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Verbrannte Erde

Aus dem Leben eines Soldaten
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Intermezzo.I *** Das Ende einer Kindheit

Verbrannte Erde

Aus dem Leben eines Soldaten
 

Intermezzo.I *** Das Ende einer Kindheit
 

Die laue Spätsommerluft roch nach Heu und Getreide, die wenigen Pferde des kleinen Dorfes riefen ihren Artgenossen aus den Ställen nach.

Es war das erste Mal, dass er seine Heimat in dem Wissen verließ, monatelang, oder im ärgsten Fall jahrelang, nicht zurückzukehren.

Ein sonderbares Gefühl.

Stumm blickte er zu seinem Vater empor, der ungerührt der Szenerie, stolz und aufrecht, in voller Rüstung auf seinem Reittier thronte, der Blick in der unendlichen Ferne verloren.

Er bewunderte ihn für die Ruhe, die Stärke, die er in diesen schwierigen Momenten ausstrahlte.

Gegen den Willen seiner Gefährtin nahm er ihr einziges Kind mit sich, raubte ihr den Halt, den sie durch ihren Sohn in der Welt hatte fassen können, und sie hatte diesen Entschluss bitterlich beweint.

Nun blieb sie allein zurück, und es bereitete nicht nur ihr Kummer.

„Komm schon.“

Der junge Feuerdrache wandte sich von der Siedlung ab, begegnete den erwartungsvollen Gesichtern der beiden anderen Jugendlichen, die sie in die Hauptstadt des Ostens begleiten würden und lächelte.

Natürlich empfand er neben einem winzigen Stich im Herzen, dem dumpfen Abschiedsschmerz seiner Kindheit, auch Vorfreude und eine gewisse Sehnsucht nach dem Unbekannten der Außenwelt, die ihm bis jetzt verwehrt worden war.

Seine Erwartungen waren dementsprechend hoch.

Keilir schenkte ihm ein verschmitztes Grinsen und stieg auf sein Pferd, dessen steter Schatten, Sínir, tat es ihm gleich, und schließlich schwang sich der Nachzügler als letzter in den Sattel.

Neugier und die Begierde nach neuen Erfahrungen leuchteten in den Augen der Halbwüchsigen, naiv, während die dunklen Iriden des älteren Feuerdrachen keinerlei Emotion verrieten.

Abgrundtief, schwarz wie die Nacht, wie das Nichts und der Tod.

„Lasst uns aufbrechen.“
 


 

***
 


 

Als Soldat gewöhnt man sich schnell an den Anblick und Geruch von Blut, verheerende Bilanzen und das plötzliche Verschwinden von bekannten Gesichtern.

Mein Vater fiel in der ersten Schlacht, die ich in meinem Leben bestritt.
 

Die Jahrzehnte verstrichen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Carcajou
2009-02-18T19:26:41+00:00 18.02.2009 20:26
WAH!
sag mir doch, das ich es verpennt habe, verdammt!
shame on me...><*
Kurz und trotzdem stimmungsvoll, wie immer. ich frag mich immer weider, wie du das schaffst^^

Die Beschreibung des Augenausdrucks des Vaters liest sich wie ein böses Omen- das ja dann auch gleich bestätigt wird.
das Ende der Kindheit..
wahrhaftig.

der verschämte Marder


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