Zum Inhalt der Seite

Nightmare before X-Mas!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nightmare before X-Mas!

Für: knoedelchen

Pairing: Ray*Tala(?)

Namen: englische Variante

Aktion: Winterwichteln im „Beyblade Fanfiction-Zirkel“ 2008
 

Ich hoffe ich habe es einigermaßen hinbekommen und es gefällt dir und natürlich auch allen Anderen, die das lesen wollen!
 

Euch allen viel Spaß!
 

=====================
 

Nightmare before X-Mas!
 

~ * ???’s PoV * ~
 

Letztes Jahr habe ich mir gedacht: »Warum tust du das? – Warum gerade er?«

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich dein Verhalten absolut nicht begreifen konnte, aber vielleicht wollte ich es auch nicht.

Trotzdem musste ich gezwungenermaßen gute Miene zu bösen Spiel machen, denn irgendwie schien es keinen der Anderen zu interessieren, was sich da direkt vor ihren Augen abspielte.

Sie nahmen es als gegeben hin, freuten sich sogar teilweise und vielleicht hätte ich das auch tun sollen.

Der Haken an der Sache war, dass ich es nicht konnte.

Denn es als gegeben hinzunehmen, hätte in meinen Augen bedeutet, dass du mir egal warst.

Dem war aber nicht so...

Egal warst du mir ganz sicher nicht, denn wir kannten uns schließlich schon von Kindesbeinen an und du warst für mich immer wie eine Schwester gewesen.

Jetzt, da es darum gegangen war, dich als meine kleine Schwester zu beschützen, hatte ich versagt.

Und auf den Gedanken, dass ich kein Recht hatte, dir in deine Angelegenheiten reinzureden, kam ich erst gar nicht. Ich dachte daran, wie ich reagiert hatte und nicht daran, dass du vielleicht eine ganz andere Meinung zu dem Thema hattest.

Dennoch brachte die Grübelei, die mich immer wieder zu ein und demselben, deiner Entscheidung ablehnend gegenüberstehenden Ergebnis führte, rein gar nichts.

Passiert war passiert, wie man so schön sagte und wenn du mit deiner Entscheidung glücklich warst, musste ich als der >große Bruder< das wohl oder übel akzeptieren.

Jahrelange Freundschaft oder nicht, ich hatte keinerlei Recht, dir in dein Leben reinzureden.

Ich sah auf, als mich ein kalter Luftzug zum frieren brachte.

Ohne es zu merken hatte ich, während ich meinen Gedanken nachgehangen hatte, die beheizten Gänge des alten Schlosses verlassen und war jetzt auf dem von der Zeit schon etwas gezeichneten Wehrgang gelandet.

Es war eine wolkenlose Nacht und der Schnee, welcher der Umgebung ein weißes Kleid angezogen hatte, glitzerte im Licht des Vollmondes.

Alles war friedlich und still, wenn man mal von der gedämpften Musik absah, die unten aus einem der großen Säle kam.

Da wir Weihnachten letztes Jahr im Dojo von Tysons Großvater gefeiert hatten, hatte sich Robert entschlossen, die versammelte Mannschaft dieses Jahr auf sein Schloss einzuladen.

Doch so schön es auf einem mittelalterlichen Schloss auch war, befand man sich außerhalb wirkte der graue Bau kalt und abweisend. Ganz besonders jetzt im Schein des Mondes.

Sicher, ich hätte nur hineingehen müssen. Robert hatte seine Angestellten das ganze Schloss liebevoll dekorieren lassen, doch drinnen war alles auf Glück und Harmonie getrimmt, wonach mir in diesem Moment nun wirklich nicht der Sinn stand.

Vor allem dann nicht, wenn einem schon beim Betreten des Saales alle naselang jemand entgegen kam, der meinte, einen unbedingt aufmuntern zu müssen, ohne dass er merkte, wie sehr er eigentlich das störte, was man eigentlich suchte: Seine Ruhe...

Irgendwie konnte ich machen, was ich wollte, ich schaffte es immer wieder, entweder einem der geborenen Aufmunterer über den Weg zu laufen, oder gerade da zu sein, wo ich mit Sicherheit jemanden bei seiner trauten Zweisamkeit überraschte.

Dann folgte fast wie bestellt dieser mitleidsvolle Blick, wenn ich mich für die Störung entschuldigte.

Ich war eben noch solo.

Na und?

Was war schon dabei, wenn ich mich so wohler fühlte.

Seufzend lehnte ich mich auf die Begrenzung des Wehrganges.

Wem wollte ich eigentlich was vormachen?

Es war der Abend vor Weihnachten und ich war wieder allein...
 

~ * Normal PoV * ~
 

Zur gleichen Zeit wie Ray ziellos durch die Gänge des Schlosses wanderte und seinen mehr als tristen Gedanken nachhing, stand auch jemandem anderes nicht der Sinn nach gemütlichem Beisammensein.

Der rothaarige Leader der Demolition-Boys hatte sich aus dem Saal zurückgezogen, kaum dass sich ihm eine Gelegenheit geboten hatte. Vermissen würde ihn ohnehin so schnell niemand, da sich seine Teamkameraden wesentlich schneller an die permanente Anwesenheit der anderen Teams gewöhnt hatten.

Das lag allerdings nicht zuletzt daran, dass Bryan seit dem letzten Weihnachtsfest eine Freundin hatte und dass sich während des Jahres daraus etwas festes entwickelt hatte.

Nun war die Rosahaarige fast immer mit ihm zusammen und daraus hatte sich ergeben, dass auch die anderen beiden Teammitglieder in Gary und Kevin nach anfänglichen Schwierigkeiten gute Freunde gefunden hatten.

Nur er wurde irgendwie mit den Mitgliedern des chinesischen Teams nicht warm.

Klar, mit Mariah konnte man schon auskommen, wenn man wollte, aber die hing ja fast ständig an Bryan.

Kevin alberte meist mit Ian herum, während Gary und Spencer stundenlang über Taktiken im Kampf sprechen konnten.

Die White Tigers mochten zwar aus dem chinesischen Hinterland stammen, aber vom Beybladen verstanden sie nicht gerade wenig.

Doch was nützte es, dass sich die anderen Teammitglieder super verstanden, wenn er mit Lee auch nach mehreren Anläufen auf keinen grünen Zweig kam. Den anderen nur zuzuhören, war auf die Dauer mehr als langweilig und bei den beiden Turteltauben störte man besser gar nicht.

Da wären zwar auch noch die anderen Teams gewesen, mit denen man sich hätte zusammensetzen können, aber einen Großteil der Blader kannte er nicht einmal richtig. Und in den Teams, die er kannte, war die Anzahl an Gesprächspartnern auf ein Minimum reduziert.

Mit Amerikanern war es aufgrund seiner Erziehung schwer, sich dem ehemaligen Klassenfeind überhaupt zu nähern. Die White Tigers fielen wie schon angemerkt heraus und mit den versnobt wirkenden Majestics ließ man sich nach Talas Meinung gar nicht erst ein.

Das reduzierte die möglichen Gesprächspartner auf die Bladebreakers, aber Tyson und Max waren ihm zu aufgedreht, der Chef hing ohnehin dauernd an seinem sprechenden Laptop und Kai war irgendwie auch liiert.

Was da allerdings genau zwischen ihm und der Rothaarigen lief, wusste Tala nicht. Der grauhaarige Teamleader der amtierenden Weltmeister sprach ja auch nicht darüber. Es ging ja nie jemanden etwas an, was er privat tat.

Blieb theoretisch nur noch Ray, aber erstens hätte er nicht gewusst, worüber er mit ihm reden sollte oder besser gesagt, wie er den Kontakt herstellen konnte und zweitens war der Chinese irgendwie spurlos verschwunden.

Anscheinend zählte auch er zu denjenigen, die sich abseilten, wenn sie ihre Ruhe haben wollten.

Mit einem stark nach Seufzer klingenden Ausatmen erhob sich Tala von dem Fensterbrett auf dem er gesessen hatte und streckte sich dann so, dass seine durch den jahrelangen Drill in der Abtei überstrapazierte Wirbelsäule auf ihrer ganzen Länge knackte.

Dann schloss er das bis dahin offen gewesene Fenster und verließ den kleinen Raum, in den er sich zurückgezogen hatte. Langsam ging er die Treppe hinunter in Richtung des Kellers. Schließlich befand er sich in einem Adelsschloss, es konnte also nicht schaden, einmal zu versuchen herauszufinden, wo der Schlossherr seine Weinvorräte bunkerte.

Dass Robert welche besaß, daran zweifelte der Rothaarige keine Sekunde und da er erwähnt hatte, dass seinen Gästen während ihres Aufenthalts alles im Schloss zur Verfügung stand, konnte er ja auch einmal nachsehen, ob sich dort nicht zufällig etwas fand, mit dem man den Abend etwas erträglicher gestalten konnte.

Und so dauerte es auch nicht lange und der Rothaarige hatte den gesuchten Eingang hinter einer stabilen Eichentür lokalisiert. Wirklich schwer war das nicht gewesen, hatte man ihn doch auch dahingehend erzogen, dass er sich in ihm fremden Ungebungen möglichst rasch zurechtfinden konnte und dahingehend zählten auch Dinge, die er suchte, aufspüren zu seinen Talenten.

Jetzt stand er nur noch vor dem Problem, wie er die mit Sicherheit abgeschlossene Tür aufbekam, denn Schlösser knacken war eigentlich Ians Spezialgebiet.

Jedoch stellte sich bei genauerer Betrachtung des Hindernisses aus nächster Nähe heraus, dass die Tür nicht verschlossen, sondern nur angelehnt war, was in dem vorherrschenden Dämmerlicht in einem gewissen Abstand nicht weiter auffiel.

Verstohlen blickte er sich noch einmal um, um ganz sicher zu gehen, dass ihm niemand gefolgt war, bevor er dann die Tür ein Stück aufzog und durch den entstandenen schmalen Spalt in den Keller glitt. Dann zog er die Tür hinter sich so leise wie es ihm möglich war zu.

Kaum dass er sich wieder zu der sich hinter der Tür befindenden Treppe umgedreht hatte, stellte er verdutzt fest, dass im Keller Licht brannte.

Entweder waren Weinkeller in alten Schlössern prinzipiell beleuchtet oder aber es befand sich bereits jemand darin, der auf dieselbe Idee gekommen war, wie er. Theoretisch war es auch möglich, dass es sich um einen der schlosseigenen Diener handelte, was wiederum nicht so praktisch gewesen wäre.

Zwar war ihnen erlaubt worden, sich hier zu bedienen, aber wie würde Robert reagieren, wenn er herausbekam, dass sich Tala gleich am ersten Abend der Anwesenheit am Weinkeller bediente?

Von den Meinungen der Anderen ganz zu schweigen. Er konnte schon die Stimme des amerikanischen Teamleaders hören. »Russen? - Alles Säufer...«

'Nein, danke...', schoss es dem Rothaarigen durch den Kopf.

Auf Bestätigung eines alten Klischees hatte er zwar überhaupt keine Lust, aber dennoch entschloss er sich, nachzusehen, wer da im Keller war. Man konnte sich ja immer noch damit herausreden, dass man sich verlaufen hatte und nur zufällig hier in diesem Weinkeller gelandet war.

Am Ende der Treppe angekommen horchte er sich vorsichtig um. Es war nichts zu hören, was darauf hindeutete, dass sich tatsächlich jemand hier unten befand. Und wenn doch, so boten die auf riesigen Regalen gelagerten Fässer und Flaschen mehr als genug Deckung für einen gut ausgebildeten Jungen, wie ihn. Wenn er zuließ, dass ihn hier drin jemand erwischte, dann konnte er sich gleich für die eigene Blödheit gratulieren.

"Meine Güte...", murmelte er, als er die Masse an Alkoholaufbewahrungsgefäßen sehen konnte. "Das Zeug reicht aus, um die gesamten Einwohner der Abtei eine Woche lang ins Koma zu versetzen... - Da wird auch nicht auffallen, wenn ich eine Flasche mitgehen lasse... - Also mal sehen..."

Aber zunächst galt es herauszufinden, was der Keller überhaupt alles zu bieten hatte. Von dem, was Tala sehen konnte, gab es auch mindestens ein Regal mit hochprozentigen Spirituosen und ein Regal mit Champagnerflaschen stand direkt vor seiner Nase. Das konnte man sich ja alles mal für später merken, schließlich wusste man nie, was alles noch kommen würde.

Nachdenklich ließ er seine Blicke über die Regale schweifen, während er langsam durch die Reihen ging. Dabei achtete er nicht auf seine Umgebung, da er seine gesamte Aufmerksamkeit den Dutzenden von Weinsorten widmete. Der deutsche Schlossherr hatte ja sogar kalifornische Weine in seinen Regalen. Was es nicht alles gab.

"Na? Bissu auch hier runtergekomm, um was su trinken? - Na macht ja nichs... - Is ja genug füa alle da..."

Erschrocken fuhr Tala herum. "Was zum...?" Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass ihn in einem augenscheinlich leeren Weinkeller jemand ansprach. Noch dazu weil die Stimme irgendwie vertraut und doch komisch klang.

Aber am allerwenigsten hatte er mit dem gerechnet, was er jetzt zu sehen bekam.

Vor ihm, in einer Nische in der Wand, saß Ray an einem Tisch. Vor sich hatte er eine geöffnete, halbleere Weinflasche und unter dem Tisch standen zwei weitere der Alkoholbehältnisse im Literformat. Dummerweise beide leer.

"Oh nicht doch...", entfuhr es dem Rothaarigen. "Ray? - Bist du noch ansprechbar?"

"Klaaa! - Isch bin doch noch nischt betrunkn...", war die aufgrund von Rays Zustand mehr als komisch klingende Antwort.

"Doch, bist du...", murmelte der Leader der Demolition-Boys kopfschüttelnd. Mit den Worten "Komm, gib mir das..." griff er nach der Flasche und wollte diese dem Chinesen wegnehmen.

Ray jedoch hatte auch in seinem extrem angeheiterten Zustand nicht viel von seinen Reflexen eingebüßt. Er hatte seine Hand fast ebenso schnell an der Flasche, hielt diese fest und bedachte Tala mit einem versucht bösen aber nicht unbedingt ernst zu nehmenden Blick. "Nein! - Das is meins!", fuhr er ihn an. "S is noch genug da! Wennu was trinken willst, dann nimm dir ne eijene Flasche!"

"Danke, ich verzichte...", gab der Rothaarige zurück.

"OK... - Wie du willst... - Is deine Sache...", war der knappe Kommentar des Chinesen, bevor er sich wieder einen kräftigen Schluck aus der Flasche genehmigte.

Tala beobachtete ihn mit mehr als ungläubigen Blicken. Was brachte den sonst so standhaften Chinesen dazu, sich offensichtlich wissentlich kräftig einen hinter die Binde zu kippen. Nach allem, was der junge Russe über seinen Gegenüber wusste, war Ray der Ruhepol bei den Bladebreakers, der auch dann einschritt, wenn Kai darüber nachdachte, seine Racheabsichten gegenüber Tyson in die Tat umzusetzen.

Und nun das.

Ein, wie es im Moment aussah, vollkommen grundloser Alkoholexzess, der langsam aber sicher kritische Formen annahm. Hastig ließ er seinen Blick zur Treppe schweifen. Aber es blieb still und niemand kam, was dem Rothaarigen ein erleichtertes Aufseufzen entlockte.

Wenn ihn jetzt nur niemand zusammen mit dem betrunkenen Chinesen hier im Keller erwischte. Es wäre in keinem Fall positiv für ihn ausgegangen, nicht einmal bei seinem eigenen Team. Denn durch die hätten die White Tigers sofort von der Sache Wind bekommen und dann wäre "Was hast du mit Ray gemacht?" die erste Frage gewesen, die er sich hätte anhören dürfen.

Das war allerdings der Moment an dem Tala stutzte.

Vielleicht war ja gerade die Tatsache, dass die White Tigers und insbesondere Rays Sandkastenfreundin Mariah seit einem Jahr so eng mit den Demolition-Boys befreundet waren, der Grund dafür, dass sich der Schwarzhaarige hatte vollaufen lassen.

Immerhin war es der Abend vor Weihnachten und Ray genau so wie Tala selbst war solo.

Mit seinem alten Team konnte oder wollte er wegen der Nähe zu den Russen nicht reden, die beste Freundin, von der er vielleicht sogar selber mehr als nur Freundschaft gewollt hatte, bandelte mit dem Erzfeind an und auch ansonsten waren mehr als genug Pärchen im Festsaal versammelt.

Das alles zusammengerechnet reichte schon für eine mittelschwere Frustration und wenn man mit niemandem darüber reden konnte, dann ertränkte man seinen Kummer eben im Alkohol.

Das beste Beispiel für unerfüllte Liebe saß hier vor ihm. Jedenfalls dann, wenn seine Annahme stimmte, aber was gab es sonst für einen Grund, dass sich Ray betrank?

Richtig... – Keinen...

"Was mach ich denn jetzt...?" fragte er mehr sich selbst, rechnete aber nicht damit, dass der Chinese noch klar genug denken konnte, um ihm eine Antwort zu geben.

"Sets disch hin und trink auch was..."

"Danke, nein, mir ist es gerade vergangen... - Ray?"

"Ja?"

"Du gehörst ins Bett!"

"Nein..."

Tala schloss die Augen und rieb sich die Stirn. Es zeichnete sich jetzt schon ab, dass das hier weit schlimmer werden würde als damals, als das Team Boris nachts stockbesoffen im Innenhof der Abtei gefunden hatte.

Zumal sie bei der Aktion, den Leiter und Namensgeber der Abtei möglichst ohne Aufsehen in sein Büro zu bringen, zu viert gewesen waren und noch dazu die Umgebung kannten.

Jetzt aber war Tala allein, er kannte weder das Schloss noch wusste er wo Ray sein Zimmer hatte und dieser war, trotz der Menge die er getrunken hatte, noch erstaunlich gut bei Verstand.

Ihn ohne Aufsehen allein aus dem Keller zu bringen, war eine extrem schwer zu bewältigende Aufgabe. Andererseits hätte er den schwarzhaarigen Schluckspecht auch da sitzen lassen können, aber wenn der sich dann am nächsten Morgen doch erinnern sollte was passiert war und dann herauskam, das er Tala im Weinkeller getroffen hatte, dann würde sich Tala Fragen anhören können, warum er nicht was gesagt hätte.

Das hätte den Rothaarigen zwar auch nur peripher tangiert, aber nervig wäre es trotz alledem.

Also ergab sich nur eine einzige Möglichkeit. Ray musste hier raus und das möglichst ohne Aufsehen zu erregen.

Tala seufzte.

Das war schwer bis unmöglich...

KO schlagen fiel als Möglichkeit raus, das hätte nur unnatürliche Spuren hinterlassen.

Allerdings war es auch keine Option, ihn noch ein bisschen mehr abzufüllen, damit er von allein umkippte.

Beide Möglichkeiten hätten die bestehende Situation nur noch zusätzlich verkompliziert. Also hieß es umdenken.

"Ray?"

"Ja?"

'Gott sei dank, er versteht mich wenigstens noch... - OK, mal sehen, ob ich dich ködern kann.', schoss es dem Rothaarigen durch den Kopf. "Was hältst du davon, wenn ich jetzt noch eine Flasche Wein hole und du mir dann mal dein Zimmer zeigst?"

Der Chinese blickte ihn mit verklärten Augen an. "Warum? - Was willst du in meinm Zimmer?"

"Dich dahinbringen, weil du den Weg alleine wahrscheinlich nicht mehr bewältigen kannst. - Und wenn du unbedingt trinken willst, dann such dir doch bitte einen bequemeren Ort..."

"Un was willsu dann miter anneren Weinflasche?", wollte der Chinese wissen. Das mit dem bequemeren Ort hatte er allem Anschein nach gar nicht realisiert.

"Vielleicht will ich ja nachher doch noch was trinken?"

"Na gut...", gab der Chinese wenig begeistert zurück, doch schon als er sich von dem Stuhl, auf dem er gesessen hatte, erhob, verlor er das Gleichgewicht und Tala gelang es nur dank seiner Reflexe, den anderen Jungen festzuhalten. "Dange...", nuschelte er.

"Schon gut...", gab der Rothaarige zurück. "Wohin?"

"Sweiter Stock... - Im Westflügl..."

"Alles klar... - Dann wollen wir mal."
 

Etwa 20 Minuten später standen die zwei Jungen vor der Zimmertür und ehrlich gesagt war Tala mehr als froh darüber. Unter normalen Umständen hätte er für die kurze Strecke trotz Unkenntnis der Umgebung nicht einmal drei Minuten gebraucht, aber da er ja einen betrunkenen Chinesen bei sich hatte und noch dazu verhindern wollte, dass das jemand herausfand, zog sich die ganze Geschichte etwas in die Länge.

Kaum dass die beiden das Zimmer betreten hatten, löste sich Ray von seinem Helfer, wankte in Richtung des Bettes und ließ sich dann darauf fallen. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck drehte er sich auf den Rücken, setzte sich halb auf und nahm einen Schluck aus seiner Flasche. "Schon viel besser..."

Erneut rieb sich Tala die Stirn. "Ray... - Stell die Flasche weg, du bist sturzbetrunken..."

"Ga nich!"

"Oh doch, das merkst du in deinem Zustand aber anscheinend nicht mehr!", war die etwas grillig klingende Rückantwort des jungen Russen, bevor er sich wieder in Richtung der Tür umdrehte.

Ray jedoch bemerkte trotz seines Zustandes, dass sich der andere aus dem Staub machen wollte und entschloss sich einzugreifen. "Mo... - Moment ma... - Wo willsndu hin?"

"Dahin, wo ich meine Ruhe habe...", gab der Rothaarige etwas genervt zurück und drückte dann auf die Klinke. Rays Stimme hinderte ihn aber ein weiteres Mal daran, das Zimmer zu verlassen.

"Duhu, Tala?"

Nun doch schon sichtlich gereizt fuhr der Gerufene herum. "Was?"

"Komma her..."

Warum er Rays Aufforderung folgte und sich damit von einem Betrunkenen herumscheuchen ließ, wusste der Leader des russischen Teams nicht, aber aller Wahrscheinlichkeit nach, war es pure Gewohnheitssache. "Was denn nun noch?", wollte er wissen, als er wieder neben dem Bett stand, doch mit dem, was jetzt kam, hatte er absolut nicht gerechnet.

Ray war trotz seines labil erscheinenden Zustandes noch erstaunlich flink und noch bevor Tala begriff, was eigentlich vor sich ging, hatte ihn der Chinese am Nacken gepackt, zu sich gezogen und ihm einen Kuss auf die Lippen gedrückt.

Die eisblauen Augen des jungen Russen weiteten sich entsetzt, aber er brauchte einige Sekunden um sich zu befreien und einen Satz rückwärts zu machen. Für ein paar Augenblicke starrte er den auf dem Bett liegenden Chinesen nur verständnislos an. Der lag da, als könne er kein Wässerchen trüben und sah seinen Gegenüber mit dem schönsten Unschuldsblick an, den er mit der Masse Alkohol im Blut noch zu Stande bekam.

"Was soll der Mist denn jetzt?", fuhr er ihn an, nachdem er sich gefangen und mit dem Handrücken über den Mund gewischt hatte. 'Mann ist das widerlich! Was hat der denn für Zeug getrunken, das schmeckt ja wie verfaulte Erdbeeren...', schoss es ihm durch den Kopf.

"Wollte danke sagn, dassu mich hier ins Simmer gebracht hast."

Dafür erntete der Schwarzhaarige einen extrem seltsamen Blick. "Danke sagen? - Indem du mich abknutschst?"

"Ging nich anners..."

"Hä?"

"Guckma nach oben..."

Misstrauisch folgte Tala Rays Fingerzeig in Richtung der Decke mit seinem Blick und verzog im nächsten Moment das Gesicht. Gerade an dieser Stelle hatte eine überaus intelligente Person einen Mistelzweig aufgehängt, was ihm entgangen, Ray aber dummerweise aufgefallen war.

"Bitte... - Gern geschehen...", war irgendwie alles, was er noch herausbekam, bevor eine in seinen Wangen aufsteigende Wärme ihm deutlich signalisierte, dass er sich jetzt besser umdrehen sollte, wenn er verhindern wollte, dass Ray die Röte auf seinem Gesicht entdeckte.

Zwar war es dazu wahrscheinlich ohnehin schon zu spät, aber es bestand immer noch die Hoffnung, dass der Chinese das Gesehene am Tag darauf aufgrund des Alkoholkonsums vergessen haben würde.

Tala drehte sich erst wieder um, als er sich sicher genug war, dass seine Wangen wieder die normale blasse Farbe hatten, aber wie es sich gleich darauf herausstellte, war das nicht mal nötig, denn Ray hatte inzwischen den längst fälligen Tribut des Alkohols zahlen müssen und war auf dem Bett eingeschlafen, wobei die Bezeichnung >er war auf dem Bett im Delirium versunken< wesentlich besser auf die Situation passte.

Die Weinflasche hatte er dabei allerdings immer noch in der Hand.

"Klasse... - Was mach ich mir eigentlich Sorgen, dass er sehen könnte, dass ich rot geworden bin? - Wieso bin ich eigentlich rot geworden, nur weil mich ein besoffener Kerl unter einem Mistelzweig geknutscht hat?", murrte er, während er den Schläfer beobachtete. "Ray... - Du bist schon ein komischer Kauz...", fügte er hinzu, bevor er dem Schlafenden die angetrunkene Weinflasche wegnahm, diese auf dem Tisch platzierte und Ray anschließend die Decke über den Körper zog. Zwar zog er ihm vorher die Schuhe aus und legte ihn richtig aufs Bett, aber damit war auch schon Ende des Guten.

Fehlte ja nur noch, dass er hier anfing, den Chinesen auszuziehen. Das hätte bei den Anderen sicher wesentlich mehr als nur dumme Fragen zur Folge gehabt.

Dann drehte er sich um und ging zur Tür, warf dort aber noch einen kurzen Blick zurück. "Oh Mann... - Ich wünsche dir, dass dein Kater morgen nicht zu stark ausfällt... - Aber irgendwie habe ich da dezent meine Zweifel."
 

Es gelang dem jungen Russen tatsächlich, Rays Zimmer unbemerkt zu verlassen und in seines zurückzukommen.

Nebenbei bemerkt war das eigentlich gar keine allzu große Kunst, denn die anderen Gäste des Hauses amüsierten sich immer noch unten im Partysaal, aber Vorsicht war und blieb nun mal die Mutter der Porzellankiste.

An seinem Zielort angekommen, entledigte er sich eines Teils seiner Klamotten, öffnete einen Flügel des Fensters und legte sich dann aufs Bett. Den in seinen Augen verweichlichten Beybladern aus den westlichen Ländern wurde jedes Mal vom Zusehen kalt, wenn er sich im Winter nur leicht bekleidet an irgendeinem offenen Fenster oder im Freien aufhielt, aber er selbst liebte die Kälte.

Seiner Meinung nach war sie erbarmungs- und gnadenlos, so wie er auch und es gefiel ihm, sie auf seiner Haut zu spüren.

Heute allerdings war alles anders, denn immer wieder wanderten seine Gedanken zu dem gerade Erlebten zurück.

ER, Tala Ivanov, geküsst, von einem Jungen!

Und das auch noch unter einem Mistelzweig!

OK... - Ray war betrunken und durchaus als nicht zurechnungsfähig zu beschreiben, aber wie tief konnte man eigentlich noch sinken?

"Ich kann echt von Glück reden, dass das keiner mitbekommen hat...", murmelte er. "Und ich kann nur hoffen, dass Ray seine Klappe hält..."
 

Der nächste Tag verlief, trotz dass es sich um den 24.12. handelte, in relativ geordneten Bahnen.

Tala tat sein Bestes um Ray und seinen Freunden möglichst weit aus dem Weg zu gehen. Schließlich wusste er nicht, ob sich der Chinese noch an den Vorabend erinnerte und wie er reagieren würde, wenn er seinen "Retter" wiedersah.

Der Rothaarige hatte noch eine Weile wach gelegen und über die ihm extrem peinliche Situation nachgedacht. Sicher war er im ersten Moment über die Tatsache, von einem Jungen geküsst worden zu sein, verärgert gewesen, aber irgendwie musste er immer wieder daran denken.

Es war zunächst Abscheu und Überraschung gewesen, die er im Moment des Kusses gespürt hatte, aber trotzdem schlich sich immer wieder der Gedanke in seinen Kopf, wie es denn wäre, den Anderen einmal ohne den Geschmack des Alkohols auf dessen Lippen zu küssen.

Wieder und wieder versuchte Tala den absurden Gedanken zu verdrängen, aber dieser erwies sich als ziemlich hartnäckig und kam immer wieder. Es ging schließlich so weit, dass der Rothaarige auf der Suche nach Ablenkung in die schlosseigene Beyarena ging, um sich dort abzureagieren.

Kaum dass er sie betreten hatte, musste er allerdings feststellen, dass er nicht allein auf den Gedanken, in der Beyhalle Abwechslung zu suchen, gekommen war.

Auch Kai und seine augenscheinliche Freundin waren da, auch wenn die Rothaarige die Halle beinahe fluchtartig verließ, als der Leader der Demolition-Boys eintrat.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Tala ihr nach. "Also so schlimm bin ich ja nun nicht, dass sie gleich abhauen muss...", stellte er leicht verärgert fest, während er sich wieder zu Kai umdrehte.

Der Leader der Bladebreakers sah seinen ehemaligen Teamkameraden mit einem undefinierbaren Blick an.

Und wenn der junge Russe gewusst hätte, was jetzt gleich kommen würde, hätte er sich umgedreht und hätte die Halle genau so schnell wieder verlassen, wie Salima es ihm gerade vorgeführt hatte.

"Lust auf ein Match?", wollte Kai wissen und man sah ihm nicht an, was genau er vorhatte.

"Warum nicht? - Das bringt auf andere Gedanken..."

"OK, dann los!"
 

Eine halbe Stunde später standen sich die beiden keuchend gegenüber.

Soeben waren ihre Beyblades zum vierten Mal in Folge gleichzeitig aus dem Tableau gesegelt und Tala knurrte leise. Entweder ging es Kai wie ihm selbst und er war nicht zu 100% bei der Sache oder aber er spielte auf Zeit.

Denn jedes Mal, wenn Dranzer Wolborg aus der Arena kickte, drehte es der Leader der Bladebreakers so, dass sein Phoenixblade hinterhersegelte.

Als auch das fünfte Match diesen Ausgang nahm, reichte es dem Rothaarigen. "Mensch! Spiel ordentlich!", fuhr er seinen Gegenüber an und schien förmlich Blitze aus seinen eisblauen Augen zu verschießen.

Kai lächelte spöttisch. "Seltsam... - Das wollte ich dir gleich nach dem ersten Spiel schon sagen, aber ich kann durchaus verstehen, dass du nach letzter Nacht etwas durch den Wind bist..."

Der Russe verengte seine Augen. "Ray, dieser Hund! Dafür bring ich ihn eigenhändig um!"

Skeptisch hob Kai eine Augenbraue. "Wieso das denn?", fragte er.

"Na wie würde es dir gefallen, wenn du jemandem hilfst und der dann am nächsten Morgen rumposaunt, er habe seinen Helfer sturzbesoffen unter einem Mistelzweig abgeknutscht!"

Für einen Augenblick trat Stille in der kleinen Halle ein und man konnte Talas Anspannung und Kais Ratlosigkeit förmlich spüren.

Jedenfalls bis zu dem Moment, bis Kai plötzlich prusten musste und dann mit Lachen anfing. "Er... - Er hat was?", brachte er mühsam hervor.

"Mich unter dem Mistelzweig aus lauter Dankbarkeit..." Tala brach ab, als er sah, dass sich sein Gegenüber vor Lachen fast nicht mehr auf den Beinen halten konnte und daher halb an einer Säule lehnte.

"Entschuldige...", gab der Grauhaarige zurück, während er sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte und krampfhaft versuchte, nicht wieder loszulachen. "Aber die Vorstellung ist einfach nur zu geil.", erklärte er, als er den entgeisterten Gesichtsausdruck seines ehemaligen Teamkameraden sah. "Du hast dich allen Ernstes von einem betrunkenen Chinesen überrumpeln und küssen lassen?"

Tala antwortete nicht.

"Also mir war es ja ganz neu, dass du auf betrunkene Kerle stehst..."

"Ich stehe überhaupt nicht auf Kerle!", war die mehr als knurrige Rückantwort.

"Also DAS wäre mir auch neu...", gab Kai trocken zurück, was ihm einen wütenden Blick seitens des anderen Russen einbrachte.

Rubinrot traf auf Saphirblau und für einen Moment schien die Zeit in der kleinen Halle stillzustehen.

Dann gab Tala auf und drehte den Kopf beiseite.

Augenblicklich wusste der Grauhaarige, dass er das Duell auf dieser Ebene klar gewonnen hatte. Jetzt hieß es vorsichtig sein und noch einen Schritt weiterzugehen.

"Tala?"

"Was?"

"Er hat uns nicht gesagt, dass er dich geküsst hat, ich bezweifle mal ganz stark, dass er sich daran überhaupt noch erinnern kann..."

"Ah ja?", war die knurrige Rückantwort, während der Rothaarige krampfhaft versuchte, seine Wangen davon abzuhalten, die Farbe seiner Haare anzunehmen.

"Ja... - Er ist heute morgen nur mit tierischen Kopfschmerzen aufgewacht. Anhand der angetrunkenen Flasche konnten wir uns denken, was passiert ist. Max und Tyson sind jetzt bei ihm und kümmern sich um ihn. - Und eigentlich ist das wesentlich peinlicher für ihn als für dich. Immerhin hat er getrunken und dich dann geküsst."

"Na ja, wie man’s nimmt...", murmelte Tala, bevor er sich wieder zu Kai umdrehte. "Und wie kommt es dann, dass du anscheinend ganz genau weißt was passiert ist, wenn Ray nichts erzählt hat?"

"Als er sagte, dass er nicht mehr wisse, wie er vom Weinkeller wieder in sein Zimmer gekommen ist, habe ich mir Dizzy geschnappt und sie hat für mich die Überwachungskameras in den Gängen angezapft."

Ein Knurren war die Antwort. An die verfluchten Kameras hatte er nun gar nicht gedacht.

"Ich muss übrigens zugeben, dass ich beeindruckt bin..."

"Wieso?"

"Er gehört nicht zu deinem Team. Du hättest ihn da ganz einfach sitzen lassen und dir anderweitig einen schönen Abend machen können...", stellte der Grauhaarige mit der gleichen Ruhe fest, mit der er schon die ganze Zeit mit Tala sprach. Und dann kam die Frage, vor der sich der Rothaarige am meisten fürchtete. "Warum hast du das getan?"

Stille trat ein und es dauerte eine ganze Weile, bis sich der Gefragte zu einer Antwort durchringen konnte. "Weil er mir leid tat!"

"Wieso das?"

"Ihm geht’s genau wie mir, auch wenn er sich wahrscheinlich aus anderen Gründen ausgegrenzt fühlt! - Er mag Bryan nicht und das kann ich auch verstehen, aber ich mag Lee auch nicht und muss damit leben, dass die White Tigers irgendwie Dauergäste bei uns sind!"

Kai blickte seinen Gegenüber ernst an. "Ich verstehe, was du mir sagen willst, aber wie ist es mit dir?", wollte er wissen.

"Wie... – Wie ist es mit mir?"

"Keiner von uns begegnet dir mehr mit Hass, keiner von uns lehnt dich ab, also warum fühlst du dich ausgegrenzt?"

"Ich... - Ich...", stammelte er, bevor er den Kopf senkte. "Ich weiß es nicht..."

"Dann werde ich es dir sagen. - Du hast Angst davor Freunde zu bekommen, die du nur allzu schnell wieder verlieren könntest. Also weigerst du dich von Anfang an, eine Freundschaft zu schließen oder sogar noch weiter zu gehen.", erklärte der Halbrusse und als er sah, wie Tala nur den Kopf wegdrehte, fügte er hinzu: "Du kannst mir nichts vormachen. In dem Punkt bist du genau wie ich."

Der Rothaarige blickte seinen ehemaligen Trainingspartner und Teamkameraden an. Er wusste nicht mehr, was er noch sagen sollte, denn es war ihm ganz genau bewusst, dass Kai mit jedem Wort, dass er gesagt hatte, recht hatte, doch noch reagierte er nicht.

"Sieh es doch mal so... - Welches Datum haben wir heute?"

"Weihnachten...", war die mehr als knurrige Antwort.

Kai lächelte leicht. "Pass auf... - Wir haben ab sechs unten unsere gemeinsame Weihnachtsparty. Entweder du kommst, oder du kommst nicht, das steht dir frei. - Eingeladen bist du jedenfalls herzlich. Du musst nämlich nicht denken, dass dein Fehlen gestern vom Hausherren nicht bemerkt worden ist."

Und damit drehte sich der Grauhaarige um und verließ die Trainingshalle.
 

Wie lange Tala letzten Endes noch in der Halle gestanden und über Kais Worte nachgedacht hatte, wusste er nicht mehr.

Jetzt jedenfalls war es kurz vor sechs Uhr und er stand noch leicht unschlüssig vor dem Saal, in dem die Feier stattfinden sollte.

Wieder kam die Unsicherheit in ihm hoch.

Konnte er einfach so da hineingehen, wie Kai gesagt hatte, dass er es tun sollte?

Was, wenn...

Weiter kam er nicht in seinen Gedanken, denn der Leader der Bladebreakers tauchte hinter ihm auf.

„Sieh an... – Hat meine kleine Moralpredigt ja doch was geholfen...“

Tala verzog das Gesicht. „Wieso glaubst du das?“

„Ganz einfach... – Du bist hier...“, gab der Grauhaarige zurück. „Kannst dich mit zu uns setzen, wenn du dich alleine unwohl fühlst.“

„Zu... - ...uns?“, war die irritierte Rückfrage.

„Ja. – Salima, Kane, Ozuma, Michael, Ray und ich.“

Der Rothaarige sah Kai perplex an. „Moment. – Du bist nicht bei deinem Team?“

„Nein... – Tyson, Max und Kenny hängen mit den restlichen All-Starz rum. – Und da hält es kein vernünftig denkender Mensch lange aus.“

„Na wenn du meinst...“, gab Tala zurück, während er Kai in den Festsaal folgte und dann einen Blick auf die Sitzgruppe erhaschen konnte, auf die der Grauhaarige zusteuerte.

Vielleicht wurde das doch noch ein brauchbarer Abend.

Und vielleicht sogar mehr...
 

=====================
 

Ich hoffe es hat dir gefallen und das ist nicht zu „Happy-End-Mäßig“
 

Deine Venka



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Phase
2014-03-20T17:13:06+00:00 20.03.2014 18:13
Eine wirklich sehr schöne Geschichte!
Mir gefällt ausgezeichnet, wie du die Handlung beschreibst, wie sich das Geschehen allmählich entwickelt. Dein Schreibstil ist, wie eigentlich immer, gut und flüssig zu lesen und der Ausgang der Geschichte war überraschend anders – ich hatte mit einem anderen Ende gerechnet. So „Tala und Ray kommen gaaaaanz zufällig zusammen“-mäßig. Gut, dass es anders kam, das hätte nämlich meines Erachtens gar nicht zur FF gepasst. :3
Der Einstieg mit Rays Gedanken hat wirklich neugierig gemacht und war schön zu lesen. Es ergab einen guten Einblick in seine aktuelle emotionale Situation und hat seinen Einbruch in Roberts Weinkeller in jedem Fall gerechtfertigt. xD‘
Und Tala hatte dann ausgerechnet die gleiche Idee. Ehrlicherweise fand ich es eine nette Wendung, dass er sich dann nicht daneben gesetzt und mitgesoffen hat, sondern sich dann zusammengerissen hat. Es war richtig schön, dass Tala sich um Ray gekümmert hat und sich so verständnisvoll-menschlich gezeigt hat. Er hat auch selbst die Parallelen zwischen ihnen erkannt. Die ganze Szene war schön nachvollziehbar und hat mir gut gefallen.
Als dann in Rays Zimmer die Kussszene kam dachte ich im ersten Moment: „Das wird doch jetzt wohl nicht kitschig enden?!“, aber der Kniff mit dem Mistelzweig ist schön umgesetzt worden.
Tala verrät das Geschehen am nächsten Tag dann selbst – und ausgerechnet Kai. Als Kai gelacht hat, habe ich erstmal ein wenig gestutzt, weil das in FFs ja eine doch eher unübliche Darstellung ist, aber es erinnert mich dann doch sehr an die Serie – so eiskalt, wie Kai immer dargestellt wird, ist er nämlich gar nicht unbedingt.
Kais Predigt war ja auch... wow. Er hat Tala eiskalt durchschaut. Schön, dass Tala sich das alles zu Herzen genommen hat und versucht etwas zu verändern.
Ich kann mich nur wiederholen: eine sehr schöne Geschichte, netter Plot und toll geschrieben. :)

Beyblade-Kommentar
Antwort von:  Venka
20.03.2014 18:56
Vielen lieben Dank für dein Kommi. :) Freut mich sehr, wenn dir die FF gefallen hat. :)

Ja, ich mag das Pärchen auch und da die drei FFs um Weihnachten (Phoenix Heart, Perfect Gift und eben Nightmare) ein bisschen ungewöhnliche Pärchen unterstützen sollen, kam mir das grade recht. - Und Ich freu mich auch, dass es gut aufgenommen wird, dass ich es nicht so klischeehaft gemacht habe. Wer mich kennt, weiß ja, dass ich gerne mal das schreibe, was man nicht von mir oder der Storywendung erwartet. - Mal sehen, vielleicht kommt zu der Storytrilogie noch eine mehr mit einem ungewöhnlichen Paar. Ich hätte meine Wichtelgeschichte vom letzten Jahr hier auch gern drangebastelt aber Kai war schon vergeben, deswegen hat es leider nicht gepasst.

Vielleicht hast du ja auch ne Idee oder Wunsch. :)
Von:  Majesticsiten
2014-01-05T02:49:23+00:00 05.01.2014 03:49
Ich muss gestehen, ich kann sehr mit Tala nachfühlen. Diese empfundene Ausgegrenztheit bei größeren Veranstaltungen ist echt blöd. )=
Da kann ich verstehen, dass er den Abend lieber damit verbringt, durch die Gänge zu schleichen.

Und Ray… ich finde es interessant, dass er mal derjenige ist, der Bedenken bezüglich Bryan hat. Irgendwie kenne ich nur FFs, in denen Ray kein Problem mit Bryan hat, aber alle anderen, oder FFs, in denen alle Probleme mit Bryan haben. Aber dass Bryan mit Mariah zusammen ist und Ray Bedenken hat habe ich noch nicht gesehen, finde ich aber gut.

Was ich etwas schade finde ist die Freundes-Kategorisierung bei den Teams: Die beiden Zwerge hängen zusammen, die beiden Riesen hängen zusammen, und Tala und Lee mögen sich nicht und haben deshalb ein Problem.
Ich frage mich nur, warum es immer diese Klischee-Zweiergruppen geben muss. Dreier- oder Vierergruppen, auch charakterlich gemischt, wären doch auch mal toll, oder?

Ein betrunkener Ray ist allerdings auch nichts, dass ich gerne in meiner Umgebung hätte. xD
Aber immerhin ist Tala so anständig und bringt ihn ins Bett. Dabei finde ich es auch toll, dass es nicht sofort eine Liebesbeziehung gibt, sondern nur den einen komischen Kuss unterm Mistelzweig und das wars.
Und am Ende hat sich Kai ja auch als Lumpensammler betätigt, daher hoffe ich einfach mal, dass Tala jetzt vielleicht auch endlich Freunde findet. ;)

Und Ray… braucht ne Aspirin. xD




Beyblade-Rekommentar

Von:  Ray-chan
2013-08-20T09:33:53+00:00 20.08.2013 11:33
Eine sehr schöne FF. Allerdings muss ich sagen, dass ich anfangs Probleme damit hatte, mich einzulesen. Der Beginn mit dem POV gefällt mir, nur hat es sich mir absolut nicht erschlossen, um wessen Gedanken es sich hier nun handelt. Ich muss zugeben, dass ich hätte drauf kommen können - Hinweise gab es ja ein paar (jahrelange Freunde, wie eine Schwester usw.). Beim zweiten mal lesen war es logischer Weise direkt verständlicher. Auch ich schreibe gerne Texte, wo es nicht direkt ersichtlich ist, um wen es sich handelt - dadurch erzeugt man eine gewisse Spannung. Das ich es hier nicht erkannt habe schiebe ich jetzt einfach mal auf die Tatsache, dass es noch so früh ist und ich nicht ausgeschlafen bin ;)

Die Geschichte ist echt süß. Vor allem die Tatsache, dass beide wohl mehr gemeinsam haben, als sie wahrhaben wollen (Tala zumindest), gefällt mir. Beide zogen sich zurück, beide gingen in den Weinkeller. Möglicherweise aus anderen Gründen, aber wie es der Zufall so wollte trafen sie sich dort. Der betrunkene Ray gefällt mir auch gut. Ich musste an einigen Stellen echt schmunzeln. Tala stand hier in einer Zwickmühle. Wenn er Ray dort gelassen hätte, wären ihm böse Absichten unterstellt worden. Da er sich dafür entschied Ray auf sein Zimmer zu bringen nahm er in Kauf, dass sie gesehen werden und weit aus unangenehmer Fragen gestellt werden. Da hat es Tala wohl drauf angelegt ;) Dadurch merkt man, dass er unterschwellig schon zu diesem Zeitpunkt irgendwelche Gefühle für Ray hat - und sei es nur die Sorge um ihn gewesen (wir wissen es natürlich besser *grins*). Die Reaktion von Tala nach dem Kuss find ich auch gut. Langsam wurde ihm klar, dass da mehr ist.

Bei dem Gespräch mit Kai habe ich mir sofort gedacht, dass sich Tala nun "verplappern" wird und Kai und die anderen überhaupt nichts davon wissen, was dort im Zimmer vorgefallen ist. Eine sehr schöne Reaktion von Kai, genauso etwas hatte ich erwartet. Das Schmunzeln war auf meiner Seite :)

Bei der Stelle "Rubinrot traf auf Saphirblau" musste ich an Pokemon denken *lach*

Schönes offenes Ende, hier kann der Leser selber entscheiden, wie es weiter geht. Ray kann sich ja anscheinend nicht mehr an den Vorfall im Zimmer erinnern, aber außer Tala weiß nun auch Kai davon. In meinen Gedanken spielt sich schon eine lustige Fortsetzung ab.

Beyblade-Rekommentar
Von:  knoedelchen
2009-02-02T19:39:45+00:00 02.02.2009 20:39
Sooo endlich - !!! - mal Zeit zum Kommentieren! ö.ö
Ich muss erstmal sagen: Danke. Danke für diesen OS ^^
Und nein, er ist nicht zu happy-end-mäßig, gerade so ertragbar *lachz*
Nein, Scherz ;)
Es ist genau richtig. Und ich muss sagen, dass mir Rei-chan als Betrunkener (und als Seme? XD Ich danke dir, dass du es verwechselst hast!) sehr gefällt ^^
Und Tala war echt schnuffelig bei dir ♥.♥ Sowas sag ich eigentlich nie. Schnuffelig. Argh, was für ein Schreckliches Wort xD"
Aber so ist es. Er gefällt mir sehr bei dir. So... toll ♥
Besonders als er Rei umsorgt hat
*hust*
Hmmm~ was soll ich noch sagen?
Entschuldige das späte - und leider recht sinnentfreite Kommentar meiner Seits u.u"
Kai fand ich auch irgendwie schön. So stelle ich ihn mir wirklich vor >D
*lachz*
Schönen Abend noch und alles Liebe und nochmals herzlichen Dank ♥
knoedelchen ♫
Von:  Rowan11
2009-01-26T20:40:46+00:00 26.01.2009 21:40
ist wirklich niedlich geworden!!!
der betrunkene ray ist einfach nur drollig... und wie tala ihn in sein zimmer gebracht hat *erinnert sich gerade an einen urlaub im garten^^*

schön ist auch zu sehen, wie tala über seinen schatten springt, und dann doch noch zu der weihnachtsfeier geht.^^

lg
deine row-chan
Von:  shibui
2009-01-17T13:29:12+00:00 17.01.2009 14:29
also alles in allem fand ich die FF nicht schlecht. Ray war akzeptabel (das ist ein Kompliment aus meinem Mund XD) und ich fand es auch nicht schlimm, daß er Tala geküsst hat (welcher BB-Chara will Tala nicht küssen? schließlich ist er ein Gott XD). nur Talas Reaktion darauf war wieder so YuRe-mäßig *schauder*
deswegen hat mir das Ende auch so gut gefallen. statt schnulzigen Kram geht es einfach darum, daß Tala Anschluß bekommt. das war sehr schön gemacht und auch Kai hat mir sehr gut gefallen (der war auch letztes Jahr im OS schon toll dargestellt. offenbar hast du ein Händchen für ihn) er ist sehr offen bei dir, aber das hat durchaus seinen Reiz.

und durch das offene Ende, kann sich der Nicht-YuRe-Fan ganz entspannt vorstellen, daß Tala merkt, daß er Ray eigentlich gar nicht so sehr mag, dafür aber schwul ist und dann mit Tyson zusammenkommt^^ das ist ja das Schöne bei offenen Enden...

also mal abgesehen vom angedeuteten Pairing ein schöner Beitrag zum Weihnachtswichteln^^
lg shibui^^

Von:  -Llynya-
2009-01-14T17:48:30+00:00 14.01.2009 18:48
Ich finde diesen OS einfach nur sehr gut. ^^
Den Wichtel-OS letztes Jahr hatte ich nicht kommentiert, oder? o_ô
Falls nicht, entschuldige. X3

Rays Reaktion auf die Beziehung von Mariah und Bryan... Geschmackssache, eigtl hätte er sich vllt einfach für sie freuen sollen. Andererseits kann man es verstehen, zumal das Verhältnis zwischen ihm und Bryan in der Vergangenheit ja nicht gerade einfach war. ^^

Tala ist eben Tala, dazu kann man nicht viel sagen. *kicher*
Fand aber seine Gedankengänge interessant, wie er Ray im Keller gefunden und dann auf sein Zimmer gebracht hat.
Und der Kuss... *____*

"Du hast dich allen Ernstes von einem betrunkenen Chinesen überrumpeln und küssen lassen?"
Da musste ich richtig lachen. Und als Kai Tala erzählt hat, wie er dank Dizzys Hilfe die Überwachungskameras angezapft hat, sowieso.

Der OS ist zwar nicht für mich. Trotzdem muss oder besser will ich mich hier für diese wirklich schöne Geschichte bedanken. ^o^
Von:  Vergangenheit
2009-01-14T16:33:54+00:00 14.01.2009 17:33
^^
Mal eine sehr interessante Variante und ich war erstaunt, wie umsichtig Tala mit Ray umgegangen ist. Wie Kai schon sagte, Ray gehört nicht zu dessen Team und somit nicht in seinen Verantwortungsbereich.

Eine wirklich schön geschriebene Geschichte, Venka und das offene Ende ist für mich als Happy End Fan auch zu ertragen, aber wie ich deinem Schlusswort entnehme, ist dein "Wichtelpfer" keiner und daher die offene Version. ^^

Ich habe zwar mehr als einmal gegrinst, aber mir die Szene mit dem betrunkenen Boris Balkov vorzustellen war schon mehr als amüsant. *lach*

ByeBye
BlackSilverLady


Zurück