Zum Inhalt der Seite

Blood and Desire: Bittersweet

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Abschied

Sasukes ganzer Rücken fühlte sich an, wie ein einziger Schmerz. Er wusste nicht mehr, wie oft er Itachis hinterhältige Schläge hatte einstecken müssen oder wie oft er auf dem Boden aufgeschlagen war. Aber es störte ihn nicht, auch wenn seine Bewegungen steif waren, als er sich aufsetzte. Der Schmerz würde bald abklingen, er durfte es nur nicht gleich übertreiben. Auch wenn er allein trainierte, blieben Verletzungen nicht aus, dazu forderte er zu viel von sich selbst. Und das war der Grund, wieso er bei seinen Übungen am liebsten alleine war. Es gab kaum jemanden, der nahe genug an ihn ran kam, niemanden, der es schaffte, ihm so zu zusetzen.
 

Als er seine Ausbildung bei Orochimaru angefangen hatte, war es anders gewesen, nicht wenige seiner Gefolgsleute, die das Juin beherrschten, waren ihm überlegen gewesen, weil ihm die Kontrolle darüber gefehlt hatte.

Es war zu sehr von seinen Gefühlen und seinem Chakraverbrauch abhängig gewesen. Doch je länger er dort war, umso besser wurde. Im Vergleich zu den anderen Versuchskaninchen hatte er schnell gelernt, das Mal zu handhaben, es zu benutzen und sich nicht ausnutzen zu lassen. Wobei er versuchte, dessen Einsatz zu vermeiden, er wusste, dass es den Verstand und die Seele des Trägers förmlich auffraß. Er wollte keine hirnlose Kampfmaschine werden, die sich auf alles und jeden stürzte, der in seiner Nähe war. Das und die Tatsache, dass er zu den Lieblingen der Schlange gehört, dass er sein neuer Wirt werden sollte, hatte ihm bald Respekt eingebracht.
 

Es war eine völlig neue Erfahrung für den Jungen gewesen, zu wissen, dass er eine gewisse Macht über andere ausüben konnte, dass sie ihn achteten und gleichermaßen fürchteten. Die Tatsache, dass er leicht reizbar war und auch nicht zögerte, ein Versteck ohne Kraftaufwand zu zerstören, tat ihr Übriges.

In Konoha hatte er Bewunderung kennen gelernt, kaum ein Mädchen in seinem Jahrgang hatte ihn nicht angehimmelt, doch das, was er in den drei Jahren bei dem Sannin gelernt hatte, war anders gewesen. Natürlich war er einer gewissen Erwartungshaltung ausgesetzt gewesen, die Diener des ehemaligen Akatsuki-Mitglieds hatten hohe Ansprüche in das neue Traumgefäß ihres Meisters gesteckt, doch es waren Ansprüche, denen er leicht gerecht werden konnte.

Sein vollausgebildetes Sharingan hatte den meisten schon Furcht eingeflößt, sie fanden diese blutroten Augen, in denen sich keine Emotionen widerspiegelten unheimlich. Und nachdem er den Gebrauch von Genjutsu erlernt hatte, hatte es kaum noch jemand gewagt, ihm direkt in die Augen zu sehen. Meistens hatte er nur mit Orochimaru selbst und Kabuto zu tun gehabt, die anderen waren eher dazu da gewesen, um seine Kräfte zu testen. Es hatte ihn nicht viel Überredungskunst gekostet, dass er entweder allein trainieren wollte oder mit seinem Sensei zusammen. Er war der einzige, der ihm das Gefühl gab, noch etwas lernen zu können. Solange seine Kräfte nicht nachließen, danach hatte er das getan, was er in seiner Heimat immer schon getan hatte: Sein Training allein in die Hand genommen.

Kabuto hatte ihn ebenfalls unterweisen sollen, doch da die beiden sich vom ersten Moment an nicht ausstehen konnten und Sasukes gefürchtete schlechte Laune leichter zu Tage trat, hatte dieser Teil der Ausbildung nicht lang angehalten.
 

Diese Erlebnisse hatten ihm auch geholfen, die unnahbare Fassade aufzubauen, an der er seit dem Tod seiner Eltern gearbeitet hatte. Der 18-Jährige hatte niemanden an sich ranlassen wollen, hatte sich einzig auf sein Ziel fixiert. Doch dann hatte er etwas kennen gelernt, dass ihm unbekannt gewesen war: Freundschaft. Er war aufgetaut, hatte sich in sein Team integriert und sowohl Sakura als auch Naruto akzeptiert. Umso schwieriger war der Abschied von ihnen gewesen, denn mit ihnen, hatte er all seine glücklichen Erlebnisse zurück gelassen. Seine Missionen mit Team 7, die fröhlichen Momente mit seinem großen Bruder.

Die schmerzhaften Erinnerungen hatte er in seinem Herzen bei sich getragen, hatte den Hass so immer wieder angefacht, der ihn selbst das härteste Training hatte durchstehen lassen. Eine Wut, die scheinbar völlig verschwunden war.
 

Sasuke stand auf und zog sich neue Sachen über, bevor er den Raum verließ und durch das Versteck streifte. Ein bestimmtes Ziel hatte er nicht, doch er wollte sich ablenken, bevor seine Gedanken wieder auf ein anderes Thema kamen, mit dem er sich nicht weiter auseinandersetzen wollte. Es war die Begegnung mit Itachi, die schließlich dafür sorgte.
 

»Wir sollten reden«, sagte der Ältere gewohnt kurz und deutete auf das Zimmer, vor dem sie standen.
 

Als die Brüder eintraten, stellte Sasuke fest, dass es eine Art Aufenthaltsraum war, neben einer Vitrine mit Büchern und Porzellan, standen in der Mitte zwei Sofas und dazwischen ein kleiner Tisch. Die zwei Uchiha nahmen einander gegenüber Platz und sahen sich in die Augen.

Ruhig und kühl.

Wie vier tiefe, schwarze Seen.
 

»Ich wollte nicht gehen, ohne dir etwas zu sagen, aber ich kann nicht länger hier bleiben. Akatsuki wird schnell misstrauisch.«
 

Sasuke nickte nur.

Was hatte er anderes erwartet?

Das Itachi ewig hier blieb?

Es gab sicherlich Verpflichtungen, die der junge Mann in der Organisation zu erfüllen hatte.
 

»Geht es um Naruto?« wollte der Jüngere schließlich wissen. Die Frage war ihm spontan in den Sinn gekommen, denn als Itachi in Konoha aufgetaucht war, war er mehr an dem blonden Ninja interessiert gewesen, als an seinen eigenen Bruder.
 

»Akatsuki will ihn haben, ja, aber mehr kann ich dir darüber nicht erzählen. Und versuch erst gar nicht mehr darüber erfahren zu wollen.«
 

Dachte der 23-Jährige, dass vor ihm immer noch das kleine Kind saß, dass unbedingt Zeit mit seinem großen Bruder verbringen wollte?

Der Genin war viele Jahre, wichtige Jahre seines Lebens alleine zu Recht gekommen. Wie schon zu beginn, machte sich der Gedanke in seinem Kopf breit, dass es seltsam anmutete, dass der Dunkelhaarige sich ausgerechnet jetzt so viele Sorgen um ihn machte.
 

In Wahrheit war Sasuke ganz froh darüber, denn so konnte er sich ganz auf sich konzentrieren, Gedanken aus seinem Kopf verbannen, die er dort nicht haben wollte, ohne, dass er befürchten müsse, dass der Ältere auf das Thema zu sprechen kam. Auch wenn das Training sein Ziel alles andere als verfehlt hatte. Vor allem hatte er Zeit sich darüber im Klaren zu werden, was genau er für den anderen empfand und ob es überhaupt Sinn machte, die Empfindungen zu zulassen.
 

»Für den Fall, dass etwas sein sollte, lasse ich einen Raben in der Nähe.«
 

Wieder nickte der Schwarzhaarige, dann war er auch nicht gezwungen in dem Versteck zu hocken, sondern konnte sich frei bewegen. Sicherlich würde das den aufmerksamen Augen der Vögel nicht entgehen.
 

Elegant erhob sich der ältere Uchiha und schritt auf die Tür zu, wurde jedoch kurz zurück gehalten.
 

»Dabei hatte ich gehofft, du würdest mir diesen Krähen-Doppelgänger beibringen, den du vorhin im Training verwendet hast.«
 

Als der Chunin seinen kleinen Bruder zu sich winkte, stand dieser wie in Trance auf und schritt auf den Größeren zu. Bevor er die Situation überhaupt registriert hatte, spürte er schon zwei Finger, die ihm gegen die Stirn tippten.
 

»Vergib mir, Sasuke. Ein anderes Mal, versprochen.«



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-10-19T14:38:36+00:00 19.10.2010 16:38
Das war am Ende irgendwie
ab zu sehen!

XD

*endlich Schluß macht und sich
voll dem FF wieder widmen kann*

Voll niedlich - Ita ist immer
noch ganz der selbe, wie wir ihn alle
kennen!

x3


Zurück