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SRKajol - Kaisa Junoon

von

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Sie setzten sich in ein kleines Café in der Nähe des Unigeländes. Nachdem sie ihre Bestellung bekommen hatten, brach Shah Rukh das Schweigen, das die ganze Zeit geherrscht hatte. „... Geht es dir gut? Bist du glücklich?“ Diese Fragen brannten ihm nun schon seit so langer Zeit auf der Seele. Kajol schaute ihn an und sagte: „Ja, mir geht es sehr gut. Ich...“ „Und deinem Ehemann?“, unterbrach er sie. „Ehemann?“ Sie wirkte etwas verwirrt. „Ach, Aamir! ... Ihm geht es auch gut. Wir...“ In Shah Rukh brach eine Welt zusammen. Er hatte die ganzen Jahre noch die kleine Hoffnung gehabt, dass es damals doch nicht Kajols Verlobung gewesen war, aber diese Hoffnung war nun zunichte gemacht. Als er bemerkte, dass sie noch redete, riss er sich aus seinen Gedanken. „... deswegen habe ich mich dann entschlossen in Delhi zu studieren.“ „Aamir scheint ein feiner Kerl zu sein, wenn er dich studieren lässt. Das würden sicher nicht alle Männer machen.“ Shah Rukh zwang sich zu lächeln. „... Ja... Er ist wirklich klasse.“, meinte Kajol, „Und du? Du hast nicht geheiratet?“ „... Du warst ja plötzlich vergeben.“, lachte er und hoffte inständig, dass sie nicht hörte, wie sehr es geschauspielert war. Sie grinste daraufhin unbehaglich und schlürfte an ihrem Lassi. Als er ihre Reaktion sah, ärgerte er sich, dass er diesen dummen Scherz gerissen hatte. Dann schwiegen sie sich wieder eine Weile an. „Und wie kommt es, dass du hier in Delhi bist?“, fragte Kajol schließlich. „Ich leite hier seit einem Jahr eine Filiale unseres Unternehmens.“ „Also wohnst du jetzt auch dauerhaft hier?“, fragte sie in einem Ton, den er einfach nicht zu deuten wusste. Er nickte und die beiden plauderten noch eine Weile miteinander, doch die Stimmung zwischen ihnen war sehr angespannt. Als Kajol sich schließlich verabschieden wollte, fragte Shah Rukh, ob sie sich denn noch mal wieder treffen wollen. Kajol öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber es kamen keine Worte heraus. Sie überlegte noch kurz und meinte dann, dass er sie nächste Woche um die gleiche Zeit wie heute an der Uni abholen könnte. Shah Rukh hatte nicht mit dieser Antwort gerechnet und freute sich nun umso mehr. Sie schenkte ihm zum Abschied noch ein Lächeln und ging. Er schaute ihr noch hinterher und bemerkte, wie alle Gefühle, die er die letzten drei Jahre versucht hatte zu verdrängen, sein Herz überschwemmten. Er liebte sie immer noch genauso sehr, wenn nicht sogar noch inniger. Ihr Lächeln war einfach unvergleichlich, auch wenn es gerade etwas traurig gewirkt hatte.
 

Als er wieder in seiner Wohnung angekommen war, konnte er noch immer keinen klaren Gedanken fassen. Es schwirrte in seinem Kopf und er wusste einfach nicht, wie er jetzt mit dieser Situation umgehen sollte. War es wirklich so schlau gewesen, Kajol zu suchen? Jetzt, da er sie gefunden hatte, vermisste er sie nur noch mehr als vorher. Und die Gewissheit, dass sie wirklich verheiratet war, verschlimmerte es noch dazu.

Er lag auf seinem Bett und hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt. Sollte er nicht lieber das Treffen nächste Woche absagen und versuchen, sie endgültig aus seinem Leben zu streichen? Das wäre das Beste für alle Beteiligten sagte ihm sein Verstand, aber sein Herz und sein Wunsch, Kajol zu treffen, waren einfach stärker. Er verfluchte sich dafür, denn was erhoffte er sich von diesem Treffen? Im schlimmsten Fall würde er Kajols Ehe zerstören.
 

Die gesamte Woche über dachte Shah Rukh darüber nach und kam doch zu keinem Ergebnis. Er konnte sich nicht richtig auf seine Arbeit konzentrieren und beschloss, da es nicht sehr viel zu tun gab, sich für die Woche frei zu nehmen. Er hatte so viele Überstunden angesammelt, dass er sich das leisten konnte.

Das Treffen rückte immer näher und er hatte sich überlegt mit Kajol auf den Rummel zu gehen, der gerade in der Stadt war. Das war eine vollkommen unverfängliche Umgebung und er hoffte, dass sie sich so wieder etwas auf freundschaftlicher Basis annähern konnten.
 

Als er zur Uni ging, um Kajol abzuholen, kam sie bereits aus dem Gebäude. Es hätte ihm beinahe die Sprache verschlagen, als er sah, wie hübsch sie war. Sie begrüßten sich und er kam sich neben ihr beinahe ein wenig schäbich vor, weil er nur eine einfaches Hemd, eine Jeans und Turnschuhe trug. Als Shah Rukh ihr erzählte, was er vorhatte, freute sie sich und sie machten sich auf den Weg in Richtung Rummel.
 

Sie unterhielten sich eher sporadisch und die Stimmung zwischen ihnen war seltsam. Nichts war mehr von der Unbeschwertheit da, die es noch vor drei Jahren gab. Wenn er sie etwas aus ihrem Leben fragte, blockte sie ab oder gab nur knappe Antworten. Das Einzige, was er erfuhr, war, dass es ihren Eltern gut ging und dass auch Juhi geheiratet hatte. Ansonsten redete meistens er und sie hörte interessiert zu.

Shah Rukh bemerkte auch, dass Kajol sich verändert hatte. Sie schien viel ruhiger und erwachsener geworden sein. Er fragte sich, ob es nur daran lag, dass sie älter geworden war oder ob es etwas damit zu tun hatte, dass sie nun verheiratet war. Eine Antwort fand er auf diese Frage nicht.

Sie fuhren mit mehreren Karussells und hielten an dem einen oder anderen Stand an, um etwas zu essen. Zum Abschluss setzten sie sich noch in das Riesenrad und hatten von oben einen wunderbaren Ausblick über Delhi. Shah Rukh wurde ein wenig wehmütig, da er das alles noch mehr genossen hätte, wenn er Kajol in den Arm hätte nehmen können, doch das ließ er lieber bleiben. Doch er bemerkte, dass auch Kajol ein wenig traurig aussah. Wie sie dort in dieser Gondel saß mit den Häusern von Delhi und der untergehenden Sonne im Rücken hatte etwas Malerisches.

Als sie aus dem Riesenrad ausgestiegen waren, wollte sich Shah Rukh gerade verabschieden, als Kajol fragte, ob sie sich denn nicht noch mal treffen wollten. Er war über diese Frage mehr als überrascht, aber er freute sich und stimmte zu. Dann kam ihm eine Idee: „Und was ist mit Aamir? Ich würde ihn gerne mal kennenlernen.“ „... Er ist gestern auf Geschäftsreise gefahren und kommt erst in acht Tagen wieder...“, meinte sie. Shah Rukh spürte eine Mischung zwischen Erleichterung und Enttäuschung, denn er hätte Aamir zwar gerne kennengelernt, um zu sehen, ob Kajol gut bei ihm aufgehoben war, aber andererseits wollte er es gar nicht wissen.

Er gab ihr also seine Telefonnummer und sie versprach, ihn demnächst anzurufen.



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