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Riddle's Assassins

Im Auftrag des Dunklen Lords
von

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Epilogue

Nach dem Kampf hatten sich alle im Krankenflügel versammelt. Die Todesser hatten das Schloss verlassen und Verwüstung und Chaos hinterlassen. Der Schock saß ihnen allen immer noch tief in den Gliedern.
 

Dumbledore war tot.
 

Es war unvorstellbar. Albus Dumbledore, der Schulleiter von Hogwarts, war ermordet worden. Während Lehrer, Schüler und die Mitglieder vom Orden des Phönix den Todessern entgegengetreten waren, hatte es noch einen weiteren Kampf auf dem Astronomieturm gegeben.
 

Dumbledore hatte ihnen allen viel bedeutet. Er war nicht nur einer der größten Zauberer seiner Zeit, sondern auch ein herzensguter Mann gewesen und hatte immer an das Gute im Menschen geglaubt. Sich Hogwarts ohne ihn vorzustellen, war undenkbar. Für alle war es ein Schock gewesen, erfahren zu müssen, dass es Snape gewesen war, der den tödlichen Fluch ausgesprochen hatte.
 

Harry war dabei gewesen und hatte ihnen alles erzählt. Ginny saß neben ihm, hielt tröstend seine Hand. Den Kampf hatte Harry unbeschadet überstanden. Greyback hatte ihn – im Gegensatz zu Bill – nicht erwischt, da er ihn rechtzeitig hatte schocken können. Nur Harrys Herz war verletzt worden, denn Dumbledore war für ihn nicht nur sein Schulleiter gewesen, sondern weit mehr als das. Er hatte einen guten Freund verloren.
 

Die Atmosphäre im Raum war drückend. Sie schwiegen und hingen ihren Gedanken nach. Auf ihren Gesichtern zeigten sich Trauer, Sorge und Bestürzung. Nur leise Schluchzer durchbrachen die Stille.
 

Ginny Gedanken drifteten ab, sie verließen den Krankenflügel, verließen Hogwarts. Sie fragte sich, wo Draco jetzt wohl war, wohin er mit Snape geflohen war. Ob es ihm gut ging? Sein angsterfülltes und reuevolles Gesicht würde sie wohl nie vergessen. Letztendlich hatte er Dumbledore nicht getötet. Hatte er es nicht gekonnt oder war Snape einfach einen Schritt schneller gewesen?
 

Was wäre wohl geschehen, wenn Draco sich im letzten Moment anders entschieden und sich auf ihre Seite gestellt hätte, dann wäre er jetzt vielleicht bei ihnen und hätte jetzt neben ihnen gesessen. Ginny konnte nur erahnen, was er jetzt wohl durchmachen musste.
 

Mit Dumbledores Tod war ein Teil der gewohnten Sicherheit verloren gegangen. Dieser Mann hatte Rückhalt geboten und stets gewusst, was zu tun war. Aber nun war er fort und hatte statt seiner eine Leere hinterlassen, die wohl niemand füllen konnte.
 

Es würde alles noch viel schlimmer kommen. Dieser Kampf war nur ein kleiner Vorgeschmack gewesen, auf das, was noch kommen würde.
 

Ein Jahr später hatte es in Hogwarts eine noch viel größere Schlacht gegeben. Ein langer und harter Kampf hatte viele Leben gefordert und das Schloss in Schutt und Asche gelegt. Doch nun feierten sie ihren Sieg.
 

Voldemort war tot.
 

Der mächtigste und schrecklichste schwarze Magier aller Zeiten war besiegt worden. Bei einem Duell hatte Harry ihn geschlagen. Dem Auserwählten, auf den alle ihre Hoffnung gesetzt hatten, war es gelungen, diesen Alptraum ein für alle mal zu beenden. Der dunkle Lord war an seine Grenzen gestoßen und die Liebe hatte schlussendlich über ihn gesiegt.
 

Doch die Erleichterung und Freude über das Ende seiner Schreckensherrschaft war getrübt vom Verlust der Angehörigen, Freunden und Verwandten.
 

Nach dem Kampf saß Ginny neben ihrer Mutter in der Großen Halle. Sie beide hielten sich gegenseitig im Arm und weinten um Fred, der im Kampf sein Leben lassen musste. Noch nie da gewesener Schmerz breitete sich in Ginnys Brust aus. Der Tod ihres Bruders hatte sie schwer getroffen und riss sie in ein tiefes Loch der Dunkelheit. Auch wenn sie allzeit damit gerechnet hatte, dass es jemanden treffen könnte, den sie liebte und wenn jeder sich dazu bereit erklärt hatte, für diese Sache zu sterben, so war es doch ein Schock, der tief unter die Haut ging.
 

Nach einer Weile entdeckte Ginny unter den unzähligen Menschen Draco, der gemeinsam mit seinen Eltern in einer Ecke der Großen Halle stand. Auch er war gezeichnet vom Kampf. Um ein Haar hätte es auch ihn erwischt, denn er war im Raum der Wünsche gewesen, als das Dämonsfeuer ausgebrochen war und den Raum mit allem, was sich darin befand, zerstört hatte. Somit war auch das Tagebuch, das dort versteckt gewesen war, vernichtet. Es wäre ohne die Zauberkünste von Voldemort ohnehin nur noch ein normales Buch gewesen.
 

Aber Draco wurde gerettet und jetzt war er endlich wieder frei. Endlich konnte er sein eigenes Leben leben. So wie sie alle.
 

~
 

Der Sommer war fast vorüber und obwohl die warme Jahreszeit bei allen beliebt war, war es im Fuchsbau noch nie so still gewesen, wie in den letzten Wochen. Die Erinnerung des Verlustes ihres Familienmitgliedes knallte jeden Tag erneut mit einer ungeheuren Wucht auf sie ein. Nur noch selten wurde gelacht, denn derjenige, der sie am meisten zum Lachen brachte, war nicht mehr da.
 

Es hatte lange gedauert, bis das Leben der Weasleys wieder zur Normalität übergegangen war, doch das Leben musste nun einmal weitergehen.
 

Ginny saß in ihrem Zimmer auf der Fensterbank und sah durch die Glasscheibe hinaus in den Garten, wo sie ihre Mutter beobachten konnte. Diese hatte sich in Haus- und Gartenarbeit gestürzt. Das war ihr Weg, die Trauer zu bewältigen. Ginny wusste, wenn ihre Mutter mal wieder den Garten entgnomte, war es ein besonders schlimmer Tag für sie.
 

Der Fuchsbau war leer. Ihr Vater und Percy gingen im Ministerium wieder ihrer Arbeit nach, Ron half George im Scherzartikelladen aus und Bill lebte nun mit Fleur in Shell Cottage. Charlie hatte sich vor ein paar Tagen verabschiedet und war zurück nach Rumänien gereist. Wenn Hogwarts wieder aufgebaut war, würde Ginny dorthin zurückkehren, um ihren Abschluss zu machen.
 

Auf ihren Knien lag ein Buch. Sanft strich sie über den ledernden Schutzumschlag. Ginny lächelte leicht. Dieses Geschenk hatte sie genau zum richtigen Zeitpunkt erreicht.
 

Eines Nachts hatte eine Eule an ihr Fenster geklopft und ein Paket gebracht, aus dem Ginny dieses Notizbuch ausgepackt hatte. Auch wenn die Wahl des Buches ein wenig ironisch war, dadurch hatte sie wieder jemanden gefunden, dem sie sich anvertrauen und ihr Herz ausschütten konnte. Ginny schlug das Buch auf. Die Seiten waren aus Pergament und noch unbeschrieben.
 

Dies war mehr als nur ein Déjà-vu-Erlebnis.
 

Eine Weile starrte sie auf die leeren Seiten, bis sie sich eine Feder nahm und anfing zu schreiben.
 

Es ist so leer und so still, seitdem Fred nicht mehr da ist ..., begann sie und schrieb sich alles von der Seele. Das war ihr Weg, mit der Trauer umzugehen. Er fehlt mir so.
 

Dann, ganz plötzlich, erschienen weitere Wörter, von einer unsichtbaren Hand geschrieben. Ich bin für dich da, lautete die Antwort.
 

Diese Worte bedeuteten ihr viel. Er half ihr über ihren Schmerz hinwegzukommen.
 

Danke, schrieb Ginny. Du bist ein wahrer Freund. So oft hatte sie schon nachts wachgelegen und dieses Buch als Ventil für ihre überlaufenden Gefühle gebraucht und immer noch hörte er ihr zu, tröstete sie und spendete ihr Mut. Ohne ihn würde sie vermutlich nicht lange durchhalten.
 

Wann wird es aufhören weh zu tun?
 

Vermutlich nie. Die Antwort war schonungslos, aber sie wusste, dass er Recht hatte. Freds Tod würde für immer eine Narbe in ihrem Herzen hinterlassen. Aber du bist stark und wirst dein Leben weiterführen.
 

Ginny stieß einen langen Seufzer aus und sah, als sie aus dem Fenster schaute, wie ihre Mutter gerade einen Gnom über die Gartenhecke schleuderte. Ja, sie würde stark sein und ihre Familie unterstützen. Die Familie musste zusammenhalten, das hatte Ginny gelernt, genauso wie es wichtig war, seinen Prinzipien und seinen Freunden treu zu bleiben.
 

Ich habe mich bei Harry für alles entschuldigt, schrieb Ginny. Das war das Mindeste, was sie tun konnte. Obwohl ich ihm nicht erklärt habe, weshalb ich so gehandelt habe, glaube ich, dass er eine Ahnung hatte.
 

Die Antwort erschien augenblicklich. Er wird dir verzeihen. Er hat ein gutes Herz. Es war merkwürdig, die Worte von ihm zu hören. Er hat selbst mir das Leben gerettet – zweimal sogar – obwohl ich es nicht verdient hätte.
 

Sag so etwas nicht, Draco, tadelte sie ihn. Du hättest anders gehandelt, wenn du gekonnt hättest. Im Nachhinein erst hatte Draco ihr anvertraut, dass Voldemort seine Mutter als Druckmittel benutzt hatte und ihm deshalb keine Wahl geblieben war. Er hätte Dumbledore töten müssen, um das Leben seiner Familie sowie sein eigenes zu schützen.
 

Stattdessen war sie ganz leicht auf Voldemorts Lügen hineingefallen. Er hatte ihre Schwächen ausgenutzt und sie manipuliert. Aber das war nun, Merlin sei Dank, vorbei.
 

Nach dem Tod des dunklen Lords hatte Ginny nie wieder von Tom Riddle geträumt.
 

Das einzig Gute, was bei dieser ganzen Sache bei rausgekommen war, war vermutlich ihre Freundschaft mit Draco, die sich ergeben hatte. Wenn die Anfänge auch schwierig gewesen sein mochten, so hatte sich im Laufe der Zeit ein Band zwischen ihnen geknüpft.
 

Den Beweis dafür hatte er ihr anhand von Felix Felicis gegeben. Draco hatte nie gesagt, woher er den Glückstrank her hatte. Nur einmal hatte Ginny ihn danach gefragt, aber er tat so, als hätte es die Begegnung vor dem Raum der Wünsche am Tag von Dumbledores Ermordung nie gegeben. Ginny beließ es dabei.
 

In ihrem letzten Schuljahr waren sie sich nur sehr selten begegnet, aber dann hatte Draco ihr nach dem Kampf dieses Buch geschickt, mit einem kurzen Brief, der erklärte, wofür es gedacht war. Dieses Buch hatte er mit einem Zauber versehen. Er selbst besaß ein Gegenstück und anhand von diesen beiden Exemplaren konnten sie sich schreiben und miteinander in Verbindung bleiben.
 

So sehr diese Situation auch der Geschichte mit Tom Riddle ähnelte, so war es etwas komplett anderes, denn Ginny wusste, dass sie diesmal einem wahren Freund schrieb, der sie nicht benutzte, sondern der sie wirklich mochte.
 

Und das war viel besser.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2011-08-02T17:22:52+00:00 02.08.2011 19:22
Ich muss nochmal alles lesen in Ruhe, weiß vieles nicht mehr ^^"
aber ich finde das Ende sehr realistisch, Tom bleibt nun mal böse und dass sie iwann erkennt, dass er sie nur ausgenutzt hat tut sicher sehr weh, aber dafür hat sie einen guten Freund gewonnen //Draco herzt <333//


Ich freue mich schon, auf deine GinnyDraco Story (:
Von:  PoS
2011-05-20T15:48:27+00:00 20.05.2011 17:48
Einfach nur perfekt. Ich habe jedes Wort und jede Zeile genossen. Danke für diese schöne Geschichte!

Wir lesen uns,
PoS
Von:  SnoopFroggyFrog
2011-05-17T21:57:10+00:00 17.05.2011 23:57
Nun, ich finde es wunderbar verfasst und gut durchdacht, was du dir fürs Ende überlegt hast. Der kleine Voldy-Fanin mir schreit zwar noch "Maaannooo" verstummt aber schon. Ich mag's :D
Okay, erst dachte ich bei dem Buch, Voldy wär zurück und hätte sich zum Psychiater umschulen lassen(o.O), aber diese Lösung ist gut gewählt. Immerhin sind Draco und Ginny ja durch den pöhsen Tommy Freunde geworden. Natürlich hätte es ruuuhig noch ein bisschen mehr Eundeutigeres sein können *hust* böser, perverser Verstand *hust* aber...na ja, ich denke, dir ist klar, was ich sagen will, bzw. bereits ausgedrückt habe :D
Fazit Geschichte: Toll^___^
Fazit Epilog: Same here ^__^
Schreib bitte weitere Geschichten, ich mag deinen Stil sehr^^

LG^-^
Von:  Charlott
2011-05-17T19:13:29+00:00 17.05.2011 21:13
Ein perfekter Abschluss für diese schöne Geschichte.
Die Idee von Draco mit dem Buch war echt wundervoll.
Auch wenn sie natürlich sehr dem Tagebuch gleicht. Aber wie Ginny schon erkannte, es ist etwas anderes, denn Draco ist ein wahrer Freund und ich finde ganz toll, dass sie so weiterhin in Kontakt stehen.
Wie gesagt, ein runder Abschluss. <3

Schreib weitere Geschichten. Und sag mir Bescheid - ich will lesen.

Liebste Grüße. :3


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