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Die Kraft der Liebe

von

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Die Kraft der Liebe
 

Langsam ging Lukas die Flure des Hotels entlang. Ihm steckt noch immer das Spiel gegen Kroatien in den Knochen und auch wenn er ein Tor geschossen hat, so war er dennoch von seiner Leistung enttäuscht.

Aber nicht nur von seiner Leistung, denn die ganze Mannschaft hat furchtbar schlecht gespielt. Er wusste wirklich nicht, wie sie denn so gegen Österreich, die ihm Augenblick wirklich gut spielten, und wenn sie es schafften ins Viertelfinale zu kommen, gegen die Portugiesen eine Chance haben sollten.

Seufzend blieb er vor einem Fenster stehen und sah in die Nacht hinaus. Sein Wunsch war derselbe wie auch der der Mannschaft, sie wollten Europameister werden, doch so wie sie im Augenblick spielten, hatten sie nicht den Hauch einer Chance auf den Titel.

Jogi stellte ihn als Mittelfeldspieler auf, als solcher sollte er eigentlich ein Spiel mitgestalten, doch dies hatte ihm gegen Kroatien einfach nicht gelingen wollen. Lukas war klar, dass er eigentlich auch gar kein Mittelfeldspieler war, das Spiel hatte es für ihn deutlich gezeigt, er war einfach Stürmer.

Auf eine Art verstand er ja, das Jogi noch an Mario fest hielt, doch lange konnte er das nicht mehr machen. Lukas mochte Mario und er wünschte ihm zwar ein schönes Tor, doch nicht auf Kosten der ganzen Mannschaft.

Vielleicht sollte er mal mit Jogi sprechen, denn es schien ja außer ihm keiner machen zu wollen, eben noch hatte er gehört wie sich einige über das Thema unterhalten hatten, doch keiner wollte zum Trainer gehen.

Er fuhr sich durch die Haare und stieß langsam die Luft aus, von der er gar nicht bemerkt hatte, dass er sie angehalten hatte. Ihm war schon klar, dass es nicht nur ihm so ging, schließlich hatten alle nach dem Spiel mit Jogis Ansprache ihre Portion abbekommen.

Viele der Gesichter seiner Teamkollegen hatten bedrückt zu Boden geschaut. Vor allem seinem besten Freund Basti ging es nicht gut nach seiner roten Karte und im Moment würde er vermutlich noch bei Jogi sitzen und sich anhören müssen, dass so ein Verhalten nicht geduldet wurde.

Lukas war ja auch dieser Meinung, auch wenn er auch die Frustration, die überhaupt erst zu dieser Situation auf dem Feld geführt hatte, durchaus nachvollziehen konnte.

Lukas schreckte aus seinen Gedanken hoch, als er hörte wie sich ihm leise Schritte näherten. Einer Person stellte sich hinter ihn und er konnte die Person erkennen und ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen.

Langsam drehte er sich um und konnte der Person ins Gesicht sehen. Er hob eine Hand und ließ sie sanft über das Gesicht gleiten, welches er so sehr liebte und auf dem im Augenblick ein ähnlich wehmütiger Blick zu sehen war, wie auch auf seinem.

Zärtlich strich er mit seinem Daumen über die weichen Lippen und spürte, wie sein Daumen geküsst wurde. Vorsichtig sah er sich um, stellte jedoch erleichtert fest, dass sie niemand gesehen hatte.

Er ließ seine Hand zu der Hand von seinem Liebsten wandern und verschränkte sanft ihre Finger miteinander. Dann machte er sich auf den Weg zu seinem Zimmer, welches nicht entfernt lag und zog ihn einfach mit sich.

Sie brauchten sich jetzt einfach und niemand würde ihn davon abhalten für seine große Liebe da zu sein. Ruhig schloss er die Tür zu seinem Zimmer auf und stellte besorgt fest, dass sein Liebling noch keinen Ton von sich gegeben hatte.

Zusammen betraten die Beiden Lukas´ Zimmer und er drückte seinen Freund direkt aufs Bett, nur um sich dann direkt vor ihm hin zu hocken. Besorgt sah Lukas ihm in die Augen, welche im Augenblick ein wenig trüb wirkten.

„Miro, du solltest aufhören, dir die Schuld zu geben, das ändert jetzt auch nichts mehr.“ Kurz blitzten ihn Miros Augen an, ehe die Mattigkeit wieder in sie zurück kehrte.

Es war Miro schon klar, dass Lukas ihm einfach nur helfen wollte, doch er selbst hatte ihm nicht sagen können wie.

Dieses Spiel war einfach völlig beschissen gelaufen und es war ihm klar, dass seine eigene Leistung der Mannschaft nicht unbedingt geholfen hatte. Miro war sich darüber im klaren, dass er schrecklich gespielt hatte. Außerdem verstand er nicht, dass Jogi nichts sinnvolleres unternommen hatte, er hatte doch sehen müssen wie schlecht es lief.

Im Augenblick konnten alle nur hoffen, dass es gegen Österreich besser laufen würde, schließlich war es ja jetzt eine Art Endspiel. Im war jetzt auch klar, dass sie die Österreicher absolut ernst nehmen müssen, vielleicht war auch dies ein Fehler bei Kroatien gewesen. Nach ihrem Sieg gegen Polen waren sie sich alle so sicher gewesen, dass es kaum eine Mannschaft gab, die sie jetzt schlagen konnte, doch sie hatten sich sehr getäuscht.

Miro sah Lukas, der noch immer vor ihm hockte, in die Augen und sah dort jene tiefe Liebe die die beiden jetzt seid der WM verband. Nie hatte er zu hoffen gewagt, dass er jemals so tiefe Gefühle für einen anderen Menschen hegen könnte. Doch Lukas hatte ihn eines besseren belehrt.

Langsam hob er jetzt eine Hand und legte sie an Lukas´ Wange und er spürte sofort, wie er sich gegen seine Hand lehnte und Miro konnte nicht verhindern, dass ihm ein Lächeln über das Gesicht huschte.

„Ich wünschte das wäre so einfach, doch im Gegensatz zu dir, habe ich heute alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann.“ Miros Stimme war sehr leise und Lukas hatte Probleme sie zu verstehen. Und ihm gefiel ganz und gar nicht was er hörte, denn das schlimmste was jetzt passieren konnte, war dass die Mannschaft all ihr Selbstbewusstsein verlor.

„So darfst du das nicht sehen Miro, ich habe erstens genauso viele Fehler gemacht wie ihr alle und zweitens, müssen wir beim nächsten Mal einfach nur zeigen, dass es ein Ausrutscher war. Und ich weiß, dass wir das schaffen können.“ Miro sah seinen Liebsten einige Momente einfach nur still an. Innerlich bewunderte er Lukas sehr für diese Einstellung, er war schließlich noch so jung und hatte so viel weniger Erfahrung, als zum Beispiel er selbst oder Michael Ballack und auch dieser saß unten in der Bar und schien seine Sorgen in Alkohol ertränken zu wollen.

„Ich wünschte wirklich, dass ich das jetzt so sehen könnte.“ erwiderte er seufzend und Lukas sah ihn unglücklich an. Lukas hasste es ihn traurig zu sehen. Lukas wusste auch nicht wirklich wie er Miro helfen sollte und so setzte er sich neben ihn auf das Bett und zog ihn einfach in seine Arme. Im ersten Moment war Miro zu überrascht, doch dann entspannte er sich und lehnte sich an Lukas und atmete tief seinen Duft ein.

Müde schloss er schließlich seine Augen und lehnte sein Ohr so an Lukas Brust, so dass er seinen Herzschlag hören konnte, denn es gab kein Geräusch, welches in so beruhigen konnte als dieses. Lukas hatte die Bewegung bemerkt und sah lächelnd auf seinen Liebsten runter, ehe er sich mit ihm nach hinten auf das Bett fallen ließ und sie es sich in den Kissen gemütlich machten.

Noch immer hielt er Miro in seinen Armen und er hatte seinen Kopf so auf seiner Brust gebettet, dass er bequem Lukas´ Herzschlag lauschen konnte. Zusätzlich strich er Miro jetzt noch durch sein Haar um ihn weiter zu entspannen, denn er sah, dass Miro Schlaf bitter nötig hatte.

Dies zeigte auch Wirkung, denn nach wenigen Minuten hörte Lukas nur noch den gleichmäßigen Atem seines Liebhabers und schloss ebenfalls die Augen. Im Augenblick, war dies alles was die beiden brauchten, das Wissen in diesem Moment einfach nicht allein mit der Wut, der Trauer und der Enttäuschung zu sein.

Wenige Minuten später folgte Lukas Miro in das Reich der Träume.

Am nächsten Morgen wachte Miro als erstes auf und fand sich in einer Umarmung wieder. Er hob leicht seinen Kopf und sah direkt in Lukas friedlich schlafendes Gesicht. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er sich an den letzten Abend erinnerte nachdem er Lukas gefunden hatte. Als er nach ihm gesucht hatte, hatte er sich so sehr jemanden gewünscht, der einfach für ihn da war.

Lukas hatte ihn ohne darüber nach zu denken mit in sein Zimmer genommen und hatte sich um ihn gekümmert, obwohl es Lukas selbst vermutlich auch nicht besser gegangen war.

Miro konnte noch immer nicht glauben, welches Glück er hatte einen Menschen wie Lukas getroffen zu haben. Lukas gab ihm immer so viel und verlangte so wenig zurück, dass Miro manchmal Angst hatte, dass Lukas in ihrer Beziehung zu kurz kam.

Doch immer wenn er dieses Thema ansprach, dann lachte Lukas einfach nur und nahm ihn dann in den Arm. Seine Antwort war immer die gleiche, denn er sagte ihm, dass alles was er brauchte einfach nur Miro war, den er an seiner Seite wusste.

Und jedes mal wieder trieb ihm diese Antwort die Tränen in die Augen und er fragte sich womit er Lukas wohl verdient hatte. Ein sanfter Kuß unterbrach seine Gedanken und er sah sich, nachdem sich die beiden wieder voneinander gelöst hatten, sanften blauen Augen gegenüber.

Obwohl seine Augen sanft waren, hatten sie einen leicht forschenden Ausdruck. Miro lächelte Lukas nur an und erhob sich so von seiner Brust, so dass er sich über Lukas beugen und seine Lippen in einem leidenschaftlichen Kuß gefangen nehmen konnte. Sofort schlossen sich Lukas´ Augen und er gab sich nur zu gern den erfahrenen Lippen hin.

Keiner von Beiden sagte noch ein Wort, denn sie wußten, dass Worte jetzt nicht notwendig waren. Für diesen Moment brauchten beide das gleiche. Sie mussten die Lippen des anderen spüren, ihre Hände wie sie einander liebevoll erkundetem und einfach das Gefühl nicht allein zu sein.

Beide waren sich sicher, dass sie dann sobald sie dieses Zimmer wieder verlassen würden, würden sie auch wieder nach vorne schauen und die herbe Enttäuschung vom Vortag vielleicht nicht vergessen, aber verarbeiten können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  cole_el_diabolos
2008-06-19T14:55:32+00:00 19.06.2008 16:55
Süß.
schön geschrieben und ich kann mir echt vorstellen, dass es denen da ziemlich scheiße gegangen ist..
ist zwar net mein favo pairing, aber echt gut um gesetzt
fortsetzung??
lemon?????
lg cole


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