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Meine Träume 2

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Kein Halten und kein Überblick

Traum am 29.03.09
 

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Es war frisch am frühen Morgen. Vor uns lag der endlos weite See. Sein anderes Ufer war nicht zu sehen.

Wir, die wir entfernte Verwandte der Riesenotter waren, standen dicht an dicht. Sahen uns um, in dem Glauben einen höheren Ort als die flache grüne Ebene zu entdecken. Doch das einzige was Höher als Ebene und Wasser lag, war das Schilfrohr im Wasser, dass, zusammen mit Wassergras, zwei Meter aus dem Nass empor ragte. Wie eine Wand wuchs es in den weiten See hinaus. Wir waren trotz unserer Größe nicht schwer und waren es gewohnt, an den dicken Halmen hochzuklettern. Doch heute war alles so anders. Der Ort selbst war plötzlich anders. Der Instinkt befahl uns zum Aufbruch, doch hatten wir Angst vor dem, was uns auf der anderen Seite des Sees erwarten würde. Etwa noch mehr felllose Zweibeiner?

Die ersten von uns waren in den See gestiegen. Er war nicht tief, reichte uns bis knapp über die Hüfte. Und doch umgab ihn ein uns allen bekanntes und doch rätselhaftes Geheimnis. Von uns hatte der See noch keinen zu sich geholt und so spürten wir keine Angst vor ihm. Dennoch hielten wir uns dicht am Schilf, jeder Schritt war wohl überlegt, denn die morgendliche Ruhe des Sees war trügerisch.

Unter meinen Füßen spürte ich die großen abgerundeten Steine, die den Meeresboden lückenlos überdeckten. Wie meine Zehen wenige Millimeter zwischen ihnen ein sanken. Spürte das kalte Nass mein dichtes kurzes Fell umgreifen. Das alte Holz der Halme in meinen Händen. Alles war wie immer und doch lag etwas trügerisches in der Luft.

Egal wie weit wir in den See stiegen, das Wasser blieb in Hüfthöhe, dass andere Ufer außer Sicht. Nur das Ufer auf unserer Seite entfernte sich zunehmend und blaue Wasser wurde immer schwarzer. Inzwischen kletterten die vordersten Otter das Schilfrohr empor. Das heißt, sie versuchten es. Die Halme konnten deren Gewicht nicht lange genug halten, knickten zur Seite, dass zusätzliche Gewicht gnadenlos zurück in das Wasser werfend. Wir weiter hinten waren stehen geblieben und sahen das Geschehen ratlos mit an. Wir konnten einfach nicht verstehen, warum wir von einem Tag auf den anderen zu schwer für das Schilfrohr waren und versuchten nun selbst unser Glück. Doch auch wir fanden uns nach wenigen Sekunden im schwarzen Wasser wieder.

Nach einer Lösung suchend sah ich zum Himmel hoch. Setzte, mich am seitlichen Schilf entlang tastend, einen Schritt vor den anderen. Ein Schock überkam mich und ich starrte versteinert auf das Wasser um mich. Der Boden unter meinen Füßen hatte sich komplett verändert. Kein Stein, nicht mal ein ganz kleiner war mehr mit den Füßen zu ertasten. Stattdessen weicher, aber fester Untergrund. Es war kein Sand und auch keine Erde. Eine Weile schabte ich den Boden hin und her. Ich konnte es nicht sehen, aber spüren. Hier lagen die nicht fleischigen Überreste derer, die der See zu sich geholt hatte. Es waren aber keine Knochen zu spüren, nur ledrige Haut. Kein mir bekanntes Tier hatte etwas so zähes und doch weiches an seinem Körper. Mir kamen die seltsamen felllosen Zweibeiner in den Sinn. Ihre nackte Haut war mit seltsamen Hautlappen überzogen.

Der Schock war verschwunden und ich beugte mich zum Wasser. Blind griff ich mit der Hand nach dem Boden. Griff immer wieder kleine Fetzen dieser Hautlappen, warf sie unter Wasser bei Seite und griff das nächste Stück. Egal wie viele Stücke ich weg warf, es wurde nicht weniger. War der See in Wahrheit doch tiefer als wir dachten? Aber wie viel tiefer? Und wie kam diese Menge an Hautlappen hierher? Mein Verdacht verleitete mich dazu, dass soeben gegriffene aus dem Wasser heraus in die Ferne zu werfen: Hatte es etwa schon vor uns diese nackten Zweibeiner hier gegeben? Wenn ja, dann...

Mein Blick fiel starr auf das schwarze Wasser. Das Licht der Sonne brachte das Wasser zum glitzern.

Wie viele dieser Wesen hat der See damals zu sich geholt?
 

ENDE



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