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Die Geschichte der Ouendan

Eine andere Art der Superkraft
von

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Kapitel 2

Als meine Eltern von der Entscheidung des Direktors erfuhren, waren sie außer sich. Während meine Mutter sich ständig Vorwürfe machte, bei meiner Erziehung Fehler gemacht zu haben, tobte mein Vater in seinem Arbeitszimmer. Und ich saß in meinem Zimmer auf dem Bett und starrte schuldbewusst die Wand an. Ich dachte an das, was passiert war und fragte mich, ob es tatsächlich meine Schuld war. Dann erinnerte ich mich an den Typen aus dem Park und seiner Erzählung von dieser ungewöhnlichen Kraft, die ich angeblich haben sollte.

Missmutig stand ich vom Bett auf und verließ das Haus. Ich musste mich vergewissern, ob da tatsächlich etwas dran war. Natürlich glaubte ich nicht daran, aber ich musste es einfach wissen, sonst würde mich das mein Leben lang beschäftigen und mir am Ende noch den Schlaf rauben.

Ich war nämlich auch damals schon ziemlich neugierig.
 

Nach einer Weile gelangte ich auf eine Wiese. Schmetterlinge flatterten durch die Luft und hier und dort lagen Leute auf Decken und genossen die Sonne. Ich versteckte mich hinter einem der vielen Bäume in der Nähe und beobachtete ein Pärchen, das ein besonders üppiges Picknick veranstaltete. Der Typ aus dem Park, Kai, hatte ja gesagt, dass ich mit ein wenig Anfeuern den Leuten so was wie Superkräfte verleihen konnte. Ich konzentrierte mich also auf das Pärchen und feuerte sie an. Minuten vergingen und nichts passierte. Seufzend gab ich meine Bemühungen auf. Anscheinend hatte Kai wirklich nur Unsinn erzählt, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
 

„Na, wen haben wir denn da?!“ Eine hochnäsig klingende Stimme ertönte plötzlich hinter mir und ließ mich erschrocken herumfahren. Vor mir stand ein Junge in meinem Alter mit langen blonden Haaren und einem überlegenen Grinsen auf den Lippen. Würde man nicht richtig hingucken, würde man ihn bei der Frisur glatt für ein Mädchen halten.

Ich knurrte leise, als ich ihn erkannte. Es war einer der Schüler der Eliteschule auf der anderen Seite des Flusses, der meine Heimatstadt in zwei Teile teilte. Jedes Jahr, wenn die Sportwochen anstanden, war es diese Eliteschule, die uns jedesmal zum Wettstreit herausforderte und auch gewann.

„Wenn das nicht einer der Deppen von der Schule vom anderen Ufer ist...“ Er verschränkte verächtlich die Arme hinter dem Rücken. „Was hat jemand wie du hier zu suchen?!“
 

„Das könnte ich dich ebenfalls fragen, Hayato!“ knurrte ich verärgert. Ich hatte absolut keine Lust darauf, mich von diesem Kerl fertig machen zu lassen.
 

„Jemand wie du sollte besser mal die Zunge zügeln! Für dich ist es immer noch 'Herr Saionji'!“ Er deutete zu dem Pärchen, das hinter dem Baum beim picknicken war. „Ich bin mit meinen Eltern hier und genieße die Sommerferien.“
 

„Was?! Die Sommerferien sind seit gestern vorbei! Erzähl keinen Mist, Hayato!“ Verärgert sah ich ihn an und ballte die Fäuste.
 

„Erstens heißt es immer noch 'Herr Saionji' und zweitens gehen die Uhren bei uns auf der Eliteschule anders. Wir haben eine Woche länger, um uns besser auf die Prüfungen vorbereiten zu können. Aber warum verplempere ich meine kostbare Zeit mit jemandem wie dir? Ich habe für die Schule zu üben!“ Grinsend verabschiedete er sich von mir, ging zum Picknick, setzte sich hin und biss herzhaft in ein reich belegtes Sandwich.

Die Wut kam in mir hoch, als ich das sah. Er und für die Schule üben?! Dieser elende Schnösel legte sich bloß auf die faule Haut und machte sich über mich lustig!

Ich zwang mich, ruhig zu bleiben und verließ die Wiese wieder.



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