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Ich und Ich

Unser kleines Geheimnis
von

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Kapitel 9

Kapitel 9
 

Ich schlug die Augen auf als ich das Quietschen einer Tür hörte. Das Erste was ich merkte, waren meine Kopfschmerzen. Marie hatte dieses Mal reichlich übertrieben.

Ich fühlte mich an diesem Morgen irgendwie anders. Marie war gestern wohl ziemlich glücklich, denn diese Glücksfunken sprangen auf mich über. Ich starrte an die Wand. Das war nicht meine Wand und dies war auch nicht mein Bett. Ich fing an den Raum genauer zu betrachten. Susus Zimmer! Marie hat wohl die Tür verwechselt, schlussfolgerte ich.

„Ehh ...!"

Was war das? Ich schaute mich suchend um und ...

„AHHHHH!!!!" Ich schrie auf als ich sah was das Geräusch erzeugt hatte.

Kai! Er schaute mich überrascht an und fiel vor Schreck aus dem Bett.

„Kai! Hast du dir wehgetan?", fragte ich ihn besorgt.

Ehe er antworten konnte kam Dad auch schon ins Zimmer gestürmt. Natürlich hatte er das Telefon schon wieder in Gebrauch genommen.

„Du glaubst nicht was hier los ist! ... Beruhigen? Ich soll mich beruhigen? Spinnst du? ... Du bist auch schon wieder unterwegs? ... Was du stehst schon vor der Tür? ... Dann hör auf zu labern und komm hoch!!!" Die arme Susu. Wenn sie jetzt noch was hört hat sie echt Glück gehabt!

Kai lag noch immer auf dem Boden und wir starrten meinen Vater verwirrt an.

„Also ...", begann ich, „Das ist Kai. Kai das ist mein Dad!"

„Guten Morgen Herr Andersen!"

„Klara! Jetzt bist du also eine richtige Frau! Ich bin so stolz auf dich!", sagte Susu mit ihrer direkten Art und fiel mir um den Hals.

„Schon klar ... Aber ..." Ich sah Kai mit einem fragenden Blick an. Er lächelte und nickte nur.

„Du bist also Kai?! Ich bin Susu! Klaras und Marys große Schwester"

Mary! Kai! bei diesem Gedanken musste ich würgen. Ich rannte aus dem Zimmer und die Tränen liefen mir nur so über das Gesicht.

„Klara! Warte! Ich kann dir das erklären!", rief Kai und rannte mir hinterher, „Mein Vater hat diese Pille entwickelt ... und ich bin sein Versuchsobjekt. Durch diese Pi-" Mein Vater unterbrach ihn.

„DU bist also der Sohn von Pahnke. Das ist ja ein Zufall! Ich habe mit Klara das gleiche Projekt gemacht! Sie hat ebenfalls diese Pille geschluckt und verwandelt sich jeden Abend in Marie, oder Mary wie sie sich selber nennt."

“Und wie nennt sich dein zweites 'Ich'?", mischte Susu mit.

„Ich ... also 'Er' heißt Sven und anscheinend kennen die beiden sich."

„Ja und das sogar ein bisschen näher!", sagte Susu und fing an zu lachen.

„Ich find das gar nicht lustig!", jammerte ich, denn ich hatte Susus letzten Kommentar mitbekommen.

Alle schauten mich an. Ich musste grauenhaft ausgesehen haben. Zersauste Haare, verheulte Augen, Susus Decke um den Körper geschlungen und die Brille schief auf der Nase.

Ich betrachte Kai. Auch er bot ein Mitleid erregendes Bild da. Vollkommen verwirrt und unglücklich starrte er auf den Boden vor sich, nur mit Boxershorts bekleidet und machte einen etwas eingeschüchterten Eindruck. Er tat mir fast Leid.

„Vielleicht solltet ihr zwei euch mal was anziehen!", unterbrach Susu mich in meinen Gedanken.

Ohne ein Wort zu sagen drehte ich mich um und lief in mein Zimmer. Schnell suchte ich mir irgendein T-Shirt und Shorts aus meinem Schrank. Während ich mich anzog, dachte ich noch mal über die Situation nach und fing an zu weinen. Es war schrecklich! Ich vergrub meinen Kopf in meine Kissen und schluchzte weiter.

Nach einiger Zeit klopfte es an meiner Tür und Susu steckte den Kopf herein. Sie setzte sich neben mich aufs Bett und streichelte mir über die Haare. Ich wollte eigentlich allein sein, aber es beruhigte mich trotzdem, dass sie da war.

„Du hast keine Ahnung wie es soweit kam, oder?", fragte sie mich ganz ruhig.

„Woher denn?", fragte ich zurück, „Ja, woher sollte ich denn bitte wissen, was mein blödes zweites Ich nachts für Scheiße anstellt? Wenn ich das gewusst hätte, dann ..."

Ich hatte mich aufgesetzt, aber bei diesen Worten bildete sich mir wieder ein Kloß im Hals.

„Schon gut!", wollte Susu mich beschwichtigen, „Ich versteh schon! Dad ... hat Kai nach Hause gefahren. Ich glaube er wollte sich auch noch ein bisschen mit Kais Vater unterhalten. Über ein Gegenmittel, euch beide betreffend. Kai war ganz schön niedergeschlagen! Er wollte unbedingt noch mit dir reden, aber ich habe gesagt, dass es jetzt nicht so gut wäre. Glaub mir Klara, er hat genauso wenig Kontrolle über sein zweites Ich wie du!"

„Ja, ist ja gut! Das verstehe ich!", murmelte ich leise.

Susu lächelte mich mitfühlend an.

„Hey, weißt du noch, was Ma uns immer gemacht hat, wenn wir irgendwelche Probleme hatten?"

Ich stutzte kurz, bevor ich antwortete: „Einen großen Becher warmen Kakao mit Sahne und Waffeln ..."

Susu nahm meine Hand. „Genau!"

Sie zog mich runter in die Küche. Während sie den Kakao in die Mikrowelle stellte, backte sie den Waffelteig, den sie anscheinend schon vorher angerührt hatte. Sie stellte beides vor mir ab und schaute zu, wie ich langsam einen Schluck trank, und schließlich auch von der Waffel aß.

„Keine Angst! Dad und Herr Pahnke schaffen das schon! Dann seid ihr wieder ganz normal. Du und Kai." Ich nickte nur zu Susus Worten.
 

„Und ihr wollt das wirklich?" Dad sah uns fragend an. „Ja!", antworteten Kai und ich gleichzeitig.

„Aber ihr werdet nicht noch einmal so eine Chance bekommen! Das ist euch klar, oder?", hakte Herr Pahnke nach. Wir nickten. Herr Pahnke und Dad sahen sich an.

Wir waren in dem Labor von Herrn Pahnke, Susu war auch dort, es war zwanzig nach zehn, und in zwei Minuten hatten wir die letzte Gelegenheit uns von Marie und Sven zu verabschieden. Unsere Väter hatten ihre Forschungsergebnisse zusammengetan und dadurch endlich ein Gegenmittel gefunden.

Ich stand da nun also neben Kai und wusste immer noch nicht, ob ich mich wirklich einfach so von Marie verabschieden könnte, ohne mich je nach ihr zu sehnen. Aber gleichzeitig wusste ich, dass ich ohne sie besser dran wäre.

Und plötzlich war es wie immer. Ich war groß, schlank, hatte lange Haare und Marie war wieder wach.

Oftmals hatte ich von inneren Konflikten gehört, und wusste auch wie einer aussah, aber auf diese Art hatte ich es noch nicht erlebt. Marie wusste ja, was ihr blühte. In meinem Kopf war da nur ihre leise Stimme, die sich verabschiedete. Und auch ich verabschiedete mich von ihr.

Mein Vater gab mir das Gegenmittel. Die Pille war klein und weiß. Plump sah sie aus, wie eine normale Tablette.
 

Ich schaute ein letztes Mal zu Sven. Sein Gesicht war mir so vertraut. Aber ich würde es nie wieder sehen. Und auch er würde mich nie wieder sehen. Ich wollte natürlich nicht gehen, aber ich wusste, dass es besser für Klara war. Also hatte ich mich von ihr verabschiedet.

Sven lächelte.

„Bis später! Also, das würde ich doch mal sagen!"

„Ja", nickte ich, „Bis später!"

Unerwarteter Weise küsste er mich.

„Es war eine schöne Zeit mit dir!", flüsterte er mir ins Ohr, „Aber nun, lassen wir die Kleinen alleine groß werden!"

„Ganz von selbst!", stimmte ich ihm leise zu.

Wir schluckten beide das Mittel und nahmen uns ein letztes Mal in den Arm.
 

Da saßen wir auf dem Boden und schauten uns an. Ich griff zur Seite nach meiner Brille. Doch bevor ich sie aufsetzte bemerkte ich die Tränen auf meinem Gesicht. Ich wischte sie weg und setzte meine Brille auf. Sofort nahm ich sie wieder ab. Es musste an dem Tränenschleier gelegen haben, aber nun merkte ich, das ich ohne Brille so gut sah, wie zuvor mit ihr. Also hatte Marie mir auch noch ein Abschiedsgeschenk gemacht, wenn man es so sah.

Kai und ich schauten uns an, dann unsere Väter und Susu, die wiederum erwatungsvoll zu uns runter sahen.

„Wie geht es euch?", fragte schließlich Susu.

„Gut!", antwortete Kai für uns und half mir auf die Beine.

Ich nickte. „Ja. Es geht uns gut!"
 

Schon seit Wochen waren weder Mary, noch Sven wieder in der Disco gewesen. Langsam machten sich die anderen Sorgen. Waren sie vielleicht durchgebrannt? Aber die Freunde sollten nie erfahren, wie es wirklich um die beiden stand.
 

~~ Ich kann mich nur tausendmal entschuldigen! Es tut mir echt Leid! Aber auf Grund eines PC-Problems hat es so lange mit dem Kapitel gedauert! Aber jetzt ist es endlcih da und ich hoffe es hat euch gefallen!^^ ~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Olschi
2009-02-02T18:00:35+00:00 02.02.2009 19:00
OMG das nnen ich ein überraswchendes EndeXD Hätte echt nie gedacht, dass Kai und Sven die eine und die selbe Person wären.
Das Ende ist i-wie leicht traurig, aber ich bin froh, dass die kleine wieder gut sehen kann^^


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