Und er war doch nur ein Verräter
Wir standen noch im Tempel und betrachteten das Schwert.
Darius sah gelangweilt aus. Wahrscheinlich nervte es ihn, dass wir ihn so ansahen.
Das Schwert sah gut aus. Es war weder verrostet noch vermodert.
Es kam ein Pult aus der Mitte des Tempels, nachdem wir die Rätsel richtig gelöst hatten.
Und da Darius als erster wieder draußen war, nahm er das Schwert an sich.
Jetzt, wo wir Sylthana hatten, könnten wir endlich Richtung Westen gehen und Fond stürzen.
Bounar: „Und jetzt wollt ihr zu Fond?“
Chackie: „Genau!“
Bounar: „Und wenn ihr ihn besiegt habt.....?“
Chackie: „Denn haben wir endlich wieder unseren Frieden.“
Ich war glücklich darüber wie weit wir schon gekommen waren.
Der Gedanke daran, dass viele es nicht mal versucht haben kränkte mich.
Aber dies konnte mir jetzt egal sein.
Wir verließen den Tempel und wollten Richtung Westen.
Doch jemand stand draußen und wartete auf uns.
Es waren Bii und eine Frau.
Da sie in seiner Anwesenheit war, ging ich davon aus, dass sie auch eine von Fonds Leuten war.
Das hieß nichts Gutes.
Elli: „Ist das das Mädchen, dass du töten sollst?“
Bii: „Ja.“
Elli: „Und das ist Bounar.“
Bounar: „Hallo Elli. Lange nicht gesehen.“
Elli: „Willst du uns deine neuen Freunde nicht auch vorstellen?“
Bounar: „Ich glaube, darauf warten wir bis zum nächsten mal.“
Elli: „Nicht mal den schönen Jungen neben dir?“
Bounar: „Darius. Unser Retter der Menschheit und unser Stifter des Friedens.“
Ich versteckte mich hinter Bounar und Darius.
Die beiden machten einen zuversichtlichen Gesichtsausdruck.
Als wenn die beiden wüssten das uns nichts passieren wird.
Elli kam auf uns zu und Darius hatte das Schwert schon in der Hand.
Sie musste von ihrer Kraft sehr überzeugt sein, wenn sie immer noch keine Angst vor ihm hatte.
Oder vielleicht weiß sie gar nicht das Darius das Sylth trägt.
Sie ging auf Darius zu.
Elli: „Du bist ja wirklich ein süßer Kerl.“
Darius: „Ja, das Kompliment kann ich leider nicht zurückgeben.“
Elli: „Du bist ja ein kleiner Spaßvogel. Würde es dir nicht besser gefallen mit uns abzuhauen?“
Darius: „Wieso sollte ich?“
Elli: „Naja, du könntest soviel mehr haben, als das was du jetzt hast.“
Darius: „Und das währe?“
Elli: „Mich!“
Darius: „Danke, ich verzichte!“
Er schubste sie weg und wollte gerade mit der Klinge seines Schwertes den Kopf von ihren Schultern trennen, als Bii eine Energiekugel auf uns feuerte.
Darius griff nach mir und sprang zur Seite.
Ich spürte wieder kurz den Schmerz in meinem Bein von der Wunde, die mir damals ein Gelost antat.
Der Eingang des Tempels war zerstört.
Man konnte weder wieder in ihn hinein gelangen noch aus ihn herauskommen.
Darius stand neben mir, während ich auf dem Boden lag.
Er war noch nie besonders zärtlich mit mir umgegangen, darum wusste ich, dass ich so oder so ähnlich landen würde.
Bounar stand gegenüber von uns. Er hatte einen tobenden Gesichtsausdruck.
Gleich würde etwas schlimmes geschehen, wenn es nicht irgendwie aufzuhalten war.
Bii ging auf mich zu. Er wollte seinen Auftrag zu ende bringen.
Das stand fest.
Würde Darius mir helfen oder nur zugucken?
Es war mir egal.
Ich brauchte Darius nicht um den Jungen von mir fern zuhalten.
Währenddessen ging Elli auf Bounar zu.
Elli: „War eine schöne Zeit mit dir.“
Bounar: „Und jetzt willst du es beenden, weil Bii sich nicht traut!?“
Elli: „Ja, er ist klein und schwach. Genau..... wie du es bist!“
Sie trat Bounar in die Rippen.
Er hatte den Tritt nicht gesehen und und flog nach hinten.
Mit einem Salto kam er wieder auf die Beine und sprang Elli entgegen.
Er fasste ihr ins Gesicht und schleuderte sie auf den Boden.
Sie stand nicht wieder auf und Bounar ging auf sie zu.
Bounar: „Nicht das du jetzt schon aufgibst!?
Das enttäuscht mich jetzt ein wenig, Elli!“
Elli: „Glaubst du nicht wirklich, oder?“
Sie stand hinter ihm und vor ihm, auf dem Boden, war nur noch eine Reflektion ihrer Schnelligkeit.
Bounar sah geschockt aus, aber auf der andern Seite auch gelassen.
Er wusste was zu tun war.
Doch noch im selben Moment stand sie wieder vor ihn und trat ihm wieder in die Rippen.
Man spürte förmlich den Schmerz in einen selbst.
Elli: „Bounar, du bist schwach geworden.
Das kenne ich gar nicht von dir.“
Bounar :“Ich dachte ich lass den schönen Frauen den Vortritt.“
Elli: „Den schönen Frauen?“
Er schaute mich an und grinste dabei.
Ich guckte fragend zurück und wusste nicht was er meinte.
Aber es war mir gerade egal.
Ich zog meinen Dolch und versteckte ihn noch hinter meinen Rücken.
Bii machte einen verwirrten Gesichtsausdruck.
Er wusste, was ich vor hatte.
Es war egal. Ich wollte gerade auf ihn zulaufen, als Darius mich an der Schulter aufhielt und sich vor mich stellte.
Darius: „Okay. Ich weiß nicht wer ihr seit und eigentlich ist es mir auch total egal.
Allerdings geht ihr gerade ein ein wenig auf den Zeiger. Deswegen sag ich mal, entweder verschwindet ihr oder ich muss andere Maßnahmen ergreifen.“
Elli: „Uuh, Maßnahmen!?“
Darius: „Es gibt da etwas, was ich ausprobieren muss.“
Er zog das Schwert und schmiss die Scheide zur Seite.
Es fing an zu leuchten, wie der Vollmond am klaren Sternenhimmel.
An seiner Hand sah man, wie das Zeichen des Sylth durch seinen Handschuh hindurch leuchtete.
Das Schwert strahlte eine so enorme Energie aus, dass sogar ich sie spürte.
Darius: „Wer wollte sich mit mir anlegen?“
Elli: „Ich!“
Sie stand noch vor Bounar und hatte so ein funkeln in ihren Augen.
Ich sah Darius an und es war mich nicht überrascht das er einen gefühllosen Gesichtsausdruck hatte.
Er hielt das Schwert in der Rechten Hand, da wo auch das Sylth auf seinem Handrücken abgebildet war.
Darius schwang das Schwert Sylthana und prallte es auf den Boden.
Eine Energieladung sprang aus den Boden, genau an der Stelle wo das Schwert auf kam.
Sie ging direkt auf Elli zu.
Bii stand dazwischen, sprang aber zur Seite.
Bounar sprang ebenfalls weg. Zu uns, über die Energieladung hinweg, bis zu neben mir auf kam.
Ich schaute ihn fragend an, doch er half mir nur aufzustehen.
Woher kannte er Elli und Bii?
Hatte er mit ihnen zusammengearbeitet?
Oder war er doch ein Verräter und spionierte uns nur aus?
Ich schaute ihn fragend und entsetzt an.
Bounar: „Was ist?“
Chackie: „Nichts....“
Jetzt guckte er auch verwirrt.
Ich schaute wieder weg.
Währenddessen wich Elli der Attacke von Darius aus.
Und noch während sie in der Luft war sprang Darius ihr entgegen und wollte ihr den entscheidenden Stoß versetzen. Doch sie stützte sich mit ihren Beinen an seiner Brust ab und flog nach hinten.
Darius landete auf den Beinen und sah wütend aus.
So hatte ich ihn noch nie gesehen.
Er fasste sich an die Brust, sah aber nicht so aus, als ob er Schmerzen haben würde.
Sie kam auf den Boden auf und hatte ein grinsen auf den Lippen.
Elli: „Du bist gut.“
Darius: „.........“
Elli: „Allerdings..... nicht gut genug.“
Sie sprang Darius entgegen und blieb vor ihm stehen. Dann sprang sie in die Luft und und wollte auf ihn drauf springen. Darius sprang nach hinten und ihr wieder entgegen und versetzte ihr mit der linken Faust einen Schlag ins Gesicht.
Noch während sie sich an ihre Wange fasste, weil sie anscheinend Schmerzen hatte, lief Darius zu ihr und schnitt ihren Körper, mit Sylthana, entzwei.
Wir schauten zu und waren überwältigt von Darius seiner Kraft und seiner Schnelligkeit.
Ich hielt vor staunen den Mund offen.
Darius legte die stumpfe Seite auf seinen Schultern.
Darius: „Wie war das mit dem, ich sei nicht gut genug?“
Elli: „Du ..... wirst es ....... bereuen.....“
Darius: „Ich warte auf deinen Fluch.“
Elli: „............“
Sie zerfiel in eine violette Staubwolke.
Darius stand noch vor ihr und drehte sich langsam um.
Eine solche Pose konnte man nur durch ein Bild festhalten.
Unbeschreiblich....
Darius: „Es war ihre eigene Schuld.“
Chackie: „Ja, das war es....“
Wir schauten zu Bii.
Er sah nicht gekränkt aus, hatte aber das gefühllose Gesicht von Darius übernommen.
Darius: „Na Kleiner. Willst du auch noch was ab haben?“
Bii: „Nein, danke. Ich verschwinde.
Bounar. Wir sehen uns.“
Er verschwand wieder. Durch ein einfaches blinzeln meines Augenlides war er verschwunden.
Es schien, als hätte er sich in Luft aufgelöst.
Darius schaute zu Bounar und ging auf uns zu.
Ich hob die Scheide des Schwertes auf und wollte sie Darius geben.
Doch er erhob das Schwert gegen Bounar.
Darius: „Und jetzt bist du an der Reihe.“
Bounar: „Was?“
Darius: „Ich bin doch nicht taub. Was läuft da zwischen dir und Fond?“
Bounar: „Was soll da laufen?“
Darius: „Verarsch uns nicht. Hast du für ihn gearbeitet?“
Bounar: „............. das ist lange her.“
Chackie: „Warum hast du das nicht gleich gesagt? Glaubst du, wir hätten dich getötet, wenn du es uns gleich gesagt hättest?“
Bounar: „Ja, hättet ihr.“
Chackie: „Aber.....“
Darius: „Halt die Klappe. Lass ihn reden.“
Bounar: „Viele beurteilen einen nach den äußeren oder danach was er ist. Und ich bin ein Verräter.“
Darius: „Da hast du wohl recht.“
Darius lief auf Bounar zu und wollte ihn töten.
Genauso wie er es bei Elli getan hat.
Bounar sprang auf die Trümmern des Einganges von dem Tempel.
Ich war enttäuscht.
Wie konnte er uns nur so anlügen?
Darius sah das gelassen. Er misstraute Bounar seit dem ersten Moment.
Vielleicht hätte ich das auch tun sollen.
Bounar: „Nun hört mir doch zu.“
Darius: „Um uns noch mehr lügen anzuhören!?“
Bounar: „Nein. Ich sag die Wahrheit!“
Darius: „Verschwinde, sonst werde ich dich wirklich töten.“
Bounar: „Die Tage an denen ich Freunde hatte waren schön. Doch jetzt, da ihr euch zu meinen Feinden entwickelt habt, beginnt der Albtraum. Für uns alle.“
Er verschwand wie Bii.
Es war genauso, als er das erste mal uns begegnete.
Er war einfach da. Und hatte mich gerettet.
Und jetzt? Jetzt sollte er unser Feind sein?
Der Gedanke daran machte mich ein wenig traurig.
Darius stand vor mir und nickte mit dem Kopf Richtung Osten.
Doch es war klar.
Wir mussten zu Fond.
Und es war Darius egal, ob Bounar auf unsere Seite war oder gegen uns.
