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Facepeeler

There is no pleasure without pain
von

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Need You

Die anderen sagten nichts, sie wussten auch nicht, was sie hätten sagen sollen, Stephens Stimmung war total im Keller, er war zum explodieren bereit und wollte keinen Widerspruch hören. Mike seufzte leise, Phil und Jarrod widmeten sich weiterhin ihrem Gespräch zu und ignorierten alles. Was sie wirklich über Neyla dachten, wusste Steve selbst nicht, aber er hoffte natürlich auf volle Zustimmung. Da Steve keine Antwort von seinen Freunden erhielt, schnaufte er und ging zum Fenster.

„Wetten wir, ihr kleiner Angeber holt sie wieder ab, damit sie sich ja nicht den süßen Hintern abfriert?!“, knurrte Steve und beobachtete Neyla, die unten auf dem Mauervorsprung saß und mit ihrem Ring spielte.

„Mhm.“, war nur die gemurmelte Antwort von Mike.

Neyla wartete tatsächlich darauf, dass Torsten sie abholen würde, sie hatte die Situation am Telefon nicht erklärt, sie hatte ihn nur leise gebeten und klang dabei sehr betrübt. Torsten hatte sich sofort seine Gedanken gemacht, er wusste, dass es Neyla schlecht ging, wenn sie zuviel Stress auf ihrer Arbeit hatte.
 

Als Torsten aufgelegt hatte, kam Jürgen gleich zu ihm, legte seine Hand auf die starke Schulter und lächelte ihn an. Sie waren nun schon seit einigen Monaten in den USA zum trainieren, Torsten und einige andere wohnten noch hier, erst zur WM war ein Umzug nach Deutschland geplant, er hatte nämlich für die folgende Zeit ein gutes Angebot von Werder Bremen bekommen, welches er sich nicht nehmen lassen würde. Neyla wusste bereits bescheid und hatte zugestimmt.

„War das deine Freundin bzw. Verlobte?“, fragte Jürgen mit einem Zwinkern.

Torsten nickte: „Ja, wäre es in Ordnung, wenn ich eine halbe Stunde eher gehe? Ich soll sie von der Arbeit abholen, immerhin ist es eiskalt und glatt draußen und Neyla geht es nicht sehr gut.“

„Stress?“

„Ach…“, seufzte er nur, „…weißt du, Klinsi, ihr Beruf, den sie gewählt hat, scheint doch nicht so ganz der Richtige für sie zu sein, ich weiß es nicht. Die Jungs behandeln sie ziemlich schlecht, Neyla ist vollkommen runter, ich hab sie in letzter Zeit nur selten ehrlich lächeln gesehen.“

„Kannst nicht mal du sie aufmuntern?“, bemerkte Jürgen verwundert.

„Doch, einigermaßen, aber natürlich ist es nicht leicht für sie, die Probleme zu verdrängen, die sie täglich erwarten. Dabei ist sie eine wirklich gute Sängerin und hat in Sachen Musik viel auf de Kasten.“, antwortete Torsten mit einem Seufzer, dann packte er sein Handy zurück in seine Jackentasche.

Unsicher strich er sich über sein Tattoo am rechten Unterarm und verkleinerte etwas die Augen. Seine Wut auf die Band war ziemlich groß, er wollte den Typen endlich mal zeigen, wo der Haken hing. Niemand ging so mit seiner Verlobten um. Aber was konnte er schon ausrichten? Stephen nahm Torsten gar nicht ernst.

„Mir soll’s recht sein. Du hast heute super trainiert, widme dich heute deinem Privatleben. Morgen seid ihr dann um 10 Uhr hier, ich hab vorher noch einen Arzttermin mit meiner Frau.“, grinste Jürgen, dann aber zwinkerte er und klopfte Torsten auf die Schulter. „Ihr packt das schon, irgendwann ist jede schlimme Zeit vorbei.“

Torsten nickte, bedankte sich knapp und ging schließlich duschen und sich umziehen. Immer wieder waren seine Gedanken bei Neyla, er wusste, wie es ihr jetzt gehen würde, er wusste, was sie erzählen würde, aber er wusste noch immer nicht, was er gegen die Kerle machen konnte.

„Verdammten Wichser.“, murmelte er wütend.

Wenn diese Idioten sich wenigstens etwas im Griff hätten, dann würde die ganze Sache anders aussehen. Aber nein, sie mussten ihren Frust wieder an unschuldigen Leuten auslassen. Mit einem Kopfschütteln schulterte er seine Trainingstasche und ging über den Rasen, um wenigstens den Jungs noch Tschüss zu sagen. Das Stadion, in dem sie trainierten, war überdacht in dieser Jahreszeit und angenehm warm. Er winkte zum Platz, sowohl Jürgen, als auch Joachim und die anderen Jungs gaben einen Gruß zurück, er verließ das Stadion. Draußen schlug ihm sofort die Kälte entgegen und einige Schneeflocken fielen in sein Haar, mit einem seltsamen Geräusch schloss er seine Autotür auf und warf alles hinein, was lose an ihm hing.

Die Fahrt zu den Studios dauerte nicht sonderlich lang, mittlerweile fror Neyla ziemlich und war glücklich, als sie den Ferrari von Torsten vorfahren sah. Steve knurrte am Fenster nur und verließ den Ort wieder, Neyla eilte auf den Beifahrersitz, schloss schnell die Tür und schnallte sich an. Torsten sah zu ihr, seine Hand strich über ihre kalte Wange und er drehte ihren Kopf zu sich.

„Na Süße?“, flüsterte er zärtlich.

In seiner Gegenwart fühlte sie sich so furchtbar wohl, sie konnte dieses Gefühl kaum beschreiben. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, sie näherte sich seinem und gab ihm einen liebevollen Kuss, der einige Zeit anhielt, bis hinter ihnen eine Hupe erklang. Torsten stand natürlich genau auf dem Busparkplatz.

„Oops.“

Er grinste und fuhr sofort weiter, Neyla lächelte matt.

„Hallo mein Bär.“, flüsterte sie dann zurück und er sah eines ihrer seltenen, ehrlichen Lächeln auf ihren Lippen.



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