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Kittei

Du kannst dem Schicksal nicht entkommen
von

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Gefährlicher Streich

So zogen die ersten Wochen in die Lande.

Flamedramon startete nicht sofort mit dem richtigen Training, da Nekomon als Ausbildungslevel dafür noch zu jung war. Stattdessen brachte er ihr auf spielerische Weise die Grundprinzipien des Kämpfens bei.

Auch wenn er es versuchte ihr abzugewöhnen, die kleine Katze blieb so anhänglich wie am ersten Tag.

Das änderte sich auch nicht, als sie nach gut zwei Monaten aufs Rookielevel digitierte.
 

"Flaming Punch!"

Mit erhobener Faust stürmte Firemon auf Flamedramon zu.

Dieser blieb gelassen stehen und bevor die Attacke ihm am Körper treffen konnte fing er den Boxhandschuh der Katze ab.

"Wie oft denn noch? Solche direkten Angriffe sind viel zu vorhersehbar. Sei flexibel und trickse ein wenig!", belehrte er sie.

Firemon sah ihn an und nickte.

Er ließ ihre Faust wieder los und sie brachte einen Sicherheitsabstand zwischen sich und ihm. Ihre beiden Boxhandschuhe gegeneinander schlagend schien sie zu überlegen.

Normalerweise hatten Rookiedigimon in ihrem - man musste es wegen ihres ungewöhnlichem, schnellen Wachstums 'körperlichen Alters' nennen - kein großes Verständnis für Strategien und schlugen einfach zu.

Erwartungsvoll machte sich Flamedramon bereit, als sie auch schon direkt wieder auf ihn zustürmte.

Was soll das, fragte er sich, sie machte ja schon wieder den gleichen Fehler wie eben und griff ihn direkt an. Er seufzte nur gedanklich und machte sich bereit ihren Angriff wie immer ab zu fangen.

Doch kurz vor Flamedramon schlug Firemon mit ihrer anderen Faust auf den Boden und machte so einen Salto über ihn. Kaum war sie hinter ihm gelandet federte sie sich mit ihren Füßen ab und griff nun seinen Rücken an.

Von dieser Aktion doch leicht überrascht schaffte es Flamedramon gerade noch Firemons Schlag mit seinem linken Ellbogen ab zu wehren. Der Drache grinste leicht.

"Nicht schlecht", meinte er und holte mit seiner rechten Faust aus und beförderte sie in den Heuhaufen, der auf dem Schlosshof lag wo sie trainierten.

"Aber du vernachlässigst deine Deckung immer noch zu sehr."

"Das... pfuh... is' gemein.", beschwerte sich Firemon als sie versuchte wieder aus dem Heuhaufen heraus zu kommen und dabei etwas Heu in den Mund bekommen hatte.

Flamedramon grinste nur weiter, schritt auf den Heuhaufen zu und bekam Firemon an ihrem Halstuch zu fassen, an dem er sie rauszog.

"Das ganze Leben ist gemein. Und du bist selber Schuld. Eine gute Offensive allein reicht nicht aus..."

"...den manchmal ist die Defensive der Schlüssel zum Erfolg.", beendete Firemon seinen angefangenen Satz. Diesen Spruch bekam sie fast jeden Tag von ihrem Lehrmeister zu hören und langsam nervte sie das.

Mit ein wenig Gezappel befreite Firemon sich aus Flamedramons Griff. Anstellte auf den Pfoten zu landen schwang sie sich auf seinen Rücken und machte es sich auf seinen Schultern bequem. "Du brauchst das nicht immer zu wiederholen."

Flamedramon schnaubte leicht genervt und schielte zu ihr nach oben.

Ihr beizubringen ihn respektvoll anzusprechen hatte er als erstes aufgegeben. Und wenn Firemon ihn mal mit 'Meister' oder ähnlichem ansprach machte sie es nur um ihn zu veralbern. Sogar Apollomon wurde von ihr einfach frech geduzt.

Zwar tat sie das immer noch mit dem nötigen Respekt, dennoch fand Flamedramon, dass es ihr an Umgangsformen fehlte.

Und auch dass Firemon sich ständig an ihn klammerte störte ihn ein wenig. Aber auch da hatte er bereits kapitulieren müssen - er stieß immer nur auf Granit bei ihr, wenn er ihr sagte sie solle das lassen. Er hoffte inständig, dass sich das ändern würde, wenn sie aufs Championlevel digitiert. Vor allem auch, weil er auch glaubte dass sie dann noch einmal um ein paar Nummern größer und schwerer werden würde...
 

"Ich müsste mich nicht immer wiederholen, wenn du auch mal auf mich hören würdest. Feinde warten nicht brav ab, bis du dir eine Strategie zurecht gelegt hast. So was musst du aus dem Handgelenk schütteln können. Du musst sofort WISSEN, was zu tun ist, sehen und reagieren. Und je besser deine Defensive ist, desto länger hältst du im Kampf durch und kannst die Stärken und Schwächen deines Gegners analysieren um dann die perfekte Offensive zu starten."

Dies war eigentlich eine Einzelkampfstrategie. Er hätte ihr auch gerne gezeigt, wie man sich gegen mehrere Gegner wehrt, aber das brauchte sie laut Apollomon nicht. Sie sollte nur einmal kämpfen, gegen einen Gegner... wenn sie aber mal dafür genug Zeit hatten, würde er ihr trotzdem das Kämpfen gegen eine Mehrzahl von Feinden beibringen. Besser sie wusste was zu tun war als dass sie in eine Lage kommt in der sie chancenlos erliegt, und all ihre Hoffnungen ruhten schließlich auf ihr.

Während Flamedramon Firemon nun zum gefühlten hundertsten Mal erklärte, wie man am besten Strategien entwickelte, überquerte er den Hof und ging die Steintreppe hoch, die zu den Wegen auf der Schlossmauer führten.

Firemon schien seinem Vortrag nicht wirklich zu lauschen, gähnte einmal herzhaft und zupfte sich noch etwas Heu aus dem Fell. Aber selbst wenn sie schlafen würde, Flamedramon würde sich nicht davon abbringen lassen ihr diese wichtigen Sachen einzubläuen. Was diese Regeln für den Kampf angingen machte das Kätzchen zwar den Eindruck dass es ihr egal war, doch er wusste, dass sie sie in einem ernsten Kampf gut umsetzten könnte.

Nur leider tat sie dies im Training nicht immer und sah es eher als Spaß an. Flamedramon seufzte gedanklich.

Firemon war ja noch ein Rookie und somit noch ein Kind. Trotzdem, er selber war ja als Rookie auch nicht so verspielt gewesen und schon immer sehr erwachsen gewesen, was besonders von Zephyrmon kritisiert wurde. Er solle mal lockerer werden und auch mal Spaß haben. Doch in seinen Augen war dies nicht von solch großer Bedeutung. Zu trainieren war ihm viel wichtiger.

Dass Apollomon ihn von den Kämpfen abgezogen hatte wurmte ihn schon, schließlich kämpfte er um weitere Schicksale wie das seine zu vermeiden. Nun, da sie sein Training oftmals nicht so ganz ernst nahm, wusste er nicht, was er tun sollte. Er hatte begonnen sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen dass das was er tat dazu beitragen würde sehr viel mehr Leid abzuwenden als wenn er kämpfen würde, dass wenn alle ihre Krieger chancenlos waren SIE ihre Rettung war. Dass sie sie alle verteidigen würde, dafür sorgte dass niemand zu Schaden kam und keine weitere Familie auseinandergerissen wurde wie die seine damals. Es bereitete ihm Sorge, dass sie sein Training nicht so ernst nahm wie sie sollte...
 

Durch etwas Heu, das auf seiner Nase gelandet war und ihn juckte, wurde Flamedramon aus seinen Gedanken gerissen und sah auf zu Firemon, die nun endlich ihr Fell entheut hatte und sich wieder einmal an ihn kuschelte.

"Wie es aussieht müssen wir dich heute wohl mal wieder baden", meinte Flamedramon, fächerte das Heu von seiner Nase und lächelte bereits in Erwartung der Beschwerdewelle, die nun wieder anrollen würde. Und das tat sie auch.

"WAS? Warum das denn? Ich hab mich doch erst letzte Woche gebadet. Zu oft baden tut meinem Fell nicht gut. Und wenn wir morgen weiter trainieren, werd ich doch sowiso wieder dreckig."

So ging das immer weiter, wie jedes Mal. Firemon hasste Wasser, es war eine ihrer Schwächen.

Eigentlich wusste sie, dass es nichts bringen würde zu widersprechen, Flamedramon zog das knallhart durch. Aber 'kampflos' würde sie nicht aufgeben und so meckerte sie ihm wieder einmal die Ohren voll, an denen sie sich so gerne festhielt.

Flamedramon jedoch schaltete - auch wie immer - auf Durchzug und lächelte weiter. Er grüßte hier einen Bekannten und bog dort freudestrahlend ab, ignorierte sie völlig - es amüsierte ihn, wie sich die Katze immer so sinnlos beschwerte.

Schließlich waren sie auf der Mauer angekommen und gingen auf dem Weg in Richtung einer der sechs Türme, die an den Ecken der Schlossmauer majestätisch in den Himmel ragten.

Dort befanden sich die Räume der Krieger und auch die von Flamedramon und Firemon. Zwar hatte Firemon ihr eigenes Zimmer, schlief aber lieber bei Flamedramon. Der erlaubte ihr das nur, weil sie noch so jung war. Sobald sie älter und auf dem Championlevel war, würde sie alleine schlafen müssen.

Firemon immer noch ignorierend ließ der Drachenkrieger seinen Blick über die savannenähnliche Landschaft schweifen, die ab und an mit einigen Dörfern und einem gut zehn Kilometer entfernten Wald geschmückt war.

Auf einmal war ein Rasseln und Klackern zu hören. Flamedramon blieb stehen und sah an der Mauer herunter. Die lauten Geräusche wurden von der Zugbrücke verursacht, die herabgelassen wurde um eine Garnison Krieger raus zu schicken.

"Die scheinen am Red Stone - Pass wieder Hilfe zu benötigen", meinte Firemon, die sich ein wenig reckte um die davonmarschierenden Digimon besser sehen zu können.

Der Red Stone - Pass führte zu einer der größten Städte in Apollomons Reich und es wäre ein herber Verlust, wenn sie vom Feind eingenommen werden würde.

Der größte Teil von Apollomons Armee kämpfte dort zur Zeit gegen die dunklen Soldaten Murmuxmons und es schien ein langer und zermürbender Kampf zu sein. Einer an dem Flamedramon nur zu gerne teilgenommen hätte.

"Ja, scheint so...", murmelte der Drachenkrieger nur und sah seinen Kriegerkollegen fast schon sehnsüchtig hinterher.

Firemon bemerkte das und sah verwundert zu ihm runter. "Flamedramon...?", fragte sie vorsichtig, doch der Angesprochene antwortete nicht. Die Katze hackte auch nicht weiter nach. Fast immer, wenn andere Krieger zum Kampf ausrückten, hatte Flamedramon ein deprimiertes Gesicht aufgesetzt. Einmal fragte Firemon ihn, warum er so traurig wäre. Als Antwort hatte sie nur ein Kopfschütteln und den Satz 'Das verstehst du nicht' bekommen. Vielleicht sollte sie mal Flamon danach fragen...?

Gerade wollte Firemon von Flamedramons Schultern springen, als dieser leise seufzte und sich wieder in Bewegung setzte.

"Wir sollten dich dann mal baden gehen. Bist ja dreckiger als ein Numemon."

Firemon murrte wegen dieser netten Beschreibung, beließ es aber dabei. Sie wollte ihren Lehrmeister jetzt nicht ärgern. Dafür machte sie sich zu große Sorgen um ihn. Sie wusste, dass ihn irgendetwas beschäftigte...
 


 

Flamon war gerade auf den Weg zu Firemons und Flamedramons Quartier.

Es war später Nachmittag und zu dieser Tageszeit trainierten die beiden nicht. Die Zeit bis zum Schlafengehen nutzten die beiden Rookies immer um irgendwelchen Blödsinn anzustellen.

Nachdem Nekomon zu Firemon digitiert war und nicht mehr SO sehr an Flamedramon hing - im wahrsten Sinne des Wortes - hatten sich die beiden schnell angefreundet. Zusammen hatten sie schon vielen der älteren Digimon Streiche gespielt und somit Flamedramon und KaiserGreymon wieder und wieder in Schwierigkeiten gebracht, da sie ihre Aufsichtspersonen waren. Flamon bekam immer eine Kopfnuss von seinem großen Bruder, doch Firemon durfte sich dann immer einen Extrastunden-Vortrag von ihrem Lehrmeister anhören. Aber die Kinder nahmen es gelassen. Schließlich machte es immer so einen Spaß, wie sich ihre 'Opfer' aufregten.

Kaum stand Flamon vor der Tür zu Firemons Zimmer kam diese schon um die nächste Ecke geflitzt, ihr Fell noch leicht tropfend.

"Na, is heute wieder Badetag gewesen...?", fragte das Dämonendigimon grinsend und erntete dafür einen bösen Blick der Katze.

"Haha, sehr witzig", meinte diese und schüttelte sich das Fell trocken. Flamon hob schützend die Arme um keine Tropfen ab zu bekommen. Sein Grinsen blieb aber unverändert.

"Flamedramon hat mich in den Heuhaufen geschleudert und meinte ich wäre so dreckig wie ein Numemon."

"Wenigstens bist du weich gelandet", zuckte Flamon mit den Schultern.

"Da wäre ich doch lieber gegen die Mauer geknallt", gab Firemon zurück und wrang sich den Schwanz noch aus. "Wenigstens bin ich nicht die einzige, die nass geworden ist."

Flamon sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, doch Firemons viel sagendes Grinsen ließen ihn ahnen was sie meinte. "Flamedramon wird dir deswegen heut Abend bestimmt wieder was erzählen."

"Wenn er sich bis dahin schafft abzutrocknen, bestimmt", grinste sie, wurde dann aber wieder ernst. "Als ob er das nicht schon den ganzen Tag machen würde." Firemon seufzte. Die beiden machten sich auf den Weg nach draußen.
 

"Es macht zwar total viel Spaß mit Flamedramon zu trainieren, aber er ist immer so ernst dabei und versteht keinen Spaß."

"Stimmt allerdings", bestätigte Flamon Firemons Aussage. "Es ist ja nicht so, dass er überhaupt nie Spaß versteht und niemals lacht, aber ich hab ihn noch nie wirklich richtig glücklich lachen sehen. Und ich kenne ihn immerhin etwas länger als du."

"Ja, er lächelt vielleicht mal, aber das wars dann. Sonst ist er eher ernst und traurig..." Da fiel ihr wieder ein, was sie Flamon fragen wollte.

"Heute als wir vom Training gekommen sind wurden wieder Krieger losgeschickt. Flamedramon hat ihnen so traurig nachgesehen... das macht er jedes Mal. Weißt du vielleicht was er hat...? Mir will er nichts sagen..."

"Also..." Flamon war unsicher ob er es ihr sagen sollte. Indirekt war es ja ihre Schuld, dass Flamedramon so deprimiert war.

"Flamedramon ist doch auch ein Krieger. Und er würde gerne mit den anderen mitkämpfen. Aber er hat halt seine Aufgabe hier zu bleiben und dich auszubilden.", versuchte er es ihr schonend bei zu bringen. Doch es wirkte nicht wirklich.

In der Zwischenzeit waren sie in der großen Eingangshalle angekommen und Firemon wollte gerade eine kleine Tür, die sich neben dem Zugtor befand, aufmachen. Allerdings hielt sie in der Bewegung inne und drehte sich zu Flamon um.

"Heißt das...er trainiert mich gar nicht freiwillig...?" Firemons Blick war verwundert und traurig zugleich. Flamon hob schnell seine Hände und wedelte beruhigend.

"Nein nein. Nagut, vielleicht zu Anfang noch - aber jetzt hat er dich ja lieb und trainiert dich bestimmt ganz gerne.", sagte er lächelnd.

"Wenn du meinst...", antwortete sie nicht wirklich überzeugt. Flamon entschied ihr jetzt auch alles zu verraten - wenn schon, denn schon.

"Weißt du... Flamedramon hatte nie etwas wie eine Familie, deshalb ist er so ernst...", begann er und sah wie sie ihn neugierig und etwas überrascht ansah. "Seine Familie wurde damals, als er gerade mal ein paar Monate alt war umgebracht. Er ist, soweit man bis heute weiß, der einzige Überlebende. Er hatte nie wirklich eine Mutter, oder einen Vater. Er hatte keine Geschwister und war immer alleine. Er kennt nur das Training und den Kampf, denn er schwor damals wenigstens dafür zu sorgen, dass andere Familien nicht so auseinandergerissen werden wie die seine. Dafür kämpft er. Für etwas, was das Schiksal ihm in seiner Grausamkeit verweigert hatte." Firemon sah ihn gerührt an.

"Er... er kämpft also für... für die Familien in Apollomons Reich...? Das... das wusste ich nicht..." Sie sah traurig zu Boden. Und SIE hinderte ihn daran...

Flamon knirschte unauffällig mit den Zähnen. Hätte er mal lieber gar nichts gesagt. Firemon nahm sich das jetzt zu Herzen, dass Flamedramon wegen ihr immer so traurig war. Er konnte nicht das tun was er wollte und musste sich um sie kümmern.

Sie begann fieberhaft zu überlegen, wie sie ihn vielleicht doch fröhlicher stimmen könnte, als Flamon sie aus ihren Gedanken riss.

"Ach, jetzt komm. Wenn du noch länger so Trübsal bläst können wir ja gleich wieder nach oben gehen...", meinte Flamon seufzend und öffnete ihr die Tür nach draußen. Um jetzt nicht auch noch Flamon die Stimmung zu vermiesen zwang sich Firemon zu einem Lächeln.

"Na, geht doch", lächelte auch das Dämonendigimon und sie gingen zusammen nach draußen.
 

"Man sollte euch Kriegerin der Herzen nennen. Mein Herz habt ihr nämlich besiegt und erobert...", säuselte Dinohumon mit dem charmantesten Lächeln das er aufbringen konnte. Lekismon kicherte verlegen.

"Ach Dino. Ich wusste gar nicht, dass du so ein Charmeur bist."

"Ich habe vielleicht zu Unrecht den Ruf eines herzlosen Schlächters. Aber selbst wenn ich so herzlos wäre wie alle behaupten, so hättet Ihr mir nun eines geschenkt.", sagte Dinohumon schon fast flüsternd und küsste Lekismons Hand, die nun rot wurde und noch mehr kicherte.

"Ich glaub ich muss mich gleich übergeben.", brummelte Flamon und Firemon nickte zustimmend.

Es war bereits dunkler geworden und die beiden hatten sich in einem Busch versteckt um Dinohumon und Lekismon zu beobachten.
 

Von Flamedramon wussten die beiden was für ein Typ das Kriegerdigimon war und wunderten sich daher nur noch mehr, warum die liebe Lekismon bei ihm war. Nach gut fünf Minuten hatten die beiden aber erkannt, dass Dinohumon sie nur anbaggern wollte und das auf eine ihrer Meinung nach schlimme Art und Weise. Doch sie konnten nicht einfach abhauen, da der Busch direkt hinter Dinohumons Rücken war und sie gesehen werden würden. Sie hatten sich wirklich das allerschlechteste Versteck im ganzen Schlossgarten ausgesucht.

"Wir sollten lieber was unternehmen ehe Lekismon noch 'nen Fehler begeht", sagte Flamon grinsend und wühlte in einer Tasche an seinem Gürtel.

"Was hast du nun wieder vor? Flamedramon hat doch gesagt, dass wir ja die Finger von Dinohumon lassen sollen.", meinte Firemon.

Sie war für jeden Spaß zu haben und würde sogar Apollomon einen Streich spielen. Aber vor Dinohumon hatte sie Flamedramon gewarnt. Er würde sich nicht nur aufregen und beschweren, sondern gleich Gewalt anwenden.

"Keine Sorge, is nix wildes. Will nur das Dinohumon mal ein wenig lustiger spricht", wehrte Flamon ab und hatte eine grün-lilane Beere aus seiner Tasche geholt, ebenso ein Blasröhrchen und eine kleine Pfeilspitze. "Außerdem hast du doch gehört wie er mit seinen Kollegen darum gewettet hat dass er sie rumkriegt. Danach wird er sie wieder abschießen, wie er es schon immer gemacht hat."

Firemon betrachtete die Gegenstände fünf Sekunden lang, dann waren ihre Bedenken verschwunden und ein breites Grinsend erschien auf ihrem Gesicht. "Du bist ein Genie, Fla."

"Vielen Dank", sagte Flamon mit einem hochnäsigen Grinsend und begann die Beere auszudrücken und den Saft auf die Pfeilspitze zu träufeln.

"Hier, du kannst viel besser zielen als ich", meinte er, nachdem die Pfeilspitze ins Blasröhrchen gesteckt wurde.

"Aber nur weil du es nie übst.", grinste Firemon, nahm das Röhrchen entgegen und fing gleich an zu zielen. Flamon erwiderte erst gar nichts darauf.

Die beiden älteren Digimon hatten von den beiden Rabauken noch nichts mitbekommen und Dinohumon war inzwischen vor Lekismon auf die Knie gegangen.

"Mach bloß hinne, sonst is' gleich alles zu spät", drängte Flamon, doch Firemon wedelte mit der einen Pfote ab.

"Hetz die Meisterin nicht", meinte sie. Dann zielte sie wieder. "Wird Zeit seine Kollegen eine Wette gewinnen zu lassen...", meinte sie grinsend.

Da!

Endlich drehte Dinohumon den Kopf richtig, und Firemon zögerte nicht länger ins Röhrchen zu blasen. Die Pfeilspitze traf unbemerkt die Stelle am Hals, wo seine Stimmbänder saßen.

"Volltreffer.", flüsterte Flamon freudig und nun hieß es abwarten.

Zunächst tat sich nichts, Dinohumon umgarnte Lekismon immer weiter.

"Liebe Lekis. Schon lange wollte ich euch dies fragen. Wollt ihr vielleicht mhueinu Pfeuhdijn siheine?"

"Äh, wie bitte...?" Lekismon blinzelte verwundert. Sie hatte überhaupt nicht verstanden was er gesagt hatte.

Ebenso verwundert schaute Dinohumon und startete einen neuen Versuch seine Frage zu artikulieren, doch diesmal kamen nur irgendwelche stockenden Laute hervor.

"Stimmt etwas nicht mit dir Dino...?", fragte Lekismon nach. Was zur Hölle ist los, fragte sich das Kriegerdigimon und sah das weibliche Digimon etwas hilflos an.

Die beiden Rookie mussten sich wirklich die Fäuste in den Mund stecken um nicht laut los zu brüllen.

Der Saft den Flamon auf die Pfeilspitze geträufelt hatte war ein Lähmungsgift, und durch Firemons präzise Zielkunst hatte es seinen Hals so getroffen, dass die größte Wirkung die Partie der Stimmbänder betraf. Derweil versuchte Dinohumon schon fast frustriert weiter einen vernünftigen Satz zu sprechen doch es wollte einfach nicht klappen, was ihn noch wütender werden ließ. Lekismon machte es doch ein wenig Angst.

"Dino, beruhige dich doch."

Allerdings wollte sich das Kriegerdigimon alles andere als beruhigen. Mit seinen Fingern tastete an seinem Hals entlang und erfühlte schließlich die Pfeilspitze. Er zog sie vorsichtig raus und zerdrückte sie wütend. Seine Augen suchten den oder die Übeltäter. Da vernahm er ein leises Kichern aus einem Busch hinter ihm.

Firemon und Flamon konnten nicht mehr an sich halten und kicherten laut los.

Dinohumon verzog wütend das Gesicht, zog sein Schwert und ging zu dem Busch.

"Dino! Was machst du da?", fragte Lekismon nun etwas panischer. Doch das Kriegerdigimon hörte nicht und holte mit seinem Schwert aus, als er vor dem Busch stand und zerteilte ihn.

Firemon und Flamon konnten gerade noch mit einem Hechtsprung zur Seite ausweichen, bevor auch sie zerteilt worden wären und rollten sich auf der Wiese ab.

"Puh, das war knapp!", keuchte Flamon. Nun war ihre Deckung allerdings hinüber und Dinohumon hatte sie im Visier.

"Er sieht ja nicht gerade erfreut aus...", sagte Firemon und sie ging wie ihr Freund langsam ein paar Schritte zurück. Doch auch ihr Gegenüber ging immer weiter drohend auf sie zu.

"Können... können wir nicht darüber... REDEN, Dinohumon...?", fragte Firemon gequält lächelnd, versuchte sich endlich zu entscheiden ob sie nun lachen oder Angst haben sollte.

Dinohumon holte laut schreiend - das konnte er noch - mit dem Schwert aus und die beiden duckten sich ängstlich, da stellte sich Lekismon Dinohumon in den Weg und breitete schützend ihre Arme aus.

"Dino! Lass die Kinder in Ruhe. Sie haben dir anscheinend einen Streich gespielt, aber deswegen brauchst du nicht gleich so aus zurasten."

Da er nichts sagen konnte knurrte Dinohumon nur um Lekismon zu verscheuchen. Diese blieb jedoch standhaft. Das war ihm dann auch egal. Er stieß sie einfach zur Seite, sodass sie zu Boden fiel.

"Sag mal, SPINNST DU?", schrie das hasenähnliche Digimon Dinohumon an nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatte, doch der Angesprochene stellte sich weiter taub. Auch weiteres Einreden und Anschreien wirkte nicht.

Wir hätten ihn doch lieber in Ruhe lassen sollen, dachte sich Firemon und versuchte die Situation dann doch noch irgendwie zu retten.

"Ähm, würde es etwas bringen, wenn wir uns entschuldigen?"

Sein bedrohliches Schweigen munterte sie nicht gerade auf.

"Ich werte das mal als ein 'Nein'..."

Schnell überlegte sie sich Fluchtmöglichkeiten, denn im Kampf würden sie gegen den viel erfahreneren Dinohumon wohl keine Chance haben. Nur gab es nach hinten keine Ausweichmöglichkeiten mehr, da er sie beide an die Gartenmauer gedrängt hatte. Wenn sie an ihm vorbei rennen wollten, würde er sie bestimmt mit einer der Klingen an seinen Armen treffen. Hilfe suchend sah Firemon nach Lekismon, doch diese war nicht mehr da.

Na toll, jetzt lässt sie uns auch noch alleine, dachte die Katze verbittert, aber sie kam nicht dazu sich weiter zu ärgern, denn sie musste dem Schwert von Dinohumon ausweichen.

Das Kriegerdigimon schlug immer wieder mit dem großen Schwert nach ihnen, sie konnten sich immer nur knapp mit einem Hechtsprung zur Seite retten. Zwar liefen sie in verschiedene Richtungen und versuchten mit ihrer Zersträubungstaktik, die Firemon von Flamedramon für die Flucht gelernt hatte, etwas zeit zu gewinnen, doch Dinohumon hatte schnell sein Messer gezogen und konnte so nach ihnen beiden schlagen, wenn sie auseinanderstoben. Flamedramon. Wie sehr könnten sie nun seine Hilfe gebrauchen... Aber um dem jeweils anderen zu helfen konnte sich der Entkommene nicht einfach verziehen um ihn zu holen, sonst wäre das das sichere Ende des noch immer gejagten gewesen. Sie mussten durchhalten, bis sie irgendwie beide gleichzeitig entkommen konnten. Aber das stellte sich als immer schwerer heraus, als ihre Ausdauer so langsam ihr Ende erreichte... Die beiden Rookiedigimon waren zwar flink, hatten aber trotzdem schon einige Schrammen abbekommen. Und sie wussten, dass er noch immer nur mit ihnen spielte.
 

Keuchend und ihn mit bösen Blicken ansehend standen Flamon und Firemon vor ihm. Dinohumon hatte sie in eine Mauerecke getrieben, jetzt gab es wirklich keinen Fluchtweg mehr. Dieses widerliche selbstsichere Grinsen von ihm regte Firemon wirklich auf. Der dachte wohl er konnte sich alles erlauben. Aber so einfach würde sie es ihm schon nicht machen. Sie nahm noch einmal all ihre Kräfte zusammen...

"Flaming Punch!" Firemon stürmte mit erhobener Faust auf Dinohumon zu. Dieser machte sich schon bereit ihr mit seinem Schwert eine volle Breitseite zu verpassen, aber wie im Training mit Flamedramon schlug sie kurz vor ihrem Gegner mit der Faust auf den Boden und machte so einen Salto über Dinohumon hinweg. Hinter seinem Rücken landete sie wieder auf dem Boden und sprang sofort wieder auf ihn zu, traf mit voller Wucht den Rücken Dinohumons und ließ ihn etwas nach vorne taumeln. Er hatte überhaupt nicht damit gerechnet und auch der Angriff, der von dem einfach mitspielenden Flamon kam, glänzte durch seinen Überraschungseffekt.

"Flame Paws!"

Dinohumon hielt sich knurrend das Gesicht, wo Flamon ihm einen feurigen Tritt verpasst hatte und man sah ihm an, das bei ihm nun völlig die Sicherungen durchbrannten. Diese frechen Gören wagten es IHN zu schlagen...?

Flamon war noch dabei seinen Freudeshüpfer im Zuge seines gelungenen Angriffs zu vollführen, als Dinohumon auch schon mit seinem Schwert zustoßen wollte. Doch Firemon ließ das nicht zu, sie sprang auf Dinohumons Arm und biss hinein. Das Kriegerdigimon schrie kurz vor Schmerzen auf und stoppte mit seinem Angriff.

Dafür hatte er jetzt allerdings die Katze im Visier, die sich immer noch in seinem Arm fest gebissen hatte.

Ohne groß zu zögern packte er sie unsanft am Genick und zerrte sie von seinem Arm los, nicht ohne selber noch einen Schmerzensstöhner von sich zu geben als ihre spitzen Zähnchen ihn weiter verletzten. Sobald er Firemon los bekommen hatte holte er aus und schmiss sie direkt auf einen Rosenbusch zu.

Firemon kniff die Augen zusammen. Diese Rosen hatten extrem spitze Stacheln, damit hatte sie früher schon einmal unschöne Erfahrungen gemacht - damals war sie aber nur hineingeFALLEN, und dieser Flug würde ganz bestimmt nicht so schmerzfrei für sie enden wir ihr Sturz damals.

Doch bevor sie in den Busch mit den gefährlichen Pflanzen landen konnte, wurde sie aufgefangen. Erst nach ein paar Sekunden traute sich Firemon hoch zu sehen um ihren Retter zu erkennen, in dessen starken, aber sanften Händen sie gelandet war.

"Flamedramon!", rief sie begeistert und wollte sich schon an ihn kuscheln, jedoch hielt sein strenger Blick sie davon ab. Es war ein anderer Blick als sonst.
 

"Was machst DU hier...?" Anscheinend konnte Dinohumon so langsam wieder reden. Als Dinohumons Aufmerksamkeit nun auf Flamedramon lag verdrückte sich Flamon unbemerkt und leise zur Seite weg.

Flamedramon wandte seinen Blick von Firemon ab und sah zu Dinohumon. Sein Blick wurde ausdruckslos.

"Lekismon hat mir gesagt, was vorgefallen ist..." Bei seinen Worten trat die Erwähnte hinter ihm hervor und sah das Kriegerdigimon ernst an.

"Und natürlich hab' ich mich schnell auf den Weg gemacht, bevor du die Kleinen umbringst."

Sein Ton war ungewohnt ruhig, was Firemon doch ein wenig beunruhigte. Sonst wurde er immer sauer, wenn Dinohumon etwas tat, was Flamedramon als unmoralisch empfand.

Allerdings erzählte er nicht die ganze Wahrheit. Er hatte schon in seinem Zimmer so ein seltsames Gefühl gehabt, und es war ihm unerklärlich, aber... er wusste, dass Firemon in gefahr war. Sofort hatte er sein Zimmer verlassen und hatte sich von dem Gefühl leiten lassen, rannte Gänge entlang, geführt von diesem seltsamen Gefühl, dass ihn ab und zu zum Abbiegen bewegte. Dann erst war Lekismon ihm entgegengekommen und hatte ihn gestoppt, um ihm zu berichten was geschehen war. Er wusste nicht, ob er sonst rechtzeitig angekommen wäre - aber darüber wollte er sich später Gedanken machen. Jetzt war er hier und Firemon in Sicherheit, nichts anderes zählte für ihn.

Er winkte den sich immer weiter davonstehlenden Flamon zu sich, der dann schnell einen großen Bogen um Dinohumon herum machte und sich an Flamedramons sichere Seite stellte.

"Aber wie es aussieht haben sie dir gut eingeheizt.", meinte Flamedramon und grinste Dinohumon leicht an, was diesen nur noch wütender als vorher knurren ließ.

"Tja, da scheinst du wohl die beiden unterschätzt zu haben... ein Anfängerfehler, den kein erfahrener Krieger begeht", grinste er weiterhin, fuhr dann aber mit einem ernsteren Gesicht fort. "Ich habe einen Vorschlag für dich. Wir sagen niemanden, dass du von zwei Rookies einen auf den Deckel bekommen hast - und du vergisst diesen kleinen Streich. Das müsste ja wohl in unser beider Interesse liegen."

Dinohumon hörte mit dem Geknurre auf, ließ sein Schwert leicht sinken und schien zu überlegen.
 

Flamedramon hoffte inständig, dass sein Ego wirklich so groß war wie er immer dachte und er es vermeiden wollte, dass diese doch recht erniedrigende Sache nicht verbreitet wurde. Und tatsächlich nickte Dinohumon nach einer Weile.

"Aber das nächste Mal werde ich direkt zum Rat der Olympic Twelve gehen. Du scheinst die Kleine nicht unter Kontrolle zu haben...", drohte er und schritt an Flamedramon vorbei. Dieser sah weiter nach vorne und zuckte nur mit den Schultern.

"Wenn du der Meinung bist, Dino..." Ohne darauf noch ein weiteres Wort zu sagen verließ das Kriegerdigimon den Garten.

Flamedramon seufzte leise und ein wenig erleichtert.

"Lekismon, bring bitte Flamon in sein Zimmer. Und du Flamon... wenn dein Bruder dich fragt was passiert ist, du bist mit Firemon in einen der Rosenbüsche gefallen als ihr gespielt habt, verstanden...?"

Die beiden angesprochenen sahen Flamedramon zunächst noch etwas unsicher an, dann nickten sie. Leksimon führte Flamon an den Schultern aus dem Garten.
 

Firemon hatte eigentlich erwartet, dass Flamedramon ihr jetzt eine Standpauke halten würde, doch er stand einfach nur da und hielt sie weiter im Arm. Sie glaubte sogar zu spüren, wie er sie ein wenig fester an sich drückte.

Hatte er... gerade Tränen in den Augen oder war das nur das Licht hier draußen...? Was war nur los...?

"Wir sollten uns mal um deine Verletzungen kümmern...", brach Flamedramon schließlich das irgendwie erdrückende Schweigen und machte sich mit ihr im Arm auf dem Weg zu ihrem Turm.

Firemon nickte nur.
 

In seinem Zimmer angekommen setzte Flamedramon Firemon auf sein Lager und begann dann in einem Schrank gegenüber nach Desinfektionsmittel und Verbandszeug zu suchen. Seine Klauenhandschue hatte er auf den Tisch gelegt.

Jetzt wollte Firemon aber Antworten.

"Flamedramon, warum hast du Dinohumon einfach gehen lassen? Wir hätten das Apollomon melden müssen. Der Typ ist doch gemeingefährlich! Der hätte uns wegen eines Streichs umgebracht!", fing sie an, doch Flamedramon knallte die Flasche mit dem Desinfektionsmittel auf den Tisch, sodass die Katze sofort verstummte.

"Weil er sonst zum Rat gegangen wäre", sagte der Drachenkrieger überraschend leise und holte noch einen Wattebausch hervor.

"Und was wäre daran so schlimm gewesen...? Denen hätten wir Dinohumons Verhalten doch auch melden können", meinte Firemon verständnislos.

Sie wusste, dass der Rat aus Apollomon und seinen elf Geschwistern bestand. Seine Geschwister kannte sie nicht, aber sie ging davon aus, dass die genauso freundlich wie Apollomon waren.

Flamedramon antwortete ihr nicht, sondern tupfte schweigend mit dem in Desinfektionsmittel getränkten Wattebausch ihre Wunden ab.

Dabei zuckte Firemon immer wieder leicht zusammen. Es brannte unangenehm, doch Flamedramon lächelte sie beruhigend an.

"Ist gleich wieder vorbei. Schön tapfer bleiben."

Die Katze nickte leicht und biss sich auf die Lippen.

Flamedramon wusste, dass es für ein kleines Digimon schlimmer sein musste als für ein Erwachsenes. Nachdem er ihr ein Pflaster auf die Wange geklebt und den rechten Arm verbunden hatte wuschelte er ihr über den Kopf.

"Brav so.", lobte er.
 

Zufrieden schnurrte Firemon.

Ihr Lehrmeister war nicht oft so lieb zu ihr wie jetzt. Ihrer Meinung nach war Flamedramon zu sehr auf das Training fixiert und ziemlich verbissen dabei. Sie hätte lieber die eine oder andere Streicheleinheit mehr gehabt.

"Also. Was ist nun mit Dinohumon?", fragte Firemon und sah ihn erwartungsvoll an.

Flamedramon seufzte lächelnd.

"Du lässt dich davon jetzt wohl nicht mehr abbringen oder?" Firemon nickte kräftig mit dem Kopf.

Im Geiste rollte er mit den Augen. Warum konnte sie bei anderen Dingen nicht genauso sturköpfig sein...?

Er erhob sich aus seiner knienden Position und setzte sich neben Firemon.

"Der Grund, warum ich nicht zum Rat gehe ist... sie würden dich mir wahrscheinlich wegnehmen."

"Warum denn das...?" Firemon war überrascht.

Sie hatte jetzt alles mögliche erwartet, aber nicht so was. Er war doch ihr Lehrmeister und musste sie für den Kampf ausbilden. Wobei sie sich schon fragte, warum sie Einzeltraining bekam. Alle anderen jungen Digimon wurden in Gruppen ausgebildet um auch gleich das Teamkämpfen zu lernen. Keiner konnte oder wollte ihr den Grund dafür nennen. Wahrscheinlich sollte sie so was wie eine Spezialkämpferin werden oder so.

Nun aber wartete sie auf Flamedramons Antwort.

"Der Rat würde erstmal ergründen welchen Grund Dinohumon hatte euch anzugreifen", erklärte Flamedramon. "Und dann hätten sie erfahren, dass er es aufgrund eines Streichs getan hatte." Bei diesen Worten sah er Firemon ein wenig tadelnd an, was diese veranlasste sich etwas kleiner zu machen.

"Das wird sie denken lassen, dass ich mich nicht richtig um dich kümmere und deine Ausbildung vernachlässige."

"Aber das stimmt doch gar nicht. Wenn du mir nicht immer die Ohren lang ziehen würdest, wäre ich doch wahrscheinlich noch schlimmer!", meinte Firemon protestierend. Flamedramon musste daraufhin schmunzeln.

"Mag vielleicht sein. Aber dem Rat wärst du jetzt bestimmt auch schon zu frech. Sie würden dich einem anderen zuteilen."

"Ich will aber von niemand anderen trainiert werden!", beschwerte sie sich sofort, sprang auf seinen Schoß und umklammerte seinen Bauch.

Firemon hatte die Augen zusammengekniffen. Nein, auf keinen Fall wollte sie einen anderen Lehrmeister. Sie fühlte sich bei Flamedramon wohl und bei anderen hätte sie wahrscheinlich Angst.

Firemon konnte sich erinnern... als sie gerade aus dem Ei geschlüpft war hatte sie vor jedem im Schloss Angst gehabt. Vor Zephyrmon und sogar vor Flamon. Nur bei Flamedramon hatte sie keine Angst gespürt, sondern Sicherheit und Wärme. Deswegen war sie immer so anhänglich, weil sie in ihrem Inneren wusste, dass er sie beschützen würde. Firemon wusste nicht woher sie ihre Sicherheit was das betraf herhatte, aber sie vertraute ihrem Gefühl... und Flamedramon.

Als sie Flamedramons Hand über ihren Rücken streicheln spürte kuschelte sie sich ein wenig enger an ihn und schnurrte leise.

"Ich will auch nicht, dass du zu jemand anderen kommst. Ohne dich wäre mir sehr langweilig.", sagte Flamedramon leise, schloss die Augen und lehnte sie gegen die Wand, während er sie lächelnd in seine Arme schloss.

Auch Firemon lächelte, während sie sich auf seinem Schoß zusammen rollte. Allerdings fiel ihr wieder ein, was Flamon ihr erzählt hatte.

"Aber wenn ich weg wäre... dann könntest du doch wieder kämpfen gehen. Du vermisst das doch...", meinte sie.

Ein wenig verwundert öffnete der Drachenkrieger wieder seine Augen und sah zu ihr herab. "Wie kommst du darauf?", fragte er.

"Flamon hat mir das erzählt. Außerdem bist du immer so traurig, wenn die Krieger zum Kampf ausrücken. Du willst gerne mit ihnen mitkämpfen, aber ich hindere dich daran.", sagte Firemon ein wenig deprimiert und sah zu Boden.

Flamedramons immer noch etwas überraschter Gesichtsausdruck wandelte sich langsam in ein sanftes Lächeln, was Firemon zunächst nicht sah.

Erst als er sie fester an sich drückte und ihre Ohren kraulte sah sie auf.

"Mag sein, dass ich gerne wieder richtig kämpfen würde und ja ich bin dann immer etwas traurig. Aber noch trauriger wäre ich, wenn ich dich nicht mehr hätte.", sagte Flamedramon mit sanfter Stimme.

Firemon hatte ihn noch nie so sprechen gehört und etwas sagte ihr, dass er das nicht nur sagte um sie zu trösten. Es war ihm ernst. Nun lächelte sie wieder glücklich und schmuste sich an ihn.

"Ich verspreche auch ab jetzt braver zu sein und mich beim Training mehr anzustrengen. Ich möchte nämlich mal mit dir zusammen auf eine Mission.", sagte sie fröhlich.

Flamedramon lachte leicht, belustigt über ihren schnellen Stimmungswechsel.

"Das ist gut. Mit einem Ziel hat man eine bessere Motivation zu trainieren. Dann können wir ja gleich ab morgen früh drei Tage durchtrainieren."

Firemons Gesichtszüge entgleisten.

"SO motiviert bin ich nun auch wieder nicht.", meinte sie leicht panisch.

"Tja, das solltest du aber. Das ist nämlich deine Strafe dafür, dass du schon wieder einen Streich gespielt hast, obwohl ich es dir mehrere Male verboten habe.", meinte Flamedramon weiterhin lächelnd. "Vor allem nicht Dinohumon." Ihr Lächeln hingegen wirkte ziemlich verkniffen.

"Ich schwöre, ich spiele nie wieder einen Streich", maulte Firemon grinsend.

"Dann hab ich ja erreicht was ich wollte...", grinste Flamedramon ein wenig gemein. "Ich will einfach nicht, dass dir etwas zustößt. Ich habe doch niemanden außer dir...", flüsterte er dann aber und schloss sie fest in seine Arme. So schliefen sie dann ein...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Flamey
2009-08-09T21:28:41+00:00 09.08.2009 23:28
Ich hab's ja noch gar nich kommentiert o.0
Immer reden wir so viel dass ich das vergesse. >_<°

ANMERKUNG:
DIESE VERSION WURDE BEREITS ÜBERARBEITET!

Die neue kommt bald online.
Hoffentlich.

Sie ist noch um einiges lesenswerter als diese erste Version, das kann ich euch versichern.

Stay tuned!
Meine Piku wird denke ich mal eine erneute ENS versenden sobald die neue Version hochgestellt wurde.


X3
Von: abgemeldet
2009-07-18T00:56:02+00:00 18.07.2009 02:56
Also is sehr gut gemacht. Die beiden ham auch nur Unsinn im Kopf. Also an Dinohumons Stelle hätte ich was Anderes gemacht. Ich hätt die beiden am Kragen gepackt und ohne Umwege vor die Olympic Twelve geschleift. Da das wohl seine erste "Freundin" gewesen worden wäre, kann ich seine Aggression gut verstehen. Sehr schön geschrieben und alles ^w^

Aber da fehlt es noch etwas an Würze. Ich hoffe du hast noch einige Wendungen eingeplant. Erst die machen die FF erst richtig gut. Naja, ich schreib mal an meiner weiter. Die wird hoffentlich sehr gut. ^w^
Will aber jetzt keine Werbung machen. XD
Von:  GoldenSun
2009-07-17T20:23:38+00:00 17.07.2009 22:23
*prust*
Super gemacht ihr beiden.
Spielt Dinohumon ruhig noch mehr Streiche, dieser Idiot hat sie sehr wohl verdient.
Ich bin gespannt, wann Firemon auf ihr Championlevel digitiert und was sie dann dazu sagt, das sie nicht mehr bei Flamedramon schlafen darf.
Ich kann mir denken, das sie nicht so begeistert sein wird. ^^"
Das Kapitel war super geschrieben, ebenso die Sache, das sie Baden nicht leiden kann.
Tut wohl keine Katze. X3

Bin gespannt, wie es weitergeht.
LG GoldenSun

P.S. Gegen ein Extrakapitel habe ich nichts einzuwenden, ich würde es sogar echt gerne lesen. XDD
Von: abgemeldet
2009-07-16T16:36:48+00:00 16.07.2009 18:36
Wahaha
Lekismon und Dinohumon?
PÖSE PÖSE!
*murr* XD
Gott sei dank haben die zwei Kiddies
schnell reagiert hehe ich hätte dich erwürgt *lol*
Ich mag das vieh nicht... Und dann woah
ist er richtig wütend geworden XD
Die beiden waren richtig toll Genial XD
Der Badetag war auch toll XD witzig Firamon mag das wasser nicht mhm?
*lol* Typisch Katze.
Und Flamedramon ist ja coooooollll XD Rettet seine kleine und schimpft noch nicht mal..
Ich habe gedacht o-ha... das wird böse... dabei hat er sich wohl nur sorgen um sie gemacht. XD
so niedlich!
Also Flamedramon will ich auch haben XD
Und Firamon aber <.< ich glaube ich kriege da nur wieder ärger XD
Nein XD ich sag nix *lol*

AUßER GENIAL UND SO SCHÖN LANG
MACH WEITER SO!! *Pikunafähnchenschwenk*
Von: abgemeldet
2009-07-15T19:56:46+00:00 15.07.2009 21:56
intressant geschrieben^^
böser streich gewesen xD


also im großen und ganzen
zeigt die entwicklung wo es enden wird^^
also lass es etwas mehr spannung drinnen^^


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