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Ich und Ich

Unser kleines Geheimnis
von

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Kapitel 2

Kapitel 2

Sonntag 21.06.2015

Liebes Tagebuch!

Ich hasse mein zweites Ich! Ständig diese ohrenbetäubende Musik! Diese komischen Leute! Und dann erst die Kopfschmerzen! Die bekomm natürlich wie immer nur ich! AAAARRH!

Aber eines muss ich sagen. ER war gestern wieder da. Und 'Ihr' Herz hat schon wieder verrückt gespielt. Ständig ist ER da, wo 'Sie' auch ist. ER fällt 'uns' ständig ins Auge. Aber das schlimmste ist, das ER mich an jemanden erinnert. Ich weiß nicht an wen, aber irgendwie tut es weh. Es ist, als wäre es eine Person die ich vergessen will, der ich aber trotzdem immer wieder unterliege.

Wer ist es nur? Wenn ich doch zumindest mal mit IHM reden könnte. Aber ständig sind da diese Nervensägen von 'Ihren' Freunden.

Diese blöde Kuh, mit der fünf-Kilo-Schminke und den Fetzen von Stoff!

Der eine, der redet, als wäre er der schlauste Mann der Welt (obwohl er nicht schlecht aussieht)!

Die olle Hackfresse, der das Grinsen chirurgisch entfernt wurde!

Der kleine Zwerg, der mir (als "Mary") grad mal bis zum Bauchnabel reicht!

Und dieser verpeilte Idiot, der ... Mann! Der ist so blöd, dass mir nichts mehr dazu einfällt!

Und diese Typen aus der Disco sind mir sowieso alle nicht ganz geheuer! Manchmal bekomme ich Angst vor ihnen.

Wenn ich den Türsteher sehe, muss ich mir zwangsläufig vorstellen wie er stolpert und auf mich drauf fliegt!

Oder diese Tussi an der Garderobe! Die lächelt immer. Das macht mir Angst ... Die lächelt sich eines Tages noch zu Tode!

Als nächstes der Riese. Ich werde mich hüten, bei ihm auch nur IRGENDWAS zu messen!

Die Barkeeperin hat einen an der Klatsche und von den DJ's war mir das ja schon immer klar!

Mir graut es schon vor der nächsten Party!
 

Ich hoffe Dad beeilt sich mit dem Gegenmittel. Drei Monate! Drei verdammte Monate! Ich weiß nicht wie lange ein normaler Mensch so etwas durchstehen kann, ohne vollkommen den Verstand zu verlieren. Ist sowas nicht auch gesetzlich verboten?

Natürlich ist es verboten, an seiner eigenen Tochter herum zu experimentieren! Aber es gibt leider kein Gesetz dagegen, dass zwei Seelen in einem Körper leben. Das wäre ja wohl ein Gesetz gegen Schizophrenie! Und für eine Krankheit kann man ja nichts!

Um ehrlich zu sein ... Es ist ja nicht nur mein eigener Körper. "Mary" hat einen ganz eigenen Körper. Und trotzdem sind wir zwei Menschen in einem! Wie nennt man sowas eigentlich? Ich werde mich informieren ...

Irgendwie bin ich auch selbst Schuld daran! Ich hätte die Pille ja nicht schlucken müssen.

Ich erinnere mich noch genau! Es fing an zu gewittern, als Dad mich in sein Labor (!!!) rief...
 

"Klaraaaaa!!! Komm schnell, ich hab's!", schrie er die Treppe hoch.

Ich lief zu ihm hinunter. "Was hast du?", fragte ich aufgeregt.

"Hier!" Stolz hielt Dad mir eine kleine Kugel hin. Umso mehr ich versuchte ihre Farbe zu deuten, umso mehr bekam ich das Gefühl, dass sie ihre Farbe veränderte. Zuerst schimmerte sie rot, dann lila, blau, grün, gelb, orange und wieder rot. Vollkommen fasziniert starrte ich die Kugel an.

"Ist das ... DIE Kugel?", fragte ich atemlos.

Er nickte. "Acht Stunden", sagte er.

Acht Stunden konnte ich mit dieser Pille erwachsen sein. "Schluckst du sie?", fragte er.

"Ähm ... hmmm ... klar, ist bestimmt lustig!" Dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch ... Jetzt ist es gar nicht mehr lustig ...

"Dann ... nimm einen Schluck Wasser hinterher", meinte Dad.

Hinter ihm stand ein Liter Wasser. Er goss mir Wasser in ein Glas und drückte mir Glas und Pille in die Hand.

Ich nahm die Pille und einen Schluck Wasser. "Die schmeckt komisch!" Kurz danach würgte ich. Mein Dad fragte, "Alles in Ordnung?", und gab mir eine Schüssel. Als das vorbei war, fragte Dad noch: "Wie fühlst du dich?" Ich antwortete:" Komisch ... mir ist schlecht ... Oh Gott ..."

Plötzlich wurde alles dunkel! "Äh ... Dad? Bist du da?"

"Ja, Klara, es ist nur ein Stromausfall" "Okay ... Gott sei Dank ..."

Als er mit einer Taschenlampe auf mich leuchtete, meinte er: "Ich habe es geschafft!"

"Dad! Was meinst du?" Er hielt mir einen kleinen Spiegel hin. Ich schrie auf. "D-das kann unmöglich ICH sein! Das ist ein Traum!" "Nein, Klara! Das bist du! Mit 19 Jahren! Die Pille wirkt so, das sie dich um 6 Jahre altern lässt!", sagte er.

"D-das ist ein Traum!!", schrie ich.

"KLARA!! Das ist kein TRAUM!!!", versuchte Dad mir zu erklären.

"Wirklich???", fragte ich, immer noch wie in Trance.

"Ja ... Schätzchen glaub' mir."

In diesem Moment kamen Dad und ich uns seit Mamas Unfall wieder näher. Ich konnte nicht glauben, was mit mir geschehen

war. Ich war geschockt und fing vor Angst, vor mir selber, an zu weinen. Dad nahm mich in den Arm und tröstete mich. Es war schön, ich fühlte mich endlich wieder geborgen und zum ersten Mal wie zu Hause. Gerade in diesem emotionalen Moment ging das Licht an, eigentlich gut, doch Dad ließ mich los. Er sah mich an. "Du bist hübsch! Siehst du später auch so aus, muss ich mir ja ernsthaft Gedanken machen!", meinte er lächelnd.

Das Licht blendete mich und ich konnte nichts erkennen.

"... ähm ... Danke!", antwortete ich in die Richtung, aus der Dads Stimme zu kommen schien.

Ich merkte, das ich noch immer die Brille trug und dachte (schlau wie ich bin ...) , dass es wohl an ihr liegen würde. Ich nahm die Brille ab und sah alles perfekt.

"Wenn ich die Brille später auch nicht mehr brauche kann's gar nicht besser werden!", sagte ich mit einem Zwinkern. Dad fing an zu lachen und nahm mich wieder in den Arm. "Ich hab dich sehr lieb! Und finde es mutig von dir, dass du dieses Projekt mit mir zusammen machen möchtest! Ich bin stolz auf dich und darauf das du seit Mamas Tod hier für Ordnung sorgst. Es ist bald zu Ende", flüsterte er mir ins Ohr. "Ich hab dich auch ganz doll lieb! Wir zwei schaffen das schon!", sagte ich. Ich merkte wie sich meine Augen schon wieder mit Tränen füllten. Ich wollte dieses Gefühl, was schon wieder da war nicht wieder los werden. Dann spürte ich wie die erste Träne über meine Wangen floss, ich konnte sie nicht mehr halten. Ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Ich klammerte mich an Dad. Ich hatte keine Ahnung wie lange wir so da standen. Aber plötzlich klingelte das Telefon, und wir erschraken beide. Ich wollte nicht stören, daher verließ ich den Raum. Ich schloß die Tür und blieb stehen. Ich bekam noch ein paar Worte mit.

"Andersen!" meldete sich mein Vater. Dann sprach die andere Person.

"Ah ... gut, dass Sie anrufen! Ich habe es geschafft! Ich habe unsere Wette gewonnen und Sie somit besiegt!", schrie Dad lachend ins Telefon.

Über diese Aussage wundere ich mich bis heute. Ich hatte keine Ahnung was er damit gemeint hat. Ehrlich gesagt, es war mir in diesem Moment auch egal.

Ich ging rauf in mein Zimmer, legte mich auf mein Bett und dachte lange über die Worte nach, die Dad mir ins Ohr geflüstert hatte. Ich hatte nicht gewusst, wie sehr Mama ihm fehlte, doch jetzt wusste ich es genau. Ich musste schon wieder weinen. Ich kenne keinen Tag an dem ich so viel geweint habe, aber es tat gut. Ich holte das Bild meiner Mutter aus der Schublade meines Nachtschrankes. Sie war wunderschön. Mein jetziges "Ich" sah aus wie sie. Lange blonde Haare, blaue Augen, groß und schlank. "Ich vermisse dich so!", sagte ich zu ihr. Sie lächelte, es sah tatsächlich so aus als ob sie mich verstanden hatte und mich anlächelte ...
 

... Und sie kommen schon wieder ... die Tränen!

Ich werde jetzt Schluss machen!

Kuss! Deine Klara
 


 

Sonntag, 21.06.2015

Liebes Tagebucch,

Ich weiß nicht wieso, aber ich fühle mich schlecht! Es ist ein eigenartiges Gefühl, so als würde mir ein Kloß im Hals stecken und ich keine Luft mehr kriegen. Heute ist Sonntag und ich darf eh nicht raus, weil Klara morgen in die Schule muss. Ich habe, aber auch keine Lust. Es ist ein bedrückendes Gefühl.

Es ist ... Trauer ...!!!

Ich dachte nicht, dass ein Geschöpf wie ich, das eigentlich nicht natürlich geschaffen ist, Trauer empfinden kann.

Und nun? Wohin? Ich weiß nicht, wem ich davon erzählen soll. Klara auf keinen Fall! Sie leidet viel mehr darunter als ich! Ich kann sie damit nicht belasten ...

Ist es nicht komisch? Obwohl ich eigentlich viel älter sein sollte, fühle ich mich wie ein kleines Kind.

Klara hatte eine schöne Mutter. Ich sehe auch jetzt schon wieder das Bild von ihr. Ich sehe ihr ähnlich ...

Wie sollte ich Klara etwas erzählen? Auch "unserem" Vater kann ich nichts erzählen. Ich bin doch eigentlich alt genug um damit fertig zu werden. Ich darf nicht weinen! Auch Vater und Klara weinen nicht! Und ich darf auch nicht weinen! Ich werde nicht weinen, denn ich bin stark!

Mit dieser Erkenntnis werde ich nun aufhören!

Ciao! Deine Mary
 

~~~ Und das war das zweite Kapitel!^^ Hoffe es gefällt euch! Lasst doch bitte wieder ein paar Kommis da! ~~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-02-11T21:09:12+00:00 11.02.2008 22:09
wahh!! genial!
und die zeiten sind diesmal nicht verwechseltXDDDD
*keks gebs+
mach weiter so! ich wart auf das nächste kapiXDDDDDDDDDDDD
Von:  Olschi
2008-02-10T21:31:19+00:00 10.02.2008 22:31
Der anfang war lustigXDDD Ich mag deine Erzählweise^^
Ich bin ja shcon mal gespannt wie es wieterläuft... und was war das für eine wetteO.o
Ich will wissen wie es weitergehhhhtXDDDD


Von:  Chibitalia
2008-02-10T09:25:59+00:00 10.02.2008 10:25
muhahahahahahahaha....
ich hab da schon so meine theorie >--<
*aus eigen schutz den mund zukleb* ...'''
ich will weiter lesen, hoffentlich lieg ich richtig^^



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