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Sweetness of One Summer

Einfach Beschreibung durchlesen ^.~
von

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Twentyone

Laute Rockmusik dröhnte in die Nacht, gemischt mit Gelächter und dem typischen Gegröle betrunkener Jugendlicher.

Doch Rukis Geburtstagsparty war keine gewöhnliche Party. Der kleine Rebell hatte sich etwas ganz besonderes ausgedacht: Mitten in der riesigen Baustelle im alten Industriegebiet Tokyos, in einem alten leer stehenden Fabrikgebäude, würde seine Party stattfinden. Dafür hatte er mit Reita zusammen alles hergerichtet: Mehrere lange Leitern würden es den Freunden ermöglichen durch die Löcher in den Decken wo früher einmal Treppen gewesen waren zu klettern, das gesamte Ding hatten sie über und über mit Teelichtern und Kerzen gefüllt so dass man es vom weiten schon in dem dunklen Industriegebiet leuchten sehen konnte. Natürlich hatten die beiden auch an genug Alkohol gedacht und auch ein paar MP3-Boxen mitgebracht.

Diese Feier war wirklich etwas außergewöhnliches. In der stockdunklen Nacht sah man das Gebäude schon von weitem leuchten, so dass es ein leichtes für die anderen war es zu finden. Dass die ganze Aktion ziemlich gefährlich und außerdem illegal war, war den Teens spontan egal.

Es waren bereits eine Menge Leute da, größtenteils welche die auch immer zu Uruhas Partys kamen und die Ruki sowie Reita nur flüchtig kannten, aber es galt wie immer die Devise: Je mehr Leute kamen, desto geiler würde die Party werden. Und die war schon in vollem Gange. In jeder Etage tanzten, schwatzten, knutschten und vor allem, tranken die Leute, von irgendwo her war eine Gruppe Sprayer gekommen und besprühte die gesamten Innenräume des Gebäudes, in fast jedem Zimmer lief andere Musik, eine Shisha ging umher, aus einem Zimmer (in allen Zimmern fehlten die Türen) quoll beißender Marihuana-Geruch hervor, es wurde bereits munter Trinkspiele gespielt usw.

Doch Ruki und Reita warteten vor allem auf ihren Freundeskreis, denn sie wollten allen verkünden, dass sie nun ein Paar waren.

Die ersten ließen auch nicht lange auf sich warten: Shinya und Toshiya kamen, Hand in Hand und wie immer wie Schulkinder gekleidet und unsicher umheräugend, schon vor Mitternacht und Reita rief von der obersten Etage aus: „Hey, ihr beiden! Kommt hoch!“ Etwas ängstlich betraten die Küken das alte kaputte Gebäude und kämpften sich durch die halbdunklen Etagen jede Leiter hoch bis in den fünften Stock.

Im ehemaligen Speicher des Hauses, einem großen Raum mit tiefen Decken, saßen Ruki und Reita eng aneinander gekuschelt inmitten eines riesigen Haufens Kissen und Matratzen. Hier würden sich Alkoholleichen bis zum nächsten Morgen ausschlafen oder andere Dinge tun können.

Die beiden kleinen Punks hatten sich im Partnerlook aufgestylt: Beide trugen zerfetzte Jeans, glitzernde Gürtel und Reita trug ein Roling Stones-Shirt, Ruki ein ACDC-Exemplar. Dazu wild gestylte Haare und dunkles rebellisches Make-up.

„Hey ihr beiden!“, rief Ruki laut um die dröhnende Musik, welche durchs ganze Haus schallte, zu übertönen.

Die vier begrüßten sich herzlich und Shinya und Toshiya überreichten Ruki ihr Geschenk, eine neue stylische Sonnenbrille.

„Wow, danke! Wollt ihr was trinken?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, drückte Ruki den beiden Küken je eine Flasche Bier (mit Wodka gemischt) in die Hand und schon wurde der Raum von zwei weiteren Gestalten betreten. Es waren die beiden Nachbarn von Uruha, Mana und Gackt, die Ruki vom Rauchen an der Bushaltestelle kannte und die ihn nun herzlich begrüßten und ihm eine neue Packung Zigaretten schenkten. Gackt ging sodann wieder runter um sich in die feiernde Menge zu stürzen, aber Mana nahm Ruki noch zur Seite. „Glaub mir, diesmal knack ich ihn!“ Er zwinkerte den vieren zu und folgte Gackt Hüfte schwingend in seinem schwarzen Rüschenröckchen.

„Na, was gehts euch beiden denn so?“, fragte Reita, lehnte sich entspannt in die Kissen und lud Shinya und Toshiya mit einer Armbewegung ein, sich ebenfalls zu setzen. „Habt ihr mittlerweile mal....“ Shinya wurde knallrot und Toshiya stammelte irgendetwas, dass keiner verstehen konnte, sodass Ruki und Reita nur grinsten. Plötzlich betraten zwei weitere Gestalten das halbdunkle Zimmer, dass nur von ein paar Kerzen spärlich erhellt wurde. Kai und Aoi kamen herein, beide sahen mal wieder verführerisch gut aus: Kai in einer hellen Hose und offenem weißen Hemd, Aoi in derselben Tracht nur in schwarz. Beide hatten ihre Haare cool gestylt und dezentes Make-up aufgelegt. Sehr erwachsen wie immer.

„Happy Birthday, Ru-kun!!“, riefen beide und umarmten den wild gestylten Kleineren. „Hey, danke! Ich hab doch gesagt, keine Geschenke!!“, grollte Ruki gespielt schmollend, als Kai und Aoi ihm ein kleines Paket überreichten. Es war ein Zippo-Feuerzeug mit einem eingravierten „R“ darauf.

Ruki strahlte. „Wow, das ist toll!! Aber wofür steht das ‚R’?“

Kai lehnte sich zu ihm rüber und rief ihm ins Ohr: „Na für ‚Ruki’, aber du kannst es natürlich auch für ‚Revolution’ nehmen.“

Von der anderen Seite murmelte ein grinsender Reita in sein Ohr: „Oder für ‚Reita’!“ Ruki warf ihm einen glücklichen Blick zu und öffnete die Zigarettenpackung die er soeben von Mana und Gackt geschenkt bekommen hatte. „So, dann weihen wir beides mal ein!“, rief er durch die dröhnende Musik und reichte jedem der Umstehenden eine Zigarette, die Toshiya und Shinya natürlich ablehnten.

Gerade waren die ersten Züge getan, da betraten auch schon Kyo, Dai und Uruha das Zimmer. Kyo und Dai natürlich wie es sich für die beiden Punk-Legenden des Viertels gehörte, in schwarze Nietenkluft gehüllt, Uruha trug, überraschenderweise ein eher schlichtes Outfit: Schwarze Hose, ein schwarzes Tanktop und leicht gestylte Haare.

Alle begrüßten sich herzlich und das Geschenk der dreien war eine große Flasche Sake, die zwar eher zu den billigeren Marken gehörte, aber das war Ruki egal.

„Ihr Penner! Ich hab doch extra ‚Keine Geschenke’ gesagt!!“, lachte der Blonde und knuddelte seine Freunde. Kai nahm ihn kurz zur Seite. „Ist ER hier?“, fragte er Ruki ins Ohr aber zu seiner Erleichterung sah Ruki ihn empört an. „Yune?!“, rief er laut. „Vergiss es! Dem hab ich diesmal ne ausführliche SMS geschickt, warum er NICHT kommen soll! Und wenn der sich hier blicken lässt, mach ich Hackfleisch aus ihm! Hab schon n paar Typen engagiert, dass sie mir Bescheid sagen sollen wenn er kommt!“

Kai dankte ihm erleichtert und ging zu Aoi hinüber um ihm die Botschaft zu überbringen. Aoi lächelte erlöst und gab Kai einen Kuss auf die Wange.

„Wohoo!“, grölte Kyo sofort und nahm einen großen Schluck Wodka. „Was ist das denn?! Haben wir ein neues Liebespaar?“

Kai und Aoi lächelten etwas peinlich berührt und murmelten etwas dass in der lauten Musik unterging.

Uruha ließ sich neben Reita und Ruki auf eine Matratze sinken und griff nach einer Bierflasche, doch gerade als er sie zum Mund führen wollte, stoppte er.

Kao hatte den Raum betreten. Obwohl der Raum nur spärlich beleuchtet war und viele Personen umherliefen, zudem alles voller Zigarettenrauch war und man nur schwer etwas erkennen konnte, wusste Uruha sofort dass es Kao war, als er die große Gestalt den Raum betreten sah.

Kaoru grüßte in die Runde und gratulierte Ruki, überreichte ihm sein Geschenk (eine stylische Halskette) und gesellte sich zu Kai und Aoi, begann sofort in ein Gespräch mit ihnen.

Uruha starrte ihn wie perplex an, doch als ihm klar wurde, dass Kaoru ihm keine weitere Beachtung schenkte, setzte er die Flasche an, trank sie in einem Zug leer und griff nach der zweiten. Seine Laune war im Keller.

Scheiße, er konnte es nicht ertragen Kaoru so zu sehen und starrte auf seine Fingernägel. Die hatten echt mal wieder eine Maniküre nötig..

Plötzlich erhoben sich Reita und Ruki und Ruki rief über die laute Musik hinweg: „Leute, Reita und ich haben euch was wichtiges mitzuteilen!“, er sah Reita verliebt an und legte einem Arm um seine Hüfte, „Wir beide sind seit gestern Abend zusammen!!“ „Yeeaah, Gott sei gepriesen, Endlich!!“, jubelte Kyo und die alle applaudierten dem frisch verliebten Pärchen. Uruha freute sich zwar ehrlich für die beiden, aber das Wissen, dass er dieses Gefühl wohl niemals haben würde deprimierte ihn und ließ ihn seine zweite Bierflasche leeren.

Dann erhob er sich und rief laut genug, dass alle es hören konnten: „Ich geh mal runter, feiern!“

Ohne auf eine Antwort zu warten, griff er nach der dritten Bierflasche und verließ den Raum.

Die Nacht wurde später, die Stimmung immer ausgelassener und die Gäste immer betrunkener. Das Gebäude war nun voll von Jugendlichen, an die Polizei oder irgendwelche anderen Ärgernisse dachte niemand und erst recht nicht an irgendwelche Grenzen. Heute Nacht hieß es Party till the end!!!

Uruha war der Einzige der wohl nicht dieser Meinung war.

Nachdem er seine dritte Bierflasche ausgetrunken hatte und immer noch nichts merkte, ließ er es mit dem Alkohol sein und redete sich ein dass er auch so Spaß haben könnte. Er tigerte durch das ganze Gebäude, bahnte sich einen Weg durch Alkoholleichen, tanzende und herumstehende Leute, stieg über am Boden Liegende hinweg und versuchte irgendwelche Gespräche anzufangen.

Er unterhielt sich mit irgendeinem betrunkenen Punk den er nicht kannte über Piercings, doch plötzlich tippte ihm jemand auf die Schulter und er drehte sich hoffnungsvoll um. Es war nur Aoi. „Hey Uru, kommst du mal mit hoch? Kyo und Dai wollen was sagen. Und hilf mir Shinya und Toshiya zu finden.“ Uruha nickte und folgte Aoi schweigend, suchte mit den Augen das Gelände ab. Irgendwann fiel sein Blick auf einen kleinen sich zuckend bewegenden Haufen, in einem der Marihuana-Zimmer. Diese blonden Haare kamen ihm bekannt vor. „Ich glaub da sind sie.“, bemerkte Uruha und Aoi ging die beiden wild herummachenden Küken holen. Uruha folgte den dreien nach oben und fragte sich ob überhaupt jemand bemerkte wie scheiße es ihm ging. Dass er heute weder in Party- noch in Divalaune war, dass er sich deprimiert und wertlos fühlte..jede Lust zu Kämpfen verloren hatte. Keiner schien es zu bemerken.

Er war eindeutig nicht in Partystimmung. Er dachte an Kao..Kao..er war hier..und er ignorierte ihn...sein Kao...

Aber er war auch gespannt was Kyo und Dai zu verkünden hatten, hoffentlich etwas schönes! Vielleicht wollten sie ja heiraten! Auch wenn das hier in seinem verdammt verkorksten Heimatland nicht wirklich möglich war.

In Gedanken versunken betrat Uruha hinter Kai, Shinya und Toshiya das Speicherzimmer und sah sofort die versammelten Freunde um eine Kerze herum auf den Matratzen sitzen. Alle machten ganz furchtbar ernste Gesichter. Besorgt setzte Uruha sich dazu, warf Kao einen Blick zu, der aber nicht erwidert wurde.

„Okay..jetzt sind alle da.“, begann Dai und Ruki drehte die Musik im Speicher leiser. Zwar dröhnte noch von unten Musik herauf, doch man konnte sich jetzt wenigstens normal unterhalten. „Also..Kyo und ich möchten euch etwas sagen. Etwas..nicht so gutes.“, Dai fuhr sich nervös durch die Haare. „Uns ist klar, dass Rukis Geburtstag nicht der beste Moment dafür ist, aber jetzt sind wir alle mal zusammen und außerdem..ist es sehr dringend...wir werden wohl keine Zeit mehr haben es euch zu sagen.“ Uruha schaute auf. Das klang...schlimm. Er betete, dass es nich das war was er befürchtete. Seine beiden besten Freunde..sein Koksdealer..Kyo und Dai..es sollte nicht so sein...

Doch Kyo setzte an und sagte dass, womit zwar keiner gerechnet hätte, was aber schlagartig allen das Herz brach. „Also..es ist so..Dai und ich...wir..werden weggehen. Wir ziehen weg von hier.“ Aoi war der erste der seine Sprache wiederfand. „Das ist doch okay. Sagt uns eure Adresse, dann kommen wir euch besuchen.“ Doch Dai schüttelte den Kopf. „Nein..wir...wir gehen weg. Wir kratzen unser letztes Erspartes zusammen und gehen nach Amerika. Nächste Woche geht unser Flug. Es ist weil..“, er sah kurz zu Kyo hinüber. „Wir können hier nicht bleiben. Wie ihr alle wisst, haben wir nicht die saubersten Jobs, um’s genau zu nehmen, haben wir zur zeit gar keinen Job.Wir kaum Geld mehr, aus irgendeinem Grund zahlen Kyos Eltern die Miete nicht mehr, wir vermuten dass sie..nicht mehr leben..und wenn die Polizei rauskriegt wo wir wohnen, landen wir im Knast, wenn wir Glück haben. Wir...wir wollen noch mal neu beginnen und so lang in Amerika bleiben bis man uns hier nichts mehr anhängen kann. Wir..wissen noch nicht genau wo wir hinwollen drüben..was wir dann machen wollen..aber wir wollen auf jeden Fall weg. Es..es geht nicht anders. Es tut uns leid.“ Dai sah betreten auf seine Finger. Alle anderen saßen da wie versteinert und die Partystimmung war verflogen.

Uruha war der Erste der sich regte. Kyo, immerhin sein ältester Freund, warf ihm einen Blick zu der trauriger und um Verzeihung flehender nicht sein konnte aber Uruha brach den Blickkontakt. Wortlos stand er auf und verließ das Zimmer. Er wusste nicht woran er als erstes denken sollte. In seinem Kopf drehte sich alles. Kyo und Dai...sie zogen weg....sie..sie gingen einfach so weg..die letzten beiden Personen zu denen er stets hatte flüchten können, sie gingen weg...nach Amerika. Wo sollte er jetzt hin? Tränen stiegen ihm in die Augen und irgendjemand schaltete jetzt auch noch den neuen Sommer-Hit namens „Itoshi Hito“ an, der seine Stimmung unterstützte.. Uruha spürte nicht wie ihm die Tränen übers Gesicht liefen, er war zu durcheinander um einen klaren Gedanken zu fassen. Er stolperte die Leitern hinab, glaubte irgendwo hinter sich jemanden seinen Namen rufen zu hören..Kao? Nein, Kao würde seinen Namen wohl nie wieder rufen..

Schluchzend taumelte er durch die Menschen, stolperte über irgendwas, rempelte irgendwelche Leute an und verließ das laute, leuchtende Gebäude.

Draußen fiel er auf die Knie und schluchzte. „Warum?! Warum verdammt?!!“

Nach einiger zeit die er nur so dort gelegen und geweint hatte, richtete er sich zitternd auf und kramte nach seinem Handy. Das Display war dunkel. Das Akku wa leer..und sein Ladegerät war zu Hause..

Frustriert schleuderte Uruha sein Handy in die Dunkelheit, hörte es irgendwo dumpf aufschlagen und raffte sich auf. Am Horizont leuchtete es blass hell. Die Sterne am Himmel verblassten...

Uruha ließ den Kopf hängen und ging ziellos in den Morgen hinein. Er wollte nur noch weg von hier..weg von diesem Leben..

Weg von seinen Eltern die ihr Kind nicht mehr haben wollten, weg von seinen Freunden die ihn allein ließen, weg von Kao..der ihm sein Herz zerbrochen hatte..der ihn nicht liebte...

Uruha ließ das alte schäbige Gebäude hinter sich..er wusste nicht wohin er gehen sollte..er war nun obdachlos. Ziellos irrte er durch das leere alte Industriegebiet, während ein leiser Nieselregen einsetzte und zum ersten Mal in seinem Leben wünschte Uruha sich zu sterben.
 

Er hörte die näher kommenden Schritte nicht...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Terra-gamy
2008-12-18T18:19:16+00:00 18.12.2008 19:19
Das kann dch nicht das Ende sein, was passiert denn nun mit Uruha und wer ist das hinter Uruha? Kaoru?
Von:  Hibiyume
2008-12-17T18:46:16+00:00 17.12.2008 19:46
T_____________________________T
*wein*
wääääähäääää...der arme uru
*schnüff*
macht weiter los!
*rumhibbel*
*schnief*
happy end!!!!
>.<


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