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On the Other Side of the Battlefield

von

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The last one

Naruto gehört nicht mir, sonst wär die Serie um einiges ernster und dramatischer und es gäbe mehr Frauen.

Rinshi, Benso und das Mädchen gehören allerdings sehr wohl mir. ;)
 

Das wird keine Mary Sue und es wird auch keine Lovestory geben.

Das ist die Geschichte aus dem Manga einmal aus einem anderen Blickwinkel. Von der anderen Seite des Schlachtfeldes. Das ist die Geschichte von der harten Realität der Ninjas und von Personen, die im Manga nicht zu Wort kommen.
 

Chapter 1: The last one
 

"Endlich."

Rinshi seufzte und lehnte sich zurück, um den Himmel anzugucken. Es war Mittag. Er hat in der Morgendämmerung angefangen zu arbeiten. Diese Mission dauerte jetzt schon viel zu lange für seinen Geschmack.

"Ich hoffe das ist die einzige Schutzmaßnahme, die sie getroffen haben. Ich werd ganz sicher nicht noch mal sechs Stunden daran arbeiten ein Siegel zu brechen..."

"Ich denke das wars. Schließlich brauchen sie auch Zeit um jedes Mal rein zu kommen."

"Du hast wahrscheinlich recht. Aber ich versteh diese Leute nicht. Warum bleiben sie hier? All die anderen Klans und Familien sind nach Kirigakure gegangen, nur sie sind noch autonom geblieben. Warum diese Mühen auf sich nehmen?" Gut, im Dorf wars auch nicht grade toll und immerhin sind sie grad von dort geflüchtet, aber sie sind ja auch zwei Jonin und keine Familie mit alten Leuten und Kindern, die beschützt werden müssen.

Benso zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiß es nicht und es interessiert mich nicht. Bald werden sie nicht mehr hier sein."

Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den Kollegen.

"Das ist fast ein historischer Moment. Die letzte autonome Shinobi-Familie in Mizu no Kuni. Wir sind für die endgültige Ausrottung einer traditionellen Lebensweise verantwortlich. Zumindest in diesem Land."

Benso schnaubte. "Sie sind selbst schuld. Irgendwann musste es passieren. Kirigakure mag sie nicht, aber sie haben andere Probleme. Also anstatt den Kopf unten zu halten, machen sie Geschäfte mit der Mafia. Ziemlich dreist, sie sind wohl zu selbstsicher geworden. Jetzt komm, der Bürgermeister bezahlt uns nicht fürs rumsitzen."

Rinshi stand widerwillig auf und folgte dem anderen Ninja zu einer großen Kiefer, in deren Schutz sie die Familie beobachten können. "Erinner mich nicht an die Bezahlung. Es gibt viele Dinge, die ich scheiße finde am nuke-nin-dasein und die lausige Bezahlung ist am beschissendsten." Er fuhr fort sich über ihre Geldprobleme und die anderen Nachteile, die dadurch entstanden, dass sie das Dorf verliessen, zu beklagen, wurde aber still als sie näher an das große Haus herankamen.

Das alte Gebäude war ziemlich groß und war wohl gebaut worden um mehr Leute zu beherbergen. Das hier waren nur die Überbleibsel des einst großen und stolzen Klans. Sie waren viele und sie waren stark und zu stolz, um ihr Haupt vor dem Mizukage zu beugen. Jetzt waren es nur noch fünfzehn Leute, darunter vier Kinder und zwei alte Frauen. Da bleiben neun Shinobi. Sieben davon haben sie bereits getötet als diese von ihrer Mission wiederkamen. Hier war nur noch das Klanoberhaupt und eine Wache.

Sie verbrachten ein paar Stunden damit, die Familie zu beobachten. Die Wache war allein und ließ sich schnell ablenken. Offensichtlich saß er da nur der Form wegen, niemand erwartete, dass irgendwer das Siegel brechen konnte, dass das Haus beschützt. Die alten Frauen saßen auf der Veranda und guckten den kleineren Kindern beim Spielen zu. Der Älteste trainierte auf der anderen Seite des Hauses. Über der ganzen Szene lag das Gefühl des Wartens und der Sorge. Sie warteten auf die anderen, sie sollten heute oder morgen wieder zurück kommen.

Es war langweilig sie zu beobachten, aber gleichzeitig interessant. Die Kinder lernten natürlich zu Hause, die alten Frauen gaben ihr Wissen an die jüngste Generation weiter. Es waren nur vier Kinder, also konnte man jeden individuell beschäftigen und die Sachen, die nicht verstanden wurden, wiederholen. Aber das war nicht das interessante an der Szene. Rinshi bemerkte, dass das jüngste Kind sehr... anders war. Es war ein Mädchen, drei, vielleicht vier Jahre alt. Sie spielte nicht mit den anderen, saß nur da und guckte zu. Die Erwachsenen ignorierten sie. Bald fand er auch heraus warum. Das Kind besaß eine beängstigende Intelligenz. Sie stellte Fragen zu allem um sie herum und vor allem Fragen dazu warum sie etwas machen sollte und wenn diese Frage nicht zufriedenstellend beantwortet wurde, dann tat sie es nicht. Natürlich stellen alle Kinder in dem Alter viele Fragen, aber ihre waren viel fortgeschrittener und skeptischer. Sie verstand den Unterrichtsstoff schneller als ihre älteren Cousins und auch wenn sie schwächer war, nutzte sie ihre Vorzüge -ihre Schnelligkeit und Größe- so effektiv, dass sie sie in einem Kampf besiegen konnte. Dass sie überhaupt kämpft, war bemerkenswert und kein Teil ihrer momentanen Ausbildung. Ihr Cousin hat sie geärgert und sie hat darauf reagiert indem sie ihn angegriffen hat. Die alten Frauen liessen sie kämpfen, allerdings mit der unterschiedlichen Gesichtsausdrücken. Die eine sah dem Kampf stolz und etwas hoffnungsvoll zu, während man auf den welken Zügen der anderen wachsende Besorgnis und sogar Angst sehen konnte.

Rinshi verstand ihre Gefühle nur zu gut. Dieses Mädchen war ein wirkliches Wunderkind, ein Geschenk und gleichzeitig ein Fluch. Sie könnte dem Namen der Familie Ruhm und Ehre bringen, genauso wie sie sie alle auslöschen könnte. Angst war da nur natürlich. Sie mochte stark und intelligent sein, aber sie war auch aggressiv und zweifelte jetzt schon an ihrer Familie. Dieses Kind bedeutete Ärger.
 

Sie verliessen ihren Aussichtspunkt und warteten bis Mitternacht bevor sie angriffen. Die Kämpfe dauerten nicht lange. Die Wache war eingeschlafen und hatte nicht einmal eine Chance sich zu wehren, der Junge und die alten Frauen waren auch kein Problem und das Klanoberhaupt war eindeutig in der Unterzahl. Die jüngeren Kinder sind nicht einmal aufgewacht.

Da keiner von beiden scharf darauf war reinzugehen und schlafende Kinder umzubringen, einigten sie sich darauf ein Feuer zu legen und nur aufzupassen, dass keiner rauskommt.

"Ist das wirklich nötig? Ich nehms zurück, da ist eine Sache am nuke-nin sein, die noch beschissener ist als die Bezahlung..."

Benso brauchte nicht zu antworten. Rinshi kannte die Gründe genauso gut wie jeder andere. Aber er tat es trotzdem. Vielleicht musste er sie einmal für sich selbst wiederholen, sich daran erinnern, dass sie nicht wirklich eine Wahl hatten. "Wenn wir sie nicht umbringen, wachsen sie auf und wollen sich rächen. Stell dir vor du bist ein Kind und wachst auf, um deine ganze Familie ermordet zu finden. Besser wir bringen es jetzt hinter uns und ersparen ihnen und uns selbst eine Menge Sorgen. Wir haben so schon genug Feinde."

"Echt schade um das Kind. Sie wär sicher ne großartige Kunoichi geworden."

Benso nickte nur während er ausdruckslos in die sich ausbreitenden Flammen guckte. Sie wäre mächtig geworden, wahrscheinlich eine der größten Shinobi dieses Jahrzehnts.

"Ich meine, eigentlich ist sie ja noch ziemlich jung und leicht zu beeinflussen. Es ist ja eh nur alles eine Sache der Erziehung. Sie hat ihre Familie sowieso schon angezweifelt, vielleicht weil sie nicht sonderlich nett zu ihr waren..."

Rinshi sprach nur aus was er dachte und versuchte sich damit von der immer stärker werdenden Wärme abzulenken. Es half nicht viel und während er mit seinen Worten kein Ziel verfolgte, dachte Benso genauer darüber nach. Er dachte an Zabuza und das Blag, das er vor kurzem aufgenommen hatte und jetzt trainierte. Eines Tages würde der Junge an ihrer Seite kämpfen und ihre Chancen diesen Bürgerkrieg zu gewinnen verbessern.

"Wenn du also weißt was du sagen musst und sie dann richtig beeinflusst, dann wird sie zu Person, die du haben willst. Also natürlich nicht zu der Person, aber sie würde sicher zumindest auf deiner Seite stehen, denke ich."

In ihrem Fall wäre es gar nicht so schwer, das Kind davon zu überzeugen, dass ihre Sache die richtige ist. Schließlich waren sie auf der richtigen Seite. Und wenn sie nach Rache sinnt, dann können sie sie noch problemlos loswerden.

"Dazu muss man selbstverständlich überzeugend sein und..."

Benso traf eine Entscheidung.

"... geduldig auch."

"Geh und hol sie."

Rinshi wollte grade damit fortfahren Unsinn vor sich hin zu reden als sein Kollege ihn unterbrach.

"Geh und hol wen?"

"Das Mädchen."

"Warum das denn?"

"Warum? Du hast doch selbst grad die ganze Zeit davon geredet, dass es möglich ist sie zu erziehen und sich das Talent, dass bald in den Flammen verschwindet während wir reden, zu nutze zu machen."

"Ja, aber damit habe ich nicht gemeint, dass wir sie aufziehen sollten..."

"Ich weiß, aber ich. Und jetzt geh und hol sie da raus, bevor sie erstickt."
 

Die ersten paar Tage sprach sie überhaupt nicht. Rinshi hat sie aus dem brennenden Haus geholt und sie ist nicht einmal aufgewacht. Am morgen danach fragte sie verwirrt ob es gebrannt habe und hat danach eisern geschwiegen. Sie ging neben ihnen her und wenn sie laufen mussten, wurde sie getragen. Die ganze Zeit gab sie keinen Mucks von sich. Sie beachtete ihre Umwelt auch kaum, stattdessen ließ sie die zwei Ninja nicht aus den Augen. Benso beschloss, ihr ein wenig Zeit zu geben.

Fünf Tage später kamen sie zum Meer und holten sich ein Boot. Sie wollten sowieso nicht in Mizu no Kuni bleiben und das Kind war ein guter Grund das Land endlich zu verlassen. Es wäre sicherer und sie könnten mehr Geld verdienen.

Das Mädchen setzte sich hin und bewegte sich nicht weiter. Wenn man sie so anguckt, dann weiß man auf den ersten Blick nicht was nicht stimmt, aber dann fällt einem ein wie die anderen Kinder nie stillsitzen können. Sie stehen auf und laufen rum oder zumindest reden sie oder gucken sich ständig um. Das Mädchen tat nichts davon. Sie saß nur da und starrte das Meer an, als könnte sie immer noch nicht fassen, dass es so viel Wasser gibt.

Die Insel, von der sie kamen, verschwand langsam hinter dem Horizont als sie stetig nach Westen segelten.

"Wer seid ihr?"

Rinshi zuckte beim Klang ihrer Stimme kurz zusammen. Er hat überhaupt nicht erwartet sie sprechen zu hören. Benso sah etwas erleichtert aus. Die Stille fing an ihm auf die Nerven zu gehen.

"Ich bin Benso und das ist Rinshi. Wir sind nuke-nin aus Kirigakure."

Sie schien über diese Information nachzudenken. Es dauerte nicht lange.

"Warum habt ihr euer Dorf verlassen?"

"Nun... Wir wollten den Mizukage, unseren Anführer, stürzen, um zu verhindern, dass er das Dorf zugrunde richtet. Aber wir waren nicht stark genug. Der Großteil unserer Gruppe wurde in den Kämpfen getötet. Wir und ein paar andere konnten fliehen. Wir werden uns vorerst zurückziehen und warten bevor wir es noch einmal versuchen." Er wusste, dass weniger Information, sie nicht zufriedenstellen würde.

Sie dachte wieder nach. Irgendwie wurde Rinshi, der sie schon die ganze Zeit beobachtete, das Gefühl nicht los, dass sie nicht über die Antworten nachdachte sondern über die Frage, die sie als nächstes stellen würde.

"Wo sind alle?" Es war eine ungenau gestellte Frage, aber allen war klar wen sie damit meinte.

"Tot."

"Habt ihr sie getötet?"

"Ja. Wirst du sie vermissen?"

"Ich weiß es nicht. Sie waren meine Familie."

Rinshi wurde klar, dass sie schon längst wusste, dass sie tot sind. Seit sie aufgewacht ist und gefragt hat ob es gebrannt hat. Deswegen -und nicht aus Angst vor ihnen- hat sie geschwiegen.

"Nun, vermisst du sie jetzt grade?"

"Ich denke nicht. Ich will nicht, dass sie tot sind, aber ich vermisse es nicht dort zu sein. Keiner schien mich zu mögen."

Sie sprach, als würde sie nur Selbstgespräche führen. Sie schien nachdenklich und Rinshi war sich sicher, dass sie einen guten Teil ihrer Zeit damit verbracht hatte, darüber nachzudenken warum sie sie nicht zu mögen schienen, warum sie sie so behandelten. Sie hatten Angst, er wusste das, aber sie konnte ihr Talent nicht im Vergleich zu anderen sehen. Sie konnte noch nicht wissen wie besonders sie war.

"Wir mögen dich. Also hoffe ich, dass es dir nichts ausmacht mit uns zu bleiben."

"Soll ich dann gegen euren Anführer kämpfen? Weil ich so viel Talent habe?"

Okay, vielleicht wusste sie doch wie besonders sie war...

"Dir fehlt's sicher nicht an Selbstbewusstsein." Benso musste lachen. "Ja, das war der Plan. Wenn du willst, natürlich." Es sagte das nicht aus Rücksicht auf ihre Wünsche, sondern aus dem Wissen heraus, dass sie ihr in zwölf, dreizehn Jahren gar nichts mehr befehlen können würden. Jemanden wie sie muss man überzeugen und nicht zu Gehorsam zwingen. "Aber bis dahin bleibt eh noch ne Menge Zeit."

Sie zuckte nur etwas traurig mit den Schultern. "Ich hab eh nichts wo ich sonst hingehen könnte."

"Tut mir leid, irgendwie. War nur unser Job, nichts persönliches."

"Ich weiß." Sie sagte nicht, dass sie ihnen verzieh, aber sie warf ihnen auch nichts vor. Nicht, weil sie wirklich verstand, warum das so passiert ist, sondern weil sie gelernt hatte, dass die Welt so funktioniert. Warum genau sie so funktioniert, das würde sie erst später verstehen.

Es herrschte wieder Stille. Als sie wieder fragte, schien sie zu einem Entschluss gekommen zu sein.

"Ist das das Meer?"

"Ja."

"Wo gehen wir hin?"

"Ins Wellenreich, da gibt es kein Shinobi-Dorf."

"Warum?"

"Was warum? Warum gehen wir hin oder warum gibt es da kein Dorf?"

Sie dachte nach. "Beides."

"Wir gehen hin, weil es dort sicherer ist. Nicht viel, aber wenigstens etwas. Und das Wellenreich hat kein Shinobi-Dorf, weil es dort von Anfang an nicht so viele Shinobi gab, die ein konkurrenzfähiges Dorf hätten gründen können."

Wieder Stille.

"Was heißt konkurrenzfähig?"

Benso und Rinshi seufzten beide. Irgendwie hatten sie das Gefühl, dass die Fragen in nächster Zeit nicht aufhören würden.

Während sich Benso also mit Erklärungen abmühte, dachte Rinshi über ihr seltsames Benehmen nach. Anscheinend hat sie nie diese Zuneigung gespürt, die Kinder ihren Eltern entgegen bringen. Wahrscheinlich hat sie sie kaum gesehen und wenn sie mal da waren, haben sie sie auch meist ignoriert, unsicher wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollten. Die anderen Kinder haben sie gehasst, weil sie immer in allem so gut war. Tatsächlich schien ihre Großmutter die einzige Person zu sein, die sie wirklich mochte. Sie schien stolz auf ihre Enkelin und voller Hoffnung, dass diese ihrer Familie eine bessere Zukunft ermöglichen würde. Aber sie war nicht der Typ, der gerne offen Zuneigung zeigt. Trotzdem war sie wohl die einzige Person, die das Kind vermissen könnte. Apropos 'das Kind'.

"Hey, Knirps. Wir wissen immer noch nicht wie du heißt."

"Hinode Kire."

"Schöner Name..."

"Ich weiß."

Rinshis linkes Auge zuckte kurz bei so viel Arroganz. "... aber ich werde dich weiterhin Knirps nennen."

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Konstruktive Kritik ist sehr erwünscht. Danke fürs Lesen.

Conversation

Da bin ich wieder mit einem kleinen Einblick in die Gedankenwelt von Kire. Das ist mir mal so eingefallen und ich hoffe es hilf sich eine Vorstellung davon zu machen wie sie denkt.

Ich bedanke mich sehr herzlich für die Kommentare zum ersten Kapitel! Eigentlich hatte ich nicht geplant weiter über diese Zeit zu schreiben, aber schliesslich ist mir doch noch einiges eingefallen, was ich noch machen will.

Viel Vergnügen!
 

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Kire ist etwas verunsichert. Die Blicke, die die beiden Nukenin ihr zuwerfen, sagen ihr, dass sie wieder etwas macht was seltsam ist. Leider hat sie keine Ahnung was das sein könnte. Sie macht doch gar nichts. Oder... vielleicht weil sie eben nichts macht. Aber was sollte sie denn machen? Sie sind auf einem Boot mitten im Meer, den ganzen Tag schon. Es gab hier einfach nichts zu tun.

Also sollte sie vielleicht etwas sagen? Aber was? Was sagt man überhaupt zu Fremden? Sie hatte nie groß das Bedürfnis verspürt sich mitzuteilen, sie wollte immer nur etwas wissen. Die Erwachsenen und die anderen Kinder haben immer irgendwas von sich erzählt. Hm. Sie versteht nicht was das bringen soll und weiss auch gar nicht wie man das anstellt. Soll man da einfach seine Lebensgeschichte erzählen? Oder nur was man heute gemacht hat? Ja, sowas! Das hatte sie mal gehört. 'Ich habe heute...', das hat ihr Cousin immer gemacht und einige der Erwachsenen auch.

Sie überlegt was sie denn sagen könnte, denn sie ist sich jetzt sicher, dass es daran liegt. Heute... - Sie ist wieder ratlos. Wozu sollte sie ihnen etwas erzählen was sie schon wissen? Sie waren doch den ganzen Tag zusammen gewesen! Das geht also nicht, das kommt ihr noch sinnloser vor als das Erzählen allgemein.

Sie sucht nach einem neuen Ansatz, dabei legt sie ihre Stirn in Falten und starrt aufs Meer hinaus ohne es zu sehen. Wann reden die Erwachsenen denn noch und was sagen sie? Sie geht das systematisch an. Sie reden, wenn man ihnen eine Frage stellt. Dann beantworten sie diese oder weigern sich oder sie meckern sie an. Das Konzept von Fragen und Antworten ist einfach auch wenn sie das mit dem Anmeckern nicht ganz verstanden hat. Aber keiner der Beiden hat ihr eine Frage gestellt, oder? Nun, doch, aber die hat sie auch gleich beantwortet. Oder war die Antwort nicht ausführlich genug? Das kennt sie auch. Sie bekommt oft Antworten, die nicht ausführlich genug sind. Sie nickt weise und setzt ihr inneres Selbstgespräch fort. Also soll sie vielleicht noch mehr über das Verhältnis mit ihrer Familie erzählen und über ihre Gefühle? Aber hätten sie dann nicht gleich nachgefragt? Das macht sie schliesslich auch. Ausserdem ist das gar nicht so einfach seine Gefühle zu benennen. Sie überlegt hin und her, kommt schliesslich zu keinem befriedigenden Ergebnis und stellt den Gedanken hinten an, vielleicht bietet sich ja eine einfachere Lösung an.

Wann reden sie noch? Wenn sie sie ausschimpfen, weil sie anscheinend etwas falsch gemacht hat. Dann sagen sie ihr was sie falsch gemacht hat und was mit ihr passiert wenn sie das noch einmal tut. Und meistens reden sie dann mit gehobener Stimme oder schreien sogar. Vielleicht erwarten sie, dass sie sie anschreit? Irgendwie erscheint das gar nicht so abwegig, immerhin haben sie sich sogar bei ihr entschuldigt. Das heisst doch, dass sie irgendwas falsch gemacht haben. Sie weiss auch was, aber sie versteht nicht so ganz warum etwas falsch ist. Ist etwas falsch weil es ihr nicht gefällt? Dann sollte sie sie wohl wirklich anschreien. Ihr gefällt das nicht, dass ihre Familie wegen ihnen tot ist! Sie kann nicht sagen warum, aber es gefällt ihr nicht. Doch sauer ist sie auch nicht und gehört das nicht dazu? Die Erwachsenen sind dann immer wütend oder... enttäuscht oder irgend etwas anderes, was kann sie nicht sagen. 'Enttäuscht' versteht sie auch nicht. Ist sie vielleicht enttäuscht?

Irgendwie sind da zu viele Fragen, es ist eine Möglichkeit, aber sie hat auch erlebt, das jemanden anzuschreien nicht immer die beste Idee ist. Sie sollte das also besser lassen bis sie sich sicher ist.

Wann wird noch geredet? Wenn man um etwas bittet, etwas befiehlt, etwas möchte. Dann wird gesagt was sein Anliegen ist und es kommt darauf an ob es eine Bitte ist (dann sagt man Bitte) oder ein Befehl (dann spricht man in Befehlsform und auch mit gehobener Stimme). Aber sie will nichts. Sie denkt noch einmal darüber nach. Dann schüttelt sie den Kopf. Nein, sie will nichts. Nun ja, nichts mögliches. Sie will, dass es ihrer Familie gut geht. Sonst ist sie mit der Situation nicht unzufrieden. Sie schliesst diesen Gedankengang ab und ist froh wenigstens eine Möglichkeit ausschliessen zu können.

Weiter. Sie reden wenn etwas passiert und eine Meinung gefragt wird/sich die Möglichkeit bietet seine Meinung, seine Gedanken, seine Gefühle zu erläutern. Dann reden sie darüber, erzählen einfach und die anderen sagen dann ihre Meinung und so weiter - das machen die dann stundenlang. Nun, es ist viel passiert zu dem sie ihre Meinung sagen könnte. Und dieses Meinungen Ausrücken scheint noch das einfachste und sicherste zu sein. Denn sie weiss noch etwas über Gespräche: Sie bleiben fast nie in einer Kategorie. Und die meisten Änderungen gibt es, wenn man mit einer Meinungsbekudung anfängt, dann entwickelt sich das Gespräch. Wenn man es nur anfängt, ist es nicht mehr die Verantwortung des Einzelnen, die anderen sind auch daran beteiligt und müssen selbst überlegen was sie antworten. Sie hat dann ihren Zug gemacht und sie sind dran mit nachdenken (auch wenn sie dazu irgendwie nicht so lange brauchen, kann sie das auch wenn sie älter wird? Aber ihre Cousins konnten das doch auch... Darüber muss sie später noch nachdenken, der Gedanke kommt mit den anderen in das Fach 'zu bearbeiten'). Und dann, wenn sich das Gespräch entwickelt und andere Themen zur Sprache kommen, dann kann sie so vielleicht Anhaltspunkte dazu finden was von ihr erwartet wird!

Gut. Der Entschluss steht fest, die Falten auf ihrer Stirn glätten sich, ihr Blick wird entschlossen. Jetzt braucht sie nur noch etwas... ein einfaches Thema mit dem sie anfangen kann. Sie guckt sich nachdenklich um. Dann fällt ihr etwas ein.

Sie ist höchst zufrieden mit sich. Nun fehlt nur noch die Ausführung. Es soll ja zu einem Gespräch motivieren, also sollte es freundlich sein und sie sollte klar machen dass sie mit ihnen redet und eine Antwort erwartet.

Also lächelt sie etwas unglaubwürdig und guckt Benso herausfordernd in die Augen.
 

"Schönes Wetter heute, findest du nicht?"
 

Rinshi und Benso starren sie nur sprachlos an. Das Lächeln verschwindet und die Falten bilden sich wieder. Sie guckt abermals auf Meer hinaus.

Okay, warum hat das nicht geklappt? Sie widerholt die Gedanken, die zu diesem Schluss geführt haben und sucht - ganz systematisch- nach einem Fehler.
 

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Kontruktive Kritik ist sehr erwünscht und danke fürs Lesen.

(Die Fehler, die noch drin sind, werden auch noch berichtigt.)



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hikari-
2009-11-27T17:21:56+00:00 27.11.2009 18:21
Also, was soll man sagen... Kire's gedanken sind analytisch und scary wie immer XD
rinshi und benso tun mir echt leid... haha ^^
Von:  fahnm
2009-11-26T23:59:59+00:00 27.11.2009 00:59
Super Kapi!^^
Von:  Hikari-
2009-09-11T14:50:39+00:00 11.09.2009 16:50
nyahah!
endlich weiß man wie es zu allem kam!
ich finds gut... und kire ist und bleibt scary..
Von:  fahnm
2009-09-11T02:15:22+00:00 11.09.2009 04:15
*grins*
Das kann was werden.
Ein NUke-nin zieht ein Kind auf.
Ich bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm
Von:  Klaus-Mikaelson
2009-09-11T01:14:31+00:00 11.09.2009 03:14
".....aber ich werde dich weiterhin Knirps nennen."

Geil xD~
ich mag die Charas, die Story und...kA ôo
gefällt mir mal alles aus ner anderen Perspektive zu betrachten...dazu...eine Lebensaufgabe für Nuke-nin ~> Kind aufziehen xD


ich setz ma auf Favo und schau was draus wird :3


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