Zum Inhalt der Seite

Der Geschmack von Metall

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

One-Shot

D E R G E S C H M A C K V O N M E T A L L
 


 

Das Telefon knackte. Aoi zuckte zusammen. Er spürte nur, wie alles Blut in seinem Körper in seine Beine schoss und eine eiserne Blässe sich wie ein schwerer Schleier über sein Gesicht legte. Hatte er sich gerade verhört? Was hatte Kai da zu ihm gesagt? Hatte er richtig verstanden? „Uruha will die Band verlassen“, hallte es in seinem Kopf immer und immer wieder.
 

Seine Hand begann zu zittern und der Hörer kam ihm vor wie ein giftiges Stück Blei. Er traute sich nicht noch einmal nach zu fragen … Zu groß die Angst davor, diese Worte noch einmal ertragen zu müssen.
 

„Aoi? Hast du gehört, was ich gesagt habe? Bist du noch dran?“ Kai hörte nur noch ein lautes Klacken, dass ihm furchtbar in den Ohren klingelte. Danach nichts mehr. Er wusste, dass Aoi nicht mehr da war, also legte er auf.
 

Dieser hatte gerade noch gehört, wie der Hörer eingehängt wurde, während er, wie automatisch, seine Jacke von der Garderobe riss. Von Weitem vernahm er nun den Freizeichenton seines Telefons, das gänzlich missachtet auf dem Tisch lag. Dieses lange Piepen klang nach Endstation…
 

Aoi schmiss verwirrt die Tür hinter sich ins Schloss. Und rannte … rannte durch die Nacht, im Wettlauf mit den Lichtern der Straßenbeleuchtung, den Werbetafeln, den Autos, weiß und rot und seinem eigenen Herzschlag. Er musste zu ihm … musste wissen, was das alles zu bedeuten hatte.
 

~~~
 

Nun stand er wieder hier … vor seiner Tür … wie so viele Male zu vor. An denen er in schlaflosen Nächten den Weg zu ihm hinter sich gebracht hatte. Um ihn zu sehen, seine Stimme zu hören, den Türknauf zu berühren, an dem er Uruhas Wärme zu spüren glaubte … Und wie jedes mal protestierte sein Verstand. Und er war einfach wieder gegangen. Doch dieses Mal gab es kein Zurück. Dieses mal hatte er einen wirklich guten Grund zu ihm zu kommen. Er klopfte.
 

Es meldete sich niemand.
 

Angst machte sich in ihm breit. Schlief er? Elf Uhr neunundzwanzig. Er rief ihn auf dem Handy an. Wie er diese Computerstimme hasste… diese freundliche Frauenstimme, deren künstlich lieblicher Unterton für ihn wie ein „Du hast Pech, er will niemanden sprechen!“ klang und schon fast dämonenhaft über seine Angst herzuziehen schien. Er klopfte noch einmal. Wieder nichts. Er legte die Stirn unsanft an die Tür. „Verdammt…“ Er legte die Hand an den Knauf und wusste genau, dass er unnachgiebig einrasten und ihm den Weg nach innen versperren würde.
 

Er riss die Augen wieder auf. Sein Körper reagierte auf die Schrecksekunde, als die Tür vor ihm nach gab und sich einen Spalt weit öffnete. Offen. „Uruha?, Bist du da?“, alles dunkel, die Zimmer leer. Nur unterbewusst tastete er an der Wand nach dem Lichtschalter. Sein Glück dass Uruha indirektes Licht bevorzugte. Grelles Licht hätte er jetzt schwer vertragen. Es hätte so nach Wahrheit ausgesehen.
 

~~~
 

Er wartete. Irgendwann musste Uruha wieder heim kommen. Wie lange war Aoi wohl nicht hier gewesen? Doch noch immer kannte er sich hier aus. Nebenbei bemerkte er die Veränderungen, die in der Zeit, in der er es nicht gewagt hatte diese Wohnung zu betreten, vorgenommen wurden. Er lehnte sich an den Fenstersims. Die Wärme der Heizung tat ihm gut. Wärme war alles, was er jetzt brauchte. Er rutschte hinab in die Knie. Das Licht hatte er längst wieder ausgeschaltet. Er musste einen Augenblick allein sein, mit sich und der Dunkelheit … und Uruhas Aura, deren Anwesenheit er in jedem Gegenstand spürte.
 

Aoi wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als er plötzlich das Ächzen der gewichtigen Stilmöbelholztür hörte. Er war wieder da. Er war da! Hier! Dem zierlichen Dunkelhaarigen kam die Zeit, die er geschenkt bekommen hatte, um nachzudenken, seine Sätze zu ordnen und sich Fragen zu überlegen, verschwindend kurz, viel zu kurz vor. Er vernahm ein Weiteres Klacken einer Tür, lief zum Wohnzimmereingang, um in den Flur zu schauen. Niemand zu sehen. Das bekannte Geräusch der Dusche drang an seine Ohren.
 

Er machte kehrt und schlich in seine Ecke am Fenster zurück. Und wieder wartete er. Nach einer Weile verlosch das Raschen. Und ein paar Augenblicke später betrat Uruha den Raum, nur mit einem weißen Handtuch um die Hüften. Die Großstadtbeleuchtung Tokios flutete das Zimmer mit kaltem, fahlem Licht. Aoi beobachtete gespannt und still wie Uruha, mit dem Rücken zu ihm gedreht an der Kommode stand und sich etwas zu trinken einschenkte.
 

Nebenbei warf dieser einen kurzen Seitenblick in den Spiegel, der neben ihm an der Wand hing. Er erschrak kaum merklich. Stellte in Zeitlupe das Glas zurück aufs Holz, drehte sich ebenso langsam um. Im Halbdunkel funkelten ihn zwei scheue schwarze Augen an. „Aoi.“ Mehr eine Feststellung, als eine Frage.
 

„Hallo.“ Was war denn das? Etwas Kleinkindhafteres war ihm wohl kaum eingefallen.
 

„Was machst du denn hier?“ Sie gingen vorsichtig ein paar Schritte auf einander zu. Und doch blieb wie gewohnt ein Sicherheitsabstand. „Ich hab mich schon gewundert, dass die Tür offen stand und ich dachte …“
 

„Kai hat mich angerufen …“ Wie ein Blitz schlug dieser Satz zwischen ihnen ein und verwies Uruha schnell in die Richtung in die dieses Gespräch laufen sollte. „Er sagt, du willst die Band verlassen?“
 

Uruha drehte beiläufig den Kopf ein wenig nach rechts und wieder zurück. Er seufzte tief. „Ja, das stimmt.“
 

„Warum?“
 

„Ich hab ein Angebot von der Firma meines Onkels… du weißt schon… ich wollte das doch immer machen…“
 

Aoi fiel der Abend wieder ein an dem sie über die Pläne des jeweils anderen gesprochen hatten. „Ich dachte, die Band wäre dir mittlerweile wichtiger …“
 

„Du weißt das doch … dass ich immer den Wunsch gehegt hab, und jetzt hab ich die Chance … es liegt an mir, sie zu nutzen.“ Er tat ein paar Schritte, was Aoi wieder diese innere Unruhe einbrachte, stand nur einen halben Meter von ihm entfernt.
 

Sein Gegenüber war entrüstet. Ihm war tatsächlich nichts mehr eingefallen, was er dagegen aufbringen konnte. Wie immer wich er Uruhas Augen aus, blieb stattdessen mit dem Blick an den Wassertropfen an seinem Hals hängen, die glitzerten, wie kleine Kristalle. Sie drohten ihn aufs Neue zu verzaubern und diesen Fluch heraufzubeschwören, der ihn immer heimsuchte, wenn er Uruha so nahe gewesen war. Der Fluch, der ihm Gedanken aufdrängte, die er nicht fassen konnte und die ihn in eine dunkle, fremde, sinnliche Welt zogen, die seinen Verstand ausschalteten und ihn, von Sünde umschmeichelt, erblinden ließen. Er war immer noch nicht verschwunden. Dieser Fluch. Verdammt.
 

„Warum bist du hier?“ Der krasse, laute, strenge Tonfall ließ Aoi zusammen fahren. Er hatte zu lange geschwiegen, einen Tick zu lange sinnlos in die Leere gestarrt, unfähig in die Realität zurück zu kehren. Einen Tick zu lang… offensichtlich. Er schluckte hart, denn Uruhas Miene war erkaltet. „Bist du hier um die Kastanien aus dem Feuer zu holen?“
 

Was? Was meinte er denn dam … „Was meinst du damit?“ So vorsichtig hatte er noch nie irgendjemand irgendetwas gefragt. Unruhig fuhr sich der Größere durch die nassen Strähnen. „Was ist los mit dir?“, das kurze Schweigen reichte nicht im Ansatz für eine Gegenfrage und entpuppte sich mehr als geschickt eingesetzte Kunstpause.
 

„Du hast dich so verändert, Aoi. Seit Monaten sprichst du kaum mit mir, gibst mir nicht mal die Hand zur Begrüßung, findest immer Ausreden dich davonzumachen, wenn wir alleine sind. Überhaupt hast du immer Ausreden, für alles was mit mir zu tun hat.“, er griff den Kleineren unsanft mit der Rechten am Kragen und zog ihn einen Schritt an sich heran, so unerträglich nahe. „Hier… Erinnerst du dich eigentlich noch an die Farbe meiner Augen?“ Seine Stimme war schnaubend immer leiser geworden, was eine seltsame Atmosphäre schaffte, auf die Aois Körper mit Zittern und Gänsehaut reagierte.
 

Wie zum Teufel war er so schnell in diese verzwickte Lage gekommen? Er fühlte sich von seinem Verstand verraten, der sich wieder mal krank gemeldet hatte. „Ich weiß es nicht, ich weiß nicht was mit mir los ist …“ Verzweifelt und stur zischte Aois Blick schräg nach unten. Gerade noch rechtzeitig. Bevor er hypnotisiert aufgegeben hätte.
 

Uruha ließ von ihm ab. „Du tust mir weh…“ So ruhig und sanft hatte Aoi seinen Freund selten sprechen hören, so unwiderstehlich echt und ohne Schutz. Da war es wieder … das schlechte Gewissen. „Warum ignorierst und meidest du mich? Was ist denn nur passiert? Hab ich was falsch gemacht?“ Mehr als ein Kopfschütteln brachte Aoi jetzt nicht zu Stande. „Sei ehrlich zu mir“, es klang wie die liebe Bitte einer Mutter.
 

Der Dunkelhaarige drehte sich weg. Eine unterschwellige, feige Art der Situation zu entkommen. Die Strafe folgte auf dem Fuße, als er Uruhas Hände auf seinen Schultern spürte. Die Wärme, nach der er sich sehnte und die er so verabscheute.
 

„Sei ehrlich zu mir“, hörte er ihn dicht an seinem rechten Ohr flüstern. Seine Sinne glitten mit dem wohligen Schauer seinen Rücken hinab und verschwanden mit seiner gespielten Fassung im Boden. Die feinen Härchen auf seiner Haut stellten sich auf. Das Geräusch seines rasenden Herzens sprengte ihm fast die Schläfen. „Ich will das klären … bevor ich gehe“, sagte Uruha noch und legte sein Gesicht in Aois Halsbeuge.
 

„Ich kann nicht …“
 

„Doch, du kannst“, fiel ihm der Dunkelblonde ins Wort und ließ die rechte Hand am Arm seines Bandkollegen herabgleiten, was ein stark unterdrücktes, erregtes Seufzen aus der Kehle des Kleineren hervorpresste, dass in seinem Zittern davon flatterte.
 

„Warum quälst du mich so?“
 

„Die Frage geht unverdaut zurück.“ Uruha hob den Kopf und ging ein paar Schritte zur Kommode, um etwas zu trinken. Sich an diese lehnend, drehte er sich wieder zu seinem Freund.
 

„Ich bin mir …“, Uruha schaute gespannt auf, „… über etwas nicht im Klaren …“
 

„Über was?“
 

„Meine Gefühle …“, wieder Schweigen, „… für dich“, kam ein kaum hörbares, flaches Flüstern von einem schrumpfenden Aoi herüber geflogen. Uruha fing an zu begreifen. Überraschend schnell drehte der Freund sich um und überwandt die Meter zwischen ihnen, um sich in die Arme des anderen zu schmeißen. Eine Verzweiflungstat. „Ich will nicht, dass du gehst!“
 

Uruha hatte das Glas fallen lassen, das unzerstört über den Boden rollte. Der entschiedenste Satz, den er in den letzen Monaten von Aoi gehört hatte. Dieser klammerte sich an den anderen so fest er konnte, um ihn auch körperlich spüren zu lassen, wie ernst er es meinte. Krallte sich in der Haut auf dem Rücken fest, den er schon so oft aus der Ferne bewundert hatte. Sog den Duft ein, der ihm jedes Mal fast den Verstand raubte, der sich nun mit dem salzigen Geruch seiner Tränen vermischte. Kein Parfum konnte so gut riechen. Ein dunkler Film legte sich über seine Augen, entstanden aus verwischtem Maskara. Wie unbeschreiblich gut sich sein Körper anfühlte, die Haut, die er pur auf seiner spürte, die kräftigen Schläge seines Herzens, der sanfte Druck den seine Arme auf seinen zitternden Körper ausübten, als sie sich wie ein wärmender Mantel um ihn legten. Die kalten Wassertropfen, die ihm das fiebernde Gesicht kühlten.
 

„Siehst du … du weißt es … du weißt genau was du fühlst.“
 

„Nein, ich bin verwirrt und…“
 

„Du weißt es …! Hör auf dich zu wehren … SAG ES!“ Uruha packte den Kleineren sanft an den Oberarmen und drückte ihn ein wenig von sich, um ihm ins Gesicht schauen zu können. „Gib endlich auf“, flüsterte er tonlos.
 

Ein Schluchzen folgte, als Aoi todesmutig Luft holte, um zu sagen, was er immer strickt und kompromisslos verleugnet hatte. „Ich … habe … mich in dich verliebt“, er biss schmerzerfüllt auf sein Lippenpiercing und kniff die Augen zusammen, als erwartete er tausend Kilo Donnerwetter, die gleich auf ihn niedergehen sollten. Er hatte es gesagt. Unwiderruflich und unabdingbar. Ein One-Way-Ticket in die Hölle. Er tat es. Er liebte einen Mann. Und er hatte es ihm gestanden… hatte es sich selbst eingestanden… Kein Weg zurück. Wieder Endstation ...
 

Uruha entgegnete nichts. Er ließ diese Worte auf sich wirken, wie eine schlecht schmeckende Medizin. Noch ehe er sie ganz geschluckt hatte, fuhr Aoi fort: „ Ich … ich hab mich von dir fern gehalten, weil ich dir nicht zu nahe kommen wollte. Ich wollte verhindern, dass das passiert … dass es unsere Freundschaft zerstört. Wie … wie soll ich denn … in deiner Nähe sein, wenn mich ständig diese Gedanken heimsuchen, wenn ich schon beim Klang deiner Stimme eine Gänsehaut bekomme und ich jedes mal über dich herfallen will, wenn ich dir auch nur eine Sekunde zu lang in die Augen sehe? Wenn ich fast verbrenne, wenn du mich berührst? Ich musste etwas tun! Ich … hatte doch keine Wahl.“
 

„Man hat immer eine Wahl“, wieder ein raues Flüstern von Uruha, der mit geschlossenen Augen zugehört hatte. Er hatte nicht verhindern können, dass ihm Aois Worte Bilder in den Kopf malten, an die er noch nie gedacht hatte. Ihm wurde in diesen Minuten zu vieles klar, um es jetzt und für immer einzuordnen. Du hast eine Wahl, auch jetzt noch, dachte er. „Ich danke dir …“ Aoi fehlte grad der Sinn, „Ich danke dir für deine Ehrlichkeit … und deinen Mut …“, das war typisch für Uruha auf diese offizielle Art und Weise die Distanz zu wahren, so typisch, so japanisch … Doch er schluckte, als er sah, wie sich ohne Hemmung Träne um Träne aus Aois Augen kämpfte. Natürlich ließ ihn das nicht kalt. „Deshalb finde ich es gerecht, wenn ich, bevor ich irgendetwas darauf erwidere … dir auch etwas beichte …“
 

Aois Verwirrung verwandelte sich in pure Blindheit. Er tappte unrettbar im Nebel. Was hatte das jetzt zu bedeuten?
 

„Ich befürchte, dass du mich danach hassen, oder mir zumindest eine feuern wirst.“ Das hatte nicht unbedingt dazu beigetragen, dass Aoi sich vorstellen konnte, was jetzt kam. „Dass …“, Uruha holte Luft, „… ich die Band verlassen will … ist ein Gerücht… Das stimmt nicht.“
 

Aoi schätzte die offensive Deutlichkeit, mit der Uruha solche Situationen gestaltete. Nun hatte er eine Medizin zu schlucken. Für sein Herz.
 

„Ich hab mir diesen Trick erlaubt, um … dich aus der Reserve zu locken. Ich wollte, dass du endlich aufwachst, dass du was tust. Ich wollte, dass du mich beachtest … und wissen ob ich dir überhaupt noch etwas bedeute … Ich hab nur Kai eingeweiht … Ruki und Reita wissen gar nichts davon.“
 

Das hatte gesessen. Hinters Licht und aufs Glatteis geführt - ohne Orientierung eingebrochen. „Aber…“
 

„Das war gemein, ich weiß … Aber ich konnte so einfach nicht weiter manchen. Ich wusste, würde ich dich direkt darauf ansprechen, käme nie etwas dabei rum, weil du gleich wieder dicht gemacht hättest und geflohen wärst. Ich hab das nicht mehr ertragen. Knall mir ruhig eine, wenn dir danach ist.“
 

„Nein … ich … bin nicht sauer… ich … bin erleichtert.“ Uruha merkte, dass seinem Gegenüber ein Stein von Herzen gefallen war. „Was erwartest du jetzt von mir? Was soll ich denn jetzt tun?“, fragte Aoi und versuchte so die für ihn schmerzliche Antwort Uruhas, die er eh schon kannte, zu umgehen. Ihm war völlig klar, dass sein Freund ihn nicht liebte. Trotzdem betrat die Beziehung der Beiden eine neue Ebene. Eine uneingeschränkt offene, die keinen Erstickungstod mehr Sterben würde, an unausgesprochenen Worten. „Was erwartest du von mir, Uruha?“ Entschlossen schaute dieser ihm in die Augen.
 

„Dass du dich entscheidest …“, er packte ihn wieder bei den Armen und drehte ihn in Richtung Kommode, um sich vor ihn zu stellen und sich links und rechts neben ihm darauf abzustützen. Eingekesselt sah der Dunkelhaarige ihn aus großen, funkelnden Augen an. „Ob du aufgibst, oder … ob du jetzt anfängst zu kämpfen…“
 

Was? Wie bitte? Wieder diese Nähe, die ihn zwang sich so ungeheuer zusammen zu reißen. Uruhas Atem im Gesicht, das Beben im Brustkorb, dass er durch sein tiefes Einatmen verursachte, in dem sich eine ungeheure Spannung aufbaute. Es machte ihm nichts mehr aus, seinem Freund in die Augen zu sehen. Es gab nichts Versteckenswertes mehr in seinen eigenen zu entdecken. Aber „kämpfen“? Was stellte Uruha ihm da in Aussicht?
 

„Überleg doch mal…“, fuhr dieser fort, „Der Weg, den du bisher gegangen bist, hat er dich weiter gebracht? Hast du dich besser gefühlt?“
 

„Ich … zuerst schon, aber jetzt ist mir klar, dass sich an meinen Gefühlen für dich nichts geändert hat …“

Uruha fing an schräg zu grinsen, was Aoi noch mehr verunsicherte. „Und welchen Schluss ziehst du daraus?“ Aoi blickte ihn unverändert verwirrt an und wieder schlich eine leichte Röte auf die Wangenknochen des jungen Mannes, dem nun offenbar eine vage Vorstellung von dem einkam, was seinem Gegenüber vorschwebte. „Aoi, ich muss wissen, was du jetzt vorhast, damit ich entsprechend reagieren kann …“
 

„Und was erwartet mich am Ende … eine Absage?“
 

„Vielleicht…? Aber in allererster Linie erwartet dich eine Chance … Es liegt an dir, sie zu nutzen …“ Noch ehe Aoi etwas erwidern konnte, blieb sein Herz stehen, sein Atem, die Zeit … Er spürte Uruhas Lippen, die sich sanft auf seine legten … Ein Endorphinschwall überkam ihn, heiß und kalt … alles auf Empfang. Er spürte eine Welle aus Adrenalin und Erregung, die durch seinen Bauch fegte. Es war … verrückt … verboten …verrucht und … fühlte sich so verdammt gut an.
 

Aoi ließ ungehemmt seine Fingerspitzen über die freie Brust des anderen wandern. Das ermutigte Uruha ihm leidenschaftlich, aber flüchtig über die Lippen zu lecken … Er vernahm angetan den eisernen Geschmack des Piercingmetalls und entschloss in diesem Moment ihn nie wieder vergessen zu wollen. Und scheinbar, verschlug es auch ihm die Sinne, als ihre Zungenspitzen sich endlich trafen. Er rückte so nahe an ihn heran, wie er konnte. Mehr hatte Aoi nie gewollt. Sie trennten sich atemlos, schwer voneinander. Es entstand nur ein winziges bisschen Platz zwischen ihnen.
 

Uruhas Worte waren nicht mehr als ein leichtes Hauchen. „Ich habe schließlich nicht umsonst … ‚vielleicht’… gesagt …“ Was blieb war sein sagenhaft schönes Lächeln und der Geschmack von Metall …
 


 

***
 

Ein Zitat von mir:

Ungehemmt, ungehemmt ist ne gute Formulierung …

Aber warum nicht hemmungslos?

Hemmungslos klingt so nach … ungezügelt rammeln, als gäbs keinen Morgen mehr …

Hemmungslos klingt so … so … so … hemmungslos …



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (12)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Empress-Aiyo
2010-11-28T21:01:00+00:00 28.11.2010 22:01
Ich...finds...einfach...nur...GEIL^^
Die ist soooo super super süß^^
Ich liebe das Paaring ja sowieso, aber das
war eine der besten Umsetzungen überhaupt^^
Das war wirklich sehr sehr schön^^
Groooooßes Kompliment^^

Kannst ja auch mal bei meinen FFs reinschauen^^ Würde mich über nette und vor allem ehrliche kommis natürlich freuen^^

LG Aiyo
Von:  Armaterasu
2009-05-25T12:41:00+00:00 25.05.2009 14:41
woah... die ff ist genauso geil wie eure gemeinschaftsprojekte... ich mag deinen schreibstil und die art wie du mit den charakteren umgehst ^^ die art von uruha war vielleicht nicht die feine englishe art, aber immerhin hat er aoi so aus der reserve locken können und schließlich hatte es ja auch einen vorteil für uruha ^^
*keks geb*
*ff in favo leg*

LG
amy
Von:  hAppY_CaKe
2009-05-18T16:33:29+00:00 18.05.2009 18:33
*keks gib*
wieder ein süüüßer ff
ich bin immer wieder begeistert *-*
und deine Erklärung am Ende stimmt *lach*
Von:  Kanoe
2009-03-19T15:18:59+00:00 19.03.2009 16:18
*großes herzchen macht*
Von: abgemeldet
2008-12-01T09:54:15+00:00 01.12.2008 10:54
auch wenn ich die ff erst n halbes jahr später gefunden hab,
sie is toll!!!
*daumen hoch + 1geb*

hab mich richtig hineinversetz in die ff
*______________*
geil!

greez
des uruha
Von:  Kanoe
2008-07-10T11:52:58+00:00 10.07.2008 13:52
schön und fies und einfach gut
Von:  Snaked_Lows
2008-06-30T16:25:24+00:00 30.06.2008 18:25
*_______________________________*
Und wieder bin ich begeistert!!!!!
Super klasse!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
ich hoffe es gibt bald was neues von dir!!!
Von:  Naoi
2008-06-25T00:51:59+00:00 25.06.2008 02:51
Echt der wahnsinn! Wow also ich bin richtig baff...
Dein schreibstil ist wirklich super ich bin ja voll hin und weg, wirklich!
Sehr sehr schöne FF!!
Liebe Grüße Naoi :)
Von: abgemeldet
2008-06-24T21:45:52+00:00 24.06.2008 23:45
uhhh das war grad so scheeen ;___; maaan du must noch was schreiben >.<
Von:  Kysume
2008-06-24T20:13:12+00:00 24.06.2008 22:13
Oh gott... ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll... das war einfach wunderbar... perfekt... es hat alles so gut zusammen gepasst und überhaupt, es war so schön! T^T
Ich musste mir diese Fic einfach unter die Favs packen! *snif* Ich liebe diese Fic, einfach herrlich! Ich möchte ein Sequel zu der Fic haben!!!!! XDDDDD Schließlich muss ich doch wissen was da noch so abgeht! *grins*


Zurück