehen?“
 

„Nein“ meinte Masami ernst.
 

„Bitte“ ließ Shuichi nicht locker.
 

Und woher auch immer er diesen Blick gelernt hatte, Masami hatte innerlich plötzlich zu kämpfen, als er die traurigen Welpenaugen von Shuichi sah. Rostfraß und Asche! Seit wann sah Shuichi denn so niedlich aus, wenn er schmollte?
 

„Äh“ stotterte Masami etwas verlegen und ein leichter Rotschimmer machte sich auf seinen Wangen breit.
 

Wenn Ren wüsste was für Gedanken er gerade nachhing… nicht auszudenken. Das war ja beinahe wie Treuebruch, Seitensprung oder wie diese Dinger hießen, wenn man seinen Partner betrog.
 

„Masami“ hauchte ihm Shuichi zu.
 

Ein warmer Schauer lief durch seinen Körper, als Shuichi das erste Mal seinen Namen sagte und nicht diesen Kosenamen. Das war so unfair, wie Masami verzweifelnd fand. Er wollte Shuichi von sich stoßen, ihn anschreien was das ganze sollte und dann…
 

„… okay“ nuschelte Masami leise. Ren, bitte verzeih mir, dachte er innerlich und lief noch ein wenig röter an.
 

Shuichi wieder herum konnte sein Glück gar nicht fassen und sprang seinen süßen Engel regelrecht an. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht umarmte er den Kleineren und vergrub zufrieden seine Nase in dessen weichen Haar.
 

Masami. Masami. Masami.
 

Es roch so sehr nach seinen Engel, er spürte seinen Engel und… er würde ihm gehören. Am liebsten hätte Shuichi einen lauten Urwaldschrei hinausgebrüllt und allen erzählt, wie sehr dieses kleine und zierliche Geschöpf in seinen Armen, ihn glücklich gemacht hatte.
 

****
 


 

Seufzend ließ sich Masami zurück in die Kissen fallen, als er auf die Uhr sah. Es war noch zu früh um aufzustehen. Dafür schweiften seine Gedanken zu Shuichi ab.

Er konnte nicht glauben dass er ihm tatsächlich zugesagt hatte.
 

Und Ren hatte er nichts davon erzählt. Nicht das er Amok lief oder noch schlimmer, Masami einfach die kalte Schulter zeigte, dass er sich mit Shuichi traf. Ausgerechnet diesem aufdringlichen, reichen Schnösel, der im Büro wie ausgewechselt war.
 

Jedenfalls in dem Moment wo Masami ihm zugestimmt hatte. Es sah beinahe so aus, als hätte man ein kleines Kind schon drei tage vor Weihnachten seine Geschenkte gegeben.
 

„…“ schnaubend drehte sich Masami zur Seite und stützte sich dann mit seinen Armen im Bett ab.
 

Er dachte eindeutig zu viel über Shuichi nach, weswegen er sich jetzt ablenkte. Mit

Einem seligen Lächeln beobachtete er Ren beim Schlafen und wie dabei manchmal seine Nase zuckte.
 

Diese Angewohnheit fand Shuichi niedlich bei ihm, genauso wie gewisse andere Dinge. Aber genau deswegen hatte er sich ja auch in seinen Partner verliebt. Wegen seinen guten und schlechten Seiten, die Masami im Laufe der Zeit mitbekommen hatte.
 

Er selbst hatte ja auch welche und einige von ihnen ließen sich nur schwer verbergen. Mit leicht geröteten Wangen blickte Masami zu seinem Teddybären, welcher am Kopfende des Bettes saß. Ren hatte nichts dagegen gehabt, als Masami ein paar seiner kleinen Lieblinge mit hierher bringen wollte.
 

Was Masami natürlich freute. Denn er wusste nicht was er ohne seine kleinen Schätze getan hätte. Sie waren schließlich schon ein ganzes Leben bei ihm und es war als würde man einen Teil von seinem Körper missen, wenn man sie ganz loslassen müsste.
 

Dagegen kam Masami einfach nicht an, ebenso wenig das er manchmal mit seinen Gedanken abdriftete. So bemerkte er nicht, wie Ren neben ihm wach wurde und seinen kleinen Koibito betrachtete.
 

Ren merkte wie Masami einwenig dunkler im Gesicht wurde. Das war immer wieder faszinierend bei seinem kleinen Wirbelwind zu beobachten, wie die Röte seiner Wangen sogar den roten Rosen Konkurrenz machte.
 

Bei diesem Anblick musste Ren sich immer beherrschen, nicht gleich über seinen kleinen Koibito herzufallen. Vor allem bei Masamis unschuldiger Art, wobei er Ren immer wieder unbewusst erregte. Dabei war Ren schon oft verleitet Dinge zu tun, die

er bisher nur in seinen Träumen verwirklich hatte.
 

Sehnsüchtig wartet er schon auf den Tag, an dem Masami bereit wäre, es auch in der Wirklichkeit zu tun. Wenn er Ren seinen größten Schatz offenbarte und seinen kleinen Koi in Dinge führen durfte, die Masami selbst sich bisher nicht hätte erahnen können.
 

„Morgen Masami“ begrüßte ihn Ren fröhlich und zog den Kleineren zu sich.
 

Erschrocken zuckte Masami zusammen und nuschelte auch ein ’Morgen’, ehe er beschämt den Kopf abwand. Irgendwie hatte er das Gefühl, Ren hatte mitbekommen wie er seine Kuscheltiere angeblickt hatte.
 

Er wusste ja wie Ren dazu stand, doch hatte er oft andere Reaktionen mitbekommen. Zum Beispiel damals in der Schule: ’Bist wohl ein Mädchen, was?’, ’Spielst du auch mit Barbipupen, Süße?’, ’Teddys? In welchem Alter bist du denn?’, ’Ist dir das nicht peinlich?’
 

Unbewusst stahl sich eine Träne aus seinen Augenwinkeln. Ja, in diesen Momenten war es Masami peinlich gewesen, doch was konnte er dafür, wenn er diese Dinge mochte? Während die anderen mit Legosteinen und Matchboxautos spielten, sammelte er lieber Teddybären und schlief mit ihnen beruhigt ein.
 

„Masami“ flüsterte Ren und hob vorsichtig das Kinn seines Freundes an. Sanft strich er Masami über die Wange und strich ihm die Träne weg. Mit einem ruhigen und freundlich Lächeln flüsterte er ihm zu: „Ich liebe Dich Koi, genauso wie du bist.“
 

Ein zaghaften Nicken von Masamis Seite, der scheu zu Ren blickte.
 

„Es gibt nichts mehr, was mich noch schockieren würde. Nicht von deiner Seite aus. Und je mehr ich von dir kennen lernen darf, umso dankbarer bin ich dafür. Du hast eine tolle Familie Masami, die dich unterstützt und unsere Liebe anerkannt hat, was mir sehr wichtig ist. Und ich freue mich jeden Tag aufs Neue dein Lächeln zu sehen, deine Unschuldigkeit und Naivität die du an den Tag legst. Und dann wieder bist du so hektisch und aktiv dass es einem den Atem verschlägt.“ Ren strich Masami ein paar Strähnen aus seinem Gesicht. „Aber egal was kommen mag, ich werde darauf vorbereitet sein Masami. Denn ich liebe dich. Seit dem ersten Augenblick als ich dich sah, da hatte ich beschlossen mit dir den Rest meines Lebens zu verbringen und dich nie mehr gehen zu lassen.“
 

Damit überbrückte Ren die kurze Distanz zu seinem süßen Wirbelwind und drückte ihm zärtlichen einen Kuss auf. Masami war zuerst überrascht von Rens Ansprache. Als er dann Rens Lippen auf den seinen spürte, schloss er seine Augen und erwiderte den Kuss, während ihm etwas Feuchtes die Wangen runterlief.
 

Sanft löste sich Ren von Masamis Mund. „Hey Koi. Nicht weinen, ich möchte doch dein bezauberndes Lächeln sehen.“
 

„Mhm“ nickte ihm Masami heulend zu, schenkte ihm aber ein scheues Lächeln.
 

„Genau davon rede ich“ meinte Ren schmunzelnd und fuhr mit seinen Fingern über Masamis zarten Lippen.
 

Dann beugte er sich vor und fing die Tränen von Masami mit seinen Mund auf. Ren saugte jeder von Masamis Tränen auf, bis sein kleiner Wirbelwind sich beruhigt hatte. Seine glitzernden Perlen waren leicht salzig gewesen, aber trotzdem lecker.
 

Und jetzt waren sie ein Teil von ihm.
 

„Geht’s wieder?“ fragte ihn Ren ruhig.
 

„Mhm.“ Masami nickte kurz.
 

Masamis Gefühle zu erraten war ziemlich einfach, da er sie immer gleich zeigte. Und in diesem Augenblick war er einfach zu verführerisch, wie Ren fand, als dass er sich diese Gelegenheit nehmen lassen könnte. Seine geröteten Wangen, die leichte Spur von seinen feuchten Augen, der Glanz seiner geschwächten Pupillen.
 

„Masami“ flüsterte Ren ihm sanft zu.
 

Als sein kleiner Koibito schüchtern seinen Kopf hob, um in die Augen von Ren zu blicken, wäre Ren fast durchgedreht. Aber immer der Reihe nach und immer schön langsam. So zog er Masami vorsichtig an sich und gab ihm erst einen zarten Kuss auf den Mund.
 

Dann löste er sich davon und fing danach an Masamis rechtem Ohr zu knabbern. Bearbeitete ihn mit seiner Zunge, fuhr die Konturen davon entlang, und steckte sie ihm auch sanft hinein, während er ab und zu hauchdünne Worte fallen ließ wie, „Masami“ und „Ich liebe dich.“
 

Als Ren ihn an sich gedrückt hatte, durchlief ihm ein leichtes Kribbeln durch seinen Körper. Masami schmolz regelrecht in Rens Armen dahin. Zuerst bei dem Kuss, wobei seine Lippen wie Elektrisiert zu sein schienen.
 

Und dann spielte Ren auch noch mit seinem Ohr wodurch ein warmer Schauer durch seinen Körper floss und sein Herz zum rasen brachte. Wenn nicht sogar um den Verstand.
 

Als Ren sich von seinem Ohr zu seinem Hals runterarbeitete, durchströmte Masami ein leichtes Schwindelgefühl durch den Körper. Vorsichtig drückte Ren Masami auf den Rücken und saugte genüsslich an Masamis Hals, während er mit der rechten Hand über Masamis Brust fuhr. Mit sanften, streichelnden Bewegungen arbeitete sich Ren vor.
 

Dabei spürte Ren, wie sich Masamis Herzschlag beschleunige, da er abgehakt nach Luft schnappte und sein Brustkorb sich hektisch hob und senkte. Überall wo Ren ihn berührte, schien Masamis Körper zu brennen und eine heiße Welle der Lust fuhr durch seinen Körper.
 

Als ein erkennbares, rotes Mal auf Masamis Hals zurückblieb, erhob sich Ren von ihm und fuhr mit einem zufriedenen Grinsen über die zarten Knospen unter sich. Da Masami sensibel war, brauchte es auch nicht lange, bis seine Nippel in Rens Hand hart wurden und seinen Körper noch mehr zum zittern brachten.
 

Ein leises Keuchen ging von Masami aus, weswegen Ren leicht schmunzeln musste. Obwohl Masami eine weiche Stimme hatte, hörte sie sich viel geschmeidiger an, wenn sie Lustvoll war.
 

So beugte sich Ren dann zu ihm herunter und nahm Masamis Mund wieder in seinen Besitz. Dadurch das er ein Spaltbreit offen stand, konnte Ren gleich eindringen und die heiße Höhle erkunden, bis er Masamis Zunge fand und sie sanft umschmeichelte…
 

„Ah, hier seid Ihr!“ rief eine bekannte Stimme hinter ihnen.
 

Erschrocken stieß Masami, Ren von sich und richtete sich mit gesenktem und knallrotem Kopf auf. Dabei zog er peinlich berührt die Bettdecke hoch um sich so weit es ging zu bedecken. Doch das schien die ältere Frau in der Tür nicht zu stören.
 

„Ich hoffe wir stören Euch nicht. Wollt nur bescheid sagen, das der Frühstückstisch gedeckt ist und wir auf euch warten“ erzählte sie munter weiter.
 

Beim Nordwind! Wie lange waren sie hier? Und seit wann stand sie schon in der Tür? Nervös zupfte Masami am Bettlacken, während er scheu zur Frau sagte: „Ist gut Mum, wir kommen gleich.“
 

„Gut, der Kaffee müsste auch so weit sein“ meinte seine Mutter schmunzelnd und verließ fröhlich das Zimmer.
 

„’tschuldigung“ nuschelte Masami zu Ren und lief derweil noch etwas röter an.

Wieso beschwerten sich Eltern eigentlich darüber, ihre Kinder wären peinlich? War es nicht eher umgekehrt?
 

„Ach was“ winkte Ren lächelnd ab. „Ist doch nicht so schlimm.“
 

Gut, der Zeitpunkt war ein wenig ungünstig, aber Masami brauchte sich echt nicht wegen seinen Eltern zu schämen. Zumal sie sonst nicht so einen wunderbaren Jungen wie ihn gezeugt und großgezogen hätten.
 

Aber im Hinterkopf notierte sich Ren, das er sich vielleicht doch mal ein Schloss fürs Schlafzimmer anlegen sollte. Dann würden solche Momente vermieden werden, in den sein sonst so anschmiegsamer Koi, wieder etwas verhemmt auf Abstand ging.
 

Dabei wussten Masamis Eltern über ihn und Ren bescheid. Schließlich war er selbst dabei gewesen, als sein süßer Wirbelwind seinen Eltern gestanden hatte, dass er einen Mann liebte. Das große Entsetzen und Schimpftiraden blieben aus, wie Masami am Anfang immer geglaubt hatte.
 

Doch nach der Ansicht seiner Eltern, war Ren für sie in Ordnung, solange ihr Sohn glücklich ist. Und das wollte Ren seinem Koibito immer wieder zeigen. Jeden Tag, jede Stunde, jeden Augenblick, wie wichtig ihm Masami nun ist und das ER diese Entscheidung nicht bereute.
 

„Komm, lass uns aufstehen“ meinte Ren und gab seinen Liebsten einen kurzen Kuss auf seine Nasenspitze.
 

Dann erhob er sich und schnappte sich seine Klamotten, ehe er ins Bad rüber ging. Masami, der mit seiner Röte zu kämpfen hatte, machte derweil das Bett ordentlich und nahm sich dann selbst Sachen aus dem Schrank, ehe er Ren folgte. Nicht unbedingt unter die Dusche, aber ins Bad.
 

Erst als Ren fertig war, schlüpfte Masami kurz unter die Brause, ehe er sich anzog, seine Haare durchkämmte und mit einem nervösen Lächeln zu Ren hinaus zu seinen Eltern trat, welche bereits in der Küche auf sie warteten.
 

„Guten Morgen“ begrüßte Mr. Fuang sie. Dabei lag ein besonders breites Lächeln auf seinem Gesicht, als er Masamis gerötete Wangen sah. Das war eindeutig sein Sohn, diese Röte im Gesicht war unverwechselbar.
 

„Morgen“ entgegnete Ren und schob seinen verlegenen Koibito zum Tisch.
 

Dort bot er Masami einen Stuhl an, welcher sich mit einem genuschelten ’Morgen’ hinsetzte und fasziniert seinen Teller betrachtete. Er musste nicht mal aufblicken um zu wissen, das aller Aufmerksamkeit auf ihn lag.
 

Verdammte Blattfäule. Was war nur wieder los mit ihm? Bei Ren war er doch auch nicht so schüchtern? Oder doch? Zumindestens nicht so schlimm, das er lieber die Inneneinrichtung bewunderte, als sein Gegenüber in die Augen zu sehen.
 

Eine warme Hand, die sich auf sein Bein ablegte, ließen ihn zu besagter Person aufblicken. Ren sah seinen kleinen Wirbelwind aufmunternd an und strich ihm beruhigend über den Oberschenkel, kannte er doch Masamis Aufregung.
 

„Ähm, was… was macht ihr hier?“ fragte Masami an seine Eltern gewandt.
 

„Nun wir waren grade in der Nähe und wollten kurz mal hier rein schauen“ meinte Masamis Mutter unschuldig.
 

„Weißt du, es gibt auch so etwas wie Telefone, um einen vorzuwarnen“ warf Masami leicht beschämt ein. Und um peinliche Situationen zu verhindern, wie er in Gedanken weiter führte. „Und… wie seit ihr hier überhaupt reingekommen.“
 

„Weißt du nicht mehr, ihr habt uns den Zweitschlüssel für diese Wohnung

gegeben?“ erinnerte ihn seine Mutter daran. „Für den Fall das etwas passieren sollte oder wenn ihr mal weg seid?“
 

Ach stimmt ja. Wage konnte sich Masami daran erinnern. Nun für die Zukunft war er schlauer. Überreiche niemals deinen Eltern den Schlüssel zu deiner Wohnung und der deines Freundes.
 

„Gibt es etwas Neues bei euch?“ fragte Mr Fuang.
 

„Und ob, ich wohne jetzt seit einer Woche mit Masami zusammen“ erklärte Ren mit einem warmen Lächeln zu seinem süßen Wirbelwind. „Und wir haben uns nicht einmal gestritten.“
 

„Wirklich?“ fragten Mr. Und Miss. Fuang gleichzeitig, ehe sich ein breites Lächeln auf ihren Gesichtszügen legten.
 

„Da habt ihr euch aber Zeit gelassen“ meinte Mr. Fuang und schnitt sich ein Brötchen auf. Die obere Hälfte behielt er, während er die untere Hälfte seiner Frau auf den Teller hinlegte. Dankbar nahm sie es entgegen und beschmierte es sich, bevor sie sich wieder aufgeregt an Masami wandte: „Nun erzähl doch mal Schatz. Wie kamt ihr denn darauf, endlich diesen Schritt zu wagen?“
 

Wenn man glaubte, das Masami nicht noch röter hätte werden können, dann wurde man spätestens jetzt eines besseren belehrt. Mit hochrotem Kopf hielt Masami verkrampft sein Messer fest. Wieso war die Rasse Mensch nur so unglaublich neugierig?
 

„Ich konnte abends nicht mehr ins Bett gehen, ohne mir Sorgen zu machen, wenn ich Masami in seiner Wohnung allein ließ“ begann Ren freundlich zu erklären. Und gelogen war es ja nicht, da er sich ständig den Kopf brütete, wie es Masami wohl gehen würde, ob er ihn am nächsten Tag wieder sehen könnte und, und, und…
 

Doch jetzt konnte er diese quälenden Gedanken ja verdrängen, schließlich teilte sein kleiner Koibito das Bett mit ihm. Somit war schon mal gewiss das er Masami wenigstens beim aufstehen und schlafen gehen sehen konnte. Und ihn dann noch in seinen Armen zu wissen, war mehr als beruhigend für den Schlaf.
 

„Da habe ich ihm angeboten zu mir zu ziehen“ fuhr Ren fort. „Seine Wohnung haben wir zwar noch nicht aufgelöst, aber mal sehen…“ Hier sah Ren kurz zu Masami der mit einem scheuen, aber erleichterten Ausdruck zu ihm blickte, ehe er sich stumm dem Frühstück widmete. „… vielleicht werden wir das bald nachholen. Dann werden wir auch offiziell zusammenwohnen.“
 

~~~
 

So gerne Ren auch die Gegenwart von Masamis Eltern genoss, musste er sich dennoch auf den Weg machen. Nach einer dreiviertel Stunde des Redens und Essens, hatte Ren gar nicht mehr auf die Uhr geschaut und bemerkt dass er los musste. Und zwar schon vor fünfundzwanzig Minuten.
 

Entschuldigend erhob er sich und gab seinen erschrockenen Koibito einen Kuss. Masami blickte verzweifelt zu Ren hoch und flüsterte ihm leise zu: „Du willst mich doch jetzt nicht alleine lassen?“
 

„Doch Koi, leider“ gab Ren entschuldigend zurück. „Ich muss los ja. Bis heute abend.“ Damit verschloss er noch einmal Masamis Mund, damit dieser nicht protestieren konnte und ging dann.
 

Schließlich stand heute Vormittag noch ein Meeting an, welches er nur ungern verpassen würde. Okay sein Chef verlangte das er dabei war. Doch konnte sich Ren wirklich was Besseres vorstellen, als Leuten und ihren Problemen zuhören. Denn nichts anderes war es aus Rens Sicht. Für jeden die Möglichkeit seine Probleme und Sorgen loszuwerden.
 

So wie heute, wo er sich überlegte ob er wieder zurückfahren sollte und lieber noch ein wenig mit seinen kleinen Koibito zu kuscheln. Denn dafür, so fand Ren das jedenfalls, hatte man immer Zeit.
 

Andererseits würde Masami bestimmt schon auf Arbeit sein, weshalb es also nicht ging. Hoffentlich hatten seine Eltern ihn nicht zu sehr belagert. Ren hatte schon oft mitbekommen, wie Direkt Masamis Eltern waren.
 

Und entweder mochten sie es ihren Sohn ein wenig zu quälen oder sie wussten nichts von Masamis Hemmschwelle über gewisse Dinge zu reden. Nun, Ren strich den letzten Gedanken, schließlich wussten die Eltern immer was in ihren Kindern vorging.
 

Jedenfalls würde Ren nachher noch eine Kleinigkeit besorgen, wenn er nicht den ganzen Abend Masami mit einem Schmollmund im Gesicht herumlaufen lassen wollte. Obwohl… das ziemlich verlockend war. Sah ihn Ren doch so selten.
 

Nach dem Meeting verstreuten sich die Mitarbeiter und auch Ren erhob sich und verließ den Raum. Als er auf den Gang trat, rauschte gerade ein kleiner Lockenkopf an ihm vorbei, der kurz darauf abbremste und wieder zu ihm zurückkam.
 

„Hallo Chou, was gibt es denn?“ begrüßte ihn Ren, als Chou vor ihm stehen blieb.
 

„Nun du hattest mich doch gebeten, etwas herauszufinden“ erwiderte Chou und hielt eine Akte hoch. „Hier sind die gewünschten Informationen.“
 

„Wirklich?“ meinte Ren langsam und nahm die Akte entgegen. „Danke. Dafür hast du etwas gut bei mir.“
 

„Ach was, schließlich hätte ich ohne dich, nicht diesen Job hier“ meinte Chou mit einem kurzen Augenzwinkern, ehe er sich umdrehte und im nächsten Büro verschwand.
 

Ren indessen ging wieder in seine eigene Räumlichkeit und inspizierte in Ruhe die Akte. Eine gewisse Stelle las er sich ein paar Mal durch, ehe seine Stirn einige Falten aufwies.
 

„So, so. Shuichi Watageru“ murmelte Ren leise. „Und dann noch DER Shuichi.“
 

Nachdenklich schloss Ren die Akte und blickte vor sich hin. Dabei schweifte er mit seinem Blick unbewusst durch den Raum und blieb an einem Bilderrahmen hängen, indem man seinen kleinen Wirbelwind sehen konnte.
 

Nun Shuichi scheint ja ein ziemliches Interesse an seinem Wirbelwind zu zeigen. Das würde Ren noch ändern. Jetzt da er den kompletten Namen und Adresse von ihm hatte, würde Ren mit ihm reden.
 

Und zwar sofort. Schließlich wollte er es nicht noch länger hinauszögern. Schnell gab Ren bescheid das er heute früher Schluss machen würde. Dann überprüfte er noch einmal die Adresse und machte sich auf den Weg.
 

~~~
 

Hoffentlich hatte Ren einen guten Bestechungsversuch, um Masami zu besänftigen. Grummelnd wartete er darauf, dass sein Geliebter kommt, um ihm die Meinung für heute morgen zu geigen. Sich einfach so schnell aus den Staub zu machen und ihn allein mit seinen Eltern zu lassen.
 

Masami liebte seine Eltern, ohne Frage. Doch manchmal… nun da wünschte er sich eine Rettungsleine, die aus peinlichen Situationen half. Und bisher war Ren immer sein Rettungsanker gewesen, an das er sich klammern konnte.
 

Und heute? Heute machte sich Ren aus dem Staub. Gut, eher auf den Weg zur Arbeit, aber trotzdem… seit Masami hier wohnte, hatte Ren sich nur dann auf den Weg gemacht, wenn er selbst ihn dazu gedrängt hatte.
 

Doch heute hätte er sich Ren wirklich an seiner Seite gewünscht. Besonders gegen Ende des Frühstücks, als seine Eltern dezent anfingen, nach gewissen Sachen zu fragen, woraufhin Masami natürlich rot anlief.
 

Ob es denn im Bett besser klappen würde und ob sie die Küche schon ’eingeweiht’ hätten. Argh… was waren denn das bitte schön für Fragen? Und dann auch noch von seinen Eltern?
 

Masami hatte Einglück das Thema umlenken können und hatte stattdessen seine Eltern nach ihrem letzten Urlaub gefragt, worauf sie bereitwillig eingingen. Erleichtert endlich mal wieder über ein Vernünftiges Thema zu reden, schaffte er es sogar wieder sich zu beruhigen und seinen Eltern ungehemmt in die Augen zu sehen.
 

„Trotzdem war es verdammt peinlich“ murmelte Masami vor sich hin, während er das Steak in feinen Streifen schnitt. Mit einem SEHR scharfen Messer.
 

So bereitete Masami das Abendessen vor und hing noch seinen Gedanken nach, dass er gar nicht bemerkte, wie die Wohnungstür aufging und jemand durch den Flur, zur Küche rüberkam.
 

Ren blieb derweil vor dem Kücheneingang stehen und erblickte seinen Liebsten, wie dieser sich am Fleisch zu schaffen machte. Dabei störte Ren nicht die Ruhe mit der Masami bei der Arbeit war, sondern eher das Arbeitswerkzeug in den zarten Händen seines süßen Koibitos.
 

Irgendwie glänzte es gefährlich auf und der dünne Blutfilm, welches vom Fleisch über das Messer lief, ließen Ren schlucken. Es könnte schließlich auch sein Blut sein, was dort hinunterlief.
 

„Hallo Masami“ begrüßte Ren ihn vorsichtig und blieb noch an seinem vorerst sicheren Standpunkt stehen.
 

Masami schnitt in Ruhe das Stück durch, bevor er langsam das Messer liegen ließ und sich zu Ren umdrehte. Wie Ren es sich schon dachte, ein leichter Schmollmund war im Gesicht des Kleineren zu erkennen, ebenso wie vorwurfsvolle Augen.
 

„Hey“ erwiderte Masami leise und überwand sich zu einem kleinen Lächeln.
 

Ren allerdings wollte wieder das alte Lächeln auf Masamis Gesicht sehen, weshalb er die Küche durchquerte und direkt zu seinem süßen Wirbelwind ging. Ja, selbst jetzt war Masami einfach zu niedlich, als das Ren seine Nähe missen wollte.
 

„Sorry Schatz“ sprach Ren leise auf seinen kleinen Koibito ein und holte das kleine Präsent von seinem Rücken hervor. „Bitte, verzeih mir.“
 

Dabei hielt er Masami einen kleinen Teddybären vor die Nase. Wie hypnotisiert blickte Masami zu dem Bären, welcher sich leicht vor seinen Augen bewegte. Hin und her und hin und her.
 

Mit einem glücklichen Aufschrei umarmte er Ren. Auch wenn es gemein war, da Ren seine Schwachstelle kannte, doch konnte Masami nicht anders, als ihm zu vergeben.
 

Ren freute sich natürlich, das er Masami damit immer noch eine Freude bereiten konnte. Besonders wenn er das bereits fröhliche und ausgelassene Lächeln im Gesicht seines Wirbelwinds sah, fühlte er sich mehr als glücklich.
 

„Danke Ren“ meinte Masami und löste sich dabei etwas von Ren. „Obwohl… ich immer noch einwenig gekrängt bin, das du einfach gegangen warst. Hast du eigentlich eine Ahnung was sie mich gefragt hatten, als du weg warst?“
 

Nein, das musste Ren zugeben. Aber allein Masamis Gesichtsfarbe, die wieder zu dunkelrot färbte, ließen ihn darauf schließen, dass es ein sehr unangenehmes Thema gewesen sein musste.
 

„Nein und es tut mir wirklich Leid Koi“ erwiderte Ren mit einem mitfühlendem Lächeln. „Dafür darfst du dir von mir auch wünschen, was du willst.“
 

„Wirklich?“ fragte Masami hellhörig geworden.
 

„Natürlich“ erwiderte Ren und zog den Kleineren zu sich heran. „Alles was du willst. Einen Kuss, eine Nacht oder einfach einen Sandsack auf den du eindreschen kannst. Du musst es mir nur sagen, egal was es ist Koi.“
 

„Okay“ meinte Masami versöhnlich und legte hauchzart seine Mund auf die rauen Lippen seines Gegenübers. „Wärst du dann so nett und würdest morgen nach Mizuki sehen?“
 

„Hm“ stimmte ihm Ren zu, ehe er die Worte verarbeitet hatte. „WAS?
 

„Nun du hast doch gesagt ich hätte einen Wunsch frei“ erwiderte Masami mit einem unschuldigen Lächeln. „Außerdem bin ich morgen zum Kaffeetrinken bei jemanden eingeladen“
 

Wer dieser Jemand war, behielt Masami lieber für sich, sonst würde Ren darauf

bestehen mitzukommen. Zumal war das nur seine Rache dafür, das Ren ihn alleine hatte sitzen lassen. Dafür war sich Masami sicher, das Ren diesen Fehler bestimmt nicht wieder holen würden. Das sah er nur zu gut in seinen entschuldigenden Augen.
 

Und Ren hatte wirklich nicht vor, Masami noch einmal hängen zu lassen. Auch wenn seine Anwesenheit heute auf Arbeit strikt verlangt wurde. In den Augen seines kleinen Koibitos hatte er einen kleinen Hauch von Entsetzen wahrgenommen, ehe sich ein Enttäuschter Glanz dazu gemischt hatte.
 

Schließlich hatte Ren nicht vor, seinen kleinen Wirbelwind zu verletzen oder unglücklich zu sehen, würde er sich das nächste Mal selbst um Masamis Eltern kümmern und sie notfalls bitten zu gehen, wenn er auch weg müsste.
 

Nur…
 

Ren fragte sich wirklich mit wem sich Masami morgen traf. Ein guter Freund von ihm? Jemand von Arbeit? Kannte Ren diesen jemanden überhaupt? Am liebsten würde er ja seinen Koibito danach fragen, aber dieser konnte ziemlich sturr sein.
 

„Na gut“ gab sich Ren mit einem Lächeln geschlagen. „Aber nur, weil ich dich liebe Koi.“
 

„Ich dich auch Ren“ erwiderte Masami ernst, ehe sich ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht zeigte. „Ich dich auch.“
 

Okay, spätestens bei Masamis letztem, unschuldigem Augenaufschlag konnte Ren nicht mehr an sich halten und platzierte seine Lippen auf Masamis Mund. Mit einem zufriedenen Seufzen saugte Ren genussvoll an den schmalen Lippen seines kleinen Koibitos, ehe er um Einlass bat.
 

Masami ließ sich dabei von Ren gleiten, welcher seinen Wirbelwind an sich zog und langsam in die ihm dargebotene Mundhöhle eindrang. Masami schien wirklich wieder besänftigt zu sein und eine große Erleichterung fiel von Ren ab.
 

Schließlich konnte er es nie leiden, wenn Masami böse auf ihn war. Gar wenn sie mit einander stritten, mochte er es nicht. Doch in jeder Beziehung gab es Höhen und Tiefen. Und umso schöner wurde es dann, wenn man sich wieder versöhnte. So wie jetzt, wie Ren mit einem schmunzeln bemerkte und Masami zu einem Zungenduell herausforderte.
 

***
 

Mizuki war eine ältere Frau, die kaum das Haus verließ. Den Grund wusste Ren jetzt nicht. Nur das sie ab und zu noch rausging um Kleinigkeiten zu erledigen. Doch hielt sie sich die meiste Zeit in ihrer Wohnung auf.
 

Da sie keinen Ehepartner hatte, da dieser vor etlichen Jahren verstorben war, kam Masami ab und zu bei ihr vorbei. Er half ihr im Haushalt und bei Besorgungen oder sie saßen bei einer Tasse Kaffee zusammen und redeten über Gott und die Welt.
 

Einmal hatte Masami ihn mitgenommen. Auch wenn diese Frau ziemlich alt war, sollte man sie nicht unterschätzen, wie Ren bemerkt hatte. Während sie bei Masamis Nähe richtig handzahm wurde, hatte sie für Ren bloß misstrauische und störrische Blicke übrig.
 

„…“ leicht ausschnaubend bei der Erinnerung ging Ren den Weg zum

Wohngebäude hinüber und klingelte bei ihr.
 

Ein leises Summen war zu hören, das Zeichen für Ren die Tür zu drücken. Was er auch tat und dann in den Hausflur eintrat. Da es hier keinen Fahrstuhl gab, musste er die vier Etagen eben selber hoch laufen.
 

Da Ren gut trainiert war und auf Arbeit ständig die Bürorume wechseln musste, indem er übers Treppenhaus lief, war er auch nicht weiter aus der Puste, als er oben ankam.
 

Vor Mizukis Tür angekommen, strafte sich Ren noch einmal, fuhr sich leicht durchs Haar und klopfte dann dreimal. Kurz darauf waren von der anderen Seite der Tür schleppende Schritte zu hören, dann ein klirren und ein rattern, direkt an der Tür, ehe diese geöffnet wurden.
 

„Ah Masami“ begrüßte ihn die alte Frau gleich. „Schön das du da bist.“
 

„Guten Tag, Frau Mizuki“ erwiderte Ren langsam. „Ich bin nicht Masami, sondern Ren. Ich vertrete ihn heute.“
 

„Ren?“ fragte Mizuki stirnrunzelnd. Dabei setzte sie sich die Brille auf, welche sie an einem Band um ihren Hals trug. Etwas abschätzig betrachtete Mizuki ihr Gegenüber, ehe sich ihr netter Gesichtsausdruck zu einer ernsten Maske wich. „Wo ist Masami?“
 

„Masami ist heute verhindert zu kommen, weshalb ich für ihn eingesprungen bin“ erklärte Ren ihr langsam. Irgendwie hatte er das Gefühl, als würde ihm die alte Dame am liebsten die Tür vor der Nase zupfeffern.
 

Womit er eigentlich kein Problem hätte. Dann würde er hier wenigstens schneller wegkommen, als ihm lieb war. Nur hatte er seinem geliebten Koibito versprochen bei Mizuki vorbeizugehen und sie nach ihren Bedürfnissen zu fragen.
 

Nicht unbedingt bei den Sachen die sich im Schlafzimmer abspielten. Dafür wäre sie einfach das falsche Geschlecht, zumal Ren nicht fremdging. Nicht wo er doch seinen süßen Wirbelwind hatte.
 

„Mhm“ murmelte die Alte nachdenklich und betrachtete Ren ausgiebig. „Ich hoffe für sie, das es Masami gut geht, ansonsten werden sie mich mal kennen lernen.“
 

Dabei baute sich die kleine Frau auf und blickte Ren herausfordernd an. Ergeben nickte Ren und versicherte Mizuki noch einmal, das sein Koibito mit jemandem Kaffeetrinken ist und sie sich keine Sorgen machen brauchte. Denn Ren hatte keine Zweifel daran, dass ihm diese alte Frau die Hölle heiß machen würde, wäre etwas mit Masami passiert.
 

Obwohl sie sich darum keine Sorgen machen brauchte, da Ren so gut es ging, sich um seinen süßen Wirbelwind kümmerte und ihn gut im Auge behielt. Denn würde er alles tun, damit es Masami gut ging und ihn vor jedweden Gefahren schützen.
 

„Gut, dann wären sie vielleicht so nett und besorgen mir diese Sachen?“ fragte Mizuki schon etwas freundlicher und drückte Ren eine Einkaufsliste in die Hand.
 

Dazu folgte dann noch ein Körbchen, wo Ren die gewünschten Sachen rein tun konnte. Eigentlich würde es Ren nicht stören schnell was einzuholen, aber was sollte der Korb?
 

Ren konnte sich gut vorstellen das es bei seinem süßen Koibito richtig toll aussehen musste, wenn er mit so etwas herumlief. Aber er selbst? Peinlich, peinlich. Aber was tat man nicht alles für seine große Liebe. Und Ren vermerkte sich im Gedächtnis seinen Wirbelwind nie wieder zu verletzen oder ihn wütend zu machen.
 

„Geht klar“ versicherte ihr Ren und nahm mit einem freundlichen Lächeln den Korb entgegen.
 

~~~
 

Shuichi konnte es noch gar nicht fassen. All die Jahre des Wartens und der Sehnsucht waren mit einmal durch ein zufriedenes und unbändiges Glücksgefühl ersetzt. Selbst als Kind hatte sich Shuichi noch nie auf etwas gefreut, das ihm soviel bedeutet hätte, wie das Date heute.
 

Und erst dieser bezaubernde Anblick. Auch wenn Shuichi seinen geliebten Engel soweit auswendig kannte, dass er ihn auch mit geschlossenen Augen noch vor sich sehen konnte, bekam er dennoch nicht genug sein begehrtes Objekt zu betrachten.

Masami.
 

Verträumt ließ er seinen Blick über den jungen Männerkörper vor sich gleiten und störte sich nicht von den angrenzenden Blicken der anderen. Die waren eh bloß neidisch, weil er mit solch einem bezaubernden Wesen unterwegs war. Und irgendwann würde es Shuichi auch schaffen, das sein süßer Engel ganz ihm gehörte.
 

Doch alles der Reihe nach. Immerhin hatte er es schon mal geschafft, seinen Engel zu einem öffentlichen Kaffee einzuladen. Masami hatte ihm deshalb zugestimmt, weil er dort immer noch gehen konnte, wenn Shuichi mehr wollte, als nur reden. Aber erst mal abwarten.
 

Nachdenklich überflog Masami die Speisekarte. Dabei betrachtete er sich einerseits die verschiedenen Varianten von Kaffeesorten und deren Preise. Auch wenn er von Shuichi eingeladen worden war, wurde ihm schwindelig als er den Wert dieses Ausfluges sah.
 

Hier war eine Kaffeetasse so teuer, wie ein einzelner Wochenendeinkauf. Beim nächsten Mal würde Masami darauf bestehen, das sie in ein weniger nobleres Kaffee gehen würden. Da könnte er sich dann bedenkenlos etwas bestellen, ohne vor der Rechnung Angst haben zu müssen.
 

Gut, Shuichi hatte ihn zwar eingeladen, aber fand Masami es doch etwas peinlich, wenn jemand soviel Geld für ihn ausgab, nur damit er einen Kaffee trinken konnte.
 

„Hast du schon gewählt Masami?“ fragte ihn Shuichi neugierig.
 

Dabei hatte er seine Hände auf den Tisch abgestützt und betrachtete fasziniert Masamis Mimenspiel. Dabei konnte er sich bei soviel Schüchternheit, ein Schmunzeln nicht zurückhalten. Im Gegensatz zu seinem Engel, konnte er sich täglich Besuche in teuren Restaurants und Gaststätten leisten. Zumal er nicht selber kochen konnte, weshalb Shuichi immer auswärts aß.
 

Doch darum ging es jetzt doch nicht. Immerhin war er hier mit seinem kleinen Engel zusammen, ohne irgendeinen Rivalen. Dabei musste er kurz an Ren denken, welcher ihn gestern besucht hatte. Shuichi konnte wahrlich von sich behaupten, das er überrascht war, als er den anderen Mann gesehen und sogar erkannt hatte.
 

Dass es auf schöne Erinnerungen zurückführte, würde Shuichi nicht gerade behaupten und doch verband sie etwas, weswegen er ein wenig von seiner Arbeitszeit opferte, um mit Masamis Geliebten zu reden.
 

„Shuichi“ riss ihn Masamis zaghafte Stimme aus seinen Gedanken.
 

„Ja, was hast du gesagt?“ wollte Shuichi wissen und strahlte seinen Engel fröhlich an. „Entschuldige, ich war kurz wo anders mit meinen Gedanken. Also was wolltest du mir sagen?“
 

„Ähm, ich… ich weiß nicht ob es nicht ein wenig unverschämt von mir wäre, wenn ich dich das fragen würde“ gestand Masami zögern, während dabei sein Blut in die Wangen schoss, weshalb sich dort eine zarte Röte ausbreitete.
 

Himmlisch, wie Shuichi fand und seinem geliebten Engel einfach nicht mehr wiederstehen konnte. Masami konnte ihn jetzt noch die peinlichste Sache fragen oder die unmöglichsten Dinge verlangen, er würde sie beantworten, bzw. tun.
 

Wenn es um die geliebte Person geht, welche direkt vor ihm saß, würde Shuichi alles tun um ihr einen Gefallen zu tun, um seinen Engel lachen zu sehen und wie seine grünen Saphire vor Glück zu strahlen anfingen.
 

„Hah“ stieß Shuichi ein verträumtes seufzen aus, als er in die scheuen Irden seines Gegenübers blickte. „Was möchtest du denn wissen, mein Engel?“ fragte ihn Shuichi ruhig.
 

„Nun… also, ich hab ein wenig nachgedacht und… und habe mich gefragt ob du schon mal jemand anderes geliebt hast als mich?“ fragte ihn Masami vorsichtig und vermied es dabei in die durchdringenden Augen des anderen zu blicken.
 

„Wie meinst du das?“ erwiderte Shuichi etwas irritiert, aber dennoch mit einem amüsierten Lächeln.
 

„Ähm, ich meine ob es noch eine andere Person außer mir gab, die dir etwas bedeutet hatte“ druckste Masami verlegen herum. Die Röte in seinem Gesicht nahm stetig zu und sein Blick heftete sich immer mehr auf die Kaffeetasse vor sich, die für ihn auf einmal sehr interessant wurde. „Mit der du vielleicht schon mal ausgegangen warst.“
 

„…“ nachdenklich blickte Shuichi seinen Engel an, ehe er seine Hand ausstreckte und sie sanft auf Masamis Hand legte, welche verkrampft die Serviette hielt. Als Shuichi ihn berührte, entspannte sie ein wenig und Masami blickte ihn leicht verwirrt und dennoch scheu an.
 

„Nein“ erklärte ihm Shuichi. „Du warst immer der Einzige für mich.“
 

„Und genau das verstehe ich nicht“ wiedersprach Masami kopfschüttelnd. „Du hast mich nur einmal gesehen. Und da war ich gerade mal ein paar Tage alt. Und du… du konntest auch nicht viel älter sein als ich, vielleicht ein paar Jahre unterschied.
 

Dennoch beteuerst du, dass du mich lieben würdest, obwohl du mich seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hast. Da hätten viele bestimmt schon längst aufgegeben und sich jemand anderes gesucht.“ Gegen ende wurde Masami euphorischer in seiner Rede und blickte den Älteren entschlossen an.
 

„Nun…“ entgegnete Shuichi langsam, „… wie hätte ich mir jemand anderen nehmen können, wenn ich immer wieder nur dein Bild vor Augen hatte? Wenn ich mich nach dir gesehnt hatte und mich fragte, wo du steckst? Wie es dir geht? Ob du auch glücklich warst oder ob du meine Hilfe bräuchtest? Ob ich dich jemals erreichen könnte? Und ob du mit meiner Liebe auch umgehen könntest?“
 

„…“ still hörte Masami seinem Gegenüber zu und brachte ein aufmunterndes Lächeln zustande. Er wusste durch Ren, wie es war zu lieben. Wie musste es dann für Shuichi sein, eine unerfüllte Liebe zu haben und denjenigen erst nach zwanzig Jahren wiederzusehen?
 

Konnte man es tatsächlich solange ohne diesen geliebten Menschen aushalten? Wurde man wegen dieser quälenden Fragen nicht verrückt? Und verzehrte die Sehnsucht nicht einen, wenn es nichts gab, wodurch man sich ablenken konnte?
 

„Außerdem hatte ich in den anderen Menschen, egal ob Mann oder Frau, nie wieder dieses gewisse Etwas gefunden, was du hattest“ fuhr Shuichi milde fort. „Diese unerklärliche Anziehungskraft und Ausstrahlung, die mich gleich bei unserer ersten Begegnung gefesselt hatte und der Wunsch dir nahe zu sein. Wirklich, du warst der einzigste wo ich wollte, dass er die Zeit an meiner Seite bleibt. Für jeden anderen hätte ich bloß ein müdes Lachen übrig, aber für dich… Masami… habe ich so vieles was ich dir geben möchte. Mein sanftes Lächeln, die zarten Küsse oder mein Körper der sich nach dir sehnt und liebt. Ja mein Engel, es gibt nur einen einzigen Menschen für den mein Herz schlägt und das bist du.“
 

„Shuichi“ brachte Masami bloß gerührt hervor. Dieser Mann verwirrte ihn und dennoch verfehlten seine Worte nicht ihre Wirkung. Masamis Herz schlug schneller und er sah Shuichi aus etwas anderen Augen, als zuvor noch.
 

Seine dunklen Irden hatten plötzlich einen leicht traurigen und sehnsüchtigen Glanz, der Masami noch mehr berührte. Dabei legte Masami eher unbewusst seine Freie Hand auf die von Shuichis, welche noch immer auf seiner anderen Hand lag.
 

„So ich hoffe du hast dir schon etwas zum essen ausgesucht“ überspielte Shuichi die gedrückte Stimmung, zog lächelnd seine Hand zurück und blickte fröhlich seinen süßen Engel an. „Der Erdbeerkuchen ist sehr zu empfehlen. Genauso wie die Schokospitze und Waldtörtchen. Tja was soll ich sagen, ich esse dieses süße Zeug für mein Leben gern.“
 

Und nicht nur das, dachte Shuichi grinsend, als er zu Masami rübersah. Es gab da noch eine gewisse Sahneschnitte, die ihn von allen am meisten reizte und von der er gerne mal kosten würde. Doch da hatte er nicht mit zu entscheiden, da sein Engel von selbst zu ihm kommen sollte. Hatte Shuichi doch gemerkt, das er mit der herrischen und besitzergreifenden Art nicht sehr weit kam.
 

Doch würde er es irgendwann schaffen, das Masami ihm ganz vertraute und sein Herz öffnete. Auf diesen Tag wartete Shuichi schon seit seinem sechsten Lebensjahr und allein bei dem Gedanken, wie es sein würde wenn Masami wirklich Gefühle für ihn entwickeln würde, schlug sein Herz gleich doppelt so schnell als es eigentlich gut für ihn war. Dann wäre er endlich am Ziel seiner Träume.
 

~~~
 

Geschafft machte sich Ren auf den Heimweg. Mizuki hatte ihn nach dem Einkaufen dazu verdonnert Wäsche zu waschen und sie aufzuhängen. Dazu allerdings musste er die gesamten Klamotten in einen Wäschekorb tun und diesen bis zum Dach schleppen, ehe er sie aufhängen konnte.
 

Dann war noch Wohnung putzen, Bad schrubben und Geschirr spülen. Mizuki hatte wohl noch nie etwas von einem Geschirrspüler gehört, weswegen Ren auf die altmodische Art machen musste. Zu letzt noch Betten auslüften und neu beziehen.
 

Ren hätte nie gedacht, das ein Hausputz so anstrengend sein konnte. Wie überlebte Masami bloß diese Besuche? Ob die alte Dame ihn auch immer so schuften ließ? Ren konnte es sich nur schwerlich vorstellen.
 

Nein, bestimmt war es wegen ihm. Weil sie Ren gerne herumkommandierte und ihm dabei zusah, wie er sich abrackerte. Na wenigstens hatte er es jetzt hinter sich. Jetzt wollte er bloß noch nach Hause, ein schönes entspannendes Bad nehmen und vielleicht dann noch ein wenig mit Masami kuscheln. Sofern sein kleiner Koibito wieder da wäre, hieß es.
 

Erschöpft, aber mit sich zufrieden das er sich nicht hatte unterkriegen lassen, ging Ren langsam durch die Straßen. Dabei kam er an einem Aushängeschild vorbei, welches ihm direkt ins Auge fiel. Zuerst wollte Ren daran vorbeigehen und nicht weiterbeachten. Doch las er genau drei Worte, die ihn zum anhalten verleiteten: Drei Zimmerwohnung zu vermieten.
 

Na gut, vier Worte. Trotzdem sehr interessant die Anzeige, wie Ren fand. Schnell schrieb er sich die dazugehörige Adresse und die Telefonnummer von der Kontaktperson. Schließlich wollte Ren sich so bald wie möglich bei ihr melden.
 

Vor kurzem hatte er mit dem Gedanken gespielt in eine größere Wohnung umzuziehen. Wo doch Masami bei ihm wohnte und… nun das musste er seinem geliebten Wirbelwind noch erklären. Es gab da eine Sache, die er ihm gestern noch nicht sagen konnte. War er doch schon in ein Fettnäpfchen getreten. Also ein wenig abwarten, damit ihm Masami in Ruhe zuhören konnte.
 

Und Ren hoffte inständig, das Masami ihn verstehen würde. Das er damit einverstanden wäre und vielleicht… immerhin bestand ja eine geringe Chance das sein kleiner Koibito dem Ganzen auch zustimmen würde. War er doch in diesen Dingen immer der souveräne Typ.
 

„Verzeih Masami“ murmelte Ren betrübt.
 

Er mochte es nicht wirklich, Geheimnisse vor seinem Wirbelwind zu haben. Doch manchmal ging es nicht anders, als die Wahrheit zu verbergen. Oder zumindestens einen Teil davon.
 

So holte Ren mit einem nagenden Gewissen sein Handy heraus und wählte die besagte Nummer, welche er vor kurzem notiert hatte. Nach dem zweiten Tuten ging jemand ran und begrüßte Ren mit einer freundlichen Stimme: „Guten Tag. Matsumoto Hinagiki am Apparat. Wie kann ich ihnen helfen?“
 

„Ähm ja, guten Tag“ erwiderte Ren vorsichtig, hatte er leichte bedenken das er die richtige Nummer gewählt hatte. „Ich habe vor kurzem ihre Anzeige gesehen, für die freie Wohnung und wollte nachfragen ob sie noch zu vergeben ist?“
 

„Ah ein neuer Interessent. Wie schön“ plapperte die junge Männerstimme darauf los. „Ja, die Wohnung steht noch frei. Wenn sie möchten können sie die Einrichtung morgen früh besichtigen. Bad und Küche ist mit inbegriffen und es gibt einen tollen Blick auf den angrenzenden Hyouta Park.“
 

„Das hört sich gut an“ meinte Ren freudestrahlend.
 

Diese Anzeige kam wirklich im richtigen Moment. Wenn sie auch noch so aufgebaut war, wie Ren es sich vorstellte, dann könnte er sein Glück gar nicht mehr fassen. Besonders was das Bad und Schlafzimmer anging, hatte er eine bestimmte Vorstellung, wie sie sein müssten.
 

„Wäre um zehn Uhr gut?“ fragte Ren aufgeregt nach.
 

„Perfekt“ stimmte Matsumoto zu. „Wenn sie noch weitere Fragen haben, beantworte ich sie ihnen gerne morgen.“
 

„Danke für ihr Angebot. Ich freue mich schon auf morgen“ verabschiedete sich Ren höflich. „Einen schönen Tag noch.“
 

„Ja, bis morgen. Guten Tag“ entgegnete der junge Mann und legte auf.
 

Dafür ließ er einen breit grinsenden, aber sehr zufriedenen Ren zurück, welcher sein Glück noch gar nicht fassen konnte. Jetzt hieß es cool bleiben und sich normal wie immer verhalten. Nicht das Masami verdacht schöpft.
 

***
 

Nervös tigerte Masami in der Wohnstube umher und wartete auf Ren. Als er gestern von dem Treffen wiederkam, war Ren ein wenig merkwürdig gewesen. Er war aufmerksam gewesen, wie jeden Abend und hatte sich über Mizuki beschwert, was Masami bloß ein seliges Lächeln eingebracht hatte.
 

Dennoch hatte Masami bemerkt wie schweigsam Ren manchmal wurde und wie er ihn nachdenklich anblickte. Eigentlich nichts besonderes, jeder hatte mal Tage an denen er weniger redselig war und einfach seinen Gedanken nachhing.
 

Nur machte sich ein ungutes Gefühl in ihm breit, das er nicht ignorieren konnte.

Deshalb wäre es am besten, wenn sie sich mal ein wenig aussprechen würden. Dann würde sich Masami selbst überzeugen können, das alles in Ordnung war und er sich um sonst Sorgen gemacht hatte. Zumal er Ren gerne von seinem Treffen mit Shuichi erzählen wollte.
 

Sein Gewissen nagte schon seit letzter Nacht an ihm. Vor allem, da ihm Shuichi gar nicht so unangenehm war, wie er erst anfangs dachte. Doch allein bei diesem Gedanken fühlte sich Masami schlecht. Schließlich war er mit Ren zusammen und er liebte diesen Mann. Ja, auch wenn er seit kurzem über Shuichi nachdenken musste, änderte das nichts an der Tatsache, dass er tiefe Gefühle für Ren übrig hatte.
 

Und genau an diesem Punkt verzweifelte Masami. Konnte man zwei Menschen gleichzeitig lieben? Oder eher mögen, denn Masami wollte noch nicht sagen, dass er sich zu Shuichi hingezogen fühlte.
 

„Argh“ raufte sich Masami die Haare, ehe er sich beruhigte.
 

Oder zumindestens es versuchte. Beim Nordwind! Sobald Ren von der Dusche wiederkam, würde Masami mit ihm darüber reden. Länger würde er es mit seinen zerreißenden Gedanken nicht mehr aushalten.
 

So lief Masami noch etwas nervös durch die Wohnstube, während er gebannt darauf wartete, das Ren zurückkam. Was an sich auch nicht mehr lange dauerte, doch die Zeit des Wartens kam für Masami so unendlich lang vor, das er richtig froh war, als er Ren in einer blauen Jeans eintreten sah.
 

„Ren“ begrüßte ihn Masami erleichtert.
 

„Was ist denn los Koi?“ fragte ihn Ren etwas besorgt. „Du siehst nachdenklich aus. Möchtest du vielleicht darüber reden?“
 

„Ja“ stimmte ihm Masami zu und ließ sich von Ren zur Couch führen. „Weißt du… ich… gestern war ich nicht mit irgendwem Kaffeetrinken“ begann Masami stockend zu erzählen. Es kostete ihn alle Kraft, um nicht doch abzubrechen. Aber Ren hatte ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren.
 

„So und wer war die… oder der Glückliche?“ fragte ihn Ren ruhig.
 

„…chi“ nuschelte Masami leise.
 

„Was?“ fragte Ren nach. Sanft hob er Masamis Kinn an, um in die grünen Irden vor sich hineinzublicken. „Komm, du kannst mir alles sagen Masami. Egal wer es war, ich werde nicht böse sein.“
 

„…“ Masami nickte ihm zu und schluckte seine Nervosität herunter, wobei sie ihm im Hals stecken blieb. „Also ich… ich war mit Shuichi einen Kaffee

trinken.“
 

„Shuichi“ wiederholte Ren den Namen ausdruckslos.
 

„Ja“ bestätigte Masami und wunderte sich, das Ren sich nicht aufregte oder ihn Vorwürfe machte. Hatte Masami irgendetwas nicht mitbekommen? Kam ihm jedenfalls so vor.
 

„Habt ihr euch gut verstanden?“ fragte ihn Ren neugierig.
 

„Äh…“ etwas Perplex blinzelte Masami seinen Geliebten an.
 

Also das hätte er nun doch nicht von ihm Gedacht. Wieso interessierte Ren das? Wollte er sich vergewissern, dass er immer noch Ren liebte und sich nicht zu dem anderen Mann hingezogen fühlte?
 

„Ich… wir haben uns nett unterhalten“ erklärte ihm Masami verwirrt. „Nichts weiter. Bloß ein wenig geredet.“
 

„Hey nun guck nicht so Koi“ meinte Ren fröhlich zu ihm. „Ich bin dir nicht böse. Im Gegenteil es freut mich, das du mir die Wahrheit gesagt hast und…“
 

Plötzlich ging das Handy von Ren los. Entschuldigend löste er sich von seinem geliebten Koi und stand auf. Ohne Masami aus den Augen zu lassen, nahm er dann ab und meldete sich mit: „Ja, was gibt es?“
 

’…’
 

„Nein, heute ist schlecht“ entgegnete Ren dem Anrufer und drehte sich von Masami weg. Er musste ja nicht alles wissen. Und manchmal kam es Ren so vor, als würde sein kleiner Wirbelwind ihn durchschauen.
 

’…’
 

„Ganz genau.“
 

’…’
 

Masami spitzte angestrengt die Ohren, konnte aber nur die abgehakten Worte Rens verstehen. Schließlich gab er es auf und lehnte sich schulterzuckend zurück. War bestimmt wichtig, wenn er sich dabei so viel Zeit ließ.
 

„Ja, ist er“ meinte Ren mit einem Seitenblick zu Masami, ehe er sich wieder wegdrehte. Mit einem geheimnisvollen Lächeln sprach er dann weiter: „Und du weißt wie ich darüber denke.“
 

’…’
 

„Noch nicht, wir sollten damit noch etwas warten“ entgegnete Ren und durchquerte dabei die Wohnstube.
 

Bei den Fenstern blieb er stehen. Es sah zwar so aus, als würde er die gegenüberliegende Nachbarswohnung beobachten, doch in Wahrheit betrachtete er seinen Koibito. Wie Masami auf der Couch saß und nun mehr als verführerisch aussah.
 

’…’
 

„Genau, ich habe schon etwas passendes gefunden“ erwiderte Ren lächelnd. „Du wirst begeistert sein.“
 

’…’
 

„Nein er weiß noch nichts davon“ meinte Ren nun etwas leiser. „Und ja ich werd es ihm so bald wie möglich sagen.“
 

’…’
 

„Okay, ich melde mich bei dir. Tschau!“ Damit legte Ren auf und kehrte zurück zu seinem geliebten Wirbelwind.
 

„Äm, wer war denn das?“ fragte ihn Masami neugierig.
 

Er hatte nicht wirklich verstanden worum bei diesem Anruf ging. Aber irgendwie hatte Masami so ein merkwürdiges Gefühl, was das anging.
 

„Ach, nur ein alter Bekannter von mir“ winkte Ren ab. „Wir haben uns vor kurzem wiedergesehen. Eher zufällig, aber seither halten wir Kontakt.“
 

Innerlich entschuldigte Ren sich bei seinem Koi, dass er ihm nicht die ganze Wahrheit sagen konnte. Nicht das er gelogen hätte, nein. Er hatte lediglich ein paar winzige Details weggelassen. Später war dafür immer noch Zeit, zumal Ren es vermeiden wollte, seinen kleinen Koibito zu erschrecken. Was sich wohl nicht vermeiden ließ, wenn er die ganze Wahrheit erfahren würde. Himmel noch eins, das Leben war wirklich kompliziert.
 

„So, wo waren wir noch gleich?“ schloss Ren an ihrem letzten Gespräch an. „Ach ja, wenn ich mich richtig erinnere, das ich dir nicht böse bin. Dafür liebe ich dich einfach zu sehr und deswegen…“
 

Damit verschloss er die weichen Lippen seines Kois, bevor dieser ihn weiter ausfragen konnte. Denn wusste Ren nicht, wie lange er diesem niedlichen Hundeblick von ihm noch standgehalten hätte, ehe er ihm alles erzählt hätte.
 

So nahm er stattdessen den lieblichen Mund mit dem seinen in Besitz und saugte genussvoll daran. Wie jedes Mal, sobald er die zarte Haut unter sich kosten konnte,

stieg in ihm das wohlbekannte Gefühl in ihm auf, das nahm mehr verlangte.
 

Es reichte ihm schon, wenn er Masami einfach in seinen Armen halten durfte. Ren selbst war es erst später klar geworden, wie süchtig er nach seinem Koibito war.
 

Seinem schüchternen Wesen, wenn es um Intimsachen ging, seiner lustvollen Stimme, wenn er ihn verwöhnte und sein schmaler Körper der sich Ren willig entgegenstreckte, sich näher an ihn drückte und die nackte Haut seines Wirbelwinds auf seiner spüren konnte.
 

Selbst der abgehackten und heißen Atems Masamis, brachte Ren fast um den Verstand. So wie jetzt, als er die warme Mundhöhle unter sich erkundete und langsam weiter eindrang. Dabei drückte Ren seinen Koibito nach hinten auf die Couch, um die Position etwas zu verändern.
 

Vorsichtig setzte sich Ren auf die Hüfte seines kleinen Wirbelwinds und vergewisserte sich, dass er nicht zu schwer war für Masami. Als sein kleiner Koibito vertrauensvoll die Augen schloss, wusste Ren das alles in Ordnung war und so begann er seine Finger über den zierlichen Körper vor sich gleiten.
 

Dabei ließ er seine Hände über die Seiten seines Koibitos fahren. Selbst durch den dünnen Stoff bemerkte Ren das leichte beben, was von dem zierlichen Körper unter sich ausging und konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen.
 

Masami war einfach süß. Egal in welcher Position sein Wirbelwind lag oder wie er gerade Gefühlsmäßig draufwar. Ren fand ihn einfach immer zum anbeißen und wurde mit jedem Augenblick in den er bei seinem Koibito sein darf, nur noch mehr von ihm fasziniert.
 

„Masami“ flüsterte ihm rau zu.
 

Die Augen des Jüngeren öffneten sich und zwei grüne Smaragde blickten ihm entgegen. Das schien für Ren Bestätigung genug zu sein und er schob sanft das Shirt höher. Dabei streckte Masami seine Hände, damit Ren ihm den störenden Stoff überstreifen konnte.
 

Gesagt, getan. Kurz darauf flog Masamis Shirt durch die Wohnstube und landete auf den Boden. Wo genau interessierte die Beiden Männer auf der Couch wenig, da sie nur Augen füreinander hatten.
 

Masami konnte derweil nicht anders, als zu fühlen. Die starken, raue Hände auf sich zu spüren und wie sie zärtlich über seine Haut glitten. Dabei schienen sie jeden Zentimeter von ihm genausten zu begutachten. Vor allem bei seinen sensibelsten Stellen fuhren sie häufiger rüber und reizten diese, wodurch Masami zufrieden aufstöhnte musste.
 

Amüsiert über Masamis keuchen und zugleich begierig noch mehr davon zu hören, glitt Ren weiter über die Brust seines kleinen Koibitos, bis er an seinen Brustwarzen angelangte. Dort zog er einen kurzen Bogen, was Masami ein warmer Schauer durch den Körper jagte, war Ren ihm so nah und dann wieder nicht.
 

„Ren“ meinte Masami flehendlich und blickte ihn mit leicht getrübten Augen an.
 

Genau dieser Blick, der nur für Ren bestimmt war, da nur er diesen zierlichen Körper unter sich berühren, ihm Lust bereiten und ein wenig verwöhnen durfte, brachte Ren dazu selbst zu schmelzen. Und das allein bei der Nennung seines Namens.
 

Nun das war ja auch etwas anderes, als die herrischen Befehle seines Chefs, die gehetzten Begrüßungen und Anfragen seiner Klienten und Kollegen oder den normalen Ausrufen seiner Freunde.
 

Keiner von ihnen schaffte es, das Ren eine Wärme durchflutete und ein Prickeln sein Körper benetzte, was nur Masamis liebliche Stimme verursachte. Deswegen hörte er auch so gerne seinen Namen von seinem geleibten Wirbelwind.
 

Lauschte seiner Stimme, wenn sie mit ihm redete, egal ob ruhig, sanft oder hektisch und aufgeregt. Sie war einfach immer melodisch und schön anzuhören, dass man mehr wollte. Das Ren mehr wollte.
 

Und so ergriff er mit seinem Daumen und Zeigefinger die Nippel seines Koibitos und knetete sie zärtlich in seinen Fingern. Als Belohnung entwich Masami ein lustvolles Stöhnen, was Ren nur zu gerne in sich aufsaugte und die Knospen weiterbearbeitete.
 

So verwöhnte Ren seinen geliebten Wirbelwind, während er mit seinen Körper ein wenig tiefer rutschte, und gebannt die nackte Haut unter sich betrachtete. So weit wie es ihm halt möglich war, denn spätestens bei Masamis Hosenbund hörte der herrliche Anblick auf.
 

Obwohl selbst durch die Jeans konnte Ren das wohlgeformte Glied des Kleineren sehen. Seine eigene Erregung machte sich bei ihm auch bemerkbar, doch überging es Ren und sah wieder etwas auf.
 

Den Hosenbund dabei außer Acht gelassen. So weit waren sie noch nicht und wenn sich Ren doch mal etwas weiter vorwagen sollte, spannte sich der sonst so gelöste und willige Körper an, was Ren nun nicht beabsichtigte. Reichte es ihm was Masami ihm schenkte und wie weit er bei ihm gehen durfte.
 

Hatte er doch gelernt, sich über die Dinge zu freuen, die ihm geboten wurden und auf das zu warten, wonach er sich noch sehnte. Obwohl er innerlich betete dass er es noch in diesem Leben wenigstens einmal kosten dürfte und sich in die heiße Enge seines geliebten Koibitos versenken konnte, aber blieb für sie immer noch genügend Zeit.
 

Ohne mit seinen Händen aufzuhören Masamis Brustwarzen weiterzukneten, beugte sich Ren näher an die zarte Brust vor sich und ließ schmunzelnd seine Zunge in Masamis Bauchnabel gleiten. Befeuchtete die Innenhöhle und ließ seine Zunge immer wieder auf und ab gleiten.
 

Dabei nahm er das wohlige Schnurren von seinem süßen Koibtios auf und wie er sich mehr seinen Berührungen hingab. Zudem fuhren Masamis Hände nun in Rens Haare und krallten sich in ihnen fest. Suchten nach halt, weswegen Masami weiter glitt und sich an Rens Schultern festhielt.
 

Auch wenn er sicher auf der Couch lag, so hatte Masami das Gefühl zu fallen. Sein ganzer Körper fühlte sich so unglaublich leicht an und alles schien in Flammen zu stehen. Zumindestens die Stellen, die Ren gerade ausführlich mit seinen Händen und seinem Mund bearbeitete.
 

Ren spürte Masamis Finger auf seiner Haut, was ihn noch mehr erschauern ließ. Vor Lust und Verlangen. Selbst die spitzen Fingernägel seines süßen Wirbelwinds jagten ihm elektrische Blitze der Leidenschaft durch den Körper. Auch spürte er wonach sich sein kleiner Wirbelwind sehnte und wollte nur zu gerne seinem Wunsch nachkommen.
 

Auch wenn er es langsam anging und sich langsam hocharbeitete. Verteilte auf der weichen Haut immer wieder hauzarte Küsse, während die Nippel zwischen seinen Fingern langsam hart wurden und sich ihm aufrichteten.
 

Empfindlich wie eh und je, stellte Ren zufrieden fest. Ließ langsam mit seinen Händen von den bearbeiteten Brustwarzen Masamis ab und ließ sie stattdessen über seine Seite gleiten und über bestimmte Stellen fahren, weswegen das Beben unter ihm stärker wurde.
 

Masami wusste, das Ren ihn einerseits verwöhnte und andererseits quälte, sonst hätte er ihn gleich geküsst, statt sich langsam hochzuarbeiten. Und doch erregte es ihn, was sich allein an seiner Männlichkeit zu spüren war, die sich in seiner Hose immer mehr erhärtete.
 

Zu gerne wäre er mit Ren einen Schritt weiter gegangen, doch hatte Masami schlichtweg Angst. Angst davor was passieren könnte und vor allem wegen den Schmerzen. Immerhin hatte er den passiven Teil von ihnen beiden und müsste sich demnach auch Ren hingeben, wenn er mit ihm richtig schlafen wollte.
 

Allerdings… bei Rens Größe musste sein Glied richtig ansehnlich sein, wobei Masami bezweifelte ihn ganz in sich aufnehmen zu können. Auch wenn er zuvor noch nie mit einem Mann geschlafen hatte… geschweige denn mit einer Frau, dazu hatte er sich nie getraut eine anzusprechen… war ihm selbst klar wie das ihm Praktischen funktionierte.
 

Denn hatten die Männer nun mal nur ein Loch, wo das besagte Gegenstück reinkam und das war der Arsch. Sein Poloch… beim Nordwind! Allein der Gedanke daran war wieder peinlich, weswegen Masami rötlich im Gesicht anlief, während ihn Rens raue Lippen auf seiner Brust wieder das Thema vergessen ließen und er sich erst einmal dem hingab, was er bereit war zu geben.
 

Ren der fast alle Knutschflecke erneuert hatte, welche er auf der blassen Haut Masamis langsam verblasst waren, saugte sich zuletzt noch an seinem Halsansatz fest und verteilte auch dort sein Mal.
 

Masami hatte strikt darauf bestanden, dass Ren ihm nicht zu deutlich auf dem Hals ein Zeichen verpassen sollte, da er nicht mit Schal oder Rollkragenpullover rumrennen wollte. Und Ren hatte ihm nachgegeben, da er doch um Masamis Hemmschwelle in diesem Bereich wusste. Das sein kleiner Koibito Schwierigkeiten hatte sich frei in der Öffentlichkeit zu bewegen und allen zu zeigen das er einen Mann liebte.
 

Eigentlich sollte es kein Problem mehr sein, in der heutigen Gesellschaft, was die Gleichgeschlechtriege Liebe angeht. Doch gab es immer wieder Leute die sich von einem abwanden, wenn sie davon erfuhren, die damit nicht umgehen konnte und so etwas nicht tolerierten. Einige die sogar gewalttätig wurden, ob mit Worten oder Taten.
 

Ren konnte Masamis Befürchtungen schon verstehen. Auch wenn er ihn gerne auf offener Straße küssen würde, damit er allen zeigen konnte, das sein geliebter Koibito nur ihm gehörte. Das er sich nicht für ihn schämte und das es auch nicht falsch war, einen Mann zu lieben. Denn hatte er sich nicht in Masami verliebt, weil er ein Mann war, sondern eben Masami.
 

Weil niemand sonst diese leidenschaftlichen Gefühle in ihn ausgelöst hatte, wie sein süßer Wirbelwind, weswegen Ren egal war, welches Geschlecht Masami besaß. Und genau das zeigte er ihm auch jeden Tag aufs Neue, um seinem Koibito zu zeigen, wie sehr er ihn brauchte und liebte.
 

„Masami“ hauchte ihm Ren entgegen und verschloss dann erneut die zarten Lippen mit seinem Mund. Drang in die heiße Höhle ein, welche sich ihm bereitwillig öffnete und das warme Fleisch daran auf ihn wartete, um mit ihm zu spielen und verwöhnen zu lassen.
 

***
 

Masami wurde von einem leisen Scheppern wach, weswegen er schläfrig die Augen öffnete. Viel sehen konnte er nicht, da er seine Augenlieder kaum bewegen konnte. Am liebsten hätte er jetzt noch weiter geschlafen, wie jeder normale Mensch auch.
 

Mit einem Blick zu Uhr, wurde ihn auch klar, wieso. Es war drei Uhr morgens. Eine unchristliche zeit um aufzustehen. So drehte sich Masami um und schlief weiter.

Das die Bettseite neben ihn frei war registrierte er neben bei, doch machte er sich jetzt keine Mühe zum aufstehen.
 

Wenn Ren in Lebensgefahr wäre, hätte er ihn bestimmt gerufen. Deswegen ging Masami nicht vom schlimmsten aus und... verdammte Blattfäule. Er war eben noch müde und wollte ein wenig schlafen.
 

Außerdem hatte Ren oft die Angewohnheit, abends noch mal aufs Klo zu rennen. Dann würde es bestimmt nicht mehr lange dauern, bis dieser zurückkommen würde.

Und ehe Masami den Gedanken richtig zuende gedacht hatte, war er auch schon eingeschlafen.
 

Ren indessen war wahrlich aufgestanden, um kurz ins Bad zu gehen. Doch diesmal um sich keine Abhilfe zu verschaffen, da sein kleiner Pedro drängte erlöst zu werden.

Wann hätte Ren auch sonst die Gelegenheit dazu, als abends wenn sein geliebter Wirbelwind schlief.
 

Es wäre natürlich etwas ganz anderes, wenn er nicht selbst Hand anlegen müsste, sondern wenn ihm Masami helfen würde, aber dass konnte er von seinem kleinen Koibito noch nicht verlangen. Zumal fraglich war, ob Masami es jemals selbst gemacht hatte.
 

So rein und unschuldig wie der Kleine war, würde Ren beinahe auf nein tippen. Aber darum ging es jetzt auch nicht. Er war extra zeitig aufgestanden, um seinem süßen Koibito eine Überraschung zu bereiten und ihn langsam auf den Tag vorzubereiten.
 

Denn hatte Ren einen Entschluss gefasst, von dem er nicht mehr abzubringen war. Und er hoffte inständig das Masami es gut aufnehmen würde. So machte sich Ren an die Arbeit, um eine kleine Aufmerksamkeit für seinen geliebten Wirbelwind vorzubereiten.
 

Masami wurde zum zweiten Mal wach, als ihn diesmal jemand sanft an der Schulter rüttelte. Zudem zuckte seine Nase, bei dem aufkommenden Duft und ein seliges Lächeln erschien in seinem Gesicht.
 

„Guten morgen Koi“ weckte ihn Ren schmunzelnd, als er Masamis Reaktion sah.
 

„Morgen“ entgegnete ihm Masami und öffnete langsam seine Augen. Blickte noch leicht verträum in die Irden von Ren und räkelte sich leicht im Bett. „Was duftet hier so gut?“
 

„Das Frühstück“ erklärte ihm Ren grinsend und wartete bis sein kleiner Wirbelwind richtig im Bett saß, ehe er den kleinen Stelltisch vor Masami hinstellte, welcher er mit reichlichem Essen, einem Glas Orangensaft und Kaffee, sowie einer roten Rose bestückt war.
 

Verwundert sah Masami erst das Frühstück an. Danach Ren. Das sah ja zauberhaft aus und es roch Fantastisch. Und Masami wusste, das es viel Arbeit gemacht haben musste, um solch ein aufwendiges Essen zu kreieren.
 

„Das sieht wunderbar aus“ strahlte Masami ihn an. „Wofür habe ich das denn verdient?“
 

„Vielleicht weil ich dich liebe?“ entgegnete Ren mit einem sanften Lächeln und stahl sich von seinem kleinen Koibito einen Kuss. „Ich freue mich wirklich jeden Tag dass du bei mir bist und ich deine Nähe genießen kann. Deswegen wollte ich dir heute mal auf eine andere Art zeigen, wie sehr ich dich begehre Koi.“
 

„Ren“ erwiderte Masami berührt und lief leicht rötlich an.
 

Mit einem warmen Lächeln nahm Ren die schüchterne Antwort seines süßen Wirbelwinds auf. Masami war aber auch zu niedlich. Doch so bescheiden oder einfach naiv wie der Kleine war, merkte Masami das bestimmt nicht. Doch Ren faszinierte er jeden Tag aufs Neue. Und das sollte auch für die Zukunft so sein, die er an der Seite seines kleinen Koibitos verbringen wollte und…
 

„Übrigens. Nach der Arbeit hole ich dich dann ab, ja? Es gibt da etwas, was ich dir gerne zeigen möchte.“ Genau und je eher er es tat, desto wohler würde er sich danach fühlen. Wenn endlich die Ganze Anspannung von ihm abfiel.
 

~~~
 

Und tatsächlich. Als Masami fertig war und aus dem Blumenladen heraustrat, sah er Ren an seinem Auto gelehnt stehen. Anscheinend hatte sein Geliebter in Ruhe auf ihn gewartet, was Masami eine leichte Röte ins Gesicht zauberte.
 

Ren war wirklich unglaublich höflich und liebenswert dazu. Deswegen kamen Masami manchmal Zweifel, ob er ihn überhaupt verdient hätte. Andererseits zeigte ihm Ren das er es zumindestens nicht bereute bei ihm zu sein, was Masami innerlich beruhigte.
 

„Hey Masami“ begrüßte ihn Ren freudestrahlend.
 

Etwas nervös hatte er auf seinen geliebten Wirbelwind gewartet. Wie auch nicht? Hatte er die ganze Zeit mit sich gehadert, ob er es wirklich durchziehen sollte. Denn wenn Ren dadurch seinen süßen Koibito aufgeben müsste oder dieser sich von ihm abwandte, wusste er nicht, was er tun sollte.
 

Ein leben ohne Masami? Jetzt da er die angenehme Wärme abends neben sich spürte und das ruhige Atmen neben sich wahrnahm. Das gelöste und friedliche Gesicht seines kleinen Wirbelwinds, was einfach zum anbeißen aussah.
 

Und wenn er dann mal wach war und sich um alles und jeden Gedanken machte, ehe er sich abends an Ren schmiegte, der seinen geliebten Koibito nur zu gerne verwöhnte.
 

Konnte Ren darauf einfach verzichten? Mit jemand anderen ein neues Leben anfangen und Masami vergessen? Nein. Da war sich Ren mehr als sicher und darum musste es einfach klappen.
 

„Komm“ fügte deswegen Ren noch etwas aufgeregt hinzu, verbarg es aber hinter seiner ernsten Maske.
 

Das Masami aufgeregt war, wäre wohl ein wenig untertrieben gewesen. Was hatte Ren nur vor? Und wieso wirkte er so angespannt? Auch wenn sich Ren nichts anmerken lassen wollte, so hatte Masami trotzdem seine nervöse Haltung mitbekommen. Und das machte ihn nur noch neugieriger.
 

„So da wären wir“ kommentierte Ren, als er den Wagen vor einem neuerem Wohnblock anhielt.
 

Masami konnte nicht wirklich behaupten, das er jemand kannte, der hier wohnte. Oder wollte ihn Ren etwas anderes zeigen? Mussten sie vielleicht nur von hier zu Fuß hingehen, wohin auch immer Ren beabsichtigte Masami hinzuführen.
 

„Masami“ meinte Ren leise an Masami gewandt und blickte ihn leicht bittend an.

„Könntest du vielleicht deine Augen schließen?“
 

„Na klar“ erwiderte Masami schulterzuckend. In dem Punkt vertraute er Ren, aber… „Ähm Ren? Wolltest du mir nicht etwas zeigen? Oder ist es eine Überraschung?“
 

„Nja, so kann man es sagen“ entgegnete Ren vorsichtig.
 

„Ren.“ Masami beugte sich zu ihm herüber und sah ihm tief in die Augen. Obwohl er es vor Neugierde kaum noch aushielt, was Ren ihm so wichtiges zeigen wollte, konnte er nicht mit ansehen, wie sich Ren quälte. „Egal was es ist Ren… ich werde immer bei dir bleiben, okay? Denn ich liebe dich.“
 

Damit überbrückte er die kurze Instanz zu Rens Lippen, worauf er seine presste. Nur kurz, doch das reichte aus, um ihn ein wenig zu beruhigen, was Masami selbst im Kuss aufseufzen ließ. Mit einem aufmunternden Lächeln zog er sich von Ren zurück und schloss dann seine Augen.
 

Schmunzelnd betrachtete er Masami und wie dieser ihm vollkommen vertraute. Zumal seine Worte ihn wirklich hoffen ließen, dass er sich keine Sorgen machen brauchte. So holte Ren noch einmal Luft, ehe er ausstieg. Sein Herz schlug so schnell, dass er es nicht mehr unter Kontrolle hatte. Also los, sagte er sich, bevor er noch einen Rückzieher machen würde.
 

So stieg Ren dann aus und holte dann Masami aus dem Auto. Nachdem er den Wagen abgeschlossen hatte, führte Ren seinen kleinen Koibito zu der Wohnung hoch, welche er sich gestern angeschaut hatte und durch einen guten Preis dem vorigen Mieter abgenommen hatte.
 

Da es einen Fahrstuhl gab, musste Ren bloß seinen süßen Wirbelwind auf die Eingangsstufen aufmerksam machen und geleitete ihn vorsichtig hoch. Dabei vergaß er sogar seine Aufregung vor der bevorstehenden Reaktion seitens Masamis. Denn war es ihm jetzt wichtiger, das Masami gut oben ankam und das es seinem kleinen Koibito an nichts fehlte.
 

„Du kannst deine Augen wieder öffnen“ hauchte Ren leise ins Ohr seines Koibitos und trat dann langsam von ihm zurück. Er hatte Masami in die Mitte des Wohnzimmers geführt, wo sich sein kleiner Wirbelwind erstaunt umblickte.
 

„Wo sind wir hier Ren?“ fragte ihn Masami überrascht.
 

„In unserer neuen Wohnung. Ich hoffe sie gefällt dir, Koi. Du kannst dich ruhig umblicken und alles ansehen.“
 

„Gefallen?“ erwiderte Masami immer noch etwas ungläubig.
 

„Ja, ich dachte wenn wir jetzt zusammen wohnen, dann richtig.“
 

„Wow“ brachte Masami bloß erstaunt heraus und ging vorsichtig ein paar Schritte vorwärts, fast so als hätte Masami Angst dass sich das hier alles nur als ein Traum herausstellen könnte.
 

Doch je weiter er sich vorwagte und die einzelnen Zimmer bestaunte, desto größer wurde seine Freude. Sie war wirklich traumhaft schön. Die einzelnen Räume baten viel Platz und es gab einige Verbindungstüren um ins nächste Zimmer zu gelangen.

Auch wenn hier noch einiges getan werden musste, entdeckte Masami etwas, woran er sich nicht satt sehen konnte.
 

„Schau Mal Ren, das Bad ist ja riesig“ meinte Masami beeindruckt und ließ einen Blick über das geflieste Zimmer schweifen. „Und erst die Wanne“ fuhr Masami aufgeregt fort. „Da haben bestimmt drei Leute platz.“
 

„Wirklich?“ erwiderte Ren amüsiert. Tja sein süßer Koibito war eben nicht auf den Kopf gefallen. Nur manchmal ein wenig naiv und unschuldig, aber eben nicht dumm.
 

„Und hier werden wir jetzt wirklich wohnen?“ fragte ihn Masami aufgeregt.
 

„Ja“ bestätigte Ren ihm.
 

„Ren“ quietschte Masami glücklich und warf sich dem Größeren an den Hals.
 

Er wollte schon immer eine große Wohnung haben. Und erst das Bad. Nicht diese kleine Nische die er hatte und wo es gerade mal eine Duschkabine gab, sondern ein richtiges großes Bad mit einer Wanne.
 

„Ich freue mich ja so“ erklärte ihm Masami beglückt. „Aber sag mal, ist sie nicht ein wenig groß für uns? Und erst der Preis?“
 

Auch wenn Masami gern hier wohnen würde, musste er doch realistisch bleiben. Und die besagte nun mal, das so eine exquisite Wohnung, die zudem noch ein einen guten Platz im Stadtzentrum hatte, mit einer wunderschönen Aussicht und einem fertig gefliesten Bad und einer eigenen Wanne, nur in Träumen gab.
 

„Darum mach dir mal keine Sorgen“ winkte Ren ruhig ab und hielt seinen kleinen Koibito weiterhin in seinen Armen an sich gedrückt. „So teuer ist die Wohnung gar nicht. Zumal drei Leute sie sich locker leisten können.“
 

„Ah ja“ stimmte ihm Masami zu und lächelte zufrieden.
 

Und er hatte sich schon Gedanken gemacht, was das Finanzielle anging. Dabei verarbeitete er Rens letzte Aussage, weswegen er mit hochgezogener Augenbraue sich von Ren löste und ihn fragte: „Was meinst du mit ’drei Leute können sie sich locker leisten’, Ren?“
 

„Nun er wollte dir damit sagen, dass wir zu dritt hier wohnen werden“ mischte sich nun eine dritte und für Masami nicht mehr unbekannte Stimme ein.
 

DU?“ stieß Masami überrascht aus.
 

„Masami, ich muss dir wohl Shuichi nicht mehr vorstellen, oder?“ warf Ren vorsichtig ein.
 

„Ren“ erwiderte Masami verwirrt. „Was genau hat das zu bedeuten?“ Dabei blickte er abwechselnd zu den zwei älteren Männern.
 

„Du erinnerst dich doch noch an dem Tag, wo deine Eltern zu uns kamen?“ fragte ihn Ren langsam.
 

„Natürlich“ entgegnete ihm Masami mit leicht geröteten Wangen. Wie sollte er den Tag vergessen, wo seine Mutter ins Schlafzimmer gestürmt war. An so einem heiligen Ort. „Und?“
 

„An diesem Tag habe ich Shuichi besucht und wollte ihn zur Rede stellen. Ihm sagen dass wir beide zusammen gehören und er dich nicht bekommt. Allerdings hatte ich da noch nicht gewusst, dass es ein alter Schulfreund von mir war.“
 

„Wie jetzt? Ihr kennt euch auch?“
 

„Ja“ bestätigte Shuichi und trat an Rens Seite. Dabei blieben seine Augen die ganze Zeit über, auf seinen süßen Engel gerichtet. „Wir sind zwar keine engen, aber alten Freunde. Ich hab Ren seit dem Schulabgang nicht mehr wiedergesehen.“
 

„Doch nur, weil du ins Ausland gefahren warst und danach nichts mehr von dich hören gelassen hast“ fuhr Ren schnaubend dazwischen. „Deswegen war ich mehr denn je überrascht gewesen, als du wieder meinen Weg kreuztest. Nur auf eine ungewöhnliche Art und Weise.“
 

„Und wieso hast du ihn nicht wiedererkannt, als ich dir seinen Namen gesagt

hatte?“ mischte sich auch Masami ein und versuchte gelassen ihrem Gespräch zu lauschen, während er die Informationen bearbeitete.
 

Also Ren und Shuichi kannten sich schon von der Schulzeit damals, wenn nicht sogar noch früher. Sie scheinen sich ziemlich gut zu verstehen, zumal sie beide ihm ihre Liebe gestanden haben. Das ganze war zu verrückt, als das es Masami als Zufall abtun konnte.
 

„Das lag daran, dass ihn alle einfach Shu nannten und sich nicht weiter mit seinem Nachnamen aufhielten“ erklärte ihm Ren sachlich. „Als ich Shuichi einmal zu Hause besuchte, hatte ich ihn dann auf dem Namensschild gelesen. Als du ihn erwähntest Masami, da hatte ich zwar eine Dejavue das mir der Name nicht unbekannt war, doch richtig zuordnen konnte ich ihn nicht… noch nicht.“
 

Flashback Wiedersehen
 

„Sir, da möchte sie ein gewisser Herr Kusanagi sprechen“ hörte Shuichi die Stimme seiner Sekretärin durch die Gegensprechanlage.
 

„Kusanagi?“ wunderte sich Shuichi.
 

So weit er sich erinnerte, kannte er keinen Geschäftspartner mit diesem Nachnamen. Vielleicht einer der Neueinsteiger, die sich mit ihm unterhalten wollten. Von ihnen gab es mehr als genug und da hieß es immer, den Streu von den Weizen zu trennen. Denn nicht alle haben wirklich Chancen sich auf den Markt zu verwirklichen.
 

„Schicken sie ihn rein“ fügte Shuichi noch hinzu, ehe er die Verbindung abbrach und gespannt die Tür betrachtete.
 

„Guten Tag“ stellte sich sein Gegenüber ruhig fort und kam langsam auf Shuichi zu.
 

Der Firmenchef betrachtete langsam den jungen Mann. Verstand nicht, wieso ihm diese Augen so bekannt vorkamen. Dessen schwarze Haare Shuichi an etwas erinnerten. An jemanden.
 

Und dann schlicht sich langsam die Erkenntnis in Shuichis, weswegen er den Anderen freundlich begrüßte: „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du bist der kleine Knilch von damals, der sich immer so tollpatschig angestellt hatte.“
 

„Genau der bin ich“ kommentierte Ren und lächelte Shuichi ebenfalls an. „Und du warst ja die bekannte Eisqueen, welche kaum jemand an sich ranließ.“
 

„Bis auf wenige“ wiedersprach Shuichi amüsiert und führte seinen Gast zu einer Sitzecke. Dort nahm er selbst in einem Sessel platz, während sich Ren auf der Couch gemütlich machte. „Schön dich wieder zu sehen, Ren.“
 

Nicht in dem gleichen Sinne, wie, als würde Shuichi seinen süßen Engel sehen, aber so ein ähnliches Gefühl. Immerhin war Ren einer der wenigen gewesen, die Shuichi an seiner geduldet hatten, da Ren ihn nicht so auf die nerven ging, wie die anderen Schulkameraden.
 

„Nun es ist ja auch viel Zeit vergangen, als du ins Ausland gefahren warst“

kommentierte Ren.
 

„Ich musste“ erklärte Shuichi. „Mein alter Herr hatte das von mir verlangt. Aber deswegen bist du doch nicht hier, oder Ren? Auch wenn wir uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen haben, hättest du mich erst nach der Arbeit kontaktiert, wenn es nicht guten Grund hätte. Also, worum geht es?“ fragte ihn Shuichi ernst.
 

„Tja, du hast dich kein bisschen verändert“ erwiderte Ren grinsend. „Durchschaust immer noch alles und jeden.“
 

„Muss ich“ meinte Shuichi sachlich. Schließlich konnte er es sich nicht in seiner Position erlauben Fehler zu machen, weshalb er genau sicher gehen musste, wem er vertrauen konnte und wem nicht. Wobei es nur eine Person gab, die ihn niemals hinterrückt verletzen würde. Nicht sein Engel.
 

„Weißt du, das Problem was ich habe ist, dass es so aussieht als haben wir Beide ein Auge auf einen kleinen Blumenverkäufer geworfen.“
 

„Ach, haben wir das?“ erwiderte Shuichi mit gehobener Augenbraue, konnte sich aber ein schmunzeln nicht verkneifen. Wusste er doch sofort, von wem die Rede war und sah dabei wieder ein Bild von seinem süßen Engel vor sich.
 

„Ja, er ist klein, naiv, temperamentvoll und einfach zu süß, als das man ihm wiederstehen kann.“
 

„Wirklich?“ spielte Shuichi den Überraschten. „Und wer sollte diese Person sein.“
 

Nun, allein die Blicke mit denen sich die Beiden Männer ansahen, wusste man schon das ein Name nicht nötig war um zu wissen, um wen es sich hier handelte. Welches bezaubernde Wesen es geschafft hatte, diese beiden Herzen zu stehlen und unbewusst an sich zu binden.
 

„Masami Fuang“ sprach Ren trotzdem langsam aus. Ruhig und sachlich war er dabei, ebenso als er die nächste Worte betont aussprach: „Und ich liebe ihn

wirklich Shu. Wie sieht es mit dir aus?“
 

„Masami“ wiederholte Shuichi bloß und genoss die einzelnen Silben

auszusprechen. Das Gefühl, welches sich dabei durch seinen Körper strömte und sich gleichzeitig nach der Nähe des anderen sehnte. Mal wieder.
 

„Der Kleine hat es mir seit dem ersten Augenblick angetan“ meinte Shuichi leicht verträumt. „Seine grünen Smaragde, sein schmaler Körper der sich so wunderbar auf dem weißen Stoff geräkelt hatte und mich ruhig anblickte. Mit seinen Augen direkt anblickte und etwas auslöste, was sich bis heute nicht geändert hatte.“
 

Kopfschüttelnd brach Shuichi ab. Wenn er so weiter redete, würden sie nie zum Punkt kommen. Und es hatte noch nie viel gebracht um den heißen Brei zu reden, da man trotzdem immer wieder darauf stieß.
 

„Liebe… ich liebe ihn, Ren.“
 

„Wusste ich doch. Und ich denke mal nicht, dass du ihn wieder hergeben willst,

oder?“ fragte Ren nach.
 

Sich von seinem geliebten Engel lösen? Jetzt wo er ihm so nah gekommen war? Ihn wieder sehen durfte und sogar bald eine Möglichkeit hatte, länger seine angenehme Anwesenheit zu genießen?
 

„Ja, jetzt da ich ihn nach all der Zeit endlich wiedergefunden habe, will ich ihn nicht mehr aufgeben müssen“ erklärte ihm Shuichi ernst.
 

Flashback Wiedersehen Ende
 


 

„Nie mehr“ bestätigte Shuichi noch einmal. „Masami du bist mir so wichtig, wie die Luft zum Atmen. Und bei Ren ist es genauso. Wir brauchen dich beide und deshalb sind wir auch zu einem Entschluss gekommen.“
 

„Masami, wir lieben dich“ erklärte ihm Ren weiter. „Und wieso sollten wir dann nicht zusammen wohnen, statt das einer von uns leiden muss? Zumal mir Shuichi erzählt hat, das ihr beide viel Spaß zusammen hattet.“
 

„Nun, das… ja der Nachmittag mit Shuichi war schön und…“ stammelte masami verwirrt, während er noch rötlicher um die Nasenspitze wurde.
 

Sollte das alles so einfach sein? Er hatte sich die ganze Zeit über Sorgen gemacht und Vorwürfe, weil er mit seinen Gedanken nicht immer bei Ren war, sondern bei Shuichi, der ihn unbewusst anzog. Ohne das Masami es selbst wusste, war dieser Mann bereits in sein Herz geschlichen.
 

„Hey mein Engel“ sprach Shuichi leise auf ihn ein und zog ihn zu sich. „Ich weiß dass du mich noch nicht lieben kannst. Aber es wäre schön wenn du mir eine Chance gibst. Wenn ich mit bei euch wohnen dürfte und mehr Zeit mit dir Verbringen dürfte. An Rens und deiner Seite, Masami.“
 

„Bitte Koi“ sprach nun auch Ren und drückte sich von hinten an seinen süßen Wirbelwind. Wollte ihn nur ungern gehen lassen und schloss ihn auch in seine Arme.
 

Hoffte dass es für Shuichi und ihn eine gemeinsame Zukunft mit seinem geliebten Koibito gab. Gespannt warteten die beiden Älteren, was Masami sagen würde.
 

„Ren“ meinte Masami schließlich und blickte kurz hinter sich und in Rens dunkle Irden. „Seit einiger Zeit komme ich nicht mehr los von euch. Ren, dich liebe ich noch nach wie zuvor. Und nichts könnte an diesen Gefühlen etwas ändern.“
 

„Koi“ flüsterte Ren gerührt und strich sanft über Masamis Wange.
 

„Shuichi“ fuhr Masami fort. Drehte sich dabei zu ihm herum und genoss die Wärme und Geborgenheit, die die beiden Körper ausstrahlten, welche sich eng an ihn schmiegten. „Der Start zwischen uns war etwas holprig und doch… der Nachmittag mit dir hatte mir gezeigt das ich dich falsch eingeschätzt hatte. Das du auch einfühlsam sein konntest und mich sogar zum Lachen gebracht hast.“
 

Masami konnte sich noch genau daran erinnern. Obwohl er mit Bedenken zu diesem Treffen gegangen war, war es unerwartet schön gewesen. Und seine quälenden Selbstvorwürfe umso größer.
 

„Ich kann dir zwar noch nicht dieselben Gefühle wie für Ren geben, doch möchte ich es auch mit dir versuchen. Ich würde dich gerne mehr kennen lernen, weitere Seiten an dir entdecken und zusammen mit Ren und dir hier leben.“
 

„Mein Engel“ hauchte Shuichi ebenfalls überwältigt von dieser Ansprache. „Ich bin so froh über deine Antwort und werde dir wenigstens ein guter Freund sein. Ich kann auf dich warten mein Engel. Auch wenn ich mich so lange nach dir gesehnt habe, so freue ich mich doch wenigstens bei dir sein zu dürfen. Masami… ich liebe dich.“
 

„Und ich liebe dich auch Koi“ mischte sich Ren ein.
 

Nachdem sich die beiden Älteren kurz anblickten, nickten sie und gaben Masami jeweils ein Kuss auf die Wange. Hielten ihn noch fester umschlungen, woraufhin sich Masami nicht entscheiden konnte, in welchen Armen er sich mehr hingeben sollte. nur das er sich fallen ließ und von den Ren und Shuichi gehalten wurde. Den zwei Menschen, deren Nähe er nicht mehr missen wollte und in eine ihm unbestimmte, aber doch schöne Zukunft zu gehen.
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  saspi
2008-02-23T21:04:43+00:00 23.02.2008 22:04
Hey!!!
Super kappi!!! Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon neugierig wie 's weitergeht!!!
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von: abgemeldet
2008-02-23T20:25:56+00:00 23.02.2008 21:25
OMFG!!!
na das ende ist ja jetzt echt mal hammer.
wie die zusammen wohnen wollen, dass frag ich mich echt!!!
wie kann ren nur so was machen?
na ja...
so kann sich suichi wenigtens an masami ranmachen.
aber das ren das echt tut, dass erschütert mich doch jetzt i-wie.

schreib schnell weiter,
deine angel


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