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Wedding Mare

von

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4. Akt

Chap: 4 / 4
 

Dankeschön: Hey und noch einmal herzlichen Dank Chie-chan, Meiyu_Akumano, Sam_Dean,

Schicksalsstern, Silaya-Hien und yuna_16 für Eure tollen Feedbacks ^__^ hab mich sehr

darüber gefreut **strahl und euch ganz lieb drück**

Jetzt geht’s auch schon weiter mit dem letzten Chap, welches ich nach meinen Vorstellungen

beschrieben habe ^^ Von daher hoffe ich, ihr könnt mir vergeben, wenn ihr Euch ein anderen

Abschluss gewünscht hättet... aber für die ein oder andere romantische Seele von Euch, sollte

etwas passendes dabei sein **smile** Einigen von Euch war sicherlich bewusst, dass Andy

hier auftauchen würde ^^ der für mich... neben Dean und Sam... ebenfalls ein toller Charakter

in der Story ist. Und genau hier wünsche ich Euch noch viel Spaß mit dem letzten Chap :-)
 

Paaring: Dean & Sam Winchester
 

Rating: 12 Slash
 

Warning: M+M ; Yaoi
 


 

Wedding Mare

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Akt 4
 

„Dean, kann ich dich mal was fragen?“
 

„Sicher, Andy. Was gibt es?“
 

„Nun ja, wollten wir nicht deinen Bruder suchen?“
 

„Das machen wir doch.“
 

„Ach so, ja. Und warum gehen wir dann zu einem Friedhof?“ hinterfragte Andy verunsichert. Er konnte sich nicht vorstellen, wo man einen Menschen an solch einem Ort begraben konnte. Bis auf unter der Erde, aber… bei seinem besten Willen… wollte und konnte er es sich einfach nicht vorstellen.
 

„Es gibt da etwas, dass ich überprüfen muss“, erzählte ihm Dean. Erst wenn er einen Beweis hatte, dass Victors ruhelose Seele als Geist wiedergekehrt war… indem er sichtbare Zeichen dafür fand, wie: tote Erde und verwester Geruch… konnte er davon ausgehen, dass der betrogene Ehemann zurückgekehrt war.
 

Gewissenhaft ließ er seine Augen über die Grabsteine wandern und betrachtete dabei den Boden. Wenn nichts Auffälliges zu sehen war, ging er gleich weiter. Andy marschierte stumm neben ihm her und konnte sich selbst keinen Reim auf diese Sache machen. Wie auch jetzt, als der ältere Winchester plötzlich stehen blieb und ein triumphierendes Grinsen in seinem Gesicht erschien. Andys runzelte verwirrt seine Stirn, während er sich fragte, was Deans gute Laune erklären würde. Eben noch war er aufgebracht und unruhig gewesen. Jetzt war der andere Mann gelassen und entspannt.
 

„Ähm, Dean? Was ist los?“ wagte Andy zaghaft zu fragen.
 

„Der Pfarrer hatte Recht, Victors Grab befindet sich tatsächlich hier“, erklärte ihm Dean zufrieden.
 

Dabei zeigte er mit einem kurzen Kopfnicken über den Friedhof, zu einer kleinen und abgelegnen Stelle. Sie wiesen genau die Merkmale auf, nach denen er suchte. Und zudem stand dort ein Mann, der ihnen den Rücken zukehrte. Als hätte der andere die Anwesenheit der beiden Besucher bemerkt, drehte er sich nun um und sah sie direkt an.
 

Der Winchester bemerkte seine Chance... wahrscheinlich einen Verwandten von Victor zu treffen… und wollte sie gleich nutzen. Er setzte sein übliches Lächeln auf, rückte seine Lederjacke zurecht, während er lässig dem anderen begegnete. Andy blieb dicht hinter ihm und sah misstrauisch in das weit aus weniger erfreute Gesicht des noch unbekannten Mannes.
 

„Verschwindet von hier“, verlangte dieser von ihnen.
 

„Später“, überging Dean mit lockerem Unterton diese Aufforderung. „Zuerst hätte ich da einige Fragen und hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können.“
 

„Ihr sollt verschwinden!“ forderte sein Gegenüber ihn nachdrücklicher auf.
 

Wenn es nach Andy ginge, wäre es ihm nur Recht gewesen, seiner Aufforderung nachzukommen. Der gereizte Blick des Anderen, gefiel ihm ganz und gar nicht. Ebenso wie dessen recht stattliche Statur, dass er selbst den Winchester um einen halben Kopf überragte und sich drohend vor ihnen aufbaute.
 

Dean hingegen störte es weniger, da er ruhig und vernünftig weitersprach: „Hey, hey, ich habe lediglich ein paar Fragen.“
 

Beschwichtigend hob er dabei seine Hände, um aufkommenden Streit zu verhindern. Was den Schwarzhaarigen wenig interessierte. Stattdessen verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck, als er knurrend ansetzte: „Letzte Warnung. Ihr habt hier nichts verloren, geht jetzt und verlasst diese Stadt.“
 

Dean hatte die Drohung dabei sehr gut verstanden. Allerdings überhörte er solche Anweisungen, wenn sie nicht direkt von seinem Vater oder gar seiner süßen Nervensäge stammten. Sie ist… mit Ausnahme von John… die einzige Person, von der er sich herumkommandieren ließ. Von daher blickte er unbeeindruckt zu dem anderen, als er von ihm wissen wollte: „Sind Sie ein Verwandter von Victor Andrews? Es würde mir sehr weiterhelfen, Sam zu finden.“
 

Ein höhnisches Lachen unterbrach ihn und ein wissender Triumph spiegelte sich in den Augen des Schwarzhaarigen wieder, als er zufrieden sprach: „Sie werden ihn nie wiedersehen. Dafür ist es zu spät.“ Diese spitze Aussage, brachte Deans Selbstsicherheit zum Wanken. „Und für Euch beide auch. Ihr wolltet einfach nicht locker lassen“, kam es theatralisch von seinem Gegenüber.
 

Augenblicklich holte er mit seiner zur Faust geballten Hand aus und fixierte dabei Deans Gesicht. Dieser wich ihm reflexartig aus und hob nun seinerseits seine Hände. Im Gegensatz zu seinem süßen Bruder, hatte er keine Hemmungen, Gewalt anzuwenden, um an sein Ziel zu kommen. Besonders wenn sich ihm jemand in den Weg zu seiner geliebten Nervensäge stellte. Somit wollte der ältere Winchester selbst zu einem Schlag ausholen, während der andere Mann ebenfalls einen erneuten Angriff startete.
 

„Halt!“ ließ Andys panische, aber zugleich bittende Stimme, sie innehalten. Mit einem erleichterten Seufzen sah er zu, wie die beiden Kontrahenten sich wieder beruhigten und abwartend zu ihm blickten. Der Telepath wandte sich dabei an den unbekannten Mann und begann langsam auf ihn einzureden: „Okay, hören Sie, Dean und ich sind hier, um seinen Bruder wiederzufinden. Dafür müssen wir etwas zu Victor Andrews herausfinden. Kennen Sie diesen Mann?“
 

„Brad ist mein Name“, stellte sich sein Gegenüber selbst vor und löste dabei nicht den Blickkontakt zu dem Jüngeren. Es war wie ein Drang, ihn anzublicken und ehrlich seine Fragen zu beantworten. „Und ja, ich kenne Vic, er ist mein Bruder.“
 

Nun konnte Brad nicht mehr an sich halten, als er in den überraschenden… und wie er zugeben musste, recht niedlichen… Gesichtsausdruck sah und hob seine Mundwinkel zu einem Lächeln. Dass Dean neben ihm stand und ihm mit gehobener Augenbraue zuhörte, hatte er längst ausgeblendet, da einzig und allein der jüngere Mann vor ihm zählte.
 

„Können Sie etwas zu ihrem Bruder sagen?“ wollte Andy neugierig wissen.
 

„Mein Bruder“, wiederholte Brad mit leiser Stimme. „Er ist sechs Jahre älter als ich gewesen und musste unbedingt seinen Sturkopf durchsetzen.“
 

Ein bitteres Lächeln erschien dabei in seinem Gesicht, als er daran zurückdachte. Die damalige Zeit, als er Victor noch um sich gehabt hatte, ihn zurechtstutzen konnte und stets von seiner guten Laune angesteckt wurde. Kurz räusperte er sich, ehe er ernst fortfuhr: „Und auch wenn er ein liebenswerter Mensch war, so hat er es dennoch geschafft, Ärger anzuziehen. Oder anders gesagt, er hat seine Partner nicht sehr gut gewählt.“
 

„Sprechen Sie jetzt von Mandy Larson?“ mischte sich Dean ein, da er das Gespräch auf ein bestimmtes Thema lenken wollte. Nämlich Sammy und wie er ihn wiederbekommen konnte.
 

„Unter anderem“, grollte Brad, als er zu Dean sah.
 

Er konnte nicht genau beschreiben, wieso er Zorn in sich spürte. Ob es einfach an der unguten Erinnerung zu dieser Frau lag oder… oder weil er den Blickkontakt zu dem Schwarzhaarigen abbrechen musste. Dann aber fasste er sich, während er die Frage seines Gegenübers beantwortete. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, immer wieder zu den Jüngeren Mann zu sehen, der ihn eigenartiger Weise anzog, wie das Licht die Motte.
 

„Ich habe meinem Bruder stets eine Freundin gegönnt und hoffte, dass er glücklich wurde, aber er war zu gutgläubig um das Schlechte zu sehen.“
 

„Mhm“, nickte Dean abwesend, da er ganz genau wusste, wie sich Brad fühlen musste. Sammy war dabei in vielen Dingen noch etwas naiv und kindlich, weshalb es ihm immer Spaß gemacht hatte, ihn damit aufziehen zu können. Etwas, dass er nicht missen wollte, was seinen Drang zu seiner geliebten Nervensäge nur noch verstärkte.
 

„Wahrscheinlich habe ich ihn selbst in den Tod getrieben“, sprach Brad weiter.
 

„Wieso dass?“ fragte Andy nach und biss leicht unbehagt in seine Unterlippe. Irgendwie empfand er Mitleid mit diesem großen Kerl, dem ein bedeutender Mensch genommen wurde. Zumal ihm seine Blick durch und durch gingen. Ebenso wie jetzt, als er erneut von dessen dunklen Smaragden angesehen wurde, die sein Blutdruck zum kochen brachte und seinen Herzschlag beschleunigte.
 

Und auch, wenn Brad gerade in unguten Erinnerungen schwelgte, konnte er nicht anders als zu schmunzeln. Denn wiedereinmal schafften es Andys Augen ihn zu bannen, während er fasziniert bemerkte, wie sich dessen Wangen rötlich verfärbten.
 

„Weil ich versucht habe, ihn zu beschützen“, erklärte ihm Brad. „Seine vorigen Freundinnen hatten bereits mit ihm gespielt, wodurch er immer angreifbarer und verletzlicher wurde. Das Problem war, dass er Mandy blind vertraute und mir nicht zuhören wollte, das sie es nur auf das Geld abgesehen hatte. Was auch der Grund war, wieso er mit ihr durchgebrannt war. Doch bereits an der Haustür hätte ich ihn aufhalten sollen“, sinnierte Brad.
 

„Was ist passiert?“ hinterfragte Andy.
 

„Sie haben geheiratet“, vermutete Dean. „Und zwar hier.“
 

„Oh“, stieß Andy betroffen aus und sah vorsichtig in Brads Gesicht. Er wollte nur ungern in alten und vor allem schmerzlichen Wunden stochern.
 

„Genau so war es“, bestätigte Brad.
 

„Sie haben Ihren Bruder geliebt, nicht?“ stellte Dean ruhig fest und konnte seinen Kummer verstehen. Er selbst hatte seinen Bruder oft in brenzlige Situationen geführt, wo er ihn fast verloren hätte. Allein die Vorstellung daran, ohne Sammy leben zu müssen, machte ihn schier verrückt und sein Herz verkrampfte sich schmerzhaft. Aber so weit ließ er es nicht kommen, er würde seine süße Nervensäge retten. Immer und immer wieder.
 

„Ich verstehe Sie nur zu gut“, sprach der Braunschopf weiter. „Sammy, mein Ehepartner und Bruder, liebe ich mehr, als mein eigenes Leben.“ Und er würde keine Minute zögern, selbst sein Leben zu geben, um den anderen selbst in Sicherheit zu wissen. „Ich tue alles um ihn zu beschützen und passe stets auf ihn auf, damit ihm nichts passiert. Genauso wie Sie es nie zulassen wollten, dass man ihrem Bruder wehtut. Bitte…“, sprach Dean eindringlicher und flehendlicher, „… begehen Sie nicht denselben Fehler, wie damals. Lassen Sie Sammy nicht für Ihre Rache leiden.“
 

„Rache?“ fragte Brad überrascht. „Ich wollte mich nie rächen, sondern… ich… mein Bruder bedeutet mit alles und ich habe alles getan, um ihn endlich glücklich zu sehen. Und Sammy ist ihr Bruder? Der Mann der bei Ihnen im Bett lag?“
 

„Ja das war er, meine kleine Nervensäge“, bestätigte Dean schmunzelnd.
 

„Hm, ich weiß genau, was Sie meinen“, erwiderte Brad, als er an Victor dachte. „Es tut mir Leid was passiert ist, aber ich habe das alles für Victor getan, verstehen Sie?“
 

„Ja, das tue ich“, bestätigte Dean ernst. „Denn auch ich liebe meinen Bruder und würde alles für ihn tun.“
 

„Das ist bei mir nicht anders. Und Victor hat es verdient Glücklich zu sein.“
 

„Sind Sie sich da sicher? Glauben Sie wirklich, ihr Bruder hätte es gewollt, dass unschuldige Menschen verschwinden? Dass er in seinem Wahnsinn sie womöglich verletzt?“
 

„Nein“, stritt Branden ab und schüttelte fassungslos den Kopf. „Er sollte doch endlich seine Liebe finden. Ich wollte ihn glücklich sehen und seinen Tod ungeschehen machen.“
 

„Aber das können Sie nicht“, bemerkte Dean ruhig. „Er hat seine Ruhe verdient, Brad. Seinen Frieden für die Ewigkeit. Geben Sie ihm das wonach er sich seit 31 Jahren sehnt.“
 

„Was meinen Sie?“
 

„Erlösung. Geben Sie ihm seinen Segen, damit er endlich Ruhe findet.“
 

Brad begegnete Deans funkelnden Augen und konnte in ihnen all die Gefühle lesen, die er selbst für seinen Bruder hegte. Und war das nicht endlich seine Chance, etwas richtig zu machen? Vielleicht konnte er dann doch noch ein Lächeln in Victors Gesicht sehen und dabei noch ein Geschwisterpaar wieder zusammenzuführen.
 

„Gut, kommen Sie mit, ich bringe Sie zu Ihrem Bruder“, gab Brad schließlich nach.
 

~~~ *** ~~~


 

„Aber das ist doch nicht möglich“, stammelte Sam verwirrt. Dabei starrte er ungläubig zu seinem Gegenüber, den er im Licht nun sehr gut sehen konnte. Vor ihm stand ein blondhaariger Mann, der ungefähr in Deans Alter war und gut einen halben Kopf größer. Doch viel eher blieb sein Blick an etwas haften, dass dessen Ringfinger zierte.
 

„Na, erkennst du unseren Ehering endlich wieder? Das Zeichen unserer Liebe und dein Versprechen, mich zu lieben?“ fragte ihn der Blondschopf und kam mit einem lauernden Gesichtsausdruck zu ihm.
 

Sam lief es bei der Stimme eiskalt über den Rücken, wobei er verkrampft seine Hände ballte. Er durfte keine Angst haben, nicht vor einem Verrückten, dafür hatte er bereits schon zu viel Schlimmes erlebt. Und dann war da noch sein Bruder, der ihn brauchte, da er sich nicht mit dem Computer auskannte und zudem noch jemanden brauchte, den er triezen konnte. Ein Gedanke, der Sam entschlossener werden ließ, als er den blauen Augen entgegenblickte.
 

„Ja, ich erkenne diesen Ehering und ich weiß auch noch, wem ich damit mein Ehegelöbnis gegeben habe. Und zwar meinem Bruder, Dean Winchester, den einzigen Mann den ich je lieben werde.“
 

Je weiter Sam sprach, umso mehr veränderte sich das liebevolle Gesicht seines Gegenübers zu einer bösen Maske. Seine Augen zeigten wilde Leidenschaft und zugleich tiefe Eifersucht, sobald Deans Name fiel.
 

„Wieso tust du das, Darling? Nicht mal einen Tag kannst du mir treu bleiben. Willst du mich damit quälen, indem du mir immer wieder etwas von einem anderen Mann vorschwärmst?“ fragte der Blondschopf gereizt, während sich seine Gesichtszüge immer mehr verhärteten. Er kam auf sein Opfer zu, welches ihn nicht ängstlich und ergeben ansah. Stattdessen sahen ihn die bräunlichen Augen des Jüngeren kampfeslustig an, was der Blondschopf nicht verstand. Kopfschüttelnd setzte er sich zu Sam auf das Bett und fragte ihn: „Warum? Ich verstehe es nicht, Darling. Wieso tust du das? Wieso liebst du mich nicht?“
 

„Weil ich Sie nicht kenne“, erklärte ihm Sam ruhig.
 

„Natürlich tust du das“, bestritt sein Gegenüber. „Erinnerst du dich nicht mehr, Darling?“
 

Er streckte seine Hand aus, während er sich dem anderen Mann näherte. Sanft legte er die Hand auf die weiche Haut seines Geliebten, während er in den schokobraunen Augen vor sich versank. Er wusste noch, wie viel Vertrauen und Liebe in ihnen gelegen hatten. Ein Ausdruck, der sich über Nacht verändert hatte und nun ahnungslos wirkten. Etwas, das er nicht verstand, ebenso wenig, wieso seine Liebe nicht erwidert wurde.
 

„Ich verstehe es nicht“, wiederholte er, während er noch näher aufrückte.
 

Dabei ließ er seinen Blick von den faszinierenden Augen vor sich wandern und fixierte nun die halb geöffneten Lippen des Jüngeren. Spielte er nur mit ihm? Forderte ihn sein Liebster nur dazu auf, dass er über ihn herfiel und seinen süßen Mund plünderte? Denn wie sehr er es auch versuchte, er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der andere ihn jemanden vorziehen könnte.
 

„Spielst du nur mit mir?“ wisperte er leise, während er die kurze Distanz zu Sams Lippen überbrückte.
 

„Nein“, antwortete dieser und rettete sich von den fremden Lippen, indem er seinen Kopf etwas nach hinten auswich. Dabei versuchte er nicht zu ruckartig oder gar ablehnend zu wirken, um seinen Gegenüber zu provozieren und wieder wütend zu machen. Er wollte ihm lediglich zeigen, dass er zurzeit nicht dasselbe verspürte, während er sich überlegte, wie er sich aus seiner Position retten konnte.
 

„Gut, denn das hatte ich auch nicht erwartet“, stimmte ihm der blauäugige zu.
 

Stattdessen ließ er seine Hand von Sams Wange zu dessen Kinn wandern, ehe er dieses bestimmend zu sich drehte. Wie es aussah, hatte sein Liebster keine Lust, um ihm die gewünschte Aufmerksamkeit zu geben, die er haben wollte. Aber er brauchte einen Beweis seiner Liebe... eine kleine Bestätigung... die er sich durch den Kuss holen wollte und...
 

... ein dumpfer Laut ließ ihn innehalten.
 

„Sammy!“ rief eine aufgebrachte Stimme nach seinem Bruder.
 

Der ihn sehr gut gehört hatte und erleichtert lächelte, als er Dean an der Tür sah. Ein kurzer Blick genügte, damit Dean ihn fand und mit einem Knurren sich in Bewegung setzte. Wie es aussah, kam er gerade noch Recht oder... und dieser Gedanke behagte ihn nicht wirklich... hatte er dieses traute Paar bei etwas gestört?
 

„Bestimmt nicht“, murmelte Dean wütend, als er zu Sammy ans Bett trat und den anderen Mann wütend anfunkelte. Niemand durfte sich einfach an seinen Bruder ranmachen, dass stand einzig und allein ihm zu. „Lass meinen Ehemann in Ruhe“, verlanget der Braunschopf betont streng.
 

„Zu spät“, meinte sein Gegenüber spöttisch und stellte sich beschützend vor Sammy. „Denn wie du siehst, haben wir bereits geheiratet. Demzufolge ist er mein.“
 

„Du irrst dich, Bruder“, mischte sich eine weitere Stimme mit ein. Kurz darauf betrat Brad den Raum, dicht gefolgt von Andy, der nicht alleine zurückbleiben wollte. „Hörst du Victor, Sam ist nicht dein Ehemann, er gehört zu Dean“, sprach Brad auf seinen älteren Bruder ein und lenkte seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich.
 

Diese Zeit nutzte Sam, um zu Dean zu gehen, der ihn gleich in eine besitzergreifende Umarmung zog. So wie immer, dachte Sam ironisch, weil sein Bruder den Hang dazu besaß, ihn fest an sich zu pressen, sobald er ihn gerettet hatte. Eine Eigenschaft, die er ebenfalls an seinem Bruder liebte... waren es die einzigen Momente, wo er sich Dean körperlich nähern konnte, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
 

„Was redest du da? Ich verstehe dass nicht?“ erwiderte Victor kopfschüttelnd und sah zwischen seinem Bruder und seinem Liebsten... der sich in den Armen eines anderen Mannes befand... hin und her. „Warum?“ wandte er sich nun an Sam. „Wieso liebst du mich nicht? Was... was hat das alles zu bedeuten?“
 

„Hör zu, Bruder, bitte hör mir zu“, begann Brad langsam auf den Jüngeren einzureden und sorgte dafür, dass ihn dessen kobaltblaue Augen wieder ansahen. „Ich habe viele Fehler gemacht und einige die ich nicht mehr rückgängig machen kann.“
 

Er hatte weder die Kraft besessen, seinen Bruder vor dem Tod zu bewahren, noch hatte er den Mut gehabt, ihn gehen zu lassen und stattdessen mit den entführten Ehepartnern an sich gebunden. Denn bisher hatte sich Brad nicht damit abgefunden, dass Victor tot war. Dass ihn sein großer Bruder verlassen hatte, was ihm mehr Angst bescherte, als die Vorstellung, etwas Unrechtes zu tun, indem er frisch vermählte Paare trennte.
 

„Ich hätte dir gerne das gegeben, was du dir jemals gewünscht hattest“, fuhr Brad mit sanfter Stimme fort. „Ich habe alles getan, damit du mich nicht alleine lässt. Dafür habe ich dir immer jemanden hierher gebracht, in dem du den Menschen wiedererkannt hast, den du aus tiefsten Herzen liebtest.“
 

„Bis sie in ihrem Unverständnis in Rage verfielen“, fügte Dean noch an. „Im übrigen, wenn Sie sich ihren Ringfinger genau ansehen, werden Sie feststellen, dass Sie nicht denselben Ring tragen, wie ihn Sammy und ich haben.“
 

Verwirrt hatte Victor versucht, den Erzählungen seines Bruders nachzukommen. Doch versperrte sich etwas in ihm, um diese Geschichte ganz zu glauben. Dennoch blickte er auf seinen Finger und musste feststellen, dass er einen einfachen Silberring trug, der nicht dieselben Muster wie Sams Ring aufwies.
 

„Wie kann das sein?“ wunderte sich Victor. „Das sah bis eben noch ganz anders aus.“
 

„Das war nur Wunschdenken“, erklärte ihm Sam milde. „Sie gingen so fest davon aus, dass wir zusammengehören, dass sie sich ihre eigene Realität geschaffen hatten.“
 

„Aber die wahre Wirklichkeit ist die, dass Sie vor 21 Jahren von ihrer Liebe betrogen worden sind“, fügte Dean noch erklärend an. „Denn Mandy hat Ihnen in der Hochzeitsnacht den Tod gebracht, und Sie konnten Ihr Ableben nicht akzeptieren. Sie verstanden nicht, wieso Sie hintergangen und nicht geliebt wurden.“
 

„Ist das wahr Brad?“ fragte Victor seinen Bruder. Er spürte, dass diese Männer die Wahrheit sagten und doch weigerte er sich, diese zu sehen.
 

„Ja“, brachte der Ältere heraus und sah ihn entschuldigend an.
 

„Wieso dann das alles?“ hakte Victor nach.
 

„Weil ich dich nicht gehen lassen wollte... nicht konnte. Erst hatte ich einen Anruf bekommen, dass man dich hier beerdigt hatte, woraufhin ich dich besuchen kam, während ich mit meinen Gefühlen kämpfte. Doch an deinem Grab habe ich deine Präsenz gespürt und wusste, dass du noch da warst. Daher habe ich alles getan, um dich nicht vollkommen zu verlieren, denn die Vorstellung dich zweimal im Stich gelassen zu haben war schrecklich.“
 

„Aber das hast du nicht“, beteuerte Victor. „Du hast seit jeher alles für mich getan, Brad und dafür danke ich dir. Sam...“, damit wandte er sich an den jüngeren Winchester, „... es tut mir Leid, wenn ich zu schroff war und dich zu sehr bedrängt habe. Ich wünsche dir mit deinem Partner viel Glück.“
 

„Danke“, erwiderte Sam gerührt. „Ich hoffe du findest deinen Weg.“
 

„Ja, das hoffe ich auch“, bestätigte ihm Victor, ehe er sich an Brad wandte. „Auf wiedersehen, little Boy, ich hab dich Lieb.“
 

„Ich dich auch Vic“, beteuerte der Jüngere und sah mit an, wie nach langer Zeit, ein ehrliches Lächeln in dem Gesicht seines Gegenübers erschien. Voller Wärme und Zärtlichkeit, dass es ihn fast überwältigte.
 

Kurz darauf erfüllte ein gleißend helles Licht das Zimmer, dass von Victors Gestalt ausging. Es wurde immer greller, bis sich die Anwesenden ihre Augen mit vorgehaltenen Händen schützen mussten, ehe das Schauspiel abrupt abbrach. Langsam ließen sie ihre Arme sinken, während sie im normal beleuchteten Raum standen.
 

„Vorbei, jetzt ist es wirklich aus“, murmelte Brad vor sich hin, während er sich seufzend von der Stelle abwand, wo er zuvor noch seinen Bruder gesehen hatte.
 

Das Nächste was er sah war Andy, der es wieder einmal schaffte, ihn zu berühren. Trotz seiner jahrelangen Sorge und Trauer um seinen geliebten Bruder, keimten in ihm nun neue Gefühle auf. Viel Stärker und Intensiver, als er es bisher für Victor empfunden hatte und wie er es selbst nie gefühlt hatte.
 

Davon merkte Andy nichts, da er bis eben gebannt auf die unwirklichen Szene... wo die Erscheinung des Mannes einfach verblasste, bis er plötzlich ganz verschwanden war... gestarrt hatte. Etwas verunsichert blickte er zu den Winchestern und fragte sie: „Könnte mir mal einer das erklären?“
 

„Das, Andy, war Victors verstorbener Geist gewesen. Nun hat er endlich seinen Frieden gefunden“, erklärte ihm Sam, ehe er das Thema wechselte. „Aber mal was anderes, wie habt ihr mich überhaupt gefunden?“
 

„Nun ja, nachdem wir im Hotel mit der Suche angefangen hatten, sind wir zum Pfarrer gegangen“, begann Andy zu erzählen und spielte wieder einmal nervös mit dem Saum seiner Jacke. Eine dumme Angewohnheit, die er längst nicht mehr ablegen konnte.
 

„Da hast du einiges verpasst, Dude“, fuhr Dean grinsend fort zu erzählen. „Er hatte uns Kekse angeboten, die haben verdammt lecker geschmeckt, die waren nicht so staub trocken wie bei Bobby.“
 

„Aber er hatte uns doch gar nichts zu Essen angeboten“, warf Andy zaghaft ein.
 

„Weil wir es auch vorher abgelehnt hatten“, meinte Dean schlicht.
 

„Natürlich“, stimmte ihm auch Sam zu. Dabei zog er skeptisch eine Augenbraue hoch, während er seine Arme verschränkte, da er dem anderen kein Wort glaubte. „Und was ist nun wirklich passiert?“
 

„Wie gesagt, wir sind zu dem Pfarrer gegangen“, begann Dean die Erzählung von neuem. „Er hat uns alles zu den Vorkommnissen hier erzählt und wann das alles begonnen hatte.“
 

„Was führt Sie zu mir? Hatten Sie gestern die falsche Braut vor dem Altar?“ fragte Oldmann ruhig nach, als er interessiert zu Andy sah und diesen musterte.
 

„Äh nein, ich bin nur ein Freund“, stellte Andy richtig. Die Aussage dass die beiden Brüder geheiratet hatten, ließ ihn amüsiert die Mundwinkel heben. Bereits bei ihrer ersten Begegnung war für ihn klar gewesen, dass sie füreinander bestimmt waren.
 

„Es geht um mehr, als um den gestrigen Abend“, fing Dean ungewohnt ernst an zu erklären. „Wissen sie Pater, Sam ist verschwunden und ich möchte ihn wieder haben. Im Hotel hatte man mir bereits einige Gerüchte erzählt und mir wurde gesagt, dass sie mir vielleicht ein paar hilfreiche Antworten geben können.“
 

„Sicher, wenn es Ihnen weiterhilft“, stimmte Oldmann zu.
 

Erleichtert atmete Dean bei dieser Antwort auf, da sein Gegenüber ihm bereitwillig helfen wollte. Und das Beste war, er musste sich diesmal keine fadenscheinige Lüge einfallen lassen und unnötig Zeit verschwenden, statt gleich der Sache auf den Grund zu gehen. Und auch wenn er einen Ausweis mit hätte, der ihn als Danny Morrison, von der Natur und Umweltschutzbehörde auswies, schüttelte Dean diesen Gedanken ab. Es würde nur noch mehr Fragen aufwirbeln, als es Dean lieb war. Er wollte lediglich einen Hinweis haben, der ihn zu seiner süßen Nervensäge führte.
 

„Können Sie uns etwas zu den vermissten Ehepartnern sagen? Sie haben sich jährlich etwa um dieselbe Zeit trauen lassen und dann im Hotel übernachtet. Nur…“, Deans Stimme wurde leicht belegt und rau, als die frische Erinnerung ihn wieder einholte, „… nur, um dann am nächsten morgen alleine aufzuwachen. Pater, bitte, wenn Sie irgendetwas dazu wissen, dann sagen Sie es uns.“
 

„Sind Sie sich sicher, dass sie die Geschichte dazu hören möchten?“ fragte Oldmann. Er saß auf einmal mit hängenden Schultern und erschöpftem Gesichtsausdruck vor ihnen. Dadurch und mit seiner Verbitterung, sah er gleich zehn Jahre älter aus.
 

„Wir sind uns absolut sicher“, versicherte ihm Dean. Andy nickte nur stumm und sah gebannt zum Pfarrer.
 

Nickend und mit matter Stimme fing Oldmann seufzend zu erzählen an: „Also schön, es muss jetzt 21 Jahre her sein. Es war 1988 als das Unglück anfing.“
 

„Warten Sie, haben Sie 21 Jahre gesagt? Müsste es dann nicht 1985 passiert sein?“ warf Dean ein.
 

„Richtig, so war es auch. Das war der Zeitpunkt, wo es das erste Mal begonnen hatte. Damals war hier noch alles friedlich und ich kann mich erinnern, dass am späten Abend ein Pärchen an meine Tür geklopft hatte, so wie Sie letzte Nacht. Sie waren frisch verliebt und hatten vor, schnell zu heiraten, ehe sie ins Hotel zurückkehren wollten.“ Erneut seufzte Oldmann und schüttelte nur bedrückt seinen Kopf. „Sie hätten gleich weiterfahren sollen, dann wäre ihnen dieses Unglück nie passiert.“
 

„Was ist geschehen?“ fragte Dean nach.
 

„Am nächsten morgen fand man die Leiche von dem Bräutigam, während seine Frau verschwunden blieb. Ich erinnere mich Gerüchte gehört zu haben, dass ein verwunderter Ausdruck in seinen Augen lag, doch niemand konnte sich erklären wieso. „
 

Dean hörte den Worten des Pfarrers aufmerksam zu, während Andy innerlich mit dem Verstorben Mann litt. Er hatte schon seit jeher eine sensible Ader gehabt. Wenn es um Schmerz und Tod ging, kannte er dieses Gefühl nur zu gut, weshalb er gerne weggehört hätte, doch er war jetzt zu neugierig, wie es nun weiterging.
 

„Dieser Mord war seit langem das einzig wirkliche Verbrechen hier“, fuhr Oldmann fort zu erzählen. „Drei Jahre lang hatten wir Ruhe, ehe plötzlich die unglückliche Serie der verschwundenen Ehepartner begann.“
 

„Und man hat weder die vermissten Personen gefunden, noch ihre Leichen?“ fragte Dean nach.
 

„Nein, man fand nicht die geringsten Anzeichen dafür. Was wahrscheinlich auch der Grund ist, dass man seit einigen Jahren die Suche nach ihnen aufgibt, da man kein Lebenszeichen von ihnen gehört hat. Die Stadt unternimmt auch nichts mehr, da sie dieses eine Opfer im Jahr als zu geringfügig einstufen… weil meistens nur Fremde geholt werden, wie bei Ihnen… dass sich niemand wirklichen weiter damit beschäftigen will.“
 

Typisch, dachte sich Dean, auf die Polizei war schon lange kein Verlass mehr. Darum suchte er gar nicht erst ihre Hilfe. Zudem hielt ihn die Tatsache ab, dass er durch einige unglückliche Zufälle und Missgeschicke nicht gut auf die Gesetzeshütern zu sprechen war.
 

„Können Sie sich vielleicht noch an Namen erinnern? Ich meine speziell die, von dem verheirateten Paar, das sie vor 21 Jahren vermählten.“
 

„Natürlich erinnere ich mich“, nickte Oldmann bitter. „Diese Nacht werde ich nie vergessen, genauso wenig wie ihre Namen. Victor Andrews und Mandy Larson.“
 

„Wissen Sie zufällig, ob sie Verwandte hatten, die man heute noch erreichen könnte? Und wohin er überführt oder begraben wurde?“
 

„Ähm leider kann ich Ihnen zu der Verwandtschaft nicht viel Auskunft geben. Ich weiß nur, dass man Hudson auf dem Friedhof, hier in der Nähe, beerdigt hatte.“
 

„Wirklich? Ist er öffentlich zugänglich?“ fragte Dean nach. Obwohl er sich selbst nie an die wirklichen Öffnungszeiten hielt, um mit seinem Bruder die geweihte Erde zu betreten und Leichen auszubuddeln. Doch heute galten andere Regeln, da Andy bei ihm war und er ihn nicht zusätzlich in Gefahr bringen wollte, indem er ihn zu nächtlichen Friedhofsbesuchen mitnahm.
 

„Ja, ist er. Im Übrigen können Sie ihn gar nicht verfehlen, er befindet sich gleich hinter der Kirche“, erklärte ihm Oldmann.
 

„Wirklich? Haben Sie vielen Dank Pater, Sie haben mir wirklich sehr weitergeholfen“, sprach Dean zu ihm, als er sich erhob.
 

Dann verabschiedete er sich von dem älteren Mann, ehe er die Kirche verließ. Gefolgt von Andy. Der Telepath hatte allerdings keine Ahnung, wie es nun weitergehen und ob dieses Gespräch geholfen hat, Sam zu finden? Eine Frage, die der Braunschopf sich selbst schon längst beantwortet hatte, da er zielstrebig seine Schritte um die Kirche führte. Dafür mussten sie einen schmalen Pfad nehmen, der auf ein anderes Grundstück führte oder genauer gesagt zum Friedhof…
 

„… wo wir dann Brad begegnet sind, der uns zu dir geführt hat“, beendete Dean seine Ausführung. „Er war es auch, der dich hierher verschleppt hatte, damit sein Bruder eine neue Freundin bekam.“
 

„Dean“, meinte Sam streng, da es jetzt kein Zeitpunkt war, um Witze zu reißen. „Ich bin ein Mann.“
 

„Tja, aber das störte Victor nicht, dich anzugraben, oder?“ konterte Dean und musste bei dieser Szene… die er immer noch vor Augen sah… eifersüchtig schnauben.
 

„Nein“, stimmte ihm Sam langsam zu und sah fasziniert in Deans funkelnde Smaragde. Wie sehr er ihn und seine unverbesserliche Art vermisst hatte. „Es ist schön zu wissen, dass du dir sorgen um mich gemacht hast, Dude, aber wir sollten es jetzt beenden.“
 

„Was denn, Schatz?“ wollte Dean gespielt unschuldig wissen.
 

„Komm schon Dean, hören wir auf mit der Farce“, bat Sam mit einem bitteren Nachgeschmack in seinem Mund. „Ich meine, dass wir die Ringe ablegen und…“
 

„Halt mal“, stoppte ihn Dean und sah ernst er zu seinem süßen Bruder. Langsam begann er auf diesen zuzugehen. „Du hast mir ewige Treue geschworen.“
 

„Ja, aber…“, setzte Sam an.
 

„Dass du mich ewig lieben wirst“, fügte Dean ermahnend hinzu und überbrückte dabei die letzten Schritte zu seinem Bruder.
 

„Dean, du weißt genau, weshal…“
 

„Bis das der Tod uns scheidet“, erinnerte ihn Dean und drängte den anderen nah an einen Schrank, der hinter ihnen stand.
 

Gebannt starrte Andy derweil auf die Szene und wartete gespannt auf das, was der ältere Winchester wohl vorhatte. Ihm waren nicht die Blicke entgangen, wie sich die beiden Brüder ansahen, was sich in ihrem Auftreten völlig wiedersprach. Helfend und eindringlich zugleich, meinte Andy: „Ach Leute, nun seid doch mal ehrlich zueinander.“
 

Augenblicklich herrschte Ruhe zwischen den beiden Winchestern und lenkten gezielt ihre Aufmerksamkeit auf den jeweils anderen. Grüne Augen sahen liebevoll in bräunliche, während diese ihn abschätzig musterten. Immerhin wusste Sam, dass er gegen Andys Worte immun war. Doch wie sah das mit Dean aus? Nahm er sie ernst und befolgte sie? Oder wartete er nur auf solch eine Gelegenheit, um ihn damit aufzuziehen?
 

Aber selbst wenn Dean ihm die Worte sagen würde, die er gerne von ihm hören wollte, so war es nicht gesagt, dass er nach der Wirkung von Andys Bann noch dazu stand. Er könnte alles mit seiner lässigen Art abweisen und sich stattdessen einer Frau widmen.
 

„Ist gut Andy. Es war ein netter Versuch, aber es wird nicht klappen“, kam Sam seinem Bruder zuvor, um jegliche Peinlichkeit und Schmerz zu verhindern. Er wollte sich keine Hoffnungen machen, wenn es dafür keine Garantie gab, dass seine Gefühle ebenso erwidert wurden, wie er es sich wünschte.
 

„Was denn?“ wollte der Telepath wissen.
 

„Deine Kräfte, sie funktionieren nicht bei uns“, erklärte ihm Sam. Obwohl er zögerlich einen Blick zu seinem Bruder warf und ihn musterte.
 

„Wer sagt denn, dass ich das bei Euch gemacht habe? Ich habe Euch lediglich darum gebeten, ein wenig ehrlicher zueinander zu sein“, erklärte ihm Andy schulterzuckend, ehe er sich an den älteren Winchester wandte: „Nicht wahr Dean? Wir wollen doch keine Geheimnisse voreinander haben, oder?“
 

„Andy“, stöhnte Sam hilflos aus, „wir haben keine Geheimnisse voreinander.“ Besorgt ließ er seinen Blick zu seinem Bruder wandern. Hoffentlich hatte die Gehirnwäsche von dem jüngeren Mann nicht funktioniert und beeinflusste ihn nun.
 

„Das stimmt nicht ganz“, mischte sich nun Dean mit ein. „Hör zu Sammy, ich liebe dich seit dem Tag deiner Geburt und ich... ich habe so lange darauf gewartet und gehofft diese Worte mal aus deinem Mund zu hören. Letzte Nacht war es endlich so weit gewesen und ich möchte nicht, dass wir unsere gemeinsame Hochzeit einfach als etwas Gewöhnliches abtun. Dafür war es etwas zu Besonderes.“
 

„Was?“ Sam riss überrascht seine Augen auf. Bis vor kurzem dachte er noch, sein Gegenüber wollte ihn auf den Arm nehmen. Doch langsam bröckelte dieser Gedanke ab und er begann zu hoffen, dass sein Bruder seine Aussage ernst meine. Das würde zumindest sein Starrhalsigkeit erklären und der verlangende Blick in Deans Augen.
 

„Hast du es denn nicht bemerkt?“ fragte Dean schmunzelnd. Auf den rötlich werdenden Wangen seiner kleinen Nervensäge, verstärkte sich sein Lächeln. „Ich habe schon immer mehr in dir gesehen, Dude und das bereits seit deiner Geburt. Und was ich zu unserer Hochzeit gesagt habe, habe ich alles ernst gemeint. Ich möchte immer bei dir sein, bis das der Tod uns scheidet. Weil ich dich Liebe.“ Vorsichtig hielt Dean den Blick zu seinem Bruder, als er hoffnungsvoll sprach: „Sammy?“
 

„Dean“, erwiderte der jüngere Braunschopf und sah mit einem schüchternen Lächeln auf.
 

„Andy“, mischte sich der Telepath mit ein, der auch etwas sagen wollte. Lachend kratzte er sich halb verlegen, halb fasziniert über seinen Haarschopf. Gebannt betrachteten dabei seine Augen die beiden Winchester und wie sie immer noch Arm in Arm beieinander standen. Wie es aussah, gab es noch einiges, was sie sich zu sagen hatten. „Ähm, ich denke, wir werden euch mal alleine lassen“, meinte er vorsichtig, schnappte sich Brads Arm und verschwand mit diesem ins untere Geschoss.
 

Seit der Abwesenheit von Victor hatte er sich den Kopf darum zerbrochen, was Richtig und was Falsch war. Bis er eine Entscheidung gefällt hatte. Darum blieb er unvermittelt stehen und sah mit einem warmen Lächeln zu dem jungen Telepathen.
 

„Was ist los?“ wollte Andy wissen und fing nervös an, mit seinen Fingern zu spielen. Was auch Brad bemerkte, der nun seine Hände ausstreckte und sie mit den Händen seine Gegenübers verhakte. Er wollte ihm seine Unsicherheit und Unbehagen nehmen und er hoffte, dass er diesmal keinen Fehler mehr machte.
 

„Hast du jetzt Zeit? Ich würde gerne etwas mit dir Unternehmen“, meinte Brad und sah abwartend auf den jüngeren Mann. Dabei wartete er geduldig... wenn auch sehnsüchtig... darauf in dessen Augen sehen und seiner magischen Stimme lauschen zu können. Sein Gegenüber hatte ihn seit ihrer ersten Begegnung berührt und ließ ihn seither nicht mehr los. Sei es mit seinen Gedanken, mit seinem Herzen oder auch mit seinem Verlangen, das nur Andy galt.
 

„O- okay“, stimmte ihm Andy zu und war froh, nicht alleine zu sein. Nachdem sich die beiden Winchester wieder hatten, fühlte er sich wie das fünfte Rad am Wagen. Daher bot ihm Brad eine willkommene Abwechslung, die er nur zu gerne annahm und wer wusste schon, was sich daraus entwickelte?
 

Derweil nutzte Dean ihre Zweisamkeit aus, indem er sich zu den bebenden Lippen Sammys vorbeugte und mit seinen eigenen verschloss. Nach seinem Geschmack hatte er eh schon zu viele… und emotionale… Bekenntnisse von sich preisgegeben. Und so sehr er den anderen Mann vor sich liebte, war es ihm immer noch unangenehm, seine Gefühle offen darzulegen. Deshalb wollte er jetzt festhalten, was er für den Jüngeren empfand, weil er später nur noch Taten zeigen wollte, statt großer Worte.
 

Diesmal küsste er seine geliebte Nervensäge und Ehemann voller Zärtlichkeit und Hingabe, die er sich vorher nicht genommen hatte. Weder bei der Hochzeit, noch in seinem bisherigen Leben, wo er dem Jüngeren jeweils einen seichten Kuss auf die Wange platziert hatte. Besonders als Sammy noch klein war und in die Hosen gemacht hatte, wodurch sich Dean nicht ganz so vorkam, als würde er etwas verbotenes tun.
 

Und wie es aussah, gefiel es seinem geliebten Bruder auch, dass er an dessen leicht zitternden Lippen saugte, bevor er mit seiner Zunge nach Einlass bettelte. Etwas, das Sammy mit seinen süßen Hundeaugen zuließ, während sich seine blassen Wangen rötlich verfärbten. Dean konnte nicht anders, als kurzzeitig von seinem süßen Schatz abzulassen und ihm leise zuzuhauchen: „Du wirst ja genauso verlegen, wie eine Frau. Aber dafür liebe ich dich nur umso mehr, weil du mein geliebter Bruder bist. Mein Sammy.“
 

„Dean, sei doch einmal ernst, obwohl ich mich genau in diesen nicht ernsten Typen verliebt habe. Denn ich Liebe dich so, wie du bist Dean“, gestand Sam lächelnd. Auf die dumme Bemerkung von dem anderen Winchester fügte er noch mahnend an: „Jerk.“
 

„Bitch“, erwiderte Dean grinsend und umschlang den trainierten Körper seiner geliebten Nervensäge, zog ihn noch näher an sich.
 

Dann verschloss er die Lippen seines Bruders erneut mit seinen eigenen und ließ mit kindlicher Neugier seine Zunge in die fremde Mundhöhle des anderen fahren. Was Sammy aufkeuchen ließ, als er sich willenlos von Dean leiten ließ, der ihn spielerisch mit seiner Zunge zu einem kleinen Duell aufforderte. Und wie bei seiner Jagd, würde er nicht unterliegen, dass würde sein geliebter Schatz auch noch mitbekommen. Höchst wahrscheinlich schon heute Abend, wo er sehr auf sein Recht bestehen würde, den vergessenen Teil von ihrer Hochzeitsnacht aufzuholen.
 

„Denn du bist der einzige für mich“, nuschelte Dean in den Kuss, ehe er Sammy die gewünschte Aufmerksamkeit schenkte und ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte.
 

The End



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Azazel_Il_Teatrino
2009-01-16T22:49:27+00:00 16.01.2009 23:49
sehr schön... ende gut, alles gut... da haben sie sich wieder... *freu* *hibbel* und so schön und doch so kitschig...xD aber das sind liebesgeständnisse ja immer, wobei dean und sam es schaffen, sie dann wieder zum schmelzen klingen zu lassen...>>°
aber das miz andy ist zwar cool, aber eins wundert mich... hatte er nich gesagt, er ist sechs jahre jünger als sein bruder... und der schon seit mehr als zwanzig jahren tod? da hat sich andy aber nen älteren freund gesucht...xD nich das ich was dagegen hätte...*smile* ich war mit erst verwirrt..^^
aber klasse geschrieben... und ich bin wieder sofort dabei, wenn es was neues von dir zum lesen und schmachten gibt...*grins*

glg
mei^^
Von: abgemeldet
2009-01-15T17:05:55+00:00 15.01.2009 18:05
hey... also erst mal tschuldige, dass ich das ich so spät erst meinen senf zu diesem wundervollen kapi abgebe... hoffe du bist nich böse *blinzel*
na ja alll~so... dann fang ich mal an *nicht vorhandene brille zurechtrück*... das war ja so süüüß also ehrlich jetzt ich hatte beim lesen, so ziemlich die ganze zeit, ein fettes grinsen im gesicht
aha bahnt sich da wohl etwas zwischen andy und diesem brad an? schön, dass andy nicht leer ausgeht... immerhin hat er schon ziemlich viel dazu beigetragen, dass dean seinen sammy wieder hat ne?
aber ich muss sagen, dass ich mich am anfang doch ziemlich erschrocken habe als du meintest, dass uns das kapi vielleicht nicht gefallen könnte... also ich hatte da schon vor augen, dass vielleicht jemand stirbt aber zum glück ist das nicht eingetreten
dean ist ja genau zur rechten zeit bei sammy und vic aufgekreuzt und dann muss er auch noch mit ansehen wie sich jemand anderes noch dazu ein mann und ein geist an seinen sammy vergreifen will... armer dean
aber das ende ist so wie ich es mir vorgestellt hatte... halt schöner fluff ne und sie haben sich ihre liebe gestanden... wundervoll das haste echt super hinbekommen sehr schöner abschluss für diese ff... wobei ein bisschen schade finde ich’s schon, dass die story jetzt schon zu ende ist ne
ach ja und der pfarrer war doch nett... ja ich gebs zu ich war zu skeptisch
na ja jedenfalls vielen dank für dieses tolle ff... hast mir damit manch langweiligen tag versüßt
ach so falls du mal wieder was schreibst könntest du mich dann vielleicht wieder per ens benachrichtigen?
jetzt ist aber wirklich schluss
cucu das chie-chan

Von:  Silaya-Hien
2009-01-15T13:06:52+00:00 15.01.2009 14:06
Soooo süß ^^
Jaja, dieser unernste Dean, wie könnte man den nicht lieben? und vor lauter sehnsucht zerfliesen?
Und dann noch dieser schüchterne Sammy, hach einfach zum verlieben.
Andy ja der liebe gute Andy, der is doch nur süß!
Aber Dean tut mir i-wie leid,ich mein der liebt Sammy seit seiner Geburt? und wenn das schon immer diese Art von lieben war, das hat der ganzschöne Ausdauer, nich mal so schnell über Sammy herzufallen wenn der aus der Dusche kommt =P
Das Kap war wie immer super spannend, die Story hat mir sehr gut gefallen und man konnte echt mit fiebern, ich freu mich wens mal wieder was neues von dir gibt
LG
Silaya
Von:  yuna_16
2009-01-14T17:13:55+00:00 14.01.2009 18:13
oh man xD
ich hatte echt schon angst, weil du gemeint hast, dass es sein kann, dass das kap nicht nach unsern vorstellungen ist.
ich hatte horroszenarien vor meinen augen, dass sie die hochzeit annulieren lassen, oder dass sie sich nicht wirklich näher kommen, oder dass es KEINEN kuss gibt ^^
aber ich hab mich ja gott sei dank getäuscht und finde das kap wirklich wirklich großartig, vor allem weil es meine erwartungen und vorstellungen noch übertroffen hat *g*
echt suuuuuuper deine story, hat mir wirklich wirklich gut gefallen.
schade, dass es schon vorbei ist, aber ich hoffe, du schreibst mal wieder was!
Liebe Grüße,
yuna
Von:  Lance
2009-01-14T13:37:38+00:00 14.01.2009 14:37
Garry Oldmann, daher kam der namexD Das Wurmte mich schon die ganze Zeit.. woher ich den namen kennex"D *gerade HP5 Guckt* ach ja~
Aber schalde das es jetzt schon zuende ist>.>
Aber Andy war so.. Süß..zum Knuddeln~ Waii *ihn abschmusst*
Und ich bin einfach begesitert, auch wenns so schnell gingxD Aber ich gehe mal davon aus das die Frau am Anfang Mandy war..?! Oder doch wer anders..?
*grübelt*
Aber das sich da was zwischen Andy und Vic entwickelt.. das spür ich sicher^_^
Aber endlich haben sich Sam udn Dean wieder *erleichtert ist*
ich freu mich schon wenn es etwas neues von dir gibt;D
*knuddel*
HDL, S_D
Von: abgemeldet
2009-01-14T12:20:24+00:00 14.01.2009 13:20
erste *hüpf* so und jetzt les ich erst mal das kapi


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