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Four guys, one band

Oder "Das reinste Chaos vierer Hirnlosen!"
von

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Chapter 1: The dreadlock-guy

Aggys Sicht....
 

Ich kämpfe mich durch die Schnapsleichen auf den Wegen. Das, was ich zu Hause nenne, ist ein krankes verseuchtes Rattenloch mitten in Tokyo. In der ganzen Gegend leben nur Huren, deren Zuhälter in anderen, schöneren Gebieten wohnen, Penner, Junkies, also alles nur Nichtsnutze, die nicht mehr wissen, wohin. Ich bin einer von ihnen und irgendwie auch nicht. Ich habe kein Geld für eine andere Wohnung. Ich stehe noch am Anfang meiner Karriere. Neuerdings bin ich Bassist einer Band. „DELUHI“ nennen wir uns. J-Rock. Visual Kei.
 

Ah, scheiße...jetzt bin ich noch auf einen dieser Alkis getreten. Widerlich. Angewidert gehe ich weiter. Heute mal wieder Probe...geht wieder viel Geld drauf, doch es macht mir Spaß, auch wenn unser Leader jedes Mal an die Decke geht. Er ist größer als ich, aber um einiges femininer, trägt sogar ab und an Strapsen. Seine Haare sind braun, blond gefärbt und er ist irgendwie niedlich, auch wenn ich damit nicht sagen will, dass ich schwul bin, denn das wäre ja eine Verschwendung, wenn ich mich nur auf ein Geschlecht beziehen würde.
 

Nach einer Weile komm ich an die Hauptstraße und kriege auch gleich ein Taxi. Ich bind mir meine Dreads schnell zu einem Zopf. Nicht das Leda, unser Leader(ja, ich weiss, welch Wortspiel), mich noch für ungepflegt hält. Ich dusche immerhin jeden Tag.
 

Meine Kollegen wissen nicht, wo ich herkomme, wo ich meine „Gossensprache“ herhab oder warum ich sie nie zu mir nach Hause lasse. Es ist mir irgendwie peinlich, weil ich weiss, dass es ihnen einigermaßen gut geht, also besser als mir. Sie müssen nicht jeden Cent 2 mal umdrehen... Und meine scheiß Kippen sind auch leer. Es ist zum Kotzen.
 

Ich fahr morgens extra früh los, damit kein Hochbetrieb in den Straßen Tokyos ist: Zurück laufe ich meistens, da es schneller geht, außerdem kann ich mich dann austoben. Dann bin ich nicht ganz so
 

bekloppt. Zumindestens sagt Leda das.

Endlich komme ich an. Wie immer grinsend gehe ich in den Raum.

„Ohiyou!“, grüße ich in den Raum, obwohl ich weiss, dass nur unser Leader da sein wird.

Er blickt kurz von den Noten auf, die er in der Hand hält und nuschelt auch ein „ohiyou“. Süß ist er ja, wenn er so vertieft ist in seiner Arbeit. Na gut, eigentlich ist er immer niedlich. Leda halt. Irgendwann bemerkt er meine Blicke und grummelt. „Ich kann nicht arbeiten, wenn du mich so anstarrst. Ich erwidere seinen grimmigen Blick nur mit einem Grinsen.
 

„Ach komm schon, Leda, ich weiss doch, dass du drauf stehst.“

Schon fliegt mir der erste Stift entgegen. Ich weiche lachend aus. „Wieder mit den falschen Fuß aufgestanden oder was?“, lache ich wieder und schon landet der zweite Stift mir direkt im Gesicht. Allerdings ist daran Juri Schuld der mich einfach festgehalten hat. Ich gebe ein Knurren von mir. „Juri, ich war grade dabei ihn so schön zu ärgern...“
 

Er lacht nur. „Ich wollte dich nur vor weiteren Schlägen bewahren.“ Grinsend lässt er mich los und geht zu unserer Zicke. Dieser lässt sich widerwillig von ihm umarmen. Mir fällt gerade auf, dass Juri heute gar nichts mit seinen blonden Haaren gemacht hat, obwohl er sie meistens leicht stylt. Sie hängen einfach platt runter. Das heißt er hat die Nacht nicht zu Hause verbracht. Das wird unserem Bandzwerg gar nicht gefallen. Sujk, unser Drummer ist volle Kanne in Juri verschossen, auch wenn er das nicht zugibt. Leider bemerkt unser Blondi selbst das auch nicht, sonst wäre es sehr witzig, denn Juri steht auf so süße, unschuldige, kleine und naive Personen. Also passt Sujk genau in sein Schema. Nun gut, Juri behauptet steif und fest er wäre hetero, allerdings habe ich ihn schon durchschaut. Er steht auch auf Sujk.
 

Apropo Sujk. Genau dieser betritt gerade den Proberaum. Juri begrüßt ihn schon mit einer freudigen Umarmungen, doch Sujk, zuckt leicht zurück. Wahrscheinlich riecht er das Frauenparfüm, das vermutlich noch an Juri klebt, wie eine lästige Fliege an Honig. Ich kann kurz in Sujks Gesciht sehen. Es sieht schmerzverzerrt aus. Fast als hätte Juri ihm das Herz rausgerissen. Er tut mir leid, auch wenn ich dies niemals zeigen oder zugeben würde.
 

Liebe ist ein schmerzhaftes Ding, das Menschen dazu bewegt, sich aufzugeben und sich jeden tag wieder weh tuen zu lassen. Ich bin kein Mensch der Liebe, denn zu oft wurde mir vor Augen geführt, dass Liebe nur eine Illusion ist. Man kommt besser ohne sie klar. Unser Leader, der Träumer, würde mir vermutlich widersprechen, würde ich darüber reden, was ich von der Liebe halte. Auch das macht ihn irgendwie süß. Er ist so herrlich naiv. Hoffentlich ist er das nicht bei mir. Sonst könnte Juri mir was aufs Maul geben... Ich meine der Blonde ist ja schon ewig mit Leda-chan befreundet und da ich kein Unschuldslamm bin... Ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass Leda so wirklich was von mir will. Wenn dann versteckt er das ganz schön gut. Trotzdem ist er süß.

Wir fangen an zu proben. Wir sind gut. Wenn wir so weitermachen und Leda seine Kontakte spielen lässt, werden wir bestimmt berühmt. Ja, Ledas Kontakte... Er ist der Neffe Yoshikis, was man ab und an auch spürt... Genauso ein Sklaventreiber, genauso eine Zicke, aber genauso liebenswert. Inzwischen habe ich Yoshiki ja auch kennen gelernt. Mir tuen echt alle leid, die bei ihm unter Vertrag sind und die, die ihn als Leader haben, noch mehr. Aber irgendwo hat er auch wirklich was anziehendes. Nicht sexuelles...aber irgendwas...symphatisches. Und dennoch hat er kurz danach wieder Sugizo angeschrien. Yoshiki ist schon was besonderes, genauso wie Leda. Auf irgendeine Art sind sie gleich und auf der Anderen sind sie doch vollkommen unterschiedlich.

Als wir endlich fertig sind, verfluche ich es, dass ich keine Zigarette mehr hab, aber Juri scheint es zu merken und reicht mir eine. Ich nehme sie dankbar lächelnd an und stecke sie gleich an. Ah...Nikotin... Gibt es was Geileres? In diesem Moment nicht. Na gut, ein guter Fick wäre auch

nicht schlecht, aber man kann eben doch nicht alles haben.
 

Sujk steht nahe an Juri, sieht aber nicht glücklich aus. Er versteht nicht, dass er absolut den falschen Mann liebt. Nun, mein Problem ist es nicht...

Irgendwie fühle ich mich beobachtet. Ich schaue mich um und bemerke, dass Leda mich ansieht. Grinsend winke ich ihm zu, wonach er sich beschämt wegdreht. Hab ich denn was gemacht?

Ich überlege ne Sekunde, doch fällt mir nichts ein. Naja, eigentlich auch egal.

Eigentlich schade, dass eine Zigarette so schnell aufgeraucht ist.

„Wollen wir heute feiern gehen?“, fragt Leda.

Ich überlege. Dann muss ich wieder so viel Geld abheben... aber nun gut, warum nicht

„Klar!“, schreit Sujk voller Freude und auch Juri stimmt zu.

Nun spüre ich alle Blicke auf mir. Ich lächel nur und nicke.

Manchmal sollte man sich eben was gönnen.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Aggy finished.



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