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Die Sehnsucht hinter dem Ziel

Wie das Leben von Alexander dem Großen auch hätte sein können...
von

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Die Verbundenheit einer Mutter

Soooo, das ist ein kleines Danke für Jemma...

Es ist nicht sehr viel... aber die Tage gibts mehr :)
 

Kapitel 18:
 

Die Verbundenheit einer Mutter
 

Als er seinen Sohn erreichte, war der noch immer jämmerlich am Weinen. Er hatte einen Backenzahn, der nicht richtig durch die Haut brach und das verursachte ihm große Schmerzen. Voll mütterlicher Sorge war Hephaistion sofort da und nahm den Einjährigen auf den Arm. "Oh mein armer Schatz!"

"Ahh...", wimmerte er und klammerte sich an seine Mutter. Instinktiv versuchte der Dunkelhaarige das Weinen einzuordnen.

"Tut dir was weh, mein Liebling?"

Die großen roten Augen seines Sohnes sahen ihn an und damit war auch eine leicht geschwollene Wange sichtbar. "Auaaa..." Er schluchzte.

Sanft wiegte Hephaistion den Kleinen, während er zu seinem Kinderbettchen ging und ein kleines Stück Leder hinaus holte, das gerade zu groß war, als das Lysander sich daran hätte verschlucken können. Zärtlich wurde das Leder zwischen die Lippen des Prinzen geschoben, so dass er darauf rum kauen konnte. Da erschien auch schon der Erzeuger des Jungen und kuschelte sich von hinten an seine Familie. "Was ist denn los?"

"Die Zähne." erklärte Hephaistion und strich seinem Sohn die Tränen weg.

"Ein so großer starker Mann braucht doch nicht wegen ein paar Zähnchen weinen!", säuselte der König liebevoll und strich über das kleine Köpfchen. "Steckt einer fest?", fragte er sanft nach.

Der Dunkelhaarige nickte. "Er scheint dein Glück nicht geerbt zu haben. Weißt du, dein Papa ist nämlich der Einzige, dem noch nie ein Zahn gezogen worden ist."

Lysander zog die Nase hoch und sah von einem zum Anderen, als er auf seinem Leder herum biss. "Aber unser Schatz muss doch noch keine Zähne gezogen bekommen. Trotzdem hab ich da einen kleinen Trick!", versprach Alexander und drehte sich weg um etwas zu suchen.

Hephaistion sah seinen Sohn übertrieben neugierig an, um ihn noch aufmerksamer zu machen. Dann kam der Blonde zurück und griff nach seinem Sohn. "Mein kleiner Schatz. Es wird ganz kurz piecksen, aber dann ist der Druck und der Schmerz weg!" Mit den Sorgen einer Mutter sah Hephaistion ihm zu.

"Was wird das?"

Alexander sand ihm einen Blick, der soviel sagte wie: 'vertrau mir!'. Dann nahm er das Leder aus dem Mund seines Sohnes der sofort quängelig wurde. Weil er aber seinen Mund dabei auch sehr weit aufriss, sah der König die problematische Stelle. Schnell zückte er eine Nadel und schob sie in den Mund, wo er die wiederspenstige Haut durchstach. Die Nadel warf er weg, wo sie ein Diener aufhob und wegbrachte, als Lysander jämmerlich zu schreien begann.

Das Mutterherz zog sich schmerzlich zusammen und der Dunkelhaarige musste sich zusammenreißen, damit er Lysander nicht sofort zu sich zog.

Väterlich legte der König danach seinen Sohn so auf seine Schulter, dass der sich dort festhalten und ausweinen konnte. Dabei streichelte und kraulte er ihn. "Ist doch alles gut mein Lysander!", sprach er bruhigend auf ihn ein und als würde er genau verstehen, was sein Vater sagte, hörten die Schmerzen auf und der Prinz wurde ruhig und lachte sogar zaghaft.

Hephaistion schien noch nicht wieder zufrieden. "Warn mich nächstes Mal vor!"

Quieckend wurde Lysander wieder lebhaft und tanzte auf den Armen seines Vaters, der grübelnd eine Augenbraue hochzog. "Du kennst das nicht?"

"Doch, aber es tut mir fast körperlich weh den Kleinen weinen zu hören!", erklärte der Prinzgemahl.

Alexander küsste den kleinen Haarschopf auf seinem Arm und grinste frech. "Aber jetzt weint er nicht mehr!" Blaue Augen wurden gerollt.

"So was ist aber auf jeden fall deine Aufgabe."

Freudig klatschte Lysander in die Hände. "Papa Aufgabe...", fasste er zusammen und griff nach seiner Mutter. Nur zu gerne wurde er auf den Arm genommen.

"Ja, dein Papa darf jetzt gerne für immer den Arzt für dich spielen."

Und Alexander knuddelte sie. "Gut, dann werde ich der Böse hier...", grinste er.

"Besser du als ich!", erklärte Hephaistion und streckte ihm die Zunge raus.

Verwirrt runzelte ihr Sohn die Stirn, dabei zog er an dem blonden Haar. "Papa König, Arzt, Böse?"

Der Dunkelhaarige kicherte. "Nein, Schatz, dein Papa ist ganz lieb!"

"Papa lieb! Papa lieb! Papa lieb!", bestätigte Lysander und zog besonders fest an dessen Haaren. Alexander zog inzwischen seine Augenbraue zusammen um nicht noch deutlicher zeigen zu müssen, dass es wehtat. Schon griff Hephaistion nach den kleinen Händen.

"Nicht doch, das tut doch weh!"

Die Faszination des blonden Haares hatte den kleinen Prinzen von Anfang gepackt und er ließ sie nur ungern los. "Zieh lieber an deinen Haaren, nicht immer an denen von deinem Papa.", schollt seine Mutter sanft. Doch da zog sein Sohn die Unterlippe in den Mund und zog die Nase hoch. „Schau mich nicht so an, junger Mann.“ Denn diesem Blick konnte er nur schwer widerstehen.

"Mama böse!", brachte der Kleine zwischen seinen zusammengepressten Lippen hervor und wurde dann von seinem Vater am Ohr gezogen.

"Deine Mama ist nicht böse!"

Das brachte ihn aber erst recht zum weinen und Hephaistion musste ihn beruhigend hin und her schaukeln.

Wimmernd klammerte sich Lysander an seine Mutter. "Ahhh..." Mit einem fast gequälten Blich sah der zu seinem Mann.

"Das ist wohl alles etwas viel für ihn."

Liebevoll streichelte Alexander über die Wange seines Sohnes. "Vielleicht tut ihm noch ein Schluck Wein gut...", kicherte er sanft in Erinnerungen schwelgend. Dann sah er etwas strenger drein. "Ein Prinz weint nicht, nur weil sein Vater ihn am Ohr gezogen hat!" Das tat alles andere als den Kleinen beruhigen.

"Er ist hat etwas sensibel.", verteidigte der Ältere ihren Sohn sofort.

"Du verhätschelst ihn!", grinste Alexander und hielt Lysander zum Trost seine Haare entgegen.

"Du doch genauso!", stellte der Dunkelhaarige fest, als sich ein kleines Händchen um die blonde Strähne schloss. Der König seufzte und ließ es sich gefallen, dass sein Sohn mit all seiner Kraft an seinen Haaren zog.

"Noch einmal passiert mir das nicht!" Er lächelte sanft und berührte nun Hephaistions Wange. Sein Liebster schmiegte sich seiner Hand entgegen.

"Wie meinst du das?"

"Lysander ist jetzt ein Jahr alt. Wir sollten ihn langsam an den Ernst des Lebens gewöhnen. Damit es ihn später nicht trifft, als ob man ihm einen Knüppel gegen die Stirn schlägt."

Hephaistion seufzte und sah mit ungemeiner Zärtlichkeit auf seinen Sohn, der inzwischen die Haare seines Vaters im Mund hatte. "Ich weiß, aber es fällt mir unsagbarschwer. Er ist doch mein kleines Baby." Der Daumen an seine Wange streichelte ihn.

"Es ist besser so... Sonst endest du noch wie meine Mutter... und ich vielleicht wie Phillip."

"Das kann uns nicht passieren!", protestierte Hephaistion vehement und drehte seinen kopf, so dass er Alexanders Hand küssen konnte. "Dafür lieben wir uns zu sehr."

"Papa lieb!", bestätigte ihr Sohn und zog so fest an Alexanders Haaren, dass dieser mit seinem Gesicht ganz nah an ihren war.

"Ja, wir haben den Papa ganz doll lieb!" Um das zu verdeutlichen hielt der Dunkelhaarige seinen Sohn so, dass der dem Vater einen nassen Kuss geben konnte.

Der König ging bei diesen Worten auf und er knuddelte seine Familie als ihm Tränen über die Wangen liefen.

"Oh Alexander." Zärtlich küsste Hephaistion ihn, während Lysander ihnen verwundert zusah.

"Wir werden nicht wie deine Oma und dein Opa!", bestätigte Alexander eher sich selbst als seinem Sohn, als er seine Nase hochzog. Doch da der Kleine mit Worten wie Oma und Opa nichts anfangen konnte ahmte er lieber die Kussgeräusche seiner Eltern nach.

Alexander wischte sich die Tränen fort. "Sowas brauchst du erst können, wenn du alt genug bist!" Doch sein Sohn hatte Feuer gefangen und amüsierte sich scheinbar köstlich über die Geräusche die er machen konnte.

"Wir brauchen eindeutig Wein!", lachte Alexander wieder.

Hephaistion verzog nur das Gesicht. "Wir klingen doch nicht wirklich so, oder?"

"Nein, nein!", versicherte Alexander. "Wir klingen viel erotischer!"

"Da bin ich erleichtert!" Er sah zu Lysander. "Hörst du? Dein Papa sagt wir klingen viel besser."

Dennoch hörte ihr Sohn nicht auf. "Mama... Papa... Schmatz!"

Hephaistion presste seine Lippen gegen die sanfte Kinderwange. "Schmatz! Schmatz! Schmatz! Schmatz!" Jetzt kreischte der kleine Prinz vergnügt und seine Mutter genoss es ihn zum Lachen zu bringen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kaneshon
2010-09-24T20:55:20+00:00 24.09.2010 22:55
Hi,
tolles Kapitel! Ich finde solche Alltagsszenen immer sehr interessant, besonders wenn sie so lustig sind wie diese. ^^
LG
Von:  Allmacht
2010-09-10T19:56:23+00:00 10.09.2010 21:56
Hi!

Erst einmal, das Kapitel in on. *lach* Dann vielen, vielen Dank für die Widmung. *euch drück* Da habt ihr ein wunderschönes Kapitel dafür ausgesucht, auch wenn mir die Zahnschmerzen des Kleinen richtig leid tun. Tja, so ist das mit den Zähnen der Kleinen. Aber die Technik mit der Nadel fand ich interessant. Habt ihr das erfunden oder gab es tatsächlich solche Praktiken?

lg


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