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MSTory 3: Anime/Manga-Movie - Die Sekretärinnenprophezeiung

MSTing zu "Alle-X-Alle"
von
Koautoren:  MG  FuchsiMeon  halbdaemon_kite  Vergangenheit  Motschegiebchen

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Rune des Epilogs: VS MSTing-Organisation

[Vorwort]
 

Liebe Leser, nun ist es also so weit und wir sind am Ende des Runen-MSTings angelangt. Einige Zeilen zum Abschluss gibt es dann im Nachwort. Hier hat sich übrigens die holde abgemeldet als Betaleserin zur Verfügung gestellt. Sollten sich dennoch Fehler finden, so wisst ihr ja, wie ihr mich erreichen könnt.
 

Beim Epilog wünschen wir euch jedenfalls ganz viel Spaß und hoffentlich gute Unterhaltung!
 

[/Vorwort]
 


 

„Hmm...”, murrt Vizekapitän Nils van der Fahrt skeptisch, während er sich über die Reling beugt und versucht, etwas zu erkennen. Dicker Nebel ist aufgezogen. In den frühen Morgenstunden war das Gewaber noch weit entfernt, glich eher einer Nebelbank, die man lediglich zu durchqueren hatte. Skeptisch kratzt sich der Norweger am Kinn. Doch nun ist es, als würde die Suppe dem Schiff ... folgen, und als wäre sie wie ein undurchdringlicher Schleier. Er blinzelt einen Moment, schüttelt den Kopf und beschließt, sich darüber keine weiteren Gedanken zu machen. Gestern Abend trank er viel, und so könnte es auch sein, dass die Überbleibsel dessen seine Wahrnehmung noch stärker trüben, als das bisschen Nebel die Sicht. Kopf schüttelnd betritt er die Brücke und wendet sich sogleich dem Steuermann zu. „Drosseln wa mal de Jeschwindigkeit 'n bissjen, wa”, murmelt Nils, während er zu einem Tisch schlendert und sich einen Grog eingießt. „Wa woll'n ja nich, dat wa noch in irjendwat reindonnern, bei da Suppe da drauß'n.”

„Das Radar zeigt keine Objekte an, Vizekapitän, wir haben freies Fahrtfeld”, gibt der leicht untersetzte Mann zu bedenken. Nils schüttelt allerdings nur den Kopf.

„Njoah, dat is scho recht... Hab 'a nur 'n unjutes Jefühl, weeste...” Er versinkt schließlich in seinen Gedanken und schulterzuckend kommt der Steuermann seiner Aufforderung nach.
 

Geisterhafte Stille herrscht im Dom der Feenschale, und nicht einmal der Atem der wenigen Anwesenden ist zu vernehmen. Bookman, Nevan und Nina Sharp, die sich in dieser heiligen Halle versammelt haben, wechseln seit geraumer Zeit kein Wort mehr, warten nur noch darauf, dass die Letzte schließlich zu ihnen stößt. Vieles wurde besprochen, viele Pläne wurden geschmiedet, und der Moment ist gekommen in dem weitere Worte überflüssig sind. Die MSTing-Sues wissen dies, und so nutzen sie die Ruhe vor dem Sturm, um in sich zu gehen und sich auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten. Schließlich hallen Schritte von den Wänden wider, zerreißen das auf eigensinnige Weise wohltuende Leichentuch der Stille. Bookman, der mit verschränkten Armen an einer Säule lehnt, sieht als erster auf und bemerkt, dass Taldeer nun endlich erschienen ist. Mit gemessenen Schritten stolziert sie auf die Gruppe zu, selbstbewusst, fast majestätisch, schwer gerüstet und einen Speer schulternd.

„MSTing-Sues!”, ruft sie aus, und auch Nevan und Ms. Sharp zollen ihr nun Aufmerksamkeit. „Der Tag ist gekommen. Lange haben wir diesen Moment herbeigesehnt; wartend, dass die Bauern ihre vorbestimmten Plätze einnehmen und sich alles so fügt, wie es sein soll. Nun ist es soweit. Wie ich euch alle so ansehe, bin ich mir sicher, dass ihr euch vorbereitet habt.” Sie mustert die anderen drei flüchtig. „Ihr wisst, was ihr alle zu tun habt?”

„Gewiss, Liebes~”, zwitschert Nevan sogleich, während sie aus der Hocke aufsteht und sich zur Runenprophetin gesellt. „Die Reiter können einpacken. Ich werde sie für die Frevel büßen lassen, die sie begangen haben, und es bräuchte schon ein Wunder, um sie noch zu retten~” Nevan kichert amüsiert, und Taldeer nickt ihr zu.

„Deine Selbstsicherheit stimmt mich optimistisch, Nevan, doch achte darauf, dass du nicht zu übermütig wirst. Vergiss nicht, dass du gegen Gary Sues kämpfen wirst. Nur ein einziger Schritt, aus Unachtsamkeit begangen, kann das Blatt zu ihren Gunsten wenden.” Nevan winkt selbstbewusst grinsend ab, Taldeer nur noch einen Seufzer entlockend.

„Ich bin ebenfalls bereit, Runenprophetin, so wie auch meine Plotdevices”, reiht sich nun Nina Sharp ein. „Sobald wir auf dem Schiff angekommen sind, leite ich die entsprechenden Schritte ein, um die U-13-Serie im Feldversuch zu testen. Seit Hawaii sind alle nötigen Verbesserungen am U-8+ abgeschlossen, und ich bin mir sicher, dass er in der Schlacht maximale Erfolge erzielen wird.” Taldeer möchte ihr gerade antworten, als ihr die brüchige, fast krächzende Stimme des Bookmans das Wort abschneidet.

„Ich bin gespannt, Ms. Sharp”, meint der Alte feixend, während er die Rothaarige kurz eindringlich ansieht. Ein fast wahnsinniger Glanz liegt in seinen trüben Augen, den Nina bisher nur einmal so bei ihm wahrgenommen hat. „Ihre biomechanischen Plotdevices oder meine, wer wird wohl erfolgreicher sein?” Nina lächelt unsicher, sieht aus dem Augenwinkel kurz zu Taldeer.

„Wir alle werden erfolgreich sein”, beschließt die Runenprophetin kühl, als sich auch der Bookman zur Gruppe gesellt.

„Das werden wir”, murmelt er, „Das werden wir... Wir können nicht scheitern.”

„Falsch, denn das könnten wir wohl. Man kann immer scheitern. Doch seid euch gewiss, dass wir überdies siegen können, wenn wir mit Herz und Seele in den Kampf schreiten. Nevan hat einen Dämon des Nebels entsandt, um der M.S.Ting Fahrt zu nehmen und die Sicht des Kapitäns zu vermindern. Zudem erfüllt dieses Biest einen ganz wunderbaren Zweck. Nevan, wärst du so freundlich?“ Sie sieht die Rothaarige fordernd an, und diese zuckt nur mit den Schultern.

„Der Nebel, den mein Kleiner erzeugt, ist kein gewöhnlicher. Einmal eingehüllt, wird das Schiff komplett von seiner dämonischen Präsenz umgeben. Taldeer meinte nun, der Empath, der sich an Bord befindet, wäre dann nicht mehr dazu in der Lage, einzelne Präsenzen wahrzunehmen, wodurch die Kampfkraft der Truppe enorm geschwächt würde. Wer weiß schon~“ Taldeer nickt.

„Ganz genau. Wenn ich ihn richtig einschätze, ist er nun unfähig, sowohl unsere Anwesenheit als auch die der Golden Sues zu erkennen, wodurch wir am Ende nur Vorteile erhalten können. Und selbst wenn nicht; nunmehr kann man nicht von einer Reling des Schiffes zur anderen blicken, auch das ist gut für uns! Die Golden Sues sind bereits auf dem Weg, und werden ihren Angriff in Bälde starten, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wenn es so weit ist, öffnet Dr. Golden Chie ein Portal für uns, und ermöglicht uns den Zugang zu einem der Frachträume, tief im Wanst des Schiffes verborgen. Danach trennen sich unsere Wege vorerst. Ms. Sharp, Sie unterstützen die Golden Sues unter Zuhilfenahme Ihrer Plotdevices. Vernichten Sie so viele Sues wie möglich und sorgen Sie für Ablenkung, auf dass wir ungesehen unsere Aufgaben erfüllen können.“ Nina sieht ihr skeptisch entgegen.

„So viele Sues wie möglich, Runenprophetin?“ Sogleich kichert Taldeer amüsiert.

„Sehr wohl. Sie haben also verstanden, worauf ich hinaus will~ Bookman, Sie machen sich umgehend auf den Weg, um die Überreste seiner Heiligkeit zu bergen. Halten Sie sich bedeckt, wenn Sie danach suchen. Nevan, deine Entscheidung steht fest, du wirst die Reiter suchen und stellen. Unterdessen beschaffe ich uns die FF, und somit das zweite Objekt unserer Aufmerksamkeit. Danach ziehen wir uns zurück, wir gehen keine Risiken ein! Ich vernichte das Schiff mit einem Schlag, wenn der Moment gekommen ist.”

„Was macht eigentlich Golden in der Zwischenzeit?”, platzt Nevan heraus, und sogleich wenden sich ihr alle Blicke zu.

„Golden...”, meint die Runenprophetin gedehnt. „Golden wird sich um Meon kümmern. Viel zu lange schon stellt diese Mary Sue ein Risiko dar. Sie mag mächtig sein, und das weiß sie, doch mächtig ist auch Golden! Wir werden sehen, wer aus der Schlacht siegreich hervorgeht. So oder so...”, Taldeer lächelt vergnügt, „wird es ein Gewinn für uns sein.”

Schließlich nicken die MSTing-Sues. „Dann ist es beschlossen”, ruft Taldeer aus. Sie reißt ihren Speer empor, und lässt ihn einmal wuchtig auf den Boden krachen. „Ziehen wir in die Schlacht!”
 

Es donnert laut. Ein starker Ruck fährt durch den Leib der ganzen M.S.Ting, lässt das Schiff spürbar wanken. Nils kann sich kaum auf seinem Platz halten, greift eilig nach der Tischkante, als es ihn vom Stuhl zu fegen droht.

„Wat war dat?!”, bellt er überrumpelt. Noch immer schwankt das Schiff und es scheint, als nehme es noch zu.

„Vizekapitän, auf dem Hauptdeck geht etwas vor sich!”, ruft der Steuermann hektisch, während er versucht, dem sich wie wild drehenden Steuerrad Herr zu werden.

„Wat is los?”, ruft Nils, und spurtet mehr schlecht als recht zu ihm. Der untersetzte Mann deutet auf den Radarschirm, auf dem nunmehr nur noch flackernder Grieß zu sehen ist.

„Uns muss irgendwas gerammt haben, und nun sehen Sie nach draußen!” Nils verengt die Augen zu Schlitzen, während er sich weiter vor beugt.

„Ick seh jar nüscht”, murrt er, „und wat heißt dat, uns hat wat gerammt? Hast doch jesagt, wa hätt'n freie Fahrt!”

„Ich weiß, ich weiß! Ich habe es nicht kommen sehen!” Der Steuermann gestikuliert abwehrend. Nils will ihn anschreien, doch abermals geht ein mächtiger Ruck durch das Schiff, reißt die beiden fast von den Füßen.

„So eene Scheiße”, keift der Norweger verächtlich, „hiea hat man nick ma een verdammt'n Tach seene Ruhe, dat sag ick dir!” Eilig greift er zum Mikrofon. „Durchsache an Meon, Durchsache an Meon, kommste ma, wa ham irjend 'n Problem.” Er stammelt seinen Satz ein zweites Mal, und sieht aus dem Augenwinkel immer wieder hinunter zum Hauptdeck. In der Ferne bäumt sich irgendetwas auf. Was, vermag er nicht zu erkennen, viel zu dicht ist der Nebel. Doch Nils ist nun lange genug mit seinem Kapitän unterwegs, um zu wissen, dass Ärger bevorsteht, sobald sich gigantische Umrisse in der Ferne abzeichnen. Immer.
 

Schreiend flüchten die wenigen Gäste, die bei diesem Wetter noch wagemutig genug waren, einen kleinen Spaziergang auf den Außendecks zu unternehmen. Irgendwas kommt da über die Reling gekrochen, wie ein riesiger, wabernder Balg. Um es herum ist der Nebel so dicht, dass man es kaum zu erkennen vermag; als diene er dem Ding als Schleier. Plötzlich erklingt ein hohles, schnelles Brummen, wie ein maßlos übertakteter Rotor. Vier Silhouetten gleiten herab, riesige, selbst im Nebel ob ihrer Farben noch grell erscheinende Hornissen, könnte man meinen. Eine alte Dame sitzt auf je einer von ihr, und mit überraschend anmutigen Bewegungen schwingen sie sich von ihren monströsen Reittieren herab.

„Huuuh, was für ein Flug! Kinder, ich bin noch ganz durch den Wind~”, kichert eine von ihnen, während sie sich das toupierte Haar zurechtrückt, doch kassiert sie nur einen drohenden Wink.

„Spar dir deine Scherze, Blanche, jetzt ist nicht die Zeit dafür.” Die Alte blickt streng drein und hebt ihre Zeitung gleich noch etwas höher.

„Ist ja schon gut, Dorothy, meine Güte~ Nun ja, und da sind wir also. Was wollen wir hier gleich noch?” Dorothy stöhnt genervt, als plötzlich eine der Damen in die Hände klatscht und ganz aufgeregt von einem Fuß auf den anderen hüpft.

„Was wir hier wollen?” Sie lacht kehlig. „Wir verhalten uns wie damals, Sizilien 1925; Wir treten ihnen allen in den Arsch!”

„Mutter, bitte”, raunt Dorothy, während sie sich an der Schläfe reibt. „Ihr wisst Bescheid, Mädels; Für Ablenkung sorgen. Und wenn wir die Reiter finden, vernichten wir sie.”

„Und schon ~ bin ich weg!”, kichert Sophia, lässt ihre Fäuste knacken und düst davon, einfach wahllos durch ein Fenster ins Innere des Aufbaus springend. Sogleich dringen panische Schreie nach draußen, übertönt vom kampflustigen Gelächter der rüstigen Rentnerin. Dorothy rollt mit den Augen. „Blanche, wenn ich bitten darf?”

„Natürlich, Liebes!” Sie breitet beschwörend die Arme aus, wird von einer unsichtbaren Macht emporgehoben und schwebt schließlich einige Meter über dem Deck. „Fresst das, Mary Sues!” Feuerbälle bersten aus ihren Händen hervor, flirren davon wie angezündete Raketen und explodieren dann in einiger Entfernung.

Die Kleinste der vier Damen hebt sogleich beruhigend die Hände, als die Hornissenbestien unruhig werden. „Ruhig, ruhig, es ist doch nur Blanche, die etwas Verwüstung anrichtet. Verschwindet besser, meine Süßen, das wird hier zu gefährlich für euch.” Sie klatscht einmal. „Hopp, hopp!”, dann lösen sich die Ungetüme in Rauch auf.

„Du schickst sie fort, Rose? Sie könnten uns mit ihren Giftstacheln und Zangen nützlich sein”, meint Dorothy skeptisch, schenkt der Kleineren nur einen unschlüssigen Blick.

„Nein, Dorothy, an meine Süßen lasse ich nichts kommen! Ich habe an diese Rabauken schon mein Stachelschwein verloren, und diese Hornissen sind zu empfindlich. Denk doch nur, wenn denen was passiert, wie sollen wir dann in Zukunft schnell und effizient zu unseren Zielen kommen?” Dorothy rollt mit den Augen. „Allerdings habe ich etwas viel besseres für diesen Kampf vorbereitet.” Rose geht in die Hocke, um den Boden zu berühren. Rauchsäulen stieben zu ihren Seiten empor. Leibhaftige Velociraptoren springen heraus, echsenartige Bestien, bewaffnet mit messerscharfen Klauen. Ihre Schwänze peitschen herum und aggressiv blecken sie die Zähne, während sie auf den Befehl ihrer Meisterin warten.

„Hm~”, murmelt Dorothy zufrieden. „Das soll mir auch recht sein.”

„Ich bin nur froh, dass es dir nicht links ist ... oder gar gleich”, meint Rose skeptisch, und klatscht einer der Riesenechsen auf den Hintern. „Los, meine Süßen!” Fauchend stürmen die Bestien davon. Dorothy sieht ihnen nach, während sie im Nebel verschwinden und abermals klatscht Rose in die Hände. Aus einer Rauchsäule heraus erscheint ein Pteranodon, der sich etwas nach unten beugt, sodass die Golden Sue aufsteigen kann. „Viel Glück!”, ruft Rose noch, dann hebt sich die Bestie flügelschlagend empor. Dorothy bleibt alleine zurück. Schließlich wendet sie sich der nebelhaften Gestalt zu, die noch immer an der Reling hängt und sie aus ihrem einzelnen, geisterhaften Auge neugierig anzustarren scheint.

„Und du?”, fragt die Golden Sue stirnrunzelnd. Das Ungetüm stößt einen tiefen Laut aus. Dann fällt es einfach zurück. Dorothy eilt zum Geländer, um dem Ding nachzusehen. Es stürzt in die Fluten und schwimmt als geisterhafter Schemen davon. „Alle Achtung...”, murmelt die Alte zu sich selbst, „sie gehen kein Risiko ein. Und wir dürfen dann die Drecksarbeit machen. Pff, das ist mal wieder typisch.”
 

Es donnert laut. Das Geräusch von berstendem, ächzenden Metall erklingt. Ein starker Ruck fährt durch den Leib der ganzen M.S.Ting, lässt das Schiff spürbar wanken.

„Boah, Altah, wat war dat denn?”, japst Basy überrumpelt, während sie sich an einem Zipfel des Sofas festklammert. Dando sieht überrascht zwischen den anderen umher.

„Hmm, scheint, als gibt es gleich wieder was zu tun...” Er kassiert teils verwirrte, teils missmutige Blicke. Nur Viggo, der bekanntermaßen ein Gespür für bevorstehende Kämpfe hat, lächelt voller Erwartung. Doch keiner weiß so recht, was gerade geschieht und vor allem Eli und Goe wirken sogleich eher panisch denn ergriffen.

„Irgendwie habe ich plötzlich ein ungutes Gefühl, Leute”, wispert Malik. Sein Blick ist leer und er starrt mit unfokussierten Pupillen mitten in den Raum hinein, einen leblosen Ausdruck auf seinen fahlen Zügen tragend. Goe winkt resignierend ab.

„Tja, hier wird es eben NIE langweilig - sakra aber auch!” Er verschränkt die Arme und lehnt sich zurück, sieht Dando erwartungsvoll an. Abermals knallt es in der Ferne, und ein weiterer Ruck geht durch das Schiff. Selbst das schwere Sofa verrutscht um ein paar Zentimeter. Eli klammert sich sogleich kreischend an Goe.

„Goe, ich habe Angst!”

„Was du nicht sagst, mein Teuerster. Nun, großer Anführer?” Goe sieht wütend aus, als er den Schwarzhaarigen bohrend ansieht, und dieser begegnet ihm mit stoischer Ruhe, ehe er sich Malik zuwendet. Der weiß bereits, was er zu tun hat. Seine Lippen beben, als er zu sprechen beginnt.

„Da sind ... Präsenzen auf dem Schiff erschienen, aber überall! Das ist komisch. Fast wie ein einzelnes Wesen.”

„Ein einzelnes Wesen?”, ruft Arin verwundert. Er beugt sich etwas vor und starrt Malik eindringlich an. „Hey, was soll das heißen, komisch? Was ist es? Sues? Die Gäste?“ Malik schüttelt den Kopf.

„Keine Ahnung!”, protestiert der Kleine aufgebracht, ehe er ganz zögerlich fortfährt. „Ich weiß nicht... So was habe ich noch nie gespürt. Das sind keine Menschen oder Sues, so viel ist sicher.” Die Miene des Empathen verdüstert sich schlagartig. „Es macht mir ein bisschen Angst. Es fühlt nämlich nichts.“ Dando runzelt die Stirn, kommt aber nicht dazu, seine Frage laut auszusprechen.

„Die MSTing-Organisation”, blafft Arin plötzlich, „kein Zweifel. Ich WUSSTE ja, dass wir sie nicht los sind!”

„Du denkst, es ist die MSTing-Organisation, da es nichts fühlt? Na HEUREKA – der Schluss klingt logisch.“ Goe rollt mit den Augen.

„Uuh, Brilly, wollen wir vielleicht...“, aber Viggo fährt ihm ins Wort.

„Altah, die MSTing-Organisation! Wat woll'n die hiea?!” Viggo springt auf und kann sich kaum zügeln. „Boah, Altah, isch glaub dat gibt massig Stress!”

„Kläff nicht so rum, Mann”, stöhnt Dando genervt, während er sich kurz die Stirn massiert. „Leute, wir sehen uns das an. Eli, Goe und Basy, ihr bleibt am besten hier und schließt von innen die Tür ab. Versteckt euch.”

Goe winkt genervt ab. „Verstecken – wie schön! Ein weiteres Mal zeigt sich, wie unglaublich gesund und produktiv es doch ist, mit euch seine Zeit zu verbringen.” Basy nickt sogleich und springt auf seine Schulter.

„Dat sin wahre Worte, sin dat”, meint sie und verschränkt die Beinchen. „I hab's ja langsam auch satt, echt.”

„Oh, Dando...” Eli berührt seinen Geliebten an der Wange, streichelt ihn zögerlich. „Sei vorsichtig.” Tränchen zeichnen sich in den Augen des Kleinen ab und er wirkt so hilflos wie noch nie.

„Eli...”, murmelt Dando nur noch brüchig, ehe er kurz seine Stirn gegen Elis drückt. „Wir sehen uns.” Er erhebt sich und beschwört mit einem Wink seine Sense, die aus einer Rauchwolke heraus in seiner Hand erscheint. „Macht euch bereit, es gibt Arbeit.”

„Bis später, ihr Süßen~ Im Kühlschrank ist übrigens noch eine halbvolle Flasche Wodka”, zwitschert Arin sogleich, während er aufspringt und den Jungs nacheilt. Eli, Goe und Basy bleiben zurück, nachdem die anderen das geheimnisvolle Spezialkino verlassen haben. Goe schüttelt tadelnd den Kopf, während er zur Tür eilt und sie verschließt. Die Lichter flackern, als abermals ein Ruck durch das Schiff geht.

„Immer diese Kämpfe und diese Aufregung...”, murmelt er abschätzig, während er zu den anderen Kommentatoren zurückgeht. Eli hat sich an ein Kissen geklammert und hält es fest umschlossen.

„Goe, ich halte das langsam nucht mehr aus! Wir können wieder gar niachts dun, nur rumsitzen und warten!” Der Brillenträger tätschelt ihn aufmunternd.

„Ja, mein Teuerster... WARTEN, so ist es doch immer.” Basy lacht schallend.

„Altah, woran erinnert mi dat nur?”, kichert sie atemlos, aber selbst das bleibt ihr einige Sekunden später im Halse stecken, da keiner so recht den Spaß zu verstehen scheint. Kurz schweigen sie, nur Elis angstvolles Schluchzen ist zu vernehmen. Bald dringen Geräusche herein, Schreie und Fauchen, wie von den Kehlen irgendwelcher Ungetüme. Ängstlich rutscht Eli näher an Goe, der ihm beruhigend einen Arm um die Schulter legt.

„Was meint ihr?”, beginnt er dann. „Wollen wir uns mit der FF ablenken? Ich glaube ja kaum, dass wir noch dazukommen, sie...” Er begegnet Basys und Elis Blicken, die ihn skeptisch ansehen. „Nun, ich denke nur, dass wir etwas zu tun haben sollten. Na kommt, ein bisschen Ablenkung kann ja nicht schaden.” Er greift zur Fernbedienung und schaltet den Monitor an, ohne auch nur eine Antwort abzuwarten. Basy zuckt mit den Schultern.

„Hast Recht, Altah, is doch eh allet nur sinnlos hiea... Spul ma 'n bisschen durch, i will wiss'n wat da als nächstes für 'ne Welt drankommt”, ruft das Hamstermädchen schließlich ergriffen, als bereits die ersten Zeilen über den Bildschirm flimmern.

„Natürlich! Auf Kontinuität können wir ja sowieso pfeifen.” Kurzentschlossen drückt er die Vorwärtstaste.
 

„Es hat begonnen, MSTing-Sues”, meint Taldeer zufrieden, während sie durch das golden schimmernde Portal schreitet. Auf der anderen Seite liegt ein dunkler, mit Kisten voll gestapelter Raum. Auf einer der Boxen sitzt bereits Dr. Golden Chie, welche die Ankunft ihrer Verbündeten sehnlichst erwartet.

„Huhu, Taldeer~”, ruft sie vergnügt, während sie der Runenprophetin zuwinkt. Diese jedoch geht gar nicht darauf ein. Nachdem ihr die anderen gefolgt sind, schließt sich das Portal wieder.

„Schwärmt aus, MSTing-Sues, ihr wisst, was ihr zu tun habt!”, bellt sie herrisch und reißt einen Arm empor. Sofort huscht Nina Sharp davon, keine Zeit vergeudend. Bookman und Nevan allerdings, verbleiben noch einen Moment in Gesellschaft ihrer Verbündeten, sehr zur Verwunderung Taldeers.

„Golden, Liebes”, haucht Nevan erleichtert, als sie die Mary Sue nach langer Zeit wieder erblickt, und eilt sofort zu ihr. Die beiden umarmen sich.

„Uii, Nevan, du siehst ja richtig scharf aus!”, zwitschert Golden bewundernd, während sie ihre sich auffallend verändert habende Freundin mustert. Diese zwinkert kokett, während sie ihr einen etwa anderthalb Meter langen, in ein schwarzes Tuch gehüllten Gegenstand überreicht. Golden besieht ihn skeptisch.

„Du aber auch~ Pass auf dich auf.” Sie küsst sie flüchtig auf die Wange, und löst sich dann in eine Wolke düsteren Rauches auf, die nach oben und durch einen der Lüftungsschächte weht. Golden seufzt traurig.

„Und schon ist sie wieder weg”, meint sie schulterzuckend und wendet sich den anderen zu.

„Reiß dich zusammen, Golden”, keift Taldeer. „Du hast mich letztens überrascht, zum Positiven, möchte ich meinen. Verspiele es nun nicht! Bookman, gehen Sie, verschwenden Sie keine Zeit.” Der Alte fummelt an seinem Ärmel herum, macht irgendwas an seinem Unterarm, doch Taldeer kann es nicht genau erkennen.

„Ja, ja, gleich”, brabbelt er, scheint sie gar nicht richtig wahrzunehmen. Aus der großen Ledertasche, die er mit sich führt, entnimmt er ein goldenes Visier mit grüner Linse. Er klemmt sie hinter sein linkes Ohr, und justiert sie so, dass sie das entsprechende Auge vollständig verdeckt. Ein unheimlicher Glanz geht vom Okular aus, sticht durch das Zwielicht wie eine Leuchtkugel. „Meine Damen”, meint er trocken, und stürmt dann mit erstaunlicher Geschwindigkeit hinaus.
 

Nina Sharp hat ihr Ziel schnell erreicht; die zentrale Luftaufbereitungsanlage des Schiffes. Mit professioneller Ruhe fördert sie einen silbernen, völlig schmuck- und verschlusslosen Zylinder hervor, platziert ihn in der Mitte des kleinen Raumes.

„Behälter platziert, beginne mit dem Feldtest U-13 NR 1”, spricht sie in ein kleines Diktiergerät, welches sie dann wieder verstaut. Sie geht in die Hocke und berührt den Zylinder mit ihrer rechten Hand. Ein hohes Summen ertönt als ihre Finger das Metall anstoßen und sogleich geht eine Veränderung an der Oberfläche vor sich. Kleine Dornen schieben sich hervor, als wäre das Ding flüssig, verästeln sich immer weiter und werden länger. Nina setzt zurück, als ihr Konstrukt mannshoch geworden ist, und beobachtet das Schauspiel mit wissenschaftlicher Neugier. Wie ein Baum entfaltet sich das Gebilde, und schließlich brechen dunkelbraune, schleimige Fäden daraus hervor, klatschen gegen die Wände, auf den Boden und werden immer massiger. Das Gebilde pulsiert, als schlüge ein Herz darin. „Nun wird sich zeigen, inwieweit sich die Forschungen rentiert haben”, murmelt die Unheilvolle. Es knistert laut und das Geräusch von reißendem Gewebe ertönt, als die Schläuche abrupt aufplatzen, ein dichtes Myzel aus unzähligen, ineinander verwobenen ... Dingern preisgeben. Wie Arme suchen sich die Gebilde ihren Weg, tasten die Wand ab und schlängeln daran empor, greifen die Zugänge zu den Lüftungsschächten und verwachsen mit ihnen, so scheint es. Binnen weniger Sekunden bläht sich das Gewächs immer weiter auf. Dort, wo ehemals der Zylinder lag, ist nun ein leuchtender, pulsierender Sack. Nina zückt ihr Diktiergerät. „Feldtest U-13 NR 1, Notiz 1: Aufbau erfolgreich, Brutphase initiiert, Ausbruch der Subjekte steht in weniger als 30 Minuten bevor.” Sie drückt einen kleinen Knopf und verstaut das Gerät wieder, bereits die Türklinke im Anschlag haltend. Im leuchtenden Gebilde tut sich etwas, unstete Bewegung fährt hinein und Umrisse entstehen. Sie drücken sich gegen die halb durchsichtige Haut, bewegen sich darunter und winden sich, fast wie Sterbende. Nina grinst düster, als sie den Raum schließlich verlässt.
 

Auf dem Hauptdeck ist die Hölle los. Überall Schreie, Kampfgeräusche, flüchtende Sues. Viele kommen aus dem inneren des Schiffes, suchen Zuflucht im Freien, hoffend, dem Schrecken entgehen zu können, der sich abspielt. Doch die garstige Dorothy erwartet sie bereits, schwingt ihre BILD-Zeitung wie ein Katana und erledigt Sue um Sue mühelos, pariert ihre Angriffe einfach, sofern sie sich überhaupt zu wehren imstande sind. Es scheint ihr keinen Spaß zu machen, viel eher wirkt sie angespannt und hektisch.

„Ihr seid allesamt Narren”, murmelt sie, setzt vor und holt mit ihrer Zeitung aus, eine weitere Sue in ihr unrühmliches Ende befördernd. Dann knallt es plötzlich hinter ihr. Metallbrocken fliegen herum, und sie setzt hastig vor, um ihnen auszuweichen. Die Wand des hinteren Deckaufbaus ist zerborsten. Aus Staub und Schutt erhebt sich ... Sophia. Die Alte lacht gellend, während sie sich den Dreck vom Mantel klopft, und sieht mit vor Erregung funkelnden Augen in die düstere Öffnung.

„Bwaha, du gehst ja ab wie Schmidts Katze, Kleines! Bring it on!” Herausfordernd breitet sie die Arme aus, winkt den ominösen Gegner zu sich, der da aus der Dunkelheit heraus stampft. Noch ehe dieser ankommt, dreht sie sich zu Dorothy. „Die ist toll, Dorothy, das musst du gesehen haben!” Sie setzt zurück und huscht zu ihrer Tochter, die nur mit den Augen rollt.

„Mutter, bitte, zügle dich doch... Was geht hier vor?” Jemand räuspert sich lautstark. Die rüstigen Rentnerinnen sehen sogleich zum Riss.

„Ich bin mächtig verstimmt, Darlings, das kann ich euch aber husten~” Mit bebenden Schritten tritt eine korpulente, rothaarige Frau mittleren Alters hervor, fletscht angriffslustig die Zähne. „Einfach unsere beschauliche Kreuzfahrt zu sabotieren schickt sich absolut nicht, Darlings~” Sie stemmt die Hände an die Hüften und lässt ihr Genick knacken. „Nun muss ich leider von meinem Recht auf Notwehr Gebrauch machen, und kein Anwalt der Welt kann mich belangen, wenn ich euch in den Arsch trete, Darlings!”

„Hm?”, murrt Dorothy, während sie skeptisch den Kopf schief legt. Sie mustert die massige Gegnerin, die da wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung auf sie zu stolziert kommt, nackt wie Gott sie schuf.

„Oh, Sie sind Bubbles deVere, die Wellness-Sue und vielfach gesuchte Steuerbetrügerin.”

„Wie ich sehe, kennst du mich, Dorothy von den legendären Golden Sues~ Schön für dich, Darling, dann weißt du ja, wer dir deine allwissende BILD-Zeitung gleich dort hin rammt, wo keine Sonne scheint.”

Dorothy rollt nur genervt mit den Augen. „Nun, wie ich sehe, hatte meine BILD Recht, als es um Ihre Manieren ging. Ich habe bereits viel über Sie und Ihre Skandale gelesen, und...”

„MON DIEU!”, schreit dann plötzlich jemand, mit einer hohen, quietschigen Stimme. „Bubbles, Darling, musst du immér gleisch so abgehén wenn dir jemand provozierén tut?!” Ein kleiner, rosaroter Oktopus kommt aus dem Riss gehüpft, einen Zylinder und Schnauzbart tragend. Er springt auf Bubbles Schulter und saugt sich mit seinen winzigen Ärmchen dort fest. Dorothy und Sophia mustern das Gespann überrascht.

„Ok, Darling, entschuldige vielmals, aber die Alte hat ja förmlich darum gebeten~” Bubbles reckt höhnisch das Kinn vor, während sie Sophia mustert.

„Alt? Bwaha, Kleines, ich zeig dir mal, wer hier gleich alt aussieht!” Die Golden Sue stürmt los, ignoriert die Rufe ihrer Tochter. Bubbles geht in Position und wirkt fast wie ein Sumoringer, der sich für den Angriff bereitmacht. Kurz bevor Sophia heran ist, bläht sich plötzlich der Leib des Oktopusses auf. Er sprüht ihr einen Strahl schwarzer Tinte entgegen und Sophia ist zu überrascht, als dass sie ihm ausweichen könnte. Dorothy taucht wie aus dem Nichts vor ihr auf, die BILD-Zeitung ausgebreitet wie ein Schild. Sie wehrt den Strahl ab, und die ätzende Flüssigkeit spritzt weiträumig auf das Deck. Wo sie zu Boden kommt, frisst sie sich zischend hinein.

„Hm...”, murmelt Dorothy zufrieden, während sie ihre Zeitung wieder zusammenrollt. „Dann heißt es nun wohl zwei gegen zwei, nicht?”

„Ach, halt einfach die Klappe!”, ruft Bubbles verachtend, stößt sich aus der Hocke ab und springt in hohem Bogen empor. Ok protestiert hektisch, kann sich kaum an ihr halten, als die Rothaarige kometenhaft vom Himmel herab saust und mit einem lauten, gewaltigen Knall auf dem Deck aufschlägt, die überraschten Golden Sues einfach von den Füßen reißend.
 

Drinnen verlieren die Jungs die Balance, als abermals ein enormer Ruck durch das Schiff fährt, und Malik stürzt sogar. Arin huscht zu ihm. Während er ihn aufrichtet, sieht sich Viggo verwirrt um.

„Altah, wat geht denn da ab? Dat is ja krass! Dan, Altah, teleportier uns rauf!”

„Nein”, wehrt der Anführer ab, der noch immer die Sense im Anschlag hält. „Ehe wir nicht wissen, was dort oben los ist, teleportiere ich uns nirgendwo hin. Malik!” Der Kleine schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, wippt vor und zurück.

„Ich weiß es nicht!”, schreit er verzweifelt, ehe er plötzlich ganz gelassen weiterspricht. „Das ist alles so hektisch.” Dando seufzt.

„Dann gehen wir weiter, los...” Sie eilen voran, wobei Arin Malik stützt. Abgesehen vom Lärm, der mittlerweile aus dem ganzen Schiff ertönt, ist es zumindest auf diesem Gang fast ungewöhnlich still. Vorne biegen die Reiter um eine Ecke ... und verharren abrupt, als vor ihnen jemand steht. Eine Rothaarige mittleren Alters, gekleidet in einen schwarzen, edlen Anzug. Tiefe Falten zieren ihr Gesicht, doch ihre Augen erstrahlen in jugendlichem, fast deplatziertem Glanz. Sie lächelt den Reitern zu. Malik japst sogleich überrascht, als er sie vor sich sieht, und kassiert einen ebenso überraschten Seitenblick Dandos.

„Guten Tag”, meint die Unheilvolle, nickt flüchtig. „Geht einfach eures Weges, ignoriert mich.”

„Das hättest du wohl gerne, hm?”, blafft Arin gleich, reckt ihr das Kinn entgegen. „Was geht hier vor? Leute, die gehört nicht zu uns, hab ich noch nie hier gesehen.” Dando verengt die Augen zu Schlitzen, während er sie besieht. Ihre Präsenz ist unbeschreiblich für ihn, sie wirkt ... Böse bis ins Mark. Viggo setzt vor, will auf sie zustürzen, doch Malik hält ihn zurück.

„Ist schon gut”, meint er sachlich, während er seinerseits auf die Unheilvolle zugeht. Sie lächelt abermals, fast mütterlich diesmal.

„Du bist groß geworden, Malik”, meint sie dann, legt den Kopf schief.

„Ich wusste, dass wir uns wiedersehen würden, Ms. Sharp. Habe mir schon gedacht, dass Sie dabei sind, als es losging...” Er mustert sie mit stoischer Ruhe. „Warum, weiß ich aber auch nicht.“

„Wer is dat?”, ruft Viggo, aber keiner antwortet ihm. Nina lacht.

„Du hast deine Fähigkeiten ausgebaut, so viel steht fest. Dein Vater wäre stolz auf dich.” Malik spuckt auf den Boden, funkelt sie von einer Sekunde auf die andere aggressiv an.

„Ich hasse Sie so sehr!”, schreit er wütend, als ein grünlicher Blitz aus seiner Hand hervorschießt. Nina setzt sogleich zurück, hebt die Rechte und breitet die Finger aus. Ein schimmerndes Kraftfeld baut sich auf, und der Angriff erlischt, noch ehe er sie erreicht. Einen Lidschlag später erstirbt auch die Barriere. Die Unheilvolle grinst spöttisch, als Malik vor Wut jeden Moment zu explodieren scheint.

„Noch nicht, mein Lieber. Du weißt nun bereits, was ich vorhabe, nicht?” Er schüttelt den Kopf.

„Nicht ganz, nur teilweise. Wie schützen Sie sich?”

„Plotdevices, mein Lieber, alles eine Frage des Plotdevices. Es scheint mir nur noch nicht richtig zu funktionieren... Aber egal. Gehabt euch wohl!” Mit der Rechten berührt sie die Wand zu ihrer Seite, und es scheint fast so, als würde diese flüssig. Nina versinkt darin, und ist eine Sekunde später verschwunden, noch ehe die Reiter heran sind.

„Wat zum Geier?”, ruft Viggo verwirrt, und starrt den Kleinsten der Gruppe nur an. Arin berührt ihn an der Schulter.

„Schrei nicht so rum, Vuggy, es ist doch alles gut... Hey, Malky, wer war das?”, fragt er ruhig, doch Malik windet sich heraus und wirkt einen Moment betrübt, ehe er sich wieder fängt und ganz gelassen weiterspricht.

„Das muss ich euch irgendwann mal erzählen. Sie ist jetzt ... in diesem großen Saal, wo manchmal die Operetten vorgeführt werden. Wenn es euch nichts ausmacht, will ich sie ... nein, Moment.” Malik schließt die Augen und berührt seine Schläfen. Hibbelig klatscht Viggo in die Hände, kann sich kaum zügeln.

„Altah, mach hinne!”, ruft er, doch Dando bringt ihn mit einem Blick zum Verstummen. Plötzlich wimmert Malik auf, schluchzt hörbar.

„So viel Stress... Aber hey, jetzt geht es wieder!” Er wird eifrig. „Ich muss schnell auf mein Zimmer, dort ist eine weitere, böse Person. Was weiß ich.” Gleichgültig zuckt er mit den Schultern. „Wenn ihr mir einen Gefallen tun wollt, folgt ihr Nina Sharp, die im Opernsaal ist, und bringt sie zur Strecke. Schnell, ehe sie ihren verbesserten U-8 loslässt.” Die Anderen reißen verwirrt die Augen auf.

„Malik, erkläre dich. Jetzt”, fordert Dando rabiat, doch der Kleine wehrt ab.

„Jetzt ist aber nicht die Zeit dafür.” Er geht ein, zwei Schritte und erreicht die Stelle, an der die ominöse Rothaarige verschwand. „Sucht Nina Sharp. Wenn wir irgendwas erreichen wollen, muss sie sterben. Das ist das Beste, was ihr jetzt tun könnt. Oben kommen sie eigentlich alle klar, auch wenn es sich nicht so anhört.”

„Hey, wie kommst du jetzt darauf!“, begehrt Arin auf, „Ich denke, du kannst nichts wahrnehmen?!“ Aber Malik ignoriert ihn. Er berührt die Wand an derselben Stelle, an der es eben noch Nina Sharp tat. „Ja, hier ist es besonders gut.” Abermals wirkt es so, als würde die massive Wand flüssig, und Malik ist schon halb darin verschwunden, als Viggo vorsetzt und ihn zurückziehen wird. „Und wenn ihr schon dabei seid”, wispert er noch, ehe sich ein düsteres Grinsen auf seine Züge stiehlt, „bringt mir ihren rechten Arm.” Dann ist er verschwunden, seine Freunde verdutzt zurücklassend.

„Altah, dat is mia zu hoch”, druckst Viggo gleich herum, fuchtelt mit den Armen. Dando seufzt gestresst.

„Er hatte diese Fähigkeit schon immer, keine Ahnung, warum. Zu mir meinte er mal, er würde es hassen, sich daran zu erinnern, weshalb er sie nie einsetzt... Egal. Kommt!”
 

Es kracht und splittert, als Bubbles abermals wie ein Meteor aufschlägt, und die Golden Sues davon schleudert. Dorothy fängt sich ab, hat einen Deckaufbau im Rücken, doch Sophia wird davon gefegt und bleibt einige Meter entfernt liegen.

„Mutter!”, ruft die Golden Sue hektisch. Sie spurtet los, als sich bereits Oks Körper aufbläht.

„Nicht so schnell, Darling!”, blafft Bubbles, stößt vor und rammt die Golden Sue mit der Schulter. Dorothy stemmt sich dagegen, die BILD-Zeitung im Anschlag erhoben, und setzt zurück. Bubbles duckt sich unter dem Schlag hinweg, verpasst ihr einen Kinnhaken. Er reißt sie von den Füßen.

„Jetzt, Darling!”

„Mon dieu!”, blubbert Ok und sprüht seine Tinte. Abermals pariert Dorothy den Angriff mit ihrer BILD-Zeitung. Langsam wird das Papier ganz nass, und erste Risse zeichnen sich auf den mit lauter Unsinn bedruckten Seiten ab. Ironischerweise hat sie in dieser Position ihr Sternzeichen vor sich.

„'Wassermann – Sie müssen sich einer Herausforderung stellen.' Wollt ihr mich veralbern?!”, schreit sie aufgebracht, sieht der stierartig auf sie zustürzenden Bubbles entgegen. „Das kann doch nicht wahr sein. SCHWESTERN!” Dorothy hält den Atem an, springt zur Seite, als Bubbles sie fast erreicht hat, und entgeht ihrem wuchtigen Angriff nur noch mit Mühe und Not. Die Rothaarige reißt kurzerhand ein Loch in den Deckaufbau. Dorothy wird von der Wucht des Aufpralls davon geschleudert. Atemlos geht sie in einiger Entfernung auf die Knie, sieht aus fiebrigen Augen zu ihrer Gegnerin.

„Tja nun, Darling~ Wie es aussieht...”

„Darling! 'Üte disch!” Bubbles reißt den Kopf empor, und ihre Miene versteinert schlagartig, als sie einen lodernden Feuerball auf sich zufliegen sieht. „Für dié Amour!”, schreit Ok und spuckt eine Tintenkugel aus. Es knallt, als die Projektile aufeinanderprallen, und die Druckwelle der Explosion reißt selbst die standfeste Bubbles von den Füßen.

„Irre ich mich, oder riecht es nach verbranntem Speck? Hah!”, frotzelt Blanche, die anmutig herabgeschwebt kommt. Dorothy rappelt sich auf, kommt langsam wieder zu Atem.

„Gerade noch rechtzeitig, meine Liebe. Man kann sagen, was man will, aber Bubbles deVere ist zäh.” Blanche weitet sogleich überrascht die Augen.

„Oh, ich bin auch schon hier!”, kreischt schließlich Rose, die auf ihrem Flugsaurier herbeigesegelt kommt und in einigen Metern Entfernung über dem Deck verharrt. „Hm... Ist das mein Walross? Ich kann mich nicht erinnern, mein Walross gerufen zu haben! Falls doch, tut es mir leid, Dorothy. Ich weiß ja, dass es dich hasst, aber...”

„Ach, halt doch die Klappe, Rose!”, keift die Anführerin, während sie sich kurz über die Stirn reibt. Bubbles erhebt sich ächzend, mustert die drei unheilvollen Gegnerinnen.

„Das ist ein ziemlicher Schlamassel, Darling~ Wir können nicht...”

„Darling! Guck doch!” Von der Seite stürzt ein fauchender Raptor heran, dem Bubbles nur noch mit entgleisender Miene entgegensieht. Ok sprüht einen Strahl Tinte, der das Vieh von den Füßen reißt und davon wirft, ehe es in einiger Entfernung kreischend vergeht.

„Oh, prähistorisch, das passt zu euch!” Ein zweiter Saurier springt heran. Bubbles fährt herum, packt das Vieh am Kopf und schleudert es auf den Boden. Der Raptor bleibt benommen liegen, und die Sue zermalmt ihn kurzerhand, indem sie sich auf ihn setzt. Er verpufft zu einer Rauchwolke. Atemlos schnaufend erhebt Bubbles sich wieder.

„Hm, ich würde sagen, Sie sind zahlenmäßig unterlegen!”, meint Rose skeptisch, während sie das seltsame Gespann von oben mustert.

Dorothy rollt mit den Augen. „Nein, hast du das auch schon bemerkt, Archimedes.”

„Ach, genug Geschwätz, Kinder. Los, rösten wir sie!” Blanche schnipst und generiert einen wabernden Feuerball.

„Damals, Sizilien 1932; Wir haben den ganzen Abend lang Baguette über offenem Feuer gebrutzelt, das sah auch so aus wie die!” Sophia huscht herbei, scheint sich wieder gefangen zu haben.

„Mutter, kein Mensch interessiert sich jetzt für Baguette!” Plötzlich lacht Bubbles schallend auf. Die Golden Sues sehen sie verwundert an, als sie auf sie zustolziert kommt, die Hände an die Hüften gestemmt und angriffslustig das Kinn vorrückend.

„Darlings, ich bin von eurer Schlagfertigkeit ja so betroffen!” Sie stößt sich ab, setzt vor und springt dann zur Seite, als Dorothy mit ihrer Zeitung ausholt und sie nur auf den Boden krachen lässt. In der Drehung verpasst sie Sophia eine schallende Ohrfeige, die sie abermals von den Beinen reißt und zu Boden gehen lässt. Blanche schießt ihren Feuerball, den Ok mit einer weiteren Tintenkugel vorzeitig zur Explosion bringt. Die Druckwelle wirft sie alle zurück, und bringt Roses Pteranodon aus dem Gleichgewicht, der schließlich herumeiert und seine Herrin abwirft. Kreischend fällt sie zu Boden.

„Passt auf, Darlings, ich habe zwanzig Fitnesstrainer-Sues mit bloßen Händen erlegt, ihr glaubt wohl nicht, dass ich mich von euch abgetakelten Schicksen zur Sau machen lasse!”

„Ja, gib uns Tiernamen!”, johlt Sophia, die abermals heransaust und nach Bubbles tritt.

„Ok, der Schlamm!”, schreit Bubbles, während sie gegen die Golden Sue hält, und sogleich spuckt der Oktopus eine schmierige, ölige Ladung bräunlicher Masse aus. Sophia verliert das Gleichgewicht, wird von Bubbles emporgerissen und kurzerhand auf den Boden geschmettert, ehe sie sich wütend brüllend hinterher wirft. Sie ringen darin, während Dorothys Gesichtszüge langsam aber sicher erstarren.

„Das kann doch nicht wahr sein! Mutter, halte durch!” Sie spurtet los und entledigt sich ihres Mantels, ehe sie sich ebenfalls hineinwirft.

„Ooh, Schlammcatchen! Ich bin dabei!” Blanche wirft ihren Feuerball zur Seite, sprengt damit beiläufig einen weiteren Deckaufbau in die Luft und springt jubelnd in das sich windende Knäuel aus fauchenden Furien.
 

„Ich muss etwas tun! Abermals stehe ich vor einer schwerwiegenden Entscheidung!”, kreischt Rose entsetzt, während sie dem Gerangel zusieht. Offenbar beherrscht die Gegnerin das Schlammcatchen meisterhaft, und es wirkt so, als würden die Golden Sues in dieser speziellen Art des Nahkampfes unterliegen. „Ich muss...” Doch weiter kommt Rose nicht. Neben sich gewahrt sie einen blitzschnellen Schemen, kann ihm gerade noch so ausweichen, und verliert unbedachterweise das Gleichgewicht. „AU!”, kreischt sie überrumpelt, als sie mit dem Hintern voran zu Boden fällt. Dann sieht sie vor sich ... einen Hamster, gekleidet in eine weiße Kittelschürze. Ein Hamster mit Augenklappe, der ein Wakizashi von der Größe eines Zahnstochers schwingt und bedrohlich auf Rose zukommt.

„Sî! Hier, Kreuzfahrt angreifen, sî?”, gackert das kleine Biest und richtet seine Klinge auf die Golden Sue.

„Das ist ja ein sprechender Hamster!!!” Rose schreit panisch und rutscht zurück, bis sie die Reling im Rücken hat.

„Rassistenschwein, sî!”, keift der Hamster sogleich, und rennt auf Rose zu. Hastig klatscht sie in die Hände, kneift die Augen zusammen. Mehr Raptoren erscheinen und stürzen fauchend dem Hamster entgegen, doch dieser hat keine Schwierigkeiten, ihren schnappenden Kiefern auszuweichen. Fluchend schlägt sie auf die Bestien ein, köpft sie eine nach der anderen, woraufhin sie wieder zu Rauch verpuffen. Rose zittert am ganzen Leib, als der Hamster abermals auf sie zukommt.

„Bitte, tu mir nichts! Ich bin doch nett zu Tieren!”, wimmert sie ängstlich, doch die haarige Kampfkugel winkt nur gelassen ab.

„Hier, ich nix Gnade kennen, sî?”, erklärt sie sachlich, hebt eine Pfote und deutet mit glühenden Augen auf die Golden Sue. „Ich bin Harakiri Fickificki, Schwertmeisterin und sexy chinesische Imbiss-Sue, sî! Du dir meinen Namen besser merken, böses Frau, wird Letztes sein was du hörst! Ich Schnauze nun voll haben, sî!”

Rose fasst all ihren Mut, stößt sich ab und springt nach hinten über die Reling. Während sie nach unten fällt, klatscht sie in die Hände. Der Pteranodon, der noch immer planlos über dem Kampffeld kreist, löst sich in Rauch auf, nur im einen Lidschlag später unter der Golden Sue zu erscheinen. Hilfesuchend klammert sie sich an das Biest, das sich daraufhin emporschwingt und bedrohlich fauchend auf Harakiri herabsieht.

„Hmm, ich sehen, du bestellen Geschnetzeltes von große Suppenhuhn, sî?”, spöttelt die Hamsterköchin sogleich, als das Ungetüm auf sie zusetzt. Doch Rose wehrt ab.

„Oh, niemals! Ich würde meine Süßen nie essen, dann doch lieber...“

„ROSE!”, schreit Dorothy, ehe sie abermals röchelnd unter Bubbles begraben wird. „Hör auf mit ihr zu sprechen und bekämpfe sie!”

„Aber ... gut.” Rose schüttelt den Kopf, ehe sich ein verbissener Ausdruck auf ihre Züge stiehlt. Der Flugsaurier setzt zur Seite, weicht der wütend fuchtelnden Harakiri aus und kommt schließlich mittig über dem Schlachtfeld zur Ruhe. Rose sieht sich um. Im hinteren Teil des Schiffs brennt es, überall steigt Rauch auf, schreiende Sues rennen panisch umher. Sie seufzt wehleidig, ehe sie abermals in die Hände klatscht. In der Luft stiebt eine Rauchfontäne auseinander, und aus ihr heraus stürzt ein riesiger Dinosaurier, der donnernd auf seinen vier Beinen aufkommt. Eine gepanzerte, klobige Bestie mit Keulenschweif.

Harakiri hebt ihr Schwert, rennt entschlossen auf das Ungetüm zu. Doch dann erbebt das ganze Schiff, der Boden knackt, und zerbirst schließlich. Überrascht wirft sich Harakiri zur Seite, als dort, wo sie noch einen Moment zuvor gestanden hatte, irgendwas herausbricht. Sie erkennt es kaum, bringt erst mehrere Meter Distanz dazwischen, ehe sie sich wieder umwendet. Irgendwas reißt ein Loch in den Boden, steigt dort empor, sieht aus wie ein riesiger Krebs. Sie erkennt Krebse, wenn sie sie sieht, schließlich kocht sie diese mit Vorliebe. Der hier allerdings...

„Au weia”, faucht Harakiri und setzt zurück, erklimmt hastig einen Mast. Das Vieh wird immer größer, wirkt, als wäre es mehr mechanisch als lebend, als habe man die Kreatur nicht nur in eine Panzerung aus Metall gezwängt, sondern sie teilweise sogar damit verschmolzen. Es stößt einen Schrei aus, lässt eine seiner gigantischen Scheren herabsausen und fegt damit über fast ein Drittel des Deckbereiches. Roses Ungetüm wird erfasst und mühelos davongeschleudert, versinkt brüllend im Meer. Die Golden Sue selbst treibt ihren Pteranodon an, schnell höher zu steigen, während dieses Ding endgültig aus dem entstandenen Krater emporsteigt, mit seinen acht klauenbewehrten Beinen Halt sucht. Weiter hinten springen die Golden Sues und Bubbles zur Seite, kurz bevor eines der wuchtigen Gliedmaßen auf den Boden herabstößt und ein tiefes Loch hineinreißt.

„Was zur Hölle ist das?!”, ruft Dorothy entsetzt.

„Ich habe keine Ahnung, Darling, aber den will ich lieber nicht in meinem Abendbrot vorfinden!”

Die Bestie brüllt, stößt abermals ihren metallischen, bis ins Mark dringenden Schrei aus, und reißt drei ihrer Beine empor. Sie schlägt nach allen, nach Harakiri, die sich am Mast festhält und gerade so noch zur Seite springen kann, ehe er zerbirst wie ein Streichholz, nach Bubbles, die in letzter Sekunde zurücksetzt und nach den Golden Sues, die zwar ausweichen können, aber von der Wucht des Aufpralls umgeworfen werden.

„Dazu fällt mir jetzt kein sizilianischer Spruch ein, Kinder, aber wir überlegen uns besser ganz schnell was!” Sophia wischt sich über die Stirn, während sich das Ding langsam umdreht. Seine Beine reißen den Boden auf, wo sie ihn berühren, bohren sich hinein und verwüsten die Umgebung in Sekundenschnelle. Es sieht die rüstigen Rentner aus seinen absurd kleinen Stielaugen an, zieht tief Luft ein. Aus seinem Hinterleib löst sich irgendwas, wie eine aufgedunsene Mücke. Ehe es zu Boden klatscht, schnellt es wie eine Pistolenkugel los und hält auf Bubbles zu. Die schmettert es angewidert gegen die Wand eines Aufbaus.

„Hey, Darlings, ich würde euch ja am liebsten wo hin treten, aber ich glaube, wir haben ein Problem!” Bubbles rollt sich zur Seite, als abermals eines der riesigen Beine nach ihr sticht. Ok feuert seinen Tintenstrahl. Er klatscht gegen die silbrige Panzerung des Wesens, und perlt dort einfach ab, nicht die Spur eines Schadens hinterlassend.

„Hey, so was will ich für unsere Küche!“, ruft Blanche gezwungen grinsend, schleudert einen ihrer Feuerbälle, und er explodiert vor dem Maul des Wesens. Es schnauft lediglich, scheint es kaum zu bemerken.

Von oben aus beobachtet Rose mit Entsetzen, wie das Ungeheuer auf alles und jeden losgeht, auf die Golden Sues und auf die anderen, gegen die sie vor einem Moment noch gekämpft haben.

„Armes Ding...”, murmelt sie. Rose hält es für möglich, dass sie nur zu nervös ist und sich eben etwas einbildet, doch sie ist sich sicher, dass dieses Tier – und sie weiß, dass es ein Tier ist ... oder war – seines freien Willens beraubt wurde. Es existiert einzig um zu zerstören, denkt sie sich. „Das ist einfach falsch.” Sie sieht zur Seite, hat offenbar die Brücke des Schiffs vor sich. Drinnen erkennt sie zwei Männer, und blankes Entsetzen zeichnet sich auf ihren Zügen ab. Rose sieht schnell zur Seite, als die beiden den Blick erwidern, fühlt sich nicht dazu in der Lage, ihn zu ertragen. Schließlich ist sie Schuld daran. Aber es wird nicht besser. An den Bügen des Schiffes scharen sich die Flüchtlinge. Sie schreien, einige kämpfen scheinbar noch immer gegen die von Rose beschworenen Urzeitbestien. Die Golden Sue zögert nicht, konzentriert sich kurz und lässt sie verschwinden. „Genug mit diesem Wahnsinn”, schluchzt sie, zuckt zusammen, als unter ihr wieder einer dieser abstoßend peinigenden Schreie ertönt. Dann entdeckt sie ... sie. Diese Frau, die Rothaarige in der schwarzen Kluft. Sie steht auf dem höchsten Punkt des Schiffs, lehnt über der Reling des Oberdecks und sieht einfach nur dem Chaos zu, in dem das Schiff versinkt. Rose kennt sie vom Hörensagen, und sie weiß, dass auch sie mit den MSTing-Sues paktiert. Es ist diese Wissenschaftlerin, die Sophia einmal im vollen Ernst als Wahnsinnige bezeichnete. Das macht sie sonst nie. Unten schreien ihre Freundinnen. Rose kneift die Augen zusammen, wischt sich die Angstträne weg, die ihr über die Wange fließt. „Also gut”, meint sie schließlich entschlossen und klatscht in die Hände.
 

„Nich schon wieda, Altah!”, keift Viggo angefressen, als abermals ein gewaltiger Ruck durch das Schiff geht und die Reiter von den Füßen reißt. Es klingt, als würde irgendetwas zerbersten, und das Stöhnen sich biegenden Metalls hallt durch die Korridore. „Altah, dat Schiff is im Arsch”, murmelt er, während er sich wieder aufrichtet. Die anderen tun es ihm gleich, und schließlich stürmen sie weiter.

„Warum ist hier keiner?”, bemerkt Arin skeptisch. „Alles bebt und kracht, und keine Sau ist auf dem Korridor unterwegs! Wo sind die Gäste?!”

„Egal! Weiter!”, ruft Dando. „Wir sind gleich da!”

„Würdest du uns teleportieren, wären wir das längst, Danny~” Arin streckt ihm die Zunge heraus, und kassiert nur ein genervtes Stöhnen.

„Solange wir nicht wissen, was dort passiert, bringe ich euch nicht in Gefahr.”

„Aww~ Wie süß!”

Schließlich erreichen sie den Opernsaal. Der gesamte Raum ist verwüstet, in Zwielicht getaucht, und nur einige vereinzelte Lampen spenden noch spärliche Helligkeit. Zerschmetterte Tische, halb heruntergerissene Vorhänge, überall Kampfspuren...

„Was für ein Chaos”, stellt Dando trocken fest, kann sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Er sieht sich um, doch hier ist keiner. Keine Nina Sharp, und auch sonst niemand. Aber auch keine Toten, wie er erleichtert feststellt.

„Altah, da is tote Hose, is da.” Viggo kratzt sich am Hinterkopf. „Sagt' Malik nich, hier wär die Dingens da, Nina sowieso?” Plötzlich ertönt ein vergnügtes Kichern. Düstere Nebelschwaden wehen herbei, sammeln sich in der Mitte des Raumes zu einem wabernden Umriss und bersten schließlich auseinander. Die Reiter setzen einen Schritt zurück.

„Ms. Sharp”, kichert die Person, die dort erschienen ist, „hat die Szene bereits verlassen.” Anmutig streicht sie ihr Haar zurück, streicht mit der anderen Hand über ihre Seite. Sie hat wie ein Türkis schimmernde Haut und gelb leuchtende Augen. Fast nackt ist sie, und ein schwarzes Gewand bedeckt lediglich das Nötigste ihrer Blößen. Eine beängstigende Erscheinung.

„Willkommen, meine Herren”, säuselt sie, macht einen höflichen Knicks. „Ich nehme an, Sie sind nicht oft hier zugange?” Arin winkt ab.

„Erspar uns den Smalltalk.” Abermals bebt das Schiff. Alle bis auf die Unheimliche wanken, können sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Doch Arin lässt sich nicht beirren. „Wer bist du, und was hast du vor, Schätzchen?”, faucht er, während er sie eindringlich mustert. Sie kichert. Ein unglaublich hoher, melodischer Laut, fast ... verzückend. Wunderschön.

„Nun, wenn du mich so fragst...” Dann erhebt sie sich, schwebt plötzlich in der Luft. Ihr Gewand beginnt zu wabern, fließt fast von ihrem Leib, und es wird immer mehr. Überall erheben sich dunkle Rauchschwaden. Einige davon werden zu einer Art Flüssigkeit, klatschen gegen die Türen und überziehen sie. Blaues Feuer umzüngelt die rechte Hand des Mädchens, knisternde, gleißende Blitze die andere. „Wenn du mich so fragst, du kleiner Wichser, bin ich hier, um dafür zu sorgen, dass ihr euer erbärmliches Leben aushaucht!” Sie schreit in Rage, reißt die Hände empor und erzeugt Gebilde aus Blitz und Feuer. Sie sehen wie Gesichter aus, wie höhnische Schädel, bahnen sich ihren Weg und rasen auf die Reiter zu. Dando und Viggo springen zur Seite. Arin breitet die Arme aus, und es ist, als würde der Zauber an einer unsichtbaren Barriere abprallen.

„Genug Geschwätz, kämpft!”, ruft Dando. Er löst sich in Rauch auf, taucht einen Lidschlag später vor der Unheimlichen auf und schlägt mit der Sense nach ihr. Sie reagiert gar nicht. Nebel löst sich aus ihrem Körper, bildet Klingen, und die wehren die Sense mühelos ab. Dann verschwindet sie, wird nur noch zu einem schwarzen Schemen, der mit atemberaubender Geschwindigkeit davon huscht. Kreischend stürzt sie sich auf Viggo.

„Altah!”, ruft der Junge überrumpelt, als sie sich kurzerhand in seinen Oberarmen festkrallt, ihn mit übermenschlichen Kräften, ein, zweimal herumreißt und schließlich mit einem Tritt davon befördert. In der Luft bilden sich abermals Rauchschwaden. Kichernd ballt die Unheimliche eine Hand zur Faust, und der Rauch verwandelt sich in eine Masse aus Fäden, die sich um den völlig überrumpelten Jungen wickeln und fest zusammenziehen. Er schreit überrascht, als sich das Zeug in sein Fleisch schneidet und ihm den Atem raubt. Triumphierend auflachend, reißt sie die andere Hand empor und erzeugt eine pechschwarze Halbkugel, als Dando herannaht, um mit der Sense nach ihr zu schlagen. Speere lösen sich daraus und schnellen auf den Reiter zu. Er bemerkt es noch, löst sich auf und attackiert sie von der ungeschützten Seite aus. Doch die Unheimliche ist schneller, reißt schon vorher ihren Arm herum und zerrt den gefesselten, schreienden Viggo dazwischen, als wäre er eine Marionette. Dando ist zu schnell, als dass er den Angriff noch stoppen kann, und so reißt er wenigstens die Sense herum, um ihn nicht mit der Klinge zu treffen. Es treibt Viggo den letzten Rest Luft aus den Lungen, als sich der Knauf in seinen Brustkorb bohrt. Das Mädchen schreit voller Hohn und Spott.

„Zum Teufel mit euch!”, ruft sie, breitet beide Arme aus und lässt ihre Fäden und den mit Stacheln bewehrten Schild auseinanderstreben. Viggo blutet am ganzen Körper, als er zu Boden geht. Dando stützt ihn, sieht hektisch in sein Gesicht und gewahrt ein fast ironisches Grinsen.

„Oh, Mann”, murmelt der Junge noch, als die Unheimliche auch schon wieder heran ist, sich abstößt und plötzlich von einer lodernden Aura blauen Feuers umgeben ist. Wie ein flammender Todesengel stürzt sie von oben herab. Dando kneift die Augen zusammen, packt den Blonden an der Schulter und teleportiert sich mit ihm davon, erscheint hinter Arin, der das Geschehen entsetzt beobachtet. Schnell breitet er die Arme aus, um eine weitere Salve aus feurigen Hohngesichtern abzublocken.

„Ich bin ja sooowas von nicht beeindruckt”, säuselt das Mädchen, während sie ihr wallendes Haar zurückwirft. „Was für schwache, erbärmliche Kriecher ihr doch seid. Und ihr wollt Silent Hill zerstört haben? Dass ich nicht lache!” Sie schreit aus vollem Halse, reißt die Arme hoch und ein gleißender Blitz bricht aus ihrem Leib hervor, fegt alles in weitem Umkreis davon, Tische, Sessel, was auch immer im Weg ist. Arin wehrt ihn so gut es geht ab, doch die Jungs werden von der Druckwelle erfasst, zurück und gegen die Wand gedrückt. Die Möbel zerbersten, als sie mit Urgewalt gegen die Wände geschmettert werden. Der Boden ist verkohlt, wo der Zauber der Unheimlichen ihn berührt hat, und weiter hinten lodern die Vorhänge der Bühne. Plötzlich steht fast der halbe Opernsaal in Flammen. „Heiß, nicht wahr?”, spottet sie, leckt sich über die Lippen.

Viggo ringt verzweifelt um sein Bewusstsein; hustet und spuckt Blut. „Sorry”, murmelt er noch, ehe er zusammenbricht. Arin stützt ihn.

„Scheiße!”, ruft er ungehalten, während er an ihm rüttelt. „Wir brauchen sofort Malik!”

„Aww~ Euren kleinen Malik braucht ihr? Keine Bange, DEN kriege ich auch noch!” Die Hexe reißt einen Arm empor, entfesselt einen wirbelnden Sturm aus Flammen und Blitzen auf die Reiter. Schließlich ist es nur noch Arins Kraftfeld, das ihn zurückhält. Dando verschwindet wieder, während die anderen beiden in trügerischer Sicherheit verbleiben. Mit zusammengebissenen Zähnen schlägt er nach der Hexe, als er hinter ihr wieder erscheint, doch nun weicht sie ihm mit anmutigen, fast tänzelnden Schritten aus, immer wieder. Wenigstens erlischt ihr Zauber vorerst. Sie formt einen Kussmund, leckt sich über die Lippen, jedes Mal wenn Dando sie verfehlt hat, und er wird immer wütender. Dann trifft er sie tatsächlich, weiß nicht mal, warum überhaupt. Sie japst überrascht und setzt zurück, als sich die Schneide in ihren Bauch bohrt und eine tiefe, klaffende Wunde hineinreißt. Es blutet nicht.

„Autsch~”, murrt sie lasziv. Die Rauchschwaden wehen herbei, fließen unmittelbar in den Schnitt und reparieren ihn einfach, so scheint es. „Das ist wohl wirklich sinnlos, oder?”, fragt sie dann mit Unschuldsmiene. Fast gelangweilt setzt sie sich auf die brennende Bühne, und die Flammen scheinen ihr nicht das Geringste auszumachen, versengen nicht mal ihr Haar. „Enttäuschend, aber gut, wenn ihr es mir nicht anständig besorgen könnt, bringen wir es eben gleich zu Ende. Ich bin Nevan, Herrin der Wollust und meines Zeichens die vierte MSTing-Sue-Per. Ihr seid dann wohl die 'Reiter der Apokalypse', nehme ich an? Nun, ich finde, dass 'Schlappschwänze der Apokalypse' ein wesentlich passenderer Name für euch wäre.” Keiner reagiert, und Sekunden des Schweigens verstreichen, in denen nur das Knistern des Gebälks zu hören ist. „Ach, kommt schon!”, keift die Rothaarige dann. „Nun stelle ich mich schon vor und labere etwas! Jeder gescheite Held nutzt solche Situationen, um nochmal anzugreifen! Aber was wundert es mich? Der da kann ja gar nichts”, sie deutet auf Viggo, „und du bist nicht nur ein Großmaul, sondern siehst auch noch genau so erbärmlich aus, wie ich euch mir vorgestellt habe, mit deiner kleinen Hello Kitty”, sie deutet auf Dando, der sogleich trotzig die Stirn runzelt. „Du allerdings~”, nun sieht sie Arin an, und die Augen des Jungen weiten sich, während sie sich über die Lippen leckt. „Du scheinst interessant zu sein, du bunter Vogel. Hey, so wie du aussieht, wette ich, dass du dir jeden zweiten Tag die Eier rasierst. Scharf!” Dandos Kinnlade fällt herab, doch Arin rollt nur mit den Augen.

„Pff~ Ich lass mich von dir nicht provozieren, Mädel. Versuchs doch!”

„Wagemutig, was?” Sie stößt sich ab. Sofort setzt Dando auf sie zu, doch sie duckt sich einfach tänzerisch unter seinem Schlag hinweg, rennt unbeirrt weiter. Er erscheint vor ihr, holt aus, und mit einem beiläufigen Wink entfesselt sie eine Rauchschwade, die blitzschnell zu einem Gewirr aus Klingen und Spitzen wird, und ihn einfach davon fegt. Arin lässt von Viggo ab, huscht ein paar Schritte zur Seite, als sie immer näher kommt. Mit fester Miene fixiert er sie, als sie ihn schließlich erreicht und fast sanft gegen die Wand drückt, die er im Rücken hat. Er kneift die Augen zu, als sie über seinen Hals leckt, an ihm riecht.

Sie stöhnt erregt und spitzt die Lippen. Ein violetter Glanz liegt auf ihnen, und das Glühen in ihren Augen wird immer intensiver. Arin weicht ihrem Blick aus, als sie sich nähert.

Doch sie küsst ihn nicht. Statt dessen kreischt sie plötzlich, und Arin spürt, wie sie von ihm gerissen wird. Viggo packt sie am Haar, zerrt sie zurück. Kreischend schlägt sie nach ihm, aber er ist plötzlich schneller, schmettert die Hand zur Seite und dreht sich dann, tritt ihr mit aller Kraft in den Bauch. Überrascht keuchend fliegt sie davon. Der Blonde ist ganz außer Atem, aber ein aggressives, kriegslüsternes Grinsen liegt auf seinen Zügen.

„Alter?”, japst Arin fassungslos, als er zu ihm eilt. Viggo blutet nicht mehr, und die unzähligen Schnitte scheinen langsam zu verheilen.

„Hey, Altah, guck ma, isch steh noch. Isch weiß auch nich warum, aba dat is echt krass...” Er lässt seine Fäuste knacken.

„Oho, nun also doch! Ein Spätzünder, hm?!” Nevan kichert vergnügt, steht auf, als wäre nichts gewesen. Abermals schleudert sie ihre glühenden Fratzen, doch Arin pariert sie. „Oh, ja, DU bist wirklich interessant”, haucht sie dann, zwinkert und reißt beide Arme empor. Unzählige Rauchschwaden lösen sich von ihrem Körper, sammeln sich in der Luft und werden zu einem Ball aus purer Dunkelheit.

„Komm, Süßer, ich lade dich ein~ Folge mir in meine Welt, und deine zwei idiotischen Freunde können mir vorerst den Buckel runterrutschen. Sollen sie mit den anderen Sue-Per spielen, während wir zwei das wie Erwachsene klären.” Es sieht aus, als wäre innerhalb der Kugel eine Höhle, doch man erkennt fast nichts.

„Nie im Leb'n!”, ruft Viggo sogleich, und Dando ist heran, stellt sich schützend vor Arin.

„Nicht provozieren lassen, du weißt schon”, meint er, ringt nach Atem. Schweiß steht auf seiner Stirn und seine Pupillen zittern, als er Nevan anstarrt. Arin hadert einen Moment lang mit sich, sieht zwischen seinen Freunden hin und her, und schließlich zur Unheimlichen.

„Leute, das ist sinnlos... Sie ist viel zu stark.”

„Halt die Klappe!” Dando fährt herum. „Die stirbt wie alles andere.”

„Wohl kaum...” Arin kneift die Augen zusammen. „Also gut. Helft ihr den anderen, das wird schon irgendwie.” Dann rennt er los, genau auf die wabernde Kugel zu. Nevan lacht aus vollem Halse.

„Oh, ja~”, stöhnt sie. „Du hast wirklich Kampfgeist!” Sie verpufft zu düsterem Rauch, weht in die Kugel, im selben Moment, in dem Arin sie erreicht. Dann verschwindet das Ding einfach, löst sich auf. Auch die schwarzen Schleier, welche die Türen blockieren, wehen davon. Es wird wieder still im Saal, einzig das Knistern des Feuers verbleibt.

„Altah...”, murrt Viggo fassungslos. Dando schüttelt den Kopf.

„Oh, ja, Alter. Komm!” Er packt den Blonden am Oberarm, und zögernd folgt er ihm schließlich.

„Boah, hassu dat gehört? MSTing-Sue-Per!”

„Ich weiß. Hast du Angst?” Viggo erwidert nichts. „Ich auch...”
 

„Finger weg von meinem Eigentum”, spricht Malik seelenruhig, als er die Tür zu seiner Kabine öffnet, und findet dort einen alten Mann vor. Er trägt eine braune Kutte, ist fast gänzlich kahl und lediglich ein schlohweißer Zopf sterzt seltsam von seinem Kopf weg. Der Alte reagiert erst gar nicht auf ihn, wühlt weiterhin unbeirrt zwischen den zahlreichen Behältern und Fläschchen, die auf dem Tisch stehen. „Ich sage es noch einmal; Finger weg von meinem Eigentum!” Malik wird wütend, geht festen Schrittes auf den Alten zu. „Sie suchen die Überreste des besiegten Ellipsenpapstes”, stellt er dann fest, doch schlussfolgert er dies nicht aufgrund dessen was er sieht, sondern aufgrund der wirbelnden Gedanken des alten Mannes, die er abzutasten beginnt. Nun verharrt er endlich.

„Verrätst du mir, wo du sie versteckt hast?” Er sieht ihn mit fester Miene an, und das grünlich glühende Okular zieht sofort Maliks gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Er gibt sich neugierig hin. Es fühlt sich an, als würde dieses Ding ihn ... beeinflussen. Ihn beruhigen, den Stress und die Aufregung lindern. Kurz wird es still, und Malik hört die unzähligen Stimmen der Passagiere nicht mehr, die seit Anbeginn der Reise in seinem Geist hallen und nunmehr zu einer Kakophonie des Wahnsinns verschmolzen sind. Es ist wie Gestalt gewordene Erlösung. Noch nie in seinem Leben hat er etwas derartiges empfunden – keine Stimmen, keine eingezwängten Gefühle. Einfach nur Ruhe, Ruhe und seine eigenen Gedanken. Oder zumindest dieser eine: Absolut widerlich. Fühlen sich normale Menschen so? Malik schüttelt den Kopf.

„Nein, werde ich nicht.”

„Nun, das hätte mich auch gewundert.” Der Alte verengt sein sichtbares Auge, und ein selbstsicheres Grinsen stiehlt sich auf seine faltigen Züge. Dann stürzt er plötzlich los, viel behänder, als Malik es erwartet hätte. Der Junge hebt eine Hand und schickt ihm einen grün schimmernden Blitz entgegen, die Energie, die sich in seinem Körper sammelt, und die zerstörerisch für jedes andere Lebewesen ist. Der Alte japst überrascht auf, will zurücksetzen, doch der Strahl erfasst ihn. Unmittelbar wird daraus eine Art Flüssigkeit, ein Schleim, der am Gewand und der Haut des Mannes haftet, in ihn eindringt und ihn pervertiert; sein Genom irreparabel verwüstet und zerstört. Malik grinst sardonisch, als der Gegner keuchend zu Boden geht, eine Hand in seine Brust krallt und ringt nach Atem.

„Sie heißen also Bookman”, fährt er fort, während er in die Gedanken des Alten eintaucht. „Aber es ist nicht ihr wahrer Name. Sie haben ihn vor vielen ... oh, Jahrhunderten angenommen, aber warum wissen Sie mittlerweile nicht einmal mehr selbst. Sie haben es vergessen. Faszinierend. Sie sind auch ein MSTing-Sue-Per – das überrascht mich nicht, ich habe bereits in Nina Sharps Gedanken erfahren, dass die Organisation hinter allem steckt.” Der Alte windet sich in seiner Pein, als er langsam von der schorfigen Masse verzehrt wird, die sich dort gebildet hat, wo Maliks Angriff ihn traf. Er schreit gellend, gurgelt und ringt nach Atem. „Sie bezeichnen sich als den Meister aller Plotdevices, und Sie wollen den Ellipsenpapst wieder zum Leben erwecken... Oh, das ist auch interessant: Sie haben sich ein Sharingan eingesetzt. Ich habe auch mal versucht, mir ein anderes Auge einzusetzen, um wenigstens ein einziges Mal normal sehen zu können. Leider hat das nicht funktioniert. Darf ich Ihnen eine Frage stellen?” Der Alte nickt, soweit sein immer mehr zu einem Krebsgeschwür werdender Körper dies noch zulässt. „Manipulieren Sie mich gerade mit diesem Sharingan?”

„Ganz Recht.”

Ein Ruck geht durch den Raum. Malik steht noch immer im Rahmen der Tür, während der Alte vor seinem Schreibtisch steht und ihn nur schweigend anblickt. Er hat einen Arm ausgestreckt, den Saum der Kutte zurückgeschoben und das rot glühende Auge auf ihn gerichtet, das dort prangt.

„Ich habe es erkannt”, meint Malik zufrieden, und kurz lächelt er sogar.

„Heh, verblüffend. Ich nehme an, dass ich die Kräfte noch nicht ganz kontrollieren kann, sonst wärst du nun der Gefangene einer Illusion.”

„Vielleicht haben sie mich auch einfach unterschätzt?”

Der Alte grinst. „Nun, mein Name ist Bookman – nenne mich so, falls nötig.”

„Ich weiß.” Malik lächelt abermals. „Ich habe es eben in Ihren Gedanken gelesen. Sie sind ein MSTing-Sue-Per.”

„Oh. Dein Bewusstsein hätte vergessen müssen, was in der Illusion geschah.”

„Dieses eine Bewusstsein hat vergessen, was in der Illusion geschah.” Malik zuckt gleichgültig mit den Schultern. „Ich habe viele davon, die wechseln sich immer ab. Mein Gehirn ist anders.”

„So ist das also”, kichert der Bookman. Dann reißt er den anderen Arm empor, und eine Klinge schnappt unter dem Kuttensaum heraus. „Ich habe nicht die Absicht, dich zu verletzen, Kind.”

„Natürlich, sie arbeiten mit Ms. Sharp zusammen.”

„Ich will nur den Ellipsenpapst. Aber leider musst du es ja verkomplizieren, du pubertierender, kleiner Bengel!” Er stürmt los, und abermals hebt Malik die Hände.

„Sie sind sehr ungeduldig geworden. Früher waren Sie nicht so – traurig”, wispert er monoton, als wieder der grüne Strahl hervorbricht und kurze Zeit später den ganzen Raum erhellt.
 

„Hinfort”, hallt es von draußen herein, und die verriegelte Tür zum geheimnisvollen Spezial-Kino wird gewaltsam aufgesprengt. Ängstlich zucken Eli, Goe und Basy - die sich wahllos durch die FF zappen und eben bei der Szene sind, in der Denim und Enzan im besoffenen Zustand Sex haben - zusammen, und schalten schnell den Monitor ab. Eine hoch gewachsene Frau tritt herein, mit Haut wie Elfenbein und Haar wie Ebenholz, eine schwarze Rüstung und einen Speer tragend. Nur ist es leider nicht Schneewittchen... Sie ist von einer Aura umgeben, die es den Kommentatoren eiskalt den Rücken hinunterlaufen lässt. Eli zieht sein Kissen näher an sich und umklammert es ganz fest, während er Goe und Basy kurz Blicke zuwirft. Der Brillenträger schluckt nervös. „Wer sind...”, aber weiter kommt er nicht.

„Schweig, Crétin”, befielt die Frau mit einer herrischen Geste. „Ich habe keine Lust, mich mit euch zu befassen!” Dann fällt ihr Blick auf den Monitor. „Ah, endlich”, stöhnt sie erleichtert. „Nach Jahrhunderten der Suche ist es nun so weit und ich habe sie gefunden, die eine FF, nach der sich mein Herz in Agonie sehnte. Aus dem Weg, Abschaum, oder wünscht ihr, dass ich euch unter meinen Stiefeln zertrete?”

Goe springt sofort auf, packt Eli und Basy und zerrt sie einfach mit sich. Sie rennen hinter die Bar.

„Altah”, flüstert Basy, „wenn die nich üb'l is, dann wees i auch nich.”

„Ich höre dich, Hamster, und lass mich dir sagen, dass ich übler bin, als ihr drei zusammen es euch in euren kühnsten Träumen jemals ersinnen könntet! Doch genug davon, ich habe keine Zeit für einen Schwatz.” Das Licht des Monitors spiegelt sich in ihren Augen, als sie schließlich vor ihm steht. „Da bist du nun also.” Sie hebt die Arme, und leuchtende Symbole erglühen in der Luft, heften sich an den Monitor. „Euch drei lasse ich leben. Ihr seid die einzigen Zeugen, dass ich nun endlich in den Besitz dessen komme, was mir seit jeher zusteht. Darin soll fortan eure Existenz begründet sein – erinnert euch an meine Worte, minderwertige Menschen!”

„Un minderwertige Hamstah! Also nich! Un so!”, ruft Basy wütend. Viel zu wütend für Goes Geschmack, und er hält ihr gleich einen Finger auf den Mund, sie streng ansehend. Basy rollt mit den Augen. Während die Frau dort steht und ihren Zauber wirkt, fließt eine seltsame Substanz aus dem Monitor heraus, wirkt fast wie Gestalt gewordene Worte. Die Erscheinung sammelt sich, und immer wieder werden daraus Papierseiten, die, von geisterhaften Fingern getragen, den Weg in die Hände der Frau finden.

„Das ist also die FF...”, flüstert Goe zu den anderen. Eli sieht gar nicht hin, er hockt unter dem Bartresen und zieht nur sein Kissen an sich.

„Ganz Recht, Mensch, dies ist die FF! Alle-x-Alle... Eine Schande für den Autor, fragt man mich, wo selbst geistig minderbemittelte Affen mit Tassen anstatt Armen einen solchen Stuss nicht schreiben könnten, zwänge man sie dazu, dies unter Alkohol zu tun!” Basy kichert plötzlich, und auch Goe kann sich, trotz der Situation, ein Grinsen nicht verkneifen.

„Ich nehme an, ihr habt sie geMSTet?”, fragt die Frau. Erst antwortet ihr keiner, und sie wirkt von einer Sekunde auf die andere, als würde sie gleich vor Wut rot anlaufen. „Nun antwortet mir! Oder zieht ihr es vor, dass ich mir die Informationen hole, indem ich eure Geister wie trockene Nüsse knacke?!” Goe nickt abrupt.

„Ja, wir ... haben sie kommentiert, wenn Sie das meinen.”

„Nun, dann sei euch Dank zugesprochen, und wie ich sehe, steht ihr noch~ Beachtlich, ruft man sich in Erinnerung, dass der durchschnittliche Mensch ... und Hamster ... einer solchen Dosis Wahnsinn nicht über drei Kapitel standhalten könnte. Vielleicht seid ihr ja doch nicht so nutzlos, wie ich anfangs dachte.”

„Sie war tatsächlich ziemlich fragwürdig”, meint Goe. Seine Hände zittern, und er muss sich an der Kante des Tresens festhalten.

„Fragwürdig? Pah! Eine Schande ist das! Ein Rotztropfen, gespieen ins Angesicht meiner Art! Hohn und Spott gegenüber dem, was euresgleichen als Götter ansehen sollten!” Der Fluss der Seiten aus dem Monitor versiegt langsam, und schließlich ist es nur noch ein einziges Papier, das mehr oder weniger 'feststeckt'. Die Frau scheint sich stark konzentrieren zu müssen, um auch den letzten Rest der verhassten FF beschwören zu können. Schließlich flattert die Seite in ihre Hand und heftet sich an den auffallend dicken Stapel wüst bekritzelter Papiere.

„Endlich”, säuselt sie zufrieden, wirkt einen Moment so, als wollte sie Freudentränen weinen. „Nun, ich verabschiede mich. Möge Jesus mit euch sein, oder wie auch immer der Gary Sue heißt, an den man in dieser Welt zu glauben pflegt, ich kenne mich da nicht aus.” Sie greift nach ihrem Speer und wendet sich um.

„Moment, bitte”, heißt es plötzlich von Goe, und die Frau verharrt tatsächlich, Mund und Augen aufgerissen, als habe man sie infam beleidigt. Langsam wendet sie sich den Kommentatoren zu.

„Was möchtest du, Mensch? Soll ich euch nun doch erschlagen, ehe die Bestien es tun?”

„Ihr Name. Wenn wir Zeugen dieses Moments sein sollen...” Basys Kopf kracht auf den Tresen. „... müssen Sie uns auch sagen, wer Sie sind.”

„Oh”, haucht die Frau, „das habt ihr noch nicht gemerkt, nachdem ihr euch über 24 Kapitel dieser Manifestation von Dummheit und Narretei angesehen habt? Nun, ich denke, dies spricht für mich~ Wer bin ich bitte, dass ich mich beschwere, wenn man mich dank dieser FF nicht zu erkennen vermag?” Sie lächelt kühl. „Ich bin die Runenprophetin Taldeer, einstmals vom Volke der Eldar, doch nun glorreichste aller MSTing-Sue-Per und Anführerin der interdimensionalen MSTing-Organisation! Erinnert euch stets an diesen Augenblick, Kommentatoren, dies möge der bedeutendste Moment sein, der euch jemals zuteil wurde.” Dann geht sie hinaus, würdigt sie keines weiteren Blickes mehr. Es bleibt mehrere Minuten still, in denen Goe nur da steht wie ein Schluck Wasser und Basys Kopf wie festgewachsen auf dem Tresen liegt. Schließlich erhebt sich Eli wieder.

„Altah, wat war dat denn?”, murrt Basy, während sie sich den Kopf reibt.

„Also, oich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich kann die nach allem, was wir in der FF gelesen haben, niacht wirklich ernst nehmen.” Die drei sehen sich kurz an, bis Goe meint: „Ob sie uns einen Kaffee gemacht hätte, hätten wir sie darum gebeten?”

Schließlich brechen sie in schallendes Gelächter aus und Goe schenkt erst mal sechs Schnäpse ein. Eli zieht das Kissen hervor, legt es auf den Tisch und öffnet den Reißverschluss. Drinnen stecken ... drei Hühner. Sie springen heraus, niesen und schütteln ihr Gefieder.

„Puh! Put, put, das war ja richtig knapp, put!”, plappert das einzige weibliche Huhn. Es trägt einen weißen Laborkittel und ein rosarotes Hemd, sowie eine blonde, hochtoupierte Frisur.

„Sind Sie okay, Dr. Weinberg?”, fragt Eli skeptisch, und reicht ihr erst mal ein paar Brotkrümel.

„Oh, aber ja! Entschuldige, put, wir haben ein verdammtes Stargate gebaut, mir ist herzlich schnuppe, ob wir da mal kurz in einem Kissen stecken oder nicht!”

„Miré auché, findé isch”, plappert das zweite Federvieh, ein weißes Hähnchen mit französischem Dialekt, das eine Brille und ebenfalls einen Laborkittel trägt. „Nur einé bisschen schwindelique.”

„Njoah, so is dat, wennu kaum atmen kannst, du Depp”, murmelt der dritte, ein brauner, offenbar übergewichtiger Hahn, der sich erst mal eine Zigarette ansteckt.

„Na ja, wie auch immer”, meint Goe, während er die Schnäpse austeilt. „Ich finde, es war gut, dass wir die FF noch wahllos etwas weitergeMSTet haben. Wer hätte bitte ahnen können, dass wir auf diesem Wege die in der FF versiegelten Wissenschaftshühner befreien, die ein Stargate bauen können?”
 

Meon ächzt, als sie sich langsam erhebt. Ihr Kopf schmerzt höllisch, und sie spürt sofort, dass dies nicht nur dem Cognac zu verdanken ist, den sie sich gestern Abend mit Nils geteilt hat. Stöhnend richtet sie sich auf. Einen Moment lang erkennt sie gar nicht richtig, was um sie herum überhaupt geschieht. Was war nur los? Erst dieser Knall, dann ertönte die Durchsage und sie machte sich gleich auf den Weg. Bis sie ... hier wieder aufwachte, gerade eben. Sie befindet sich in einem völlig rosa eingerichteten Raum, der irgendwie an ein Prinzessinnenschlafzimmer aus drittklassigen Disneyfilmen erinnert. Widerlich.

„Ah, du bist aufgewacht”, spricht jemand. In Meon zieht sich alles zusammen, als sie die Stimme sogleich als die Dr. Golden Chies identifiziert. „Tut mir leid, ich habe dich...” Meon stürzt herum, funkelt die Mary Sue wütend an. Sie sitzt dort einfach so in einem Sessel, mit übereinander geschlagenen Beinen und einem rosa geblümten Tässchen in der Linken. Neben ihr ein Tisch, gedeckt mit Tee und Keksen, und daneben ... noch ein Sessel.

„Jessica!”, ruft Meon aus, als sie die Kriminal-Sue erkennt. Diese reagiert kaum, lächelt nur flüchtig. Sie wirkt übernächtigt und als habe sie viel geweint.

„Meon, möchtest du dich nicht erst zu uns setzen? Ich bin eine Mary Sue, meine selbstgemachten Kekse sind wirklich gut, haha~” Golden klingt ganz anders als sonst, wenn sie sich als Mary Sue lobt. Viel niedergeschlagener, kein bisschen arrogant. Doch Meon ist es gleich, und sie deutet nur anklagend auf die Doktorin.

„Was hat das alles zu bedeuten, Golden?!”

„Meon, glaub ihr kein Wort”, geht Jessica sofort dazwischen, noch ehe die Sue auch nur ein Wort sagt. „Diese Frau ist größenwahnsinnig. Sie ist eine MSTing-Sue-Per und hat uns alle belogen.” Meons Augen weiten sich, als Jessica fortfährt. „Während wir hier sitzen, greift die Organisation das Schiff an. Sie töten alles und jeden. Ich hatte es schon vor Tagen herausgefunden, darum hat Chie mich entführt und sich als mich ausgegeben, um mich lächerlich zu machen und es zu vertuschen.” Golden zieht einen Schmollmund.

„Also bitte! Dr. Chie, so viel Zeit muss sein, okay? Ich bin eine Mary Sue!” Aber die Kriminalautorin würdigt sie keines Blickes. „Ach, Meon, wo soll ich denn nur anfangen? Weißt du, ich...”

„Ich will es gar nicht hören!”, brüllt der Kapitänshamster. „Sag die Wahrheit oder stell dich mir im Kampf! Genug von diesem Unsinn!”

„Aber nein!”, wehrt Golden gleich ab. „Ich will ja nicht gegen dich kämpfen, immerhin sind wir doch Freundinnen! Ach, verdammt.” Sie klopft wütend auf die Lehne ihres Sessels, ehe sie sich aufrecht hinsetzt. „Ich war ja schon von Anfang an zu Gast, aber undercover und in Ausübung meines Berufs als Geheimagentin. Ich bin eine recht vielseitige Mary Sue, musst du wissen. Anschließend schleuste ich eines meiner Augen hier ein, um dem MSTing zu folgen...”

Meon sieht sie überrascht an. „Charleen?!”, ruft sie, doch Golden ignoriert es einfach.

„... und noch später ging ich dann auch richtig an Bord, um das nachzuholen, was ich zwischenzeitlich verpasste. Man findet selten Gesellschaften in denen Mary Sues - wie wir ja allesamt welche sind, nicht wahr? - so vorbehaltlos akzeptiert werden. Und...”

„Sie hat uns ausspioniert und die Organisation willentlich mit Informationen versorgt“, fällt Jessica ihr ins Wort. „Wie sie vorhin noch meinte, habe sie sogar das Portal geöffnet, durch welches die anderen Sue-Per das Schiff betraten. Sie rechtfertigte dies damit, dass die meisten von uns lebensunwerte Sues wären, die ihre Würde beschmutzen!”

„Na ja! Aber ich musste es tun, immerhin bin ich doch eine MSTing-Sue-Per! Und so! Ach, was weiß denn ich.” Golden seufzt verzweifelt und kneift einen Moment die Augen zusammen. Dann stellt sie ihr geblümtes Tässchen ab und erhebt sich. „Ganz egal, was ich sage, ihr werdet mich nun hassen, nicht wahr?” Jessica und Meon nicken, woraufhin Golden nur mit den Augen rollt. „Na ja, gut, da kann ich wohl nichts machen. Kein Wunder, schließlich habe ich mir das selbst zuzuschreiben. Aber egal, denn gegen euch kämpfen werde ich sicher auch nicht; ganz egal, ob die Organisation das von mir verlangt!”

„Und wenn ich dich angreife und dazu zwinge?”, fragt Meon. Eine Wut schwingt in ihrer Stimme mit, die Jessica frösteln lässt. Doch Golden lacht nur schallend.

„Also bitte! Ich bin eine Mary Sue, als ob mich das juckt! Aber genug.” Sie geht zu einer Kommode, die in der Ecke des Raumes steht. Meon lässt sie nicht aus den Augen.

„Weißt du, dass du früher selbst eine MSTing-Sue-Per warst, Meon?”, fragt sie schließlich, während sie eine Schublade öffnet.

„Ich weiß. Aber ich habe die Organisation verlassen, da ich diese wahnsinnigen Doktrinen nicht länger unterstützen wollte. Und ich weiß, dass ich mit der Organisation einen Pakt geschlossen habe, dass sie mich in Ruhe lassen! Und nun seid ihr hier, und ... und gefährdet meine Freunde!”

„Wir töten deine Freunde”, korrigiert Golden sie augenrollend, „oder zumindest die anderen, aber ich nicht.” Meon wirkt einen Moment lang so, als würde sie gleich in Flammen aufgehen.

„Als ob das besser wäre!”

Golden fuchtelt mit den Armen. „Ist egal, nun lass mich doch mal ausreden!” Sie beruhigt sich wieder und sucht nebenher weiter in ihrer Kommode. „Du wurdest einfach hineingezogen. Was hier geschieht, hat mit dir oder deiner Kreuzfahrt gar nichts zu tun. Es geht primär ... um die FF, wenn man so will. Taldeer hasst diese FF, und sie unternimmt alles, um sie in die Finger zu bekommen. Das ist etwas kompliziert zu erklären.”

„Und wer, zum Geier, ist Taldeer?!”, begehrt Meon auf. Doch dann dämmert es ihr, sie sagt jedoch nichts.

„Eine andere MSTing-Sue-Per. Sie hat dich damals aus der Organisation entlassen und mit dir den Pakt geschlossen. Sie ist ein bisschen wahnsinnig, weißt du; und da sie in dieser FF vorkommt, schwor sie dem Autor einst bittere Rache. Sie wird nichts unversucht lassen, um ihn irgendwann zu finden und zu vernichten – aber das ist eine andere Geschichte, haha~ Außerdem...” Endlich entnimmt Golden den gesuchten Gegenstand und wendet sich wieder um. „Hat sie dir viele und teilweise recht elementare Erinnerungen entnommen und in diesen Runenstein hier eingeschlossen.” In ihrer Hand hält Golden einen kleinen, bläulichen Stein. Er sieht aus, als bestünde er aus Glas, und leuchtet im inneren schwach. Sie setzt sich wieder an den Tisch und schlürft erst mal aus ihrem geblümten Tässchen. „Du weißt ja sicher noch einiges aus deiner Zeit bei der Organisation, aber du hast das meiste vergessen, da Taldeer es einfach aus deinem Gedächtnis gelöscht hat. Unter anderem, dass du eine Sue-Per warst, außerdem ... na ja, egal. Ich dachte mir, dass ich dir deine Erinnerungen zurückgeben sollte, darum habe ich Taldeer den Stein geklaut. Sie denkt zwar, ich könnte nicht in ihren Schrein, aber die soll mich besser nicht unterschätzen, immerhin bin ich eine Mary Sue~” Golden kichert hinterlistig, wird aber übergangslos wieder ernst. „Möchtest du...”

„Nein”, fährt Meon dazwischen. „Schieb dir den Stein in deinen Hintern! Was ich noch weiß, sucht mich Nachts in meinen Träumen heim... Ich würde lieber sterben, als mir den Rest dieser Erinnerungen freiwillig zurückzuholen!”

„Ehm, okay? Eigentlich wollte ich dir Tee anbieten, aber der Stein wäre gleich danach gekommen. Na ja, gut. Dann ... ach, wie soll ich sagen. Gebt niemals auf!” Sie breitet die Arme aus, aber Meon und Jessica werfen sich nur einen vielsagenden Blick zu und kommen wohl beide zu der Überzeugung, dass Golden einfach nur verrückt ist. „Ihr wisst es sicher nicht, aber ihr habt mehr Verbündete gegen die Organisation als ihr denkt! Einige sind sogar auf dem Weg, unter anderem ein weiterer MSTing-Sue-Per, der die Organisation ebenfalls verlassen hat. Er steht übrigens auf Schnaps! Ihr beiden solltet euch mal zusammensetzen, vielleicht wird das ja was mit euch!” Golden lacht schallend, erntet aber nur gleichgültige Blicke. Schließlich verstummt sie wieder. „Aber egal.” Sie räuspert sich und süffelt etwas Tee. „Mann, ist der gut! Eh ... ja. Diese Verbündeten haben von mir einige Informationen erhalten. Immerhin bin ich eine Mary Sue, ich muss meinesgleichen ja unterstützen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Sie sind nun auf dem Weg, um euch gegen den Angriff zu unterstützen. Eine von ihnen ist übrigens Chaosfee, die euch letztens noch vernichten wollte, da sie dachte, die Reiter wären auch von der Organisation – hach, das war ein Spaß. Und für mich erst, ich bin ja eine Mary Sue und an allem beteiligt!”

Meon schüttelt nur noch den Kopf. „Och, komm schon”, murrt Golden pikiert, „wenn ich hier Informationen aus meinem spannenden und vielschichtigen Leben preisgebe, solltest du vielleicht etwas mehr Anteilnahme zeigen!”

„Golden”, wispert Meon monoton, und die Angesprochene horcht gleich ganz verzückt auf.

„Oh, ja, bitte? Was ist los, meine Liebe? Ich bin eine Mary Sue, ich liebe es, wenn man mir Fragen stellt! Allem voran zu meiner Person~”

„Warum tust du all das? Du arbeitest für die Organisation, bist eine Sue-Per, aber du verkaufst Informationen...”

„Verschenkst”, wirft Golden ein, aber Meon ignoriert es einfach.

„... an eure Gegner. Du schleichst dich auf meiner Kreuzfahrt ein, erheuchelst dir unser aller Vertrauen, aber du lieferst uns ans Messer, sperrst Gäste ein, belügst und betrügst alle, und nun müssen sie sterben. Warum tust du das?” Golden hadert einen Moment mit sich.

„Weil ich nun mal ganz einfach eine Mary Sue bin, Liebes, und gleichsam bin ich MSTing-Sue. Ich existiere zwischen den Welten, weder ganz das eine noch das andere, niemals wissend, was ich tun und lassen kann und soll. Jetzt zum Beispiel kämpfen die Golden Sues Seite an Seite mit den verbleibenden Reitern gegen ein fürchterliches Monster. Irgendwie gibt mir dieser Gedanke Kraft. Vielleicht kann ja auch ich eines Tages einen Platz finden, an den ich gehöre, nachdem mir jemand die Augen geöffnet hat?” Sie seufzt wehleidig, und währenddessen kratzt sich Jessica auffallend lange und vor allem kreisend an ihrer Schläfe. Dann begehrt sie auf.

„Sie behauptet, ein älterer Autor habe sie erschaffen und sie wäre eine Göttin, die über allem stünde.” Meon stöhnt genervt.

„Und was, zum Geier, ist ein älterer Autor?!”

„Sag ich nicht!” Golden streckt die Zunge heraus. „Es wäre alles in diesem Stein hier. Wenn du deine Erinnerungen zurücknimmst, wüsstest du auch, wie man in die Festung der Organisation kommt, und vieles mehr~” Tatsächlich zögert Meon einen Moment. Doch dann...

„Nein. Schieb ihn dir wo hin, den Stein! ARGH!”

„Pff, ist ja schon gut!” Golden lässt ihn in ihrem Dekolleté verschwinden. „Ich weiß eh nicht, wie man Taldeers Magie aufhebt, also so gesehen~” Abermals verstreichen Sekunden des Schweigens, in denen Golden nur verzückt aus ihrem geblümten Tässchen schlürft.

„Du bist wahnsinnig”, meint der Kapitänshamster dann. „Und das ist das Letzte, was ich jemals zu dir sagen werde.”

Golden zuckt mit den Schultern. „Na ja, was solls. Ich werde es wohl überstehen, bin ja eine Mary Sue, ätsch! Aber wir sollten nun gehen und versuchen, das Schiff zu retten, meint ihr nicht? Wenn wir draußen sind, musst du unbedingt auf die Außendecks und Nina Sharps U-8+ zerstören, Meon! Das ist eine fürchterliche Bestie, eine Fusion aus Plotdevice, Sue und Technik – absolut abscheulich, das sag ich dir aber! Mittlerweile wird Bookman wohl die Überreste von St. Ditto haben, Taldeer hat die FF vermutlich auch in die Finger gekriegt und was Nevan gerade mit Arin treibt, will ich als bekennendes Yaoi-Fangirl lieber gar nicht wissen, aber egal. Somit bleibt Nina Sharp im Moment euer letzter Gegner. Aber täuscht euch nicht! Egal was geschieht, am Ende ist es immer Taldeer, die die Fäden zieht! Immer! Mann, ich hasse die, die hat ja wohl den totalen Sockenschuss!” Sie erntet keinerlei Reaktion, lässt sich davon aber nicht beirren und schwafelt fidel weiter. „Die doofe Nina hat noch ein U-13-Nest erzeugt. Seit einiger Zeit experimentiert sie mit Sue-Genen, die wir ihr zur Verfügung stellen, und nun beabsichtigt sie, ihre neue Biowaffenart zu testen, indem sie damit das ganze Schiff überflutet und alle Gäste vernichte, quasi als eine Art Feldtest! Noch sind sie aber nicht ausgeschlüpft, und seit die Golden Sues ihren Angriff eingestellt haben, bleibt der U-8+ das Hauptproblem ... abgesehen davon, dass die mächtigsten interdimensionalen Terroristen, die die Welten je gesehen haben, auf dem Schiff sind, haha~. Ich werde mich um diese U-13 kümmern, vielleicht kann ich so ja etwas wieder gut machen. Und ehe ich nun noch weiter gegen zwei Wände anrede, möchte ich mich für das entschuldigen, was geschehen ist. Wie wenig es dir auch bedeutet, Meon, aber ich mag dich und deine Freunde eigentlich ganz gerne, und ich finde nicht richtig, was hier geschieht. Und ja, ich weiß, dass ich selbst meinen Teil dazu beigetragen habe, aber das steht just in diesem Moment ja wohl mal absolut nicht zur Debatte, denn ich bin eine Mary Sue! Haha~”

Die Mary Sue leert ihr geblümtes Tässchen und erhebt sich schließlich. Weder Meon noch Jessica sehen sie direkt an, sie wirkt nun aber so, als wäre ihr dies auch weitestgehend egal. „Na kommt, sehen wir mal, was wir noch retten können!” Golden hebt die Arme, und ein glänzendes, kreisrundes Portal materialisiert sich.
 

Auf der anderen Seite ist der Korridor, über den vormals noch Nina Sharp schritt. Die drei Sues treten durch das Portal, und Golden schließt es wieder. Sie glaubt nicht, dass Meon und Jessica noch auf sie warten, und wie sie feststellen muss, als sie sich umdreht, ist dem auch so.

„Ich wünsche euch alles Gute!”, ruft sie ihnen traurig nach, doch keiner reagiert darauf. „Na ja...” Mit hängenden Schultern geht sie einige Schritte, bis sie schließlich vor der Tür zur zentralen Luftaufbereitungsanlage steht. Der Korridor ist geisterhaft still, und auch die Geräusche des Kampfes sind weitestgehend verstummt, hier unten nur noch mit den hochentwickelten Ohren einer Sue zu hören. Golden schließt kurz die Augen, während sie mit der Rechten schnipst und ein Schwert erscheinen lässt. Es ist groß, wuchtig und mit einem Dämonenkopf verziert. Dann tritt sie die Tür auf. Drinnen ist noch immer Nina Sharps Konstrukt, doch öffnet sich gerade der leuchtende Sack in der Mitte.

„Gerade noch rechtzeitig, was? Na, kein Wunder, ich bin auch eine Mary Sue!”, ruft Golden belustigt, als sich die erste Kreatur herausschält, dicht gefolgt von einer zweiten. Wie nackte, geschlechtslose Menschen sehen sie aus, mit schwarzen Augen und langen, scharfen Krallen. Das erste Vieh legt den Kopf schief, starrt die Mary Sue verwundert an.

„Um es mal mit den Worten einer Freundin zu sagen: Ich bin ja sooowas von nicht beeindruckt”, kichert Golden, als sie das Schwert hebt und die Bestie kampflustig angrinst. „Na komm! Komm und hol mich, vielleicht schaffst du es ja sogar! Ich würde es dir nicht mal verübeln, ich bin immerhin eine Mary Sue!” Mit einem wilden Kampfschrei wirft sie sich den immer zahlreicher werdenden Monstern entgegen.
 

Was nun kaum einem klar ist, ist, dass Golden in ihrer undurchschaubaren Weisheit einer Sue noch ein zweites Portal geöffnet hat, abermals im nunmehr verlassenen Lagerraum, tief im Bauch des Schiffes verborgen.

„Sie hat sich Zeit gelassen”, meint die Frau, die gleich zuerst daraus hervor schreitet. „Ich hoffe, es ist alles gut gegangen.” Bebende Schritte werden laut, als ihr ein einziger Hüne folgt, gekleidet in eine prunkvolle Rüstung. Auf seiner Schulter sitzt ein mechanischer Adler, und über der anderen trägt er einen Hammer.

„Ich verschwende keine Zeit mehr, Chaosfee”, brummt er und stürmt los. „Die Sue-Per erwarten ihren Untergang, so wie ich den meinen!”

„Gutes Gelingen, Torquemada. Ich erwarte Sie wohlbehalten zurück, so wie immer.” Sie sieht ihm nach, als er kurzerhand die Tür aus den Angeln reißt und sich seinen Weg bahnt. Sieben weitere Gestalten treten hervor, gehüllt in dunkle Kapuzenmäntel.

„Ihr wisst, was ihr zu tun habt, meine Todsünden. Öffnet die Kazaanas an strategisch sinnvollen Stellen und rettet so viele wie möglich der Sues, die hier noch an Bord sind.”

„Natürlich, Herrin”, murmeln die Kuttenträger wie aus einem Mund und spurten sich sogleich.

„Und ich ... suche nach meinen Befreiern. Hoffentlich komme ich nicht zu spät.”
 

Ächzend setzt Arin zurück, bis er eine steinerne Wand im Rücken hat, und sieht aus tränenverhangenen Augen zu der Peinigerin, die nun seit einer Weile, die er nicht mehr einschätzen kann, ihr perverses Spiel mit ihm treibt. Langsam schwinden seine Lebensgeister, vermag die Bestie in Gestalt einer Verführerin doch, ihm mit jedem Kuss, den sie ihm aufzwingt, einen Teil dieser in sich aufzunehmen. Aber er will ihr standhalten, so lange es noch geht, und wenn auch nur, um sie in der Hoffnung hinzuhalten, die anderen könnten die ausweglose Situation irgendwie zu ihren Gunsten kippen. Atemlos rappelt er sich auf, und erwartet den nächsten Schlag. Sie wird ihm nicht mehr die Freude machen, ihn mit ihrer Hexerei anzugreifen, nicht nur, da er sich dagegen wehren kann. Es wurde ihr nach dem gefühlt hundertsten Mal auch langweilig, weswegen sie sich nun darauf beschränkt, ihn einfach zu kratzen. Über und über ist er mit Wunden bedeckt, oberflächlich zwar, aber in der Gesamtheit schmerzen sie höllisch.

„Na los”, keucht er, kann sich kaum mehr auf den Beinen halten. „Ich stehe noch, du Schlampe.”

„Aww~ Kleiner, du bist ein Festmahl”, murmelt Nevan, als sie schließlich katzenhaft aus dem Zwielicht herausspringt und ihn aus ihren glühenden Augen lüstern anstarrt. „Stündest du doch nur auf diese gewisse andere Art, dann könnte alles so einfach sein~” Sie setzt vor, packt ihn an den Schultern, noch ehe er es sich versieht, und drückt ihn gegen die Wand. „Gib dich mir hin, kleiner Sue, beende diese Farce doch einfach und schwelge im Moment deines süßen Todes!” Ihre Stimme hat einen faszinierenden, melodischen Klang, lullt ihn ein. Er bringt es in dieser Verfassung kaum fertig, ihr auch nur zu antworten. Aber dennoch.

„Du kannst mich kreuzweise”, faucht er, ehe er ihr ins Gesicht spuckt.

„Ach, kann ich das?”, murrt sie verzückt, ehe sie ihm eine schallende Ohrfeige verpasst und ihn damit von den Füßen reißt. „Genug gespielt, Kleiner!”

Draußen reißt Torquemada die Doppeltür aus den Angeln, und bahnt sich seinen Weg in den Opernsaal. Die Luft riecht nach Asche und etwas absolut widerwärtigem, das er nur zu gut kennt. Im linken Teil des Raumes schwelen noch die Überreste eines Feuers. Alles hier ist zerstört, selbst die Stühle haben den Kampf nicht überstanden.

„Wo hat sie das Tor geöffnet?”, fragt er barsch, sieht zu dem stählernen Adler, der auf seiner Schulterplatte thront. Das Konstrukt bewegt sich kurz, grüne Lichter strahlen in seinen Augen auf und es scheint den Raum nach irgendetwas abzusuchen. Dann erhebt es sich, gleitet einige Meter auf seinen mechanischen Schwingen und kreist schließlich in der Mitte des Saals.

„So soll es sein...”, murmelt der Großinquisitor, während er gemessenen Schrittes auf die Stelle zugeht. Er packt das Amulett, das über seiner gepanzerten Brust hängt, und küsst es flüchtig, ehe er es von sich streckt und einfach in die Luft hält. „Das Licht des Glaubens strahlt in der dunkelsten Stunde, Ausgeburt des Bösen. Wisse, dass du dem wachsamen Blick der Inquisition nicht entkommen wirst! Sein Wille leitet mich, sein Wille führt mich, und mein Zorn ist es, der dich finden wird!” Etwas tut sich, und ein goldener Schimmer geht von seinem Amulett aus, ehe sich in der Mitte des Raumes irgendetwas öffnet, wie ein Spalt. Ob es nun der Wille des Imperators war, dem Torquemada vor hunderten von Jahren abschwor, oder ob es seine eigene, manifestierte Versessenheit auf die Vernichtung der Frevlerischen war, die das Tor zu ihrer Hölle aufstieß, vermag er selbst nicht zu sagen. Doch festen Schrittes tritt er hinein, den Hammer in der Rechten umklammernd und bereit, seinen Zorn zu entfesseln. Dann sieht er sie, jung und wunderschön, eine Maske wie er weiß, um ihr wahres, abstoßendes Wesen zu verkleiden. Sie hockt über irgendeinem armen Teufel, den sie vorher hier herein gezerrt haben muss.

„Dämon!”, bellt der Großinquisitor verachtend, lässt als Zeichen seiner Ankunft einmal den Hammer auf den Boden krachen. Der Knall hallt von den Wänden wider, und wie angestochen fährt die Rothaarige auf.

„Torquemada!”, ruft sie überrascht, kaum dass sie ihn gesehen hat.

„Du erinnerst dich an mich, Kreatur? Ich bin beschämt!” Vor Wut schreiend stürmt er los, den Hammer entschlossen über seinen Kopf erhoben. Nevan faucht, als ihr ganz klar wird, was genau hier eigentlich geschieht. Sie wird zu einem wabernden Schemen, kurz bevor er sie erreicht, und erscheint dann auf der anderen Seite ihrer kleinen Welt.

„Was hast du hier verloren, du alter Sack? Was geht hier vor?!”, kreischt sie mit zornig aufgerissenen Augen, bleckt die Zähne, während sie auf ihn deutet.

„Ich bin gekommen, um dich niederzustrecken – dies ist alles, was du noch zu wissen brauchst!” Langsam geht er auf sie zu, doch sie lacht nur gackernd.

„Oho, du glaubst, du schaffst mich? Ich habe deine lächerlichen MSTing-Sues gekillt, meinst du, du kommst dagegen an, du ausgelaugter Schatten deiner Selbst?!” Lodernde flammen stieben um sie empor, strahlend in geisterhaftem Blau. Fratzen zeichnen sich darin ab, wirbeln umher und wirken so, als würden sie den Großinquisitor anstarren.

„Meine MSTing-Sues...”, murmelt er, als er plötzlich im Schritt innehält.

„Ja, deine MSTing-Sues! Wie hießen sie doch alle? Titania, Amy, Selena, Maya, Tittenmolch ... ach, was weiß ich”, setzt Nevan nach, reißt die Arme empor und schickt ihm die Feuerwand entgegen. Torquemada tut nichts, versucht nicht einmal, dem auszuweichen, und wird davon umgeben. Seine Rüstung glüht auf, es zischt und sengt, doch er hält dem stand.

„Ich habe euch im Stich gelassen, und wie ich sehe, wart ihr es, die den Preis für meinen Egoismus zu zahlen hatten”, spricht er ruhig. „Ich weiß, auf wessen Anweisung du sie ermordet hast, Dämon, und hätte ich auch nur nachgedacht, hätte mir klar sein müssen, dass das geschieht. Was auch immer die Macht, die du aus den Seelen meiner Schüler beziehst nun bewirkt, es geschieht mir recht!” Er wirkt fast, als müsste er weinen, als er umgeben von einer lodernden Sphäre nur da steht und ausharrt, es ertragend; ignorierend wie sehr es schmerzt. Nevan legt neugierig den Kopf schief. „Der Zorn”, schluchzt er, „ist eine fürchterliche Waffe. Er blendet selbst die Stärksten, macht sie dumm und angreifbarer als alles andere. Strecke mich nieder, Dämon, wenn du es kannst!” Nevan schreit vor Verachtung.

„Was willst du?!” Sie reißt die Arme empor, erschafft noch mehr Flammen und wirft sie dem Großinquisitor entgegen. Abermals unternimmt er keine Mühe, ihrem Angriff auszuweichen. Nevan ist fast verzückt zu sehen, wie er dasteht und sich willentlich treffen lässt. Bis zu dem Moment, in dem er abermals vor sich hin parliert, und sich damit die Frechheit herausnimmt, die Herrin dieser künstlich erschaffenen Dimension einfach zu ignorieren.

„Ich sehe”, wispert er brüchig, „dass selbst ihre dunkle Hexerei nicht dazu imstande war, euren Willen nach Reformation zunichte zu machen...” Noch immer wirbelt das Feuer um ihn herum, doch es schmerzt ihn nicht mehr. Die gleißenden Fratzen starren ihn an, sehen aus, als würden sie in Agonie schreien, ihn verhöhnen und beschimpfen. „Ich sehe euch im Feuer, meine Schüler. Ich fühle den Zorn, den ihr gegen mich hegt, dafür, dass ich euch im Stich gelassen habe. Ich sehe, dass ihr noch da seid.”

„Was erzählst du? Was quasselst du für einen Unsinn, du seniler, alter Mistkerl?!”, kreischt Nevan. „Stirb einfach! Du bist es nicht wert!” Aber er ignoriert sie weiterhin.

„Und nun? Wollt ihr mich denn nicht niederstrecken, und den alten Knochen von seiner Bürde läutern?” Tränen laufen über Torquemadas zerfurchte Wangen. Das Feuer verdampft sie nicht, obgleich es ihn in einer lodernden Säule umgibt. Immer mehr Gesichter kommen dazu, bis es schließlich elf davon sind, die Zahl seiner einstigen Schüler. Er kann sich kaum zusammenreißen, als er der Erscheinung gegenübersteht. „Ihr seid alle noch da!”, begehrt er auf, reißt einen Arm empor und schlägt nach einem der Hohngesichter. Es löst sich auf, nur um einen Lidschlag später neu zu entstehen.

„Sie sind nicht da, du armer Irrer! Sie sind tot! Ich habe sie ausgesaugt wie...”

„NEIN”, schreit der Großinquisitor, deutet anklagend auf die Dämonische. Sie verstummt abrupt, traut einen Moment lang ihren Augen nicht. „Meine Schüler... Wenn euer Wille selbst im Tod noch besteht, und wenn die Macht des Dämons nicht vermochte, euch auszulöschen, habe ich dann doch nicht versagt?” Er packt den Hammer mit beiden Händen, reißt ihn empor und stürmt auf Nevan zu. Die feurige Aura folgt ihm, wird immer intensiver, und umgibt ihn schließlich wie ein Schild. Das geisterhafte Blau des Dämons erlischt, bis die Flammen schließlich rot erstrahlen. Die Verzierungen auf Torquemadas Rüstung glühen, der Hammer, das Amulett vor seiner Brust, und noch immer laufen Tränen über sein von Narben entstelltes Gesicht. Nevan rührt sich nicht, sieht ihm nur mit aufgerissenem Schlund entgegen und schüttelt den Kopf.

„Nein, du schaffst mich nicht. Du schaffst mich nicht!” Fauchend reißt sie die Arme empor, entfesselt ihre Blitze, die sie dem Großinquisitor mit aller Wucht entgegenschleudert. Doch am Ende ist es sein Schrei der dominiert, als er den Hammer schwingt.
 

Draußen tobt noch immer Nina Sharps Bestie, und mittlerweile ist es nicht mehr nur Rose, die sich der Unheilvollen auf dem Oberdeck gestellt hat, sondern auch Dando und Viggo kreisen sie langsam ein. Nina wirkt missmutig, kann sie nun doch seit geraumer Zeit nicht mehr verfolgen, wie ihre Kreatur sich gibt. Rose ist außer Atem, und die Reiter können sich kaum mehr auf den Beinen halten, aber trotzdem kommen sie näher.

„Nun, ich muss zugeben, dass ihr mich langsam nervt, Sues. Was erhofft ihr euch?” Sie reißt die Rechte empor, als Viggo auf sie zu stürmt, und generiert ein schimmerndes Kraftfeld. Er schlägt dagegen, doch es wirft ihn zurück. Dampf steigt einen Moment lang von seiner Faust auf, und er flucht ungehalten.

„Ich sage es nochmal”, keucht Dando, der sich mit seiner Sense abstützt. „Was haben Sie mit Malik zu schaffen?”

„Mit Malik?” Nina kichert. „Das wüsstest du wohl gerne, Junge, aber gib dir keine Mühe. Nicht ein einzelnes Wort!” Sie lächelt selbstsicher, als sie den Saum ihres rechten Ärmels zurückkrempelt. Der Arm darunter ist durchsichtig, wie aus Kunststoff, und als sie den Handschuh abwirft, kommen ihre feingliedrigen, offenbar mechanischen Finger zum Vorschein.

„Wennu jetzt angreifst, Altah, macht disch eina von uns platt. Also, isch würd mia dat überlegen”, feixt Viggo angriffslustig, klatscht in die Hände.

„Natürlich”, meint Nina nickend, ehe sie ausholt, um mit der Hand auf den Boden zu schlagen. Das Kraftfeld wird intensiver, breitet sich schließlich wie eine Druckwelle aus und fegt sie alle von den Füßen. Die Reiter werden zurückgeworfen. Nur Rose kann sich noch irgendwie halten, aber die Jungs fallen über die Reling. Ninas Schild erlischt schließlich flackernd, doch sie wirkt nicht, als sorgte sie sich besonders.

„Nun, Rose? Rettest du deine neuen Ziehenkel, oder versuchst du abermals dein Glück mit einem dieser lächerlichen Echsen-Verschnitte?” Die Golden Sue schüttelt den Kopf, beißt vor lauter Wut die Zähne zusammen.

„Irgendwann kriegen wir Sie, Sie werden schon sehen!” Dann wirft sie sich zurück und springt über das Geländer. Fallend klatscht sie in die Hände. Drei ihrer Hornissen erscheinen alsbald, und eine von ihnen schnappt sich Rose, während die anderen den fallenden Reitern nachsetzen. Augenrollend sieht Nina Sharp von oben zu.

„Das würde mich wundern. Aber wer weiß? Die Welt der Sues steckt voller Überraschungen, nicht?” Ein letztes Mal sieht sie zu ihrem monströsen U-8+, zückt unterdessen das Diktiergerät. „Feldtest U-8+ NR 26 Abschlussnotiz”, murrt sie lächelnd, „erfolgreich. Subjekt wird zurückgezogen. Feldtest U-13 NR1 Notiz 2...” Nina lässt ihren Blick über die verwüsteten Decks schweifen. „Keine Anzeichen für einen Erfolg. Ziehe Überarbeitung in Erwägung.” Während sie das Diktiergerät einsteckt, schwingt sie sich mit übermenschlicher Stärke über die Reling und stürzt auf die Bestie zu, die das Deck noch immer in Atem hält. Das Ungetüm scheint sie zu bemerken, reißt eine seiner Scheren empor. Nina streckt ihre Rechte aus. Als sie das Ding berührt, bleibt sie einfach daran haften, als zöge es sie magnetisch an. Schlagartig hält der U-8+ inne. Er rührt sich nicht mehr, und unstete Bewegung geht durch seine metallische Oberfläche, als wäre sie flüssig. Binnen weniger Sekunden schrumpft der Leib des Monsters, bis da schließlich nur noch ein metallischer, unscheinbarer Zylinder liegt. Nina kommt behände auf, greift danach. Sofort kommen die Sues herbei. Sie sind noch ganz verwundert ob des plötzlichen Situationswechsels.

„Wie typisch”, murmelt die Unheilvolle schulterzuckend. „Ich empfehle mich vorerst.” Dann umgibt sie ein wabernder Glanz, zeichnet ihre Konturen nach, und sie verschwindet von einem Moment auf den anderen.
 

Drinnen hockt der Bookman auf dem Boden, die Augen im aufkeimenden Wahnsinn weit aufgerissen und sich umsehend. Geifer läuft aus seinem Mund.

„Wo ist er...”, keift der Alte, „wo hast du ihn versteckt? Er MUSS hier sein!” Das ganze Zimmer ist verwüstet, ausnahmslos jeder Schrank ausgeleert, der Schreibtisch umgeworfen. Überall liegen Flakons und Reagenzgläser, zerfetzte Bücher und Gerätschaften. Auch das Suescope hat die Auseinandersetzung nicht überstanden, liegt mit zerschlagenem Okular auf dem Boden. In der Ecke hockt Malik. Unzählige Nadeln durchbohren den schmächtigen Körper, doch er atmet noch, sieht dem Bookman aus fiebrig glänzenden Augen zu. Der springt plötzlich auf, humpelt zu ihm, um ihn an den Schultern zu packen. Malik stöhnt vor Schmerz, als er schließlich die Verschlüsse seiner Jacke löst und sie ihm vom Leib reißt, einige der Nadeln dabei einfach herauszieht. An der Innenseite sind viele, kleine Taschen befestigt, die diverse Schächtelchen und ähnliches enthalten. In einer von ihnen...

„Ja! Ich wusste es! Gib her!”, keift der Alte sabbernd, als er einer der Taschen eine Phiole mit purpur schillerndem Inhalt entreißt, zufrieden feststellend, dass sie nicht von den Nadeln beschädigt wurde. „Also gut, nun...” Ein donnernder Schlag ertönt. Überrascht sieht Bookman zur Seite, als sich das Geräusch wiederholt und kurzerhand die Wand zerbirst. Ein massiger Arm bricht herein, geschützt von einer glühenden Panzerung. Finger schieben sich durch den entstandenen Riss und einen Moment später wird die Wand aufgebogen und zerreißt wie Papier.

Bookmans Augen weiten sich vor Unglauben, als er den erkennt, der da auf ihn zukommt. Er rappelt sich auf, verstaut die Phiole in seiner Kutte so gut es geht und setzt zurück bis in die andere Ecke der Kabine, um dem Schlag zu entgehen, der auf ihn niedersaust und ein Loch in den Boden schmettert.

„Ich hätte wissen müssen, dass Sie irgendwann wieder auftauchen!”, bellt Bookman hustend, sieht aus angstvollen Augen zu der riesigen Gestalt empor, die wie ein leuchtender Götze auf ihn zu trampelt.

„Sie wussten es aber nicht. Ihr Fehler!”, donnert Torquemada, während er eines seiner massiven Beine empor reißt und den im Vergleich zwergenhaft wirkenden Alten einfach darunter zermalmt.
 

Ein Stockwerk tiefer, sitzen die Kommentatoren noch immer im geheimnisvollen Spezialkino. Es donnert laut, und kurz wackeln sogar die Wände.

„Was war das nun wohl...?“, murmelt Goe skeptisch, während er zur nach wie vor zerstörten Tür sieht. „Wohl weiter oben.“ Unterdessen hockt Eli, zusammen mit den drei Wissenschaftshühnern, vor dem nunmehr erloschenen Monitor. Der Junge drückt eifrig die Tasten, während Dr. Weinberg ihm neugierig zusieht.

„Goe, ich will, dass die FF weitergeht!“, befielt er trotzig, während er abermals wild auf die Tasten drückt. „Wenn wir nun die Wissenschaftshühner haben, müssen wir auch die Wirtschaftsprüferin befreien! Wir können niacht zulassen, dass sie dort gefangen bleibt!“

„Nun, mein Teuerster, die FF ist aber leider nicht mehr da, solltest du das vergessen haben. Ich glaube auch nicht, dass wir jemals wieder...“

„Meine Retter“, erklingt es mütterlich. Alle fahren herum und sehen zur Tür. Dort steht eine Frau mit schlohweißem Gesicht, gekleidet in einen schwarzen, engen Lederoverall und mit einer Schwertscheide an der rechten Hüfte. Sie wirkt asiatisch mit ihren Mandelaugen und Pausbacken, und lächelt den Kommentatoren zu. Goe erkennt sie sofort, reißt entsetzt die Augen auf.

„Nicht auch noch die...“, murmelt er resignierend, innerlich bereits auf das Schlimmste gefasst. Basy kauert sich nur abwinkend zusammen, doch Eli richtet sich neugierig auf.

„Goe, wer ist das?“, fragt er unbedarft und sieht die Frau eindringlich an. „Wer bist du?“ Sie kichert plötzlich.

„Ich bin die Chaosfee, mein Lieber, und ich bin positiv überrascht, dass du mich nicht erkennst – ehrlich.“ Sofort springt Dr. Weinberg dazwischen und richtet eine kleine Pistole auf die Frau, die sie wohl in ihrem Kittel versteckt hatte. Doch Chaosfee hebt abwehrend die Hände.

„Bitte, von mir geht keine Gefahr aus. Mehr noch, meine Verbündeten und ich sind gekommen, um euch zu retten! Doch dies zu erklären, fehlt mir momentan leider die Zeit.“ Nebenher winkt sie mit der Rechten. Ein waberndes, strudelartiges Portal erscheint. „Bitte, durchquert dieses Kazaana und verlasst somit das Schiff. Auf der anderen Seite warten bereits einige meiner Diener auf euch, und ihr könnt euch ausruhen. Später stoßen wir zu euch, und dann werde ich alles erklären.“ Goe stöhnt genervt.

„Ein paar Erklärungen wären allerliebst, aber ich habe die Hoffnung langsam aufgegeben.“ Chaosfee wirkt kurz nachdenklich.

„Liebster Goe, das verstehe ich gut. Für euch Menschen...“

„UN HAMSTAH!!!“

„... genau, und Hamster, ist es sicher kompliziert und anstrengend, Teil in dieser verwirrenden Geschichte zu sein. Selbst wir Sues haben dann und wann unsere Schwierigkeiten, nicht die Orientierung zu verlieren. Zudem habe ich meine Zweifel, dass euch jemals wirklich eröffnet wurde, worum es hier geht. Aber das wird sich alles ändern. Geht nun, schnell!“ Sie deutet auf ihr Portal, und schließlich erheben sich die Kommentatoren langsam. Auch die Wissenschaftshühner huschen herbei. „Auf der anderen Seite wird man sich angemessen um euch kümmern, meine Retter, und gewiss auch um eure gefiederten Freunde.“

„Chaosfee, wieso hilfst du uns?“ Eli zwinkert unschuldig, während er die viel größere Sue neugierig ansieht. Diese legt nur verzückt den Kopf schief, streckt eine Hand aus und tätschelt ihn kurz.

„Später, mein Lieber, zunächst muss ich mich um die Dinge hier kümmern. Wie ich euch so vor dem Monitor werkeln sah, schlussfolgere ich, dass Taldeer bereits in den Besitz der FF gelangt ist?“ Goe räuspert sich.

„Ja, die Runensekretärin ist bereits aufgebrochen.“ Chaosfee schmunzelt höhnisch, während sie auch Goe tätschelt.

„Ich wünschte mir, ich könnte der Runenprophetin mit demselben Gleichmut gegenüberstehen, mit dem ihr es tut. Ihr geschehe es nur recht, doch die Umstände ... egal. Schnell nun, genug geredet!“
 

Es ist still geworden, als Meon und Jessica sich ihren Weg schließlich auf die Außendecks gebahnt haben. Der Nebel hat sich verzogen, und in fast trügerischer Ruhe steht die Sonne am Himmel, alles in das orangene, warme Licht einer Morgendämmerung tauchend. Alles liegt in Schutt und Asche. Überall bestimmen schwelende Krater, zerstörte Aufbauten und Spuren blanker Verwüstung das Bild. Doch zur Erleichterung der beiden, fehlt von der monströsen Kreatur, die es hier angeblich zu bekämpfen gab, jede Spur.

„Was für ein Chaos...”, murmelt der Kapitänshamster entsetzt, als sie auf die kleine Gruppe zugehen, die sich am Rande des Schlachtfeldes zusammengefunden hat. Das Deck ist in der Mitte eingebrochen und man kann in das verwüstete Restaurant darunter sehen.

„Meon, Jessy, Darlings!”, ruft die über und über mit Blessuren bedeckte Bubbles erleichtert und verschüttet gleich den halben Inhalt ihres Champagnerglases, als sie die beiden bemerkt. Auch die anderen wenden sich um. „Du hast dir Zeit gelassen, Darling, wo um alles in der Welt warst du?”

„Es tut mir leid, Bubbles”, seufzt der Kapitänshamster traurig, doch die korpulente Rothaarige klatscht nur aufmunternd in die Hände.

„Ach, es ist halb so wild, Darling, wir stehen ja noch alle! Irgendwie...” Sie räuspert sich trocken. Weiter hinten ist Nils mit den Reitern, zumindest mit Dando und Viggo. Sie wirken beide recht erschöpft, könnte man meinen, doch der Eindruck täuscht. In Wirklichkeit fühlen sie sich, als würden sie jeden Moment tot umfallen.

„Ouh, Meon!”, schluchzt der Vizekapitän überglücklich, der auch sogleich auf seine Chefin erster Wahl zustürzt. Harakiri sitzt auf seiner Schulter, doch sie scheint etwas zu benebelt zu sein, als dass sie zu mehr im Stande wäre, als den Kapitän lediglich fahrig zu grüßen.

„Es geht euch gut. Schön...”, murmelt Meon, sieht sich abermals auf dem Schlachtfeld um. „Was war hier denn nur los?” Sie gehen zu den anderen.

„Das blanke Chaos”, murrt Dando erschöpft, während er sich mit zittrigen Fingern eine Zigarette ansteckt. „Eigentlich ganz nett, aber ... nein.”

„Altah, die ander'n sind nich hiea!”, jault Viggo auf. Er kann kaum aufrecht stehen, dennoch muss Dando ihn abermals mit Nachdruck zurückhalten, dass er nicht gleich losrennt.

„Meine Kinder auch nicht!”, fügt Meon hinzu, während sie abermals die spärlichen Reihen überblickt. „Und alle Gäste...”

„Wir konnten viele der Gäste in Sicherheit bringen”, ruft jemand. Zu allem bereit, fahren die Überlebenden herum, soweit ihr Zustand dies noch zulässt, und sehen der ganz in schwarz gekleideten Dame entgegen, die sich da mit einer eleganten Bewegung zwischen zwei aus den Angeln gerissenen Türflügeln hindurch duckt. Sie wirkt ein bisschen asiatisch, spricht auch so, und muss sich scheinbar nicht mühen, den Anwesenden aufmunternd zuzulächeln. „Auch die Kommentatoren und Wissenschaftshühner sind bereits in Sicherheit. Meine Diener durchkämmen noch die teils verwüsteten Gänge und Kabinen. Sofern dort noch jemand zu retten ist, wird ihm die Gnade zuteil werden. Die Golden Sues haben sich allerdings auf eigene Faust auf den Weg gemacht, und schlugen meine Einladung aus.”

„Chaosfee”, stellt Meon fest, als die Grazie fast heran ist. Sie hat bereits damit gerechnet, hier auf sie zu treffen.

„Sehr erfreut”, erwidert diese sogleich, während sie einen höflichen Knicks macht. „Lasst mich vorsichtshalber klarstellen, dass von mir keine Gefahr ausgeht, sollten daran noch Zweifel bestehen.” Dando atmet sofort erleichtert aus, viel offensichtlicher, als es ihm lieb wäre.

„Und meine Jungs...?”, fragt er vorsichtig, innerlich bereits auf das Schlimmste gefasst.

„Sind evakuiert und atmen noch!“, brüllt jemand von der anderen Seite. Mit mächtigen Schritten stampft ein gerüsteter Hüne heran.

„Torquemada, ich bin erfreut”, japst Chaosfee erleichtert. Ein glückliches Lächeln ziert ihr schlohweißes Gesicht.

„Atmen noch...“, murmelt Dando erleichtert, und atmet selbst erst einmal tief aus.

„Altah, du bist echt krass”, murmelt Viggo bewundernd, als er schließlich vor dem gewaltigen Krieger steht. Der hebt skeptisch eine Augenbraue.

„Ich nehme das als Kompliment”, brummt er, während er ihm kurz zunickt.

„Ist es nun vorbei?”, fragt Meon skeptisch, während sie ehrfürchtig zum Großinquisitor empor sieht. Dieser nickt nach einem kurzen Moment der Überlegung.

„Zwei der Sue-Per sind tot. Nur ... Taldeer ist wohl entkommen.”

„Um deine Frage zu beantworten, Meon”, setzt Chaosfee eilig nach, „nein, es ist noch nicht vorbei. Noch lange nicht. Doch zumindest diese Schlacht scheint nun geschlagen zu sein, und trotz der Opfer ist das wenigstens ein Teilsieg. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass...”
 

„Ich bin ja sooowas von nicht beeindruckt”, hallt es gellend herab. Die Anwesenden zucken zusammen und sehen fast gleichzeitig empor zur Silhouette auf der zerstörten Brücke. „Wie ich einmal zu Protokoll geben möchte, um ebenfalls von dieser Phrase Gebrauch zu machen.” Höhnisch grinsend beugt sie sich herab, wirkt fast, als wolle sie auf die Sues spucken.

„Taldeer!”, keift Torquemada, als er sie erkennt.

„Oh, Torquemada, mein alter Feind~ Überraschend, dich hier zu treffen. In der Welt der Chaosfee hattest du dich also versteckt, ich verstehe...“ Sie berührt grübelnd ihr Kinn. „In der Welt der Sue, die zu vernichten du auszogst. Du bist nun übergelaufen, wie ich vermute. Wissen denn auch alle ob deiner Vorgeschichte Bescheid?”

„Spar dir dein manipulatives Geschwätz, Hexe!” Er reißt den Hammer von seinem Rücken, reckt ihn angriffslustig empor, und der stählerne Adler auf seiner Schulter breitet die Flügel aus. „Stell dich hier und jetzt! Ich bin bereit!”

„Wir sind alle bereit”, setzt Chaosfee nach, während sie ihr Schwert zieht.

„Schön für euch, meine Freunde, und wie dumm, dass ich es nicht bin. Selbst wenn ich es aus irgendeinem halbseidenen Grund wäre; das hier ist nicht mein wahrer Körper, und du weißt es, Torquemada. Ihr könnt mich nicht erschlagen, und auch das wisst ihr.” Ihr Grinsen trieft förmlich vor Spott, als Torquemada den Arm senkt und die Zähne zusammenbeißt.

„Ich hab noch nicht gekämpft, Taldeer! Wollen wir es trotzdem versuchen?”, ruft Meon aus, während sie entschlossen auf die Runenprophetin deutet. Diese winkt nur ab, gähnt theatralisch.

„Ich habe auch noch nicht gekämpft, Hamster, denkst du, du beeindruckst mich? Und nein, danke, langweilen wir uns doch ein andermal. Warum lebst du eigentlich noch? Muss ich nun davon ausgehen, dass Golden versagte und man mich endlich von dieser dummen Kuh erlöst hat? Oder erlag sie wieder einem ihrer lächerlichen Gewissenskonflikte und ist geflohen? Das wohl eher ... ihr seid euch ja so ähnlich.“ Meon verengt die Augen. „Aber egal. Eigentlich wollte ich nur kurz 'Hallo' sagen, ehe ich wieder entschwinde, um euer aller Untergang vorzubereiten, Sues. Ich nehme an, euch ist bereits bewusst, dass die Organisation ihre Ziele auch heute erreicht hat?” Torquemada lacht gellend.

„Zwei deiner Vasallen sind tot, Hexe! Und dir wird es nicht anders ergehen!” Taldeer legt verwundert den Kopf schief.

„Aha?”

Dann huscht ein Schemen aus dem Inneren des Schiffes heraus, bahnt sich seinen Weg mit flinken Schritten durch die überraschten Reihen der Sues und springt in letzter Sekunde, um die Entfernung zur Brücke mit Leichtigkeit zu nehmen. Schweiß steht auf der Stirn des Bookman und er ist völlig außer Atem, als er neben Taldeer ankommt und die anderen mit zitterndem Blick ansieht.

„Schön, dass Sie nun also doch nicht tot sind, Bookman. Ich nehme an, Sie haben den Papst?”

„Natürlich. Ich sagte Ihnen, dass wir nicht scheitern können.”

„Wie hast du überlebt, Greis?!”, blafft Torquemada, noch immer überrumpelt aufgrund seines plötzlichen Auftauchens. Der Bookman hebt eine Augenbraue.

„Wie werde ich das wohl angestellt haben? Wer weiß. Der Pimpf vielleicht, wenn er noch lebt, fragen Sie ihn.“ Er grinst düster.

„Ich bin übrigens auch noch zugange~” Düstere Rauchschwaden wehen herbei, sammeln sich zur Linken der Runenprophetin und geben schließlich Nevan frei. Sie ist nun wie eine alte Frau, faltig und mit ergrautem, sprödem Haar. Die linke Hälfte ihres Körpers ist vollständig unter dem schwarzen Schleier verborgen, deformiert und zerschmettert. Aber ihre Augen haben noch immer diesen ungeheuerlichen Schimmer. „Huhu, Torquemada”, kichert sie, während sie die faltigen Lippen zu einem Kussmund schürzt.

„Du auch?!“, schreit der Großinquisitor entsetzt. „Aber ich habe dich erschlagen!“ Nevan winkt fauchend ab.

„In MEINER Welt erschlägt mich keiner, mein Freund, leck mich am Arsch! Und du, meine Liebe...” Nevan fährt herum. „Ich schwöre dir, sollte sich herausstellen, dass du ALL das vorausgesehen hast, reiße ich dir eigenhändig den Kopf ab!” Taldeer zuckt nur ungerührt mit den Schultern.

„Ich weiß nicht, was du hast. Gibt es ein Problem?” Sie richtet sich auf, und sieht ein letztes Mal auf die Überlebenden herab. „Nun denn, nachdem wir dies geklärt haben, wünsche ich im Namen der interdimensionalen MSTing-Organisation noch einen schönen Tag.” Sie reißt den rot glühenden Runenstein von ihrem Brustpanzer und wirft ihn mit einer ausholenden Bewegung in die Luft. Das Ding flackert, wird immer langsamer. Schließlich schwebt er über dem Deck. Schnell öffnet Taldeer ein Plothole und die Sue-Per verschwinden, während die anderen das Objekt mustern. Im letzten Moment fährt Torquemada herum.

„Bleibt hier!”, ruft er trotzig, doch Chaosfee hält ihn am Arm zurück.

„Ruhig, der Tag wird kommen. Nun aber müssen auch wir uns zurückziehen. Schnell!” Sie winkt mit der Hand und ein waberndes Portal öffnet sich, wirkt etwas wie ein Strudel. „Hinein mit euch!”

Der Runenstein wird immer heller, und bald scheint es so, als komprimiere er den Raum selbst, der ihn umgibt. Der einzige, noch stehende Mast neigt sich langsam zur Seite, als würde er von dem Ding angezogen. Erste Trümmer schweben empor. Die Überlebenden eilen sich, um das Kazaana zu durchqueren, und schließlich bleiben nur noch Chaosfee, Torquemada und Meon zurück.

„Mein schönes Schiff...”, murmelt der Kapitänshamster bedauernd. Es kracht, als der Mast schließlich bricht. Die wenigen Scheiben, die noch intakt sind, scheppern im geisterhaften Sog des Runensteins, bis sie schließlich ebenfalls zerbersten und die Splitter wie Geschosse auf ihn zugesaugt werden. Chaosfee tritt als letzte durch das Portal, und nach ihr erlischt es auch.
 

Tief im inneren des Schiffes hockt Dr. Golden Chie, an einem Sektglas nippend, in einer komplett verwüsteten Bar und lauscht den Klängen klassischer Musik. Die Anlage funktioniert aus einem ihr unerfindlichen Grund noch, nun hat sie aber weder Lust noch Nerven, der Sache nachzugehen. Abermals bebt das Schiff, vibriert beständig, und es hört nicht mehr auf.

„Ooh, ich verstehe, Taldeer hat ihre Rune der Gravität gezündet und reißt nun das Schiff auseinander. Cool!”, jubelt die Mary Sue überglücklich, während sie das Glas abermals ansetzt, um einen damenhaften Schluck zu nehmen. „Ich bin ja mal gespannt, ob mich das auch mit einbezieht. Ich meine, ernsthaft, es würde mich wundern, immerhin bin ich ja eine Mary Sue, aber wer weiß?” Sie lacht vergnügt und wirft ihr Haar zurück, bis sie einen Moment später wieder schweigt. „Meine Güte, mit wem rede ich überhaupt...?”

„Wie wäre es denn mit mir, geehrte Golden?” Sie horcht auf, als sie die Stimme vernimmt. Die, die nur sie hört, und keiner sonst. „Aber ich muss dich enttäuschen, deine Zeit ist noch nicht abgelaufen – wo kämen wir sonst denn bitte hin?” Murrend lässt Golden die Schultern hängen.

„Paah, leck mich doch!”, speit sie verächtlich aus, ehe das Getöse im Bauch des Schiffes einen Moment später so laut wird, dass es alles andere übertönt. Die Wände reißen auf, das wärmende Licht der Morgensonne dringt herein und schließlich findet die M.S.Ting ihr Ende.
 

Später schreiten die MSTing-Sue-Per in den Dom der Feenschale, Taldeer voran. Die wendet sich mit wehendem Haar um, ein zufriedenes Lächeln auf ihren Zügen tragend.

„Erfolg, MSTing-Sues! Wir haben...“ Doch weiter kommt sie nicht, da Nevan ihr eine schallende Ohrfeige verpasst.

„Erfolg? ERFOLG?! Sieh mich an! Sieh mich an, wie alt und hässlich ich geworden bin!“ Sie holt aus, als wolle sie Taldeer nochmals schelten.

„Bitte, beruhigen Sie sich“, meint der Bookman, während er abwehrend die Arme ausbreitet und dazwischen geht. „Es ist vorbei, Nevan, und wir haben alle, was wir wollten.“

„Haben wir?!“, kreischt die Sukkuba. Bookman sieht sie ernst an.

„Es war Ihr Anliegen, die Reiter zu vernichten. Und trotzdem scheinen die Gary Sues überlebt zu haben. Warum?“

„Weil...“ Nevan zuckt mit den Schultern, zumindest mit der, die noch intakt ist. „Ach, vergessen wir das lieber.“ Taldeer lächelt kühl.

„Es gibt nichts zu vergessen, werte Freundin. Denn es ist, wie Bookman es sagt; wir haben, was wir wollten. Die Überreste Seiner Heiligkeit sind in unserem Besitz, die FF ist in unserem Besitz, und obendrein haben wir nicht nur Meons Schiff zerstört, sondern auch noch gut ein Drittel der Besatzung vernichtet.“ Der Alte nickt.

„Ganz genau, und wenn es recht ist, möchte ich sofort mit der Wiederbelebung seiner Heiligkeit beginnen. Lassen Sie uns in Ihren Schrein gehen, wir müssen zuerst den Teil, den wir schon haben...“ Taldeer schneidet ihm mit einer Geste das Wort ab.

„Während ich hier stehe, bin ich auch in meinem Schrein. Die Runen wurden gelöst, und die Versteinerung der Überreste ist ... abgeschlossen.“ Sofort klaubt Bookman die Phiole aus seiner Kutte hervor, öffnet den Verschluss und lässt sich den violetten Inhalt einfach auf die Hand tröpfeln. Kaum ist er draußen, fängt er an, unstet zu zucken. Die Masse schwillt an, bis sie schließlich die Größe eines Fußballs hat. Es ploppt laut, als eine kleine Mitra und ein Pallium erscheinen, um das violette Klümpchen päpstlich einzukleiden. St. Ditto keucht erschöpft.

„Eure Heiligkeit“, murmelt Taldeer. „Ich bin so froh, dass Ihr...“ Doch weiter kommt sie nicht, da St. Ditto ihr als erste Amtshandlung eine schallende Ohrfeige verpasst, während er sie wüst verflucht. Nevan lacht gellend, und die Runenprophetin rollt nur mit den Augen.

„Nun, das habe ich mir auch verdient, nehme ich an.“ Neugierig sieht sie zum Bookman. Dieser grinst flüchtig.

„Keine Bange, von mir gibt es keine Ohrfeigen; ich kann mich nicht beklagen. Und nun?“

„Nun?“ Taldeer geht einige Schritte. „Nun solltet ihr euch erholen. Die FF verbleibt bei mir, und sobald ihr bereit seid, finden wir uns erneut zusammen, um unseren Plan zu vollenden. Dass du als einzige von uns nun leer ausgegangen bist, Nevan, ist natürlich unerfreulich. Doch erinnere dich an meine Warnung: Nur ein einziger Schritt, aus...“

„Bla, bla, bla“, bellt Nevan, während sie mit ihrer intakten Hand herumwackelt. Dann spitzt sie die Lippen. „Ganz leer bin ich ja auch nicht ausgegangen, obwohl die Reiter noch leben. Ich gebe zu, ich habe mich hinreißen lassen. Hätte ich sie einfach platt gemacht, als ich die Chance hatte, wäre mir die Konfrontation mit Torquemada erspart geblieben, aber andererseits... Greif mich an.“

„Hm?“ Taldeer runzelt skeptisch die Stirn.

„Nur zu, greif mich an!“ Nevan setzt ein paar Schritte zurück. Verwundert kommt Taldeer ihrer Aufforderung schließlich nach, hebt eine Hand und schickt ihr einen schimmernden, schwachen Blitz entgegen. Nevan spreizt die Finger, während sie den Arm ausstreckt. Es ist, als würde der Blitz an einer unsichtbaren Barriere verschwinden, mehr noch, von ihr aufgesogen. Sogleich regeneriert sich ihr anderer Arm. Langsam zwar, doch es geschieht unmittelbar. Sie lacht gellend.

„Während ich mit dem bunten Vogel gespielt habe, muss ich mir wohl sein Neutralisierungselement einverleibt haben, ist das nicht toll? Sieh nur, wie praktisch das ist! Darum steht der Scheißer auch so lange, obwohl er nicht mal richtig kämpfen kann! Er saugt einfach Angriffe auf, und speichert die Energie, um sich damit zu heilen! Hah! Mach es nochmal.“ Doch Taldeer winkt ab.

„Spiel mit deinen MSTing-Sues, wenn du es nötig hast, ich habe keine Lust auf diesen Unsinn. Nun, wenn nichts weiter wäre, bitte ich euch nun, euch zu erholen. Ich warte in meinem Runenschrein, wenn ihr bereit seid.“ Bookman schüttelt den Kopf.

„Wir müssen so bald wie möglich besprechen, wie wir weiter vorgehen. Wenn Torquemada nun mit der Chaosfee zusammenarbeitet, stehen uns härtere Zeiten bevor, als uns lieb ist.“

„Torquemada, pff~“, Taldeer winkt ab, „ich sage Ihnen, Bookman, wenn wir erst erschaffen haben, was wir einst ersannen, können uns keine zehn Großinquisitoren vom Schlage Torquemadas mehr gefährlich werden. Ja, es mag ungünstig sein, dass er und all sein Wissen über die Organisation an unsere Feinde übergegangen sind. Aber WIR fangen gerade erst an.“
 


 

[Nachwort]
 

Und das war es dann auch, werte Leser.

Auch stellvertretend für die anderen Autoren, möchte ich mich nochmals bedanken, dass ihr unserem Mistding so eifrig gefolgt und uns bis zum Ende treu geblieben seid! Wir haben uns immer sehr über eure Reviews gefreut, und hoffen, dass euch unser Projekt bis zum Schluss unterhalten konnte.
 

Wie einige eventuell mitbekamen oder sich schon aufgrund der zahlreichen Andeutungen dachten, ist die Runen-FF im Grunde ein Fass ohne Boden (so wie die Rahmenhandlung, haha~), und selbstverständlich endet das Machwerk noch nicht nach dem Paniniman-Kampf. Nein, die netten, liebevoll ausgearbeiteten und bis ins Detail überzeugende Truppe um Denim Tokugawa waren so frei, noch einige andere Welten mit ihrer abstoßenden Präsenz zu verschorfen, Charaktere zu terrorisieren und ... was sie eben so gemacht haben, ihr habt es ja selbst erlebt. Man könnte fast sagen, sie liefen hier erst richtig warm. Allerdings muss das MSTing langsam mal enden, und somit geht es nach dem ersten FF-Arc nicht weiter. Wer weiß, eventuell MSTen wir ja irgendwann auch die Runen-FF weiter, um noch tiefer in die spannenden Geschehnisse einzutauchen. Nun aber ist hier erst mal Schicht im Schacht - endlich.

Als nächstes steht eine famose Pokémon-Fanfic auf der Abschussliste. Mehr dazu später, wenn ihr interessiert seid.
 

Viel bleibt dann eigentlich nicht mehr zu sagen. Wir würden uns natürlich noch über ein abschließendes Statement von euch Lesern freuen, und hier gibt es eine kleine Umfrage: http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/41008/
 

Bis zum nächsten Mal!

- die Autoren
 

[/Nachwort]



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von:  Stepplcheese
2016-02-27T22:20:26+00:00 27.02.2016 23:20
Huhu^^ Ich wollte nur mal bescheid sagen, dass ich deine ämtlichen Storys sogar mehrfach lese und dir danken, dass du mich in einer weiteren Klausurenzeit vor dem Wahnsinn bewahrt hast :D
Antwort von: abgemeldet
28.02.2016 20:54
Huhu Steppl, freut mich, dass Dir das ganze alte Zeug nach all der Zeit noch gefällt. :D
In meinen Augen bräuchte das RunenMSTing ja dringend mal einen Neuanstrich, aber aufgrund der Vielzahl der Kapitel wird es dazu wohl nie kommen...
Von:  Hotepneith
2013-01-11T18:35:49+00:00 11.01.2013 19:35
Deinem Ratschlag folgend habe ich nur die "Drumherum"-Story gelesen - udn ich muss sagen, es ist fast schade, dass sie in einem MSTing nur als Rahmen dient.
Die ganze Welt der MstinSues und Sue-per, ihre Hintergründe etc. ist fast liebevoll ausgearbeitet udn ich vemrute, es macht dir Spaß das zu schrieben.

Was mich am meisten beeindruckt hat, war allerdings der Endkampf im Epilog. Ich habe im Laufe der letzten Jahre wirklich so einige Kämpfe choreografiert, aber mich nei an einen derartigen Alle gegen Alle kampf geagt, denn man vergisst dabei gern jemanden. Ich habe den Epilog jetzt drei mal gelesen und wüsste immer noch nicht, wen du vergessen hast. (Selbst der Vozekapitän Nils hat noch einen Auftritt).

Also, von diesem Epilog war ich schlicht begeistert. Ich muss direkt mal sehen, ob ich das auch hinbekomme....

bye

hotep
Von:  SchwarzflammeDethora
2012-09-14T18:32:35+00:00 14.09.2012 20:32
Ja, also, dass war lang
und nervenaufreibend.

Ich bin sichtlich froh,
dass es nun zu Ende ist.

Wobei ich ja sagen muss:
Arin is so schnuckelig,
wenn er Goe ärgert. *grins*
Schade das Goe so abgeneigt ist.
*kopfkino*

*pfeifend aus dem Raum geh*
Antwort von:  SchwarzflammeDethora
16.10.2016 13:00
Nach vier Jahren, habe ich mich erneut getraut dieses zu lesen.
Es ist immer noch grausam für den Kopf, aber diesmal anders als beim ersten Mal.
Entweder entwickelt sich mein "Tick" weiter, oder ich erhalte noch einen.
Wie furchtbar. O.O
Antwort von: abgemeldet
16.10.2016 17:21
Congrats, dass Du Dich durch diesen Uraltschinken noch durchwühlen konntest. Ich persönlich find dieses MSTing heute ja nicht mehr so prickelnd wie damals... xD Na ja, ich hoffe, es hat Dir gefallen.
Von:  Moschonn
2011-05-20T16:26:31+00:00 20.05.2011 18:26
Wie ich in der ENS angedroht habe, hier mein Kommentar:

Das hier war meine "Einstiegsdroge" zu deinen richtulösesn Werken. Auch wenn ich in Ermangelung der Lektüre der Vorgängerwerke einige Runninggags nicht verstanden hab, hab ich doch mehrmals laut loslachen müssen. Sowohl Original als auch MSTing haben ja eine Ziemlich absurde Handlung, wobei die der Parodie wesentlich unterhaltsamer ist.
Von:  lunaoscuradork
2011-03-29T01:52:14+00:00 29.03.2011 03:52
DAS... war absolut episch!!! Jaaah, "episch" ist ausgelutscht, aber mir ist noch kein Substitut untergekommen, dass die volle Bandbreite von "episch" wiedergibt. Man könnte sagen, wenn der Kampf auf dem Vulkan schon die Bombe war, dann ist das hier jetzt die Supernova. Bis jetzt - und ich bin unglaublich gespannt, was uns in zukünftigen MSTings noch an Rahmenhandlung erwarten wird!

Der Epilog war mal wieder ein absolutes Meisterwerk: die ganzen random Personen, die in den Kampf eingebunden wurden, obwohl ich sie eigentlich immer nur als amüsante Statisten betrachtet habe... Harakiri und Bubbles de Vere. Bubbles hat sowas von einen Stein bei mir im Brett. Ihr Kampf war... whoah!
Als dann gegen Ende auch noch Chaosfee und Co. aufgetaucht sind, war ich ein bisschen überfordert, wer mit wem jetzt welche Allianz hat und wer wen hintergeht. Kann aber auch daran gelegen haben, dass ich Golden Chie's friendship-speech nicht über den Weg getraut habe bzw. die Teile über Torquemada in den früheren Kapiteln nicht ganz sooo beachtet habe. Böse Luna. *haut sich* Applaus, dass die werten Herren und Damen Autoren das alles so wunderbar und vor allem koherent unter einen Hut bekommen haben!

Hachja, die Golden Sues! Ich bin ja begeistert von ihren Wespen. Bisher war ich mir der Fähigkeit von Rose, Tiere aus Rauch erscheinen zu lassen, nicht gewahr.

Auch ein absolutes Highlight der Schreibkunst: die Szene als Nina Sharp ihr U-13-Dinges in diesem Raum installiert. Wirklich großes Kino in sachen plakative Beschreibung. Wow, ich also.. ich bin echt beeindruckt.
Nina Sharp... ich fand sie ja schon bei ihrem letzten Auftritt im Kreise der Anti-MSTing-Organisation klasse charakterisiert, aber der Epilog baut das gekonnt noch weiter aus.
Als sie auf Malik trifft... aber holla die Waldfee! Ô__o Eigentlich wollt ich das hier jetzt noch lang und breit ausführen, was mir dabei durch den Kopf ging, aber weil mich die Spannung killt, kommt nur OMGda-da-da-da-httt-t-t-t-t-t-t*kreisch* raus, deswegen lassen wir es lieber. ^_^ Auf die Beziehung werd ich in Zukunft besonderes Augenmerk richten.

Überhaupt bekommen wir mal wieder irre viel und irre großartige backstories serviert... Meon, eine ehemalige Sue-Per!

Awww, Viggo kriegt ja mal wieder die volle Breitseite ab. Beim letzten Kampf auch schon. Schadeschadeschde, dass das mit ihm und Basy nicht geklappt hat. Ich hätte mir ein Happy End gewünscht. Aber das tu ich ja immer. *drop* Wenigstens ist zwischen Dan und Eli noch alles im Lot. Ein Lichtblick. :3 Ehhhh, Arin und Nevan... ich mag ihre Dynamik. Hui.
Auch wenn Nevan jetzt sein ... Neutralisier-Dingens hat. Doof. :(

und eben bei der Szene sind, in der Denim und Enzan im besoffenen Zustand Sex haben
WAS?!
D8 I don't even...

Wobei, es war ja letztlich gut, dass Goe und Co. weitergeMSTet haben. Hühner ex machina!
Apropos machina... ich will Torquemadas mechanischen Adler. Und Nina Sharps mechanische Hand! *Luna's innerer Steampunk spricht*

Ach, ich könnte noch ewig weitermachen und Szene um Szene kommentieren und loben und darin schwelgen, aber der Kommi ist sowieso schon tl;dr.
Fühlt euch von mir gelobt, werte Autoren, der Epilog war absolut klasse!
Zunächst war ich ja ein bisschen enttäuscht, dass doch keiner der Sue-Per vernichtet wurde und dass ihr Plan auch größtenteils aufgegangen ist, aber das heißt ja nur, dass der große (noch größere) Show-Down noch auf uns wartet.
- Was absolut toll ist! Freue mich schon auf mehr!

Tippfehler für alle!

Redlichste Grüße,
LUNA

PS: fast vergessen... hey, wenn ihr die Runen-FF eines Tages mal weiterMSTet bin ich 100pro auch wieder am Start! Ich mag die FF irgendwie! *doof ist* 8D
Von: abgemeldet
2011-01-09T19:13:36+00:00 09.01.2011 20:13
puh... endlich fertig mit dem MSTing^^
das war ein verdammt langer Epilog(ich hab doch tatsächlich eineinhalb stunden dafür gebraucht!) und außerdem spannend, aufregend und actiongeladen!
Die Kampfszenen waren genial beschrieben, sodass man sie sich sehr gut vorstellen konnte. Da hab ich richtig mitgefiebert.
Ich frag mich nur, warum viggo plötzlich einfach wieder aufgestanden ist. Ich mein der war ja anscheinend kurz vorm verrecken und dann steht er einfach so wieder auf und "rettet" arin.
er ist einfach cool *.*

Jetzt freu ich mich schon aufs das nächste MSTing^^
*mich darauf stürz*
glg
Von:  TorturNight
2010-12-24T19:49:28+00:00 24.12.2010 20:49
Huhu Richter, ich bin endlich fertig geworden mit deinem riesending. :D
Ich mag mich nicht mal mehr an alles erinnern weil es so lang war, aber es war toll.
Ich weiss gar nicht was ich sagen soll. ^^
Ich werde mir jetzt jedenfalls die Pokemon-FF reinziehen.
Ich wünsche dir noch einen angenehmen Abend. (Wenn ich das richtig verstanden habe, magst du Weihnachten ja nicht besonders, darum wünsche ich dir jetzt mal keine schöne Weihnachten.

Mit freundlichen Grüssen
Adam von Bubikon
Von:  Motschegiebchen
2010-12-23T13:10:11+00:00 23.12.2010 14:10
Besser spät als nie, also kommt jetzt auch endlich mein Kommentar zum Epilog.
Ich hab echt lange gebraucht, um das Ding durchzulesen und hatte nicht die Möglichkeit es am Stück zu lesen, aber wenn du irgendwas kürzer gefasst oder weggelassen hättest, wäre es nicht so awesome geworden, wie es nun ist. :D

Epische Kämpfe sind verdammt episch, aber das du diese Kampfabläufe super beschreiben kannst, hast du ja schon öfter bewiesen. Deine Selbstzweifel dahingehend finde ich immer ziemlich unbegründet.
Ich mochte auch total das Gespräch zwischen Meon, Jessica und Golden Chie, du hattest es richtig gut hinbekommen Chies Hin und Her zu beschreiben und wie Meon sich davon angeekelt fühlt.
Die Einschübe mit unseren geliebten Kommentatoren-Trio waren auch toll und ich hab soo lachen müssen, als Eli die Hühner aus dem Kissen geholt hat. Ich hoffe, die kommen noch mal irgendwie vor, die sind einfach nur großartig! XD

Das offene Ende lässt auf neues hoffen und ich freu mich schon, wies mit allen weitergeht, vor allem nach dem, was ich im Zirkel gelesen hab. :3

Dann verabschiede ich mich wehmütig von diesem MSTing (ich bete, AllexAlle wird irgendwann nochmal weitergeMSTet, da entgehen mir soviele großartige Wartezimmer-Szenen und epische Kämpfe, schätz ich, das muss ich noch irgendwann lesen xD) und spaziere demnächst zum neuen MSTing. :3
Liebe Grüße, Hajino
Von:  SmilingMana
2010-12-13T18:55:26+00:00 13.12.2010 19:55
Geschafft!! Endlich konnte ich es mal am Stück durchlesen. Mann, als Romanautor hättest du gute Karten~

SO müssen Kampfszenen aussehen, SO und nicht anders! Der Unterschied zu deiner Erstlings-FF ist ungefähr so groß wie der Abstand zwischen Erde und Mond. Wenn du nicht der lebende Beweis dafür bist, dass Menschen sich mit etwas Übung und Ausdauer durchaus massiv weiterentwickeln können, dann weiß ich auch nicht weiter... Jedenfalls gratuliere ich dir zu dem Schreibstil, den du dir erarbeitet hast. Weite Teile des Epilogs hätten rein ausdruckstechnisch genauso gut aus einem Fantasy-Roman aus dem Buchladen um die Ecke stammen können. Diese ganzen Kleinigkeiten, die du beschrieben hast, die Metaphern, die Gefühle der beteiligten Personen... Alles passte zusammen und war genau auf den Punkt gebracht. Ich wünschte, ich würde hier auf animexx öfters FFs finden, die sich so flüssig lesen lassen...

Eigentlich ist es fast zu umfangreich, um großartig ins Detail gehen zu können, also gehe ich einfach mal das durch, was mir besonders gut im Gedächtnis geblieben ist.

Zunächst mal: Der Anfang. Die Stimmung mit dem Nebel und der Unsicherheit kam wunderbar rüber. Auch der Übergang über die Vorbereitungen bis hin zu den ersten Kampfszenen war gut gemacht und steigerte die Spannung sehr. Ich hatte ganz schön Angst um Eli und Goe, als Dando und Co. sie und Basy zurückließen. Die beiden können sich doch nicht wirklich wehren, oder...?
(Ach, die DandoxEli-Szene war auch niedlich, aber das haben andere ja schon erwähnt... Erweckte irgendwie den Eindruck, dass das zwischen den beiden nicht so oberflächlich ist, wie es teilweise aussah.)

Sämtliche Kampfszenen waren sehr schön und (den Umständen entsprechend) realistisch beschrieben. Die Dialoge während der Kämpfe gefielen mir sehr; gerade dabei bauen manche FF-Schreiber gerne mal Mist, indem sie ihre Charaktere als zu heldenhaft darstellen oder ZU hysterisch werden lassen. Die Einwürfe deiner kämpfenden Figuren passten zur jeweiligen Szene und auch zum jeweiligen Charakter. Bubbles war ja eine echte Amazone; hätte nie gedacht, dass sie so viel drauf hat (äh... im nicht-gewichtigen Sinne, versteht sich).

Am besten gefiel mir die Szene mit Nevan. Die war einfach nur... freaky. Mir fällt irgendwie kein passenderes Wort dafür ein. XD Das gilt auch für ihre Wiederauferstehung. Mann, ist die denn wirklich unkaputtbar?

Was mich stutzig macht, ist, welche Verbindung zwischen Malik und Nina besteht. Erfahren wir das im nächsten MSTing?

Die Vorstellung, wie ein HUHN eine Pistole aus seinem Kittel zieht und damit jemanden bedroht ist irgendwie... komisch. Ich hab noch nicht viele Hühner getroffen, die so etwas machen würden. Aber das ist ja ein Wissenschaftshuhn, für die ist das sicher nichts Besonderes...

Oh, das offene Ende ist so fies... Wo sind Eli, Goe und Basy nun hin? Werden sie ihre Freunde von der M.S.Ting wiedersehen? Überleben die überhaupt? (Sag bitte nicht, dass Dando stirbt! >_<)

Ach ja, ich hab das 'jappst' gefunden. Es kommt sogar zweimal vor.

„Boah, Altah, wat war dat denn?”, jappst Basy überrumpelt,

Der Alte jappst überrascht auf, will zurücksetzen, doch der Strahl erfasst ihn.

Abgesehen davon: Meine Hochachtung an abgemeldet. Sie hat einen fantastischen Job geleistet.

Ich freue mich auf die Pokémon-FF. Aber mal als Frage vorweg: Zu welcher "Generation" der Pokémon-Spiele gehört die? Ich besitze zwar fast alle Pokémon-Spiele, aber in Perl bin ich noch nicht sehr weit gekommen, und die Anime-Serie verfolge ich seit Jahren nicht mehr. Oder spielt es keine Rolle, inwiefern man sich damit auskennt? Ich frag nur, weil das die erste von dir geMSTete FF seit Langem ist, die sich in einem Fandom bewegt, mit dem ich mich recht gut auskenne. *fanatischer Pokémon-Spieler war*

Nun denn, ich wünsche dir eine schöne Woche und viel Erfolg mit dem nächsten MSTing.

Grüße aus dem Nirgendwo,

SmilingMana
Von: abgemeldet
2010-12-09T09:01:05+00:00 09.12.2010 10:01
Ein mysterioeser Nebel? Erinnert mich ein bisschen an den einen Horrorfilm. Da war der Nebel ja auch alles andere als normal und wer da rein geraten ist, hat das selten ueberlebt.
*grusel*
So also dann will ich mal. Ich war erst ziemlich perplex als ich gesehen hab, wie viele Woerter das Kapitel hat und hab mich gefragt was da alles passieren soll. Der Epilog ist wirklich sehr lang, wird aber ueberhaupt nicht langweilig. Ich finde ihn wirklich sehr gut felungen und habe ihn gern gelesen. Ich haette echt nicht gedacht, dass man einen Epilog so lang werden lassen kann. Sonst sind Epiloge ja eher klein und schnell vorbei.
Nein der Epilog hat mir wirklich gut gefallen. Ich wuerde mich freuen wenn das Runen-MSTing irgendwann weiter geht. Ich bin naemlich doch sehr neugierig darauf, was noch alles in der Original-FF passiert.
Daumen hoch fuer den tollen Epilog und hoffentlich bis zum naechsten MSTing. Jedenfalls ist ja ein neues angekuendigt. ^-^

Gruss Mandy

p.s.: Sind Malik und diese Nina eventuell verwandt? So wenig wie er sie ausstehen kann, kommt es mir vor als waere sie seine verhasste Mutter oder so.

*allen Autoren und Komnentatoren Plaetzchen und Vanillemilch da lass*
*verschwind*


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