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One week of insensibility

Still. Heimlich. Ungesehen. Gefühllos.
von

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Kapitel 6 ~ Fantasie und Grauen

Tag 6
 

Wo keine Fantasie ist, ist kein Grauen.
 

Wie war dieser Satz doch ist! Jeder, der in Shadedawn aufgewachsen ist, weis das.

Wisst ihr es auch oder müsst ihr es erst lernen?

In Shadedawn lernt man früh, wie unnütz und hinderlich Fantasie ist.

Sie erzeugt lediglich minderwertige und überflüssige Gefühle wie Angst und Mitleid.

Kein „normaler“ und sentimentaler Mensch kann hier durch den Wald gehen, ohne dass seine Fantasie und seine lächerlichen Wertvorstellungen vom menschlichen Leben ein tiefes und markerschütterndes Grauen in ihm hervorrufen.
 

Dicht an dicht stehen die Bäume aneinander, manche halbtot, andere abgeknickt oder umgestürzt. Drohend heben sich ihre schwarzen Umrisse von dem weißen, schweren Nebel

ab. Man kann hier kaum weiter als eine Armlänge sehen.

Laub und abgestorbene Zweige knirschen und knacken unter den Schuhen.

Mächtige Wurzeln erschweren den eh kaum vorhandenen Weg, immer bereit einen zum stolpern zu bringen und bei Gelegenheit auch gleich den Fuß einzuklemmen und somit den Knöchel des Unachtsamen zu brechen.

Doch die Natur ist hier weitaus nicht das Gefährlichste. Unzählige, wie blank geputzte Knochen bedecken hier und da den Boden. Vielleicht von Tieren, vielleicht auch nicht.

An einem besonders alten und breitgefächerten Baum hängen schwarze Schatten, die der Wind aufbläht und scheinbar zum Leben erweckt. Zerrissene, schmutzige Kleidungsstücke; Jacken, Hosen, Röcke, welche den Baum zuschmücken versuchen.

Bei hellem Tageslicht wäre das wahrscheinlich ein durchaus lächerlicher Anblick, aber nicht in der Nacht, bei Nebel und dem spärlichen Mondlicht, welches durch die dicht stehenden Bäume nur teilweise auf den Boden gelangt.

Selbst mir flösst dieses Bild einen gewissen Respekt ein.

Nicht weit von hier entfernt steht eine einstmals weiße Mauer. Jetzt ist sie mit Blut bestrichen.

Teilweise verschmierte rote Handabdrücke auf beiden Seiten des Überbleibsels aus besseren Zeiten. Wie und warum sind die blutigen Abdrücke auf diese Mauer gelangt?

Frag deine Fantasie und du wirst eine Antwort finden, eine Antwort nach der du vielleicht am liebsten nie gefragt hättest.
 

Nur die Mutigsten trauen sich tiefer in den Wald hinein. Nur die, die das tiefe schwarz der Nacht nicht fürchten gelangen zu der kleinen steinernen Kapelle.

Sie steht auf einer Erhöhung, umgeben von Bäumen, älter als ein ganzes Menschenleben.

Dem hinteren Teil des Kirchenschiffs fehlt das Dach und die mächtigen Mauern sind dort halb heruntergeschliffen worden. Noch immer schwebt die stolze Orgel über dem Altar, doch der Treppe, die zu ihr führte, fehlen längst die meisten Stufen.

Manchmal, in einer besonders dunklen und stürmischen Nacht kann man die tiefen Seufzer des alten Instruments hören.

Wenn das vermoderte Holz knarrt und der Wind durch die verrosteten Orgelpfeifen streift, dann scheint es, als wenn die dunklen Töne die verkümmerte Kapelle wieder mit neuem Leben füllen würden. Mit einem neuen düsteren und wehleidigen Leben.
 

Doch gerade jetzt befindest sich mehr Leben an diesem verheißungsvollen Ort als es sich gehört. Eine Ansammlung von in schwarzen Umhängen bekleideten Menschen bilden einen kreis um den Altar. Die Flammen der großen Kerzen, die viele von ihnen tragen, flackern unruhig im Wind, welcher durch das kaputte Gebäude weht und die dunklen Mäntel und Umhänge aufbläht. Einer von ihnen hat sich hinter den länglichen Altar gestellt und winkt nun Zwei der anderen zu sich. Die beiden unterscheiden sich mit keiner Faser ihrer langen Umhänge und hatten die ganze Zeit über mit einer Frau zwischen sich ruhig dagestanden.

Nun traten sie hervor, die junge Frau mit sich ziehend. Ihr nackter Körper zitterte vor Kälte und Angst, Schweiß überzieht ihr blasses Gesicht. Stumm weint sie unzählige Tränen.

Ob sie ihr nahendes Schicksal ahnt?

Die Umstehenden, die sich bis jetzt nicht gerührt hatten, fingen leise an vor sich hin zu summen. Die Frau wird mit dem Rücken auf den steinernen Altar gelegt.

Ihre beiden Bewacher halten sie an Händen und Füßen fest, drücken sie auf den Altar.

Der Mann, welcher ein Priester zu sein scheint, hebt die Hände über den Kopf und beginnt einen seltsamen Singsang anzustimmen. Die Anwesenden stimmen ein.

Die junge Frau beginnt leise zu schlurzen, als der Priester einen blankpolierten Dolch unter seinem Umhang hervorholt. Das zarte Licht der Kerzen bricht sich in dem blanken Stahl.

Ein schriller Schrei hallt durch die kleine unschuldige Kapelle, als eine plötzliche Windböe alle Kerzen auslöscht.
 


 

Ich bin nur ein Beobachter.

Ich berichte das, was ich sehe. Der Rest ist eurer Fantasie überlassen.
 

Wo keine Fantasie ist, ist kein Grauen.
 


 


 

kleines lexikon
 

Wo keine Fantasie ist, ist kein Grauen. ~ Arthur Conan Doyle ( Autor von Sherlock Holmes)
 


 

ein ganz DICKES SORRY weil ich soooo lang für das neue kapi gebraucht hab un es jetz noch nich ma besonders lang oder bedeutend is....*auf die knie fall*

scheinbar kann ich nur in der schulzeit schreiben...
 

das nächste un letzte kapi wird auch eine weile brauchen da ich erstmal bis zum 12.9. in rom bin un außerdem noch kein plan hab was ich schreiben soll....
 

würd mich trotzdem riesig über ein kommi freun!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  AILE
2008-09-07T19:15:38+00:00 07.09.2008 21:15
hi! joa, istn bissele kurz und gespickt mit rechtschreibfehlern, aber die idee mit der frau und so war gut ^^

ach, rom! da war ich auch mal! so wunderschön und ewig! so voller cultus et artis!
wünsche dirviel spaß dort!

*knuddel*___________________*


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