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Die Teufelsbraut

von

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Kapitel 2

Ein kleines Licht entflammte in der Ferne und ein schmaler Weg öffnete sich vor mir. Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte. Stehenbleiben oder losgehen. Ich ging einfach. Was sollte mich schon passieren. Auf einmal merkte ich, dass der Weg hinter mir langsam verschwand. Ich merkte nicht einmal mehr wie ich losrannte. Ich rannte um mein Leben, doch das Nichts war schneller.

Ich schreckte hoch. Schweißgebadet und mit der Furcht in den Augen lag ich in meinem neuen Elfenbein-Bett. Eine etwas komisch aussehende Krankenschwester stand neben mir. Sie hatte lange Ohren und einen Schwanz mit einer Art Feder am Ende. Und sie war klein. Sehr klein sogar. Sie reichte mir bis ans Knie, wenn ich stehen würde, aber ich hatte nicht die Kraft dazu. Als sie herschaute, lächelte sie und ging auf mich zu. Mit einer Feenhaften Stimme, sagte sie zu mir: „Na? Wie geht’s uns den? Du hast ja sehr lange geschlafen. Aber ich hoffe, dass es dir jetzt besser geht.“ Ihr schiefes Lächeln war sehr betörend, aber ich lies mich davon nicht ablenken. Ich frage sie, wie lange ich geschlafen habe und die Antwort erschütterte mich. Der Gedanke, dass ich 2 Wochen lang geschlafen habe, ist mir sehr abstrakt vorgekommen. Und der Traum war auch nicht mehr als 5 Minuten lang. Wie sollte ich 2 Wochen lang geschlafen haben, ohne auch nur irgendetwas zu merken. „Du hattest sehr hohes Fieber und der Boss hatte schon Angst, dass du sterben wirst bevor die Hochzeit ist. Aber ich glaube ich kann ihn beruhigen. Immerhin bist du jetzt wieder wach, aber Bettruhe wirst du trotzdem brauchen. Mit 45°C Fieber ist nicht zu spaßen. „Ich will aber zu meiner Tochter! Ich will zu Kuroi! Ich will wissen wie es ihr geht! Und zwar sofort!“, schrie ich. Ich merkte nicht einmal selbst, wie ich aufstand und auf die kleine Krankenschwester losging.

Die Krankenschwester, die übrigens Naomi heißt, wechselte von den einen zum anderen Momenten zu einem richtigen Monster. Jetzt war sie um die 3 Meter groß und machte mir richtig Angst. Mit ihrer nicht mehr ganz so zarten Stimme befahl sie mir: „Leg dich sofort wieder ins Bett, oder ich muss es persönlich tun! Du bist noch nicht bereit dafür, aber ich schau was ich tun kann. Und wehe du stehst noch einmal auf. Dann kannst du zu den Arbeiterinnen im Untergrund gehen und Feuer schaufeln helfen! Wir haben so oder so zu wenig Feuer. Also. Entscheide selbst. Ich schau jetzt mal zum Boss und erteile Bericht. Und du bleibst liegen!“

Mit schnellen Schritten ging sie aus dem Zimmer. Aber es sah nicht so aus, als ob sie ging. Eher so als ob sie schweben würde. Aber ich dachte mir nicht viel dabei und legte mich wieder ins Bett. Erst als ich lag merkte ich wie müde ich eigentlich war.

Schon nach ein paar Sekunden war ich wieder im Land der Träume.

Aber dieses Mal waren meine Träume friedlich und ruhig. Ich träumte von Kuroi, Hito und meinen Freunden, die ich auf der ‚richtigen’ Welt zurückgelassen habe. Aber ich war glücklich. Es war alles so echt. Ich hoffte, dass ich jetzt aufwachen würde, Kuroi mit der Zeitung am Frühstückstisch saß und Hito mir einen Kaffee machen würde.

„Künftige Königin?!? Der Könige möchte Euch sprechen. Fühlt Ihr Euch stark genug?“, drang eine leise, sehr liebliche Stimme von außen nach inne. Ich schreckte hoch, weil es sehr unerwartet kam und brachte nur ein leises ‚Ja’ heraus.

Die Tür öffnete sich langsam und eine sehr, sehr, sehr kleine Person kam herein. Und hinter dem kleinen Mädchen, welches offensichtlich als kleines Kind umgebracht worden war, kam Satan zur Tür herein. Die Besorgnis stand ihm ins Gesicht geschrieben. Als er sah, wie ich aufrecht im Bett saß und meine Medizin trank, die mir die Schwester dagelassen hat, wich seine Besorgnis und er lächelte sogar ein bisschen. Langsam aber sicher glaubte ich wirklich, dass er in mich verliebt ist.

Mit einem sehr befehlenden Ton in seiner Stimme sagte er, dass man mein Kleid bringen sollte. Ich überlegte mal schnell und da fiel mir wieder ein, dass ich Satan heiraten sollte. Es war, als ob mir eine Laus über die Leber laufen würde, als ich das Kleid sah. Rot. Rot, rot und noch mal rot. Alles an dem Kleid war rot. Es stach richtig in Augen, als man hinsah. Mit der Hilfe von 5 weiteren Dienerinnen konnte ich mich endlich in das Kleid zwängen. Weil ich nur so wenig Luft bekam, musste ich mich wieder hinsetzten. Satan ist währenddessen sich auch umziehen gegangen, einen schwarzen Sakko mit einer roten Krawatte, passend zur roten Hose. Um ganz ehrlich zu sein, ich fand sogar, dass er relativ gut darin aussah.

Noch bevor ich mich umschaute, war ich in einem fast 30 Meter hohen Raum der noch prachtvoller als mein Zimmer war. Es war alles so unglaublich. Vor einem steinernen Tisch stand Satan, der in seinem Anzug perfekt mit dem Saal harmonierte. Ich sah einen kleinen Schein in seinen Augen, als wäre er richtig aufgeregt. Ich musste grinsen, weil ich das schon ein wenig lustig fand. Plötzlich hörte ich ein Räuspern hinter mir und ich schreckte auf. Eine Reihe von Leuten stand hinter mir und wollte auf den steinernen Bänken Platz nehmen. Mit sanftem Druck wurde ich wieder in ein ganz anderes Zimmer verschleppt. Hinter mir standen drei kleine Mädchen die kichernd in ihren orangefarbenen Kleidern darauf warteten den hinteren Teil meines überlangen Kleides zu halten.

Nach zirka 2 Minuten läuteten, von der riesigen Halle aus, ohrenbetäubende Glocken. Irgendetwas in mir ließ mich nicht in Ruhe. Zuerst war mir danach ungefähr 3 Meter hoch zu springen. Nun wollte ich am liebsten aus einem Fenster springen.

Wenn es hier Fenster gäbe. Mir ist schon aufgefallen, dass hier alles nur aus Türen bestand. Kein einziges Fenster. Aber ich dachte mir nicht viel dabei und schritt langsam auf die Tür zum großen Saal zu. Als ich eintrat war Stille in den Raum getreten. Auf einmal hatte ich eine Stimme im Kopf, die meinte, dass ich jetzt so schnell wie möglich wegrennen sollte. Doch ich blieb. Nur leider auf der Stelle stehen, was eigentlich auch nicht sein sollte. Auf einmal hörte ich ein leises, aber durchdringendes Zischen hinter mir.

Eines der kleinen Mädchen zischte mich tatsächlich an. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich sah, wie sie mir ihre gespaltene Zunge rausstreckte und mit ihren dunklen, schwarzen Augen funkelte. Ich nahm das als Zeichen, dass ich weitergehen sollte. Und ich tat wie mir befohlen. Mit großen, aber trotzdem langsamen Schritten ging ich den Gang entlang. Er kam mir vor, als wolle er einfach nicht enden. Seine tiefe Stimme klang mir im Ohr: „Bist du bereit?“ Ich nickte nur kurz und schaute wie benommen auf den Stein-Tisch. Satan schaute kurz zu einem etwas größeren Mann und setzte ihm irgendein Zeichen, welches ich nicht verstand. Auf jeden Fall fingen jetzt wieder diese übergroßen und lauten Glocken an zu läuten.



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