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Darkness

Schatten des Nichts
von

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Kapitel 2

Als Lucy sich von Drake verabschiedete, ging die Sonne bereits unter und es wurde zunehmend dunkel. Drake’s Frage, ob er sie nach Hause begleiten solle, verneinte Lucy.

“Ich passe schon allein auf mich auf.”, begründete sie es.

Also ging Drake alleine weiter. Unterwegs fühlte er sich beobachtet. Irgendwann blieb er endlich stehen.

“Was willst du, Samiel?”, fragte er kühl.

Der Teufel landete direkt vor ihm.

“Lass uns reden, Drake.”

“Ich rede nicht mit toten Verwandten.”, entgegnete der Junge und wollte an Samiel vorbeigehen. Aber dieser hielt ihn am Arm fest.

“Es ist aber wichtig.”, flüsterte er.

Drake ließ ein genervtes Stöhnen vernehmen.

“Schieß los! Ich habe nicht ewig Zeit.”
 

Luzifer hatte sich auf das Dach einer Kirche zurückgezogen. Er fühlte sich mies. Nicht zuletzt deswegen, weil er Gabriel wegen einer Nichtigkeit angeschrien hatte. Doch das war nicht alles.

Da ist etwas…, dachte er. Es ruft nach mir…

Luzifer besah sich den mit Sternen bestickten Himmel. Dann sah er es: ein Todesengel flog über ihn hinweg, und dann noch einer, und noch einer. Mindestens ein Dutzend Todesengel zählte Luzifer. Sie flogen alle in die gleiche Richtung. Luzifer wusste nicht wohin es sie zog. Aber er wusste, dass auch er dorthin fliegen würde. Luzifer schloss die Augen und spürte die kühle Nachtbrise, die ihm etwas zuzuflüstern schien.

“Komm, Luzifer… ich warte… komm zu mir… Luzifer…”

Der Todesengel öffnete die Augen wieder. Er wüsste zu gerne, wer ihn und die anderen zu sich ruft. Luzifer entschloss sich es herauszufinden und breitete seine Schwingen aus. Er hielt kurz inne. Was, wenn es eine Falle war? Luzifer überlegte kurz und sah noch einmal zum Himmel. Überrascht stieß er sich vom Boden ab und flog hoch.

“Eric!”, rief er aufgeregt. Der junge Todesengel hielt an.

“Wer bist du? Und woher kennst du meinen Namen?”, wollte Eric wissen.

“Mein Name ist Luzifer. Ich bin Lucy’s Todesengel.”, antwortete Luzifer und spürte einen stechenden Schmerz in seiner Brust.

Natürlich, dachte er. Ich bin nur ihr Todesengel. Nicht mehr und nicht weniger.

“Oh, wie geht es denn Lucy?”, fragte Eric.

“Ganz gut… denke ich…”, sagte Luzifer. “Sag, wo fliegst du eigentlich hin? Wo fliegen überhaupt alle Todesengel hin?”

Eric hob unwissend die Schultern.

“Ich habe keine Ahnung. Ich folge nur dem Ruf einer Stimme.”

Luzifer dachte kurz nach. Dann fasste er einen Entschluss.

“Lass uns doch zusammen fliegen.”

Eric nickte zustimmend und folgte Luzifer.
 

Als Lucy nach Hause kam, wurde sie sofort von ihrem Vater um ein Gespräch gebeten. Lucy versuchte ihm ihre Verspätung zu erklären, aber Vater bat sie zu schweigen.

“Ich möchte gerne wissen, was hier vorgeht, Lucy.”, sagte Luke. “Klärst du mich bitte auf?”

Seine Tochter verstand nicht, was er genau wollte. Luke kratzte sich nachdenklich am Kopf.

“Ich kann plötzlich Engel sehen.”, erklärte er. “Mein Schutzengel sagte Heute zu mir, dass sich etwas Böses in unserer Atmosphäre bewegt.”

Lucy starrte ihren Vater mit offenem Mund an. Sofort nahm sie seinen Arm und lief mit ihm auf ihr Zimmer. Dort schloss sie die Tür hinter sich und öffnete das Fenster, um nach Gabriel und Luzifer zu rufen. Doch nur Gabriel erschien.

“Gabriel! Wo… wo ist Luzifer?”, fragte Lucy aufgeregt.

“Ich hatte angenommen, er sei bei dir.”, erwiderte der Schutzengel.

“Wie bitte? Nein, ist er nicht.”

Gabriel sah besorgt drein. “Dann hatte Ariel also Recht gehabt.”

“Ariel? Wer um alles in der Welt ist Ariel? Verdammt, und wo steckt Luzifer?”, regte sich Lucy auf. Sie klang hysterisch, wie immer, wenn sie ein ungutes Gefühl hatte und niemand ihr helfen konnte.

“Er… ist verschwunden…”, antwortete Gabriel unsicher.

“Verschwunden? Wohin denn?”

“Ich… ich weiß es nicht…”

Nun begann auch Gabriel zu verzweifeln. Wo steckte nur dieser verdammte Todesengel?

“Vielleicht schmollt er nur irgendwo…”, überlegte Gabriel.

“Schmollen?”, kam es von Lucy und ihrem Vater gleichzeitig.

“Na ja… Luzifer war ziemlich eifersüchtig auf… Drake…”

Lucy schwieg. Sie erinnerte sich an jene Traumwelt, in der Dark ihr fast seine Liebe gestanden hätte… und Dark war eigentlich Luzifer selbst. Das heißt…

Lucy schüttelte den Kopf.

“Nein, ich glaube nicht, dass es das ist. Er ist doch gar nicht in mich verliebt, sondern in meine Ur-ur-ur-urgroßmutter.”, meinte Lucy.

“Ich glaube, du hast noch einige ‘Ur’s vergessen.”, erwiderte Gabriel.

“Das ist doch jetzt überhaupt nicht wichtig.”, sagte Lucy. “Ich brauche ihn. Jetzt und hier!”

Gabriel nickte stumm.

“Würdest du ihn bitte suchen und ihn hierher bitten?”

Gabriel nickte ein weiteres mal und flog davon. Er spürte, wie sich finstere Energie ansammelte. Er musste Luzifer unbedingt finden, bevor dieser etwas unanständiges anstellt…



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