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Dieser eine Drang

die Vergangenheit ruht nie
von

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Was hast du getan?

Viel Zeit verging. Panik war wieder erfolgreich mit ihrem neuen Album. Die Fans akzeptierten sie und ihre Stimme und es gab viele Konzerte.

David und sie waren weiter glücklich und es gab nur selten Stress untereinander.

Doch wie so oft, war es nur die Ruhe vor dem Sturm.

Es sollte sich alles gewaltig ändern.
 

I, I've been waiting for someone like you

But now you are slipping away

What have you done now?
 

Sie wippte mit dem Kopf mit und sang leise den Text mit.

Da zog ihr jemand die Kopfhörer aus dem Ohr. Sie öffnete die Augen und sah in die schönen, blauen Augen Davids. Sie lächelte.

Er sah sie ernst an. „Bei der Lautstärke machst du dir irgendwann noch mal dein Gehör kaputt“.

Sie seufzte. „Das ist Metal, dass muss man laut hören, ansonsten macht das keinen Sinn.“

„Trotzdem, ich finde das nicht gut. Irgendwann bist du taub“

„Dann kann ich ja deine Stimme gar nicht mehr hören“, meinte sie entsetzt, „na das kann ich ja nicht riskieren“. Sie grinste.

Auch er musste schon leicht grinsen. „Pass einfach auf und mach es demnächst etwas leiser, okay?“, fragte er.

Sie nickte und beugte sich zu ihm, um ihn zu küssen. Zärtlich erwiderte er den Kuss.

Doch dann kam Timo dazwischen: „So Leute wir sind dran! Jetzt ist Schluss mit knutschen. Los, wir müssen zur Bühne!“

Beide hätten ihm am liebsten eine gescheuert, doch hielten sich zurück. Er musste aber auch jeden Moment kaputt machen.

Sie standen auf und gingen hinter die Bühne. Sie bekam ihr Mikro in die Hand gedrückt und David hängte sich seine Gitarre um.

Alle sechs waren sie etwas aufgeregt, aber das war normal.

Dann war es soweit. David küsste sie noch einmal kurz und ging dann mit Juri, Jan und Linke auf die Bühne.

Sie wartet mit Timo auf ihren Einsatz, der nicht lange auf sich warten lies.
 

Nach der Show waren alle total erschöpft, aber auch richtig glücklich. Zufrieden ließen sie sich Backstage in die Sessel fallen.

„Leute wir waren richtig gut“, lobte Timo alle. Alle nickten zustimmend und einigten sich schnell darauf noch ein Bier trinken zu gehen.
 

Die Bar war weitestgehend leer, was den sechs sehr gelegen kam. Sie brauchten jetzt keinen großen Rummel. Sie bestellten und setzten sich an einen Tisch.

Sie neckten sich, lachten und alberten herum.

Nach dem dritten Bier machte sich jedoch ihre Blase bemerkbar.

„Ich muss mal kurz für kleine Mädchen“, entschuldigte sie sich und stand auf.

„Na das mit dem klein stimmt ja“, grinste Jan. Sie streckte ihm Zunge raus und ging. Dabei hörte sie noch, wie David fragte: „und das mit dem Mädchen nicht oder wie?“. „Na das kannst du besser beurteilen als ich“, kam es von Jan zurück.

Dann schloss sich die Toilettentür hinter ihr.

Sie grinste und war noch etwas in Gedanken, da stieß sie mit einer Frau zusammen.

„’tschuldigung“, kam es von beiden gleichzeitig. Sie sah die Frau noch kurz an und realisierte, dass sie ungefähr im gleichen Alter sein mussten. Dann ging sie in eine Kabine und verrichtete ihr Geschäft.
 

Als sie wieder die Bar betrat, merkte sie, dass es merklich voller geworden war. Sie sah sich um und entdeckte Juri, der noch immer an ihren Tisch saß. Jedoch allein.

Sie ging zu ihm. „Wo sind denn die anderen?“, fragte sie ihn. Wortlos deutet er auf eine Tanzfläche, die sie vorher gar nicht realisiert hatte. Sie sah hin und versuchte David auszumachen. Irgendwas lief hier überhaupt nicht richtig.

Dann erkannte sie ihn. Mit einer anderen im Arm. Es war die gleiche Frau, mit der sie vorher zusammengestoßen war. Sie schnappte hörbar nach Luft.
 

Sie wollte sofort auf ihn zu stürmen. Da packte Juri sie am Arm.

„Bedenke es waren heute seine ersten Bier in seinem Leben, er weiß nicht, was er tut!“

Es war ihr egal. Sie wollte dahin und eine Szene machen. Doch da spürte sie wie ihr merklich kälter wurde. Ihre innere Kälte kehrte zurück. Das warf sie so sehr aus der Bahn, dass sie nicht mehr konnte. Sie machte sich los und rannte raus. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Eine Ecke weiter brach sie zusammen.

Wie konnte er ihr das Antun?

Und sie hatte wirklich Gefühle für ihn gehabt. Und er?

Betrog sie nach Strich und Faden.

Sie krümmte sich zusammen und zog ihre Beine an.
 

Sie wusste nicht wie lange sie so dalag, doch irgendwann spürte sie zwei Arme, die sie umfassten. David. Sie ließ es geschehen. Sie hatte keine Kraft, um sich zu wehren. Er nahm sie in den Arm und wiegte sie sanft hin und her.

Sie beruhigte sich langsam wieder, doch die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen. Leise stimmte er ein.

„Es tut mir so leid“, begann er, „ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich wollte das nicht. Ich wollte dir nie wehtun. Das musst du mir glauben“.

Sie glaubte es tatsächlich.

Sie verzieh ihm. Er war der erste Mensch in ihrem Leben, dem sie verziehen konnte.

Zusammen fuhren sie wieder nach Hause, bzw. sie ließen sich fahren, da beide etwas getrunken hatten.

Doch etwas ganz entscheidendes hatte sich geändert.

David vermochte es nicht mehr ihre innere Kälte verschwinden zu lassen.

Ihr fiel der Text von dem Lied, welches sie vorhin noch gehört hatte wieder ein.

„What have you done“, murmelte sie leise.

Was hast du getan?



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