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Das Märchen vom König und den Tieren

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Das Märchen vom König und den Tieren
 

Es war einmal vor langer, langer Zeit, da waren die Kinder aus Utopien sehr traurig, denn in ihrem Dorf durften keine Tiere leben. Und so kam es:
 

Sie hatten vor einiger Zeit einen neuen König gewählt, und alle waren mit ihm zufrieden. Es vergingen einige Wochen, ehe die Leute merkten, dass ihr König Tiere nicht leiden konnte. Als eine Frau mit ihrem Hund spazieren ging, begegnete sie dem König, und dieser herrsche sie an:“ Was ist das denn für ein hässliches Vieh? Ein Hund hat in meinem Land nichts zu suchen; hier dürfen nur Menschen leben!“ Danach beobachteten immer mehr Bewohner der Stadt, dass ihr König die Tiere hasste. Eines nach dem anderen jagte er davon, wenn sie ihm begegneten, ließ sie sogar von seinen Leibwächtern oder von seinen Jägern erschießen. Die Folge dieser Hetzjagd war, dass alle Tiere in seinem Land ausstarben oder auswanderten, und die Bevölkerung begann zu Hungern. Der Jäger, der Fleischer, der Hufschmied und der Kürschner wurden Arbeitslos, und viele Familien litten Mangel. Den König, dessen Aufgabe es eigentlich war, für sein Volk zu sorgen und ihm zu helfen, wenn es in Not war, kümmerte das überhaupt nicht. Er hatte zu essen, denn er ließ sich seine Nahrung aus den Nachbarländern herbeischaffen. So ging es dem Volk immer schlechter, bis es fast am Ende seiner Kraft war.
 

Die Tiere aus dem Nachbarland, die sich mit den vertriebenen Tieren beim Jagen im Wald trafen, erfuhren bald, was sich in Utopien zutrug, und sie beschlossen, den Utopiern zu helfen. Also kamen sie zur Vollmondzeit zu einem Schwur zusammen und berieten, was zu tun sei.
 

Der schlaue Fuchs meinte, man sollte den König fressen, dann könne er kein Unheil mehr anrichten. Die Kuh hatte eine andere Idee:

„Wenn wir verhindern, dass der König weiter Fleisch und Käse bekommt, wird er schon merken, dass er nicht ohne uns Tiere leben kann. Dann muss er seine Meinung ändern!“
 

Der Wolf, die Schweine, die Pferde und die Hunde waren von diesem Einfall begeistert. Einer der sieben Esel meinte: „Wir können doch die Menschen nicht einfach sterben lassen, nur weil ihr König keine Tiere mag. Wir sollten die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgen, damit sie leben können. Der König aber soll hungern.“
 

Diesem Vorschlag stimmten alle Tiere zu: der König muss hungern, bis er erkennt, dass auch er nicht ohne Tiere leben kann. Währenddessen wollten die Tiere treu die Menschen ernähren. Sogleich beluden sie viele Wagen tonnenschwer mit Lebensmittel und machten sich auf den Weg nach Utopien.
 

Schon nach kurzer Zeit musste der König Hunger leiden, und da ein leerer Bauch nicht gerne regiert, hatte er sich in seine Gemächer zurück gezogen und Wachs in seine Ohren gestopft, damit er das Knurren seines Magens nicht hören konnte. So entging ihm die ankommenden Wagen.
 

Des Königs Diener, die die Tiere nicht hassten, hätten dem König gerne geholfen, aber sie wussten nicht, wie, da er störrisch war, und sie fragten die Tiere um Rat. Die Kuh persönlich begab sich zum Schloss, um mit den Dienern die Lage zu besprechen.
 

Ächzend und stöhnend und heftig schnaufend, weil sie das Treppensteigen nicht gewöhnt war, schlurfte sie in die Schlosshalle.
 

Sie empfahl den Getreuen, jedes Mal wenn der König über Hunger klagte, zu antwortet: ohne Kühe gäbe es keine Milch, keine Butter, keinen Käse und keine Steaks; ohne Schweine keinen Schinken, ohne Hühner keine Eier, ohne Bienen keinen Honig. Wer sollte die Blüten befruchten, aus denen Erdbeeren, Kirschen und Äpfel wuchsen? Wer sollte die Esswaren aus den Nachbarländern hohlen? Wer sollte die Wagen ziehen, wo alle Pferde, alle Ochsen abgewandert oder verjagt waren?
 

„keiner kann ohne den anderen Leben!“, sagte die kluge Kuh. Die Diener befolgten diesen Vorschlag haargenau, und schon bald war der König am Verzweifeln und mussten einsehen, dass er die Tiere brauchte. Er rief sie alle in sein Reich zurück und befahl, sie fortan in Ruhe und Frieden leben zu lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yami-Tsubasa
2008-02-04T19:37:09+00:00 04.02.2008 20:37
So ists recht^^.
Was wäre die Welt nur ohne Tiere?
Die Story gefählt mir gut.


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