Zoras-Reich und ein wenig Ruhe
Kapitel 10: Zoras-Reich und ein wenig Ruhe
Die Höhle der Zoras war ein sehr schöner Ort. Es war wie eine Höhle, in der ein kleiner Fluss sich seinen Weg hindurch suchte. Allerdings war dies von den Zoras, vor vielen Jahren so angelegt worden. Sie hatten einen Teil des Flusses, der nun Zoras-Fluss heißt, von dem Hauptweg, der über der Höhle entlang führte, nach hier drinnen umgeleitet. Dadurch entstand der Wasserfall, den die Kinder sehen konnten und dieser füllte den unteren Teil der Höhle. Die Kinder sahen von dem Vorsprung hinunter und konnten sehen, dass der Wasserstand immer gleich blieb, was bedeutete, dass das Wasser irgendwohin abfloss. Eine weile waren die Kinder wie verzaubert und konnten nur am Eingang stehen bleiben. Das Licht schien von überall und nirgendwo zu kommen. Jedenfalls konnte man nicht erkennen woher es kam, denn durch das Wasser wurde es an alle Höhlenwände gespiegelt. Als ein Zora auf die Kinder zukam, schreckten sie aus ihrem erstaunen Zustand auf und sahen zu dem Zora, der um einiges größer war als sie. Er war sogar größer als so mancher Hylianer, wie sie feststellten.
„Guten Tag, Kinder! Ihr seid wohl die Gesandten des Königs von Hyrule. Wobei ich mich wundern muss, dass er zwei Kinder schickt!“ meint der Zora und verneigt sich ganz leicht, „Mein Name ist Feon und ich bin der Ratgeber des Königs!“
„Guten Tag Feon! Das ist Sara und ich bin Link! Wir wurden von der Prinzessin hier her geschickt!“ sagte Link und auch die Kinder deuteten eine kleine Verneigung an.
„Dann kommt! Der König wartet bereits auf euch!“ und so geht der Zora los, wobei man ihm deutlich ansah, dass er nur für die Kinder langsamer lief, die auch in diesem Tempo Schwierigkeiten hatten mit ihm mit zu halten.
Wobei dies nicht nur an den langen Beinen von Feon lag, sondern auch, weil die Kinder noch immer sehr neugierig waren und sich genau umsehen wollten. Feon wartete an Kreuzungen immer, damit die Kinder wieder zu ihm aufschließen konnten. Wobei es nur zwei Kreuzungen waren. Bei der ersten Kreuzung, ging es für die kleine Gruppe eine Treppe nach oben, doch der andere Weg ging, laut Feon, nach unten in den Bereich mit dem Wasser. Auch erklärte Feon, dass dort unten ein Abfluss ist, der das Wasser aus der Höhle in den Hylia-See leitete. An der zweiten Kreuzung gingen sie noch einmal eine Treppe nach oben, während es in der anderen Richtung, zu den Ruheräumen ging. Die einzelnen Zimmer der Zoras, aber auch die Gästeräume, denn meist blieben die Gäste wenigstens eine Nacht.
„Hier ist nun der Raum des Königs!“ sagte Feon und direkt am Ende der Treppe kamen sie in eine etwas größere Höhle.
Dort war nach rechts hin, direkt an der Wand, ein Weg durch die halbe Höhle, bis hin zu einem Vorsprung, auf dem ein sehr großer und nicht gerade schlanker Zora saß. Dieser schien der König zu sein, denn er hatte eine art Gewand an. Dies sollte ihn wohl als König auszeichnen. Link und Sara stellten sich auf einen kleinen Vorsprung, der direkt vor dem König war und verneigten sich vor ihm.
„Guten Tag, König Zora! Diese Kinder sind von der Prinzessin Zelda ausgesandt worden, um uns Bericht zu erstatten! Das sind Link und Sara!“ stellte Feon die beiden Kinder vor.
„Ach… Ich grüße euch, Kinder, doch leider seid ihr sehr ungünstig gekommen! Wir sind gerade alle auf der Suche nach meiner Tochter! Prinzessin Ruto! Sie ist schon seid gestern Mittag verschwunden!“ sagte er und wirkte auch sehr besorgt.
„Verzeiht, König Zora!“ fing dann Link an, „Wir sind auf der Suche nach dem heiligen Stein des Wassers!“
„Ihr meint den Zora-Saphir? Ich weis gerade nicht wo er ist… ich glaub meine Tochter hatte ihn, als ich ihn das letzte mal sah! Feon wird euch in eure Zimmer bringen! Ich muss mich noch einmal entschuldigen, aber ich habe gerade wirklich keine Zeit für euch! Wir reden, wenn meine Tochter wieder da ist!“ und so schickt der König die Drei davon.
Feon führte die Kinder zurück zu einem der Abzweige und führte sie da in die Schlafräume. Zuerst wollte er ihnen getrennte Zimmer geben, doch das wollte Sara nicht, denn ihr waren die Zoras genau so fremd wie die Goronen. In ihrer Welt gab es die beiden Völker nicht mehr.
„Dann nehmt am besten das Zimmer! Es ist das Grö0te, was wir für Gäste haben!“ sagt er, öffnet die Tür, die eine interessante Mischung aus Holzrahmen und Steinplatten, war, „Ich muss mich auch für unseren König entschuldigen. Kurz nach der Geburt von Prinzessin Ruto, seiner Tochter, verschwand seine Frau, Königin Lulu und seid dem ist er sehr behütend, seiner Tochter gegenüber!“
„Das verstehe ich! Aber dann müssen wir versuchen die Prinzessin zu finden!“ meinte da Sara.
„Das ist nicht so leicht. Sie hat sich meist davon geschlichen und wir wissen nichts darüber, da sie angst hatte wie sagen es ihrem Vater!“ klingt Feon leicht erschöpft.
„Dann suchen wir sie!“ bot Link an und Feon lächelte die Kinder an.
„Ihr seid sehr mutige Kinder, dass muss ich schon sagen! Wir haben vermutet dass sie zum Hylia-See geschwommen sein könnte, denn bei uns gibt es einen Durchgang zu eben diesem See! Selbst ihr müsstet, mit einer Silberschuppe, da hindurch kommen. Ich werde mal sehn, ob ich noch zwei Schuppen finde, denn wir haben sie früher den Abgesahnten des Königshauses Hyrule übergeben. Doch schon seid langem, ist dies nicht mehr Tradition!“ und mit diesen Worten lies der Zora die Kinder allein.
Die Kinder sahen sich nun erst einmal im Raum um. Genau gegenüber der Tür stand ein recht großes Bett und neben der Tür stand ein einfacher Schrank. Dann gab es nur zwei Fackeln an den Wänden, die brannten, auch wenn die Luft ziemlich feucht war. Die Wände waren einfach nur aus Stein und es gab auch keine Bilder an den Wänden. Es war halt einfach nur eine kleine, möblierte Höhle. Doch es würde reichen, denn lange wollten die Kinder nicht hier bleiben, auch wenn die suche nach der Prinzessin wohl etwas Zeit in Anspruch nehmen kann.
„Also müssen wir nun diese Prinzessin suchen? Wieso stehen uns eigentlich immer so viele Hindernisse im Weg?“ fragt Navi, die nun unter Links Mütze hervor kam.
„Weil das Böse sicher dabei seine Hände im Spiel hat, denn die wollen ja nicht, dass wir gewinnen!“ antwortet Link mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Link? Sara?“ hören sie Feon, da die Tür nur angelehnt war.
Sofort gaben die Kinder aus dem Raum und sahen zu Feon hoch. Dieser lächelte freundlich und reichte beiden Kindern je ein kleines, mit Gold verziertes Holzkästchen. Als sie diese öffneten, waren darin kleine grün-silberne Kugeln, in denen deutlich Schuppen zu sehen waren. Die Kugeln hingen an geflochtenen, Lederbänden. Link und Sara reichten die Kästchen zurück und machten sich die Ketten um, verbargen sie aber unter ihrer Kleidung.
„Das sind die Silberschuppen! Diese werden euch ermöglichen, unter Wasser etwas tiefer zu tauchen und auch etwas länger die Luft anhalten zu können! Es gibt auch noch Goldschuppen, doch diese sind sehr selten, weil die goldenen Zora-Fische fast ausgestorben sind. Die silbernen Zora-Fische leben allerdings noch in ganzen Schwärmen, hinter unserer Höhle, im See von Jabu-Jabu!“ erklärt Feon, währenddessen.
„Wir danken dir, Feon! Wo finden wir nun diesen Durchgang?“ fragt Sara und sieht dabei entschlossen aus.
„Ich werde euch hinbringen!“ und so führte er die Kinder hinab, bis zu dem See, am Grund der Höhle.
Sie wurden dort von einem weiteren Zora begrüßt, der sich als Ciel vorstellte. Er half den Kinder vorsichtig ins Wasser, denn die Steine waren sehr rutschig und man konnte sich schon schlimm verletzten, wenn man stürzte.
„Nun kommt!“ sagte Ciel und schwamm langsam voraus, während die Kinder folgten, „Dort unten seht ihr einen Durchgang, durch diesen müsst ihr tauchen! Ich werde euch natürlich helfen, denn trotz der Silberschuppen, könnt ihr nicht unter Wasser atmen!“
Und so ging es dann auch gleich los. Linkd und Sara hielten beide die Luft an und dann schwamm Ciel mit ihnen, an den Händen haltend, durch den Durchgang. Sara konnte ihre Augen nicht aufhalten und öffnete sie er wieder, als sie merkte, dass sie das Wasser verlies. Link war es auch nicht anders ergangen, denn Ciel war sehr schnell geschwommen. Als sie nun die Augen öffneten, sahen sie einen sehr großen See vor sich und fast in der Mitte, so vermuteten die Beiden, war eine Insel, auf der ein Bauch wuchs. Hinter sich sahen sie dann dass Land und schwammen erst einmal zu diesem. Ciel verabschiedete sich und schwamm dann wieder davon. Er meinte er habe noch eine Aufgabe zu erledigen.
„Wow!“ sagte Sara, wie sie sich, klitsch nass in den Rasen setzt.
„Das war mal was Neues!“ bestätigte Link und dann mussten die Freunde anfangen zu lachen.
Navi kam wieder unter Links Mütze hervor, unter der sie sich verkrochen hatte. Auch sie war komplett nass geworden Ihre Flügel schüttelte sie gründlich und nach einem kurzen Moment in der Sonne, war Navi fast wieder komplett trocken. Sara und Link hatten es nicht so leicht. Ihre Kleidung und Haare klebten an ihnen. Doch trotzdem saßen sie einfach nur in der Sonne und sahen auf den Hylia-See. Sie hatten auch bemerkt, dass ein Gebäude auf einem Hügel stand, der zum See hin einfach abfiel, wie eine Klippe. Doch sie wollten erst einmal nicht dahin.
„Wir sollten langsam mal auf die Suche gehen!“ unterbricht Navi dann die Stille.
„Aber noch ist es ruhig, Navi! Lass uns noch ein paar minuten!“ meint Link und holt da die Okarina aus seiner Tasche.
„Ja, spiel mir etwas vor, Link! Vielleicht kannst du mir das Spielen auf einer Okarina beibringen! Ich kann nur Harfe spielen, auch wenn ich keine besitze!“ freut sich Sara sofort und Link fing an Salias Lied darauf zu spielen.
Nach nur ein paar Noten konnte Sara nicht mehr still sitzen und so stand sie auf, mittlerweile fast trocken und fing an zu der Musik zu tanzen. Link sah ihr dabei zu und ihm fiel auf, dass Sara das erste mal wirklich Sorgenfrei wirkte. Auch beobachtete er sie weiter… was schon seltsam war, denn er kannte sie doch nun schon eine weile, wenn man ein paar Tage so nennen wollte. Sie hatten sich schon viel von einander erzählt und doch wussten sie nichts von dem Anderen. Doch hier, so ruhig an dem Hylia-See sitzend oder tanzend, und dann diese Musik, die Link an den Wald und Salia erinnerte, viel ihm etwas auf. Er mochte Sara und bekam ein seltsames Gefühl in ihrer Gegendwart. Doch was ihn beunruhigte war: Er hatte fast schon mehr Angst davor, Sara in Gefahr zu bringen, als sich selber in die Gefahr zu stürzen. Doch woher kam dieses Gefühl und er hatte schon so eine Ahnung, dass dies nicht nur damit zu tun hatte, dass sie Freunde waren.
„Was ist los Link? Du magst zwar noch so schöne und fröhliche Musik spielen, doch du machst ein Gesicht, wie drei Tage Regenwetter!“ fragte dann auf einmal Sara und riss Link so aus seinen gedanken.
„Tut mir leid Sara! Ich hab einfach an diese große Aufgabe gedacht, die uns auferlegt worden ist!“ meinte Link und senkte die Okarina, bis seine Hände auf seinen Oberschenkeln lagen.
„Ich weis was du meinst, Link! Doch wir dürfen das wichtigste an unserer Aufgabe nicht vergessen: Wir sind auch Hoffnungbringer! Gerade wir Beide… Oh tut mir leid, Navi! Wir Drei dürfen nie die Hoffnung aufgeben! Wir sind die, die Hyrule den Frieden zurückgeben können und daran müssen wir glauben! Meine Mutter hat immer gesagt: Der Glaube kann Berge versetzten! Während mein Vater immer meinte: Hoffnung stirbt zu letzte!“ dabei sah sie Link tief in die Augen… und etwas geschah in ihr, was sie sich nicht erklären konnte.
„Du hast Recht! Wir schaffen das schon!“ stimmte Link ihr nach einem Moment des Schweigens zu und stand dabei auf.
Beide Kinder, im alter von zehn Jahren, waren gezwungen ein Leben, weit ab einer Kindheit, zu leben und eine Aufgabe zu erfüllen, die nur ein Erwachsener sich gewagt hätte… doch genau in diesem einen Moment, hatten beide Herzen sich berührt und waren zu etwas geworden, dass erst viel später erwachen sollte. Oder hatte das böse zu viel macht, um dies zu zerbrechen?