Versailles

Die Schöne auf der Leinwand

Die Konzerthalle tobte noch, obwohl es schon geklärt war, das Miyavi nur zwei Songs als Zugabe dar bietet, waren es bereits vier geworden und die Fans wollten immer noch mehr.

„Danke...“ meldete sich der Solist jetzt zu Wort, brachte die Menge so zum schweigen, er wollte noch was sagen, bevor er die Bühne verließ.

„Das war großartig....ich hoffe wir sehen uns bald wieder“

Obwohl der Solist sich hier wohl fühlte, musste alles langsam ein Ende nehmen, die Leute die hinter den Kulissen standen warteten schon seit einer halben Stunde darauf, alles ab bauen zu können, da in der Halle am nächsten Tag ein Theaterstück statt fand.

Das die Arbeit Zeitaufwändig und Kraftraubend war, wusste von den Fans niemand, wie sollten sie auch, alles geschah hinter dem Vorhang, und das wichtigste war, ihnen das zu geben weswegen sie gekommen waren.

Was den Solisten auch glücklich machte, denn an diesem Abend, konnte ER seine Fans wieder zum kreischen bringen.

Die Atmosphäre war der Wahnsinn, die Stimmung, der Ort, alles passte einfach.

Fans drehten vollkommen durch, sangen und tanzten mit, bei Myv's Auftritten.

Der Solist verabschiedete sich noch groß von seinen Fans, versprach ihnen ein weiteres tolles Konzert zu geben, mit einem winken nahm er seine Gitarre von den Schultern und reichte sie einem Mann der bereits auf die Bühne kam um sie entgegen zu nehmen, und gleich ein zu packen.

Miyavi's Managar stand schon wartend und sah auf die Uhr, heute war es recht spät geworden, so das sie wohl vor Mitternacht den Künstler nicht zu Hause absetzten konnten.

„Miyavi bei allem Verständnis, du solltest vor einer Stunde runter von der Bühne sein“

Mit einem lächeln kratze sich der Solo Künstler am Hinterkopf und sagte nichts mehr dazu.

Er hörte immer noch die Fans um Zugabe schreien, den Applaus der tosenden Menge und die Luft die knisterte.

Das Gefühl sich mit der Bühne und seiner Musik zu vereinen erfüllte ihn mit Stolz und Zufriedenheit.

Da das Rufen und Zujubeln nichts mehr brachte, begaben sich bereits einige wieder zu den Ausgängen, um noch vielleicht Fan Artikel zu ergattern.
 

Im Auto lehnte sich Miyavi sofort zurück und schloss die Augen. Auch wenn das Konzert toll war und alles perfekt von der Bühne lief, so hatte es auch seine anstrengenden Seiten gehabt die jetzt ihren Tribut wollten, er fühlte sich Müde.

Für ihn war es wichtig den Fans mehr als hundert Prozent zu geben, wie man sich danach fühlte war allein sein Problem, schließlich wollte Myv nicht das sie umsonst kommen, nur um dann ein halb wegs vernünftiges Konzert vor gesetzt zu bekommen.

Er ließ sich immer wieder neue Sachen einfallen, um seine Fans zu begeistert, die Stimmung zu heben und die Leute zu animieren mit zu machen.

Die Fahrt dauerte eine Stunde wenn nicht länger, der Stau der sich vor der Konzerthalle bildete, war nicht umgänglich gewesen, als die Fans auch noch das Auto erspähten rannten sie darauf zu und ein durch kommen war fast unmöglich gewesen.

„Das war ein tolles Konzert....“ lobte ihn der Managar, doch als er keine Antwort bekam, blickte er in den Spiegel und sah das Miyavi wohl eingeschlafen sein musste.

Er weckte ihn nicht, wozu auch, er hat sein bestes gegeben und konnte sich jetzt den verdienten Schlaf, Ruhe und Erholung in Anspruch nehmen.

Erst nach dem sie endgültig vor der Wohnung des Sängers standen, weckte ihn der Mann mit einem rütteln.

„Miyavi auf wachen, du bist zu Hause“

Kurz blinzelte Miyavi auf und stieg dann aus dem Auto.

„Ich bin wohl eingeschlafen oder?“

„Macht nichts, schlaf dich aus, du hast jetzt eine Woche frei, also genieße sie“ mit einem Schulter klopfen stieg sein Manager wieder in sein Auto und fuhr davon.
 

Miyavi'w Wohnung war recht bunt eingerichtet, so wie er eben auch.

Alle Musiker die bei ihm zu Hause waren, haben sich auf einer Wand im Wohnzimmer verewigt.

Nicht das er seine Bekanntschaften auf einer Wand haben wollte, es zählten nur enge Freunde dazu.

Mit einem Tee setzte er sich auf sein Balkon.

Der einzige Grund warum er die Wohnung unbedingt haben wollte, war die tolle Aussieht auf die Stadt, wann konnte man schon Tokio so nah mit erleben, aber der wichtigste Grund war jedoch eine rissen Leinwand die sich ihm entgegen streckte und allen vorbei Fahrenden Autos die Werbung von der Suppe signalisierte die Miyavi Tag täglich morgens immer zu sehen bekam.

Sein Gedanke Geld zu investieren um da etwas vernünftiges hin zu machen, war sehr groß gewesen, und einiges war schon in Überlegung, doch so richtig wollte es bei dem Sänger nicht klick machen.

Sein zweiter Gedanke war, den Eigentümer dieser Leinwand an zurufen und ihm zu sagen, er soll doch bitte etwas anderes drauf machen, wenigstens hatte er die Nummer heraus gefunden, so konnte er das immer noch nach holen.

Die Müdigkeit verflog als ob sie nie da gewesen war. Miyavi sah noch den Sonnenaufgang an, der ebenfalls zu den Grünen zählte, weswegen er sich sofort für die Wohnung entschieden hatte.

Und wollte nun wirklich ins Bett auch wenn er die nächsten Tage frei hatte, er wollte nicht den ganzen Tag im Bett verbringen, vielleicht würde er die Jungs besuchen und ihnen von der Tour erzählen.

Kaum hatte er seine größe in die Luft gestreckt erblickte er auch schon zwei Männer in Arbeitskleidung die mit neuen Plakaten und Eimern bewaffnet ankamen.

Grinsend lehnte er sich über Lehne und sah den beiden beim arbeiten zu.

„Morgen Jungs“ er hob den Arm zum Gruß, die beiden Männer begrüßten den Unbekannten ebenfalls und machten sich wieder an die Arbeit.

„Wollt ihr mich endlich von dieser Trostlosen Suppe befreien?“

„Ja“ rief wohl der kleinere der beiden und machte sich schon ans Werk.

Wenigstens noch eine gute Seite an diesem Morgen, sich eine graue Leinwand mit einem weißem Teller jeden morgen an zu schauen war schon irgendwie deprimierend.

Miyavi tapste fröhlich in sein Bett und kuschelte sich sofort in die weiche Decke ein, der Schlaf überrollte ihn förmlich.
 

Die Sonnenstrahlen weckten ihn wie jeden Morgen, wenn er nicht vor sieben Uhr aus dem Bett musste.

Und wie jeden Morgen machte er sich einen Tee den er dann bei einem schönen sonnigen Wetter draußen auf dem Balkon schmecken lassen würde.

Draußen streckte sich der Solist noch mal und machte es sich auf seinem weißen Sofa gemütlich, alle hielten ihn für verrückt, den sein Balkon glich schon beinahe einem bewohnten zimmer.

Wenn es warm war, dann schlief er nun mal gerne auch draußen, die Sterne über seinem Kopf, die bunten Lichter der Stadt, ihm waren schon so einige Ideen für einen Song gekommen.

Doch was er dann sah, verschlug ihm die Sprache. Hatte er sich gerade versehen oder zierte die Leinwand jetzt eine wunderschöne unbekannte?

Sie hatte ein schönes Gesicht, die blonden Locken lagen ihr um die Schultern, das schwarze Kleid schmiegte sich Figur betont an ihren Körper, ihr Blick geheimnisvoll.

Ein kalter Schauer lief dem Solisten über den Rücken, hatte er schon jemals so etwas gesehen? Er hatte noch nie erlebt das ihm etwas die Sprache verschlug, das er keine Worte für etwas fand, wie er das hätte beschreiben können.

Aber dieses eine mal war es so. Sie raubte ihm jetzt schon die schlaflosen Nächte. Der Sänger würde heute nicht schlafen können, zu sehr war er von dem Anblick der fremden Schönheit angezogen.

Bereits jetzt schwirrten ihm Fragen ihm Kopf. Wer ist Sie? Wie heißt Sie? Und was macht Sie?

Wie konnte sich eine ihm unbekannte und fremde Person schon in so wenigen Minuten in sein Herz schleichen?