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Eternity

von

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Der letzte Kampf

Nervös spielte Harry mit dem Saum der Robe, die er trug und die kampfgeeignet war. Lucius hatte sie ihm gegeben. Ohne es selbst zu merken, wollte er wieder anfangen, an seinen Fingern zu knabbern. Doch eine Hand drückte seine wieder nach unten.
 

„Nicht“, sprach Severus ruhig. Er hatte sich selbst gerade umgezogen und trug eine eng anliegende Hose aus Drachenleder sowie einen Pullover aus Einhornhaarfaser, dass viele Flüche einfach abwehrte. Er lächelte Harry beruhigend zu und drückte seine kalten Hände. „Wir schaffen das“, meinte er überzeugt. „Also mach dich nicht wahnsinnig.“ Er küsste Harry sanft und spürte, wie der Jüngere sich langsam gegen ihn entspannte.
 

Nur kurze Zeit später ploppte auch Lucius wieder in den Raum, landete elegant und trat zu den beiden. „Draco und die anderen sind in Sicherheit“, erklärte er und küsste Severus kurz, während er Harry über die Wange strich. „Bill und Charlie erwarten uns vor dem Tor“, fügte er an. „Sie nehmen den einen Schlüssel, wir den Anderen. Sev, hast du alles geklärt?“
 

„Meine Kündigung und alle Akten liegen bereit. Sie werden sofort von Fawkes übermittelt werden, wenn er spürt, dass sich etwas ändert. Er wird uns nicht begleiten und erst nachkommen, wenn die Dokumente überliefert sind. Alles andere ist erledigt, meine Sachen geklärt, das Buch beim Verlag.“
 

Lucius nickte. „Ich habe auch alles geklärt, also machen wir uns auf den Weg“, schlug er vor. „Umso schneller haben wir es hinter uns. Harry, hast du alles erledigt?“
 

Der Jüngere lächelte schwach und erhob sich. Nickte dann. „Ja“, gab er zurück. Wie die anderen hatte er alles geklärt, was es zu erledigen gab und da er schon lange wusste, dass sein Leben manchmal auf Messers Schneide stand, hatte er bereits seit einer Weile ein Testament, das alles regeln würde. Er hatte Angst davor, dass es zum Einsatz kommen könnte, nun, wo er endlich selbst das erste Mal eine Zukunft für sich sah. Doch sein größter Wunsch war ihm bereits erfüllt worden. Er wurde geliebt und er hatte eine eigene Familie, bei der er willkommen war.
 

Lucius lächelte ermutigend und nahm Harrys Hand in seine. Dann liefen sie los. Die Gänge waren recht leer, es war ja auch Nacht. Freitag Nacht. Draußen vor den Toren standen zwei weitere Gestalten. „Hi.“
 

Severus nickte knapp und holte die beiden Schlüssel heraus, einen gab er den Brüdern. „Wie abgesprochen“, erinnerte er ruhig. „Erst verschwinden wir. Ihr kommt in frühestens vier Minuten nach.“
 

Bill nickte knapp. „Wir haben verstanden.“ Er zwinkerte Harry zu und schob ihm etwas in die Hand: „Wie versprochen, Kleiner.“
 

„Harry?“, fragte Severus.
 

„Vertraut mir...“
 

„Du weißt, dass wir das tun.“
 

Harry nickte und stellte sich zu Severus und Lucius. Er spürte einen Arm, der sich um ihn legte, dann wurde ein Buch vor ihn gehalten. Er legte seinen Finger darauf, so, wie auch Sev und Luc, dann sprach Lucius das Aktivierungswort und sofort wurde Harry schlecht. Er würde Portschlüssel nie mögen, so viel stand für ihn fest.
 

„Willkommen, Potter!“, höhnte in dem Moment schon die zischelnde Stimme. Doch dann stockte sie.
 

„Verräter!“
 

Severus klopfte sich den imaginären Staub von der Robe, während er Harry mit einem Arm um die Taille hielt, der Jüngere vertrug immer noch keine Portschlüsselreise. „Einen schönen Abend ebenfalls“, gab er trocken zurück, während Lucius, fast schon nachlässig seinen Zauberstab schwang, den Raum damit versiegelte und einen starken Schild um sie herum beschwor.
 

Harry nickte Severus kurz zu, seinen Zauberstab umklammert und gleichzeitig aber hatte er inzwischen eine Hand in dem dunkelblauen Samtbeutel. Er spürte den Griff in seiner Hand, das kühle Metall. Es war eigentlich so einfach gewesen, als er mal in Ruhe darüber nachgedacht hatte.
 

Es hieß, Voldemort konnte nicht durch Zauber sterben, was auch eine Reflektion des Avada Kedavras sinnlos machte, oder den Einsatz von Giften und Tränken, da auch sie mit Magie durchsetzt waren.
 

Lucius lächelte nur süffisant. „Und?“, fragte er. „Ich hatte die Wahl zwischen einem hässlichen Größenwahnsinnigen und ihm“, er deutete auf Harry, während er mit der Anderen die Flüche abwehrte. „Die Entscheidung war... irgendwie lächerlich leicht.“
 

Die Schlacht wallte auf, als die Todesser auf der anderen Seite es schafften die Barrieren zu brechen. Doch in genau dem Moment tauchten auch die Rotschöpfe auf. Sie gewannen! Harry konnte es nicht fassen! Sie schienen....!
 

„Keinen einzigen Schritt weiter!“
 

Entsetzt starrte Harry zu Voldemort, der mit einer Hand eine geschundene Figur hoch zerrte. „Remmy! Nein!“
 

Der Werwolf stöhnte leise und öffnete die Augen. „Harry...“
 

„Lass ihn los, du... Schwein!“
 

„Nenn mich nie wieder so! Crucio!“
 

Vor Entsetzen kam er nicht mal dazu sich zu verteidigen. Er spürte den gleißenden Schmerz. Doch es spielte keine Rolle. Er hatte schon Schlimmres gehabt. Ohne nachzudenken, ließ er den samtenen Beutel fallen und heraus kam eine glänzende, neue, halbautomatische Pistole.

Keine Magie, etwas durch und durch Muggel.
 

Der Schmerz verzerrte seine Sicht, doch das war Harry egal. Er drückte ab: Zweimal, dreimal. Dann zuckte er herum, schoss weiter. Er hatte es gespürt, einige der Zauberer, die versuchten seine verblüfften Gefährten zu töten. Einer fiel einfach um, der Andere schrie wie am Spieß.
 

Und dann war der Zauber verflogen. Die Todesser schrieen vor Schmerz und Wut. Bill und Charlie sprachen Zauber. Er hörte auch Sevs Stimme immer wieder. Er drückte einfach weiter ab, immer wieder, bis keine Kugel mehr kam. Er warf die nutzlos gewordene Waffe weg, packte seinen Zauberstab wieder und verteidigte sich verbissen, auch, wenn er kaum noch etwas erkannte. Es spielte keine Rolle.
 

Er arbeitete sich vor und stand vor seinem Ersatzpaten, verteidigte ihn und wunderte sich, warum immer noch Todesser hier herein liefen. Doch es schienen weniger zu werden. Er benutzte nicht einen dunklen Fluch. Nur Bindezauber und Schlafzauber, sowie Schutzschilde, um den Werwolf zu schützen, der immer noch zusammengesunken da saß und nur noch schwer zu atmen schien. Er roch nach Schweiß, Exkrementen und Blut. Nein! Die hatten ihm Siri genommen Nicht auch noch Remus!
 

Ja, und dann hörte es auf. Niemand strömte mehr nach. Es waren noch ein paar Zauberer dabei sich zu duellieren, doch sie kamen nicht mehr bis zu ihm durch. Harrys Blick irrte zu der zusammengesackten Gestalt auf dem Thron. Es war vorbei. Ein Muggelgegenstand hatte den dunkeln Lord beseitigt, dieses Mal für immer. Er konnte es in seinem Kopf spüren, als dieser dunkle Schatten in seinem Bewusstsein endlich verschwand und seine Augen noch eine Spur heller wurden. Er wehrte sich nicht mehr gegen die Schwärze und den Schmerz. Er sackte nur lautlos in sich zusammen.
 


 

Remus stöhnte leise. Er bekam von der Schlacht nicht wirklich viel mit. Er wusste nicht wirklich, wie lange er schon in den Kerkern gewesen war. Man hatte ihn gefangen genommen und zu seinem Entsetzen hatten Mitglieder des Ordens ihn Voldemort in die Hände gespielt. Dann waren immer wieder Todesser da gewesen, um ihn zu quälen. Doch niemand hatte ihm wirklich etwas getan, außer Greyback. Er hatte einmal am Tag etwas Wasser und Brot bekommen, das glaubte er zumindest.
 

Und dann auf einmal war er in der Halle gewesen, zu Voldemorts Füßen und Harry, es war Harrys Stimme gewesen, die ‚Nein’ geschrieen hatte. Die versucht hatte, den Mann daran zu hindern, ihn umzubringen und dann hatte ihn etwas herum gerissen. Mehrere lauter Knaller waren ertönt und auf einmal hatte der Griff um seine wirren, dreckigen Haare sich gelöst. In dem Thron hatte der dunkle Lord gelegen, kaum noch menschlich, mit vor Entsetzen weit aufgerissenem Mund.
 

Dann hatte eine Figur sich vor ihn gestellt, mit langen, schwarzen Haaren. Er hatte sie nicht zuordnen können, doch sie hatte nach Harry gerochen, aber auch nach Snape und nach noch jemandem, was er nicht bestimmen konnte. Aber sie konnte nicht böse sein. Sie verteidigte ihn, erst mit Schüssen, dann spürte er eine vertraute Magie, die ihn blinzeln ließ. Konnte das sein? Das... war unglaublich! Wie lange war er gefangen gewesen, wenn das tatsächlich Harry sein sollte? Nein, er musste sich irren!
 

Dann, auf einmal, schien es vorbei zu sein, so schnell, wie es begonnen hatte. Er spürte ein Gewicht, als die Person gegen ihn sackte und automatisch bewegte er seinen schmerzenden Arm, um ihn aufzufangen. Kurz blickte er in smaragdgrüne Augen, die sich ein wenig aufhellten. Dann verdrehte der Junge die Augen in den Kopf und sackte in sich zusammen.
 

Oh, Merlin! Das war Harry! Harry! In seinen Armen! Was war nur mit ihm geschehen? Was hatte er verpasst? Ohne auf seine Schmerzen zu achten, zog er den Jüngeren schützend an sich und versuchte, mehr zu erkennen, doch er war zu erschöpft. Kurz sah er etwas Rotes und musste an Weasleys denken.
 

Dann, auf einmal, fiel Silber in sein Blickfeld. Er spürte, wie jemand versuchte, ihm Harry abzunehmen. Doch automatisch umklammerte er dessen Körper heftiger, so lange, bis er ein warnendes Grollen hörte, eine weitere Person erschien, er konnte nichts tun. Harry wurde aus seinen Armen gehoben. „Lass das, Wolf!“
 

Snape! Das war... Snape! „Was... tut ihr .. mit ihm...?“, fragte er ängstlich.
 

„Ihn versorgen“, zischte der sichtlich aufgebrachte Mann, der nun auch ihn packte und hochzerrte. Severus steckte der Schreck immer noch in allen Gliedern. Sie hatten hilflos mit ansehen müssen, wie Harry von dem Unverzeihlichen getroffen worden war und dann hatte er auf einmal eine Muggelwaffe in der Hand gehabt...
 

„Nicht... umbringen...“
 

„Ich werde kaum meinen Gefährten umbringen, Flohschleuder“, blaffte der Tränkemeister unwillig, der zusah, wie Lucius in einer Flammensäule verschwand. Fawkes war in den letzten Minuten des Kampfes, nach Voldemorts Vernichtung, aufgetaucht. Er hatte einen Feuerwall erschaffen, der die Todesser daran gehindert hatte, weiterhin auf sie zuzustürmen. Dann waren Auroren aufgetaucht und viele hatten zu flüchten versucht und zumindest von einem wusste er, dass er Erfolg gehabt hatte – Greyback. Aber das war wirklich nicht mehr ihr Problem. Sie hatten beileibe genug geleistet, dachte er, während er sich den unmenschlichen Toten auf dem thronartigen Stuhl verächtlich ansah. Mit einer Hand hielt er den vollkommen geschwächten, stinkenden Werwolf, mit der anderen vollführte er eine komplizierte Abfolge von Bewegungen, bis der Körper zu Asche wurde. Nur kein Risiko mehr eingehen.
 

„Professor?“
 

Severus wandte sich um: „Bill, hier ist der Portschlüssel nach Griechenland. Nimm das Stinktier mit und lass es versorgen. Charlie und ich kümmern uns um die Presse.“
 

Remus spürte entsetzt, wie der Griff, der ihn aufrecht hielt, sich löste, doch sofort wurde er gepackt, dann war da das Gefühl eines Portschlüssels. Er japste bei der Landung entsetzt auf. Doch als er sich umsah, waren da keine finsteren, glitschigen und zugigen Kerkerzellen mit fauligem Heu, sondern ein Mosaikboden.
 

„Bill!“
 

„Ron, nicht jetzt! Bring mich zu einem Gästezimmer! Ist ein Heiler irgendwo?!“
 

Remus runzelte die Stirn. Ron? Bill? Weasleys? Was ging hier vor? Warum arbeitete sein Kopf nur so langsam? Er wurde weiter durch schier endlose, schneeweiße Gänge geführt. Immer mal wieder kamen sie an einer Säule, einem Teppich oder einem Mosaik vorbei, bevor eine Tür sich öffnete und er in ein Zimmer geschoben wurde, von da weiter in ein Bad. Es roch so herrlich frisch, nicht mehr faulig. Das Einzige, was stank, war wohl er selbst.
 

„Remus?“
 

Er wandte sich der Stimme zu. „Was?“, krächzte er so gut es ging. Sein Hals war rau von dem vielen Schreien und dem wenigen Trinken.
 

„Trink das hier bitte. Das ist ein Aufputschtrank, danach gebe ich dir ein Glas Wasser. Dann kannst du dich baden und danach wird ein Heiler kommen.“
 

„Harry...!“
 

Bill lächelte etwas. „Er wird schon versorgt“, gab er nur zurück. Da war er sich sicher. Lucius hatte ihn schon hier her gebracht. „Er wird sich freuen, dich zu sehen. Er hat dich schrecklich vermisst und sich Sorgen gemacht.“
 

Remus nickte und würgte den Trank herunter. Nur einer konnte ihn gemacht haben, stellte er fest. Doch dann merkte er, wie die Kraft in seinen Körper zurückkam. Seine Sicht klärte sich auf und auch sein Hals fühlte sich, nach dem Glas Wasser, das folgte, nicht mehr ganz so katastrophal an.
 

Er sah sich um. Er war in einem Bad, dass mit weißen und blauen Fliesen gekachelt war und er sah Mosaike, die eingearbeitet waren – und eine dampfende, gefüllte, riesige Wanne, die eine schier unglaubliche Anziehungskraft auf ihn auswirkte.
 

Bill lächelte: „Zieh dich aus, dusch dir den gröbsten Schmutz ab und steig in die Wanne, der Badezusatz besteht aus Heilessenzen. Dann helfe ich dir beim Rasieren und der Heiler wird sicher auch bald hier sein.“
 

Nur zu gern ging Remus dem Vorschlag nach. Ohne darauf zu achten, dass Bill noch im Zimmer war, stieg er aus seinen Klamotten, deren Ursprungsfarbe sich beim besten Willen nicht mehr bestimmen ließ und verschwand in der Dusche, wo er sich fast die Haut vom Körper schrubbte, erleichtert, den widerlichen Geruch zum Großteil loszuwerden, bevor er in die Wanne stieg. Er sah erst wieder auf, als die Tür ging.
 

Bill.
 

Er musste raus gegangen sein, kam aber dann mit einem Stoß Kleidung wieder und legte sie am Waschbecken ab. „Hier“, lächelte er, als er den fertigen Mann sah. „Unterwäsche und ein Morgenmantel. Drüben im Schlafzimmer liegen noch frische Roben für morgen. Der Heiler ist in zehn Minuten da. Soll ich dich in der Zeit schnell rasieren?“
 

„Das ist nett“, lächelte Remus leicht. „Aber ich denke, das schaffe ich auch allein..“
 

„Eher nicht“, lächelte Bill. „Du stehst nur aufrecht, wegen eines Aufputschtrankes. Es macht mir nichts aus und ich will Harry nicht erklären müssen, warum du mehr Narben hast, als nötig“, fügte er an und setzte sich an den Wannenrand, eine Schale Rasierschaum vor sich und ein Barbiermesser im Anschlag.
 

Remus ergab sich und ließ den Anderen machen. Ganz ehrlich war er durchaus dankbar darüber, als das unaussprechliche Gewächs in seinem Gesicht endlich entfernt wurde. Dann stellte er seine Frage: „Wie hat Harry sich nur so verändert – und warum riecht er so stark nach Malfoy und Snape? Wie lange war ich denn weg, dass sich die Ereignisse so überschlagen konnten?“
 

Bill lächelte nachsichtig und begann, dem Werwolf einen Lagebericht zu geben...
 


 


 

Es war so schön warm... und sicher. Zufrieden kuschelte Harry sich in die vertraute Zuflucht zwischen den beiden größeren Körpern. Er lächelte in seinem Döszustand. So schön, keine Sorgen, kein Krieg, kein... KRIEG! Voldemort! Remmy! Luc und Sev! „Luc! Sev!“
 

Wie ein Sprungteufel zuckte Harry in die Höhe. Nicht mal der Arm über seiner Brust oder der Schmerz der schnellen Bewegung konnte ihn davon abbringen. Panisch sah er sich um, bis ein Lumos das Zimmer erhellte – das er beim besten Willen nicht erkannte.
 

Es war in hellen Tönen gehalten, beige, weiß und ein sanftes, angenehmes Grün. Der Boden war mit einem Teppich ausgelegt und auch das Bett war definitiv keines, in dem er schon gelegen wäre. „Was...?“
 

Lucius rieb sich die Augen und richtete sich ebenfalls auf. Dann sah er auf Harry und lächelte, zog ihn an sich und küsste ihn. „Hier“, meldete er sich dann, blickte kurz auf die Uhr auf dem Tisch neben ihm. „Warum bitte bist du um... vier Uhr morgens wach?“
 

„Gute Frage“, gesellte sich eine weitere Stimme hinzu und er wurde zurück aufs Bett gedrückt.
 

„Sev?“
 

Der Tränkemeister küsste den Jüngeren sanft, befreite ihn dann von dem Hemd. Nun erst fiel Harry ein Verband auf. „Was ist das? Und... was ist mit Remmy?“
 

„Beruhige dich erst mal“, lächelte Lucius sanft aber bestimmt. Er wartete, bis Severus nickte und ihm so sagte, dass die Wunde nicht aufgeplatzt war. „Du bist lediglich um eine magische Narbe reicher, obwohl die auf deiner Stirn endlich weg ist“, erklärte er, bevor er Harry nochmals küsste. Er war unendlich froh, dass Harry wieder wach und offensichtlich ansprechbar war, nach den letzten beiden Tagen, an denen sowohl er als auch Sev selten weit aus dem Zimmer gegangen waren.
 

Der Grünäugige hatte ihnen allen einen Schreck eingejagt. Sie hatten gedacht, er wäre nur erschöpft gewesen, bis Sev die winzige Verletzung gesehen hatte. Ein besonders gemeiner Fluch, den sie nur mit Hilfe von Bill hatten brechen können und der eine Narbe wie die auf Harrys Stirn hinterlassen würde. Aber zumindest diese ungeliebte Verzierung war er inzwischen los.
 

Überrascht sah Harry die beiden an: “Remmy?“
 

„Der Werwolf wurde geschrubbt und versorgt. Im Gegensatz zu dir war er schon gestern wieder auf den Beinen.“
 

Nun erst verließ die Anspannung Harrys Körper. Er kuschelte sich an Lucius. „Das ist gut“, gab er leise zurück. Nun endlich wusste er, warum Remmy sich so lang nicht mehr gemeldet hatte. Er war gefangen gewesen. Eben um ihn in einem Kampf als Schild zu brauchen, wohl wissend, dass Harry nie auf den Wolf schießen würde. „Ist... ist es endlich vorbei?“, fragte er dann leise. Eigentlich war er sich ziemlich sicher, doch er musste es hören, um abschließen zu können.“
 

„Ist es“, bestätigte Severus und rückte näher zu den beiden. Er strich über Harrys Bauch, da, wo der Verband nicht lag. „Du hast es geschafft – Voldemort, hingerichtet von einer Waffe, wie es Muggel nicht mehr geht. Er würde sich jede Schuppe einzeln ziehen, hätte er das gewusst – aber wie bist du auf die Idee mit dem Ding gekommen und warum hast du uns nicht was gesagt?!“
 

Harry lächelte schief. „Ich wusste nicht, ob es klappen würde“, gab er zu. „Es heißt, dass keine magische Waffe ihn besiegen könnte. Und eine Pistole ist ausschließlich Muggelarbeit. Und ihr kanntet euch mit Muggelsachen nicht gut genug aus, um es zu verstehen. Darum hab ich Bill gebeten. Sein Dad ist ein Muggelfanatiker und er hat die Waffe auf dem Schwarzmarkt beschafft.“
 

„Gut mitgedacht“, lobte Severus schließlich leise. Er wusste, Harry hatte Recht. Sie hätten sich beide wohl ziemlich angestellt, daran hatte er keine Zweifel. „Aber sag uns trotzdem nächstes Mal Bescheid.“
 

„Wo... sind wir hier eigentlich?“, fragte Harry, auf einmal aus dem Konzept gebracht, als er die Bettpfosten genauer betrachtete.
 

Um Lucius’ Mund spielte sich ein Lächeln: „Auf meinem Anwesen in Griechenland“, gab er zurück.
 

„Nicht mehr in England? Aber was ist mit der Schule?!“
 

Beide sahen sich an und grinsten etwas. „Dieses Schuljahr kannst du in einem Fernstudium abschließen, so wie Draco, Ron, Luna und Susan es tun werden“, gab er dann zurück. „Das ist kein Problem und glaub mir, in England wolltest du zur Zeit sicher nicht sein. Die Leute da drüben drehen vollkommen durch, verehren dich mehr als je zuvor und würden gerade Horrorsummen für ein Bild von dir bezahlen. Reporter würden dich auf Schritt und Tritt verfolgen... und du hast eine eigene Süßigkeitenkollektion bekommen.“
 

Harry stöhnte frustriert auf: „Ich habe Leute umgebracht! Und die verehren mich!?“
 

Sanft küsste Lucius den Jüngeren: „Du hast einen Irren vernichtet“, korrigierte er Harry. „Mit Menschen hatten diese Leute kaum noch was gemein. Du hast deinen Werwolf gerettet. Aber ja, sie verehren dich. Sie wollten Charlie und Sev gar nicht gehen lassen, nachdem die das Ganze bekannt gegeben und erzählt haben. Aber keine Angst, niemand weiß, dass ich dieses Anwesen besitze. Und in Griechenland kümmert man sich wenig um die Geschicke Englands. Du könntest sogar unbelästigt in die magische Stadt gehen.“
 

Da lächelte Harry. „Das.. hört sich gut an“, gab er leise zurück.
 

„Ja“, stimmte Severus zu. „Du kannst endlich was mit deinem Leben machen. Niemand wird mehr darüber bestimmen.“
 

Der Grünäugige nickte. „Niemand“, wiederholte er leise. Dann sah er die beiden an: „Nur ihr...“
 

Beide mussten lachen, dann deckte Lucius sie alle drei wieder zu; „Und jetzt schlaf noch etwas, es ist fünf Uhr morgens...“
 


 

Harry erholte sich zusehends von seiner Verletzung und sprang bald wieder mit seinen Freunden herum – wenn er nicht gerade mit... anderen Dingen beschäftigt war. Er beendete sein sechstes Schuljahr mit durchschnittlichen Noten und machte dann ein Jahr Pause, das er damit verbrachte, sich von seinen Gefährten die Welt zeigen zu lassen. Auch eine Elfenkolonie, wo man ihm beibrachte, seine elfischen Fähigkeiten wie Naturverständnis und Heilung in den Griff zu bekommen, wobei Fawkes ihm half.
 

Nach diesem Jahr beendete Harry die Schule, mit besseren Noten als Draco, zu dessen ausgesprochenem Frust. Sie lebten aber weiterhin nicht in England, sondern hatten sich entschieden, sich in Salem niederzulassen. Severus hatte ein einmaliges Angebot bekommen, um seine Forschungen weiter voran zu treiben, ohne nebenher Tränke brauen zu müssen, um sie zu finanzieren.
 

Lucius war schnell ein höheres Tier in der örtlichen Politik, das war nun einmal sein Beschäftigungsfeld. Er liebte es, im Hintergrund die Fäden in der Hand zu halten und Menschen nach seiner Nase tanzen zu lassen. Ein Malfoy würde immer ein Malfoy bleiben, auch, wenn er durchaus bereit war, sich in einigen Dingen zurück zu nehmen, vor allem, wenn es um ihren jüngeren Gefährten ging.
 

Harry hingegen schlug einen vollkommen neuen Weg ein. In Salem erfuhr er von einer Phönixzucht. Der letzte Ort, wo man versuchte ihre Population zu steigern, da sie vom Aussterben bedroht waren. Vor allem dank der Muggel, die sie durch Unachtsamkeit töteten, ohne es zu merken. Seine elfische Gabe mit der Natur zurecht zu kommen, war dabei natürlich ein gewaltiger Vorteil. Auch Fawkes fand dort eine Nestpartnerin, die kurzerhand auch bei Harry, Sev und Luc einzog.
 

Draco heiratete Susan nach dem Studium. Er zog mit seiner Frau nach Spanien, wo er an der magischen Schule Zaubertränke unterrichtete und schnell verstand, warum Sev immer so frustriert gewesen war. Er kündigte aber schon bald und begann, für seinen Patenonkel zu arbeiten. Er zog zurück zu seiner Familie nach Salem.
 

Neville kehrte schnell nach England zu seiner Großmutter zurück. Er beendete mit Luna sein letztes Jahr in Hogwarts, wo man oft versuchte, ihn über Harry auszufragen. Aber genauso hätten sie versuchen können, ohne Zauber den Mount Everest zu versetzen. Nach der Schule ging er bei Professor Sprout in die Lehre und unterrichtete an Hogwarts Pflanzenkunde.

Remus wurde auch schnell wieder kräftiger und fand schnell eine sichere Arbeit in Frankreich. Er arbeitete in einer großen, magischen Bücherei und verliebte sich dort in eine Kollegin, die er einige Zeit später heiratete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Von:  Andreana
2017-01-29T02:20:49+00:00 29.01.2017 03:20
Ich bin begeistert. Eine wirklich originelle Idee und sehr durch dacht. Hab sie innerhalb von einem Tag durch gelesen weil sie so fesselt war.
Von:  Omama63
2011-12-29T20:52:57+00:00 29.12.2011 21:52
Eine super FF und ein schönes Ende.
Hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.
Von:  DBZ-Fan1986
2011-07-17T21:32:22+00:00 17.07.2011 23:32
Wo ist bitte am Ende der Verbleib von Ron beschrieben? Menno, der fehlt total.
Ansonsten eine nette Geschichte. Obwohl mir wieder das Ende von Dumbledore zu schnell kam, da hat dann das Ende von Voldemort auch nicht mehr viel retten können. Aber na ja, trotzdem gut geschrieben. Obwohl Harry, wie immer, viel zu naiv war und nur an Andere denken konnte, nie an sich selbst.
Und das am Ende nicht wenigstens noch kurz ein Treffen mit Remus und Harry kam, fand ich auch doof. Da hätte man diesen Teil der Story auch ganz lassen können.
Von: abgemeldet
2010-05-03T08:48:59+00:00 03.05.2010 10:48
Deine FF ist echt klasse =)
aber das hab ich ja schon geschrieben xD
kannst du mir vielleicht Kapitel 12 schicken?
lg, alice
Von: abgemeldet
2010-04-28T18:09:16+00:00 28.04.2010 20:09
ich finde deine FF wirklich sehr toll, aber du hättest das Ende vielleicht ein wenig ausführlicher beschreiben können. Das ging ein bisschen schnell mit diesem ´erst sind alle panisch und dann herrscht von einem Tag auf den anderen Frieden...´
aber ich denke, die Story ist großartig^^
ich mag das pairing =)
Von: abgemeldet
2009-05-20T13:04:19+00:00 20.05.2009 15:04
Hallo *wink*

Also, diesmal war ich doch sehr überrascht muss ich gestehen, denn wenn ich ehrlich sein soll, dann hatte ich die ganze Zeit über das Gefühl, du könntest Ron auf den Tod nicht ausstehen und nun lese ich, dass er mal zu den Guten gehört? Das fand ich wirklich sehr schön! Aber Dumbledore ist bei dir wohl nicht gerade sehr beliebt, oder? Irgendwie würde mich interessieren, ob du Hermine, Ron und Dumbledore wirklich nicht leiden kannst *drop* Also, eine kleine Abneigung gegen Dumbi hab ich seit Band 7 ja auch, der hat ja falsch gemacht, was alles falsch machen geht *seufz*
Na ja, zum Pairing kann ich nicht viel sagen, nur das ich Dreier nicht so mag... aber das ist ja egal, ich war einfach zu neugierig auf die Geschichte.
Wiedermal kann ich nur sagen, dass ich es schön fand sie zu lesen und ich mich nun an die nächste wage *gg*

Bis dann also,
-Fantasy-
Von:  leewes
2008-12-24T11:37:11+00:00 24.12.2008 12:37
eine schöne ff auch wenn es ein ungewöhliches paaring ist..*G* aber die storry ist gut-...*G*
lg
lee
Von:  Kari09
2008-08-10T16:03:17+00:00 10.08.2008 18:03
haaach... schönes ende^^
geniale idee von harry... voldi durch ne pistole gestorben... XD ironie des schicksals... will alle muggel töten un stirbt durch eine ihrer erfindungen XD

ein glück gehts harry un remmy gut!
un was sie später machen.. find ich gut^^
sev in salem als tränkemeister... harry mit sener zucht un luc natüürlich in der politik XD
jaja^^un dray versteht auch endlich mal seinen onkel xD
un was macht ron?
*das irgendwie net mitbekommen hat*
naja.. ich find das ende klasse^^

ich freu mich schon auf deinen nächste ff... ens bitte!!!
hdl Kari

Von: abgemeldet
2008-08-07T17:03:37+00:00 07.08.2008 19:03
*heul*
Das kannst du mir nicht antuen...die Geschichte kann nich scho vorbei sein...T^T
Aber es ist trotzdem ein sehr gelungener Abschluss...
Was kann es auch besser geben, als dass alle glücklich sind, einen Patner haben und einen Job.^^
Naja...vllt hätte man noch schreiben können, dass Draco scho Kinder hat oder so...aba so ist es auch sehr gut!^^
Würdest du mir bescheid geben, wenn du eine neue Story hochlädst????
gggglg!
bloody
Von:  AngelHB
2008-08-05T21:33:17+00:00 05.08.2008 23:33
Hi!

Ein wirklich schönes Ende. Fand die Story echt klasse. Bin schon gespannt was du als nächstes schreiben wirst. Würd mich freuen dann wieder von dir zu hören.

Lieben Gruß Angel


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