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Das Geheimnis der Kristalle

von

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Am nächsten Tag trafen sich die drei Schüler wie vereinbart etwa eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn vor dem Schulzimmer. In der Kantine hatten sie sich nicht getroffen.

„Wir haben jetzt also den zweiten Kristall gefunden. Ich nehme an, es ist der, den auch Noah schon gefunden hat, er war ja nun wirklich nicht so gut versteckt.“, fasste Céline die Ereignisse zusammen.

„Warum habt ihr eigentlich so lange gebraucht, ihr wart eine gute halbe Stunde dort oben“, fragte Bastian.

Erstaunt starrte Céline Terry an. Offensichtlich war beiden nicht klar gewesen, dass sie so lang dort waren. Es war auch komisch: Auch wenn ihnen das Kriechen zum zweiten Turm sehr lang vorgekommen war, konnten es nicht mehr als zweimal fünf Minuten gewesen sein. Das heisst, sie wären gut zwanzig Minuten beim Kristall gewesen. Aber das konnte doch nicht sein, es kamen ihr wie höchstens drei oder vier Minuten vor. Allerdings… sie hatte sich ziemlich gewundert, dass es kurz vor elf war, als sie irgendwann auf die Uhr geschaut hatte.

Vielleicht hatte der Stein eine hypnotische Wirkung? Aber bei dem blauen Kristall im Wald war ihr diese Wirkung nicht aufgefallen. Dort war sie allerdings auch viel weiter weg gewesen. Letztendlich führten diese Überlegungen zu nichts, es war nun mal so, dass sie fast eine halbe Stunde den Kristall angestarrt hatten, ohne dies selber zu bemerken.

„Vielleicht sollten wir die Kristalle nicht allzu sehr anstarren“, schlug Terry vor, der offensichtlich etwa die gleichen Gedanken wie Céline gehabt hatte.

„Wir könnten zum Kristall im Wald gehen und ausprobieren, ob dort das Selbe passiert“, war Célines Vorschlag, die unbedingt wissen wollte, was mit dem Kristall los war.

„Oh, nicht schon wieder“, seufzte Terry, „du bist echt unglaublich: Kaum eine Woche hier, und schon willst du alle Geheimnisse der Schule lüften… Aber eines sage ich dir, ich lasse dafür nicht das Abendessen ausfallen.“

„Das hatte ich auch nicht vor“, lachte Céline, „ich dachte daran, während dem Mittagessen zu gehen.“

„Was?!“

„Nur ein Scherz, nur ein Scherz, selbstverständlich gehen wir nach dem Abendessen, bring also deine Taschenlampe zum Essen mit, Bastian. Und warme Kleidung wär nicht schlecht, es ist eisig kalt in der Nacht.“

Seufzend willigten die beiden Jungen ein. Offensichtlich hatten sie nicht den gleichen Unternehmungsgeist wie Céline. Schade eigentlich, immerhin waren sie die einzigen, mit denen sie wirklich etwas unternehmen könnte. Wenigstens stellten sie sich nicht total quer.

Der Morgen verlief fast gleich, wie der Mittwoch. Zuerst übten sie eine lange Zeit mit der Kerze und danach versuchten sie, Wasser zu gefrieren. Das mit der Kerze gelang inzwischen dem Grossteil der Klasse. Das heisst, die meisten hatten begriffen, wie sie die Magie einzusetzen hatten. Alle anderen, unter ihnen auch Bastian, bekamen eine Kerze mit und sollten als Hausaufgabe üben.

„Müssen wir wirklich heute den Kristall suchen?“, flüsterte Terry Céline zu, als er von seiner Hausaufgabe erfuhr.

„Ja, müssen wir, du wirst nämlich auch morgen wieder Hausaufgaben haben, also nützt es nichts, den Ausflug zu verschieben.“

„Och Mensch“, seufzte Terry, aber auch Bastian, dem es inzwischen auch gelungen war, die Magie zu beherrschen, fand, ein Aufschieben der Abenteuerexkursion bringe nichts.

Danach bekam jeder Schüler ein Glas mit Wasser. Das Ziel war es, das ganze Wasser zu frieren. Zuerst stellte Céline sich recht ungeschickt an, aber als sie irgendwann begriffen hatte, was sie tun musste, fiel es ihr leicht und sie konnte sogar Figuren formen. Sie schaffte es, das Wasser so zu formen, dass man es mit einiger Phantasie als Schwan bezeichnen könnte. Eva versuchte sich darauf mit einem komplizierteren Tier, allerdings brach bei ihrer Giraffe immer wieder der Hals und das Kind sah wütend zu Céline hinüber, die sie gewinnend angrinste. Frau Müller lobte sowohl Célines als auch Evas Leistung und Céline war sich nun sicher, dass sie eine Konkurrentin gefunden hatte, die niemals aufgeben würde.

„Morgen treffen wir uns bei den Sportplätzen hinter dem Schloss. Wir werden zuerst ein paar Spiele spielen, danach werde ich euch das Pflanzprojekt erklären, mit dem ihr die Woche darauf beginnen werdet.“

Stimmt ja, hinter dem Schloss hatte Céline Sportplätze bemerkt. Sie war bisher aber nie dort gewesen. Aber sie freute sich sowieso viel mehr auf die Gartenarbeit. Sie würde wahrscheinlich pflanzen können, was immer sie wollte.

*°*°*°*

Die drei Abenteurer hatten sich um sieben zum Abendessen verabredet, das heisst Terry musste seine Hausaufgaben vorher machen. Er übte die ganze Zeit mit der Kerze und irgendwann hatte er so einigermassen das Gefühl, er hätte es begriffen, aber ganz sicher war er sich dessen nicht, denn als er versuchte, etwas anderes zu tun, gelang es ihm nicht.

Beim Essen war er deshalb sehr still und auch die anderen beiden redeten wenig, allerdings wahrscheinlich aus anderen Gründen. Bastian erzählte ein wenig von seiner Kindheit, da es allerdings nicht viel zu sagen gab, war er bald wieder ruhig.

Nach dem Essen machten sie sich auf den Weg in den Wald. Es war bereits dunkel und recht frisch, Terry war froh, dass er eine warme Jacke angezogen hatte. Sie liefen eine ganze Weile, bis sie zum Wald kamen und dort angekommen war sich Céline nicht sicher, wo der Kristall stand. Sie erzählte, dass sie den Schein des Kristalls im Wald etwa 200 Meter weit weg gesehen hätte, hier draussen allerdings war nichts zu sehen. Terry fand den Zauberwald immer unheimlicher.

„Gehen wir einfach irgendwo hinein“, schlug Bastian vor, gerade als Terry den Vorschlag machen wollte, zurück zu gehen. Die drei traten in den Wald und kaum waren sie drinnen, sahen sie einen leichten blauen Schein. Mit Hilfe von Bastians Taschenlampe waren sie schnell dort. Es lagen leere Dosen und Chipspackungen am Boden, offenbar hatte der Mann, von dem Céline gesprochen hatte, es nicht für nötig empfunden, aufzuräumen. Bedeutete das, dass niemand von dem Kristall wusste? Aber das konnte doch nicht sein. War man im Wald, sah man seinen Schein schon von weitem.

„Was genau sollen wir jetzt tun?“, fragte Terry. Er war sich immer noch nicht recht klar, was sie hier erreichen wollten.

„Bastian und ich gehen jetzt zum Kristall, starren ihn an und kommen gleich wieder zurück. Du bleibst hier und beobachtest und. Wenn wir nicht sofort wieder umdrehen bedeutet das, dass der Stein tatsächlich eine hypnotische Wirkung hat.“

„Na gut“, seufzte Terry und setzte sich auf einen Stein, der relativ trocken zu sein schien, während Bastian und Céline zum Kristall gingen. Terry beobachtete sie genau, konnte aber kein sonderbares Verhalten feststellen. Allerdings blieben sie einfach stehen, als sie beim Kristall angekommen waren. Also war tatsächlich eine hypnotische Wirkung vorhanden. Woher die wohl kam?

Bastian und Céline starrten den Kristall schon gut eine Viertelstunde lang an und Terry begann sich langsam zu fragen, was er eigentlich tun sollte, wenn sie nicht zurückkämen. Wenn er sie holen ginge, würde er selber in den Bann des Kristalls geraten. Und dann würden sie drei für alle Zeiten den Stein anstarren. „Nein!“, sagte er zu sich selber und schüttelte den Kopf, solche Gedanken führten zu nichts. Letztes Mal hatte Céline es schliesslich auch geschafft, den Bann zu brechen. Er musste also nur warten, irgendwann würden sie sich selber zu helfen wissen.

Aber auch nach einer weiteren Viertelstunde starrten die anderen noch immer den Stein an. Terry fror inzwischen schrecklich und er hüpfte herum, um sich ein bisschen aufzuwärmen. Langsam wurde er ziemlich unsicher und er bekam es mit der Angst zu tun. „Céline, Terry!“, schrie er aber es kam keine Reaktion. Er schrie nochmal und nochmal und plötzlich drehte das Mädchen sich um. Verwirrt starrt sie ihn an.

„Was ist los?“, fragte sie, offenbar war ihr wirklich nicht bewusst, wie lange sie auf den Kristall gestarrt hatten. „Komm Bastian“, sagte sie und nahm den Jungen am Arm mit, zurück zu Terry.

„Ihr wart gut eine halbe Stunde dort“, erklärte dieser und sah ungläubige Gesichter bei Céline und Bastian.

„Nun ja, damit wäre zumindest die hypnotische Wirkung erwiesen. Auf in die Bibliothek!“

„Was willst du jetzt schon wieder in der Bibliothek?“

„Alles lesen, was es über Hypnose gibt! Schliesslich müssen wir so viel wie möglich über die Kristalle rausfinden!“

„Aber es ist schon neun gewesen“

„Na und? Wir können bis um elf in die Bibliothek“

„Oh na gut, dann halt. Wenn es unbedingt sein muss, dann gehen wir halt schon wieder in die Bibliothek“, seufzte Terry und trottete Céline hinterher, die bereits wieder auf dem Weg zurück zum Schloss war.



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