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Chaahat

von

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Die restlichen Tage ihres Urlaubs verbrachten Radhika und Rizvan gemeinsam. Rizvan hätte gern einen Kurztrip nach Goa unternommen, doch da das zu riskant gewesen wäre, entschieden sie sich dagegen. Er tröstete sich allerdings mit dem Gedanken, dass sie in der Zukunft noch genug Gelegenheiten haben würden, gemeinsam zu verreisen.

Als sie gerade auf dem Heimweg von einem Café waren, in dem sie zusammen den Nachmittag verbracht hatten, kam ihnen plötzlich Javed entgegen. Radhika spürte auf einmal, wie sich ein Arm um ihre Schultern legte. Irritiert schaute sie von der Hand zu Rizvan. Er zog sie noch etwas fester an sich und meinte unschuldig: „... damit keine Missverständnisse aufkommen.“ Sie verleierte die Augen und konnte nicht glauben, dass er immer noch eifersüchtig war, doch Javed war da sicher sowieso ein Sonderfall, wo er doch so etwas wie ihr Ex-Freund war. Übertrieben freundlich begrüßte Rizvan ihn, aber als er Radhika einen Begrüßungskuss auf die Wange gab, musste er sich stark zurückhalten, dass er ihn nicht schlug, denn er konnte es noch immer nicht ertragen, wenn ein anderer Mann sie berührte. Radhika und Javed unterhielten sich kurz über belanglose Dinge, während Rizvan daneben stand und die beiden argwöhnisch beobachtete. Als sie sich schließlich mit einer kurzen Umarmung verabschiedeten und Javed sagte: „Also dann, wir sehen uns!“, wurde Rizvan hellhörig. „Was soll das heißen `Ihr seht euch´?! Trefft ihr euch etwa noch?!“, wollte er aufgebracht wissen, als Javed außer Reichweite war. „Ach, bitte! Ich hab dir doch gesagt, dass wir befreundet sind. Natürlich treffen wir uns noch.“ Ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag vor den Kopf. „Aber du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Wir hatten nur ein kleines Tête-à-tête und waren nie ein Paar gewesen, also...“, versuchte sie ihn zu beschwichtigen als sie bemerkte, dass er wütend war. „Als ob es das besser macht!“ „Rizvan, du hattest doch selbst so viele Frauen vor mir! Wo ist der Unterschied?!“ „Dass ich mit keiner mehr Kontakt habe!“ Radhika seufzte. „Also gut. Wenn es dich glücklich macht, dann...“ Doch noch bevor sie ausreden konnte, packte er sie am Handgelenk, zog sie in eine Seitenstraße und drückte sie gegen die Häuserwand. „Ich will dich nicht einschränken oder über dich bestimmen, glaub mir, aber allein der Gedanke, dass du mit einem anderen…” Sie legte ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen. „Ich weiß, was du meinst, aber du kannst mir vertrauen. Wirklich. Ich würde dich niemals betrügen...” Ein kurzes Lächeln huschte über seine bevor er sie küsste. Als er sich kurz darauf etwas schwerer atmend von ihr löste, meinte er leise: „... Lass uns nach Hause gehen....” Radhika lächelte und sie machten sich auf den Weg. Kaum hatten sie schließlich die Haustür hinter sich geschlossen, fiel Rizvan schon über sie her. Seine Hände glitten über ihren gesamten Körper und hinterließen überall eine Gänsehaut. Schnell entledigten sie sich ihrer Kleider und verschwanden ins Schlafzimmer. Ihr Liebesspiel war kurz, aber heftig und voller Leidenschaft. Als sie danach erschöpft im Bett lagen, ihr Kopf auf seinem Oberkörper ruhend, meinte er unvermittelt: „Lass es uns tun. Lass uns aussteigen.” Sie schaute ihn mit großen Augen an. „Ich dachte, dafür brauchen wir einen Plan...?” „Den habe ich. Ich habe in den letzten Tagen viel darüber nachgedacht und bin bereit.... Was sagst du?” Radhika setzte sich auf und schaute ihm fest in die Augen. „Du kennst meine Meinung. Erklär mir deinen Plan und ich bin dabei.” Beide konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen als sie sich umarmten. Beiden schlug das Herz bis zum Hals. Sie wussten, dass sie mit ihrem Vorhaben alles auf eine Karte setzen und somit alles gewinnen oder alles verlieren würden. Doch die Aussicht auf den Gewinn ließ sie die Angst vor dem Verlust vergessen.
 

„Wir werden uns Geld besorgen bevor wir verschwinden.“, meinte Rizvan als er aus der Dusche kam und sich neben Radhika aufs Bett setzte. Als er ihren fragenden Blick sah, fuhr er fort: „Vardhan misstraut Banken und lagert das meiste seines Bargeldes in einem Safe in seinem Arbeitszimmer und...“ „Du willst Vardhan ausrauben?!“ „Hey, ganz ruhig. Ich weiß zufällig, dass er Mittwochabend nie zu Hause ist, da er immer zu einem Geschäftspartner zum Whiskeyabend geht. Wenn wir also diesen Abend abpassen, den Safe knacken und das Geld nehmen, haben wir ausgesorgt und müssen uns für die nächsten Jahre keine Gedanken mehr machen... Was sagst du dazu?“ Radhika dachte nach und sagte schließlich etwas zögerlich: „... Okay, du hast Recht. Wenn wir schon unsere Leben riskieren, dann lass uns auch alles mitnehmen, was geht.“ Er grinste sie an und nahm sie dann in den Arm. „Ich weiß, wie gefährlich das ist, aber wenn wir das geschafft haben, stehen uns alle Möglichkeiten offen...”
 

Wie abgesprochen zogen Radhika und Rizvan den nächsten Deal durch und lieferten danach das Geld bei Vardhan ab. Unauffällig suchten sie bei ihrem kurzen Besuch noch einmal das Arbeitszimmer mit den Augen nach möglichen Sicherheitsvorkehrungen ab, um für ihren Plan in zwei Tagen vorbereitet zu sein. Vardhan gegenüber verhielten sie sich normal und willigten ein, den nächsten Deal in vier Tagen abzuwickeln, auch wenn sie wussten, dass sie dann schon nicht mehr im Land sein würden.

Die nächsten zwei Tage verbrachten sie damit, ihren Einbruch in Vardhans Anwesen zu planen und die Flugtickets nach Tokio zu buchen, wo sie erst einmal für den Anfang untertauchen wollten.
 

Als es schließlich so weit war und sie warf dem Weg zu Vardhans Haus waren, konnten sie nicht leugnen, dass sie Angst hatten. Es war bereits dunkel und sie wussten, dass sie etwa zwei Stunden Zeit haben würden bis Vardhan wiederkam. Das war eigentlich mehr als genug, doch ein flaues Gefühl im Magen blieb. Eigentlich hatten sie alles ganz genau geplant, doch unerwartete Ereignisse konnte man nie ausschließen. Daran versuchten sie jedoch nicht zu denken. Die Sache sollte nur so schnell wie möglich vorbei sein, damit sie verschwinden und frei sein konnten.

Mit dem Knacken des Eingangstürschlosses gab es keinerlei Probleme, da Radhika, aufgrund ihrer Ausbildung bei Vardhan, damit reichlich Erfahrung hatte. Kaum hörbar schlichen sie sich anschließend zu Vardhans Arbeitszimmer. Der Safe befand sich hinter einem der Bilder an der Wand. Nun begann der schwierigste Teil, da sie den Code nicht wussten. Rizvan hatte nur wenig Erfahrung im Knacken von Codes, Radhika gar keine. Durch Drehen des Rädchens versuchte er dem Klicken zu lauschen, das ihm verriet, dass er die richtige Zahlenkombination benutzte. Nachdem beinahe zwanzig Minuten des bangen Wartens vergangen waren, öffnete sich der Safe plötzlich. Rizvan drehte sich erleichtert zu Radhika um und schaute in ihr strahlendes Gesicht. Sofort ging sie zu ihm und hielt ihm ihre mitgebrachte Tasche hin, damit er das Geld hineintun konnte. Neben Bargeld bewahrte Vardhan auch verschiedene wichtige Dokumente und Schmuck in dem Safe auf. Rizvan achtete nicht darauf, was er einpackte. Er nahm alles, was er greifen konnte. Als er gerade fertig war und die Tasche verschließen wollte, hörten sie, dass sich die Tür des Arbeitszimmers öffnete und das licht angemacht wurde. Aufs Höchste alarmiert drehten sie sich um und sahen Vardhan mit gezückter Waffe im Türrahmen stehen, und hinter ihm Mahima mit einem triumphierenden Lächeln.



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