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Give me a sign you're okay

Seto | Duke [Mastershipping]
von

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Give me a sign you're okay

Schweres Dachgebälk ragt über mir auf.

Alt und verlassen liegen lange Flure vor mir … dunkel und trüb. Nur schwache Lichtstrahlen fallen durch die vergilbten Gardinen auf den Gang, machen den aufwirbelnden Staub sichtbar, welcher sich bei jedem meiner Schritte von den kalten Marmorfliesen löst.

Um mich herum herrscht eine bedrückende Stille und nur das leise Knarren der Stufen, die ich hinaufsteige dringt an mein Ohr.

Dieser Ort birgt all meine Erinnerungen … und den Schmerz des Verlustes.
 

Wenn ich die Augen schließe kann ich leises Fußgetrappel hören, als käme es gedämpft aus weiter Ferne. Das Lachen eines Kindes hallt von den Wänden wieder … Mokuba …

Wie damals …
 

Meine kalten, schmalen Finger streichen vorsichtig über das Geländer, welches bereits zu verwittern beginnt.

Niemand hat die Villa betreten … seit Jahren.
 

Ich erreiche das erste Stockwerk und sehe mich um.

Kaum etwas hat sich verändert, noch immer steht die Tür deines Zimmers offen, es ist als zöge sie mich magisch an und ich trete in den Raum.

Sacht berühre ich die weiße Decke auf deinem Bett und lasse mich darauf nieder.

Allmählich füllen sich meine Augen mit Tränen … mit meiner Wiederkehr öffne ich meine eigenen Wunden … sind sie doch nie ganz verheilt.
 

//
 

„Lass mich in Ruhe Ryuuji!“, lachst du und schlitterst um die Ecke des Korridors, rennst diesen weiter hinab, doch ich bin dicht hinter dir.

Du weißt, dass ich mich nicht abschütteln lasse und bist schon ziemlich außer Atem.

In deiner Unüberlegtheit läufst du in dein Schlafzimmer und ein triumphierendes Grinsen legt sich auf meine Lippen.

Jetzt sitzt du in der Falle und merkst dies nun selbst, stehst an der Wand direkt gegenüber der Tür, in welcher ich lehne und du blickst mich aus deinen azurblauen Augen flehend an.

„Bitte … Ryuuji …das ist unfair, ich kann nicht me- “, beginnst du.

Doch ich lasse dich nicht aussprechen, sondern schlinge meine Arme um deinen Körper und drücke dich an mich, damit du nicht entkommen kannst.

Sanft wandern meine Hände unter dein Hemd, über deinen Bauch und zuckst zusammen.

Ein leises, unterdrücktes Kichern entkommt dir und ich fahre amüsiert damit fort dich zu ärgern.

Du bist so empfindlich, ich kann es einfach nicht lassen.
 

Ohne Erfolg versuchst du dich von mir loszumachen und zwickst mich unbarmherzig kräftig in die Seite.

„Werd nicht übermütig …“, hauche ich belustigt in dein Ohr, fange mir einen giftigen Blick deinerseits, welchen ich jedoch gekonnt ignoriere und drücke dich in Richtung deines Bettes, wo du mit den Kniekehlen gegen die Kante stößt und nach hinten fällst.

Überrascht musterst du mich.

Ich bin auf dir gelandet und lächle dich unschuldig an, streichle deine weiche Haut unter deinem Oberteil und lasse meine Finger über deine Brust gleiten.

Zufrieden stelle ich fest, dass dich ein angenehmer Schauer durchfährt und du schließt genießerisch die Augen.

Dein leises Brummen zeugt davon, dass du dich wohl fühlst.
 

Langsam beginne ich mich von deinem Hals zu deinen Lippen herauf zu küssen und bewege meine eigenen sehnsüchtig gegen sie, kraule durch dein seidiges braunes Haar.

Versunken in unserem innigen Kuss bemerkst du anfangs nicht, wie ich meine Fingernägel erneut sacht über deine Seiten gleiten lasse, doch plötzlich erzitterst du und windest du dich unter meinem Gewicht, welches dich an der Flucht hindert.

Dadurch löst du dich von mir und unterbindest jeglichen Versuch von meiner Seite, ein weiteres Mal nach deinen Lippen zu schnappen und dich somit ruhig zustellen.
 

Einen Moment lang bin ich unachtsam, du entkommst meinem nicht allzu festen Griff.

Da ich nicht riskieren möchte dir ernsthaft weh zu tun, lasse ich locker.

Allerdings starte ich einen zweiten Versuch dich einzufangen.

Eigentlich habe ich noch ein wenig mehr mit dir vor gehabt …
 

Mittlerweile bist du durch die Tür hindurch nach draußen verschwunden und ich laufe dir nach, halte dich am Handgelenk zurück und drücke dich sanft gegen das Treppengeländer.
 

Durch die riesigen, weit geöffneten Fenster flutet das helle Licht der Sonne in den Flur.

Nur in weiter Ferne ziehen dunkle, schwere Gewitterwolken auf, lassen die Vögel in den alten Kirschbäumen im Garten beunruhigt aufzwitschern.
 

Ich flüstere dir zu, dass du mir den Verstand raubst … das ich dich liebe … aufrichtig und von ganzem Herzen, bevor ich dich zärtlich kitzle.
 

Dunkelheit legt sich wie ein Schatten über die Welt und erste dicke Tropfen klopfen auf das Dach des Hauses. Ein Grollen …

Das Zirpen der Grillen verstummt …
 

Du bewegst dich lachend auf den Treppenabsatz zu, wirst noch immer von meinen Armen umschlungen und kannst dich nicht befreien.

Deine Stimme klingt so unbeschwert und glücklich.

Bleib für immer bei mir …
 

Der aufgezogene Sturm lässt eine Fensterlade erschreckend laut zuknallen.

Im selben Moment verlierst du das Gleichgewicht.

Mein fröhliches Grinse verflüchtigt sich, als du dich nicht halten kannst.

Ich versuche dich zurückzuziehen, doch du bist zu groß für mich, reißt mich mit dir die Treppe hinab.

Verzweifelt will ich dich schützen …

Das mehrmalige dumpfe Geräusch des Aufpralls deines zarten Körpers auf den harten Stufen bringt mich um.

Ich will schreien, deinen Namen rufen, aber die Panik schnürt mir die Kehle ab.

Bis wir den steinernen Boden des Erdgeschosses erreichen scheint eine Ewigkeit zu vergehen.

Hektisch atme ich aus und ein, mein Herz rast.

Vorsichtig drehe ich dich zu mir um, bin wie gelähmt.
 

Keine Regung … alles an dir bleibt stumm …
 

//
 

Mit dir ist auch das Leuchten in meinen Augen verschwunden.

Zurück bleibt nur Leere und die eine Frage …
 

Warum nicht ich?
 

Ohne zurückzublicken lasse ich den Raum, die verfallende Villa hinter mir und schließe das rostige Eisentor des Anwesens hinter mir.
 

Einen Moment verweile ich still, bis eine Träne über meine Wange rollt.

Ich weine so heftig, wie ich es seit langem nicht getan habe. Das Schuldgefühl und die Sehnsucht nach dir zerfressen mich von innen heraus, nehmen mir dir Kraft an die Zukunft zu glauben … eine Zukunft ohne den Mann, den ich liebe …
 

…Und die Sonne bricht durch die dichten Wolkentürme.

Blendendes Licht, welches nun um sich greift strahlt Wärme aus.

Bist du das?
 

Lass es ein Zeichen sein … ein Zeichen dafür, dass es dir gut geht …
 


 

I keep you here with all my memories of a time when we believed we could live forever.

And I remember your smile, feeling surrounded by something angelic …
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nibori
2009-05-28T15:15:44+00:00 28.05.2009 17:15
einfach wunderschön
(auch wenn ich üblicherweise kein fan von 'trauerstorys' bin)
aber hiermit hast du einen neuen fan
Von:  Disqua
2009-04-19T18:28:17+00:00 19.04.2009 20:28
Wenn du seto noch einmal tötest tu ich dir auch was an >.<
das is so böse "snief"

Naja schön wars auch iwie auf ne verquere art und weise >.<
aber aber tu das nie wieder "snief"
Von: Karma
2009-04-17T23:26:48+00:00 18.04.2009 01:26
Und schon wieder bringst Du mich zum Weinen. Aber keine Panik und kein schlechtes Gewissen, okay? Ich mag die Geschichte - und das, obwohl Seto sie nicht überlebt. Aber Du hast das alles so schön beschrieben - besonders den Rückblick -, dass ich einfach nur total gefesselt bin. Ich versuche allerdings, mir Ryuujis Schmerz nicht allzu bildhaft vorzustellen. Sonst heule ich nämlich garantiert richtig und höre vorerst auch nicht damit auf.
*Tränen wegwisch*
Schreib auf jeden Fall weiterhin so toll, ja? Aber in Zukunft darfst Du gerne wieder Happy Ends schreiben.
^.~

Karma


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