Zum Inhalt der Seite

Allein

Eine David-FF
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Entlassung

Weiter gehts...
 

Quasi pünktlich zu Silvester wurde David aus dem Krankenhaus entlassen.

Alle anderen steckten mitten in den Vorbereitungen für die Party, so konnte ihn niemand abholen.

Nach dem Mittagessen kam eine Ärztin in sein Zimmer, sah sich noch einmal seinen Bauch an und teilte ihm mit, dass er nun gehen könne.

Auch entschuldigte sie sich noch tausendmal für den Fehler der Anästhesistin.

David hörte nur mit halbem Ohr hin.

Diese Entschuldigungen interessierten ihn nicht.

Es war geschehen, es konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Aber dass die Anästhesistin nicht selbst den Mut hatte, zu ihm zu kommen und sich nach seinem Befinden zu erkundigen, fand David schon traurig.

Sie sollte zu ihrem Fehler stehen, fand er.

David hätte sie gern gefragt, wie so etwas passieren kann und ob es Möglichkeiten gibt, diese Dinge zu verhindern.

Er war noch immer nicht ganz auf der Höhe, versuchte sich in jeder möglichen Sekunde abzulenken.

Verdrängen war keine Lösung, aber eine Überbrückung.
 

In dem Moment, als die Ärztin sein Zimmer verlassen hatte und die Tür ins Schloss fiel, atmete er mehr als erleichtert auf.

Ihm war nie wirklich bewusst gewesen, dass Frauen soviel reden konnten.

David rückte sein Oberteil zurecht, das er bei der Untersuchung hochschieben musste und setzte sich vorsichtig im Bett auf.

Einmal mehr kam er sich wie ein alter Mann vor. Mit zusammengebissenen Zähnen stand er auf. Wie viel Schmerz konnte ein Mensch überhaupt aushalten?

Er begann langsam damit, seine Sachen einzuräumen.

Zuerst ging er ins Bad und räumte seine Kulturtasche ein.

Dabei vermied er konstant den Blick in den Spiegel. Er wollte im Moment wirklich nicht wissen, wie er aussah.

Ein letzter Blick rundum, ob er auch nichts vergessen hatte, dann verließ er das Bad.

Er packte den Kulturbeutel in seine Reisetasche und begann anschließend damit, den Schrank auszuräumen.

Die Klamotten legte er nur halbherzig zusammen. Das hatte doch auch noch Zeit, bis er zu Hause war. Denn eigentlich wollte er nicht mehr Zeit in diesem Krankenhaus verbringen, als es noch unbedingt nötig war.

Als ihm in einer Sekunde der Unachtsamkeit sein Portemonnaie auf den Fußboden fiel, stieß er innerlich einen Haufen Flüche aus.

Wie sollte er das am besten aufheben? Was war die schmerzloseste Variante?

Er entschied sich, sich auf den Boden zu knien, was auch ganz gut klappte. Bevor er versuchte, wieder aufzustehen, warf er das Geld in seine Reisetasche. So wollte er sichergehen, dass es ihm nicht ein zweites Mal herunterfallen würde. Denn er wusste ja, wie tollpatschig er sein konnte.

Nun begann der schwierigere Teil.

David ging in die Hocke und richtete sich langsam auf.

Doch etwas verwundert stand er da. Es hatte kaum geschmerzt. Warum nicht gleich so?

Trotzdem entschied er, zu Hause angekommen noch eine Schmerztablette zu nehmen. Zur Vorbeugung und um Schlimmeres zu vermeiden.

Er räumte auch den Nachttisch aus und sah nochmal im ganzen Zimmer nach, ob er auch wirklich nichts vergessen hatte.

Eines der Fenster öffnete er groß, dann nahm er seine Tasche und verließ er das Zimmer.

Als er den Flur der Station entlang ging, grüßte er die Frauen im Schwesternzimmer mit einem kurzen Nicken und stand wenig später im Fahrstuhl, der zurück ins Erdgeschoss fuhr.
 

Vom Haupteingang des Krankenhauses waren es nur wenige Meter bis zur nächsten Bushaltestelle. Hier fuhr nahezu jede Viertelstunde ein Bus ab, auch in die Richtung, in die David musste.

Er sah kurz auf den Fahrplan.

Der Bus würde gleich da sein. Hinsetzen lohnte sich also nicht.

Er war der Einzige an der Haltestelle.

Kurze Zeit später bog ein Bus um die Ecke, knallrot, wie die Busse hier erst seit ein paar Wochen waren.

Er stieg ein, bezahlte und sah sich nach einem freien Platz um. Im vorderen Teil des Busses waren kaum noch freie Plätze, also ging er nach hinten.

„David!“, rief plötzlich jemand.

Der Gerufene konnte die Stimme nicht wirklich zuordnen und wusste auch gar nicht, ob er gemeint war, drehte sich aber trotzdem um.

Robin, der Springer aus dem Krankenhaus, war gerade eingestiegen und hatte sich in eine freie Reihe im vorderen Busabteil gesetzt.

Er winkte ihn heran.

Der Bus fuhr ab.

Leicht wankend ging David zurück und setzte sich zu ihm.

„Hallo“, sagte er verwundert, der nicht mit Robin gerechnet hatte.

„Na, geht’s heute nach Hause?“, fragte dieser lächelnd.

David nickte.

„Und was machst du hier?“, startete David eine Gegenfrage.

Robin grinste.

„Ich hatte Nachtschicht und jetzt geht’s nach Hause. War eben noch in der Cafeteria, was essen. Zu Hause wird erst mal geschlafen.“

„Kann ich nachvollziehen. Ist sicher auch ein anstrengender Job.“

„Auf jeden Fall. Aber ich mache das gerne. Und jetzt habe ich frei, ich kann sogar mit meiner Familie Silvester feiern.“

David lächelte. „Das ist doch schön. Sowas ist auch wichtig.“
 

Ein paar Stationen später stieg David aus. Er hatte noch ein Stückchen zu laufen.

Dabei dachte er über Robins Worte nach. Vielleicht war das Neue Jahr eine gute Gelegenheit, sich mit seiner Mutter zu versöhnen.

In gewisser Weise litt er darunter, keinen Kontakt zu ihr zu haben. Und tief in seinem Inneren wusste er, dass es ihr genauso ging.
 

Als er im Haus war, hatte er für einen kleinen Augenblick die Hoffnung, dass jemand hier war, dass jemand auf ihn wartete.

Aber es blieb stumm im Haus. Denn Timo war ja mit den anderen weg.

David stellte seine Tasche erst einmal im Wohnzimmer ab und ging in die Küche. Er hatte Durst. Auf der Fensterbank saß seine Katze Lina und sah aus dem Fenster, einem Auto auf der Straße nach.

Sie hörte David reinkommen und sprang leichtfüßig von der Fensterbank. Sie miaute leise und schmiegte sich an sein Bein.

Vorsichtig bückte er sich, um sie auf den Arm zu nehmen und zu streicheln.

Wenigstens Lina war noch da.
 

Das wars für heute.^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  asuka_langley
2009-06-24T13:03:58+00:00 24.06.2009 15:03
Armer David =/
Die anderen sind ja fies, wenn die ihn nicht abholen o.o
Und was hat die Ärztin da eigentlich gepfuscht? Sagst du das noch? Oder hab ich das überlesen?
o.o Was ist eigentlich eine Anästhesistin? o.O
Verwirrend das alles. XD
Das mit dem Ärztepfusch erinnert mich jetzt an die Folge von DR. House gestern xD
Aber das ist jetzt off topic. xD

Naja, schreib mal weiter. Vielleicht erfahr ich ja dann das ein oder andere noch. xD
*Keks zur Motivation geb*

Bis zum nächsten Kommi. xD
Hab dich lieb ♥
Hien


Zurück