Ausflug: gut?
Mit seinem schönsten und schwungvollstem Schritt Schwebte Malfoy an ihnen vorbei.
Zabini grinste von einem Ohr zum Anderen und beeilte sich dem Prinzen auf den Färsen zu bleiben.
Harry starrte auf die, am Boden liegenden Bücher, nur langsam ließ er den Arm des überschäumenden Rotschopfs los.
Ron knurrte und murmelte halbverständliche Flüche und Beleidigungen.
Ihn interessierte es nicht.
Vorsichtig klaubte er die Bücher von den Fliesen und stapelte sie auf dem Pult.
Seine Gedanken waren abwesend, gar nicht vorhanden.
Sein Körper fühlte sich taub und unbeweglich an. Nur sein Herz spürte er ganz deutlich, es schlug ihm so heftig gegen die Rippen das sein ganzer Körper erzittern musste.
…
Fast erloschen die Fackeln, als die Kerkertür aufgestoßen wurde und sein Luftzug durchs Zimmer brauste. Mit gewohnt getatterten Haaren und kaltem Gesicht pirschte sich die Fledermaus durch die Bankreihen.
Prustend sah er sich um.
„Meine lieben Schüler und Anwesende. Es ist mir mit Nichten eine Freude, ihnen mitteilen zu müssen, dass Direktor Professor Dumbledore den morgigen Tag für einen Schul-Ausflug vorgesehen hat. Daher bedaure ich –in manchen Fällen auch nicht – Ihnen für den Morgigen Tag eine erfrischende und anmutende Hausaufgabe auf zu geben.“ Sein Gesicht verschwamm zu einer Freudigen Grimasse. „Lesen sie das Lehrbuch von S.223 bis zum Kapitel über Mondsteine durch und schreiben sie einen ausführlichen! Und inhaltlich korrekten! Aufsatz über sämtliche Zutaten und Wirkungen dieser, bei falscher Anwendung!“
Die Klasse stöhne erbarmungswürdig auf. Das hieß eine verschwendete Nacht ohne Schlaf und mit vielen, vielen Büchern.
„Pah!“ schnaubte Ron seinem besten Freund entgegen. „Der weiß wohl nicht das wir unsere fantastische Hermine haben, das ist doch ein Klacks für unser topp Genie!... ähm, Harry? Hörst du mir zu?“
Besorgt blickte er ins Gesicht des Narbigen. Er war blass, seine Augen strahlen und seine Lippen wurden von einem Lächeln umspielt, das ihn fast unheimlich erscheinen ließ. Kräftig stiß er ihm in die Rippen.
„Harry!“
Doch Harry war mit Seele und Herz an einem anderen Ort, an einem wo der sehr kurze Moment, den er eben erlebt hatte eine Ewigkeit dauerte. Draco. Als er den Bücherstapel runtergeschmissen hatte, da hatte Harry was gesehen, etwas bemerkt, nur ganz kurz, kaum einen Bruchteil einer Sekunde aber - Draco hatte ihn angelächelt und es war ein ehrliches Lächeln gewesen.
- er war ihm also nicht "böse", dass er ihn im Krankensaal erwischt hatte. Vielleicht hatte er es ja auch gut gefunden?
Er rieb sich verträumt die Narbe.
Oh, man. Das war doch alles verrückt!
