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Gefangene der Welten

Ein Leben mit unerwünschter Macht
von

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Magie (3) - Aufbruch, Abschluss, Neuanfang!

Magie (3) : Aufbruch, Abschluss, Neuanfang!
 

Ich hatte also neue Waffen.

Jetzt brauchte ich noch den perfekten Schutz!

Ich ging durch die Straßen.

Es war bereits Nachmittag und die Menschen tummelten sich auf den Straßen.

Hier und da konnte ich die Leute reden hören, oder sah, wie sie mit den Fingern auf mich zeigten und sagten „Ist das nicht die Ringträgerin?“.

Wieder wurde mein Gesicht heiß und meine Haut färbte sich rot.

Ich war es nicht gewohnt, so angestarrt zu werden.

Fast wäre ich gegen einen kleinen Jungen gerannt, der vor mir stand und mich aus großen Augen ansah.

Ich blieb stehen und musterte ihn mit einem Lächeln.

“Duuuuhuuuu?“, fragte der Kleine und zupfte an dem Saum meines Kleides.

Ich kniete mich vor ihn und antwortete mit einem freundlichen und sanften: „Ja?“

Der Junge sah mich daraufhin schüchtern an und nuschelte: „Bist du die Ringträgerin?“

Ich lächelte und hörte, wie die Leute wieder tuschelten.

“Ja, die bin ich.“, antwortete ich dem kleinen Jungen und sah wie seine Augen strahlten.

“Das ist toll!“, rief er erfreut und fiel mir um den Hals.

Ein gerührtes „oooohhhh“ kam von der Menschenmenge um uns herum und ich nahm den Kleinen in den Arm.

Langsam ließ er mich los und lächelte mich mit einem richtig süßen Lächeln an.

Ich konnte nicht anders, als ihm durch die Haare zu wuscheln.

Dieser jedoch fragte: „Wirst du den bösen Vampir hauen?“

Ich zögerte kurz und nickte dann.

“Ich werde dafür sorgen, dass er uns in ruhe lässt! Du brauchst keine Angst zu haben!“

Wieder begannen seine Augen vor Begeisterung zu funkeln und die Menschen um uns herum applaudierten.

Wieder wurde ich rot und richtete mich auf.

Der Junge rannte zu seiner Mutter.

Diese sah mich an und lächelte.

Ich lächelte zurück und ging in den nächsten Laden.
 

Ich sah mich um und entdeckte ganze Wände voll Rüstungen in den verschiedensten Formen.

Ich überlegte, welche ich wohl nehmen sollte.

Ich hatte von so etwas keine Ahnung.

Der blonde Mann, der am Tresen stand, hatte seinen Kopf auf seine Hand gestützt und musterte mich.

“Die sind wohl sehr begeistert von dir.“, sage er belustigt.

Ich lächelte verlegen und nickte.

“Ja, scheint so!“, sagte ich und ging zu ihm.

“Kann ich dir helfen? Brauchst du ne Rüstung?“, fragte der Mann und ich erkannte jetzt erst, dass er nicht viel älter war als ich.

Höchstens 20.

“Ja, ich muss auf ne Reise, die gefährlich werden könnte....“

Er musterte mich und die Waffen, die ich bei mir trug.

Er legte den Kopf schief und wie es schien, überlegte er noch.

Ich wartete einfach ab.

Der Mann war gut gebaut und hatte lange, schwarze Haare und braune Augen.

Auf einmal stand er auf und lief um mich herum.

“Trägst du immer Kleider?“, fragte er mich und ich spürte, wie er meinen Körper musterte.

Ich schüttelte den Kopf.

“Nein. Eigentlich nicht.“

“Also trägst du Hosen? Das macht die Sache einfacher!“, grinste er.

Ich sah ihn an und unsere Blicke trafen sich.

“Komm mit!“, sagte er und zog mich mit in einen Hinterraum.

Er sah mich an.

“Du wirst sicherlich keine schwere Rüstung brauchen. Eher Schutzplatten, falls du angegriffen wirst.“

Alles was ich daraufhin sagen konnte, war ein verwirrtes „ähm“.

Er begann zu grinsen und sagte: „Warte hier.“

Mit diesen Worten war er schon in dem Lager des kleinen Ladens verschwunden.
 

Als er wieder kam, hatte er ein Kettenhemd und Unterarm- sowie Schienbeinschutz in den Armen.

“Probier die mal an!“, sagte er und legte sie mir hin.

Ich zog mir das Kettenhemd an und spürte die Last sofort.

“Puh! Ist das immer so schwer?“, fragte ich und legte mir die Schützer an.

Der junge Mann nickte.

Ich sah ihn an.

Ich fühlte mich in diesem Kettenhemd wirklich unwohl.

Und das schien er mir anzusehen, denn er fragte mich, ob etwas nicht stimmte.

Darauf antwortete ich: „Das Kettenhemd passt nicht so richtig. Es ist schwer und ich kann mich nicht richtig bewegen. Vor allem drückt es an meiner Brust.“

Der Mann überlegte.

“Ich hätte da noch etwas, aber das musst du unter deinem Kleid tragen.“

Ich nickte.

Wieder verschwand er.

Ich zog mir Währenddessen das Kettenhemd und das Kleid aus und stand nur noch in Unterwäsche da.

Er kam wieder und hatte eine Art Brustpanzer in den Händen.

Vorsichtig legte er ihn mir um.

“Passt er?“, erkundigte er sich freundlich.

Ein Nicken meinerseits verriet, dass alles passte.

Ich zog mich wieder an und bezahlte.
 

Meine Ausrüstung hatte ich also schon komplett.

Ob die anderen auch schon soweit waren?

Oder wussten sie von nichts?

Ich ging langsam nach Hause um dort meine Waffen abzulegen.

Kaum war ich an meiner Haustür, sah ich auch schon eine weiße Taube dort sitzen.

Sie hatte einen Brief in ihrem Schnabel, der offenbar für mich war.

Ich nahm ihn und begann den Brief zu lesen.

Er war vom Konig.

Er schrieb, dass meine Begleiter bereits informiert wurden und die reise morgen früh beginnen würde.

Ich war gerade fertig mit lesen und ging in das Haus, als ich plötzlich Romina rufen hörte.

Ich drehte mich zu ihr um.

Sie kam mit einem breiten Grinsen auf mich zu und betrachtete meine Waffen.

“Wow! Du hast dir also eigenes Spielzeug zugelegt?“

Stolz erwiderte ich ihr Grinsen und nickte.

“Hübsch, nicht wahr?“, sagte ich, worauf Romina sich ein Lachen nicht verkneifen konnte.

Wir gingen in mein Haus und setzten uns in das Wohnzimmer.

Es war eher klein und gemütlich hier drin.

Romina hatte sich auf einen der Sessel gesetzt und musterte mich neugierig.

“Ich soll also mit dir auf Reise gehen und diesem dämlichen Vampir in den Hintern treten?“, fragte sie mich mit einem kampflustigen Grinsen im Gesicht.

Ich hatte mir gleich gedacht, dass sie gerne mitkommen würde.

Ich lächelte leicht und sagte: „Ja. Ich dachte, dass du auch gerne deinen Spaß hättest und dir diese Chance nicht entgehen lässt.“

Romina begann zu lachen und erwiderte: „Da hast du verdammt richtig gedacht!“

Ein Grinsen machte sich in meinem Gesicht breit.

Diesem Vampir würden wir es schon zeigen.

Der konnte sich auf was gefasst machen!
 

Am nächsten Morgen stand ich bereits vor Sonnenaufgang auf.

Ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde, doch ich wusste, dass diese Reise nicht einfach werden würde.

Ich legte mir den Brustpanzer um und zog mir darüber ein schlichtes, weißes Stoffhemd und ein dunkelbraunes Ledermieder. Dann legte ich mir den Unterarmschutz an.

Das war gar nicht so einfach, wie es aussah.

Zum Schluss zog ich mir eine bequeme, aber dennoch robuste Hose an, die ich meistens beim Training trug.

Jetzt noch der Schienbeinschutz.

Auch diesen konnte ich, wie den Unterarmschutz, nur schwer anlegen.

Die Hose befestigte ich mit einem Gürtel, an dem ich wiederum mein Schwert befestigte.

Die Blades befestigte ich auf beiden Seiten meines Gürtels, ein Dolch versteckte ich im Mieder und den anderen in einem Schuh.

Natürlich packte ich auch Shuriken und Kunais ein.

Zum Schluss packte ich mir einen Rucksack mit Ersatzkleidung, Verbandsmaterial, einer Wasserflasche und verschiedenen Schriftrollen, welche ich von Syman bekommen hatte.

Ich warf mir den Rucksack über die Schulter und Verließ das Haus.

Ich ging die Straßen entlang.

Es war noch keiner der Dorfbewohner unterwegs.

Kein Wunder.

Es war ja auch noch vor Sonnenaufgang!

Wer würde da schon unterwegs sein?

Ich ging langsam.

Ich hatte Angst.

Angst vor der Reise.

Angst vor den Bestien, die im Wald nur darauf warteten, und zu zerreißen.

Angst vor dem Vampir.

Angst vor dem Tod.

Der Tod.

Zu oft hatte ich schon in meiner Welt miterlebt, wie viele geliebte Menschen in den Tod gerissen wurden.

Ich musste an meine Mutter denken.

Sie starb bei einem Autounfall.

Sie war abends von der Arbeit nach Hause gefahren, als ihr plötzlich ein Auto auf ihrer Fahrbahn, wie aus dem Nichts, entgegen raste.

Sie hatte versucht auszuweichen, doch der andere Wagen hatte ihren hinteren Kotflügel erwischt und sie ins Schleudern gebracht.

Ihr Auto stürzte einen Hang hinab.

Sie hatte keine Chance.

Tränen traten mir in die Augen.

Ich hatte sie geliebt.

So wie ich meinen Bruder geliebt hatte.

Er war zwei Jahre älter als ich gewesen und hatte sich sehr viel um mich gekümmert.

Auch er war tot.

Er kam bei einer Schlägerei ums Leben.

Ein paar Jungs aus unserer Gegend wollten damals Geld von mir erpressen, aber mein Bruder war dazwischen gegangen und hatte versucht mich vor ihnen zu beschützen.

Einer der Kerle hatte ein Messer gezogen und es meinem Bruder in die Brust gerammt.

Er starb im Krankenhaus.

Die Tränen liefen mir übers Gesicht, doch ich schwieg.

Ich wischte die Tränen weg und ging auf das Tor zu, an dem wir uns treffen sollten.

Romina stand bereits da.

Sie hatte ihre komplette Ausrüstung dabei.

Ich wunderte mich, dass ihr die Waffen nicht zu schwer waren.

Ich musterte sie und sie musste wohl die Tränen in meinem Augen gesehen haben, denn sie sah mich besorgt an.

Ich wich ihrem Blick aus, in der Hoffnung, dass sie nichts sagen würde, doch sie legte eine Hand an meine Wange und drehte meinen Kopf so, dass ich sie ansehen musste.

„Wieso hast du geweint? Hast du Angst?“, fragte sie mich mit sanfter, aber doch strenger Stimme.

Ich schüttelte den Kopf und antwortete leise: „Erinnerungen.“

Sie sah mich weiterhin an.

Auf einmal spürte ich eine Wärme auf uns zukommen.

War das Syman?

Nein, seine Aura fühlte sich anders an.

Ich wandte mich in die Richtung aus der die Aura kam und erkannte eine leicht bekleidete, elfenhafte Frau auf uns zukommen.

Ihr Haut wirkte in dem blassen Mondlicht, welches auf uns fiel bläulich und wie aus Kristall.

Sie war eindeutig eine Zauberin.

Als sie näher kam, bemerkte ich, dass sie keinerlei Ausrüstung bei sich hatte.

Sie musterte uns mit emotionslosem Gesicht, doch ich wusste, dass sie neugierig geworden war.

Ich hatte sie hier noch nie gesehen.

Sie musste wohl dem König selbst dienen.

“Du.“

Dabei sah sie mich an.

“Du trägst den Ring! Leg das Band an.“, befahl sie mir.

Ihre Stimme war kristallklar.

Ich nahm das Band, welches ich zusammen mit dem Ring gefunden hatte um meinen linken Arm und kaum hatte es meine Haut berührt, schloss es sich und verschmolz mit meiner Haut.

Nur das Rosenmuster blieb auf meiner Haut sichtbar, wie ein Tattoo.

Auf einmal sah ich alles viel klarer.

Verwirrt sah ich mich um.

Was war hier nur los?

Ich konnte sehen, wie die Auren von Romina und der Zauberin sich um sie herum bewegten.

Ich konnte ihre Farben sehen.

Romina in ein kräftiges Ocker-gelb gehüllt.

Die Zauberin in ein Azurblau.

Ich wusste sogar ihren Namen.

Ohne zu fragen, wusste ich, wie sie hieß.

Sharina.

Ich sah sie verwirrt an.

Ich wusste nicht, was hier los war.

Aber ich wusste, dass es mir nicht geheuer war.

Romina musterte Sharina wütend.

“Hätte das nicht warten können?“, knurrte sie, doch die Zauberin lachte nur.

Ich hörte ihre Gedanken.

Besser jetzt als nie.

So schnell die Wirkung des Bands auch einsetzte, so schnell verschwand sie wieder.

Alles wurde trüb.

Ich fühlte mich wie in Watte gehüllt.

Gerade als ich fragen wollte, was das zu bedeuten hatte, hörte ich Schritte hinter mir.

“Tut mir leid, dass ich so spät dran bin!“, hörte ich Aaron sagen.

Ich drehte mich zu ihm um und schloss ihn in die Arme.

“Hauptsache ist doch, dass du da bist!“, sagte ich.

Nun waren wir also komplett.

Es konnte losgehen!



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