Zum Inhalt der Seite

Ungewöhnliche Liebe

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sturm der Gefühle

Kay hatte sich in den letzten 5 Tagen nicht mehr gemeldet.

Einerseits Lauste mich das, doch andererseits war ich froh, dass ich nicht ein Doppelleben mit Kay und Nine führen musste. Es war schon so anstrengend genug mit Nine. Nicht dass ich meine sie wäre anstrengend, sondern einfach die Geheimhaltung. Aber wir schienen es hinzu bekommen.

Am Wochenende hatte schließlich Kathy Geburtstag. Nine und ich waren eingeladen und waren natürlich die ersten die ankamen. Kathy sah uns beide grinsend an und zwinkerte mir zu, so nach dem Motto: Ist doch nicht schlecht oder…?

Wir gingen auf ihr Zimmer und setzten uns hin, während Kathy Getränke holte. „Wie lange dürft ihr bleiben?“ fragte sie uns. Ich zuckte mit den Schultern und Nine grinste. „Ich darf so lange ich will. Meine Mutter ist auf einem Kongress in London, also von daher ist sie zwei Tage lang nicht daheim“ Kathy reichte uns unsere Gläser. „Und du Kia?“ Ich zuckte wieder mit den Schultern „Meine Mom meinte, ich dürfte bei dir übernachten wenn es zu lange geht“ Kathy strahlte übers ganze Gesicht. „Hey, denk jetzt nur nichts Falsches!“ warnte Nine sie und nahm mich in den Arm. „Sie gehört jetzt mir!“ Kathy lachte auf. „Nein, Nein keine Sorge… Ich dränge mich nicht zwischen eine Beziehung. Zudem habe ich noch meinen Freund. Ein Doppelleben wie Kia will ich nicht führen“ Sie nippte an ihre Glas. „Ich führe kein Doppelleben…“ murmelte ich und sah weg. Kathy zog eine Braue hoch. „Was denn? Ich dachte du bist jetzt mit Nine zusammen?“ Ich nickte. „Aber Kay…?“ – „Mit ihm ist nichts mehr!“ Ich sagte es kälter als ich es wollte. Nine und Kathy starrten mich entgeistert an. „HÄ? Wie jetzt… Wie denn das?“ Kathy stellte ihr Glas weg und ließ mich nicht aus den Augen. „Kay hatte… eine Kurzschlussreaktion nachdem wir eine Diskussion hatten. Es soll bleiben wo der Pfeffer wächst!“ Ich trank das Glas mit einem Zug aus und stellte es heftig auf den Boden. Nine nahm mich in den Arm und versuchte mich zu beruhigen. „Ich bin nicht traurig oder wütend deswegen dass wir auseinender sind. Ich fand nur seine Reaktion beschissen! Ich habe ihm etwas gegen den Kopf geknallt, was ja auch stimmt. Und er hatte überreagiert“ Ich seufzte und massierte meine Schläfen. „Von Nine und mir weiß niemand etwas ausgenommen du!“ Kathy grinste. „Ich fühle mich geehrt“ - „Und Ich kann es immer noch nicht glauben dass ich von Lesben und Bisexuellen umgeben bin“ ich lachte mir in Fäustchen, als Nine mich böse ansah. „Es wundert mich einfach, dass es bei uns so eine dreier Schicksalsgemeinschaft ist. Und vor allem dass Kathy auch… sowohl auf Jungs als auch auf Mädchen steht“ Kathy hob ihr Glas. „Ist doch nicht schlecht oder? Wenn mal eine von euch Kummer hat dann kommt zu mir“ Sie legte sich aufs Bett und klopfte neben sich. Nine lachte auf und sprang auf sie zu. „Ich! Ich habe Kummer!“ Beide tobten auf dem Bett herum und kicherten. Ich schüttelte nur den Kopf. Plötzlich bekam ich ein Kissen an den Kopf. „Hey!“ Ich warf es zurück. Schon war eine Kissenschlacht voll im Gange.

Kathy wurde eigentlich 18. Aber in diesem Moment benahmen wir uns wie kleine 5 jährige. Das war wirklich verrückt. Am Ende lagen wir keuchend und total K.O da. Kathy auf ihrem Bett, ich auf dem Boden und Nine direkt neben mir. Ihr Kopf ruhte auf meiner Brust. „Wie kommt es dass du nicht so außer Atem bist wie wir?“ Nine hob erstaunt den Kopf. Ich grinste. „Mein Geheimnis!“ Kathy richtete sich auf. „Nix da Geheimnis. Sag bloß du weißt es nicht?“ Sie sah Nine ungläubig an. „Was soll ich wissen?“ fragte sie. Ich kicherte. Sie sah mich verwirrt an. „Was denn?“ Kathy sprang vom Bett, krabbelte auf mich zu und zog mein Shirt hoch. „Hey! Lass das!“ Ich richtete mich auf, doch Kathy hielt mich fest. „Siehst du?“ Sie deutete auf meinen Bauch. Nine sah mich erstaunt an. „Was für eine Sportart machst du wenn du solche Bauchmuskeln hast?“ Kathy grinste. „Reiten!“ Ich klopfte gegen ihren Hinterkopf. „Quatsch du olle Nudel!“ Ich zog mein Shirt wieder herunter. „Kampfsport“ Ich stand auf und lief auf den Gang. „Bin gleich zurück!“ Ich zog mein Handy aus der Tasche.

Ich hatte mich doch nicht geirrt. Jemand hatte drei Mal versucht bei mir anzurufen, doch die Nummer war unterdrückt.

„Kia, was ist los?“ Nine kam auf mich zu und sah mich besorgt an. Ich steckte mein Handy zurück in die Tasche. „Nichts, es hat nur jemand versucht mich anzurufen“ Ich piekste sie in die Seiten. Sie quietschte und hielt meine Hände fest. Doch ich war schneller, duckte mich und kam hinter ihr wieder hoch. Dann drückte ich ihre Arme herunter und hielt sie fest. Sie versuchte sich zu befreien. „Hey, das ist nicht fair!“ Sie hampelte herum. Ich lachte „Pech gehabt“ Ich zog sie an mich und knabberte an ihrem Ohr. Sofort hielt sie still. „Hey ihr beiden! Das ist nicht fair!“ Kathy sah uns grinsend an. Ich ließ Nine los. „Okay! Wir sind mal nicht so!“ Ich ging auf sie zu und kitzelte sie. Kathy schrie auf und versuchte sich hinter Nine zu verstecken, doch diese ging einen Schritt zur Seite und schon konnte ich Kathy einfangen. Sie lachte und versuchte sich zu befreien. Nine kam auf sie zu, strich ihr am Bauch entlang und grinste sie frech an. „Was meinst du was wir jetzt mit dir tun…?“ Ich kniff die Augen zusammen und verkniff mir ein lachen. Kathy sah Nine schelmisch an. „Nichts Schlimmes hoffe ich!“ Nine beugte sich zu ihr vor, strich ihr über den Hals und hielt bei ihrer Brust. Mit der anderen Hand fuhr sie mit dem Zeigefinger über ihre Lippen. Kathy fuhr mit der Zunge drüber. „Das kitzelt“

Nine sah mich einen Augenblick lang frech an und küsste dann Kathy. Ich war so überrascht dass ich den Atem anhielt und die beiden nur anstarrte. Es schien mir eine Ewigkeit bis sie sich lösten und sich dann frech angrinsten. Ein Stich fuhr mir ins Herz.

Ruhig bleiben Kia! Mahnte ich mich

Es sind deine Freundinnen! Es ist nur Spaß was die da machen. Kein Grund zur Eifersucht.

Plötzlich klingelte es. Ich war noch immer damit beschäftigt mich zu beruhigen, sodass ich nicht merkte wie Kathy mich bat sie loszulassen. „Kia, lass mich bitte los! Es hat geklingelt“ Sie zappelte. Langsam lockerte ich meinen Griff und trat ein paar Schritte zurück. Beide sahen mich besorgt an. Dann lief Kathy schnell die Treppen herunter um die Tür zu öffnen. Nine kam auf mich zu „Kia? Du weißt ja dass das eben nur Spaß war…?“ Ich nickte. „Es ist aber nur ein wenig… komisch“ Ich sah über das Treppengeländer zum Eingang. Marc ist mit zwei Kumpels gekommen. „Hey Kia was geht ab?“ Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Dann grinste er mich an. „Wie jedes Jahr, bist du die erste die auf Kathys Birthday Feier ist“ Ich zuckte mit den Schultern. „Du musst halt mal schneller sein“ Ich trat ein paar Schritte zur Seite. „Marc, darf ich vorstellen? Das ist Jeanine!“ Marc hob die Brauen. „Hallo, ich bin Marc“ Er reichte Nine die Hand und sie schlug ein. „Nine“. Wir verkrümelten uns alle auf den Balkon und die ersten Bierflaschen wurden geöffnet.

Bier war eigentlich nie mein Ding! Aber dieses Gemisch was Kathy geholt hatte hat gut geschmeckt. Es war Cola und Bier, Mixery und Grapefruit mit Bier, Hoepfner Grape.

Die Party wurde super. Es kamen unsere besten Freunde und noch ein paar Leute die ich flüchtig kannte. Der Knaller an diesen Abend war das grillen. Ich stand mit Salvatore am Lagerfeuer und half ihm. Marc huschte die ganze Zeit mit Getränken, Salate und anderem Zeug herum. „Kia! Hilf mal bitte!“ er reichte mir ein Brett. „Was willst du damit?“ fragte ich und nahm es entgegen. Aber er ließ es nicht los. „Einmal bitte zu Feuerholz machen!“ Ich sah ihn verwirrt an. „Was?“ Er lehnte das Brett schräg an den Baum. „Kannst du das mal bitte durchschlagen? Ich habe es vorhin schon mit zwei anderen gemacht, aber jetzt ist meine Hand geschwollen“ Ich lachte auf und klopfte ihm auf die Schulter. „Oh, du armer! Warum hast du mich nicht früher geholt?“ Marc schüttelte den Kopf und deutete auf Kathy. „Weil sie mich beobachtet hatte und ich wollte mal etwas cooler sein“ er grinste mich machohaft an. Ich kicherte. „Na los, wir brauchen frisches Holz oder wollt ihr rohes Fleisch essen?“ rief nun Salvatore ungeduldig. Ich nickte Marc zu, spannte alle meine Muskeln im Arm an und holte aus. Das Holz zersplitterte wie Styropor unter der wucht. „Wow man, ich will dich nie im Leben zum Feind haben!“ Marc starrte mich verwundert an. „Dann bleib schön deiner Kathy treu und ich werde dich verschonen“ ich kicherte als er heftig nickte. Dann schlug ich die hälften noch einmal kleiner und reichte sie an Salvatore weiter. „Mehr, das reicht nicht!“ Ich rollte mit den Augen und zerschlug zwei weitere Bretter. „Man, habt ihr keine Säge oder so was?“ keuchte ich als ich die Holzstücke hinlegte. Marc schüttelte lachend den Kopf. „Wozu eine Säge wenn wir dich haben?“ Ich schüttelte meine Hand und rieb mir die Knöchel. „Ich hatte schon seit einer kleinen Weile kein Training mehr. Ich bin verweillicht“ – „Na also, ist doch gut dass du das jetzt gemacht hast“ Salvatore reichte mir einen Teller. „Da, bring das mal zum Tisch“ Ich nahm den Teller entgegen und trug ihn zu den anderen. Plötzlich hörte ich einen Aufschrei und drehte mich erschrocken herum. Marc hatte Kathy beim vorbeigehen einen Eiswürfel in den Ausschnitt gesteckt. Kathy schüttelte sich, hatte den Eiswürfel in der Hand und rannte ihm hinterher „Rache! Ich will Rache! Bleib stehen du Feigling“ Ich lachte und lief auf Salvatore zu. Doch plötzlich passierte es schneller als jemand reagieren konnte. Kathy stieß gegen den Tisch auf dem das Grillzeug und die Spiritusflasche stand. Der Tisch kippte um, die Flasche flog ins Feuer und eine Hitzewelle breitete sich aus. Salvatore ließ fluchend die Grillgabel fallen und wich erschrocken zurück. Die anderen die hinter mir am Tisch saßen schrieen erschrocken auf. Schon kam Nico mit einer Wasserflasche angelaufen. Ich hielt ihn zurück. „Bist du dumm? Was meinst du was das dann gibt?“ schrie ich ihn an. Er starrte mich erschrocken an. Ich rannte zu einer Wanne mit Sand, zog sie zum Feuer hin und schaufelte den Sand hinein. Nine, Marc, Kathy und Dominik kamen mir zu Hilfe. Langsam wurde das Feuer kleiner und am Ende qualmte es nur noch. Verschwitzt und etwas erschöpft rieb ich mir den Schweiß von der Stirn.

Das war noch mal knapp. Wäre die Spiritusflasche voll gewesen, wäre uns alles um die Ohren geflogen.

Nine setzte sich ins Gras. „Puh, gut dass du schnell reagiert hast! Sonst hätten wir hier einen echten Flächenbrand!“ Marc klopfte mir auf die Schulter. „Die Heldin des Tages! Ein Hoch auf Kia!“ schrie Kathy und fing an zu kichern. Ich schüttelte nur den Kopf. „Demnächst passt ihr bitte besser auf…“ Ich drehte mich um und lief auf das Haus zu. Ich spürte wie Kathy und die anderen mir verwundert nachsahen.

Ich ging ins Bad und wusch mir die Hände und das Gesicht, das von dem Qualm ganz schwarz war. Als ich das Wasser zudrehte, fuhr ich mir durch die Haare. Dann ging ich wieder zurück.

Der Abend wurde eigentlich noch ganz gut. Wir zündeten ein Neues kleines Feuer an und grillten weiter. Als es dunkel wurde, stellten wir Fackeln und Teelichter auf und saßen um den Tisch herum um zu quatschen.

Es wurde zwei Uhr, als sie ersten gingen.

Um drei waren alle verschwunden. Kathy, Marc, Nine und ich räumten noch auf, löschten die Fackeln und setzten uns noch für eine kleine Weile auf den Balkon. Nine rutschte so nah wie möglich an mich heran und ich nahm ihre Hand. Kathy bemerkte dass wir es nicht mehr lange aushielten so weiter zu spielen. Sie setzte sich auf Marcs Schoß. „Schatz?“ Marc sah sie an „Ja?“ Kathy druckste ein wenig herum. „Was hältst du eigentlich… hm… von Jungs die Jungs lieben?“ Marc sah sie verwirrt an. „Ich finde das in Ordnung. Ich habe ja auch nen Kumpel der schwul ist“ Kathy sah zu mir und Nine. „Warum willst du das wissen?“ Kathy zuckte mit den Schultern „Und Mädchen?“ – „Kathy, ich habe nichts gegen Homosexualität! Warum willst du das wissen?“ Ich beugte mich vor. „Können wir dir ein kleines Geheimnis anvertrauen…?“ Marc sah verwirrt zwischen uns dreien hin und her. „Ja… immer! Ihr wisst ja was mit mir passiert wenn ich etwas plaudere…“ er deutete auf mich. Kathy kicherte. „Okay, können wir es ihm sagen…?“ fragte Nine. Ich nickte. „Marc, es gibt da etwas, was du jetzt erfährst…“ begann Kathy. Er seufzte. „Achtung, jetzt kommt’s: Du willst dich von mir trennen und etwas mit einem Mädchen anfangen?“ Als er unsere geschockten Gesichter sah, fing er an zu lachen. „Man seid ihr verrückt!“ – „Wenn einer verrückt ist dann du! Das du so etwas von mir denkst!“ kicherte Kathy. Doch dann schüttelte sie Ernst den Kopf. „Kia und Nine sind zusammen“

Eine Weile herrschte schweigen. Marc sah mich erschrocken an. „Nicht… dein Ernst oder…?“ Ich nickte. „Doch“ – „Und was ist mit Kay?“ – „Aus. Basta. Finite. Er hat sich das aber selbst eingebrockt“ Marc seufzte und lehnte sich zurück. „Ihr seid mir ja welche…“ er zuckte mit den Schultern. „Und was hat das jetzt eigentlich mit mir zu tun?“ Nine stand auf und setzte sich auf meinen Schoß. „Gar nichts. Aber weißt du, es ist ein wenig anstrengend für uns das geheim zu halten. Wir versuchen extra so zu spielen, damit andere denken dass wir nur befreundet sind. Aber das schlaucht!“ Sie grinste ihn an. „Aber da du das jetzt weißt… brauchen wir nicht mehr so tun als ob“ Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände und küsste mich sanft. Wir hörten wie Marc die Luft zischend einzog. „Was denn? Doch nicht so easy für dich?“ Kathy kicherte und küsste ihn dann ebenfalls. „Es ist das erste mal dass ich live dabei bin“ meinte er. „Ausserdem ungewohnt, denn Kia war immer mehr ein Kumpel für mich als ein Mädchen und das wird mir erst jetzt voll bewusst!“

Wir fingen an zu lachen. „Wer weiß das eigentlich alles?“ Kathy meldete sich. „Wir beide sind die einzigen“ meinte sie. „Nein. Meine Mutter weiß es auch“ Nine spielte mit meiner Kette. „Und sie hat nichts dagegen?“ Marc sah sie entgeistert an. Sie nickte „Sie findet das Okay, Hauptsache ich bin glücklich. Und das bin ich“ Sie grinste mich an. Ich erwiderte das grinsen schüchtern zurück. „Mensch Kia! Du hast es echt drauf“ Marc kicherte. „Wenn das deine Fans wüssten“ Ich zuckte mit den Schultern. „Für mich ist das nicht schlimm“ – „Aber für sie! Weil sie dann alle umkippen wenn sie wüssten das du jetzt bei einem Mädchen in feste Händen bist“ Ich lachte. Nine drehte sich zu mir herum „Kommst du heute Nacht mit zu mir?“ sie hatte ihre Stimme gesenkt und sprach so laut, dass nur ich sie hören konnte.

Mir wurde heiß. Allein wie sie es schon sagte machte mich nervös. Es war einfach verrückt…

Ich nickte. Kathy sah auf die Uhr und gähnte. „Man, wir haben schon vier Uhr?“ Nine sah auf ihre Uhr. „Ja, so schaut es aus“ Marc streckte sich. „Ich glaube wir sollten mal gehen“ meinte Nine und trank ihr Glas aus. „Wir…?“ Kathy sah uns an. Dann ging ihr ein Licht auf. Ihr Gesicht erhellte sich und sie zwinkerte uns zu. „Okay“ Sie stand auf, nahm die Gläser und trug sie hinein. Nine und ich folgten ihr. Dann standen wir vor der Tür und umarmten uns. „War schön dass ihr da wart“ sie wuschelte mir durch die Haare. „Wärst du nicht da gewesen, dann hättest du morgen ein verbranntes Haus vorgefunden“ Nine kicherte. „Demnächst tun wir die Flasche gleich weg“ meinte ich und gähnte. „Sorry!“ ich klappte meinen Mund wieder zu. Kathy lachte „Macht nichts!“ Sie beugte sich zu Nine und umarmte sie. Sie flüsterte ihr etwas zu. Nine nickte und grinste frech.

Was Kathy wohl gesagt hatte?

Ich hob die Hand und schlug mit Marc ein. „Bis Übermorgen dann. Schlaft gut“ Marc nickte. „Ihr auch“ Ich nahm Nine an der Hand und zusammen liefen wir auf die Straße. „War doch cool der Abend oder…?“ fragte sie mich. Ich nickte. „Vor allem heiß!“ Sie kicherte. „Sag mal… seit wann machst du eigentlich Kampfsport? Warum wusste ich das nicht?“ Ich sah sie erstaunt an. „Du hast doch vor kurzem bei mir daheim an meinem Trainingsack herumgespielt. Ist dir denn nicht dann auch aufgefallen dass ich so etwas mache?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nicht jeder muss ein Sportgerät daheim haben und dafür auch gleich die Sportart machen oder…? Ich habe einen Basketballkorb und trotzdem spiele ich kein Basketball“ Ich nickte „Auch wieder Recht. Naya, ich mache das schon seit ich 7 bin. Angefangen hatte es mit Karate, dann mit Judo. Jetzt aber habe ich mir den Rest alles beigebracht und einen Freestyle entwickelt“ Sie lehnte sich an mich. „Ich wollte so etwas auch schon immer lernen, aber irgendwie hatte ich nie Zeit dazu“ Ich kicherte „Ich kann dir ja etwas beibringen“ Sie sah mit bittend an. „Ja, das wäre echt cool“ Wir liefen über den Feldweg. Das einzige Licht was wir hatten war das vom Vollmond. „Hm…“ Jeanine seufzte. „Was ist los…?“ Ich sah sie besorgt an. „Es ist romantisch…“ Sie sah zum Himmel. „Vollmond, Sterne… Wir beide allein…“ Sie hielt inne. „Tut mir Leid. Das ist eine Macke von mir…“ Ich küsste sie auf die Wange. „Ich hatte mir das auch schon oft gewünscht“ murmelte ich. Sie kicherte und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Wir liefen unter der Brücke durch und kamen dann in ihre Straße. Wir lachten. Plötzlich verstellten uns ein paar Typen den Weg. „Scheisse! Nicht schon wieder…“ Nine starrte die Jungs an. „Wer sind die?“ – „Die aus der Firma“ flüsterte sie. Ich stellte mich vor Nine. „Was wollt ihr?“ Ein Typ trat vor. „Geh weg, von dir wollen wir nichts!“ Ich funkelte ihn wütend an. „Tut mir leid, das geht nicht!“ Er hob die Hand und zwei von den fünf Typen traten vor. „Haltet ihn fest!“ Einer wollte mich packen, doch ich klammerte sein Handgelenk in einen Eisengriff und drehte ihm den Arm herum. Er schrie auf und ging in die Knie. Ich schubste ihn weg. Ich drehte mich gerade um, als sich der andere sich auf mich stürzte und mich von hinten festhielt. Er schlang seinen Arm um meinen Hals und hielt mich so gefangen. Mit einem Ruck beugte ich mich vor, er flog über mich hinüber und schlug dumpf auf dem Boden auf. Stöhnend blieb er liegen. „Nein! Lasst mich los!“ Nine zappelte und schlug einem die Faust ins Gesicht. Ich sprang auf den anderen zu, rammte ihm meinen Ellenbogen in den Bauch und trat ihm gegen den Brustkorb. Dann ergriff ich Nine und zog sie hinter mich. Die anderen Beiden Typen wichen langsam zurück. „Ey scheisse man, was ist denn das für einer?“ Der Junge dem ich eben den Arm herumgedreht hatte, stolperte zu seinen Kumpels. „Zischt ab und lasst sie in Ruhe!“ presste ich hervor.

Ruhig Kia! Verlier jetzt nicht die Beherrschung!

„Micha, was jetzt?“ Micha, der größte von ihnen musterte mich. „Machen wir erst den Typen fertig! Dann das Mädchen“ Ich ging in eine Angriff / Abwehrstellung. „Dann kommt her!“ Sie sahen mich verunsichert an. „Ist das einer von diesen Kung-Fu Typen?“ – „Keine Ahnung“ der Kleinste aus der Gruppe sah mich genauer an. „Hey! Das ist doch die aus der Schule… Diese Kia!“ Micha sah den kleinen an. „Und das fällt dir jetzt erst ein?“ knurrte er. Der Kleine wich zurück. „Hey ich habe nicht gewusst dass sie das ist!“ Micha ließ seine Knöchel knacken. „Jan…?“ Der kleine sah ihn ängstlich an. „Was kann sie alles?“ Jan zuckte mit den Schultern. „Kampfsport“ Der Typ mit dem verletzten Arm grinste schief. „Roman, der wäre doch was für dich!“ Der Typ den ich eben von Nine weggekickt hatte, stand auf und kam auf mich zu. Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Er schlug mit der Faust zu und ich Blockte ab. Schnell trat er seitlich aus und mit der anderen Hand blockte ich sein Knie ab. Dann schlug er mit seiner freien Faust zu. Ich drehte den Kopf zur Seite, der Schlag ging ins leere. Schnell packte er mich im Genick und drückte zu. Ich keuchte und ließ ihn los. Ich packte seine Hand, krallte mich hinein bis er mich losließ. Doch bevor ich etwas tun konnte, trat er mich in den Bauch. Ich spannte meine Muskeln an, packte ihn an den Schultern und rammte meinen Kopf gegen seinen. Er schrie auf, hielt sich die Stirn und taumelte zurück. „Scheisse Kia! Lass uns abhauen!“ Nine packte mich am Arm. Doch ich konnte nicht weg.

„Lass mich los!“ knurrte ich. Nine ließ mich erschrocken frei und ich ging auf die Typen zu. „Los, packt sie!“ Micha stürzte vor. Ich duckte mich unter seinem Schlag weg und trat ihm in den Bauch. Dann noch einmal gegen den Brustkorb und er flog zurück auf die anderen. Diese fingen ihn ab. Jan versuchte mich in die ungeschützte Seite zu treten, während ich noch auf allen vieren war. Doch ich rollte mich zur Seite, rammte meinen Fuß in seine Kniekehle sodass er einknickte und packte ihn. Dann holte ich aus, schlug ihm voller Wucht ins Gesicht. Wir hörten alle ein verräterisches knacken. Erschrocken und total blass sah mich Jan an. Aus seiner Nase strömte Blut. Ich hob ihn hoch und schubste ihn zu seinen Freunden. „Verschwindet wenn euch eure Gesichter und Knochen heilig sind!“

Ich wusste nicht was mit mir los war. Aber in dem Moment als Micha sich auf mich gestürzt hatte, hatte ich meine Beherrschung verloren. Ich wollte es nicht so weit kommen lassen.

Jans Nase hörte nicht mehr auf zu bluten und er wurde immer blasser. Micha stieß nur ein gequältes röcheln hervor. „Das wirst du noch bereuen“ Er stützte sich auf die anderen, die ihn, Jan und Roman wegschleppten. Dann waren sie verschwunden und Nine und ich waren wieder allein.

Ich hörte meinen Herzschlag. Spürte, wie ich zitterte. Sah, wie der Boden mir näher kam. Ich ging in die Knie und stöhnte auf. „Kia!“ Nine kam neben mich und strich mir besorgt durch das Haar. „Kia! Alles okay?“ Ich nickte und schluckte. „Das war nur etwas zu viel…“ flüsterte ich und versuchte mein zittern unter Kontrolle zu bekommen. Nine half mir auf und küsste mich sanft. „Danke…“ Sie strich mir über die Stirn und über die Wange.

Jetzt hatte ich mich wieder unter Kontrolle.

Meine Beherrschung war wieder da und mein Herz schlug nur noch so schnell wegen Nines Berührung.

Wir gingen zu ihr nach Hause. Während ich mir im Bad noch einmal die Hände und das Gesicht wusch, öffnete Nine das Fenster, setzte sich auf die Fensterbank und zündete sich eine Zigarette an. Als ich zurückkam, klopfte sie auf das Brett. Ich setzte mich zu ihr hin, lehnte mich an sie während sie ihren Arm um mich schlang. Ich nahm einen Zug von der Zigarette die sie mir reichte und blies kleine Kringel. Sie kicherte. „Du kannst echt alles“ Ich grinste sie an. „Tya, ich bin ein ‚Ich – kann – alles’ Girl. Sie strich mir über die Stirn. „Nine… Wenn dich diese Typen noch einmal angreifen, sind sie fertig!“ Sie drückte mich an sich. „Das sind sie jetzt schon. Ich glaube dass sie nicht wieder kommen“ Sie seufzte. „Und das alles nur wegen meinem Ex“ Ich sah in den Himmel. „Man kommt nie von denen los“ murmelte ich. Sie nickte. Sie nahm den letzten Zug und drückte dann die Zigarette aus. Ich rutschte von der Fensterbank und streckte mich. Als ich einen stechenden Schmerz im Bauch spürte, zuckte ich zusammen. Es brannte höllisch. Ich ließ langsam meine Arme sinken und atmete tief durch. Nine umarmte mich von hinten zärtlich und hauchte mir einen Kuss in den Nacken. „Lass uns schlafen. Es ist schon verdammt spät…“ Ich nickte. Sie schaltete das Licht aus, während ich mich aufs Bett setzte. Dann kam sie auf mich zu. Langsam. Geschmeidig. Das Licht vom Vollmond schien durch das Fenster auf mich und blendete ein wenig. Nine setzte sich auf meinen Schoß und küsste mich sanft. Ich erwiderte ihren Kuss. Ihre Hand tastete sich vorsichtig unter mein Shirt und zog es aus. Sie strich über meine Schultern und küsste mich sanft am Hals. Ich knöpfte ihre Bluse auf, ließ sie über ihre Schultern gleiten. Dann fuhr ich über ihr BH Träger, öffnete ihn und schnell war auch er weg. Ich strich ihr über den Rücken, küsste ihre Brust und genoss es. Sie auch. Langsam drückte sie mich auf das Bett, strich mir über den Bauch zur Brust und fing an sie zu massieren. Es gefiel mir und sie fing an zu grinsen. Langsam versanken wir in unserem ‚Spiel’

Es war das erste Mal für mich, dass ich jemanden richtig Liebte.

Wir ‚machten’ nicht nur Liebe, sondern liebten uns wirklich. Und es war wunderbar.

Am frühen Morgen wurde ich durch die Strahlen der Sonne geweckt. Ich blinzelte verwirrt und sah mich um.

Ich wusste nicht mehr wo ich war!

Erst als sich jemand neben mir bewegte, fiel mir wieder alles ein.

„Morgen… bist du schon wach…?“ Jeanine strich mir zärtlich über den Hals. Ich nickte. „Gerade aufgewacht…“ Ich fuhr mir durch die Haare, legte mich wieder zurück und kuschelte mich an Nine, die mir so lange in die Augen sah, bis ich schüchtern meinen Blick abwandte. Sie kicherte und küsste mich dann.

Später stand Ich auf und duschte mich, während sie unten in der Küche das Frühstück vorbereitete. Ich wickelte mir gerade das Handtuch um, als sie gegen die Tür klopfte. „Kia? Bist du fertig?“ Ich öffnete die Tür. „Ja. Muss mich nur noch schnell anziehen!“ Ich drückte mich schnell an ihr vorbei und lief ins Zimmer. Dort rieb ich erst meine Haare trocken und zog mich anschließend an. Nine beobachtete mich. Ich wurde leicht rot. „W- Was starrst du mich so an…?“ Ich zog das Shirt über den Kopf und wollte es gerade herunter ziehen, als sie auf mich zukam und mich küsste. „Weißt du worauf ich gerade Hunger habe…?“ Ich sah sie verliebt an. „Auf was..?“ Sie drückte mich wieder auf das Bett und fuhr mit ihrer Zunge um meinen Bauchnabel herum hoch zu meiner Brust. „Auf das…“ Sie fing an mit der einen Hand meine Brust zu massieren und gleichzeitig dran zu knabbern. Ich stöhnte auf und genoss es. Plötzlich klingelte ein Handy. „Oh nein…“ Ich richtete mich auf, griff in meine Hosentasche und zog mein Handy heraus. Sarah sis Handy. Ich rollte mit den Augen und ging ran. „Ja?“ – „Hey Kia, ich bin’s Sarah. Kay war eben hier. Er wollte mit dir reden…“ Ich wurde blass. „…Ich hab ihm gesagt dass du bei Kathy wärst. Er meinte dann dass er euch besucht“ Ich starrte ins leere.

Was sollte das? Will der mich verarschen…?

„Kia?“ meine Schwester pfiff. „Hallo Kia?“ – „Ja, bin noch da“ meine Stimme klang heißer. „Was ist los? Bist du erkältet?“ Ich räusperte mich. „Nein, alles okay“ – „Mama sagte du sollt dann bitte so gegen fünf daheim sein…“ Ich sah auf die Uhr. „Okay, geht klar…“ Ich schluckte. „Oki doki. Wir sehn uns dann. Bay bay!“ Ich hörte wie es klickte. Dann war die Verbindung weg. Nine sah mich besorgt an. „Was ist los? Du bist auf einmal so blass…“ Ich stand schnell auf und zog das Shirt an. „Ich muss zu Kathy!“ Sie stand auf. „Warum was ist passiert? War das gerade Kathy?“ Ich drehte mich zu ihr herum. Aus traurigen Augen sah ich sie an. „Nein, sie war es nicht. Es war meine Schwester. Es ist nichts passiert aber…“ ich verstummte.

Ich konnte ihr nicht sagen dass es um Kay ging. Warum zum Teufel musste immer dann alles dazwischen funken wenn es mir einmal richtig gut geht…?

Nine schien meine Gedanken lesen zu können und lief zum Fenster. Sie sah hinaus und schwieg. „Geh zu ihm. Vielleicht will er sich entschuldigen oder so…“ Ich hörte einen erstickten Fluch von ihr. Ich sah betreten zu Boden. „Ich komme aber gleich wieder!“ Nine drehte sich zu mir um. Sie grinste mich an „Das bezweifle ich nicht“ Sie umarmte mich. „Ich hoffe nur dass ich keine Angst haben muss“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich laufe dir nicht weg, keine Sorge… dafür hast du mich schon zu sehr… eingesponnen in deinem Netz“ Ich grinste sie an. Sie küsste mich.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück