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Weil das Leben bunt ist - OS-Sammlung
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Neidisches Gelb - Rose und Scorpius und Lily

Widmung: Dieser One-Shot entstand für die Wichtelaktion des "Harry Potter - the next generation" Zirkels und ist somit natürlich meinem Wichtelkind Akanesam gewidmet.

Auch wenn ich deine Anforderungen vermutlich nicht ganz so umgesetzt habe, hoffe ich, dass es dir dennoch gefällt^^
 

Viel Spaß beim Lesen an alle^^

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Wie sie sich ansahen!

Wie sie miteinander scherzten!

Wie sie miteinander lachten!

Wie sie sich küssten!
 

Rose wandte den Blick ab. Sie ertrug dieses Bild nicht.

Es war ihr zuwider ihre Cousine Lily zu beobachten, wie sie ihren Speichel mit dem von Scorpius Malfoy vermischte.

Alle freuten sich für das junge Paar. Selbst die Eltern gaben ihren Segen für diese Beziehung.

Da scherte sich niemand um die Meinung von Rose.

Sie freute sich nicht, denn wie sollte sie sich freuen, wo doch ihre Cousine all das Glück und die Hoffnung aus ihr gesaugt hatte wie ein Vampir das Blut?

Neidisch betrachtete sie das Paar, Lily in ihrem traumhaften weißen Kleid und ihn in seinem schicken schwarzen Anzug.

Ein schönes Paar.

Ihre Tante Fleur und ihre Großmutter schwärmten den ganzen Tag von nichts anderem als dem Paar und dem gesamten Arrangement der heutigen Festlichkeiten.

Die Potters und Malfoys hatten sich aber auch wirklich nur das Beste angeeignet, denn schließlich war die Hochzeit ihrer Kinder eine Sensation.

Jeder freute sich, alle lachten, waren glücklich, tanzten und sangen, sprachen Lobreden.

Nur Rose war nicht zum Lachen zu Mute.

Sie saß da, trug ein hässliches gelbes Brautjungfernkleid und setzte eine Maske aus geheuchelter Fröhlichkeit auf.

Innerlich weinte sie, schrie und fluchte.

Aber niemand hörte das, weil niemand es hören sollte.

„Die Welt dreht sich nicht um dich Rose Weasley, sie hat sich noch nie um dich gedreht“, dachte Rose bitter.

Es spielte keine Rolle, was Rose sich wünschte. Es war egal, dass sie am liebsten jetzt an Lilys Stelle wäre. Sie würde ihre Liebe zu Scorpius Malfoy niemals offen zeigen können, denn sie war nur die traurige Brautjungfer.

„Das ist doch alles Humbug“, spottete sie leise, knallte ihr kleines Sträußchen auf den Tisch und erhob sich.

„Wo willst du hin Liebes?“, fragte ihre Mutter, die auf sie zulief.

„Ich muss mal kurz an die frische Luft“, erklärte sie und lief hinaus auf die große Veranda.

Müde stützte sich an dem Geländer und starrte in den Sternenhimmel.

Sogar die Sterne schienen begeistert von diesem Tag zu sein.

„Verräter“, beschimpfte Rose sie.

Wehmütig dachte sie an ihre Schulzeit zurück.
 

„Wir werden immer Freunde sein, Rosie. Versprochen?“, fragte der elfjährige Blonde.

„Versprochen, Scorpius“, erwiderte das Mädchen strahlend und umarmte den anderen.

Sie lagen auf der Wiese und die ersten Sterne funkelten zu ihnen hinab. Sie waren die Zeugen ihres Versprechens.
 

Ihre Freundschaft konnte nicht bestehen, ihr Versprechen brach in dem Moment, in welchem es ausgesprochen wurde.

Zwischen Rose und Scorpius lag eine Wand. Unumgehbar lang und unüberwindbar hoch.

Anfangs war die Barriere brüchig, hatte keine Gestalt, denn Kinder kannten keine Grenzen.

Aber mit den Jahren nahm das Hindernis Form an, bekam wunderschöne rotbraune Haare und sanfte grüne Augen, sinnliche Lippen, umrahmt von feinen Gesichtszügen und einem Porzellanteint.

Lily war hübsch – das hatte Rose nie in Frage gestellt, aber nie war sie neidisch auf Lily gewesen.

Nie, bis zu einem bestimmten Tag.
 

„Rose komm schon, das kannst du mir nicht antun“, klagte Albus.

„Und ob ich das kann. Sei endlich mal erwachsen Potter und trage Verantwortung“, erwiderte seine Cousine erbarmungslos.

„Das ist die Party des Jahrzehnts, die kann ich nicht verpassen!“

„Tja mein Lieber, das hättest du dir überlegen müssen, bevor du deine Verwandlungsnoten in den Keller hast rutschen lassen.“ Sie würde nicht klein bei geben, schließlich hatte er sie um die Nachhilfe gebeten und gemeint, sie solle die Termine aussuchen.

„Jetzt ist es also soweit? Wir verpassen das Ereignis des Jahres, um zu lernen!“, ärgerte sich Albus und stampfte schnaufend davon.

Rose konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

Im nächsten Moment bog ihre Cousine aufgeregt um die Ecke.

„Rose, da bist du ja. Oh Rose, ich muss dir ganz dringend was erzählen“, sie hüpfte auf und ab und zupfte am Ärmel ihrer Cousine, die sie mit einem Lachen betrachtete.

„Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm auf die Party gehe“, erzählte Lily freudig.

„Wer?“, fragte Rose, noch immer lachend, nach.

„Scorpius. Oh Rose ich bin schon solange in ihn verliebt und endlich bemerkt er mich.“

Roses Lachen erstarb und sie sah ihre Cousine fassungslos an.

In diesem Moment brach ein Stück aus ihrem Herzen.
 

Sie hätte die Schwärmerei ihrer Cousine verkraften können. Sie hätte es akzeptieren können, dass Scorpius mit ihrer Cousine ausging.

Aber das sie für Beide die Anlaufstelle für Lobreden auf den anderen wurde, war zu viel!

Ständig hatte sie sich mit anhören müssen, was für wunderbare Augen Lily hatte, wie betörend Scorpius Stimme klang, wie leidenschaftlich die Küsse waren.

Sie hatte schreien wollen, um sich schlagen, aber sie bewahrte stets die Contenance.

Mit der Zeit entwickelte sich ihre Fassung zu einer Ausgrenzung.

Sie verbannte ihren besten Freund aus ihrem Herzen, dachte sie zumindest. Denn Liebe ließ sich nie verbannen.
 

„Rosie rede mit mir!“, flehte Scorpius, aber sie setzte ihren Weg unbeirrt fort.

„Was hab ich denn falsch gemacht?“, bat er zu wissen.

„Du bist perfekt, du machst keine Fehler. Ich habe den Fehler gemacht, dich in mein Herz zu lassen“, dachte das Mädchen und verschwand in der Mädchentoilette, wo ihre gesamte Maske herunterfiel und sie in Tränen ausbrach.

Aber niemand bemerkte ihre Trauer, denn ehe sie die Toiletten verließ, setzte sie wieder eine Maske auf.
 

Die wunderbare Freundschaft aus Kindertagen brach. Rose wurde kühl und abweisend gegenüber dem Jungen, den sie am liebsten nie loslassen wollte.

Keiner verstand es, doch mit der Zeit verheilten die Wunden aus Misstrauen, die Gerüchteküche hörte auf zu brodeln und jeder akzeptierte die Kluft zwischen Rose und Scorpius.

Fast jeder. Albus Severus Potter hatte es nie verkraftet, dass er fortan zwei beste Freunde hatte, die einander nicht ertragen konnten. Doch jeder seiner Versuche, die Mauer zwischen den Beiden einzureißen scheiterte.
 

„Was ist nur mit euch geschehen?“, fragte Albus seinen besten Freund.

„Musst du mich aufs Neue mit dem Thema bequatschen?“, fragte der Blonde grimmig und wandte sich ab.

„Verdammt Scorp, Mir reicht es! Es ist mir völlig egal, was zwischen euch vorgefallen ist, aber geh hin und bringe das wieder in Ordnung!“, schimpfte der junge Potter, bekam jedoch ein Schnauben als Antwort.

„Als ob ich diese Veränderung gewünscht hätte. Ich vermisse sie, aber sie lässt mich nicht mehr an sich ran. Glaube mir, ich würde alles tun, damit alles so wird wie früher.“
 

„Rose?“

„Ja, Al. Was ist?“ Rose schaute fragend von ihrem Buch auf.

„Scorpius tut es leid, was er getan hat, er möchte, dass ihr wieder Freunde seid“, erklärte Albus mit flehendem Unterton.

Rose lachte. „Er weiß ja noch nicht einmal, was er gemacht hat. Wie soll es ihm leid tun?“

„Er würde alles dafür tun, damit ihr wieder Freunde seid.“

„Dafür ist es zu spät Al. Ich habe hinter seine dämliche Fassade gesehen und das war gut so.

Er ist ein verdammter Egoist und auch noch verdammt stolz darauf. Wenn Arroganz ansteckend wäre, müsste man ihn in Quarantäne stecken!“, das war ihr letztes Wort zu diesem Thema.
 

Albus musste aufgeben, auch wenn er tief in seinem Herzen noch immer an das Versprechen glaubte, das unter dem Sternenhimmel gegeben wurde.
 

„So allein und betrübt, an so einem wunderbaren Abend?“

Jemand lehnte sich neben Rose an das Geländer. Sie wandte den Kopf und ihre blauen Augen trafen auf braune.

„Damian“, begrüßte sie den brünetten Mann.

Mit elegantem Schwung setzte Damian Wood auf das Geländer und lächelte sie an.

„Diese Party muss echt scheiße für dich sein“, meinte er und sah zu den Sternen.

„Nein!“, widersprach Rose schnell, „Die Party ist toll.“

Er lachte. „Aber der Anlass ist nicht der Richtige“, setzte er hinzu und sah sie eindringlich an.

Rose seufzte. „Du hast mich erwischt.“

„Vielleicht hättest du es ihm einfach sagen sollen.“

Rose sah ihn entsetzt an. Niemand wusste von ihrer Liebe.

Damian lachte wieder.

„Jetzt sieh mich nicht so an, für mich lag es schon immer auf der Hand.“

„War es so offensichtlich?“, fragte Rose leise.

Er nahm ihr Kinn und hob ihren Kopf an. Mit sanftem Blick schaute er ihr in die Augen.

„Nur für mich. Weißt du Rose, du bist ein wunderbarer Mensch und unglaublich interessant.

Ich hab dich beobachtet und kenne jede noch so kleine Macke von dir. Wenn du dich langweilst, spielst du mit deinen Locken; wenn du nervös bist, kaust du auf der Unterlippe herum; wenn du etwas nicht verstehst, legst du fragend den Kopf schief. Aber wenn du Scorpius Malfoy begegnest reckst du das Kinn und dein Gesicht ist von Stolz und Unnahbarkeit verschleiert, sobald er vorbei gegangen ist, füllen sich deine Augen mit traurigem Glanz.“

„Das wusste ich nicht. Tut mir Leid“, sprach Rose leise.

Erneut lachte er.

„Die Party ist wirklich doof, ich kenne schönere Varianten einen so tollen Abend zu verbringen“, meinte er.

„Ja, ich auch“, meinte Rose seufzend.

„Hey, wenn du gerade das selbe denkst wie ich…“

„… dann macht uns das zu Gedankenlesern“, ergänzte Rose und lachte.

Seit Jahren verließ ein ehrliches Lachen ihren Mund. Damian lachte ebenfalls vor Freude.

„Na komm, lass uns dieser heilen Welt entfliehen“, sagte er und nahm ihre Hand.

Gemeinsam rannten sie die Treppen hinunter und fort von Liebeskummer.

Das Glück wartete irgendwo auf sie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LittleMissMel
2010-06-05T17:24:19+00:00 05.06.2010 19:24
Oh, wie schön. Am Ende hat man das Gefühl, dass es für Rose doch noch gut ausgeht und das finde ich toll^^
Und weißt du was, als ich beim vorherigen Kommi für den ersten OS geschrieben habe, 'Ich hoffe dass sie Scorpius heiratet' hatte ich das hier nicht gelesen. Das war fast wie ne Fortsetzung aus Rose' Sicht. =)
Also ich war auch sehr lange Zeit ein groooßer Scorp/rose Fanatiker aber in letzter Zeit liebe ich ihn einfach mit Lily mehr. *schwärm*
Ich schweife ab, ich wollte einfach nir sagen: Du hast einen tollen Schreibstil und schöne Ideen und mir gefällt auch dieser Os sehr gut.
So, das war's XD
*zum nächsten Os rauscht*
*deine Oneshots toll findet*

Lg
Mel<3
Von:  -Nami
2010-05-24T18:26:31+00:00 24.05.2010 20:26
wäääh rose unglücklich verliebt
dumme gans warum hast du es ihm nicht gesagt? -.-
ich finde den os echt hammer besonders da ich nicht gedacht hätte, das für rose am ende vllt doch nicht alles so schlimmt ist
ein überraschendes seltenes happy end aber besser als keines!!

lg -Nami
Von:  _Natsumi_Ann_
2010-03-23T19:03:40+00:00 23.03.2010 20:03
;_;
das echt traurig
auch wenn ich es lily mal gönne, dass sie scorp bekommt xD
Von:  Lily_Toyama
2010-01-29T21:18:45+00:00 29.01.2010 22:18
Ein wirklich toller OS, irgendwie traurig und doch mit einer Art Happy End.
Du hast Roses Verzweiflung gut rüber gebracht und am Schluss spürt man die Hoffung, dass vllt doch wieder alles gut wird.
Mit den Vergangenheitssprüngen ist super und ist gut eingebaut. Aber sie hätte es ihm vllt doch sagen sollen...
Damian ist in Rose verliebt oder? Oder warum hat er sie so „studiert“?
Wie schon gesagt, ein klasse OS.
Lg lily



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